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Sehnsucht

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Man siehe und staune. Hier kommt der Beitrag Mai zum Beyblade Projekt 2020.
Mit reichlicher Verspätung ... nun. Ich bin trotzdem stolz, dass ich meine eigenen Erwartungen übertroffen habe und vor meinem nächsten Urlaub damit angefangen habe (der wäre erst im September, lol).

Ich hatte bei den Wünschen, das Glück, dass ich den von lady_j und WeißeWölfinLarka beide mit dem Februar-Beitrag abgedeckt hatte und damit einen Joker bekam.
Allerdings wusst ich nicht viel damit anzufangen.
Daher expandiere ich den Wunsch um einen weiteren Beitrag.
Die formulierte Bitte darum, Einblick in Boris' Kopf zu bekommen, hat die Entscheidung erleichtert.
Ich verlange kein Geld von dir lady_j. BD

Liebe FreeWolf,
es tut mir leid, dass du noch etwas länger warten musst.
Deinen Wunsch werde ich aber natürlich nicht vergessen. ♥

PS: Ja, hab das Cover von Bauchgefühl recycelt. Passte hierzu besser und habe für Bauchgefühl ein passenderes gefunden. ;D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich wische hier nur kurz Staub. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ho! :)

Ein Update noch für dieses Jahr. So viel muss sein. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Heyo, endlich habe ich auch dieses Kapitel geschafft. :')

In meinem Kopf war das alles irgendwie leichter, aber ich bin auch selber Schuld, weil die Kommunikation zwischen Boris und Yuriy ist einfach verkorkst und damit mach ich mir einfach das Leben schwer. Hoffe beim Lesen ist es weniger frustrierend, haha.

Ach und es tut mir ehrlich leid, dass es so lange gedauert hat bis das Kapitel kam. ´-` Komplett anzeigen

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1992-11-03

Mit eingezogenem Kopf duckte Boris sich zwischen den Leuten hindurch. Der Standverkäufer brüllte ihm Verwünschungen nach und wäre das Rauschen von Blut in seinen Ohren nicht so laut, könnte er erahnen, ob der stämmige Mann ihm nachsetzte. Doch unabhängig davon, kam er nicht auf die Idee, langsamer zu werden. Wenn Leute von der Miliz in der Nähe waren, wollte er denen nicht unter die Augen kommen. Also beeilte er sich, vom Marktplatz zu verschwinden und in einer Gasse Schutz zu suchen.

Als er im Schatten einer Hauswand Deckung fand, presste er sich dicht an die Steine und versuchte, seinen Atem zu beruhigen. Der Nebelschleier aus warmer Luft zerfaserte vor seinen Lippen und die Unruhe machte ihm weis, er könnte ihn verraten. Er ging in die Hocke und behielt den Blick auf die belebte Straße gerichtet, auf der Hut vor möglichen Verfolgern. Die Knie drückten gegen seine Brust und er spürte seinen gesamten Oberkörper wegen seines erhöhten Herzschlages pulsieren. Seine Haut spannte vor Adrenalin.

Die Aufregung brachte ihm etwas Gutes. Er vergaß, wie kalt seine Haut unter der feuchten, eisigen Luft wurde und merkte nicht bewusst, dass er fror. An seinen Hunger erinnerte er sich jedoch und der meldete sich mit lautem Knurren. Unwillkürlich presste Boris die Arme gegen seinen Bauch, als könnte er so das Gefühl unterdrücken.

Jeder Muskel in seinem Körper war gespannt, für den unglücklichen Moment bereit, dass jemand zu ihm in die Gasse trat, um sofort auf die Beine zu kommen. Hinter ihm führten die meisten Gänge in Sackgassen und er kannte das Viertel nicht genug, um mit Sicherheit einen Weg zu finden, der ihn ungehindert wegbrachte. In ihm steckte daher die Hoffnung, dass er eine Weile in dieser Gasse aussitzen musste, bevor er einen vertrauten Weg zu seinem Rückzugsort nehmen konnte.

Die Silhouetten der Fußgänger huschten vor seinen Augen die Straße entlang und er versuchte, möglichst viele Informationen aufzunehmen, auf Uniformen zu achten und Worte zu erkennen. Es hörte einige Ausrufe von weiter weg, fühlte ein Kribbeln auf seiner Kopfhaut und biss sich fest auf die Lippe.

Plötzlich versperrte ihm ein Stück Stoff die Sicht und er fuhr reflexartig hoch, wollte kopflos auf die Straße rennen, doch wurde am Arm festgehalten. Eine kalte Hand schloss sich wie ein Schraubstock um sein Handgelenk. Jeder Versuch sich loszureißen misslang.

Schließlich riss er sich den dicken Stoff vom Kopf, um zu sehen, wer ihn festhielt und blickte in das Gesicht eines Jungen. Seine Gegenwehr erlahmte. Sie waren etwa gleich groß, seine Haut glich Porzellan und sein Haar war rostrot, aber was Boris das Blut gefrieren ließ, war der stechende Blick aus kristallblauen Augen, der ihn taxierte wie ein Raubtier seine Beute.

Ihm fiel erst auf, dass er den Atem angehalten hatte, als er nach Luft rang, weil sie ihm ausgegangen war. Er blinzelte angestrengt und öffnete den Mund, ohne zu wissen, was er eigentlich sagen wollte. Ihm gelang es nicht zur Gänze, die Situation zu erfassen.

»Zieh die über«, meinte der Junge und nickte auf das Stück Stoff, um das sich Boris‘ Finger verkrampft geschlossen hielten. Der Griff um seinen Arm löste sich.

Erst da stellte Boris fest, dass er eine dicke Fliegerjacke festhielt, die ihm sein Gegenüber über den Kopf geschmissen hatte, als er auf die Straße fixiert war. Bei dem Gedanken an mögliche Verfolger rückte sein Kopf herum.

