Verdrehte Welt von Patty21 ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 7 -------------------- Kapitel 7 Während der folgenden Wochen verbrachte Harry die besten Ferien seines Lebens. Er lernte von Draco auf einem Aethon reiten. Dracos Vater züchtete diese Rasse und hatte zugestimmt, dass Harry auf einem der älteren Tiere reiten lernen durfte. Er selber gab Harry ab und an eine Stunde und musste widerstrebend zugeben, dass der Junge immer besser wurde. Auch war Severus des Öfteren da und sprach oft mit Harry. Durch diese Gespräche und auch durch die Besuche von Tom Riddle bekam Harry ein immer besseres Verständnis für das was in der Vergangenheit passiert war. Auch merkte Harry schnell, dass weder Severus noch Tom ihm etwas vormachten. Mittlerweile hatte er Übung darin, zu erkennen wann man ihm nicht die Wahrheit sagte. Er hatte viel mit Severus an Legilimentik gearbeitet und auch an der Okklumentik arbeiteten sie wieder. Doch dieses Mal war Severus nur halb so verbissen bei der Sache wie noch vor Monaten in der Schule und er stellte erfreut fest, dass Harry schnell Fortschritte machte. Severus war froh darüber, dass Harry so schnelle Fortschritte machte und wunderte sich darüber, dass es in der Schule nicht geklappt hatte. Doch insgeheim ahnte er, das Dumbledore etwas damit zu tun gehabt hatte. Es war immer wieder erstaunlich für Severus, wie gut er sich mit dem Jungen verstand. Jedes Mal wenn sie sich sahen schlug ihm das Herz ein kleines bisschen höher als beim Mal davor. Jede kleine Berührung, jeder Augenkontakt ließen ihn innerlich schmelzen. Zwei Wochen vor Schulbeginn musste Severus sich bereits wieder in der Schule einfinden. Die Stundenpläne mussten abgestimmt werden, die Schülerlisten wurden frei gegeben. So dass jeder Hauslehrer bereits vorab einen Blick auf die Namen werfen konnte. Anhand der Namen konnte man zumindest die Slytherin mit fast 90 %iger Sicherheit herausfiltern. Severus musste sich um die Bestände seiner Zaubertrankzutaten kümmern und außerdem den Trankvorrat der Krankenstation und seinen eigenen auffüllen. Es war nur unmöglich Harry weiterhin zu unterrichten, das würden sie verschieben müssen bis er auf dem Schloss eintraf. Doch bis dahin musste Harry alleine zu Recht kommen. Ein herrisches Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. Er bat die Person in seinem typisch öligen Tonfall ein. Der Schulleiter trat mit einem finsteren Gesichtsausdruck ein. „Schulleiter!“, begrüßte Severus den Älteren und erhob sich hinter seinem Schreibtisch, dabei legte er seine Schreibfeder in das kleine Tintenfässchen. „Professor Snape! Sie waren in letzter Zeit schwer zu fassen zu bekommen. Meine Eule kam mehrfach zurück, ohne sie angetroffen zu haben.“, begann der Schulleiter verschnupft. „Ich war im Ausland unterwegs Professor.“, bemerkte Snape steif. Er war wieder in seinen typischen schwarzen Umhang geschlüpft und betrachtete den Schulleiter abweisend. Eine graue Augenbraue fuhr fragend in die Höhe und ein durchdringender Blick traf Severus. Doch der straffte nur die Schultern und starrte ungerührt zurück. „Nun denn. Wie sie wissen ist Harry Potter immer noch verschwunden. Wir hätten ihre Hilfe brauchen können Severus.“, bemerkte Dumbledore ärgerlich. Verstehend nickte Severus. „Das kann ich durchaus verstehen. Aber es waren Ferien und ich hatte meine Reise lange im Voraus geplant. Mit Verlaub, aber was ich in meiner freien Zeit außerhalb der Schule mache, geht sie nichts an und ich bin ihnen da keine Rechenschaft schuldig.“ Severus Stimme klang gepresst und seine Hände waren zu festen Fäusten geballt. „Was gibt es Neues von Du-weißt-schon-wen?“, erkundigte sich Dumbledore und schlenderte beinahe entspannt durch das Büro des Tränkemeisters. Er blieb hier und da stehen um sich die Flaschen und Tiegel anzusehen und ging schließlich weiter. „Wie ich bereits sagte, ich war nicht im Land. So hörte ich auch vom dunklen Lord nichts.