Unkompliziert von Lyndis ================================================================================ Kapitel 1: Lajalu ----------------- Die Welt war nicht kompliziert. Im Grunde war sie für Idioten gemacht und auch wenn es klang, wie jammern auf hohem Niveau: Genau das war ein großes Problem für viele intelligente Menschen. Lajalu war einer davon. Er begriff die Welt nicht recht. Sie verunsicherte ihn und es verging kaum ein Tag, an dem er sich fragte, warum er all das noch mitmachte. Er könnte einfach aussteigen. Fern ab von allen anderen leben, sich einigeln und diese Welt einfach sich selbst überlassen. Aber jeden Morgen stand er doch wieder auf, zog sich an und ging in die Uni. Er war nicht dumm. Ein Fakt, der es ihm noch mehr erschwerte, zu begreifen, warum es einfach nicht funktionieren wollte. Alle anderen waren imstande ihren Alltag anzugehen und er scheiterte schon an so einfachen Dingen wie Begrüßungen. Dafür war es für ihn kein Problem, im Unterricht mitzuhalten. Er belegte drei Hauptfächer gleichzeitig, weil ihm ansonsten einfach langweilig war. Warum schaffte er es dann nicht, mit anderen Menschen zu sprechen? Freunde zu finden? Oder wenigstens ein einzige Mal unfallfrei an einer Kasse zu bezahlen? Mittlerweile war er so verkrampft bei allem, was er tat, dass wirklich alles schief ging. Als Kind hatte es langsam angefangen. Als seine Mutter ihn das erste Mal allein einkaufen geschickt hatte, war er sich plötzlich nicht mehr sicher gewesen, ob er auf dem richtigen Weg war. War das der richtige Supermarkt, vor dem er da stand? Oder hatte seine Mutter doch den anderen gemeint? Letztendlich hatte eine Verkäuferin ihn erkannt und herein gebeten und hatte ihm geholfen, seine Einkäufe zu erledigen. Das war der erste von unzähligen Tagen in seinem Leben gewesen, an dem er sich dumm und unnütz vorgekommen war. War das umgehen mit anderen Kindern in der Vorschule noch intuitiv und einfach gewesen, wurde es danach fast unmöglich für ihn. Er versuchte sich Regeln zu merken, wie man mit anderen umging, aber es brachte nichts. Intuition lag ihm nicht, genauso wenig, wie etwas einfach auszuprobieren. Er hatte drei Anläufe, den Führerschein zu machen, hinter sich und hatte es mittlerweile aufgegeben. ‚Bei intelligenten Menschen ist das oft so‘, hatte ein Prüfer ihm gesagt. ‚Die verschwenden so viel Zeit damit, über das nachzudenken, was sie tun müssen, dass sie durcheinander kommen oder vollkommen steif vor Überforderung werden. Mach doch einfach. Es ist nicht schlimm einen Fehler zu machen. So viel kann nicht passieren.‘ Von wegen. Immer, wenn er hinter einem Steuer saß, sah er alle Statistiken, Unfallvideos und Ermahnungen wieder vor sich, die er jemals gelesen, gesehen oder gehört hatte. Wie konnte man Menschen erlauben, eine so gefährliche Maschine zu bedienen? Und wie bekamen alle das so einfach und reibungslos hin? Es war für ihn unbegreiflich. Er konnte sich fast nur entspannen, wenn sein Kopf vollkommen beschäftigt war. Während er im Alltag überhaupt nicht zurecht kam, fiel ihm alles andere recht leicht. Er liebte Mathematik und Physik, liebte Musik solange ihm niemand zuhörte, wenn er sie auf einem Instrument spielte und das ein oder andere Buch in seinem Regal hatte er geschrieben. Er war gut in allem, bei dem er Zeit hatte, nachzudenken. Er liebte es, sich selbst zu fordern, neue Dinge zu lernen und auszuprobieren. Solange niemand bei ihm war, der ihn dabei beobachtete, der erwartete, dass er etwas bestimmtes tat, war alles in Ordnung. Die Mittagspause verbrachte er wie immer allein. Das war meistens nicht schlimm. Auf der Uni ließ man sich gegenseitig hauptsächlich in Ruhe, auch wenn er die merkwürdigen Blicke spürte, die man ihm selbst hier zuwarf. Aber es war erträglich. „Hier bist du, ich dachte schon, ich erwische dich nie.