Take Me Out von Phoenix-of-Darkness (Die Datingshow) ================================================================================ Kapitel 1: Kandidat 01 ---------------------- Ich sitze in der Maske und lasse mir gerade meine lilafarbenen Haare zurück gellen. Natürlich lassen sich wieder mal nicht alle bändigen und so steht mein Pony relativ mittig nach oben. Ich hab mich an diesen Look bereits gewöhnt und nachdem mir Julia, meine Stylistin, unter akrobatischen Verrenkungen Make Up ins Gesicht geklatscht hat, kann ich mir nun meinen grünen Mantel über streifen. Ich verlasse meine Umkleide und begebe mich zu einem gläsernen Fahrstuhl. Die Melodie der Show beginnt und ich werde mit besagtem Fahrstuhl nach unten gefahren, direkt auf die Bühne. Die Tür schwingt auf und ich trete nun ins strahlende Rampenlicht. Das Publikum erhebt sich und bricht in Applaus aus. Ich räuspere mich und erhebe meine Stimme, um über die Lautstärke des Applauses hinweg zu sprechen. „Schönen guten Abend. Herzlich Willkommen zu Take Me Out!“ Ich breite einladend meine Arme aus und genieße das anhaltende Klatschen. Kurz verbeuge ich mich. „Dankeschön! Wooow!“ Ich lege meine Hände ineinander und fahre mit dem einstudierten Text fort. Dieser liegt mir sehr gut, denn er ist erfrischend und nicht so schnöde wie man es aus anderen TV Shows kennt. „Es geht los mit einer brandneuen Staffel von Take Me Out. Wir rasen wieder über den Asphalt und dies hier…“ Mit einer ausladenden Handbewegung deute ich auf die 30 Pulte hinter mir. „…ist die Luxuskarre der Liebe. Wir haben 30 Rennfahrer und ein paar Tuner. Alle spielen mit dem Gas und warten nur auf das Startsignal. Hier sind unsere 30 Ferrari, unsere 30 Singles!“ Die Kamera wendet sich von mir ab und richtet sich auf die Treppe, welche ins Studio führt. Unter tosenden Applaus und stimmiger Musik, laufen die 30 Singles ein. Einige von ihnen schreiten ganz gelassen die Stufen herunter. Andere wiederrum bewegen ihre Arme und Hüften rhythmisch zur Musik und einer…oh Gott…einer stolpert. Kurz bete ich, dass er nicht die komplette Treppe runter segelt. Doch zum Glück kann er sich an zwei, neben ihm laufenden Kandidaten festhalten und so kommen alle sicher unten an. Paarweise gehen sie an mir vorbei und reihen sich nacheinander hinter den Pulten ein. Ich selbst hake mich mit beiden Armen bei den letzten beiden Kandidaten ein. Zusammen mit ihnen schreite ich zu den Pulten und stelle mich mittig, so dass je 15 zu meiner Linken und 15 zu meiner Rechten stehen. „Noch einmal ein herzliches Willkommen bei TAKE ME OUT!“ Den Namen der Show hebe ich lautstark hervor. Immerhin ist dies hier zeitgleich eine Aufzeichnung und wenn die Leute da draußen an den Fernsehern durchschalten, dann sollen sie an meiner Show auch hängen bleiben. Auch mein Publikum scheint begeistert, denn noch immer klatschen sie und vereinzelnd grölen auch einige. Ich ergreife erneut das Wort. „Endlich geht es los. Wie immer - Am Anfang der ersten Sendung - frage ich mal in die Runde, weshalb die Jungs hier sind, was sie so generell im Leben bewegt und ob sie vielleicht die ein oder andere Macke haben.“ Ich löse mich aus der Mitte und schreite beschwingt die rechte Seite ab. „Ich schaue wen wir jetzt in dieser Staffel…“ Noch während meines Satzes fällt mir ein junger Mann mit bordeaux rotem Kopftuch auf. Über einen kleinen ‚Knopf‘ im Ohr erhalte ich sämtliche Namen und muss mich daher nicht bücken um den Namen am Pult zu lesen. „Hallo Hiruta. Ich komme zu dir.“ Und schon stehe ich neben ihm und lasse meine Hände auf dem Pult vor ihm ruhen. “Hallöschen.“ „Was für einen Typ Mann suchst du und warum bist du hier?“ beginne ich ein wenig Smalltalk. “Also es ist ja so… Isch trinke sehr gern Alkohol.“ Das Publikum fängt kurz an zu lachen. Da hab ich mir anscheinend den richtigen Kandidaten raus gesucht. Ein bisschen wirkt er ja wie ein Rowdy. Denn er trägt eine blaue Jeansweste mit weißem Fell an den Schultern und sein schwarzes T-Shirt ziert mittig ein totenkopfähnliches Gebilde in rot mit weißen Fangzähnen. “Es ist halt…es is‘ a Hobby. Andere gehen Fußball spielen oder angeln…“ „Es ist dein Hobby?“ Irritiert sehe ich von Hiruta zur Kamera. Habe ich hier einen kleinen Alki ausgewählt? Immerhin scheint er auch so seine Probleme mit Ch-Lauten zu haben. Ich hoffe ja inständig, dass der keine zu hohe Promillezahl hat. Denn das könnte ja sonst im Chaos enden. Allerdings rieche ich nichts dergleichen. Eventuell ist es ja sein spezieller Dialekt, welcher ihn ab und an zischen lässt. “Isch trink halt gerne.“ Okay der meint das ernst und das Publikum scheint von seiner Art amüsiert zu sein. Dann werde ich mich da mal drauf einlassen. Ich lehne mich daher etwas lässig an sein Pult und will weiter nachfragen. Allerdings fehlt mir noch ein bisschen der rote Faden. “Du suchst daher nach…“ “Joa, isch such einen, der halt och gerne trinkt. Es geht ja och darum, dass isch ´nen trinkfesten Typen…“ Der Rest des Satzes ging leider in begeisterten Pfeifen der Zuschauer unter. Ich vermute mal, dass es sich dabei um Freunde des trinkfesten Hiruta handelt. Dieser lässt sich auch gar nicht beirren und redet munter weiter. “Was bringt mir das, wenn der nach zwee Biern schon harte ist!?“ Harte? Bitte was? Also diese jugendliche Sprache ist nochmal der Tod der eigentlichen Sprache – furchtbar. „Das der was ist?“ frage ich daher nochmal nach und bekomme umgehend eine Erklärung. “Harte? Na besoffen…schon was intus hat.“ „Ja gut, ich würde dann kotzen…“ rutscht es mir raus. Oje, manchmal ist mein Mundwerk doch schneller als mein Bewusstsein. Ich werde mal schnell weiter machen. „Entschuldigung…ok…alles klar. Ich frag dann mal weiter.“ Und schon schreite ich zurück und begebe mich in die linke Fraktion. „Giancarlo!“ “Hi!“ „Hallo Giancarlo. Schön, dass du da bist.