Pub Love+ von Phoenix-of-Darkness ================================================================================ Kapitel 2: Gib mir dein Feuer ----------------------------- Es war bereits dunkel, als wir die Kneipe verließen. Der Wind fauchte und riss an unseren Mänteln. Ich zog den fröstelnden Körper neben mir in den Arm. Seine kalten Finger schoben sich zwischen den Knöpfen hindurch und verhakten sich in meinem Pullover. Ich musste schmunzeln und von Kai kam nur ein abfälliges Schnauben. Wenn er damit erreichen wollte, dass ich nicht in Lachen ausbrach, dann war er gänzlich gescheitert. Ich musste über seine unbeabsichtigte, drollige Schnute lachen. „Idiot!“ hörte ich ihn nur zischen und ja – ja ich musste büsen. Schneller als ich reagieren konnte, brachte Kai mich aus dem Tritt. Er stellte mir rotzfrech ein Bein und ich stolperte. Beinahe hätte ich mich gefangen, aber dies ließ der Silberhaarige nicht zu. Er legte nach und stieß mich in den Schnee. Knirschend sank mein Allerwertester in den Pulverschnee. So ein Biest, dachte ich mir und sah zu ihm auf. Oh diese Genugtuung, welche sich in seinen Augen abzeichnete. Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Selbstgefällig grinste ich ihn daraufhin an und Kai wusste augenblicklich was ich vor hatte, als ich sein Sprunggelenk umfasste. Doch als er es aus meinen Griff befreien wollte, rutschte er selbst aus. Ich hatte mein Ziel erreicht – Kai hatte sich zu mir in den Schnee gesellt. Ich beugte mich vor und lehnte meine Unterarme gegen die Knie. Meine ‚Rache‘ genießend, beobachtete ich wie sich der Silberhaarige aufsetzte und fluchend den Schnee von seinen Ärmeln abklopfte. Ich war ehrlich beeindruckt über sein Vokabular an Schimpfwörtern. Der Job an der Bar hatte sich hörbar ausgezahlt. „Du fluchst ja schlimmer als - hmpf…“ Das war jetzt nicht wahr, oder!? Ich blinzelte die kalte Masse von meinen Augenlidern. Das hatte er nicht wirklich getan!? Der Schnee lief an meinem Gesicht herunter und ich blickte in zwei angriffslustige Rubine. „Da wo der her kam, gibt’s noch mehr.“ Lässig warf Kai einen weiteren Schneeball in die Luft und fing ihn wieder auf. „Das wagst du nicht!“ zischte ich ihm warnend entgegen. Stumm sahen wir uns an, duellierten uns mit Blicken und ich konnte zu sehen, wie seine Augen eine Millisekunde aufflammten. Die Lippen meines Gegenübers zogen sich zu einem süffisanten Lächeln und ich muss gestehen, dass mich das auf verquerte Art sogar anturnte. Seinem Schneeball ausweichend, rappelte ich mich auf. „Jetzt bist du dran.“ Ich rannte ihm nach und mit jedem Schritt verkürzte ich den Abstand zwischen uns. Kai war schnell und nur dank meiner ihm überlegenen Schrittlänge holte ich ihn ein. Wenig galant takelte ich ihn regelrecht nieder, ließ mich auf seinem schmalen Becken nieder und pinnte seine Arme rechts und links neben seinem Kopf in den Schnee. „Was zum fi-“ setzte er an. Doch ich grinste nur siegreich. „Ich hatte dich gewarnt.“ Ja, ich machte keinen Hehl aus meinem Triumph, den ich sichtlich genoss. Denn der Silberhaarige hatte keine Chance sich aus dieser Position zu befreien, auch wenn er es noch so sehr versuchte. Ich beobachtete sein Aufflammen, sein Lodern, sein Zetern. Es zog mich in seinen Bann und so beugte ich mich zu ihm herunter und versiegelte seine Lippen mit den meinen. Er stockte kurz, bevor er mir nachdrücklich in die Unterlippe biss. Ich zog eine Augenbraue nach oben und Kais Blick machte deutlich, dass er sich nicht einfach unterordnen würde. Langsam beugte ich mich erneut zu ihm herunter. „Lassen wir die Spielchen jetzt?