Der Schmerz, vor dem ich dich nicht bewahren kann von Kyo_aka_Ne-chan ================================================================================ Kapitel 13: ...aber unsere Zukunft gestalten wir selbst ------------------------------------------------------- Vorher war Noctis sehr aufgewühlt gewesen, zumal er Gladio direkt gesagt hatte, dass er Angst hatte. Niemandem sonst hätte er das gestanden, nur allein ihm, da er ihm vertraute wie niemandem sonst. Natürlich waren da auch Prompto und Ignis, aber er wollte nicht, dass sie sich um ihn sorgten und das würden sie. Wenn er zweifelte, hatte das auch unmittelbare Auswirkungen auf sie und das würde sie nur in Gefahr bringen. Gladio hingegen war ein unerschütterlicher Fels in der Brandung und diese Stärke spürte Noctis auch unter seinen Händen. Er getraute sich kaum, sich zu rühren, aber er schmiegte sich zumindest an Gladios breite Brust und genoss die ebenso tröstliche Wärme und Stärke des anderen. Der Schild hielt ihn vorsichtig an sich gedrückt und Noctis fühlte sich an die intimen Momente erinnert, die sie miteinander geteilt hatten. Nur zu gerne hätte er dort angeknüpft, aber möglicherweise hatten diese zehn Jahre alles verändert und nur er hinkte noch der Vergangenheit hinterher. Noctis getraute sich nicht, einfach nachzufragen, denn die Antwort darauf behagte ihm nicht. Aber andererseits war morgen vielleicht alles vorbei und er würde keine Gelegenheit mehr haben mit Gladio zu sprechen. Es musste also sein, also löste sich Noctis aus der Umarmung und erhob sich etwas. Da sie beide auf der Bank saßen und Noctis auch ein wenig gewachsen war, war Gladios Gesicht nicht so weit von ihm entfernt und seine Hände wanderten über Gladios Rücken nach oben zu dessen Schultern, bis sie endlich die Wangen des Schilds erreichten. Die Bartstoppeln kratzten sanft über Noctis Finger und er hielt sich ein wenig daran auf, während er Gladio vorsichtig ins Gesicht sah. Gladio erwiderte den Blick ruhig und ebenso vorsichtig, während er innerlich den Atem anhielt. War das etwa Noctis Vorstoß? Empfand der andere noch immer etwas für ihn? Da Gladio sich nicht rührte, sondern nur abwartete, war Noctis unsicher, wie er weiter verfahren sollte. Aber das Drängen in ihm war so immens, dass er sich weiter zu Gladio beugte, bis der Größere seinen Atem auf den Lippen spüren musste. Endlich rührte sich Gladio, seine Arme drückten Noctis weiter an sich heran und fast berührten sich ihre Lippen... doch plötzlich hörte man Noctis Magen laut und vernehmlich knurren. Gladio brach augenblicklich in Gelächter aus, während der Jüngere tomatenrot wurde und vorbei war der gefühlsduselige Moment zwischen ihnen. „Bitte iss mich nicht“, lachte Gladio und abermals an diesem Abend tränten ihm die Augen vor Amüsement. Noctis knurrte nur, begab sich von dem Größeren herunter und wollte aufstehen, doch Gladio zog ihn wieder zu sich hin. Federleicht berührten die Lippen des Größeren Noctis rechte Schläfe und eine kleine Umarmung wurde ihm zuteil. „Wir haben noch die Nacht Zeit... lass uns erst einmal dafür sorgen, dass du vor Hunger nicht vom Stuhl fällst“, bemerkte Gladio sanft und Noctis stimmte ihm zu. Die beiden erhoben sich und verließen wenig später den Wohnwagen. Genau zu diesem Zeitpunkt war Ignis gerade mit dem Essen fertig, wobei Prompto ihn tatkräftig unterstützt hatte. In Ermangelung an Lebensmitteln gab es vor allem