»Vergiss es«, schaltete sich der Junge ein und zog so Boris‘ Aufmerksamkeit auf sich. Die hellen Augen leuchteten ihm im Dunkel der Gasse entgegen. Forschend musterte er ihn und schloss sein Fazit, ohne es mitzuteilen. Schließlich wandte er sich zum Gehen, ohne auf irgendwas zu warten. »Wir gehen besser hier lang. In den Gassen kennt sich niemand besser aus als ich.«

Spannung löste sich aus Boris‘ Muskeln und langsam setzten sich die wirren Gedanken, die durch seinen Kopf stoben, zu einem Bild zusammen. Der Junge vor ihm war wie er. Die Erkenntnis ließ ihn einen Schritt auf ihn zu machen, bevor er abrupt innehielt. Tief zogen sich seine Augenbrauen zusammen und seine Nasenwurzel kräuselte sich. »Warum hilfst du mir?«

Der Junge blieb stehen und blickte über die Schulter zu ihm. Die Hände hatte er in den Taschen seiner abgewetzten Jacke verstaut. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er Boris ein Stück entgegen. »Wenn du versuchst, auf dem Markt etwas mitgehen zu lassen, konzentriere dich nicht auf die beste Auswahl«, erklärte er nüchtern. »Niemand achtet auf die Ware mit Druckstellen – oder vermisst sie. Damit kommst du leichter davon.«

Boris schüttelte irritiert den Kopf und blinzelte wieder angestrengt. Das ergab zwar Sinn, was der Junge zu ihm sagte, aber warum er das zu ihm sagte, war ihm unbegreiflich. »Danke für den ungebetenen Hinweis, aber wer bist du eigentlich und was willst du von mir?«

Nun war es der Rotschopf, der ihm entgegenblinzelte als wäre ihm Staub in die Augen geflogen. Vielleicht, weil er darauf keine so clevere Antwort hatte. Er gab sich nur für einen kurzen Moment diese Blöße, dann waren seine Gesichtszüge wieder glatt und schneidend wie Papier. »Ich bin Yuriy«, beantwortete er den ersten Teil seiner Frage. »Nachdem du alle Aufmerksamkeit auf dich gezogen hattest, konnte ich mir ungehindert die Sachen nehmen, die ich brauchte – und etwas mehr.« Ungelenk zuckte er mit den Schultern. »Wenn du geschnappt werden willst, kannst du gerne auf die Straße raus. Ich verschwinde jetzt auf jeden Fall.«

Boris meinte, ein kurzes Zögern zu erkennen, als Yuriy sich wieder von ihm abwandte. Ihm steckte ein Lachen im Hals, dass er mühsam herunterschluckte, um sie nicht zu verraten. Es war absurd. Ihm drängte sich der Verdacht auf, dass dieser Junge sich aus unerklärlichen Gründen erkenntlich zeigen wollte. Und obwohl er schon anderen begegnet war, die sich auf der Straße rumschlugen, folgte er Yuriy ohne jeden Argwohn durch die Gassen, die einem Labyrinth glichen, in dem er sich verirren würde.

Die Fliegerjacke lag schwer auf seinen Schultern und schütze ihn vor dem schneidenden Wind, der von der Straße her zu ihnen wehte.

2001-01-22

Mit großen Schritten war Boris den Flur hinunter zu seinem Zimmer und warf die Tür in einer Lautstärke ins Schloss, die keinen Zweifel daran ließ, dass diese Tür geschlossen bleiben sollte. Das Gespräch mit Veselov war nicht beendet, als er so abrupt aufstand, dass der Stuhl nach hinten über kippte, doch von den Worten des Betreuers hatte er ohnehin nichts mehr hören können. In seinen Ohren rauschte das Blut so laut, dass er nichts anders wahrnahm.

Hinter geschlossener Tür in seinem eigenen Zimmer lief er unruhig vom einen Ende des Raumes zum anderen, machte am Fenster kehrt und ging zurück bis zur Tür. Seine Finger behielt er ebenso in Bewegung, um das Zittern zu ignorieren. Mit Mühe konzentrierte er sich aufs Atmen, holte tief Luft und stieß sie aus, ein Schreien dabei unterdrückend.

Die Wände waren ihm viel zu nah. Der Platz reichte ihm nicht. Seine Augen huschten über das spärliche Mobiliar, während er abwog, was davon entbehrlich war, um sich mehr Platz zu schaffen.

Er griff nach dem klapprigen Regal neben dem Schreibtisch, doch bevor er es mit einem Ruck zu Fall bringen konnte, schloss sich eine Pranke von Hand um sein Handgelenk und zwang ihn, von seinem Vorhaben abzulassen. In seinem Tunnelblick hatte Boris nicht mitbekommen, wie Sergeij sein Zimmer betreten hatte und in der allgemeinen Überraschung schaffte der Hüne es spielend, ihn in einer Bärenumarmung zu fixieren. Wie Mehlsäcke plumpsten sie vor seinem Bett auf den Boden und Boris war gezwungen stillzuhalten. Trotz des Gefühls, nicht atmen zu können, blieb die Gegenwehr halbherzig, war Boris sehr bewusst, dass der Griff von Sergeij eisern war.

Sein widerwilliges Knurren erstarb, als er erschrocken die Luft einzog. Unerwartet hatte ihn etwas Weiches und Kühles an der Stirn getroffen und wurde von Ivan unerbittlich weiter dagegen gedrückt. Irritiert blinzelte er dem Giftzwerg entgegen, der ihn taxierte und schließlich zu dem Ergebnis kam, dass er den Klumpen von Boris' Stirn nehmen konnte. Ivan drückte die Knete bestimmend in seine Hand und verließ anschließend das Zimmer.

Statt sich weiter aus Sergeijs Armen winden zu wollen, begann seine Hand wie automatisch die weiche Masse aus ihrer Form zu quetschen. Das Rauschen in seinen Ohren wurde leiser und mit erwartungsvoller Haltung starrte er zur Zimmertür.