“ Oh dieser Blondschopf wirkt doch anders als ich dachte. Bis eben stand er ja noch gelassen da mit seinem senfgelben Pullover und der roten Jacke drüber. Doch jetzt, da ich ihn angesprochen habe kichert er sehr hoch und wackelt schüchtern mit den Schultern hin und her. „Jaaa~“ „Ich freu mich sehr, dass du bei uns bist und wo ich dich jetzt von Nahem sehe, musst du mir verraten wo du diesen tollen Pullover her hast. Diese Farbe ist ja der Hammer.“ Wieder kichert der verlegen. Zwangsläufig frage ich mich insgeheim ob das nicht vielleicht ein Tick ist. „Na ja eigentlich steh ich auf Leoparden Prints, aber das würde vom Muster her nicht zu meinem Outfit passen und – “ „Leoparden Print? Hast du ein Faible dafür? Ist das dein Ding?“ frage ich sichtlich überrascht. “Jaa ein kleines bisschen.“ Giancarlo untermalt das Bisschen auch indem er dies mit seinen Fingern anzeigt. Doch etwas in seinem Unterton lässt mich da doch sehr zweifeln und diese Zweifel werde ich auch gleich mal kundtun. „Sicher?“ “Jaa..also gut… Ich steh total drauf.“ Bestätigend soll an dieser Stelle anscheinend auch sein Abwinken mit der rechten Hand wirken und ich muss den richtigen Schalter betätigt haben, denn der Blondschopf plaudert munter aus dem Nähkästchen. “Leo Print ist der Hammer!! Pullover, Wände zuhause – aber nur im Schlafzimmer, das ist alles voll mit Leoparden…“ „Gott sei Dank NUR das Schlafzimmer…“ rutschen mir, wieder unüberlegt, die Worte raus. Aber ich konnte einfach nicht anders. Immerhin habe ich mir so das Lachen verkneifen können. Denn ich kam nicht umhin mir Giancarlos Bude vorzustellen und das wirklich komplett aus Leoparden Muster. Jedoch scheint mein Kommentar ihn auch gar nicht zu interessieren. “…Teppiche, Vorhänge…“ wieder dieses schrille Kichern. “Also egal was, ich steh da mega drauf, dass ich es mir sogar tätowiert habe…“ Moment!! Was hat er da gerade gesagt? Tätowiert!? Leoprint? Mein Blick gleitet über Giancarlo und ihm scheint nicht entgangen zu sein, dass sowohl das Publikum, als auch meine Wenigkeit ihn musternd betrachtet. “Es ist ein Leopardenkopf! Nicht das Muster.“ “U..und wo wenn man fragen darf?“ Eigentlich will ich das gar nicht wissen. Aber Show ist eben Show und – ach schau an – der Blondschopf errötet tatsächlich etwas. “Das darf dann der Mann ähm...heraus finden.“ Bingo!! Na das wollen doch die Leute hören. Denn durch die Zuschauerreihen geht ein interessiertes ‚Ohhh‘ und ‚Ahhh‘. Nun das ist doch genau die Reaktion, die ich hören will. „ Aaahhh~ Ist das dann auch so in deiner Veranlagung!? Ich meine, bist du ein Leopard und willst dir hier eine männliche Antilope reißen?“ Ok ich gebe es zu. Ich bin zwar deutlich älter, als die ganzen Anwesenden hier, aber so gewisse Anzüglichkeiten mache ich doch ganz gerne und auch Giancarlo kann sich ein anzügliches kichern nicht verkneifen. “ Ich bin schon ein kleiner Tiescher~“ Tiescher? Ach so… Tiger. Doch halt – da war doch was. „Ähm ja… ‚Tiescher‘ war da hinten, bei Hiruta!“ Na immerhin sprachlich scheinen sich meine Kandidaten anzupassen. Zumal Hiruta es anscheinend so witzig findet, dass seine Stirn bei dem Lachanfall fast das Pult knutscht. In der Hoffnung, dass es nicht zu Verletzungen kommt, wende ich das Wort auch wieder an den Blondschopf. „Was die Leute hier vielleicht noch interessiert. Wo kommst du her?“ “Ursprünglich komm ich aus Rom, Italy~ Aber ich will halt unbedingt einen festen Freund und da bin ich, mit meinem Kumpel Olivier, extra hier nach Moskau gereist.“ Ich weiß gar nicht warum der Italiener nun so freudig auf und ab hüpft. „ Aus Italien..soso..ja…“ Und bevor die kleine Hupftöle noch abhebt, gehe ich mal weiter nach links und deute mit der Hand auf eine Person in weiß gekleidet und mit orangefarbenen Haaren. „Hallo Brooklyn!!!” ”Hey~”” “Hallo Brooklyn! ... ja was frag ich dich den jetzt?“ Gespielt überlegend lege ich eine Hand an mein Kinn. Natürlich ist mir längst klar, was ich diesen jungen Mann fragen will. Daher trommel ich kurz mit den Fingern über das Pult und sehe ihn dann direkt an. „Was hast du denn so für Macken?“ “Also ja ich hab tatsächlich `ne Macke bzw. es ist eigentlich sogar eine Phobie.“ Hoppla. Noch so ein gesprächiger Kerl. Aber soll mir Recht sein. Umso leichter kann ich ihn ausfragen. „Oh was hast du denn für eine Phobie?“ “Nun ja…ich habe Angst vor Dreiecken. Der Fachbegriff für die Phobie ist mir gerade entfallen, aber – ja ich hab Angst vor diesen Dingern.“ „Dreiecken?“ überrascht ziehe ich eine Augenbraue hoch. So etwas ist mir auch noch nie untergekommen. Wie kann man denn vor – “Genau.“ „Wie äußert sich das?“ “Na ja ich bekomme Gänsehaut und zwar nicht die Gute. Mir wird schlecht, Schweißausbrüche…“ Ich bin echt baff. Sachen gibt es heutzutage. Allerdings fällt mir da grade etwas auf. „Aha…na dann empfehle ich dir nicht zu weit nach rechts zu sehen. Denn dort steht Kai und der hat, wie man doch sehr deutlich sehen kann, blaue Dreiecke im Gesicht. Nicht das du mir hier eine Panikattacke schiebst.“ Das wäre natürlich der Supergau. Aber ich habe auch noch ein Ass im Ärmel. Ich schreite auf einen grünhaarigen Jungen zu. Meiner Meinung nach, scheint er Franzose zu sein. Zumindest deutet seine blaue Kopfbedeckung darauf hin. Doch der Hammer ist das, was mir meine Regieassistentin Dr. K über ihn erzählt hat. Es handelt sich bei ihm um den Kumpel des Italieners und ich bin gespannt, ob sie sich charakterlich irgendwie gleichen. „Olivier.“ “Oh Gott!!“ „Olivier… Olivier, ich weiß etwas über dich.“ Grinse ich den kleinen Franzosen an und meine nicht die zuvor erwähnte Freundschaft zu Giancarlo. “Oh Gott!“ „Eigentlich darfst du gar nicht hier sein.“ Verkünde ich spannungsvoll und das Publikum steigt mit ein. Es geht ein Raunen durch die Zuschauerreihen. Ich kann sogar erkennen wie sich der ein oder andere interessiert nach vorn lehnt. Wieso sollte ein Single in einer Datingshow nichts zu suchen haben? “Eigentlich nicht, ja.“ Mit Genugtuung lasse ich eine kurze Pause entstehen um die Spannung zu schüren, ehe ich die Bombe hochgehen lasse. „Du bist schon verheiratet, stimmt‘s?“ “Ich bin verheiratet, ja.“ Geständig und etwas verlegen schaut Olivier in die Menge. „So… jetzt passt auf…“ Denkwürdig hebe ich dabei den Zeigefinger um das Publikum zum Schweigen zu bringen. Denn aufgrund des Geständnisses war es kurzzeitig etwas unruhig geworden. „Mit wem?