Fleisch, aber das war Noctis ganz recht so, schließlich hatte sich seine Abneigung gegen Gemüse nicht verändert. Es war fast wie in alten Zeiten, wie sie zusammen saßen, redeten und aßen, manchmal den einen oder anderen Scherz verlauten ließen. Es war fast, als gäbe es den morgigen Kampf nicht, aber es war ihnen allen bewusst, dass sie gerade eine Lüge lebten. Es war ihnen allen vollauf gewahr, dass der Kampf kommen würde und keiner von ihnen konnte und würde fliehen, das stand fest. „Wir sollten schlafen gehen. Morgen müssen wir fit sein“, sprach Ignis es schließlich aus und die ausgelassene Stimmung verflog augenblicklich. Ernst nickten sie einander zu und die Unruhe kehrte in Noctis zurück. Die Stunde nahte, in der er wie ein König handeln musste... und er fühlte sich definitiv noch nicht bereit dazu. Sein Blick glitt automatisch zu Gladio und dieser fasste unter dem Tisch nach seiner Hand, um sie kurz zu drücken. Noctis fühlte sich sofort besser, schließlich wusste Gladio ja, wie es in ihm aussah und das machte es definitiv leichter. Während Noctis wenig später voraus in den Wohnwagen ging, wandte sich Prompto an Gladio. „Gladio, du solltest mit Noct im Wohnwagen schlafen. Ich gehe nochmal zu Cidney um... mich zu verabschieden und so was“, sagte Prompto wenig überzeugend, aber Gladio nahm diese Finte gerne an, wenn er dadurch nur weiter bei Noctis sein konnte. Der künftige König brauchte ihn in diesen Stunden mehr als vorher und Gladio würde die ganze Zeit bis hin zum Kampf seine Hand halten, wenn es das war, was Noctis wollte. „In Ordnung. Du kannst auch gerne mein Zelt haben, wenn du noch zu etwas Schlaf kommen willst“, meinte Gladio und Prompto willigte ein. Gladio wollte also hinter Noctis her, doch Prompto hielt ihn auf. Während Ignis sich um das schmutzige Geschirr kümmerte und sich damit zurückzog, drückte Gladio Prompto erst einmal die breite und große Tasche mit seinem Zelt in die Hand. Im gleichen Zuge hielt Prompto ihm einen kleinen Beutel hin und Gladio musterte den Inhalt erst verwirrt, dann errötete er bis zu den Haarwurzeln. „Prompto, was soll-“ „Frag nicht, Gladio, nimm es einfach. Du willst unserem Noct doch nicht wehtun“, meinte Prompto grinsend. „Ich bereue, dich je danach gefragt zu haben...“ „Stimmt, du hättest auch einfach mal ein Handy in die Hand nehmen können“, lachte Prompto, während Gladio den kleinen Beutel in seine hintere Hosentasche stopfte. „Es ist nicht mal gesagt, dass überhaupt etwas in die Richtung passieren wird“, merkte Gladio kopfschüttelnd an und Promptos Mundwinkel erhoben sich erneut erheitert. „Vielleicht nicht, Gladio. Aber denk daran, wie es sich angefühlt hat, als Noctis für zehn Jahre verschwunden war. Es liegt natürlich bei dir, was du tust oder was ihr beide tut... aber ihr solltet ehrlich zueinander sein und dafür sorgen, dass keiner von euch etwas bereut.“ Gladio schaute Prompto an, wollte etwas Gegenteiliges sagen... doch er stellte fest, dass Prompto sehr wohl Recht hatte. Der Blonde klopfte dem Größeren noch zwei Mal kräftig auf eine der mächtigen Schultern und ging dann zu Ignis, um diesem zu helfen. Gladio musste sich erst einmal sammeln, ehe er sich zu Noctis wagte, ohne, dass seine Gedanken allzu verrückt spielten. Er ging langsam zum Wohnwagen, erklomm die schmale, kleine Treppe und blieb erneut stehen. Er atmete tief durch und öffnete die Tür, um ins Innere zu treten, wo er Noctis sah, der gerade geistesabwesend vor dem Tisch stand und seine Finger über die königliche Kampfuniform gleiten ließ. Die Wohnwagentür fiel geräuschvoll hinter Gladio zu und sowohl er als auch Noctis fuhr zusammen. „Mann Prompto, was-?!