Candlelight von Morgi (Inu no Taishō / Kagome) ================================================================================ Kapitel 12: Jaken I ------------------- Candlelight - Jaken I- Autor: Beta: - - - - - Fandom: Inu Yasha Genres: Romantik (Hetero), Humor, Alternatives Universum Disclaimer: Inu Yasha ist Eigentum von Rumiko Takahashi, ich verdiene hiermit kein Geld. Dieses Kapitel ist gewidmet, die viel zu lange darauf warten musste! - - - - - - - 17 Mir stieg die Farbe ins Gesicht, bis meine Wangen denselben Rotton wie das Bienenwachs zeigten und ich nicht mehr wusste, ob das Champagnerglas in meiner Hand wärmer werden konnte oder ob es die Verlegenheit war, die an meinen Stilettos hinaufstieg und einhundert dumme Ideen in meinem Bauch losflattern ließ. Dieser verfluchte Mann. Wie lange saß ich nun mit ihm an einem Tisch? Eine Stunde? Nein, anderthalb, und er übte auch ohne dieses stille Lächeln eine Wirkung auf mich aus, als wäre ich das Schwert in seiner Hand, das ihm zunehmend besser gefiel. Eines schwor ich mir jedoch. Ganz gleich, ob seine Stimme wie dunkle Seide klang oder nicht: Er würde mich damit nicht aus dem Tritt bringen. Meine Lippen kräuselten sich, als ich mich an dem kümmerlichen Rest meiner Fassung festklammerte wie an einem Seil, mit dem ich mich aus jedem Brunnen ziehen konnte. "Ich kann Ihnen nicht folgen." "Ein Schaumbad, Kagome", schlug er vor, als könnte sein Unterton über die Art täuschen, mit der sein Blick meinen Unterarm hinaufwanderte. "Die meisten menschlichen Frauen mögen Bäder bei Kerzenschein, dachte ich." Gottverdammt. Allein das Bild, das vor meinen Augen entstand, war es wert, ihn dafür seinen Söhnen zu entreißen. Ein Sammelsurium aus Teelichtern vermischte sich mit dem Geruch nach Sandelholz und Kirschen, während die Schatten der Kerzenflammen über Fliesen huschten und ein angenehmes Kribbeln bis in meine Zehenspitzen kroch. Für einen Moment fühlte sich die Entspannung so greifbar wie die Hand eines Mannes an, welcher mir den Schaum von der blanken Haut des Unterschenkels strich- Moment. Was?! Schockiert warf ich die Vorstellung über Bord, ehe sich die Idee in meinem Kopf festsetzen konnte. Was fiel ihm ein? Das hieß: Was fiel mir ein, so etwas zu denken?! Aufgebracht biss ich mir in die Innenseite der Wange und vertraute darauf, wie der aufgeblasene Sekretär meines Chefs auszusehen. Dummerweise taugte ich nicht zu Jakens Wiedergeburt, wenn ich Isamus interessiertem Funkeln glauben durfte. Na schön! "Sie irren sich." "Inwiefern?" "Ich bitte Sie", hakte ich ketzerisch ein. "Mögen Sie Kerzenschein in irgendeinem Zusammenhang?" Als Dämon? "Hängt es nicht immer von der Gesellschaft ab, die solche Banalitäten unvergesslich werden lässt?" "Ich könnte den Oberkellner rufen und ihn dazu befragen", schlug ich vor. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, streckte ich meinen Hals, als hätte er soeben eine unverschämt teure, goldene Kette darum gelegt, mit der ich direkt die Hölle unter unseren Füßen auftun konnte. "Klingt das nicht fabelhaft?" "Eine Weinempfehlung zum Schaumbad? Toutousais Gesichtsausdruck dürfte unbezahlbar werden", entgegnete er heiter. "Wir sollten uns diesen Einfall für einen anderen Abend aufheben, wenn Sie gestatten." Dass er das Feuerzeug schloss und neben seinem sorgsam gefalteten Glückskeks-Zettel ablegte, strapazierte meinen Starrsinn mehr als ich zugeben wollte. Hatte er mir nicht zugehört? Am liebsten hätte ich in das feine Tischtuch gebissen und ihn angeherrscht, dass ich ihn ärgern statt wiedersehen wollte, doch sein mildes Kopfschütteln nahm mir den Wind aus den Segeln. "Ich hätte nicht erwartet, mich bei diesem Gedanken zu ertappen, doch – mit Verlaub – Sie sind die faszinierendste Frau, die mir in diesem Jahrhundert begegnet ist." Wie? Gebannt starrte ich auf seine zurückgekrempelten Hemdsärmel und schluckte, während die frisch entfachte Kerzenflamme zwischen uns knisterte. Einmal, zweimal. Dann blinzelte ich und hoffte, dass er nicht erkannte, wie sehr ich gerade an seinen Lippen