“ Lajalu zuckte zusammen, als sich ein Kommilitone ihm gegenübersetzte. Er wirkte sauer, aber auf Lajalu wirkten alle Menschen, als hätte er etwas falsch gemacht. „Das mit den E-Mails geht mir auf die Nerven. Wir müssen uns mal zusammensetzen, sonst wird das doch nichts. Man kann keine Gruppenarbeit machen, ohne sich getroffen zu haben, oder?“ Lajalus Herz hämmerte unangenehm gegen seine Brust. Das war sein Physik Gruppenpartner. Bisher hatten sie ausschließlich schriftlich kommuniziert, aber er musste gestehen, dass es wirklich nicht ganz optimal war. Physik war kreativer, als man manchmal dachte. Man erschuf nicht direkt etwas, aber die Idee, um Dinge miteinander zu verbinden oder Gleichungen zu lösen, war meist ein sehr kreativer Prozess und die meisten Kreativitätstechniken die Partner involvierten, funktionierten nicht, wenn man räumlich getrennt war. „Das t… t… tut… m… mir leid.“ Er war kein stotterer per se. Wenn er Vorträge hielt, passierte ihm das nicht. Aber sein Kopf war nicht schnell genug, um eine Konversation zu halten, deshalb verknotete sich seine Zunge und er stolperte über die Buchstaben. „I… ich bin nicht… ich kann nicht… Menschen sind…“ Stopp, was genau wollte er sagen? Er bekam die Worte nicht zu fassen, die ausdrücken konnten, warum er sich nicht treffen wollte. „Tze“, hörte er seinen Gegenüber, der noch verärgerter aussah, als vorher. „Es stimmt also, hm? Du denkst, nur, weil du der Beste hier bist, brauchst du meine Hilfe nicht. Bin ich dir zu dumm oder was?“ Einige Sekunden starrte sein Gruppenpartner ihn an und in Lajalus Kopf stolperte alles vollkommen durcheinander. Der Vorwurf löste Panik in ihm aus und er fragte sich, was er diesmal wieder falsch gemacht hatte. Er wollte auch gleichzeitig darauf antworten, ihm versichern, dass das nicht stimmte, dass er sich freute, dass der andere bisher so geduldig mit ihm war, doch er hatte sich noch keinen halben Satz zurecht gelegt, da stand sein Gegenüber bereits wieder auf. „Die anderen haben mich gewarnt, aber ich bin selbst gar nicht so schlecht, weißt du? Nicht so ne hochbegabte Intelligenzbestie wie du, aber meine Noten lassen sich auch sehen. Aber wenn du denkst, dass du so viel besser bist als ich, dann mach den Scheiß doch selbst. Wahrscheinlich bist du längst fertig und amüsierst dich darüber, dass ich meine Zeit verschwende. Fick dich, ernsthaft. Du bist echt das Letzte.“ Und damit ließ er ihn einfach sitzen. Vollkommen schockiert, starrte Lajalu auf sein Essen. Er hatte doch gar nichts gemacht, oder? Er verstand es nicht. Er hatte nicht einmal etwas gesagt und dennoch verbockte er es! Er hätte etwas sagen müssen! Aber nicht einmal die Entschuldigung brachte er ordentlich raus. Das hieß jetzt, das die Arbeit wieder an ihm hängen bleiben würde. Dabei waren sie so gut vorwärts gekommen. Es hatte Spaß gemacht, Ideen auszutauschen. Aber er hatte wohl auch bei der vorigen Kommunikation etwas falsch gemacht, wenn sein Gruppenpartner schon so angespannt in das Gespräch gegangen war. Nun, das hatte er jetzt davon. Da musste er durch. Das würde wieder einige Überstunden vor dem Computer bedeuten. Der restliche Tag verlief ruhig. Da es abgesehen von dem einen Aufeinandertreffen gut lief, fasste er Mut, etwas anderes anzugehen. Zuhause hatten sie die letzte Zeit immer wieder Probleme mit der Telefonverbindung, was merkwürdig war, denn die lief über die Internetleitung. Das Internet lief aber einwandfrei. Es würde schneller gehen, anzurufen, aber die Bandansage