“ „Welche Spielchen?“ seine Stimme war zittrig und es ärgerte ihn sichtlich. „Nun…ich habe definitiv gewonnen.“ Er schnaubte, doch ich überging es einfach. „Zudem ist dir hörbar kalt. Wenn du jetzt also schön ‘bitte, lass uns zu dir gehen, damit du mir einheizen kannst‘ sagst, dann entlasse ich dich aus meinem Griff und eventuell helfe ich dir auch auf.“ Jetzt war es an Kai eine Augenbraue hochzuziehen. „Dein ernst?“ Noch bevor ich nicken konnte, durchzog ein heftiger Schmerz meine Körpermitte. Unwillkürlich musste ich von ihm ablassen. „Cuka blyat…“ keuchte ich. Scheiße tat das weh. Kai richtete sich neben mir auf und klopfte sich den Schnee vom Körper. „Ich denke, dass ich dieses Spielchen gewonnen habe.“ Er reichte mir die Hand und murrend ließ ich mich von ihm auf die Beine ziehen. „Aber du hast nicht ganz unrecht.“ Irritiert sah ich ihn an. „Mir ist tatsächlich ziemlich kalt. Also lass uns zu dir gehen, damit du mir einheizen kannst.“ Er schmunzelte, als er meine vorgegebenen Worte aussprach. „Du hast da was vergessen.“ Ich klopfte mir den Schnee ab. „Und das wäre?“ „‘Bitte‘“ Er rollte mit den Augen und ich konnte nicht anders. Ich packte ihn und hob ihn hoch. Überrascht schlang er seine Arme und Beine um mich. Erschreckenderweise musste ich feststellen, dass er wirklich ziemlich ausgekühlt war. Zum Glück waren wir tatsächlich nicht mehr weit von meiner Hütte entfernt. „Was soll das jetzt wieder?“ blaffte er und wieder vernahm ich ein leichtes Zittern in seiner Stimme. Ich hielt ihn fester und drückte ihn an mich - in der Hoffnung, dass etwas von meiner Körperwärme auf ihn über ging. „Ich warte noch immer.“ Hauchte ich gegen seine kühlen Lippen. „Es ist nur ein kleines Wort und ich verspreche dir, dass es dich nicht umbringen wird.“ Zärtlich knabberte ich an seiner Unterlippe und Kai seufzte ergeben. „Bitte…heiz mir ein.“ Gott, die Art wie er diese Worte wisperte. Ich konnte spüren wie der Sturm meiner Begierde wieder zunahm. Ich überwand die kleine Distanz zwischen uns, küsste ihn verlangend und dieses Mal wurde mein Lippenbekenntnis genauso innig erwidert. Meine Schritte versanken tief in dem Pulverschnee der letzten Stunden. Ich hielt Kai und er umschlang mich fest. Die letzten 100 Meter zu meiner Hütte überwand ich blind. Zum Glück kannte ich den Weg in und auswendig und so stieg ich zielsicher über Äste, welche dem letzten Sturm zum Opfer gefallen waren. Eventuell sollte ich die bei Gelegenheit mal entfernen. Jedoch waren im Moment all meine Sinne auf den Silberhaarigen gerichtet. Wir küssten uns noch immer und als wir endlich am Ziel waren, presste ich seinen Körper gegen die massive Holztür. Seine Finger krallten sich in meine Haare und ich verlor mich fast in unserem Zungenspiel. Ich schob eine Hand unter seinen Hintern und hielt ihn mit dieser. Mit der anderen Hand schloss ich die Tür auf. Unweigerlich gab diese nach, unser Kuss riss ab und ich stolperte mit Kai hinein. Wir gingen zu Boden und gerade so, konnte ich verhindern, dass der Kopf meines Begleiters eine unliebsame Bekanntschaft mit meinen Fußboden machte. „Alles…ok?“ keuchte ich nach Luft ringend und mein Gegenüber nickte ebenso atemlos wie ich. Ich lächelte, richtete mich auf und zog ihn auf die Füße. Ich nahm ihm seinen Mantel ab „Lass deine Schuhe einfach hier stehen.