“ “Mit mir selbst.“ Kleinlaut und mit leichtem Rotschimmer an den Wangen hebt der Franzose seine rechte Hand und ich muss sagen… Er hat sich da einen ordentlichen Klunker gegönnt. „Und warum?“ “Na ja schon mit 15 hab ich gesagt: Wenn ich mit 20 nicht verheiratet bin, heirate ich mich selbst.“ Ok, das verstehe wer will. Wo ist denn da die Logik? Daher ist meine intelligente Frage auch nur ein simples „Hä?“ “Mit 19 dann…uhm…na ja, war ich eben nach wie vor nicht unter der Haube. Also hab ich zu meinen 3 europäischen Freunden gesagt: Jungs…wir müssen planen...so richtig mit edlen Smoking…alles einfach.“ Ich muss lachen. Unterdrücken geht einfach nicht. Die Story ist einfach zu abgefahren. Mir kommt auch der Gedanke, dass vermutlich dieser Giancarlo den kleinen Olivier hier angemeldet hat und dieser eigentlich nur als Verstärkung mit angereist war. Nach der Nummer verständlich, oder? Mich interessiert jetzt aber schon wie es dann weiter ging. „ Ja und weiter?“ “Dann kam meine eigene Hochzeitsnacht.“ Hochzeitsnacht? Ich scheine mich nicht verhört zu haben und so schaue ich erwartungsvoll ins Publikum. Dieses scheint sehr angetan von der Geschichte und einer in der ersten Reihe hat sogar die Augenbrauen bis zum äußersten Limit hochgezogen. Olivier räuspert sich kurz und ich lache ihn gespielt verlegen an. „Ok…die Bilder bekomm ich nie wieder aus meinem Kopf..aber ja… Dankeschön.“ “Oh, das tut mir leid.“ Peinlich berührt senkt der Franzose den Kopf. Doch ich winke gelassen ab, lasse die Story ohne weiteres Nachfragen so stehen und gehe wieder nach vorn. Vier völlig verschiedene Singles habe ich nun vorgestellt und Dr. K. gab mir über den ‚Knopf‘ im Ohr ein Signal, dass es Zeit wird wieder nach vorne zu gehen. „So.“ Ich habe mein kleines Plateau erreicht und wende mich wieder der Kamera zu. „Jetzt erkläre ich euch wie das Ganze hier abläuft.“ Meine folgende Ansprache untermale ich mit gelegentlicher Gestikulierung meiner Hände. „Hier werden sich einige andere Männer vorstellen. Ihr lernt sie mit Einspielern, kleinen Filmchen über ihr Leben und vielleicht auch mit der ein oder anderen Aktion hier vorne auf der Bühne besser kennen. Ihr…“ Ich deute auf die 30 Kandidaten und die Kamera schwenkt nochmal auf sie. „… könnt jedes Mal in den 3 Runden quasi entscheiden, ob ihr mit diesem jungen Mann ein Date wollt oder nicht.“ Der Kameramann wechselt wieder in meine Richtung und ich deute mit meinen Händen an auf etwas vor mir drücken, während ich die Basis der Show weiter erläutere. „Sagt euch der Kandidat hier vorne nicht zu, dann drückt ihr auf den Buzzer. Ansonsten einfach nix machen - das hab ich am allerliebsten.“ Grinse ich. Denn wird der Buzzer betätigt, färbt sich das weiße Licht am Pult rot und der Kandidat hat keine Chance mehr auf das Date. „Irgendwann am Schluss drehen wir das Ganze dann um. Dann darf die Person hier vorne sich bei den Typen die noch wollen, jemanden raussuchen und die anderen raus buzzern und am Schluss, wenn alles gut läuft, haben wir hier ein Date. Ok? Alles klar? Gut! Dann fangen wir jetzt an mit unserem ersten Hottie.“ Es erklang das Intro. Dieses wird aber nicht von mir oder meiner Produktionsfirma ausgesucht. Die Kandidaten suchen sich ihre Einspielermusik selbst raus. In diesem Fall erklang „Bad Timing“ von der chinesischen Band P.K. 14. Der Fahrstuhl, aus welchem schon ich stieg, kommt wieder herunter und ein in chinesischen Klamotten gekleideter junger Mann tritt aus diesem heraus. Er hebt seine Hand zur Begrüßung an das Publikum, ehe er sich abwendet und die Hände der 15 Kandidaten zur Rechten, eine nach der anderen abklatscht. Dasselbe macht er auch auf der linken Seite. Danach schreitet er selbstbewusst auf mich zu und mit einer eleganten Drehung seinerseits stehen wir nebeneinander. Das Publikum klatschte und ich bitte ihn, sich einmal für die 30 Singles vorzustellen. „Hi, ich bin Rei und komme aus China.“ Das war kurz und bündig. Aber umso besser. „Das ging schnell, Rei aus China.“ Lache ich um eine heitere Stimmung zu verbreiten. „Das war die 1. Runde. Es geht um den ersten Eindruck und ich bin gespannt wie du bei den Jungs ankamst.“ Gedanklich reibe ich mir die Hände. Immerhin ist es schon spannend, wie die 30 Kandidaten auf den Chinesen reagieren. „Vorstellungsrunde! Ist Rei euer Mann – lasst die Lampe an. Drückt ihr aus – seid ihr raus~“ Mit diesem Satz gebe ich den Startschuss und die 30 haben jetzt die Gelegenheit zu buzzern. Tatsächlich erklingen auch kurz nacheinander 3 Signale, ähnlich eines Zonktones. Rei neben mir bleibt gelassen und sieht mich an. „Ist doch vertretbar, oder?“ Ich grinse und mache mich auf den Weg um diejenigen zu befragen, die sich raus gebuzzert haben. „Na das wollen wir mal herausfinden. OB das vertretbar ist?“ Mein Weg führt mich zu dem ersten Kandidaten, der in rötlichem Licht steht und damit symbolisiert, dass er kein Interesse an Rei hat. „Eddy! Warum hast du gedrückt?“ Frage ich den großen, schlaksigen und dunkelhäutigen Mann vor mir. “Also, dass was ich an Fruchtzwergen zu viel in meiner Kindheit hatte, hattest du leider zu wenig.“ Oh!! Eine direkte Ansage von Eddy in Richtung Rei. Doch dieser lässt sich nicht verunsichern und grinst nur gelassen. Ich richte meinen Kragen und frage nochmal etwas genauer. „Was heißt das?“ “Er ist mir einfach ein bisschen zu klein.“ Wenn ich das so betrachte, dann wäre zwischen den beiden schon ein erheblicher Größenunterschied. „Du brauchst einen großen Mann? Warum? Willst du mit ihm Basketball spielen?“ “ Joa Basketball spiele ich an sich sehr gerne. Aber darum geht es nicht. Ich möchte einen großen Mann weil...weil ich das möchte, ne?“ „Weil du das möchtest? Ja das ist ein Grund.“ Mein Unterton ist etwas sarkastisch und um dies zu unterstreichen, wende ich mich beim weiter gehen an den Chinesen. „Mit Pumps sähest du ja auch Kacke aus, nicht wahr Rei?“ „Kane, auch du hast gedrückt.