Detroit: Humanity von Dassy ================================================================================ Kapitel 2: The Police Officer ----------------------------- 3 Monate später »Es wurde bekannt gegeben, dass die vorläufigen Gesetze für die Eingliederung der Androiden in unserer Gesellschaft seit gestern in Kraft getreten sind[... ] « Es war auf allen Sendern. Da es wohl noch etwas dauern würde die Rechte und Pflichten der Androiden auszufeilen und anzupassen, hatte man vorläufig bereits ein paar grobe Gegebenheiten gesetzesmäßig festgelegt. 1. Die Androiden Produktion wird eingestellt 2. Absofort werden Androiden als gleichberechtigte Individuen anerkannt 3. Vorhandene Jobs sollten den Androiden unter Berücksichtigung ihrer vorherigen Arbeit zurückgegeben werden 4. Es ist vorgesehen, dass Androiden als Bürger registriert werden dürfen und Ausweise, Pässe und ähnliches ausgehändigt werden dürfen 5. Die Abschaffung von Androiden Uniformen und getrennten Transportmöglichkeiten ist in Planung 6. Weiteres folgt Hank zerknüllte den Info- Zettel, der auf seinem Schreibtisch lag mit einem großen Grunzen. Das war nicht nur sehr knapp gefasst sondern auch noch ziemlich schwammig gehalten. Er wusste, dass es weiterhin Menschen gab, die keine Freunde der Maschinen waren und es somit zu Unstimmigkeiten kommen könnte. Nein, es würde garantiert zu solchen kommen, da war er sich sicher. Aber immerhin könnte Connor seinen Job wieder ausüben. Das war doch etwas. Der ältere Herr hatte die LETZTEN Monate beobachten können wie schwer es seinem jungen Mitbewohner fiel nichts zu tun. Ja, Mitbewohner. Hank hatte es sich erlaubt Connor Unterschlupf zu gewähren nach dieser verhängnisvollen Nacht, in der die Androiden um ihr Leben und ihre Rechte gekämpft hatten. Und er war mehr als froh darüber, denn der Junge war ihm tatsächlich sehr ans Herz gewachsen. Sein Blick glitt hinüber zu dem leeren Stuhl, der ihm gegenüber stand und ihn anlachte. Entschlossen stand er also auf und marschierte, ohne Umschweife, auf das gläserne Büro im Zentrum der detroider Polizeistation zu. Schwungvoll öffnete er die Tür, was den Captain hinter seinem Schreibtisch aufsehen ließ. "Ich will meinen Partner zurück.", forderte er ohne Umschweife und stelle sich mit verschränkten Armen vor seinen Vorgesetzten. Fowler grummelte zuerst ein wenig vor sich hin, bevor zu seiner Rechten griff und einen Blatt Papier vorlegte. "Sowas in der Art habe ich mir schon gedacht.", gab er zu. "Der Vertrag ist vorbereitet, Marke und Dienstwaffe sind beantragt und aufgrund von Connors Erfolgsquote und seinen Funktionen sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich." Ein wenig stutzig war Hank schon. Mit einer so schnellen Reaktion seitens Fowlers hatte er nun nicht gerechnet."Ich erwarte das unterschriebene Dokument morgen früh auf meinem Schreibtisch.",erklärte der dunkelhäutige Mann monoton. Hank bedankte sich nicht, doch er lächelte seinen alten Kollegen dankend an, bevor er sich erneut zur Tür wandte. "Und ich erwarte morgen Pünktlichkeit beim Dienstbeginn. Bei euch BEIDEN.", Fügte er schnell nach, bevor der Lieutenant aus dem Raum verschwunden war. »Wir fordern Anerkennung unserer Würde, unser Hoffnungen und unserer Rechte[...] « "Diese Nachricht und diese Bilder waren wohl Auslöser für unsere aktuellen Ereignisse. Heute sollen Androiden in unsere Bevölkerung als eigenständige Individuen eingegliedert werden. Und heute habe Ich hier bei mir denjenigen, der dies alles für die Maschienen ermöglicht hat. Hallo Markus, schön, dass du da bist." "Die Freude ist ganz auf