“ Und hing diesen zusammen mit meinen an die Garderobe. Kai folgte mir in den größten Raum meiner Hütte. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie er sich fröstelnd über die Oberarme rieb. Ich nahm einige Holzscheide von dem kleinen Stapel, kniete mich vor den Kamin und entzündete die dortige Feuerstelle. „Setz dich, bitte.“ Er kam meiner Aufforderung nach, ließ sich auf der Couch nieder und streckte seine Hände in Richtung des Feuers. Kurz ließ ich ihn so zurück. Mein Weg führte mich in meine Küche. Kurzentschlossen zog ich zwei Gläser aus meinen Schrank, holte eine Flasche aus dem Kühlschrank und begab mich wieder zu meinem Gast. Ich goss ihm einen Schluck des Vodka ein und reichte ihm das Glas. „Willst du mich jetzt abfüllen?“ Trotz dieser Floskel, nahm er mir sein Glas ab. Wir stießen kurz an, er nahm einen Schluck und verzog das Gesicht. Schmunzelnd ließ ich mich neben ihn aufs Sofa sinken. Eine Weile sah ich den Flammen im Kamin zu. Ich genoss die Wärme, die sich langsam ausbreitete und hoffte, dass die kleine Frostbeule neben mir wieder auftaute. Prüfend wand ich meinen Blick zu ihm und musste feststellen, dass auch er gebannt den Tanz der Flammen betrachtete. Seine Haltung wirkte ruhig. Dennoch erreichte diese Ruhe seine Augen nicht. Ich exte mein Glas und nahm ihm seines ab. Sein Blick richtete sich fragend auf mich. „Wenn du glaubst, dass das hier ein Fehler ist…“ Ich leerte sein Glas. „…dann steht es dir frei jeder Zeit zu gehen.“ Kurz befürchtete ich, dass er wirklich gehen würde. Doch Kai wand sich lediglich mir zu. Seine Lippen umspielte ein Schmunzeln. „Du bist tatsächlich anders. Manch anderer hätte sich schon längst auf mich gestürzt und mir die Klamotten vom Leib gerissen.“ Ich musste lachen und stellte die Gläser auf dem Couchtisch ab. Wer hätte es den Anderen auch verübeln können. „Glaub mir, es kostet mich tatsächlich einiges an Selbstbeherrschung.“ Gestehe ich ehrlich und bin etwas verwundert, als ich Kais Hand an meiner Wange spüre. Ich drehe mich zu ihm und sehe ihn an. „Du bist echt verdammt ehrlich.“ Es ist eine Feststellung seinerseits. „Weil ich nichts zu verbergen habe.“ Er beugte sich zu mir „Und genau deswegen…“ und hauchte mir einen sanften Kuss gegen die Stirn. „…hab ich die letzten Wochen auf dich gewartet.“ Ich musste unweigerlich schlucken, während Kais Lippen flüchtig meinen Mundwinkel berührten und seine Arme sich um meinen Hals legten. Elegant zog er sich selbst auf meinen Schoss und ich schlang automatisch meine Arme um seine Hüfte. „Weißt du Boris, ich habe genug von Halbherzigkeiten.“ Sein Blick war dabei so unglaublich intensiv. „Also ganz oder gar nicht, hm? Wie das alles verschlingende Feuer, welches in dir lodert?“ Er lehnte seine Stirn an meine und schloss kurz die Augen. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut, als er seinen Atem ausstieß. „So ist es.“ Er öffnete seine Augen und seine roten Iriden loderten durch das Licht des Kaminfeuers. „Ich will, dass man mir gehört – nur mir. Tja und bis jetzt ist das immer ziemlich fatal ausgegangen.“ „Verstehe.“ Wisperte ich. „Ich werde mich dir stellen. Aber nur, wenn du im Gegenzug nur mir gehören wirst.