“ Ich stelle mich neben einen blauhaarigen Jungen. Augenblicklich kann ich den Geruch von Haarspray wahrnehmen und seine Frisur macht auch deutlich, weshalb ich diesen Geruch in der Nase habe. “Ja, ich steh nicht so auf Accessoires und Stirnbänder gehören dazu. Das ist mir zu viel Blingbling. Wahrlich eine klasse Begründung. Wo gräbt die Produktion solche Typen nur aus? „ Ja, ja stimmt. Blingbling…kann kaum hingucken. Wie das Stirnband blendet – unfassbar!!“ Wenn Ironie einen Namen hätte – es wäre meiner! Mein Weg führt mich zu einem dunkelhäutigen Mann mit weißen Haaren. Er ist muskulös und auch nicht gerade klein. „Tja Rick. Du willst Rei also auch nicht daten? Darf ich fragen wieso?“ “Nun…er ist mir auch ein bisschen zu klein. Ich mag zwar nicht so aussehen, aber ich bin auch gern mal der, der sich anschmiegt. Tja und dafür hat er mir auch zu kleine Hände.“ Der junge Mann scheint außer Muskeln auch ein Gehirn zu haben. Ich persönlich finde seine Erklärung nachvollziehbar. Aber ein bisschen amüsant muss ich das Gespräch gestalten. Ich möchte ja schließlich, dass meine Gäste hier auf ihre Kosten kommen. „Seine Hände sind dir also zu klein. Hmmm, müssen das riesige Schaufeln sein?“ Dabei hebe ich meine linke Hand und zeichne mit der rechten Hand einen Kreis um die Linke. Ich selbst habe jetzt nicht gerade kleine Hände und den Radius, welchen ich `gezeichnet` habe war übertrieben riesig. [i“]Das ist übertrieben. So riesig natürlich nicht. Aber eben schon größer als meine eigenen.“ Mein Blick fällt auf Ricks Hände. Diese sind nicht gerade klein und wenn ich mir größere vorstelle… „Suchst du `nen Gärtner oder einen Partner? Manno man…Pranken…er sucht Pranken. Wenn man ihn streichelt, dann muss es reiben…“ Ich scherze natürlich nur. Wer will schon von rauen Händen angefasst werden, so dass es bei der Berührung kratzt. “Genau.“ Bitte? Rick sieht mich todernst an. Okaaay, dann ist er die einzige Person die gern gekratzt wird bei….was auch immer. Ich lass seine Aussage so stehen, sehe skeptisch zum Publikum und zeige den Vogel. Freilich ist das nur Spaß und das Publikum fasst es auch so auf. Von Rick ist es auch kein weiter Weg zu meinem persönlichen Liebling unter den Kandidaten. „Hiruta~“ Ich muss bei dem Typen einfach grinsen. Er hat einfach so wunderbar einen an der Klatsche. Ich klopf ihn auf die Schulter und deute zu Rei. Hiruta lehnt sich auch interessiert und nachdenklich guckend vor. „Hiruta, ich vermute mal du wartest noch ab um rauszukriegen wie viel der Chinese verträgt? So an Alkohol natürlich.“ “Das wäre natürlisch geil, ne. Aber ernsthaft… Er hat ja bisch jetzt noch nischt falsch gemacht.“ Uuuh jetzt überrascht er mich aber. Ich dachte ja, dass nach diversen Kampfsporttrink – Turnieren nicht mehr viel Hirn im Oberstübchen vorhanden ist. „Richtig. Das hat er noch nicht und genau so muss es sein. Schön abwarten.“ Bestätige ich seine Aussage in Richtung Zuschauer. Danach gehe ich summend weiter und frage mich zu wem ich jetzt gehen soll. „Ah bei dir war ich noch nicht. Du bist Yusuf, nicht?“ Ich bleibe bei einem kleinen Kerl stehen und der ist wirklich klein. Denn was dem Publikum verborgen bleibt ist, dass er auf einem kleinen Schemel steht um ausreichend über das Pult zu ragen. “Hallo~ Ja es passt…alles schick!“ Er stammelt etwas und ich merke, dass er sichtlich nervös ist. Die flüchtigen Blicke in Richtung Rei, sagen mir doch deutlich, dass ich hier richtig bin. „Merkst du was?“ Ich sehe zu Rei und er lächelt in Yusufs Richtung. „Der Kleine weiß gar nicht was er sagen soll. Es ist alles schick.“ Absichtlich wiederhole ich nochmal Yusufs Aussage und gehe weiter. „Mihaeru, grüße dich. Du möchtest ihn treffen?“ überschwänglich klatsche ich ihm auf den Rücken. “Joa sympathisch wirkt er. Seine Haare gefallen mir jetzt zwar nicht, aber-“ Ich schaue irritiert. „ Was gefällt dir daran nicht?“ “Nun die sind mir einfach zu lang. Also er sieht ein bisschen wie ein Mädchen aus. Vielleicht kann man die ja auch noch kürzen.“ „Kürzen? Ja klar...die hat er sich bestimmt wachsen lassen um sie dann zu kürzen….“ Ich wende mich zum Publikum und deute mit meinen Fingern eine Schere an, die Haare schneidet. „…Mihaeru will also einen Mann mit Glatze.“ Die Aussage lässt den jungen Mann leicht in Panik geraten. “Neee~” Das ruft er mir noch nach. Doch ich bin bereits bei Aaron angekommen. Dieser ist ein wenig untersetzt und hat eine etwas knubbelige Nase. Doch sein Outfit mit dem honiggelben Pullover unterstreicht seinen Teint perfekt. “Jo, ich finde Rei hat voll das schöne Gesicht und von der Größe her hmm.. ja das ist auch noch im Rahmen.“ So langsam frage ich mich, was die alle mit der Größe haben und ob es hier auch wirklich nur um die Körpergröße geht. „Tz tz tz..“ Entweicht es mir. Ich will schon zu Rei zurückkehren, da teilt mir Dr. K. über das Mikro in meinem Ohr mit, dass ich noch zu den Kandidaten mit dem Namen Claude und Boris gehen soll. Ihr Wunsch ist mir natürlich Befehl und mit einer galanten Drehung komme ich bei Claude an. „Claude, schön das du da bist.“ Dieser Junge sieht mich etwas emotionslos an und auch seine Stimmlage zeigt wenig von seinen Gefühlen. Monoton geht er auf meine Konversation ein. “Borcloff? Warum soll ich ihn raus drücken? Er hat einen interessanten Musikgeschmack.“ Verarscht der mich jetzt oder meint er das ernst? Ich kann an seiner Mimik einfach nichts ablesen. „Weißt du…das klingt ein bisschen wie: Die Musik ist toll, aber die Kleidung sieht kacke aus.“ Ich versuche ihn mit dieser Aussage etwas aus der Reserve zu locken. “Nein! Also optisch.. Die Kleidung steht ihm super. Bis jetzt bin ich voll begeistert.“ Na wie gut, dass er selbst gesagt hat, dass er begeistert ist. Er sieht weder so aus, noch hört er sich so an. Ich drehe mich zu Rei und hebe mit fragendem Blick den Daumen nach oben. Doch auch Rei scheint nicht ganz überzeugt und zuckt nur mit den Schultern. Die machen es mir echt nicht leicht. Daher hoffe ich inständig, dass dieser Boris es mir jetzt leichter machen wird. „Boris ist das so dein Typ Mann, wo du sagst auf den hab ich gewartet?