“, fuhr Noctis zu ihm herum, doch dann erkannte er seinen Irrtum. „Gladio? Was... was tust du hier?“ Die Wangen des Kleineren röteten sich sofort und Gladio rieb sich ebenso peinlich berührt den Nacken. „Prompto meinte, ich... ich könne heute seinen Schlafplatz haben“, meinte er zuerst, doch er revidierte diese Antwort etwas, weil sie nur der halben Wahrheit entsprach. Es stimmte, es war Promptos Angebot gewesen, aber es war ebenso Gladios Wunsch gewesen und er wollte die wenigen Stunden vor dem Kampf noch mit Noctis nutzen. Der andere hatte ihn vorhin im Wohnwagen schon küssen wollen und Gladio hoffte, dass diese Absicht noch immer vorhanden war. „Es kam mir gelegen, denn ich wollte auch noch Zeit mit dir allein verbringen“, gestand er und kam näher. Noctis ließ Gladio nicht aus den Augen, sein Herz klopfte bereits schneller und das Verlangen, dem anderen erneut nahe zu kommen wie vorher, wurde groß wie ein Luftballon, dem man gerade Luft zuführte. Er gab Gladio keine Antwort, aus Angst, zu viel von seinen Gefühlen und Gedanken preiszugeben. Gladio blieb kurz vor ihm stehen, denn er wollte ihn zwar nicht einschüchtern, aber dennoch eine Wirkung auf Noctis erzielen. Er sah die Augen, die ihn verzehrend anschauten, den angespannten Körper und das Hadern, welches in Noctis stattfand. Er konnte es so genau sehen, weil er ihn schon ewig und in- und auswendig kannte und genau deswegen wusste er, dass er um das kämpfen musste, was er wollte. Wenn sie die Dinge zwischen sich wieder ungeklärt ließen, würde Gladio das bereuen, also überwand er sein Schamgefühl und alles, was zwischen ihnen stand, um die Wahrheit laut auszusprechen. „Ich liebe dich, Noct.“ Die Worte ließen Noctis zusammenzucken, sein Blick wurde einen verlangend und zum anderen durchzogen von Schmerz. Gladio wiederholte seines Liebesbekundung nochmals und es wurde Noctis zu viel. Er wandte sich von dem Größeren ab, als könne er es nicht ertragen, den Schild auch nur anzuschauen. „Ich weiß, ich habe dich mehr als nur einmal enttäuscht... ich habe dich im Stich gelassen, als du mich am meisten brauchtest... ich habe dich verletzt, allein gelassen und war nicht genügend für dich da. Ich habe schon damals gesagt, dass ich dich liebe, aber das damals war Nichts. Nicht im Angesicht dessen, was ich jetzt für dich fühle, Noct. Ich liebe dich mit jeder Faser meines Körpers... ich gehöre voll und ganz dir“, sagte Gladio offen und ehrlich. Er atmete tief durch, spürte die Sicherheit in seinen Gefühlen, war sich der Gewissheit vollkommen bewusst. „Ich muss dir das jetzt einfach nochmal klar und deutlich sagen, sonst bereue ich es wieder. Keiner von uns kann wissen, was morgen sein wird und ich will einfach nur, dass du weißt, was ich für dich empfinde.