“ Unverwandt erwiderte ich seinen Blick, während mein Daumen zärtlich über seine Lippen glitt. Kai öffnete seinen Mund einen Spalt breit und ließ seine Zunge neckend gegen meinen Daumen stoßen. Wir wollten also beide dasselbe: bedingungslose Ehrlichkeit, ungezügeltes Verlangen, Hingabe und Besitz. Diese Erkenntnis ließ die Ketten meiner Zurückhaltung bersten. Ich gab dem Sturm in meiner Brust ein Stück weit nach und eroberte seine Lippen – diese sündigen Lippen, welche den Kuss feurig erwiderten. Kai ließ sich nach hinten sinken und zog mich auf sich. Ich wusste, dass ich schon jetzt das Gefühl liebte, ihn unter mir zu spüren. Lasziv glitt seine Zunge über meine Lippen und ich gewährte ihm Einlass. Unsere Zungen umgarnten sich und wieder wollte keiner von uns die Oberhand verlieren. Seine Hände strichen durch meine Haare und verweilten schließlich an meinem Nacken. Zeitgleich ließ ich meine Finger provozierend langsam über Kais rechte Seite gleiten und ich spürte das Beben seines Brustkorbs. Er biss mir spielerisch in die Zunge und stachelte mich weiter an. Ich öffnete den ersten Druckknopf seines Hemdes. „Weiter...“ wisperte Kai etwas ungeduldig, als er unseren Kuss löste. Ich wollte ihm seine Eile unter die Nase reiben, doch dieses kleine Biest winkelte sein Bein etwas an und rieb sein Knie über meine zugegebener Weise bereits vorhandene Erregung. Ein Aufkeuchen konnte ich somit nicht verhindern. Amüsiert sah er mich an und ich beugte mich wieder zu ihm, leckte über die vom Küssen geschwollenen Lippen, ehe meine Zunge tiefer, über sein Kinn bis zu seiner Halsbeuge glitt. Dort verweilte ich und die sehnsüchtigen Laute des Silberhaarigen unterstrichen mein Bestreben ihm ein ordentliches Knutschfleck zu verpassen. Aber auch meine Hand blieb nicht untätig. Sie glitt über diese sündigen Schlüsselbeine. Finger für Finger zeichnete diese Linie nach und Knopf für Knopf legte ich mehr von Kais wunderschöner Haut frei. Ich löste mich von seinem Hals, richtete mich auf und betrachtete mein Werk. Sein Brustkorb bebte, meine Markierung würde sicher Tage sichtbar sein und seine Augen - seine Augen glühten vor Lust und spiegelten seine Erregung wieder. Abwesend leckte ich mir über die Lippen. Sein Blick löste Dinge in mir aus. „Fuck…“ Auch ich rang leicht nach Luft. „…dich will man echt am liebsten ans Bett fesseln und nie wieder gehen lassen.“ Ein anzügliches Grinsen umspielte Kais Mimik. „Oh glaub nicht, dass du leichtes Spiel mit mir hast. Ich habe zwar gesagt, dass ich dich will, aber ich werde dir sicher nicht hörig.“ Selbst jetzt hatte er noch die große Klappe – unglaublich. „Hmm…ich merke schon…du kannst dich noch viel zu gut artikulieren. Anscheinend muss ich mir ein bisschen mehr Mühe geben.“ „Keine Sorge, ich nehme mir schon was ich brauche.“ Ich stockte, war viel zu überrumpel und doch entging mir das hinterhältige Aufblitzen in seinem Blick nicht. Doch bevor ich mich versah, verlagerte Kai sein Gewicht unter mir so geschickt, dass er gegen die Innenseite meines Oberschenkels stieß. Ich verlor das Gleichgewicht und wir stürzten vom Sofa. Ächzend landete ich auf meinen Rücken. Nur Kais schnelle Reaktion und seine Hand an meinem Hinterkopf verhinderten einen ziemlich unangenehmen Aufprall. Ich sah zu ihm auf. Der Silberhaarige saß rittlings auf mir. „Du hättest auch gleich sagen können, dass du oben sein willst. Dann hätte ich auf den Sturz nämlich verzichtet.“ „Das wäre doch aber langweilig.“ Natürlich musste er mich jetzt angrinsen. „Wenn du mich bei dieser Aktion aber ausgeknockt hättest, dann wäre nix mit Sex.“ Noch immer war da dieses triumphale Grinsen und er beugte sich etwas näher zu mir. Unsere Nasenspitzen berührten sich. „Ach weißt du, etwas Schwund ist doch immer.