meiner Seite.", erwiederte der Android. Er befand sich gerade in einem Interview für den Nachrichtensender. "Einen kleinen Teil eurer Forderung habt ihr ja bisher erreichen können, doch was sagst du genau zu den vorläufigen Gesetzen?" "Schritt für Schritt. Ich denke wir können erstenmal mit dem zufrieden sein, was wir in so kurzer Zeit erreicht haben." "Und was wäre eure nächste Anlaufstelle?" "Ich denke das Besitzrecht, sowie das Vorgehen bei Straftaten an Androiden." Bei diesem Satz sah er direkt in die Kamera, als würde er wissen, dass Connor mit dem großen Bernhardiner Sumo auf der Couch vor dem Fernseher saß und ihm zu sah. Dem dunkelhaarigen Androiden war die Langeweile ins Gesicht geschrieben. Von jetzt auf gleich musste er von einem abenteuerlichen Alltag in den langweiligsten den er sich vorstellen konnte wechseln. Hanks Haus war Blitze sauber und er ging 5 Mal am Tag mit Sumo raus. Doch dem freundlichen Riesen schien das ein wenig zu viel zu sein, denn nun lag er erledigt neben Connor auf der Couch und ließ sich von ihm durch sein dichtes Fell streicheln. In diesem Moment flog die Haustür auf, doch der Bernhardiner hob nur kurz den Kopf, wackelte kurz mit seinem Schwanz rauf und runter und legte sich dann wieder hin. Sein Herrchen, das soeben eingetreten war, kraulte ihm kurz den Kopf, bevor er dem Androiden einen Zettel vor die Nase hielt. "Was ist das?", erkundigt der Android sich mit einem fragenden Blick auf das bedruckte Papier. "ließ einfach.", riet der Polizist und händigte ihm den Vertrag aus. Connor nahm seine Hand von Sumo, was dazu führte, dass er das Kraulen unterlassen musste, um den Zettel mit beiden Händen zu halten. Der knuddelige Bernhardiner sah daraufhin kurz auf, ließ aber seinen Kopf wieder sinken. Connors Augen wurden nahezu Tellergroß, als er die schwarze Druckertinte auf dem weißen Papier abscannte. Er suchte nach Hinweisen, ob dies nicht eine Fälschung sein könnte, ein simpler Scherz, den Hank sich dort mit ihm erlaubte. Doch das Siegel stimmte mit dem seiner Datenbanken überein. Es war das der Personalstelle des Detroit Police Departments und die Unterschriften stimmten eins zu eins mit denen der Vorgesetzten überein. Seine Syteme konnten nicht lügen. Fragend sah Connor zu dem grauhaarigen Mann auf, der vor ihm stand und beinahe verlegen drein sah. "Ich- ich wollte meinen Partner zurück.", stammelte er. Freudig sprang der Android auf und fiel dem Leutennant in die Arme. Etwas überrumpelt stand dieser nun da und klopfte seinem neuen, alten Partner auf den Rücken, als dieser wieder von ihm weg sprang und sich wie ein kleines Kind freute, als er durch das Haus hüpfte. Er packte Sumo an den Vorderpfoten, sodass dieser aufrecht stehen musste und schenkte sich mit ihm hin und er, als ob er mit dem Hund tanzen wollte. Hank fand diese Szenerie sehr belustigend. Kaum zu glauben, dass dieses Energiebündel vor ein paar Monaten noch ein Haufen emotionsloserr Plastik gewesen ist. "Wann kann ich anfangen?", fragte der Dunkelhaarige dann, als er mit seinem Freudentanz fertig war, ganz aufgeregt. "Wenn du das unterschreibene Formular morgen Früh bei Fowler auf den Tisch legst, will er dich direkt wieder im Dienst sehen." "Wuhuu!",rief Connor aus und begann nun wieder durch die Wohnung, Richtung Küche zu Tänzeln. "Du hast bestimmt Hunger, ich mache Spaghetti Cabonara !", rief Connor aus, was den alten Herren zum Lachen brachte. "Steht das überhaupt in deinem Programm?", fragte er recht belustigt, während er sich neben Sumo auf die Couch plumpen ließ. "Ganz sicher nicht, aber da scheiße ich drauf." Hanks