Candlelight von Morgi (Inu no Taishō / Kagome) ================================================================================ Kapitel 1: Sango ---------------- Candlelight - Sango - Autor: Beta: Fandom: Inu Yasha Genres: Romantik (Hetero), Humor, Alternatives Universum Disclaimer: Inu Yasha ist Eigentum von Rumiko Takahashi, ich verdiene hiermit kein Geld. Die Geschichte wird durch meine Rückkehr auf Animexx erneut hochgeladen. Vorwort: Herzlich Willkommen zu diesem kurzweiligen, aufgesplitteten One-Shot über das Pärchen "Kagome/Inu no Taishou", welcher in der Neuzeit spielt. Auf zu neuen Ufern und viel Spaß! :-) - - - - - - - 1 "Das werde ich auf gar keinen Fall tun." "Kagome, bitte! Habe ich dich jemals um etwas gebeten?" "Du wolltest vorgestern, dass ich den Wochenendeinkauf erledige", hielt ich schnaubend entgegen, bevor ich die Zahnbürste mit einem gewaltigen, klebrigen Streifen Pfefferminz-Pasta verzierte und mir die Angelegenheit in den Mund schob. Das war vielleicht meine letzte Chance, mich an diesem Montagmorgen nicht um Kopf und Kragen zu reden, und die würde ich nutzen! Bei allen Dämonen, was erwartete Sango auch von mir? Dass ich mich um vier Uhr morgens in Schale warf, während sich der glückliche Teil der Bevölkerung noch friedlich in den Betten auf die andere Seite wälzte? Es war bereits ungerecht genug, einen Nebenjob annehmen zu müssen, der zu dieser Tageszeit startete. Da musste meine ketzerische, dunkelhaarige Mitbewohnerin nicht auch noch die Grenzen meines guten Geschmacks austesten. "Nein!", nuschelte ich mit Schaum vor dem Mund. "Vergi-sch-esch!" "Ich werde dir ein Kilogramm Schokolade kaufen!" "Nein." "Lakritz?" Hallo? Sah ich bestechlich aus? "Nein!" "Nun gut, du zwingst mich dazu", stemmte sie die Hand gegen den Rahmen der Badezimmertür und fokussierte die rote Gummi-Ente auf der Ablage - oder mein Gesicht, da wollte ich mich nicht unbedingt festlegen. Sango war Headhunterin, und eine verflucht gute noch dazu - das hatte ich nur einmal unterschätzt und mit der Geschichte zog sie mich immer noch bei jeder Party auf. "Kagome", flüsterte sie meinen Namen, "ich werde deiner Mutter erzählen, dass du hinter meinem Rücken mit Kōhaku ausgehst, und dass sie bereits die Wollsocken für ihre ganze Schar Enkelkinder stricken kann." "Wasch?" Ich spuckte entsetzt den Schaum in das Waschbecken, zutiefst schockiert und leider auch genauso angetan von dem Meer an Möglichkeiten, das vor meinem geistigen Auge entstand. Diese skrupellose Frau! "Das meinst du nicht ernst." "So wahr ich hier in einem Frosch-Pyjama vor dir stehe: Das tue ich!" "Das ist teuflisch!" "Ja, und deshalb wirst du auch nicht widerstehen können", prophezeite sie mir und spitzte die Lippen zu einem Ausdruck, der bereits den Sieg auf der Zunge schmecken konnte. "Ich werde deiner Mutter den besten Fake-Freund vorgaukeln, den sie sich für ihre widerspenstige Tochter wünschen kann! Sie wird zufrieden sein, du kannst deine Ruhe genießen und ich bekomme die Hilfe, die mir zusteht. Bist du nun dabei?" "Nein, erst die Details", verlangte ich störrisch. Sango stampfte wie ein kleines Kind auf. "Muss das sein?" "Ja", schwang ich tyrannisch meine Zahnbürste. "Wenn ich dir freie Hand lasse, machst du meine Situation am Ende nur noch schlimmer." "Also bitte! Es ist deine Mutter, Kagome. Was um alles in der Welt sollte ich behaupten, um sie noch deutlicher danach fragen zu lassen, wann du endlich unter der Haube verschwindest und einen Medizinball statt deiner Taille streichelst?" Meine Augenbraue fuhr messerscharf in die Höhe. "Erinnerst du dich an die letzte Feier im Garten meines Großvaters?" Ich sah dabei zu, wie ihr Gesicht erst blass, und dann puterrot vor Scham