“, knirschte Severus den Schulleiter an. Er konnte beobachten wie sich die Augenbrauen des Schuldirektors verärgert zusammenzogen. „Nun gut. Sobald er sich bei dir meldet gibst du Meldung.“, befahl Dumbledore schon fast. Severus nickte schweigend und beobachtete mit ausdrucksloser Mine wie der Schulleiter seine Räume verließ. Natürlich hatte Severus bemerkt, dass der Schulleiter versucht hatte in seinen Geist einzubrechen. Severus hatte es sofort bemerkt. Denn er hatte seine Okklumentikschilde sofort hochgezogen als Dumbledore den Raum betreten hatte. Nachdem der Schulleiter gegangen war ging er seine Zutaten durch und notierte die Fehlenden. Die müsste er noch in der Winkel- oder der Nokturngasse besorgen lassen. Harry beobachtete das rege Treiben im Hause der Malfoys. Seit zwei Tagen waren Crabbe und Goyle bei Draco zu besuch. Bei den Gesichtern, die die beiden gemacht haben als sie Harry bemerkt hatten, konnte Harry sich heute noch kaum halten vor Lachen. Doch das war im Moment nebensächlich, denn er beobachtete gerade wie Crabbe durch die Gästezimmer rannte und seine Sachen zusammensuchte. Harry selber war bereits seit Stunden fertig mit packen, ebenso Draco und Goyle. „Ist er immer so?“, wollte Harry amüsiert wissen, während er das Schauspiel aus Dracos Zimmer heraus beobachtete, das genau zwischen den Gästezimmern von Crabbe und Goyle und gegenüber von Harrys lag. Es war erstaunlich stilvoll eingerichtet. Schwarze Hochglanzmöbel standen in dem großzügigen Zimmer verteilt. Neben dem ausladenden Bett befand sich auch eine Couchgarnitur in dem Raum, in der sie sich nun lümmelten. „Fast immer!“, grinste Draco mit schnodderiger Stimme. „Harry auf ein Wort!“, erklang die Stimme von Dracos Vater. Überrascht sahen die Jungen zur Tür wo Lucius Malfoy stand, sie hatten nicht bemerkt, dass er sich genähert hatte und das sagte bereits viel aus, da Lucius Malfoy auch im Haus seine geliebten Spazierstöcke benutzte. Harry nickte und erhob sich schwungvoll. Gemeinsam gingen Lucius und Harry runter in Lucius Arbeitszimmer. Mit einem Schwenker seines Zauberstabes schloss Lucius die Tür hinter ihnen und bot Harry einen Besucherstuhl an. „Wir müssen besprechen, wie du nach King's Cross kommst. Du kannst schlecht mit uns dort auftauchen.“, teilte Lucius mit. Harry nickte verstehend. „Ich könnte wieder den fahrenden Ritter nehmen.“, schlug Harry nachdenklich vor. Doch Lucius schüttelte sofort entschieden mit dem Kopf. „Nein Harry. Du könntest entdeckt werden. Du nimmst das Flohnetzwerk bis Zum Tropfenden Kessel. Von dort ist es nicht weit bis King’s Cross. Deinen Koffer werden wir mitnehmen.“ „Was, wenn jemand fragt, wo mein Koffer ist?“, wollte Harry nachdenklich wissen und schob in einer unbewussten Geste seine Brille auf der Nase hoch. „Du hast doch den verzauberten Rucksack. Er ist dort drin. Bevor du den Zug betrittst, wird dein Koffer in deinem Abteil sein. Das verspreche ich dir.“ Lucius ordnete einige Papiere, als Harry zur Tür ging. „Ach Harry!“, hielt Lucius den Jungen noch einmal auf. „Lass dir bei deinen Freunden nicht anmerken, dass du alles weißt. Sie sollen doch die große Überraschung erst beim Willkommensessen sehen.“, amüsierte sich Lucius und auch Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Über die Wochen hinweg hatte er an Selbstbewusstsein gewonnen und auch die Zusicherungen der anderen, dass schon alles gut gehen würde hatte ihm Mut gemacht. „Sicher Lucius. Ich will mir den Spaß nicht verderben.“, zwinkerte Harry vergnügt. „Wir sehen uns dann am Bahnhof. Ich danke euch noch einmal für eure Gastfreundschaft.