Ivan ließ nicht lange auf sich warten und kam bewaffnet mit den Kissen aus seinem und Sergeijs Zimmer zurück. Demonstrativ warf er jedes von ihnen einmal auf Boris, bevor er sie an die Seite legte und sich zu seinen beiden Freunden auf den Boden fläzte.

Abwartend sah Boris ihn an und zog die Augenbrauen tief zusammen, während er eine Erklärung für diesen Auftritt erwartete.

Ivan spürte die Seitenblicke, doch ließ sich nicht von ihm aus der Ruhe bringen. Gelangweilt betrachtete der das Streifenmuster seiner Socken. »Yuriy spricht gerade noch mit Veselov.«

In Boris wurde es augenblicklich still. Wie erstarrt saß er da und fühlte, wie seine Kopfhaut zu prickeln begann. Trotz fehlender Erfolgsversprechungen versuchte er sich zu konzentrieren und etwas von außerhalb seines Zimmers wahrzunehmen. Stimmfarben oder andere Geräusche, die einen Schluss darauf gaben, was sich dort abspielte, aber es war ruhig.

Irgendwann waren da leise Schritte, die sich auf ihn zubewegten. Gleichmäßig und ohne Eile.

Yuriy trat in die Tür und sah auf seine drei Kameraden. Über seine Stirn zogen sich dünne Fältchen, die sich glätteten, als er mit der Hand durch sein Haar strich. »Für heute herrscht Waffenstillstand«, erklärte er und trat mit seinem Kissen unterm Arm in den Raum. Die Tür fiel leise ins Schloss und Yuriy bequemte sich zu den anderen auf den Boden.

Der Griff von Sergeij lockerte sich und ließ Boris frei. Da merkte er, wie sich jeder Muskel in seinem Körper wieder entspannt hatte. Nur seine Hand formte weiter die Knete, aber in einem viel gemächlicheren Tempo als vor ein paar Minuten noch. Wo sie alle zusammen hockten, erkannte er die Situation wieder, wie sie bis vor wenigen Tagen vollkommen normal gewesen war, bevor die Anweisung gegeben wurde, in getrennten Zimmern zu schlafen.

Sergeij ließ sich einem Baumstamm gleich zur Seite fallen, während Ivan sich mit seinem Kissen im Arm zusammenrollte. Boris fiel dazu nichts ein und wurde von jedem weiteren Gedanken abgelenkt, als er einen gedämpften Schlag in die Seite spürte. Seinen vorwurfsvollen Blick ignorierte Yuriy und klopfte weiter sein Kissen gegen Boris, bevor er sich bequem lang machte. Von Sergeij hörte er bereits ein gleichmäßiges Brummen, während er selbst da saß und den Daumen in das Stück Knete bohrte.

»Du brauchst Ruhe«, sagte Yuriy und sah mit wachen Augen zu ihm auf. »Den Rest klären wir morgen.«

Boris betrachtete seinen Freund. Mit dem vertrauten Gewicht an seiner Seite und den gewohnten Schlafgeräuschen seiner Freunde um sich, würde er Ruhe finden und schlafen können. Dann war er morgen hoffentlich weniger gereizt, um sich noch mal mit Veselov an einen Tisch zu setzen. Vielleicht würde er um zusätzliche Sitzungen bei seinem Therapeuten bitten. Wenn Yuriy dabei war, fielen ihm diese Dinge leichter.

Er nickte und sank in seiner Position zusammen, bis sie einer halbwegs angenehmen Schlafposition entsprach. Sein Arm steckte unter Yuriys Kopfkissen fest und an seinem Handgelenk konnte er dessen Finger spüren. Entspannt atmete er aus, merkte, wie ihn die letzte Unruhe verließ, und schloss die Augen.

2002-04-18

Die Gasse mit ihrem Wohnblock, in dem sie gemeinsam lebten, war des Nachts spärlich ausgeleuchtet, aber bescheidenes Mondlicht genügte Boris bereits, um sich zurechtzufinden und in gewissen Teilen wohlzufühlen. Die nächtlichen Straßen Moskaus waren ihm schon zu lange vertraut.

Sein Blick wanderte die Hauswand hinauf zu ihrer Wohngemeinschaft. Fenster wurden mit Vorhängen verdunkelt und alle Lichter in dem Zimmern waren gelöscht. Das entsprach den Regeln ihrer Betreuer. Sperrstunde war vor vier Stunden und seit zwei Stunden galt Bettruhe. Aber so wie er sich noch draußen befand, konnte Boris darüber sicher sein, dass Yuriy noch nicht schlief.

Mit geübten Griffen zog er sich am Regenfallrohr die Hauswand hinauf. Leise knirschend protestierte das Blech unter seinem Gewicht, doch hielt stand, bis er am Fenstersims ankam und rhythmisch mit bestimmten Abständen gegen das Glas klopfte.

Ein Schatten huschte an den Vorhängen vorbei und kurz darauf griff eine blasse Hand zum Fenstergriff. Die Vorhänge schoben sich beiseite und Boris stieg schwungvoll durch das offen stehende Fenster in das Zimmer ein.

Sein breites Grinsen erstarb, als er den missbilligenden Blick auf sich erhaschte. »Was?«, zischte er leise und hob eine buschige Augenbraue.

Yuriy verschränkte die Arme und seine Mimik blieb hart. »Zieh die Schuhe aus.«

Es wäre besser gewesen, Boris hätte den Impuls unterdrückt, seine Augen zu verdrehen, aber der Drang war zu stark. Helle Augen blitzen auf und die zu einer schmalen Linie zusammengepressten Lippen glichen einer Warnung.

Um ein größeres Unheil zu vermeiden, zog Boris ohne weitere Kommentare die Schuhe aus. An den Schnürsenkeln zusammengebunden, warf er sich die Treter über die Schulter und schloss sogar ohne Aufforderung das Fenster hinter sich.