“ “Hmmm..“ Boris schüttelt zweifelnd den Kopf und ich hebe fragend eine Augenbraue. Wenn der Chinese ihm nicht gefällt, warum hat er dann noch nicht gebuzzert? “… Haare: gut, ja. Augen: sehr interessant. Stirnband joa….hmmm ansonsten…irgendwas fehlt noch.“ Wenigstens gibt er uns einen Einblick in seine Gedanken und ich kann mit ihm besser Reden, als mit diesem Claude. „Am Hals hast du also aufgehört zu gucken?“ Ich versuche witzig zu sein und der junge Mann, mit den interessanten Augenbrauen geht darauf ein. “Ach da ist noch mehr? Ne mal im Ernst. Ich will abwarten was noch im Film kommt.“ Plausibel. Der ist mir sympathisch. „Abwarten? Ja das ist vernünftig in dieser Sendung. Sehr, sehr gut.“ Endlich kann ich wieder nach vorne gehen. Ich stelle mich neben dem Chinesen und die Kameras nehmen uns ins Visier. Wir sehen uns an und ich spreche kurz zu ihm. „Jetzt kommt der erste Film und in dem stellst du dich im Prinzip weiter vor.“ Danach sehe ich wieder zu den Kandidaten. „Und ihr Jungs denkt daran. Drückt ihr aus – seid ihr raus.“ Das Studiolicht wird gedämmt und auf der großen Studioleinwand beginnt nun ein Film, welchen Rei mit unserem Kamerateam gedreht hat und für dessen Inhalt er selbst verantwortlich ist. Der Film startet und Rei steht dabei an einem Wasserfall. Er trägt eine schwarze Hose, ähnlich der die er gerade jetzt trägt. Ansonsten ist da lediglich noch sein Stirnband, wenn man dieses zur Kleidung zählen möchte. Oh und was sehe ich da? Der Chinese hat tatsächlich einen Nippelpiercing!!! Das müssen auch die Kandidaten gesehen haben, denn es geht ein Raunen durch die Reihe und es wird gebuzzert. „Ich bin gebürtiger Chinese und ich liebe es unter Wasserfällen zu sitzen und zu meditieren. Ansonsten arbeite ich auf den Reisfeldern oder verbringe meine Freizeit mit meiner besten Freundin Mao und ihrem Bruder Lai.“ Kurz werden die Genannten eingeblendet. Das Mädchen namens Mao lächelt und winkt ganz aufgeregt in die Kamera. Ihr Bruder hält sich eher im Hintergrund und hat die Arme verschränkt. Doch Moment…dieser Lai… „Die Meditation ist mir sehr wichtig, denn sie stärkt Körper und Geist. Da kann es schon mal sein, dass ich stundenlang auf einem Bambusrohr stehe. Solltest du dich für mich entscheiden winkt dir eine harmonische Beziehung in einem wunderschönen Land.“ Rei legt in diesem Film die Handflächen aneinander und verbeugt sich höflich. Danach sieht er wieder auf und ich finde, dass er neben seinem trainierten Körper, in dieser Umgebung einfach perfekt aussieht. „Ich bin pflegeleicht und brauche nicht sonderlich viel, außer Harmonie, Ruhe, Liebe und Reis.“ Damit endet der Film und die Lichter im Studio erhalten ihre vorherige Intensität zurück. Ich sehe kurz zu den Kandidaten und kann 5 neue rote Lichter aus machen. Diese hat auch Rei registriert und hat nachdenklich seine Hand an sein Kinn gelegt. “Piercing?“ Schlussfolgert er und sieht zu mir auf. „Ja...es haben einige gedrückt, als du mit nacktem Oberkörper gezeigt wurdest. Ich geh mal fragen ob es tatsächlich an den Dingern lag oder ob es andere Gründe gab.“ Ich gehe wieder los. An dieser Stelle kommt mir kurz der Gedanke, dass ich Metergeld verlangen sollte. Doch so schnell der Gedanke kam, verschwand er auch wieder. „Boris, du hast schon früh gedrückt...ich weiß nur nicht mehr wann.“ Ich stelle mich direkt neben ihn, sodass die Kamera uns beide im Bild hat. “Bei Wasserfällen.“ „Bei den Wasserfällen?“ Ungläubig sehe ich ihn an. Hier ging es doch um Rei und nicht vorrangig um die Natur. “Ja, Wasserfälle sind bestimmt super toll. Aber stell dir das mal hier in Russland vor. Der würde hier im Winter auf einer gefrorenen Pfütze sitzen und Hagelkörner würden auf ihn herab rieseln. Da käme der ja immer grün und blau nach Hause.“ Gelassen erklärte Boris seine Sicht der Situation und ich muss etwas schmunzeln bei seiner Beschreibung. „Ähm..ja ich glaube, du sollst eher mit nach China ziehen.“ Daran hat Boris wohl nicht gedacht. Denn er sieht mich fassungslos an. “Nach China? Ich? Lieber würde ich mich erschießen.“ „Wäre eine Maßnahme…“ Ich kann mir ein etwas fieses Lachen nicht verkneifen und gehe schnell weiter. Der kalte Blick, mit dem mich dieser Boris angesehen hatte, ließ es mir doch kalt den Rücken runter laufen. Aber weit komme ich nicht. Denn Dr. K. schreit regelrecht in mein Ohr, dass ich doch zu dem Typ neben Boris soll. Ich halte in meiner Bewegung inne, rudere zurück. „Ach hier wollt ich hin“ Ich stehe nun neben einem weiteren Muskelpaket und blöder Weise muss ich Boris den Rücken zuwenden. Jedoch ganz profimäßig witzel ich: „Warum renn ich auch soweit? Hier wollte ich doch hin. Na ja das Alter..“ Ich räuspere mich. „Dunga, du hast gedrückt.“ Dieser seufzt. “Nippelpiercing…“ Das ist seine simple Erklärung. Doch ich möchte das nicht so stehen lassen. Ein bisschen ausführlicher will ich da schon drauf eingehen. „Was haste denn dagegen?“ “Das geht gar nicht bei Männern. Bei Frauen ja ok…aber nope…nicht bei Männern.“ Seine Aussage unterstreicht er dabei mit einem Kopfschütteln. Doch ein kleines Detail lässt mich interessiert zu ihm sehen. „Ach stehste auch auf Frauen!? Na sag das doch einfach.“ “NEIN!! Um Gottes Willen.“ Ich muss wahrlich bei den kräftigeren Kandidaten aufpassen. Irgendwann bekomm ich noch eine geballert und um dem zu entgehen, versuche ich es etwas beschwichtigender weiter. „Warum ist es bei Frauen ok?“ Anscheinend habe ich da einen Punkt getroffen, denn der Blonde gerät leicht ins Schwitzen und ich biete ihm ein Taschentuch an. Dieses nimmt er dankend an und tupft sich seine Stirn. Anschließend will er es mir tatsächlich zurück geben, doch ich lehne mit einer simplen Handbewegung ab. “Ja ist halt schöner bei denen. Da macht es dann Blingbling-“ Das ist mein Stichwort und ich unterbreche ihn. „Bling Bling? Na das bringt mich doch wieder zu der Ecke dort drüben.“ Meine Schritte führen mich weg von Boris und Dunga. “Bei wem war das nochmal?