Guruden von Mitsuki-chan (OC, One-Shot) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Das schöne Kind trug den schweren seidenen Kimono als wöge er weniger als nichts. Gepaart mit ihrem Silberhaar schimmerte die Summe aus allem wie tausend Sterne. Die Seide floss anmutig und leicht an ihrer Gestalt herunter und bedeckte den jugendlichen Körper. Doch auch der feine Stoff konnte kein passendes Lied von ihrer Schönheit singen. Denn kein Wort wurde ihr gerecht. Weil keins der Wörter doppelt hauchte. Wie etwa Licht und Schatten. Gut und böse. Liebe und Hass. Denn all das, war sie irgendwie. Das alles und... nichts... Leichten Fußes huscht die Dämonin über eine Wolke. Und doch angekettet wie ein Tier. Ihr Herz ist am wanken. War sie gut, oder böse? Nett oder doch eher eine giftige Natter? Hilfsbereit oder ein Egoisten-Schwein? Sie musste es wissen! Jetzt! Denn... weil sie es nicht wusste... kam sie nicht weiter. Und alles blieb wie es war. Die Welt drehte sich ohne sie weiter! Und sie war die liebliche gefrorene Prinzessin oben im Mondschloss... Aber mit jedem Luftholen, drehte sich die Erde etwas schneller und alles wurde auswegloser. Immer mehr Möglichkeiten schienen auf Nimmerwiedersehen im Schatten zu verschwinden...  Shiaru hatte Angst den letzten Halt zu verlieren, wenn sie weiter wartete. Freudige Erwartung und Existenzangst rungen um die Vernunft. Ihr Herz bis zum zerreißen gespannt. Und dann... rennt sie los!~ Die Schritte hallen viel zu laut auf dem marmornen Boden wieder. Ganz untypisch für ihre Art.  Die Hoffnung speist sich in jeden ihrer Schritte und lässt sie vorwärts sprinten. Klack, klack. Spricht der Boden verheißungsvoll mit ihr.     Mit ihrer Hand berührt sie nach gefühlten Ewigkeiten, das große weiße Tor. Sie steht hinter den Schlosstoren... Ebenmäßig und riesig türmen sie sich vor ihr auf. Verziert mit Allerlei alten Zeichen, Runen und Schriften die Quell voll Fantasie sind. Nicht alle kann sie lesen. Doch je näher Shiaru den Toren ist, umso mehr spürt sie die Ketten. Ketten der noch nicht zu Ende gedachten Erfindungsgabe... und magisches Metall an ihrer Haut. Fast Unsichtbar... und doch da! Und alles was hier ist, wird eingesperrt. So auch sie! Was für Shiaru ein Kinderspiel sein sollte, wird zu ihrer Pein. Die Türen öffnen sich nicht. Goldene schwer gewordene Ketten -genau wie das Gold ihrer eigenen Augen- halten sie an Ort und Stelle. Sie konnte nicht gehen! Das Einzige was unbegrenzt war, war der weite endlose Himmel über ihr. Er formte eine so große Masse, das es sie traurig stimmte. Da sie an dieses Schloss und den Platz gefesselt war... Wo war er nur der ´Schlüssel des freien Willens?´ Warum nur... konnte sich Mitsuki bei Ihrer Rolle nicht entscheiden? Ein wehklagen ist zu hören und Tränen rinnen die rosigen Wangen herab. Sie fallen wie grob abgerissene Blütenblätter herunter. Zu früh in ihrer Zeit... So bitter... und unfair war das alles! Sie war kein OC der Geschichte wie Vater und Großmutter. War deswegen der Fantasie egal ob hell oder dunkel, mehr unterworfen als diese. Und nur ein Wort ihrer Erschafferin würde genügen um sie zu töten und sie würde nie wieder die Sonne sehen. Genau deswegen... musste sie vorsichtig sein! Doch sie war ebenso das Warten leid! Shiaru schaute betrübt in die Nacht hinaus, in die jetzt schwarzen Wolken die mehr Freiheit ihr Eigen nennen konnten als sie. Sie schrie allen Frust heraus, denn etwas anderes blieb ihr momentan nicht über.      „Wenn die Entscheidung fehlt, werde ich niemals in Wahrheit existieren! Deine böse Schwester hat mich doch erdacht. Nur dein Teil des Puzzles fehlt noch, damit ich ´sein darf´. Worauf wartest du? ERWÄHNE MICH UND SAG MIR, WER ICH BIN!~" Schluchzend schlägt die Daiyokai mit den Fäusten gegen die für sie unüberwindbare Tür. Um sie herum nichts als Stille. Schon bald würde es zu spät sein. Denn die Wunde ihres Seins, grub sich immer tiefer in sie... Sie sinkt auf die Knie und spannt ihre Haut an. Unter ihr die Scherben ihrer Erwartungen vom {Heute}. Hat sie sich doch erneut locken lassen, wie ein törichter Wicht. Aber... von wem nur? Oder war es ihr eigener Gedanke gewesen hier her zu rennen?!       Ihre Gedanken überschlagen sich wie eine Momentaufnahme und bilden einen Strudel. Ihr Yuketsu spielte verrückt. - Lass mich raus! - BITTE! - Es sind deine Ketten die mich an Ort und Stelle halten! Lunatic hat mich geschaffen, aber DU musst mir den Feinschliff geben! Wenn du es nicht tust, stürze ich früher oder später in die Verdammnis. - Deswegen... bitte... mach das wir uns ähnlich sind, damit du mich lieben kannst. - Bitte ...~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)