Yuriys Schultern entspannten sich. »Das nächste Mal überlege ich es mir, ob ich dich reinlasse.«

Boris kannte ihn zu gut, um zu wissen, dass er diese Worte nicht ernst zunehmen brauchte. So sehr Yuriy, es missbilligen mochte, dass er vorsätzlich Regeln brach und sich mehr als einmal die Woche nachts auf die Straße schlich, konnte er nicht aus seiner Haut und würde weder ihn noch Sergeij oder Ivan im Stich lassen. Die anderen beiden reizten diese Loyalität allerdings nicht auf die Weise aus, wie er es tat.

Das Zimmer war dunkel, aber unter der dünnen Bettdecke konnte Boris das Licht einer Taschenlampe ausmachen. Mit einem breiten Grinsen sah er seinen Freund vielsagend an. »Liest du etwa heimlich? Muss ja was Heißes sein.«

Den Kommentar quittierte Yuriy mit einem ausdruckslosen Augenaufschlag. »Ja, es geht um richtig scharfe Kurven«, erwiderte er trocken und griff ein Buch über Geometrie vom Nachttisch.

Boris schüttelte im Affekt den Kopf. So bewusst ihm war, dass sie beide in diversen Dingen grundlegend verschieden waren, geschah es immer noch, dass sein Freund ihn in Unglaube versetzte. In seiner Freizeit, zu später Stunde heimlich Bücher über Mathematik zu lesen, war so ein Ding. Ivan traute er zu, dass im Einband eine andere Lektüre versteckt war, doch so ein Mensch war Yuriy nicht.

Die hochgezogene Augenbraue deutete Boris so, dass er sich einen weiteren Kommentar aufsparen würde. Sehr ernst und bemüht anerkennend nickte er, konnte das amüsierte Zucken im Mundwinkel jedoch nicht unterdrücken.

Fast schon resigniert schüttelte Yuriy den Kopf. Er wandte seinem Besuch den Rücken zu und schlug die Decke vom Bett zurück. »Mach heute keinen Lärm mehr.«

Boris verstand, nickte knapp und schlich zur Zimmertür.

Dass gerade das Fenster von Yuriys Zimmer direkt ans Regenfallrohr grenzte, war für ihn ein Segen. Seine klaren Prinzipien verlangten keine Erklärungen von Boris. Sergeij hingegen wollte immer gerne wissen, wofür er sich zum Komplizen machte, und Ivan war einfach unverschämt neugierig. Schlussendlich blieb es gegenüber seinen drei Freunden kein Geheimnis, wo er sich rumtrieb, wenn er nachts unterwegs war, doch wenn er davon berichtete, dann aus freien Stücken von sich aus. Die Vorstellung, jemandem Rechenschaft abzuliefern, war ihm zuwider.

»Bis morgen«, murmelte er ins nachtdunkle Zimmer hinein.

Nur ein blasser Lichtschimmer ging von einer Deckenhöhle aus.

»Schlaf wohl«, hörte er noch ganz leise, bevor die Zimmertür hinter ihm ins Schloss einrastete.

2003-01-17

Nur wenige Stationen mit der Metro, von einem kurzen Fußmarsch gefolgt, befand sich eine leerstehende Lagerhalle. Der Verfall war ihr bereits anzusehen, doch hatte sie noch nicht die Grenze zur Einsturzgefahr überschritten. Niemand interessierte sich für das Gebäude und seinen Zustand, was für die Borg Jungen einem Hauptgewinn gleichkam.

Vorzugsweise trafen sie sich dort für ihr Beyblade-Training. Es gab für ihren Bedarf zwar öffentliche Einrichtungen der BBA, die ihnen bedingungslos zur Verfügung standen und von ihnen auch genutzt wurden, trotzdem war ihnen dieser Ort wichtig. So wichtig, dass sie ihn für sich behielten. Nicht mal ihren Betreuern erzählten sie von diesem Treffpunkt, selbst wenn sie ein gutes Verhältnis zu ihnen pflegten und sie respektierten. Gewisse Dinge brauchten die Jungs für sich. Einen Rückzugsort vor ihrem Alltag mit anderen.

Innerhalb der Hallen gab es wenig Dinge, die sie füllten. Geröll, Reste einer Lagerräumung und Pflanzen, die dem Beton den Kampf ansagten. Es war nicht gemütlich und das musste es nicht sein. Ihrem Training bot die Weitläufigkeit viele Möglichkeiten für Manöver - und Boris gewährte sie in diesem Moment den nötigen Raum für all das, was in ihm grollte.

Schon auf dem Weg hatte jeder Muskel seines Körpers gespannt. Das Brodeln drohte überzuschwappen, doch es gelang ihn zu warten, bis er die Lagerhalle erreichte. Nach einem kräftigen Zug der Reißleine zischte Falborg 2 über den Boden, schnitt Kerben in Beton und ließ Glas zersplittern. Seine Hand krampfte sich um den Starter und trieb das Plastik an seine Grenzen des Widerstandes. Es knirschte, doch bevor es nachgab, war Boris das Gerät beiseite. Die Windschnitte, die auf Beton und Glas prallten, wurden inkonsistent, als Boris sich einem Stapel Paletten zuwandte und auf diese eintrat. Zwischen grollen und fluchen knirschte das Sperrholz. Immer wieder trat er mit all seiner Wut darauf ein, bis es brach. Er griff zu den Latten, riss sie hoch und schwang die oberste Palette durch den Raum. Als das Holz den Beton traf, hallte der Knall an den Wänden wider, aber Boris hörte neben dem Rauschen in seinen Ohren gar nichts mehr.

Erst mit der dritten Palette, die er unter Wutschreien in mehrere Teile zertrat, verebbte seine Energie. Falborg 2 erlahmte und kam zum Stillstand, während Boris unter Anstrengung nach Luft rang. Die kühle Abendluft, die durch leere Fensterrahmen hereinkam, streifte seine brennenden Wangen. Er presste die Handballen auf seine Augen in der Hoffnung, der Druck würde seine Gedanken betäuben, aber es war zum Scheitern verurteilt. Sein Kopf lärmte weiter, während sein Körper ihm seine Grenzen ansagte.