“ Dieses kleine… „Außerdem, hat dir deine Mutter nicht beigebracht, dass man sich durchaus verbrennen kann, wenn man mit dem Feuer spielt?“ Mir liegt bereits eine bissige Antwort auf der Zunge, doch Kai richtet sich wieder auf mir auf und dabei versteht er es gekonnt, sein Becken kreisen zu lassen. Unweigerlich halte ich den Atem an. Ihm jetzt ein Keuchen zu schenken, wäre zu viel der Niederlage. „Muss sie wohl vergessen haben.“ Antworte ich halbherzig und wieder quittierte er dies mit einem süffisanten Grinsen. Dabei ließ er sein Hemd langsam von seinen Schultern rutschen. Ich stützte mich auf den Unterarmen ab und ließ meinen Blick über seine schmale Taille, den Oberkörper hinauf gleiten. Ich genoss den Anblick seiner Brustmuskeln, den Schlüsselbeinen und schließlich – schließlich richtete ich meinen Blick auf seinen tätowierten Arm. Diese Details, diese Farben – ich richtete mich noch etwas mehr auf und wie schon in der Bar, berührte ich die Tätowierung vorsichtig. Zärtlich ließ ich meine Finger über den gestochenen Schweif am Unterarm hinauf gleiten. Doch auf der Höhe seines Oberarmes spürte ich plötzlich kleine Unebenheiten unter den prächtigen Federn. Kais Hand umfasste mein Handgelenk. Er stoppte mich und ich sah ihn wieder an. Unsicherheit und Schmerz durchzogen die Rubine. Ich öffnete den Mund und wollte ihn fragen, was diese Narben zu bedeuten hatten. Doch Kai schüttelte nur den Kopf und beugte sich stattdessen zu mir. Er versiegelte meine Lippen mit den seinen und brachte mich zum Schweigen, noch bevor ich etwas hätte sagen können. Der Silberhaarige wich meinem fragenden Blick aus und schloss seine Augen. Ich spürte seine Hände unter meinen Pullover gleiten. Sanft strich er über meine Bauchmuskeln, ehe er den Saum meines Oberteils umfasste. Er löste den Kuss und zog mir den Pullover über den Kopf. Doch er sah mich dabei nicht an, wich meinem Blick sogar aus. Ich schloss meine Finger um sein Kinn und zwang ihn mich anzusehen. „Kai..“ Doch er legte mir einen Finger auf die Lippen. „Das gehört zu einem früheren Leben.“ Gott, dieser Schmerz in seinen Augen. „Mehr musst du nicht wissen…nicht jetzt.“ Ich spürte einen Ansturm von Wut in meinem Inneren. Nicht auf Kai – nein, auf denjenigen der ihm das angetan hatte. Meine Gesichtszüge wurden hart und ich spürte wie meine Kiefer aufeinander mahlten. „Boris, hey!“ Seine Stimme riss den Orkan in mir entzwei und ich fokussierte mich wieder auf ihn. Er fluchte und strich sich durch die Haare. Dann fixierte er mich mit seinem Blick. Wo war der Schmerz von eben? Kai verstand es meine Gedanken in Nebel einzuhüllen. Sein Kuss war feurig und ich kam nicht umhin mich auf diesen einzulassen. Meine Hände glitten erneut über seine Seiten und er legte sich auf mich. Seine Finger glitten über meine definierten Brustmuskeln, den Sixpack und ich konnte spüren, dass ihm gefiel, was er spürte. Ich jedenfalls spürte sein Feuer. Es heizte mich an. Meine Finger glitten weiter über die Tätowierung, welche sich scheinbar über seinen gesamten Rücken zog. Ich erreichte seinen Hosenbund, strich über den Stoff und umfasste seinen Hintern fest. Ich packte ordentlich zu und entlockte dem Mann auf mir ein Aufstöhnen - absolute Musik in meinen Ohren, sodass ich ihn noch mehr an mich drückte. Ich spürte seine Erregung und er meine. Augenblicklich ließ Kai sein Becken verführerisch an meinem kreisen. Gott, der würde mich um den Verstand bringen, da war ich mir ziemlich sicher. Stürmisch eroberte ich erneut seine Lippen und riss ihn mit mir, fachte das Feuer weiter an. Kai richtete sich etwas auf und seine Fingerspitzen öffneten meine Hose. Kurz darauf spürte ich bereits seine Finger an meiner Erregung. Mein Aufstöhnen zerriss unseren Kuss und der Silberhaarige grinste mich keuchend an. „Ich glaube mir gefällt was ich da spüre.