“ Noch immer stand Noctis mit dem Rücken zu Gladio, doch er hörte atemlos dem zu, was der andere von sich gab. Und noch immer war sein ältester Freund nicht fertig mit dem, was er sagen wollte. „Ich weiß, es ist viel auf einmal, nachdem du jetzt erst aus dem Kristall entkommen konntest und hierher gelangt bist... aber ich musste es dir einfach nochmal ganz deutlich sagen... Und wenn du auch nur den Hauch dessen für mich empfindest, was ich für dich empfinde, dann rede jetzt bitte auch mit mir“, bat Gladio und seine Stimme wurde immer leiser, jedoch auch eindringlicher. Dann sagte er nichts mehr und alles in Noctis drängte ihn, sich umzudrehen und Gladio auch all seine Gefühle zu gestehen. Doch die Angst saß tief, denn er hatte bereits so viel verloren und wenn er offen sagte, dass auch er Gladio liebte, war es fast schon besiegelt, dass der andere ihm ebenfalls genommen werden würde. Noctis Hand verkrampfte sich um die Tischplatte und er biss sich auf die Unterlippe, während er innerlich mit sich kämpfte. Einerseits hatte er diese panische Angst, dass er Gladio mit seinen Gefühlen nicht in Gefahr bringen durfte und zum anderen wollte er ein letztes Mal egoistisch sein, ehe er morgen sein Leben für das Wohl aller riskieren würde. Er wollte Gladio... er liebte ihn... und er wollte ihm voll und ganz gehören und all diese kleinen Wahrheiten wollten aus ihm heraus. Gladios Schritte entfernten sich plötzlich von ihm und Noctis Herz krampfte sich zusammen. Er fuhr herum und sah, dass Gladio schon fast an der Tür angelangt war, seine Hand war bereits nach der alten, fleckigen Klinke ausgestreckt. Noctis setzte ihm nach und bevor Gladio die Tür öffnen konnte, wurde er von dem Kleineren zurückgezogen. Noctis Hände klammerten sich in den Stoff seines dünnen Pullovers und ließen nicht mehr los. Gladio blieb mit dem Rücken zu ihm stehen und wartete atemlos darauf, dass der andere nun vielleicht doch bereit dazu war, seine Gefühle ebenfalls mit ihm zu teilen. „Ich... habe nicht nur Angst vor dem Kampf morgen, weil ich nicht weiß, was mit mir geschehen wird. Ich habe auch Angst, weil ich nicht weiß, was mit den anderen geschehen wird und mit dir, wenn ich versage. Bisher habe ich doch nur versagt, oder? Ich bekomme es gerade so hin, mich selbst zu retten, aber immer, wenn es um andere geht, versage ich...“ Gladio wollte widersprechen, doch Noctis redete schon weiter. „Ich will morgen nicht versagen, Gladio. Ich will Ardyn zeigen, dass man Insomnia und die Menschen darin nicht wie Dreck behandelt... ich will mir beweisen, dass ich nicht nutzlos bin und ich will es auch dir und jedem anderen beweisen, dass es nicht zwecklos war, dass ihr den Kopf alle für mich hingehalten habt.“ Noctis nahm einen gepeinigten Atemzug und seine Hände verkrampften sich noch weiter um den Stoff zwischen seinen Fingern. „Und ich will... ich will dich. Ich liebe dich so sehr, dass diese Angst, dich zu verlieren, mich auffrisst und mich nicht atmen lässt. Ich habe mich schon vor langer Zeit für dich entschieden und das hat sich nicht verändert, Gladio.“ Abermals folgte ein geräuschvoller Atemzug und wieder folgten noch mehr Worte. „Ich liebe dich, Gladio. Ich liebe dich so sehr... ich kann nicht mehr ohne dich leben, verstehst du, was das heißt?“ Gladio drehte sich um und er tat es so plötzlich, dass Noctis der Stoff seines Pullovers aus den Händen gerissen wurde. Getrieben von seinen Gefühlen zog Gladio ihn an sich und nichts hinderte ihn daran, den Jüngeren jetzt zu küssen. Ihre Lippen prallten förmlich aufeinander, aber angesichts ihrer heftigen Gefühle füreinander war das nur gerechtfertigt. Noctis erwiderte den Kuss mit der gleichen Heftigkeit wie der Größere und ein Erschaudern durchlief seinen Körper, als Gladio die Arme um ihn legte und ihn sanft aber bestimmt nach hinten schob. Die