Ein bedrohliches Summen kündigte einen weiterer Beyblade an, der mit Falborg 2 kollidierte und ihn vom Boden weg katapultierte. Im Reflex fing Boris ihn aus der Luft und wandte sich zu Yuriy.

Es war kein Training für den Tag geplant und sie hatten sich nicht für ein Treffen in der Lagerhalle verabredet. Ihnen stand es beiden zu, die Lagerhalle aufzusuchen, trotzdem misstraute Boris dieser unerwarteten Begegnung. Er konnte Gesellschaft in diesem Moment einfach gar nicht gebrauchen.

Stur wandte er den Blick von Yuriy ab. Ein Versuch, ihm zu verstehen zu geben, dass er ihn nicht bei sich haben wollte. Obendrein war das glatte Gesicht von Yuriy, von dem nur die hellen Augen hinter einem Rollkragen aufblitzten und ihn wachsam musterten (was er einfach wusste), nichts dem er sich gerade stellen wollte.

Wolborg 2, der weiterhin über den Beton seine Bahnen zog, war eine gute Ablenkung. Die Bewegungen waren vertraut, wiederholten sich und brachten Boris dazu dem Beyblade nicht zu folgen, sondern seine nächste Lenkung im Voraus zu erahnen. Bis ein Zucken durch den Kreisel ging, sein Geschwindigkeit zunahm und in die Hand seines Eigentümers zurücksauste.

Es brachte Boris dazu, Yuriy anzusehen. Seine Stirn zog sich kraus, während er überlegte, ob es die Absicht dahinter war, dass er nicht ausweichen konnte, aber lange dachte er nicht darüber nach. Sein Kumpel fixierte den Beyblade erneut im Starter. Mit geneigten Kinn wurde sein Blick stechend, dass es Boris fast aus Reflex in Angriffsstellung zwang. Mit zwei Handgriffen war Falborg 2 im Starter eingerastet.

Ohne Ansage schossen die Beyblades zum exakt gleichen Zeitpunkt aufeinander zu und kollidierten bereits in ihrer Flugbahn. Knirschend landeten sie auf Beton und zogen über die weite Fläche der Halle einen Slalom. Sobald sich die Bahnen kreuzten, kam es zur Kollision. Es gab kein Gefälle, trotzdem waren die Konfrontationen kraftvoll und keiner der beiden Kontrahenten war bereit nachzugeben.

Innerlich verfluchte Boris sich dafür, wie schnell er auf eine simple Provokation von Yuriy ansprang. Seine Kiefermuskeln spannten. Immerhin konnte er sich nun auf die Beyblades konzentrieren, statt sich weiter bohrenden Blicken auszusetzen.

Die nächste Kurve nahm er eng und begab sich auf eine Verfolgung, verringerte den Abstand und holte kräftig Schwung für die nächste Kollision. Wolborg 2 war stärker in der Verteidigung, aber da er Falborg 2 voll auf Angriff nutze, geriet der gegnerische Beyblade trotz allem ins Schlingern.

Ein grimmiges Lächeln stahl sich auf Boris' Lippen. Yuriy konnte noch so hohe Mauern ziehen, es brauchte nur genügend Kraft, um sie einzubrechen. Seine Fingerknöchel traten weiß hervor als sich kurz ein Druck auf seinen Ohren bildete und im nächsten Moment eine tiefe Kerbe in den Boden von Wolborgs Fahrbahn erschien. Mit zischenden Lauten folgte eine zweite Kerbe, dann eine Dritte. Der Abstand zu Yuriys Beyblade war gering, traf schlussendlich jedoch nie, schränkte aber die Bewegungen des Kreisels massiv ein. Bisher zeigten sie kein Gegenmanöver, sondern trotzten resolut dem Sturm, der über das Feld zog.

Die nächsten Spuren eines Windschnitts gruben sich in die Wände, die ihm im Weg standen. Erst einer, dann mehrere und wieder zersplitterte Glas, regnete auf den Boden nieder. Es war nicht genug.

Wolborg 2 harrte den Glasregen aus. Splitterstücke, die den Kreisel trafen, prallten ab. Als das letzte Stück den Boden berührte, erhöhte sich die Rotation und mit scharfen Kurven manövrierte der Beyblade durch den Scherbenhaufen, behielt dabei seine Geschwindigkeit und befand sich im nächsten Augenblick in unmittelbarer Umgebung zu seinem Gegner und schränkte seine Bewegungsfreiheit ein.

Boris wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Von Yuriy war er andere Strategien gewohnt, trotzdem war das Angriffsmuster vertraut. Die Nackenhaare stellten sich ihm auf und er knirschte sichtbar mit den Zähnen.

»Tz.«

Ruckartig ging sein Blick zu Yuriy, nachdem der mit der Zunge schnalzte. Ein Augenblick der Unachtsamkeit, der ausreichte und Falborg mit einem letzten kraftvollen Schlag auszuhebeln. Der Beyblade sprang über den Boden, bis er schlussendlich zum Stillstand kam. Boris war es nicht aufgefallen, doch er hielt den Atem an, bis zu dem Augenblick, an dem Falborg 2 regungslos liegen blieb.

Yuriy blickte auf das Ergebnis herab, bevor er sich seinem Freund zuwandte. Unbeeindruckt, gewissermaßen enttäuscht. »Du verlierst nach wie vor den Fokus auf das Wesentliche.«

»Das Wesentliche«, spuckte Boris aus und spürte erneut den Drang auf Paletten einzutreten. Das würde definitiv helfen, den Lärm in seinem Kopf auszublenden. Jeder Muskel in ihm spannte bis zur Schmerzgrenze.