hatte ihn bereits überfordert, deshalb versuchte er es diesmal über die Webseite. Er saß gerade im Bus Richtung Vorstadt und mit jeder Sekunde auf der Webseite, wuchs sein Unbehagen. Es gab mehrere Möglichkeiten, Kontakt aufzunehmen und nicht nur eine davon, war Telefonieren. Zum Glück konnte er alles, bei dem eine Nummer angegeben war, ignorieren. Jedes Mal, wenn er auf einen Link klickte, hielt er die Luft an. Sah ihm jemand über die Schulter und sah, wie dumm er sich anstellte? Wurde er auf der Webseite getrackt? Ein Fenster ploppte auf, in dem er gefragt wurde, ob er Hilfe brauche und mit einem Mitarbeiter chatten wolle. Das gab ihm fast den Rest. Er würde doch ein dummes Kontaktformular finden! Mit den Nerven schon fast am Ende, fand er endlich, was er suchte. Er war schon kurz davor, die detaillierte Fehlerbeschreibung und seine Ergebnisse aus Eigenrecherche zu tippen, als er sah, dass eine Kategorie für das Anliegen ausgewählt werden musste. ‚Störung Internet und Telefon‘ War es das? Nein, nicht wirklich. Sein Internet lief ja einwandfrei. ‚Verbindungsausfall‘ Nein… die Verbindung war ja da. ‚Gesprächsqualität‘ Wo kein Gespräch zustande kam, gab es keine Qualität. Und wenn die Anrufe mal durch kamen, war alles in Ordnung. ‚Allgemeine Hilfe‘ Das kam ihm dumm vor. So komisch war sein Fehler nun auch nicht, oder? Und wenn er das angab, landete er vermutlich sonstwo und keiner hatte eine Ahnung, was er von denen wollte. ‚Sonstiges‘ Und was war jetzt der Unterschied zwischen Sonstiges und Allgemeine Hilfe? Wer dachte sich solche Kategorien aus? Dachten die nicht mal eine Minute darüber nach, ob die sinnvoll benannt waren? Zitternd schaltete er sein Handy ab und starrte aus dem Fenster des Busses. Offensichtlich war er auch zu dumm, um ein einfaches Formular auszufüllen. Er war echt ein Totalversager. Er war froh, als er endlich die Tür zu ihrem kleinen Haus aufschloss. Die Gegend war ruhig, auch wenn man die typischen Vorstadtprobleme hatte. Aber es war ihnen beiden nicht wichtig, von ihren Nachbarn gemocht zu werden. So lange sie deren Spiel nicht mitspielten, konnten sie auch nicht verlieren. Sie spielten sowieso viel lieber ihr eigenes Spiel. Ein Stück seiner Spannung fiel bereits von ihm ab, als er aufschloss und die Schwelle übertrat, aber richtig entspannen konnte er sich erst, als er Loa an der Küchenzeile sah, wie der gerade die letzten Handgriffe für das Essen tätigte. „Dein Bus war zwei Minuten früher als sonst. Dann kannst du den Tisch decken.“ Loas Stimme war kühl und duldete keine Widerrede. Er schien das vollkommene Gegenteil von Lajalu zu sein. Immer alles überblickend, alles im Griff und er war hervorragend mit Menschen. Vor allem mit ihm. Wenn er bei ihm war, konnte er sich darauf verlassen, dass ihm alles abgenommen wurde, was er nicht konnte. Loa sagte ihm, was zu tun war und er war nicht böse, wenn ihm etwas nicht gelang. Nicht wirklich. Es war nur ein Spiel. Bei Loa hatte er keine Angst, etwas falsch zu machen. Denn egal, ob er etwas falsch oder richtig machte, es kam immer etwas gutes dabei heraus. Zusätzlich war diese kühle Überlegenheit, die sein Freund immer ausstrahlte, ein Ruhepol, auf den er sich verlassen konnte. Lajalu könnte das Haus anzünden, Loa würde einfach nur nach einer Lösung dafür suchen. Er würde nicht laut werden, ihn nicht beleidigen. Er würde es einfach hinnehmen und wieder gerade biegen. Für diese Eigenschaft liebte er Loa, aber nicht nur für diese. „Setz dich“, bekam er die Anweisung, nachdem der Tisch gedeckt war und er kam ihr nach. Sah dabei zu, wie das Essen von Loa aufgetragen wurde. Seit er einmal den Topf fallen gelassen hatte, durfte er das nicht mehr. „Wie war dein Tag?