wurde. Wenigstens besaß sie den Anstand, sich verärgert eine dunkle Strähne von der Wange zu fischen. "Himmel", hörte ich sie fluchen, "trägst du mir das etwa immer noch nach? Schon gut, der Punkt geht an dich. Ich gehorche. Also, was soll ich tun?" "Zuallererst wirst du die Beziehungsscharade zwischen mir und deinem Bruder so schwammig wie möglich behandeln. Die Sache darf noch nicht einmal spruchreif sein, denn ich werde den Inbegriff der Diskretion darstellen." "Du und diskret?" "Fast diskret", lenkte ich angesäuert ein, und fand ihr kokettes Lächeln absolut unangebracht. Wer von uns hatte denn auf der Oberschule Kogas und Inuyashas Annäherungsversuche ohne aufsehenerregende Skandale überstanden? Nun, wie auch immer: "Du wirst Kōhakus Namen erst beim dritten oder vierten Telefonat benutzen. Vorher weißt du nicht einmal, ob ich mir die Nägel lackiere, um eine Ausrede zu haben, das Fitness-Center zu meiden, oder weil mir auf einmal etwas an meinem Äußeren liegt." "Kein Problem. Meine beste Freundin verbringt auf einmal doppelt so viel Zeit im Bad, da muss ein Mann dahinter stecken. Ein Klassiker! Noch etwas?" "Ich bekomme keine Liebesbriefe", zischte ich und unterband Sangos Versuch empört Luft zu holen, mit einem herrischen Kopfschütteln. "Nein! Keine Liebesbriefe. Nicht einen einzigen. Aber du suchst händeringend nach anderen Beweisen für meine ausgedachte Beziehung. Das Ganze wird dich mindestens zwei Monate kosten." "Das ist absurd. Nicht einmal dein kleiner Bruder würde solange brauchen, um dir auf den Zahn zu fühlen." "Gut, anderthalb Monate", feilschte ich. "Vier Wochen." "Fünf." "Drei Wochen, bis ich deine Liasion ausplaudere - und dafür gibt es eine vom Regen verwischte Telefonnummer auf einem Post-It-Zettel dazu!" Argh! "Du bist eine unverbesserliche Romantikerin, Sango." Aber was hatte ich für eine Wahl? Jede einzelne Stunde, die mir meine Mutter nicht lachend auf die Pelle rückte, um meinen Job durch eine verhasste Packung Schnuller und Feuchttücher zu ersetzen, war ein Geschenk. Ich hatte nie verstanden, warum Frauen ihren dreißigsten Geburtstag verabscheuten, aber inzwischen hatte mich die Wahrheit aus dem Hinterhalt attackiert und dahingerafft. Rumms! Nun lag ich da wie eine Kaulquappe und wechselte regelmäßiger meine Ausreden, um einer Beziehung fernzubleiben, als Sangos Katze nach ihrem exklusiven Futter verlangte. Und Kirara, dieses stolze Biest, war eine Diva im cremefarbenen Pelz! "Einverstanden", lenkte ich dennoch ein, "und die andere Hälfte des Deals klären wir, sobald du mir erzählt hast, was ich tun soll." "Willst du es dir aufschreiben?" Ich verdrehte die Augen und überging theatralisch mein Spiegelbild, denn das würde sowieso nur von Schneewittchens böser Stiefmutter ausgelacht werden. Es gab zwar genügend Werbungen für Creme-Tiegelchen, die einem hier und dort ein kleines Wunder versprachen, doch irgendwann hatte ich aufgehört, den Reklamen zu glauben. Angeblich erlebten achtundneunzig Prozent aller Testerinnen das Erlebnis überwältigender Frische, sobald sie sich von der Matratze schälten - und siehe da, ich gehörte nicht dazu. Meine Haare waren obendrein verknotet, am Ansatz blitzte die dunkelbraune Farbe durch und den Kissenabdruck auf meiner Wange schwieg ich aus Prinzip tot. "Sango, hör auf wie ein Fuchsdämon zu grinsen und fang endlich an", murrte ich, dann schob ich mir unter dem ruchlosen Kichern meiner Mitbewohnerin erneut die Bürste zwischen die Zähne. Drei Atemzüge später hockte sie mit untergeschlagenen Beinen auf unserem Wäschekorb und verlangte das Unmögliche von mir. - - - - - - Was hat Kagome nur gegen Liebesbriefe? Kapitel #2, "Myouga", folgt in Kürze. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)