Yuriy betrachtete seine überspannten Schultern eine Zeit, ohne dass es wahrgenommen wurde. »Natürlich ist es möglich, dass es gerade Wichtigeres gibt, als ein verlorenes Beyblade Match.«

Der Satz schnitt durch die Stille der Umgebung und den Lärm in seinem Kopf und ließ Boris zu ihm blicken. Seine Pupillen zitterten unruhig, während er versuchte in seiner Irritation Yuriys Haltung zu lesen. Dieser Satz war auffällig. Es half nicht seine Gedanken zu fokussieren, doch seine Aufmerksamkeit lag wieder bei Yuriy. Er wartete mehrere Herzschläge auf eine weitere Ausführung von seinem Freund. Diese blieb aus und mit verzogenen Mundwinkeln erwiderte er nur plump: »Ach was.«

Auch wenn Yuriy es in den letzten Jahren perfektioniert hatte, seine Mimik neutral zu halten, so schaffte Boris es voller Stolz immer wieder, dass sein Freund unter eisernen Gesichtszügen die Augen zu verdrehen. Ein minimales flattern der Nasenflügel verriet außerdem seine Frustration darüber, die er mit Beherrschung niederkämpfte. »Da du nicht widersprichst«, begann er ruhig und überlegt, »kannst du es doch sicher benennen.«

Boris blinzelte nervös. Es klang lächerlich pädagogisch für den Jungen, der Stille bevorzugte und selbst dann noch aushielt, wenn sie unangenehm wurde. Jedem anderen hätte er sowas frech ins Gesicht gesagt und unter anderen Umständen womöglich auch ihm. Stattdessen schluckte er den nächsten bissigen Kommentar herunter und verzog das Gesicht, als würde er Galle schmecken.

Keine seiner gequälten Regungen konnte Yuriy dazu erweichen, einen weiteren Schritt auf ihn zuzugehen. Er blieb ungerührt stehen und wirkte dabei fast schon gelassen, während er still wartete.

Die Anspannung in seinem Körper drückte immer mehr auf seinen Brustkorb, dass es sich anfühlte als würde ihm die Luft abgeschnürt werden. »Schätze schon«, presste Boris mühevoll hervor. Langsam fokussierte sein Blick den Eingang zur Halle, der sich hinter Yuriy befand, und erkannte grobe Umrisse einer Silhouette. Schließlich nahm er einen tiefen kontrollierten Atemzug. »Aber das muss ich zunächst mit Ivan klären.«

Yuriy quittierte dies mit einem leichten Nicken, packte seinen Beyblade ein und wandte sich um zum Gehen. Auf halben Wege kam ihm Ivan entgegen. Sie tauschten nur wenige Worte, die Boris nicht verstand, weil sie ihn nicht interessierten. Nicht bevor die Lage mit Ivans Auszug für ihn geklärt war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Mal sehen wann ich weiterkomme :'D
Für Sehnsucht steht der Kapitel-Plan nicht halb so fest wie er für Bauchgefühl stand... Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Keinen Kapitel-Plan haben fällt mir arg in den Rücken, buhu.
Ich hoffe, es bereitet soweit Freude, dass es hier ein kleines Stückchen weitergeht. Ich will das hier in keinem Fall im Sand verlaufen lassen. ;;'

Anm.:
1) Die Jungs können alle am besten schlafen, wenn sie sich auf einen Haufen zusammenrollen.
2) Nach der Abtei kommen die Vier ins betreute Wohnen mit psychologischer und medizinischer Behandlung (dafür setzt sich unter anderem Mr. D ein)
3) Als Resultat aus seiner Zeit in der Abtei, kann Boris schlecht mit Wut umgehen und hat massiv Aggressionsprobleme, die durch Kleinigkeiten ausgelöst werden können.
4) Aus therapeutischen Zwecken besitzt Boris Knete. Hüpfknete um genau zu sein.
5) Wenn es im betreuten Wohnen ganz hart eskaliert, nimmt Yuriy die Rolle vom moralischen Beistand ein.
6) Ivan rollt sich zum Schlafen immer zusammen. Wie eine Schlange. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
In der Zeitlinie, die ich mir zu Recht geschraubt habe, findet während 2002 der Plot von V-Force statt. Auf die Borg-Jungen und vor allem diese Fanfiction hat das allerdings keinen Einfluss.

Anm.:
1) Boris wird während seiner Jugend zum Nachtschwärmer und treibt sich mit Schulkameraden oder aktuellen Schwärmereien rum.
2) In der Regel wird er von Yuriy gedeckt, um Reibereien mit den Betreuern zu vermeiden. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wenn sie nicht so einen tragischen Hintergrund hätten, könnte ich über ihre bockige Art lachen.
Ein wenig lustig finde ich sie auf jeden Fall.

Ich will keine Versprechungen machen, wann ich mit dieser Fanfiction fertig sein werde, aber ich möchte zumindest sagen, dass ich sie beenden möchte.
Die Ideen sind da, aber ich muss irgendwie wieder lernen mit dem Schreiben anzufangen.

Anm.:
1) Als Resultat aus seiner Zeit in der Abtei, kann Boris schlecht mit Wut umgehen und hat massiv Aggressionsprobleme, die durch Kleinigkeiten ausgelöst werden können.
2) Ivan zieht zu Verwandten, die zwei Töchter haben, die für ihn zu Schwestern werden.
3) Die Borg haben ein fragwürdiges Interesse an verlassenen Gebäuden und Schrottplätzen. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (14)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  FreeWolf
2023-09-25T05:46:12+00:00 25.09.2023 07:46
Konflikte werden mit Beyblades ausgetragen, JAWOLL! Ich bin ein großer Fan von Boris der so versucht mit seiner Wut umzugehen und ich fühle den Mix aus Frustration und Erleichterung, dass Yuriy ihn so gut kennt und mit ihm umzugehen weiß.
Antwort von:  FreeWolf
25.09.2023 07:46
Oder... nun, dass Yuriy es zumindest versucht xD
Antwort von: Norrsken
25.09.2023 20:41
Ja, es war mal wieder Zeit für ein Beyblade Match! Auch wenn es eher eine halbherzige Hinterhofkeilerei ist. xD
Ich weiß gar nicht so genau, ob Boris versucht mit seiner Wut umzugehen oder ob seine Wut einfach wütet. Beides fair auf seine weise, schätze ich.
Und ja. Yuriy versucht. XD Aber besser als jeder andere, behaupte ich einfach mal. :P
Antwort von:  FreeWolf
25.09.2023 21:14
Egal, ob halbherzige Hinterhofkeilerei oder richtiges Turnier, ich LEBE für Beyblade Matches, das weißt du. :D