“ Die Stimme immer noch kühl und diesmal forschend, konnte nur Lajalu das echte Interesse hören. Jeder andere hätte angenommen, die Frage wäre aus Höflichkeit gestellt worden, aber er kannte den Unterschied mittlerweile. Missmutig stocherte er in seinem Abendessen herum. „Nicht so gut“ Hier zu Hause stotterte er nicht. Es fiel ihm leicht hier zu sprechen. Aber Loa kannte ihn auch. Er konnte auch Dinge aus seinen Worten lesen, die dazwischen lagen. Hier musste er nicht alles ausdrücken, was er fühlte. Es reichten ein paar Dinge, den Rest verstand Loa auch so. „Ich habe meinen Physikgruppenpartner wohl versehentlich beleidigt. Er hat mir seine Mitarbeit gekündigt. Und den Service wegen dem Telefon hab ich immer noch nicht kontaktiert. Tut mir leid.“ „Hm...“ Loa ließ sich Zeit mit dem Antworten. Er konnte das. Er konnte einfach da sitzen und darüber nachdenken, was er sagen wollte und alle hingen ihm an den Lippen und warteten auf seine Worte. Es war eine so beeindruckende Eigenschaft. „Dein Ex-Partner ist ein Idiot. Aber das sind sie alle, nicht wahr? Alles dumme Idioten.“ Loa war nicht so intelligent wie Lajalu. Aber auch er hatte studiert – war sogar schon fertig damit – und war definitiv nicht auf den Kopf gefallen. Aber an seinen ehemaligen Gruppenpartner würde er längst nicht heran kommen. „Ich… ich würde das so nicht sagen…“ „Jeder der dich ablehnt und dir Beleidigungen unterstellt, ist ein Idiot. Die nehmen sich einfach nicht die Zeit dafür, dich richtig kennen zu lernen. Wie lange hat er gewartet, dass du antwortest? 3 Sekunden?“ Obwohl es eine deutlich rhetorische Frage war, konnte sich Lajalu die Antwort nicht verkneifen: „Er hat länger gewartet als die meisten. Fast die vollen 7 Sekunden.“ 7 Sekunden war der Zeitpunkt, an dem eine Gesprächpause begann aufzufallen. Alles darunter war für die meisten vertretbar. Lajalu hatte bemerkt, dass das aber stark von der Sympathie für den Gesprächspartner abhing. War man wütend oder mochte ihn nicht, war manchmal eine Sekunde schon zu lang. „Er ist trotzdem ein Idiot. Niemand sollte erwarten, dass alle Menschen auf diesem Planeten gleich funktionieren.“ Da war etwas Wahres dran, aber diesen Idealismus teilten nicht viele. Die meisten kamen nicht auf die Idee, dass er andere nicht absichtlich vor den Kopf stieß. Man nahm einfach an, er wäre ein Arschloch. „Aber daran können wir leider nichts ändern. Die Sache mit dem Telefondienst können wir aber nicht so lassen, Laju.“ Der Spitzname ließ einen kalten Schauer seinen Rücken hinab jagen. Loa hatte ihn anfangs so genannt, um ihn zu ärgern. Als sie sich kennengelernt hatten, hatte er so getan, als könne oder wolle er sich seinen richtigen Namen nicht merken. Er hatte ihn damit aus der Reserve locken wollen. Er hatte noch viel mehr versucht, es aber nie geschafft. Damals hatte er noch gedacht, Loa könne ihn nicht ausstehen, dabei hatte der nur gewollt, dass er endlich begann sich zu wehren. Emotionale Ausbrüche lagen ihm aber nicht. „Ich weiß. Es tut mir leid.“ „Tsk“, dieser Laut klang so tadelnd, aber er tat Lajalu nicht weh. Er wusste, dass Loa nicht sauer war. „Du weißt ich mag leere Entschuldigungen nicht. Aber ich muss deinen Erinnerungen wohl etwas auf die Sprünge helfen.“ Die schwere in seinem Magen wurde ersetzt durch aufgeregte Flauheit. Schon jetzt ebbte die Intensität seines Versagens ab. Schon jetzt, nur wegen dieses unausgesprochenen Versprechens. „Ja, Loa.“ „Iss auf. Danach wäschst du dich und dann setzt du dich an das, was du heute fertig machen musst. Nur das Notwendigste. Den Rest des abends muss ich wohl oder übel mit deiner Erziehung verbringen.