“ frage ich überlegend und zum Glück arbeitet meine Regieassistentin gründlich. Denn schon teilt sie mir mit zu wem ich muss.“Ach ja Kane!!“ Angesprochener zuckt kurz zusammen. Anscheinend hat er nicht damit gerechnet, dass ich nochmal zu ihm komme. „Hast du auch bei Blingbling gedrückt?“ “Neee…“ Er verzieht das Gesicht. “Ich hab schon vorher gedrückt. Aber da hätte ich dann definitiv gedrückt.“ „Ja das dachte ich mir.“ Und schon bin ich auch an ihm vorbei und stelle mich zu einem blassen jungen Mann mit dunkelroten, grauschwarzen Haaren. „Sanguinex Blood – interessanter Name! Auch du hast gedrückt, wieso?“ “Ja…“ Er schaut direkt zu Rei. “Du machst zu viel Meditation. Außerdem ziehe ich gern nachts um die Häuser und dann bin ich nicht spontan genug um in Reisfeldern zu arbeiten und die Sonne…“ Ich muss lachen und kann es – mal wieder – nicht zurück halten. „Alles klar, Dracula…“ Oje mein Publikum buht kurz. Doch ich hebe beruhigend die Hände und mit einem „Hey hey ist nur Spaß.“ Geben sie sich auch zufrieden. Gedanklich schmolle ich jedoch etwas. Denn immer wenn ich zur Hochform auflaufe, muss ich meine verbalen Attacken zügeln. Das ist nicht fair. Habe ich denn so einen miesen Humor? Erneut komme ich bei meinem Liebling an und meine Stimmung ist schlagartig wieder da wo sie hingehört. „Hiruta, was los? Ah ich weiß: Sake!! Es ist nicht der richtige Alkohol.“ “Eben nisch, Eben nisch…“ „Hiruta, ich bin mir wirklich sicher, dass auch dir Sake schmecken könnte.“ Mir ist natürlich klar, dass der Kleine keine Chance mehr hat zurück ins Spiel zu kommen. Denn gebuzzert ist nun mal gebuzzert. “Es ist wirklich nisch wegen dem Sake.“ Ich bin erstaunt. Sollte es hier tatsächlich am Piercing liegen? „Sondern?“ “Mir ging es darum…wo er dann davon erzählte, wie er meditiert und dann noch auf diesen Stöcken… Das ist ja wie Sport und der einzige Sport den isch mache ist halt Kampfsporttrinken.“ Ich kann gar nicht so schnell reagieren wie die Zuschauer in schallendes Gelächter ausbrechen. Mein Blick sucht den von Rei und selbst dieser lacht verhalten hinter vorgehaltener Hand. „Ja, Rei…trinkst du denn ab und an mehr als ein Schüsselchen Sake?“ Diese Frage kam mir ganz spontan in den Sinn und ich muss zugeben, dass mich das selbst interessiert. “ Schüsselchen?“. Doch Hiruta scheint schockiert von meiner Portionsangabe bezüglich des Alkohols. “Ja klar. Ich komm aus China.“ Er grinst und zeigt dabei seine perfekt, weißen Zähne. Heißt das jetzt, dass Chinesen ordentliche Trinker sind? Doch Rei geht nicht weiter ins Detail und so bleibt mir nichts anderes übrig, als einen witzigen Kommentar abzugeben und dann weiter zu Hirutas Nachbarn ziehen. „Was meinste was da abgeht, Hiruta?“ Ich winke ab. „Sake zu jeder Feier in Massen und sogar zum normalen Essen. Du könntest immer was trinken.“ Jetzt stehe ich am Nachbarpult und es fällt mir wie Schuppen von den Augen. Ich wusste doch, dass mir der Typ aus Reis Film bekannt vorkam. „Lai, du bist noch drin. Aber warte mal. Lai?“ Ich sehe fragend zwischen den beiden Chinesen hin und her. „Bist du nicht der Lai aus dem Film von Rei?“ “Ja.“ Ich sehe, dass sich der Chinese geniert und sehe nochmal kurz zu Rei. Auch diesem scheint es etwas unangenehm zu sein. Jedoch spüre ich wie das Publikum den Atem anhält und ganz gebannt auf die Situation sieht. „Also kennst du ihn ja schon.“ Stelle ich klar und Lai scheint etwas aufzutauen. “Ja, aber so als Kumpel kennt man ja auch nicht alle Seiten. Klar ein paar, weswegen er ja auch total interessant ist.“ Mit jedem Wort scheint der Schwarzhaarige aufzutauen und er sieht direkt zu Rei, welcher sich gerade mit der Hand durchs Haar streift. Anscheinend ist es neu für ihn, solche Komplimente von seinem Kumpel zu hören. Tja und dieser Kumpel gerät richtig ins Schwärmen. “Hach und diese Haare.“ Herrje, der sabbert mir gleich aufs Pult. Ich ziehe meine Hände weg, welche bis eben auf besagtem Pult ruhten und gehe zu Lais anderem Nebenmann. „Mystel, hallo. Schön das du da bist.“ Begrüße ich den jungen Mann. „Wäre Rei was für dich?“ Elegant wirft dieser seinen langen Zopf über die Schulter und zwinkert den Chinesen an. “Ja warum nicht? Er hat lange Haare, die hab ich auch und bis jetzt passt alles.“ Wenn ich mir die beiden so ansehe… Joa die geben ein schönes Paar ab. Doch eine Kleinigkeit kommt mir da in den Sinn. „Nur der Shampooverbrauch ist wahrscheinlich dann extrem, nicht?“ Die beiden schmunzeln und ich wende mich an einen Kandidaten mit stechend grünen Augen. Seine Haarfarbe gleicht dabei ein wenig denen von Blood. Ob die verwandt sind? „Ozuma!“ Er begrüßt mich ganz höflich mit Handschlag. „Was gefällt dir an ihm?“ Mit einem Nicken deute ich in Reis Richtung. “Die Meditation. Ich selbst meditiere sehr gern und dann könnten wir das auch zusammen machen.“ Mit einem gezielten Daumen hoch, deute ich dem Chinesen an, dass Ozuma doch eine gute Wahl wäre. „Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. So wen frage ich noch?“ Ach der kleine Kerl ist ja auch noch drin. „Na gefällt er dir weiterhin?“ “Oh ja~ Er hat so was Beschützerisches.“ Yusuf ist nach wie vor total begeistert von Rei und ich denke, dass er wirklich jemanden braucht der ihn beschützen kann. „Ja, ja..und sexy ist er auch.“ Ich bin bereits auf den Weg nach vorne, da fällt mir Olivier wieder ins Auge. Der sabbert vor Begeisterung. Memo an mich selbst…für die nächste Sendung unbedingt Sabbereimer aufstellen. „Olivier, mein Freund…“ “Ja?“ Hach, der schmilzt tatsächlich gleich dahin. Sein Ja trieft ja regelrecht vor Schmalz. „Du schmilzt regelrecht dahin.“ “Ja!“ „Warum?“ Doch der Franzose wendet sich direkt an Rei. „Nimm es mir bitte nicht böse, aber deine Haare erinnern mich an meinen flauschigen Pudel zu Hause.“ Ok, das habe ich nicht kommen sehen und Rei auch nicht. Denn ihm entgleitet die Mimik und er schaut sehr, sehr irritiert aus. Das Publikum jedoch muss herzlich lachen. Jedoch wirkt Olivier etwas überrascht aufgrund der Situation. “Was denn?