Guilty Secret von Leya ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Disclaimer: Nicht mir. Herzlichen Dank an Eulenboy und tamara. Euer Lob bedeutet mir viel.^^ # Guilty Secret 05 # "Sollen wir ein Eis essen gehen?" Daisuke lief nun schon seit über zehn Minuten neben seinem Freund her, der es sich in den Kopf gesetzt zu haben schien, ihn zu ignorieren. "Oder etwas zu trinken? Wir könnten den Jahrmarkt besuchen, den sie unten am Fluß aufgebaut haben!" "Laß mich allein, Daisuke." "Nun sei doch nicht so abweisend!" Daisuke überholte seinen Freund und versperrte ihm den Weg. "Was hast du denn?" "Nichts. Ich möchte einfach nur allein sein!" Satoshi schob den anderen Jungen beiseite und eilte weiter die Straße hinunter. "Nun warte doch, Satoshi!" Daisuke hatte allmählich genug davon, ständig hinter seinem Freund herzurennen. Dieser schien es sich in den Kopf gesetzt zu haben, Daisuke auf jeden Fall abzuhängen. Nun, er würde keinen Erfolg damit haben. Wenn er wollte, konnte Daisuke ziemlich hartnäckig sein. "Wo gehen wir denn hin?" "Hör zu!" Satoshi wirbelte herum und packte den kleineren Jungen am Kragen. "Ich will ein wenig allein sein! Also verschwinde!" Damit stieß er Daisuke von sich und stapfte davon. Dieser starrte ihm mit leicht geöffnetem Mund hinterher. /So habe ich ihn noch nie erlebt./ //Du solltest ihm folgen. Wer weiß, was er anstellt, wenn wir ihn jetzt allein lassen!// /Meinst du? Vielleicht sollten wir ihn wirklich einfach in Ruhe lassen./ //Überleg doch mal, Daisuke. Glaubst du wirklich, er sollte völlig ohne Aufsicht sein? Wenn wir ihn jetzt aus den Augen verlieren, könnte es hinterher vielleicht zu spät sein.// /Du hast recht./ Mit einem leisen Seufzer setzte der rothaarige Junge sich in Bewegung und folgte seinem Freund unauffällig. #+# "Hallo?" japste Emiko atemlos in den Hörer, nachdem sie aus der Küche herbeigerannt war, um das Telefon abzunehmen. "Ach, Sie sind es, Dr. Watari." Emiko legte rasch den Löffel beiseite, den sie immer noch in der Hand hielt und konzentrierte sich auf das Gespräch. "Was soll das heißen, die beiden sind einfach davongelaufen? Daisuke ist nicht der Typ dafür...ach so. Satoshi hat sie einfach sitzen lassen? Und Daisuke ist ihm gefolgt? In Ordnung. Ich werde mit den beiden sprechen. Ja. Danke. Dann bis übermorgen." Leicht gereizt legte Emiko den Hörer auf und wanderte wieder in die Küche ab. Anscheinend gestaltete sich das Zusammenleben mit Satoshi schwieriger, als sie es sich vorgestellt hatte. Aber sie würde nicht aufgeben. Sie würde auf gar keinen Fall vor dem Jungen klein beigeben. Sie würde Satoshi all das Verständnis und die Fürsorge zukommen lassen, die ein Junge in seinem Alter brauchte und wenn es das letzte war, was sie in diesem Leben tun würde. #+# -Ob ich ein wenig zu schroff zu Daisuke war?- Satoshi bewegte sich zielstrebig in Richtung Fluß. Er liebte das Wasser und manchmal war er früher hierher gekommen und hatte von der Brücke aus die Schiffe beobachtet, die auf ihrem Weg zum Meer diesen Weg nahmen. =Unsinn. Er hat es herausgefordert.= -Aber er sah so traurig aus.- Krad schnaubte nur verächtlich durch die Nase. =Glaub mir, er wird darüber hinwegkommen. Du solltest dich um dich selbst sorgen und nicht immer nur an andere denken.