Gemeinsam sind wir stark von Kakarotto ================================================================================ Kapitel 11: Tradition --------------------- Die Dämonenkönigin sah mit einem gemeinen Grinsen auf den leblosen Körper des Saiyajinkindes herab und streckte die Hand nach ihm aus. An den Haaren hob sie ihn mit sich in die Luft und ließ ihn im Garten seines Hauses fallen, ehe sie mit kräftigen Flügelschlägen wieder im verbotenen Tal verschwand. Die Nacht blieb ruhig in Bardocks Familie und Niemand bekam etwas von der schrecklichen Tat mit. Am nächsten Morgen tastete Tales neben sich nach dem Körper seines großen Bruders und öffnete die Augen einen Spaltbreit. Müde rieb sich der Vierjährige über die Augen und setzte sich auf, ehe er sich suchend nach Raditz umsah. Auf nackten Füßen ging er ins Badezimmer und ging seiner Notdurft nach, ehe er sich die Hände wusch. „Raditz?“, rief er und sah in der großen Badewanne nach, da er ihn einmal schlafend darin gefunden hatte, als Jener schlafgewandelt war. Als er aus dem Badezimmer trat, kam seine Mutter mit Kakarott auf dem Arm aus dem Schlafzimmer. „Guten Morgen, Mama… hast du Raditz gesehen?“, fragte Tales und sah seine Mutter hoffnungsvoll an. „Guten Morgen, mein Kleiner, nein… ich und Kakarott sind gerade erst aufgewacht… vielleicht ist er im Garten?“, schlug sie vor und lehnte Kakarotts verbundenen Kopf auf ihrer Brust ab, damit er ihren Herzschlag hören konnte. Aus schläfrigen Augen sah der jüngste Bruder auf Tales herab und nuckelte an seiner Schwanzspitze. „Ist gut, ich werde mal nachsehen, Guten Morgen Kaki“, begrüßte er seinen jüngeren Bruder und strich ihm leicht über den kleinen Fuß. Tales ging die Treppen hinunter und zog sich die Stiefel über, ehe er die Haustür öffnete und hinter sich wieder schloss, ehe er sich im Garten umsah. „Raditz! Wo bist du?!“ Er sah suchend jeden Busch ab, ehe seine Augen sich strahlend erhellten, als er seinen Bruder bäuchlings hinter einem Baum liegend fand. „Hey, Sórek! Hast du heutenacht wieder zu viel trainiert? Papa hat dir oft gesagt du sollst dich nicht so verausgaben!“, rief er und lief auf den Langhaarigen zu. Die dichte lange Mähne verdeckte seinen gesamten Rücken und den Hintern des Jungen, sein Schwanz lag schlaff im Gras. Tales rüttelte ihn etwas kräftiger. „Komm schon, Mama macht das Frühstück gleich, dann geht es dir besser“, rief er und nahm schließlich seine Hand, um ihn zum aufstehen zu animieren. Ein wenig zog er ihn mit sich und entdeckte eine Blutlache. Erschrocken ließ er die Hand seines Bruders los und wurde um einige Nuancen blasser. „Só… Sórek…?“, fragte er vorsichtig, traute sich aber nicht in sein Gesicht zu sehen, was zum Baum gewandt war. „Mama! Papa! Kommt schnell, irgendetwas ist mit Raditz passiert!“, rief Tales durch das ganze Dorf und sein kleiner Körper begann wie Espenlaub zu zittern. Gerade hatte Bardock das Fenster im Schlafzimmer geöffnet und hörte den Angstvollen Ruf seines Zweitältesten, ehe er sich in windeseile in seine Hose warf, sich die Rüstung überzog und aus dem Fenster sprang. Langsam trat er auf Tales und Raditz zu und wenige Sekunden später kam auch Gine mit Kakarott nach draußen. Sie streckte die Hand nach ihrem Sohn aus. „Komm her zu mir Tales“ Nur wiederwillig folgte er ihrer Anweisung und nahm so etwas Abstand von seinem Vater, der sich zu Raditz hinunter gekniet hatte. Seine Nasenflügel bebten, als er das alte Blut roch und den leblosen Körper seines Ältesten mit zittrigen Händen auf den Rücken drehte. Wie versteinert starrte Bardock auf das dunkle Loch in Raditz‘ Brust. Als er in das Gesicht seines Sohnes sah, sah er die Todesangst die er kurz vor seinem Tod gehabt haben musste. Vorsichtig legte er seinen Unterarm unter Raditz‘ Nacken und stützte ihn, ehe er mit der anderen Hand die geweiteten Augen schloss und sein Gesicht gegen seine Stirn drückte. Auch Gine stand der Schock ins Gesicht geschrieben und sie drückte Tales Gesicht gegen ihr linkes Bein, damit er den grauenvollen Anblick nicht sah. Doch Tales riss sich los und lief mit Tränen in den Augen auf seinen Vater zu. „Raditz! Papa! Was ist mit ihm?!“, schrie er verzweifelt, doch wenige Zentimeter blieb er abrupt stehen, als sein Vater ein drohendes Grollen ausstieß. Seine Rute peitschte gesträubt hinter ihm durch die Luft. „Tales, komm bitte wieder her…“, rief Gine ihm zu, doch ihr Junge hörte nicht sondern starrte den leblosen Körper seines Bruders an. „Raditz… Sórek…“, flüsterte er leise und trat einen vorsichtigen Schritt näher. Blitzschnell schlug Bardocks Schwanz nach Tales aus und traf ihn im Gesicht und schleuderte ihn einige Meter zum Haus zurück. „Wenn deine Mutter dir etwas sagt, dann höre auf sie!