“ Seine Lippen küssten sich herunter. Er biss mir spielerisch in den Hals – Rache für meinen Knutschfleck. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut. Sein Verlangen verschaffte mir eine Gänsehaut und ich schloss die Augen, genoss die Liebkosungen. „Kai…“ stöhnte ich leise. Meine Hose war mir mittlerweile definitiv zu eng und er hatte erbarmen. Geschickt befreite er meine pulsierende Erregung von dem lästigen Stoff. Ich öffnete die Augen, sah zu dem Mann meiner Begierde und fuck... Kai sah mich herausfordernd an. Noch einmal strichen seine grazilen Finger über meinen Schaft. Ich schluckte und sah wie seine Lippen sich um mein Glied schlossen. „..bozhe..“ Das Kaminfeuer flammte auf. Doch das Knistern des Feuers erreichte meine Ohren nicht. Mein Fokus lag gänzlich auf Kai. Ich lauschte seiner Stimme und fasziniert betrachtete ich, wie sich sein Körper unter meinen Stößen wand. Wie seine Finger sich in den Vorleger krallten, die angespannte Armmuskulatur und das Spiel seiner Schulterblätter, die den Phönix auf seinen Rücken seine Schwingen bewegen ließen. Noch nie hatte jemand ein solches Begehren in mir ausgelöst. Sein Feuer - diese unglaubliche Hitze, welche er ausstrahlte und die mich mitriss. Ich konnte nicht anders. Er entfesselte den Sturm in mir und ich war nicht in der Lage mich länger zurück zu halten. Mit jedem Stoß nahm ich ihn mehr und mehr in Besitz - unterwarf ihn meinen Rhythmus. Ich spürte, wie er sich Stück für Stück mehr auf mich einließ – sich mir schließlich hingab und wir uns gemeinsam in dem Feuersturm verloren. Ich kann nicht sagen, wann ich das Letzte Mal so erschöpft und gleichzeitig so zufrieden war. Der Sex mit Kai war unglaublich. Ich spürte, dass der angestaute Orkan der letzten Wochen noch lange nicht vorüber war. Er war abgeschwächt – keine Frage. Doch er war noch immer ein Sturm und dieser tobte weiterhin in mir. Mein Blick glitt zu dem Silberhaarigen, welcher in meinem Arm lag. Seine Atmung war ruhig und entspannt. „Was machst du nur mit mir?“ flüsterte ich. Doch eine Antwort blieb der Mann in meinen Armen mir schuldig. Kai hatte sich an meinen Körper geschmiegt, genoss meine Wärme und war schließlich vor ein paar Minuten eingeschlafen. Einige silberne Strähnen waren ihm ins Gesicht gefallen und ich strich sie ihm zärtlich aus dem Gesicht. Ich beugte mich zu ihm herab und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. Ein zartes Lächeln umspielte daraufhin seine Lippen und das warme Gefühl in meiner Brust manifestierte sich immer mehr. Den Gedanken, dass dies hier einmalig gewesen sein könnte, schmerzte und so verbannte ich diesen Geistesblitz. Ich sprach mir innerlich selbst Mut zu. Mir war klar, dass man Feuer nicht kontrollieren konnte und es schien so einiges in Kais Leben passiert zu sein, wovon ich keine Ahnung hatte. Doch was ich wusste war, dass Flammen Luft benötigten um zu existieren. Ich schmunzelte. Ja, es würde wohl so einige Unwetter zwischen uns geben, doch ich würde dafür sorgen, dass dieses Feuer hier niemals erstickte – kostete es was es wolle. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)