= Als er schließlich auf der Mitte der Brücke war, verlangsamte Satoshi seine Schritte und blieb schließlich stehen. -Ich habe dich das nie gefragt, Krad...aber...warum hast du mich nicht aufgehalten, als ich die Tabletten genommen habe? Du sagst, ich bedeute dir viel, aber in diesem Fall hast du nichts getan. ,Wolltest' du, dass ich sterbe?- =Stell mir keine Fragen, deren Antwort du nicht hören willst.= -Aber...- =Nein, Satoshi. Frag mich nicht und ich erzähle dir keine Lügen.= An Krads eisigem Tonfall konnte der Junge hören, dass der Dämon kein einziges Wort zu der Sache mehr verlieren würde. Resigniert gab er auf und beugte sich über das Brückengeländer. Beinahe wie von selbst ertappte er sich dabei, wie er langsam begann, sich immer weiter nach vorne zu lehnen. Bald würde er das Gleichgewicht verlieren... =Satoshi...?= Krad klang ziemlich beunruhigt, doch der Junge hörte nicht. Das helle Glitzern der Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche zog ihn magisch an und auf einmal war es so einfach loszulassen... Ein heftiges Rauschen und der schwere Schlag von tiefschwarzen Flügeln durchbrach die Stille und gleich darauf umklammerten starke Arme seine Taille und rissen ihn vom Wasser fort, hoch in die Luft und in Sicherheit. Gleich darauf landeten sie auf dem Dach eines Hochhauses und Satoshi wurde heftig zurückgestoßen und fand sich gleich darauf auf dem Rücken liegend und zu einem wirklich sehr verärgerten Dieb aufschauend wieder. -Wundervoll.- "Was zum Teufel soll denn das? Bist du übergeschnappt?" "Ich wusste nicht, dass es dir etwas ausmacht, wenn ich versuche, meinem Leben ein Ende zu setzen." Satoshi stand auf und klopfte sich den Staub von den Kleidern. "Ich hätte eigentlich erwartet, dass es dich freut, wenn ich nicht mehr da bin!" "Idiot!" Dark verpasste dem Jungen eine schallende Ohrfeige und sah mit Befriedigung die Überraschung in den Augen des anderen. "Was glaubst du wohl, wie Daisuke sich fühlt, wenn er mit ansehen muss, wie du dich umbringst?" "Ich habe doch gesagt, er soll mich allein lassen! Ich habe ihn nicht um seine Hilfe gebeten! Warum muß er mir auch immer hinterher laufen! Das ist lästig!" schrie Satoshi zurück und merkte erst an Darks finsterem Gesichtsausdruck, dass Daisuke wohl jedes seiner Worte mitangehört hatte. "Fein. Dann spring doch am besten gleich von diesem Hochhaus!" empfahl Dark ihm mit kalter Stimme und entschwand mit einem raschen Schlag seiner Flügel in den Himmel. Satoshi starrte ihm noch einige Sekunden nach, dann trat er an den Rand des Hochhauses und sah hinunter. =Warum hast du ihm nicht gesagt, dass dein Sturz von der Brücke nur ein Unfall war?= -Weil er mir nicht geglaubt hätte.- Satoshi drehte sich um und machte sich auf den Weg zur Feuerleiter. -Und weil es die beste Möglichkeit war, ihn loszuwerden. Ich kann ihn nicht so nahe an mich ranlassen. Das ist weder für ihn noch für mich gut.- =Und jetzt?= -Jetzt hoffe ich, dass Emiko so wütend ist, dass sie mich auf die Straße setzt.- Krad sagte nichts dazu, aber er hegte so seine Zweifel, dass Satoshis Plan aufgehen würde. Aber manche Fehler musste man einfach selbst machen. Diese Lektion würde Satoshi auch noch lernen. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)