“, knurrte Bardock und hatte den Kopf halb zu seinem Zweitältesten gewandt. Tales hielt sich wimmernd die blutende Nase und kroch schutzsuchend hinter seine Mutter. Langsam zog Bardock Raditz den Brustpanzer aus, ehe, die Stiefel und Shorts folgten und er den Jungen auf seine Arme hob. Ohne seine Familie noch einmal anzusehen ging Bardock aus seinem Dorf, den Kopf erhoben, den Blick ernst geradeaus gerichtet. Er hätte nie damit gerechnet, dass er die saiyanische Tradition sein totes Kind den Göttern zu überlassen vollziehen musste. Langsam krabbelte Tales aus seiner Deckung hervor und sah seinem Vater aus tränenverschleierten Augen nach. „Wo bringt er Raditz hin, Mama?“, fragte Tales, der den Ernst der Lage, allmählich zu begreifen schien und richtete seinen Blick auf das blutdurchtränkte Gras. „Er bringt ihn nach Ravir… ins Gebirge… wo… wo alle Saiyajins… zu Sadur oder Alkatar kommen… er wird das Vurá-Gebet für Raditz sprechen… und ihn den Göttern überlassen…“, erklärte Gine mit erstickter Stimme und sah in den Himmel. „Wieso dürfen wir nicht mit?“ „Es ist zu gefährlich, Tales… das verbotene Tal ist nicht weit weg vom Ravir-Gebirge… und es sind mehr Dämonen als sonst unterwegs, siehst du? Aber wir gehen nachher zusammen zu einem Temrák und beten für deinen Sórek…“, antwortete sie schweren Herzens, ehe sie zur blutigen Grasstelle ging auf der Raditz bis eben noch gelegen hatte. Sie kniete sich hinunter und berührte mit zittrigen Fingern die blutigen Halme. „Oh, Raditz… mein großer, Raditz…“, schluchtzte sie bitter auf und drückte Kakarott an sich, ehe sie auch Tales an sich drückte. Tales legte seine Arme um den Bauch und Rücken seiner Mutter und drückte sich ebenfalls weinend an sie. Es war die Aufgabe der Väter, wenn die eigenen Kinder jung starben, diese ins Gebirge nach Ravir zu bringen. Ganze Familien würden nur bei erwachsenen Kindern bei der Bestattung dabei sein. Äußerlich wirkte Bardock ernst wie immer, unnahbar und konzentriert, doch in seinem Kriegerherzen ist gerade eine ganze Welt zusammengebrochen. Er, der Sidár seiner Familie, der Vater dreier Kinder und Gefährte einer wunderschönen Frau, konnte seinen Sohn nicht beschützen. Als die Verkäufer verschiedener Stände gerade ihre Lebensmittel präsentieren wollten, hielten augenblicklich inne, als sie den bekannten Unterklassekrieger sahen. Das nackte leblose Kind, noch blutend in den Armen tragend, zeigte ihnen, dass es eine Bestattung gab. Die Händler verschiedenster Waren nahmen eine stehende Haltung an, die Handflächen nach oben in den Himmel zeigend und die Rute über beide Hände gelegt. Als Zeichen der Anteilnahme für einen verstorbenen Artgenossen. Bardock nahm keine Notiz von ihnen und blieb am Brunnen auf dem Marktplatz stehen und sah zur strengen schauenden Statue Sadurs empor. Dann sah er wieder auf seinen Jungen herab und tauchte seinen Körper in das kalte Wasser. Die langen Haare wiegten sich im klaren Nass, als ob sie ein Eigenleben hätten. Sorgsam säuberte er die Brust seines Sohnes und ein kalter Schauer nach dem anderen durchfuhr seinen Körper, als er mit den Fingern in das Loch fasste. „Váste Hárosa pés ráckt trúsku dóluk bosk... Ráditz… Tók sák ásu ustar áte sarta Kintar Váste Zádras téba lék Zádras zapites lojav...“ (Dein Tod soll nicht umsonst gewesen sein... Raditz… Du bist ein starker und mutiger Krieger Dein Blut wird mit Blut gesühnt werden…) Leise raunte Bardock die saiyanischen Sätze seinem Sohn, während der Reinigung zu, die ebenfalls zur Tradition gehörte. Behutsam nahm der Krieger den Jungen wieder auf seine Arme und wandte sich zum weitergehen um. Kaum war er einen Schritt gegangen, schoss einer der Dämonen blitzschnell vom Himmel herab und entriss ihm seinen Sohn. Bardock starrte auf seine leeren Hände, ehe er den Kopf nach oben reckte und den Dämon davon fliegen sah. Er ballte seine Hände zu Fäusten und teleportiere sich vor die fliehende Kreatur. Keine Sekunde später bohrte sich seine stählerne Faust in das Gesicht seines Gegners. Kurz darauf ergriff er die Haare seines Sohnes und richtete seine Handfläche auf den Kopf des Dämons. „Lass… meinen… Sohn… los…!“, knurrte er, ehe er einen kräftigen Ki-Strahl abfeuerte und den Körper pulverisierte. Seinen Sohn nahm er wieder an sich und legte seine Rute um den Körper des Jungen, während er ihn nahe an seiner Brust hielt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)