Ich habe mir als ich den Kommentar abgeschickt habe tatsächlich nochmal Gedanken über Boris und seine Wut gemacht und ich bin mir auch nicht so ganz sicher, wie sehr Boris seine Wut in der Hand hat oder umgekehrt. Ich denke auch, dass beides so ein bisschen stimmt und sich das Gleichgewicht immer mal wieder verschiebt.
Von:  Mitternachtsblick
2023-09-24T19:30:12+00:00 24.09.2023 21:30
LIEBE für die Art, wie Boris versucht, mit seiner Wut fertig zu werden - nur um dann von Yuriys Zungenschnalzen völlig aus dem Tritt zu kommen. XD UND YURIY! Ich liebe ja, wie du ihn schreibst und habe seinen Versuch von so etwas wie Diplomatie hier sehr genossen. Ganz ist es ihm ja nicht gelungen, aber man muss ihm den Versuch schon anrechnen. Mochte auch sehr die Auflösung der Ursache für Boris' Wut. Das ist schon sehr verständlich. Und die Faszination mit verlassenen Gebäuden passt sehr gut zu den Borgs!
Antwort von: Norrsken
25.09.2023 06:50
"Aus dem Tritt" trifft es so schön passend. xD Freut mich, dass es dir gefällt. ♥ Was ich glaube ich, nicht so gut deutlich machen konnte (nicht weil ich es vergessen habe zu erwähnen, nein nein) ist, dass Yuriy zuvor Angriffsmuster von Ivan nutzt, die Boris zusätzlich irritieren. Da isser schon gestrauchelt, aber Yuriys Zungenschnalzen war dann wie das Platzen eines Ballons so nervig. xD
Ich bin auch richtig Stolz auf die Diplomatie. Dafür, dass dass sie sich bei mir immer wieder sehr stur Anschweigen war das außerordentlich Kommunikativ. Ihre Betreuer wären sicher auch stolz; nachdem sie fertig mit aufregen sind, dass die Kinder in einer verlassenen Lagerhalle abhängen.
Von:  esperluette
2022-01-09T17:47:59+00:00 09.01.2022 18:47
Oh mein Gott, es geht weiter T_T
Diese Bruchstücke machen mich fertig. Auf eine gute Weise. Ich liebe das Konzept und ich liebe das Freie und Wilde in Boris. Sein Witz! Exakt so!
Auch wenn es total losgelöst ist, die Einordnung in die Storyline der Serie macht es rund, ich könnte schreien.
Antwort von: Norrsken
24.09.2023 20:29
Oh Mann, sorry, dass ich dir immer so spät antworte! Dx
Ich lese Kommentare immer so zwischendurch und dann hab ich meist nicht die Zeit und dann hab ich keinen Reminder. Aber ich hab mich mega gefreut und freu mich jetzt auch noch! Danke dir. ♥
Besonders, dass dir der Aufbau bzw. das grundlegende Konzept gefällt, erleichtert mich. Es gibt mir natürlich einige Freiheiten darin, die Story nicht so stringent erzählen zu müssen, aber ich hab auch immer Angst, dass es dadurch zu schwierig ist dem Ganzen zu folgen. Ich werde mir weiterhin Mühe geben!
Von:  FreeWolf
2022-01-01T20:05:39+00:00 01.01.2022 21:05
Boris als Nachtschwärmer sehe ich sehr gut - weniger weil er viel Mist baut (das Gewisse wird er sicher trotzdem anstellen), mehr weil er Freiheiten genießt und sich Regeln, zumindest in meinem Kopf nicht gern beugt. Dass er immer auf Yuriy zählen kann und das derart in Stein gemeißelt ist finde ich schön. Auch gefällt mir, dass jeder von den beiden (sicher auch Sergej und Ivan - oder?) ihre Grenzen austesten und ein wenig rebellisch sind, auf ihre eigene Art. Der Satz zu den scharfen Kurven hat mich sehr amüsiert. :D
Überhaupt bin ich gerade sehr glücklich über diesen unerwarteten BoYu-Segen im neuen Jahr. <3
Langer Rede kurzer Sinn: Vielen Dank für dieses Schmankerl!
Antwort von: Norrsken
02.01.2022 16:51
Lieben Dank für deinen Kommentar.
Die Nachtschwärmerei hat im Bezug auf Boris bei mir etwas mit Vertrautheit, Freiheit und Grenzüberschreitung zu tun. Letztes nicht mal bewusst. In meinem Kopf ist das so ein vager Gedanke, dass Boris ein Bewusstsein für Grenzen fehlt. Wenn er sich dran hält, dann aus einer Intuition heraus. Aber das ist noch sehr schwammig in meinem Kopf.
Na ja und rebellisch muss man hier vielleicht definieren. Ja, es wird nicht stumpf jede Anweisung befolgt, die sie erhalten. Einfach weil ich mir denke, dass das die logische Konsequenz aus ihren bisherigen Erfahrungen ist. Ich schätze jeder von ihnen hat so seine grundlegenden Prinzipien anhand derer sie abwägen. Diese Herangehendweise erscheint mir persönlich aber nicht wirklich rebellisch.
Antwort von:  FreeWolf
03.01.2022 22:05
Meine Interpretation der Grenz-Sache ist, dass Boris sehr wohl weiß, was Grenzen sind, aber sein Bewusstsein für sie ist verschoben ist, weil sie in seiner Kindheit so unterschiedlich umgesetzt wurden: Grenzen des Rechtsstaates gab es, aber die hat er missachten müssen, in der Abtei ist die Erziehung eher ein "friss oder stirb" - und jetzt, hier, 2008, muss er selbst ausloten, wie er seinen Moralkompass legen möchte / muss um sich in der Welt zurechtzufinden. (Ich frage mich, ob Yuriy, Sergej und Ivan ähnliches erleben? Vielleicht?)