“ Nun ich versuche in dem Ganzen mal etwas zu vermitteln. „Ich weiß nicht, ob das jetzt DAS ultimative Kompliment war. Willst du dann abends auf der Couch liegen rechts er und links dein Pudel oder wie?“ „Och ja wieso nicht?“ Franzosen sind schon seltsame Leute. Aber das wird ja auch von uns Russen behauptet. „ Aber nicht das du sie verwechselst und irgendwann bekommt er den Napf und der Pudel sitzt am Tisch. Das wäre ja auch blöd.“ Ich gehe weiter und mir fällt auf, dass ich noch gar nicht bei Kai war. Kurz drehe ich mich zu Brooklyn. „Schau jetzt bitte nicht hierher.“ Warnend sehe ich zu ihm und hoffe, dass seine Phobie gegen Dreiecke nicht ausbricht. Kai hingegen lehnt lässig an seinem Pult und hat die Arme verschränkt. „Kai! Gefällt er dir auch, weil er aussieht wie ein Pudel oder warum käme er für dich infrage?“ “Zu seinem Glück sieht er nicht aus wie mein Hund.“ „Wieso? Was hast du für einen Hund?“ “Ich habe einen Wolfshund daheim.“ Ich bin erstaunt. „Einen Wolfshund?“ Die sollen ja nicht ganz so leicht zu handlen sein. “Ja einen mit stechenden, eisblauen Augen.“ „Ok und was gefällt dir an Rei? Ich meine er wirkt dann doch eher katzenhaft oder?“ “Das schon, aber mir gefällt, dass er so intensiv trainiert bzw. meditiert. Meditation ist auch eine Art von Training und den Geist trainieren hat noch niemandem geschadet. Gut das Piercing…ist jetzt nicht meins…aber man kann es tolerieren.“ Dieser Kai ist wirklich die Ruhe selbst. Er wirkt so analysierend und fokussiert. Ob ich ihn aus der Reserve locken kann? „Du kannst ja warten bis er schläft.“ Skeptisch wendet er seinen Blick von dem Chinesen zu mir. Urgs dieser durchdringende Blick. “Und das Piercing dann heimlich raus machen oder wie?“ Eigentlich war es als Witz gemeint. Doch bei der Art wie er das jetzt gesagt hat… Ich bin mir nicht sicher, ob er das tatsächlich machen würde. Ich deute mit meiner Hand und passenden Quietschgeräuschen an, das Piercing raus zu drehen. “Oder wenn er böse ist, dann einmal ordentlich dran ziehen.“ Ein emotionsloses Grinsen huscht über das hübsche Gesicht mit den Dreiecken und ich sehe entsetzt zu Rei, welcher sichtbar schluckt. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher. Hat der Chinese vor Angst geschluckt oder hat ihn der Gedanke angemacht? Steht Rei vielleicht auf SM? „Rei! Ich komm zu dir zurück. Das ist mir hier etwas zu brenzlig.“ Als ich bei Rei ankomme, klopfe ich ihm aufmunternd auf die Schulter. „Mit dem Hund, dass tut mir wirklich leid.“ Doch der Chinese sieht es locker. “Schon gut. Besser als der Vergleich zu Rapunzel.“ Auf den Gedanken war ich noch gar nicht gekommen. „Rapunzel? Ja gut, das wäre Nahelie-“ Ich schaffe es nicht mal meinen Gedanken komplett auszusprechen, da ermahnt mich Dr.K. schon lautstark. Daher wechsel ich das Thema. „Wir schauen uns noch etwas über dich an, Rei.“ “Genau einen 2. Film.“ „Wir lernen dich also noch ein bisschen besser kennen.“ Ich drehe mich zu den Kandidaten. „Denkt dran. Ist er euer Mann – lasst die Lampe an. Drückt ihr aus – seid ihr raus.“ Erneut dämmt sich das Studiolicht und auf der Leinwand wird der 2. Film abgespielt. Rei ließ sich hierbei beim kochen filmen. „Nun mein chinesisches Sternzeichen möchte ich nicht verraten, aber bei euch wäre es wohl der Schütze.“ Es ertönt der Ton des Buzzers. Doch der Film läuft weiter und Rei erzählt noch ein wenig über den „Schützen“ und die Sterne. Im Anschluss wird das Studio wieder erhellt und ich erkenne sofort wer gebuzzert hat. Ich wende mich Rei zu. „Soll ich dir was sagen? Du hast ein Date!!“ Die Zuschauer applaudieren und der Chinese hat noch einige Interessenten. „5 sind noch drin – einer hat gedrückt und genau den werde ich jetzt mal fragen.“ Ich gehe zu dem neuen roten Licht. „Olivier, der Pudelliebhaber hat gedrückt.“ Meinen Arm lege ich um den Franzosen und ich spüre, dass es dem Kleinen peinlich ist. Denn er macht sich etwas kleiner. „Du hast bei `Schütze`regelrecht den Buzzer zerschmettert.“ Ein Schmunzeln huscht über mein Gesicht. “N..nein..so, so brutal bin ich nicht.“ stottert der Grünhaarige verlegen. “Ich glaube halt nicht an Horoskope und hatte eigentlich gehofft, dass er vielleicht noch irgendwo ein Piercing hat und das Preis gibt.“ Olivier läuft knallrot an. Würde ich eine Tomate daneben halten, gäbe es keinen Unterschied. Daher grinse ich auch nur. „Verstehe. Das lass ich jetzt mal so stehen.“ Damit wären nur noch die Herren mit weißem Licht im Spiel. „Kai! Es hat sich durch den Schützen nix verändert. Du hast nicht gebuzzert.“ “Ich bin Löwe und soweit ich weiß, verstehen sich diese beiden Feuerzeichen am besten. Als Löwe bin ich eine große Herausforderung und der Schütze liebt eh mehr den Flirt und die Eroberung. Also kann er ja mal versuchen zu erobern.“ Ähm….ja… „Das klingt eher nach einer Kampfansage. Du machst mir nicht den Eindruck, als würdest du irgendwann klein bei geben.“ Das ist zumindest meine subjektive Einschätzung. Dieser Halbrusse hat eine unheimliche Ausstrahlung. Irgendwas lauert da. “Wer weiß?! Da ist es wieder. Dieses Unberechenbare. Ich kann den Typ einfach nicht einschätzen. „ Yusuf!“ Der Kleine stellt sich kerzengerade hin. Ganz nach dem Motto – Brust raus – “Ich finde es nett mit dem Gedöns über Sternzeichen und auch in der Zeitung…. Ich lese jeden Morgen mein Horoskop.“ „Was bist du denn?“ “Ich bin Wassermann.“ Etwas aufgeregt hibbelt Yusuf auf seinem kleinen Hocker. Ich hoffe, dass er nicht umfällt. „Schützen und Wassermann….passt das denn gut zusammen?“ Der Kleine lacht. „Keine Ahnung. Allerdings hab ich vorm Schützen auch ein bisschen Angst.“ „Und warum?“ Wieder lacht der Kleine. Jedoch ist es ein sympathisches Lachen. “Na ja vielleicht erschießt er mich ja auch.“ Ok, irgendwie ist er doch niedlich. Daher ist meine Antwort auch ungewohnt sanft. „Ich glaube nicht, dass er dich erschießt, Yusuf.“ Nun gehe ich wieder zu Rei. Denn nun ist er an der Reihe. „Rei, wir kommen jetzt zu einer sehr schönen Situation. Denn jetzt drehen wir das Ganze einmal um. 5 Herren sind noch im Spiel und jetzt darfst du entscheiden, welche 2 Lichter an bleiben. Die anderen musst du bitte raus buzzern.