hing. "Sie ... sie sollten andere Frauen kennen lernen, Isamu." "Nein, dazu besteht kein Grund. Ich bin nicht wie ihr letzter Partner, der Sie treulos austauschen möchte. Sehen Sie mich an: Ich respektiere Ihre Vergangenheit, und ich muss mich schon sehr irren, wenn Sie nicht dasselbe tun. Lassen Sie uns nicht den Fehler begehen, vom anderen das Schlimmste zu erwarten. Das Leben ist viel zu kostbar dafür." "Es ist mir ein Rätsel, woher Sie diesen Unfug haben, Isamu." "Aus Zeitungen", hörte ich ihn raunen und dann, als ich stutzte: "Die vom Friseur." Oh, dieser Mann! Wider Willen amüsiert stellte ich das Champagnerglas unter einem Klirren ab, als werfe ich das Schwert in den Sand und gäbe mich geschlagen. Dass er mir meine eigene, hilflose Ausrede servieren musste, um mich schachmatt zu setzen! Er war wirklich unmöglich. Was sollte ich darauf erwidern? Mit einem Mal lag etwas in der Luft, das sich schöner anfühlte als das Prasseln des Regens, welcher gegen die Panoramafenster schlug. Sein aufrichtiges Lächeln ging mir ungefragt unter die Haut. Hmpf. "Touché." "Nun, danke." Durchaus erfreut musterte er mich, ehe er mit der Fingerspitze das aufgeweichte Etikett der Flasche an ihren rechten Platz zurückstrich und sich seine Worte sorgsam auf der Zunge zurechtlegte. Dann fing er zu meiner Überraschung an, leise zu lachen. "Ich gestehe, ich hatte diesen Abend nicht erwartet – und ich würde Ihnen gern charmanter den Hof machen, doch bedauerlicherweise kann ich nur raten, ob es Ihnen recht ist." "Sie flirten immer noch", beschwerte ich mich schmollend. "Natürlich. Fällt es Ihnen so schwer zu akzeptieren, dass jemand wie ich Sie aufrichtig mögen könnte?" Ja! Nein. Oh Gott! Ich erwog mein Gesicht in meinen Händen verbergen, bis meine Haare wie kleine Mottenantennen in die Lüfte ragten, doch das brachte mich nicht weiter. Er war gerade dabei, aus uns beiden Narren zu machen, daher zwang ich mich zu einem tiefen Atemzug und schüttelte den Kopf. Was kam sonst als Nächstes? Stiegen aus den Blumenbouqets Bienen auf, um mir kleine Juwelensplitter anzubieten? Warum spielte er überhaupt mit offenen Karten? Er war ein Hundedämon, ein Geschäftsführer noch dazu, und ich schwang bloß den blauweiß-gestreiften Wischmopp in der 'Taishou Holdings Corp.'. – mein waidwund heulender Stolz weigerte sich nur, ihm das anzuvertrauen und einer Kluft gegenüberzutreten, die größer war als unser Altersunterschied. "Erinnern Sie sich nicht?", wich ich betreten aus. "Ich wollte mehr als einmal aufstehen und gehen. Diese ganze Glückskeksaffäre mag voller Überraschungen stecken, aber ich bin von sämtlichen Ambitionen kuriert, mir eine Zukunft mit irgendeinem Dämon... oder nein, mit jemandem wie Ihnen auszumalen, dessen Rat für seinesgleichen bindend sein soll. Wir kennen uns kaum." Sango würde mich lynchen. Nicht zu vergessen, mein Chef! Die Vorstellung wie mich erst meine Mitbewohnerin und dann Sesshoumaru in kleine Häppchen schnitt, bis ich neben Tintenfischringen und Frühlingszwiebeln dekorativ aussah, ließ mein Herz unweigerlich schneller schlagen. Mit dem Mann, der mir gegenübersaß, hatte mein verkniffener Mund überhaupt nichts zu tun! Himmel, ich konnte sogar ohne hinzusehen spüren, wie sein ältester Sohn den perfekten Mord an mir über ein Dutzend Tische hinweg in Erwägung zog. Das Rascheln meines Kleidersaums verriet die dämonische Energie, welche über den versiegelten Boden und die Seide kroch. Die Nähe zu Isamu stimmte mich noch nervöser. "Hätten Sie etwas für mich übrig, Isamu, wären Sie völlig verrückt." "Und hartnäckig." "Huh?" "Das ist eine meiner besseren Eigenschaften", fuhr er mit einem feinen Lächeln auf den Lippen fort, ehe er seine Hand über den Tisch streckte und seelenruhig meine Finger bedeckte. "Hinzu kommt Geduld. Ich kann warten, sobald ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe. Wollen Sie wissen, warum ich ursprünglich zu Ihnen an den Tisch kam?" - - - - - - - Zufall? Erfahrt es in Kapitel #13, "Jaken II"! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)