Jedenfals - ich glaube auch nicht, dass sie Anweisungen stumpf befolgen, sondern eher mit Hausverstand agieren, und das wirkt vielleicht nach außen nicht rebellisch, aber die Möglichkeit "nein" zu sagen kann sich durchaus rebellisch anfühlen. :-) Das meinte ich mit "rebellisch"
Von:  esperluette
2021-05-16T14:25:58+00:00 16.05.2021 16:25
Oh, Boris!
Auch hier so wunderschön und bitter zugleich. Sein Zorn!

Ich mag das Konzept die Therapie und Verabeitungsstrategien aufzugreifen. Ich kann eindeutig den Punkt sehen, denn natürlich gibt es einiges zu bewältigen für die Jungs. Ihr Zusammenhalt ist wieder nur T_T. Überlege noch, inwieweit ich mit Einzelheiten konform gehe, aber mir ist es ein toller Denkanstoß, ich bin in der Hinsicht und in meinem Kopf selten so ausführlich, also auch danke hierfür!
Antwort von: Norrsken
31.12.2021 21:57
Ich denke, ich weiß, was du meinst.
Solche Probleme sind schließlich sehr individuell und letztendlich bin ich keine Therapeutin, versuche aber mit dem zu arbeiten, was mir sinnvoll erscheint?
Wenn ich dir einen Denkanstoß für deine eigenen Ideen bieten konnte, bin ich sehr stolz! ♥
Von:  esperluette
2021-05-16T14:25:04+00:00 16.05.2021 16:25
Ein absolut killer Einstieg in die Geschichte!

Es ist SO, dass du Boris‘ Perspektive aufgreifst, damit noch weiter zurückgehst als in Bauchgefühl und das erste Aufeinandertreffen skizzierst!
Antwort von: Norrsken
31.12.2021 21:54
Danke für deinen Kommentar! :3

Mir war es wichtig, dass nachdem Yuriys Perspektive zu erst kam, der Einstieg bei Boris noch einmal heraussticht. Quasi das man nicht zu erst denkt "Was ist bis hier schon bei Yuriy passiert?". Es freut mich, dass das geklappt zu haben scheint. C:
Von:  Mitternachtsblick
2020-11-01T16:55:14+00:00 01.11.2020 17:55
Ahhhh ich bin sehr happy über dieses Update 🥰 Große Emotionen! Ich liebe das Found Family Theme ja sehr und für mich ist das Kapitel ein sehr gelungenes Beispiel dafür. Mir hat die Atmosphäre wirklich zugesagt - die Beklemmung, die Enge, die Boris verspürt kommt auch bei den Lesenden meiner Meinung nach sehr gut an. Ich mag es, wie sehr die Jungs aufeinander schauen. ❤️
Antwort von: Norrsken
16.12.2020 08:02
Lieben Dank für deine Worte. x3
Dass Boris' Stimmung gut rüberkommt, war mir wichtig. Darauf habe ich mich so konzentriert, dass mir das mir das drumherum etwas verloren ging. Aber wenn du Found Family Gefühle hattest, ist das schön. Dann war doch genug von allem drin, was rein sollte. C:
Von:  FreeWolf
2020-11-01T16:43:28+00:00 01.11.2020 17:43
Habe ich gerade gefistbumped und laut "YES!" gerufen? Daran liegt kein Zweifel.
Antwort von: Norrsken
01.11.2020 17:49
Süß x'D
Von:  Mitternachtsblick
2020-07-13T00:22:33+00:00 13.07.2020 02:22
Ich bin jetzt schon ganz verliebt. 🥰 Das ist eine wundervolle Szene, die du dir als Einstieg für diese Story ausgesucht hast, und ich bin wirklich sehr gespannt darauf, wie die restlichen Kapitel mit Boris‘ Sicht die Geschichte von Bauchgefühl noch einmal ein Stück mehr bereichern und ergänzen werden!
Antwort von: Norrsken
16.12.2020 07:58
Vielen dank für deinen Kommentar. uvu ♥
Ich bin ebenso gespannt wie und ob ich das alles miteinander verknüpft bekomme. Meine größte Befürchtung ist, dass es zu kopiert wird ab einem gewissen Punkt. Aber von dem bin ich bis jetzt noch weit entfernt.
Von:  FreeWolf
2020-07-12T19:08:58+00:00 12.07.2020 21:08
Ich glaube, ich werde es überleben, noch etwas zu warten. Ich finde es toll, dass du hier in der Zeit vor der Abtei ansetzt - das ergänzt die Perspektive von Yuriy in Bauchgefühl, wo er und Boris einander ja doch schon ein paar Jährchen lang kennen, finde ich ganz wunderbar. <3
Antwort von: Norrsken
12.07.2020 21:11
Dann bin ich beruhigt. <3
Und danke dir! Mir war es wichtig, nicht einfach Bauchgefühl wiederzukeuen, aber aus Boris Sicht, sondern ihm eine eigene Erzählung zu geben. c: Daher Szenen, von denen ich hoffe, dass die vorherigen gut ergänzen.
Wenn der Einstieg schon einmal geglückt ist, bin ich froh.
Antwort von:  FreeWolf
13.07.2020 22:19
Das finde ich richtig gut! Ich hatte ja darauf gehofft, dass du nicht nur eine komplementäre Sicht auf die Geschehnisse aus Bauchgefühl gibst, sondern noch darüber hinaus gehst, weil Boris auch viel mehr ist als seine Interaktionen mit Yuriy und freue mich jetzt schon sehr darauf, wie es weitergehen wird. :D


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