“ Lucius winkte lächelnd ab. „Ist schon gut Harry. Du warst ein angenehmer Gast und ich muss sagen, Narzissa hat dich ins Herz geschlossen. Also komme jederzeit hierher. Du bist hier willkommen. Aber bitte! … Nächstes Mal bitte mit Vorankündigung.“ Harry legte die Hand aufs Herz und nickte mit einem breiten Grinsen. „Versprochen.“ Kopfschüttelnd schickte Lucius Malfoy den Potterjungen weg. Er hatte schließlich noch zu tun. Beschwingt rannte Harry wieder die Treppe hinauf nur um am oberen Absatz abrupt zu stoppen, da er anderenfalls die Treppe rückwärts runtergefallen wäre, als Crabbe wie ein Bekloppter den Flur runter gerannt kam. „Verdammt Vincent! Pass doch auf!“, fluchte Harry dem Güterzug hinterher. Der andere winkte nur ab. Kopfschüttelnd betrat Harry Dracos Zimmer. „Is der immer noch nicht fertig?“ Die anderen beiden schüttelten, synchron, grinsend mit den Köpfen. Eine halbe Stunde später rannte Vincent Crabbe immer noch durch das Haus. Als Narzissa in das Zimmer trat und die drei Jungs fragend ansah. „Seid ihr schon fertig?“, wollte sie irritiert wissen. Alle drei nickten schweigend, als Crabbe ins Zimmer gestürmt kam. „Kann man dir helfen Vincent?“, fragte Narzissa nun ihn irritiert. „Kann meine Bücher nicht finden.“, nuschelte der und wurde rot um die Nase. Narzissa schüttelte verständnislos mit dem Kopf. „In deinem Koffer, Vincent. Ich habe eure Bücher in eure Koffer legen lassen.“ Abrupt blieb der grobschlächtige Junge stehen und sah mit gerunzelter Stirn zu den anderen rüber. Die waren mittlerweile vor unterdrücktem Lachen rot angelaufen. „Sind dann alle soweit fertig? Vincent, Gregory ihr beide werdet mit uns apparieren.“ „Was ist mit Potter?“, brummte Gregory Goyle. „Ich nehme das Flohnetzwerk zum tropfenden Kessel und fahre den Rest mit nem Muggeltaxi.“, informierte Harry die anderen Jungen. „Wir sehen uns also erst im Zug wieder. Ach und Draco? Nicht zu nett!“ Der Angesprochene grinste nur süffisant und zog in einer hochnäsigen Geste eine Augenbraue hoch. „Ich und nett? Du verwechselst mich Potter!“ Ein Blick von seiner Mutter reichte um die Jungen auflachen zu lassen. „Schon gut Narzissa. Das war unser Ton. Die anderen sollen nicht wissen, dass wir uns verstehen.“ Trotz der Erklärung legte sich noch einmal ein missbilligender Blick auf Draco, bevor seine Mutter steif nickte. „Ich schätze meine Mutter mag es nicht, wenn wir so miteinander umgehen.“, kicherte Draco böse. „Das denke ich auch!“ Damit erhob sich Harry und streckte sich faul. „Ich muss mich fertig machen. Wir sehen uns spätestens im Zug.“ Harry packte alles Wichtige in seinen verzauberten Rucksack und schaute noch einmal nach, ob er auch Muggelgeld bei sich hatte. Sonst müsste er noch zum Bahnhof laufen und das mit Hedwig. Seinen Koffer brauchte er zum Glück nicht schleppen, den würde Lucius Malfoy zum Zug mitnehmen. Nachdem er sich auch von Narzissa und Lucius Malfoy verabschiedet hatte, nahm er eine Hand voll Flohpulver und trat in den Kamin. Bevor er abreiste bedankte er sich noch einmal bei den Malfoys und dann war er weg. Narzissa sah zu ihrem Mann rüber, der nachdenklich in einem der Sessel saß. „Was ist Liebster?“, erkundigte sie sich und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Lucius sah sie einen Moment lang schweigend an bevor er leise seufzte. „Ich hoffe der Junge überlegt es sich nicht doch noch anders.“ Narzissa lachte leise, legte ihm von hinten beide Arme um den Hals und lege ihre zarten Hände auf seine Brust. „Ich denke nicht. Er schien mir sehr entschlossen als ich vorhin mit ihm redete. Er weiß, dass sein und auch Toms Leben mehr oder weniger davon abhängt. Sie haben sich doch lange und intensiv darüber unterhalten. Wir haben Harry etwas kennen lernen dürfen und ich schätze ihn als jemanden ein, der immer zuerst an andere denkt und danach an sich selber. Aber genau das ist auch seine größte Schwäche. Er will nicht, dass jemand verletzt wird, am wenigsten seine Freunde und Draco gehört nun dazu. Vielleicht auch Vincent und Gregory, aber das weiß ich nicht genau.