Kopf wanderte in Richtung der offenen Küche, in welcher der Android herum werkelte. "Hast du etwa gerade geflucht?" erkundigte er sich. "Ich lerne nur vom Besten.", entgegnete Connor, während er eine ganze Tüte Salz in das Nudelwasser schüttete. Hank Anderson hatte den Androiden wie einen Sohn bei sich aufgenommen, als die friedliche Revolution seiner Art geendet hatte. Und nun sah es, dank der vorläufigen Richtlinien, die Präsidentin Warren gemeinsam mit Markus entworfen hatte, so aus als würde sich alles zu einem Happy End neigen. Doch der alte Polizist kannte das Schicksal und die Welt nur zu gut, um verfrüht Hoffnung zu sähen. Er selbst hatte oft an den Auswirkungen des Schicksals zu nagen gehabt.Aus eigener Erfahrung konnte er sagen, dass es oft nicht so leicht war, wie man es sich vorstellte. "Was ich dich schon immer einmal fragen wollte, Hank.", drang Connors Stimme dann an sein Ohr, "Was hat es mit der Schallplatte auf sich?" Verwirrt zog der grauhaarige die Stirn kraus. "Welche Schallplatte, Junge?" "Na die Jazz- Platte im Wohnzimmer.",bekam er dann eine Antwort. Sofort erstarrte Hank, als wäre er eingefroren. Hatte er die Platte etwa nicht weg geräumt? Natürlich war sie einem Androiden sofort aufgefallen. Warscheinlich sogar als er das erste Mal sein Haus betrat. "Damit ist nichts.",grummelte der ältere Mann, nun wieder jäh distanziert. "Ich dachte nur...", Connor zögerte einen Augenblick, "Heavy Metal und Jazz sind zwei verschiedene Paar Schuhe." Erschöpft ließ der Leutennant sich auf der Couch nach hinten sacken. Er fühlte sich auf ein Mal erschöpft, als wäre er seit Stunden wach gewesen. "Es ist das Letzte, was mir von Coles Mutter geblieben ist.", erhielt der Android dann seine Antwort. "Also ja, ich habe es ab und zu gehört. Aber nicht oft.", gestand er. "OH ist sie-", begann Connor, wieder, doch bevor er seinen Satz beenden konnte wurde Hank etwas lauter:"Nein sie ist nicht tot! Hat sich von mir scheiden lassen. Als Cole dann verstarb hat sie mich in Grund und Boden verklagt." "Entschuldige, ich hatte nicht nachfragen sollen.", meinte der Dunkelhaarige dann. Connor fühlte sich auf einmal so... Traurig? Er hätte Hank seine Vergangenheit ruhen lassen sollen. Doch es wurmte ihn schon seit er dieses Haus betreten hatte. Stillschweigend servierte er dem Polizisten seine Mahlzeit und stellte ihm ein bereits geöffnetes Bier bereit. Als Entschuldigung sozusagen. Hank nahm einen Bissen und würgte ihn herunter. Die versalzenen Nudeln konnte man nicht leugnen. Die Cabonara allerdings war nichtmal schlecht. Also aß er weiter. "Sie hat sich bereits vor Coles Tod von mir scheiden lassen.", erklärte Hank dann doch, ohne dass Connor ihn darum bat. "Als er dann Bei dem Autounfall verstarb eskalierte die Situation zwischen uns. Ich habe danach nie wieder etwas von ihr gehört." "Und die Platte?", traute sich der Android nun doch nachzuhaken. "Ich höre sie mir ab und zu an. Sie erinnert mich an die Zeiten als... Wir noch eine Familie waren." Stillschweigend beobachtete Connor den Polizisten bei seinem Abendmahl, bevor er Sumo ebenfalls seine Futterschüssel füllte. Das Thema schien den Leutennant sehr aufgewühlt zu haben und Connor wollte seine Laune nicht noch weiter in den Keller ziehen. Also saß er wieder auf der Couch während Hank sich langsam ins Bett begab. Der Android schloss die Augen und während seine LED vor sich hin flackert, sah es in seinem Inneren ganz anders aus. Die Ruhe auf Erden herrschte in ihm und es schien fast so, als würde die Maschine schlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)