“ Der Chinese nickt und ich denke, dass er es verstanden hat. Das Spannungslicht wird angemacht und Musik wird abgespielt. Gleichzeitig beginnt das Publikum rhythmisch zum Beat zu klatschen. Rei geht nun den Weg entlang, welchen ich schon gefühlt 1000 Mal heute gelaufen bin. Ich bleibe zurück und an dieser Stelle bin ich sehr gespannt, wen er jetzt aussortiert. Zuerst läuft er auf Mihaeru zu und betätigt seinen Buzzer. Es folgt auch Mystel und dann geht der Chinese auf Yusuf zu. Doch er grinst und läuft an diesem vorbei. Oh jetzt wird es spannend. Er steht vor dem Pult von Lai. Ich sehe wie sich ihre Lippen bewegen, doch leider verstehe ich kein Wort. Im nächsten Moment betätigt er auch schon den Buzzer und Lai ist raus. Ich applaudiere und Rei kommt zurück zu mir. „Ahhh Kai oder Yusuf sind noch im Rennen.“ Das ist wirklich interessant. Wenn ich mir die beiden so ansehe, sind sie von Grund auf verschieden. „Sehr schön. Du hast eine Frage an die beiden mitgebracht und danach wirst du entscheiden, wen der beiden du mit auf ein Date nimmst.“ “Geht klar.“ „Gut, dann stell deine Frage, bitte jetzt.“ Ich trete etwas zurück und die Kamera zoomt nochmal auf Kai und Yusuf. Anschließend richtet sie sich wieder auf den Schwarzhaarigen. “Ja, also…habt ihr einen Kosenamen und wenn ja wie kam es dazu?“ Oh! Das ist interessant. Kosenamen verraten ja doch einiges über die Person. Die Frage von Rei hat somit auch mein Interesse geweckt. „Yusuf! Du bitte zuerst.“ “Oh ok. Also…meine Eltern haben mich früher Gartenzwerg genannt.“ „Gartenzwerg? Früher?“ Ja gut…das ist gemein. Aber der Kleine scheint mit sich im Reinen. “Ja…keine Ahnung.“ Lachend zuckt er mit den Schultern. „Nun ich hab da eine Ahnung wieso sie dich so genannt haben….aber weißt du auch weshalb?“ Yusuf sieht mich fragend an. “Öhm, naja andere heißen halt Mausi oder Süßer und ich war halt der Gartenzwerg.“ Nun gut. Ich komme zu dem Schluss, dass er es nicht weiß. „Ja ok. Du hast ihn dir ja nicht selbst ausgesucht. Nun Kai. Wie sieht es bei dir aus?“ Ich will nicht weiter auf dem Thema rum reiten und außerdem ist Kai uns ja auch noch eine Antwort schuldig. “Ich hab jetzt keinen nennenswerten Kosenamen oder Spitznamen. Dafür ist mein Name zu kurz. Also gibt es auch keine wirklich lustige Geschichte. Es gibt nur eine Person die mich ab und an als Kratzbürste betitelt….weiß der Geier warum.“ Kratzbürste? Oha… Leider muss ich mir eingestehen, dass ich mich nicht traue Kai jetzt damit aufzuziehen. Daher wende ich mich wieder an Rei. „ Also du musst dich jetzt entscheiden zwischen „Kratzbürste“ Kai und „Gartenzwerg“ Yusuf.“ Wieder ist es an Rei loszulaufen und das Publikum klatscht erneut im Takt. Zielsicher läuft er auf Kai zu. Ich frage mich ob er blufft oder ob er den Halbrussen raus wählt. “Tut mir leid, Kai.“ Dieser nickt dem Chinesen zu. “Schon gut.“ Das weiße Licht über Kai färbt sich rot und somit ist die Entscheidung gefallen. Ich treffe mich mit Rei in der Mitte von den 30 Pulten. „Yusuf!! Komm bitte zu uns.“ Der Kleine springt von seinem Hocker und kommt zu uns nach vorne gelaufen. Er kommt bei uns an und streicht sich verlegen durch die Haare. Wie es aussieht scheint er selbst nicht damit gerechnet zu haben. Nun jedoch stehen die beiden an meiner Seite. Rei zu meiner Rechten und Yusuf zu meiner Linken. Ich nehme ihre Hände in die meinen. „Yusuf! Ich frag ja immer wahnsinnig gern an dieser Stelle. Bist du glücklich, dass er sich für dich entschieden hat und wusstest du es von Anfang an?“ “Ähm nein, ich wusste es nicht von Anfang an. Aber ich bin glücklich und freu mich aufs Date.“ Das glaube ich ihm sofort. Denn er hüpft leicht auf und ab. Seine positive Energie ist unglaublich. Ich wende an mich Rei. „Wie kam es dazu, Rei? Oder hast du dir ihn von Anfang an ausgeguckt und gehofft: bitte, bitte er muss drin bleiben?“ Man mag es nicht glauben, aber es interessiert mich tatsächlich. Vielleicht hat ja auch Yusufs positive Energie so auf Rei gewirkt. Immerhin sollte der, dank der vielen Meditation, für so etwas empfänglich sein. “Na ja nicht von Anfang an. Aber es hat sich so entwickelt und hey…er heißt auch nicht ‚Kratzbürste‘!“ Oh, oh! Das war eine harte Ansage gegen Kai. Vorsichtig schiele ich in dessen Richtung und kann gerade noch erkennen wie er amüsiert schnaubt. Uff…ich dachte echt, dass der explodieren könnte. Aber anscheinend ist er sowas wie Mister Eisklotz. Ich sehe die beiden wieder an. „Ihr zwei lernt euch jetzt besser kennen und zwar in unserer Luxuslimousine. Im Anschluss natürlich auch beim Luxusdinner. Ich wünsche euch ganz viel Spaß.“ Ich übergebe die Hand des Kleinen an Rei und trete in den Hintergrund. „Das waren: Rei und Yusuf!!“ Der folgende Applaus gehört den beiden und sie schreiten Händchen haltend die gegenüber liegenden Treppe hinauf. Rei winkt nochmal ins Publikum in Richtung seiner BF Mao. So wie ich das sehe, konnte sie sich vor Freude nicht mehr halten und applaudiert im Stehen. Die Kamera schwenkt noch einmal zu den Kandidaten, welche nicht ausgewählt worden. Ich kann erkennen, dass Lai den beiden traurig nachsieht. Mystel scheint zu schmollen, wohingegen Kai ganz gelassen applaudiert. Oh und Boris pfeift den beiden nach, indem er die Luft durch seinen Daumen und Zeigefinger presst. Das erste Paar der Sendung ist oben angekommen. Sie winken beide nochmals und dann verschwinden sie aus dem Blickfeld, hinter die Bühne. Nun sind hier vorne nur noch 29 Singles und das geht natürlich nicht. Ich möchte ja schließlich, dass jeder Kandidat, der hier vorne bei mir ist, aus 30 Singles auswählen kann. Ich warte bis die Kamera wieder auf mich schwenkt. „Yusuf haben wir an Rei verloren. Doch keine Sorge meine Damen und Herren. Begrüßen sie mit mir Makkusu!“ Mit einer langen Armbewegung deute ich zu den Pulten. Ein junger blonder Mann tritt soeben hinter das Pult und Dr. K. ließ, von unserer Technikerin Mariam, das Namensschild am Pult austauschen. Hosted by Animexx e.V. 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