Wenn die Praiosscheibe wandert von SuperCraig ================================================================================ Kapitel 3: Gedanken zum Schluss ------------------------------- Brin fühlte etwas Kaltes an seinem Bein. War es kalt? Nein, es war nicht nur kalt, sondern auch weich. Er mochte das Gefühl, linderte es doch den pochenden Schmerz, der von seinem Knie ausging. Wo war er? Das Letzte, woran sich der Schwarzhaarige erinnerte, waren die Praioten, der Kampf mit ihnen und Heidruna, die ihn gerettet hatte. „Er kommt zu sich!“ Vorsichtig öffnete Brin die Augen und blickt in Alwenes Gesicht, die ihm sogleich um den Hals fiel. „Womit habe ich denn das verdient?“, schmunzelte der junge Mann und versuchte sich vorsichtig aufzusetzen, was aber, nebst dem schmerzenden Bein, von Alwenes Gewicht zu verhindern gewusst wurde. „Du hast uns alle gerettet“, lächelte sie und langsam dämmerte ihm, wo er war: Saphiras Hütte. Er lag auf einem weichen Federbett, das Bein geschient, in seinem Gambeson, der langen Stoffhose und ohne Stiefel. Hatte er das? Die Tatsache, dass Alwene, und damit wohl auch der Rest, lebte, bestätigten ihre Aussage. „Na, so ganz stimmt das nicht. Heidruna hat uns gerettet“, nuschelte er verlegen und rieb sich den Nacken, nachdem er endlich aus der Umklammerung entlassen wurde. „Ohne dich hätten wir sie nie rechtzeitig rufen können“, meldete sich Morla zu Wort, die aus dem Schatten trat. Zu ihr gesellten sich Josmene und Saphira, alle drei mit einem erleichterten Gesichtsausdruck. „Wo ist sie denn?“, wollte Brin wissen. „Oh, sie kümmert sich um die Praioten, sei unbesorgt“, grinste Josmene. Hesindes Streiter ließ sich wieder ins Bett sinken und seufzte erleichtert. Das war bisher eine seiner schwersten Prüfungen gewesen. Ob der Götterfürst ihm zürnte? „Selbst wenn, junger Mann, dann hast du einige göttliche Fürsprecher.“ Heidrunas Stimme ließ das Quartett zur Tür starren, in der sie stand. Die alte Oberhexe lächelte, und entblößte dabei ein lückenhaftes Gebiss. „Habe ich das?“ „Du hast Satuarias Töchtern erneut gut gedient, Brin. Sei dir ihres Wohlwollens gewiss.“ Auf dem Rückweg nach Ferdok starrte Brin auf die Ohren seines rotbraunen Hengstes und dachte nach. Er hatte nun schon zum zweiten Mal den Hexenzirkel gerettet. Er war alleine und wurde auch nicht jünger, obwohl das ein wenig weit hergeholt war. Mit fünfundzwanzig Wintern war man noch davon entfernt, alt zu sein. Er mochte Alwene, sehr sogar. Sie gefiel ihm. Das feuerrote Haar, die grazile Statur, und der strenge Blick. Ob sie sich jemals in Ferdok einleben würde? Wahrscheinlich nicht. Damit verwarf er den Gedanken auch wieder. Außerdem musste nicht er auch noch Danos das Herz brechen. Brin hatte ganz vergessen zu fragen, ob sie mit dem Burschen wieder zusammen war. „Ich habe sowieso keine Zeit für so etwas. Das nächste Abenteuer wartet sicher irgendwo auf mich“, murmelte der junge Krieger zu sich selbst und jagte sein Ross den staubigen Weg entlang, in Richtung Ferdok. Seine Freunde warteten auf ihn. Für den Traviabund war noch genügend Zeit. Als Erstes würde er Graf Growin Bericht erstatten, und danach einige Tage ausschlafen. Das nächste Immanspiel stand bevor. Eines wusste er jedenfalls: Von Frühlingsfeuern hatte er, zumindest für dieses Jahr, genug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)