“ Lucius nickte immer noch nachdenklich. Die Worte seiner Frau waren durchaus die Wahrheit. Doch was, wenn der Junge sich von Granger und Weasley einlullen ließ. Beide hatten während ihres Gespräches nicht mitbekommen, dass Draco mit den anderen beiden ins Wohnzimmer getreten war. „Mutter hat Recht, Vater. Harry wird nicht wieder die Seiten wechseln. Onkel Sev hat ihn in Legilimentik unterrichtet. Er scheint ein guter Schüler gewesen zu sein. Denn Onkel Sev war bei seiner letzten Stunde sehr zufrieden mit Harry.“, berichtete Draco seinem Vater. „Harry hat hier gezaubert?“, wollte Lucius ungläubig wissen. Draco nickte zustimmend. „Severus hat sich eine Sondergenehmigung vom Ministerium geben lassen. Er hat dem Jungen ebenfalls in Okklumentik unterrichtet.“, merkte Narzissa an. „Es ist doch immer wieder schön, dass wir unsere Leute im Ministerium haben.“ Lucius nickte zustimmend. Die große Uhr in der Eingangshalle schlug zur vollen Stunde. Der Zug würde in wenigen Minuten in King’s Cross einfahren. Draco konnte also mit seinen Freunden in aller Ruhe einsteigen und Harrys Koffer konnte in sein Abteil gebracht werden bevor Weasley oder Granger am Zug auftauchen würden. Außerdem würde Harry kurz darauf auf dem Bahnsteig erscheinen. Es war Zeitmäßig alles so getimt, dass niemand darauf kam Fragen zu stellen. „Macht euch fertig Jungs.“, befahlt Lucius angespannt. Narzissa strich ihm sanft über den Wangenknochen, während sie beobachtete wie ihr Sohn und seine beiden Freunde ins obere Stockwerk verschwanden. „Es wird alles gut gehen Lucius. Severus hat ein Auge auf beide Jungen. Nach heute Abend wird Harry ein Slytherin sein und steht unter Severus Aufsicht. Dann brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen.“, versuchte sie Lucius zu beruhigen. Der nickte angestrengt und erhob sich ebenfalls. In der Eingangshalle ließ er sich von seiner Frau in den Mantel helfen. Anschließend nahm er seinen Spazierstock mit dem Schlangenkopf und den Saphiraugen und trat vor das Haus. Dort wartete er auf die drei Jungen. Hauselfen brachten die Koffer der Jungen vor die Haustür und verschwanden mit einer tiefen Verbeugung wieder im Kellergewölbe. Einige Minuten später stand die gesamte Familie Malfoy nebst Crabbe und Goyle auf dem Bahnsteig 9¾. Die Koffer wurden bereits verladen, während sich die Familie noch leise unterhielt und ab und an Bekannte begrüßte. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkten Draco und Lucius die Ankunft von Harry. Der warf nur einen verachtungsvollen Blick auf die Familie, die ihn die Ferien über bei sich aufgenommen hatte. Erleichtert wandten beide sich wieder den Zabinis zu, die sich kurz zuvor zu ihnen gesellt hatten. Blaise stieß Draco an der Schulter an und deutete in Harrys Richtung. „Wie es aussieht ist Potter wieder aufgetaucht.“, zischte er ihm zu. Draco warf einen geringschätzigen Blick über die Schulter. Harry erwiderte diesen mit demselben abgrundtiefen Hass, bevor er in eines der Abteile stieg. Ein eisiges Grinsen tauchte auf Lucius Gesicht auf. Sein Plan hatte wie gewünscht funktioniert. „In welchem Gnomloch Potter sich wohl versteckt hatte?“, witzelte er. Und verabschiedete sich von seinem Vater und seiner Mutter, bevor auch er den Zug bestieg. An der Tür hielt ihn sein Vater noch einmal auf. „Helfe ihm!“, flüsterte Lucius mit bohrendem Blick. Draco nickte mit ernster Miene, bevor er die Tür freigab für die Nachfolgenden. Mit einem arroganten Grinsen ließ sich Malfoy in einen Sitz fallen, ihm gegenüber ließen sich Crabbe und Goyle nieder und außerdem gesellte sich Blaise zu ihnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)