“ „Ja, Loa.“ Er tat, was ihm gesagt wurde, weil es ihn entspannte, weil er dann selbst nicht entscheiden musste. Und weil er wusste, dass er bei Loa in den besten Händen war. Loa würde ihm nie weh tun. Nicht mehr, als er wollte, nie über seine Grenzen hinaus. Ihr Spiel war nicht extrem, dafür umso ausdauernder. Sie spielten immer, jederzeit. Nur nicht immer offensichtlich. Aber sie brauchten es beide. Er, weil es die einzige Zeit war, die er sich entspannen konnte. Wenn Loa ihm Anweisungen gab, wusste er, dass er nicht versagen würde. Er konnte sich strukturieren, brauchte keine Intuition mehr und er konnte darauf vertrauen, dass dennoch auf ihn aufgepasst wurde. Loa würde nie zulassen, dass ihm etwas geschah. Umgekehrt konnte sein Freund sich nur entspannen, wenn er die volle Kontrolle hatte. Lajalu hatte ihn noch nie erlebt, wenn er sie nicht hatte und das wollte er auch nicht. Loa fühlte sich nur wohl, nur sicher, wenn er alles überblickte. In seinem Alltag konnte er das nicht so sehr ausleben, wie er gerne würde. Er konnte seine Mitarbeiter nicht kontrollieren, musste darauf vertrauen, dass sie keinen Mist bauten. Das stresste Loa. Vertrauen war etwas, dass Loa nicht leicht fiel. Es war der Bereich, in dem er schwach war. Sie beide profitierten von den Vorlieben des anderen und gemeinsam wurden sie zu einer funktionierenden Einheit. Loa gab ihm die Kraft, jeden Tag aufs Neue anzugehen und er gab Loa die Kraft, seine Nerven zu behalten. Diese erneut gewonnene Zuversicht gab Lajalu die Kreativität, das aktuelle Problem in der Physikaufgabe zu lösen und so einen Schritt weiter zu kommen. Davon beflügelt erledigte er auch den Rest sehr schnell. Lajalu hatte kaum einen Schritt über die Schwelle des Schlafzimmers gesetzt, da wurde er gepackt und aufs Bett geworfen. Loa war sofort über ihm, seine Hand sanfte, aber kraftvoll über seinen Rücken fahrend, sodass er nicht aufstehen konnte. „Das hier hast du dir selbst zuzuschreiben, Laju.“ „Ich weiß, Loa.“ Ganz zu anfang hatte er sich einmal dafür entschuldigt, dass er Loa so enttäuscht habe. Da hatte sein Partner sofort abgebrochen. ‚Sieh mich an‘, hatte er gesagt und so lange gewartet, bis er ihm endlich in die Augen hatte sehen können. ‚Lajalu, egal was geschieht, du kannst mich niemals enttäuschen.‘ Als er danach in Tränen ausgebrochen war, hatte Loa ihn an sich gezogen und ihm so lange beruhigende Worte ins Ohr geflüstert, bis er eingeschlafen war. Danach hatte er ihm verboten, sich jemals wieder ernsthaft bei ihm zu entschuldigen. Loa hatte ihm eine kleine Liste an Dingen gegeben, die er ihm, sollte er sie tun, niemals verzeihen würde. Es waren extreme Dinge wie ‚Tötungsversuch‘, die Lajalu niemals in den Sinn kommen würden. Für alles andere bräuchte er sich nicht entschuldigen. Loa wollte nicht, dass er vor ihm jemals das Gefühl hatte, zu versagen. Und nach viel Übung, hatten sie das geschafft. Die Entschuldigungen die er jetzt gab, waren nicht mehr ernst gemeint, denn er wusste, dass Loa nicht wirklich böse auf ihn war. Es war nur ein Spiel. „Wir fangen langsam an, aber das heißt nicht, dass du heute leicht davon kommst. Wir werden sehen, was du heute brauchst, um dich an deine Manieren zu erinnern.“ Er hielt ihn immer noch eisern auf der Matratze, begann aber damit, seinen Nacken zu küssen. Die sanfte Berührung stand allerdings in vollkommenem Kontrast zu der Peitsche, die direkt vor Lajalus Augen griffbereit auf dem Bett lag. Vertrauensvoll schloss er die Augen, genoss die Berührungen und freute sich auf das was kommen würde. Mit Loa zusammen, war alles unkompliziert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)