schwache Innenbeleuchtung wies ihnen den Weg um Hindernissen aus dem Weg zu gehen und auch wenn Noctis nur wenig darauf achtete, wusste er, dass Gladio den Schlafbereich ansteuerte. Unruhe überkam ihn, aber nicht, weil er nicht wollte, was dort möglicherweise geschehen konnte, sondern, weil er es einfach nicht erwarten konnte. Es kam ihm vollauf richtig vor, wie der logische nächste Schritt, dass sie sich einander hingeben würden und so zog Noctis Gladio die letzten Meter, bis seine Unterschenkel gegen das niedrige Bett stießen. Ihr Kuss endete, hastig wurde nach Luft geschnappt und im Halbschatten begegneten sich zwei Augenpaare, die einander nicht loslassen konnten. Sie ließen sich ein paar Augenblicke Zeit, um Atem zu schöpfen, dann näherten sie sich erneut zu einem weiteren hitzigen Kuss, der noch viel mehr versprach. Gladio drückte Noctis an sich, welcher leise in den Kuss stöhnte. Der Größere konnte es nicht lassen und tauchte mit seiner Zunge in den anderen Mund ein, was den Kuss nur noch heißer machte. Noctis Hände verkrampften sich in den Pulloverstoff und er spürte Gladios Hitze durch den Stoff hindurch. Durch die Umarmung war der Größere nahezu überall um ihn herum und Noctis wurde ganz schwach zumute, so dass er recht froh war, dass Gladio ihn an sich gedrückt hielt. Noctis Hände glitten nach unten zum Saum des Pullovers und seine Hände glitten darunter. Er berührte kurz darauf Gladios Bauch, der unter seiner Berührung kurz zusammenzuckte, weiterhin vertiefte der Größere den Kuss noch mehr, als ob er nur so seine ganzen Gefühle ertragen konnte. Noctis fühlte sich ermutigt, da Gladio ihn nicht aufhielt und so nahm er den Stoff zwischen seine Hände und führte den Pullover nach oben. Seine Finger berührten Gladios nackte, erhitzte Haut und der andere stöhnte leise in den Kuss, den Noctis wenig später abbrach. Gladios Augen öffneten sich, seine bernsteinfarbenen Augen wirkten intensiv und wild. Noctis gefiel dieser Anblick und so hielt er Abstand, um Gladio einfach nur anzusehen. Angenehmes Schweigen lag zwischen ihnen, ab und zu drangen Geräusche außerhalb des Wohnwagens an ihre Ohren, aber es störte sie keinesfalls. Noctis führte den Stoff weiter nach oben und langsam hob Gladio die Arme, damit der Pullover von ihm weichen konnte. Das Stück Stoff landete auf dem Boden und es wurde ihm keinerlei Beachtung geschenkt, denn wieder verhakten sich die Blicke der beiden Anwesenden ineinander, nicht bereit, wieder loszulassen. Das Bett nahm den gesamten Raum ein, es war nicht viel Platz, aber den brauchten sie auch nicht. Sanft schob Gladio Noctis weiter, doch dieser tauchte unter seinem Arm hinweg und ehe Gladio reagieren konnte, befanden sie sich in getauschten Rollen. Die Bettkante berührte nun die Unterschenkel des Schildes und Noctis stand halb in der Tür und lächelte breit. „Du siehst müde aus, Gladio. Leg dich doch hin“, meinte er und damit legte er eine Hand auf Gladios Brust und schob. Natürlich bewegte sich der Größere nicht, hatte er doch mehr entgegenzusetzen. „Nur, wenn du mitkommst“, raunte er leise und hielt Noctis Hand mit seiner fest. Wieder ließen sie einander nicht aus den Augen und keiner rührte sich, bis Noctis endlich nickte. Damit setzte sich Gladio auf das niedrige Bett und während er das tat, zog er Noctis mit sich, der damit automatisch auf seinem Schoß zum Sitzen kam. Noch immer hielt Gladio Noctis Hand fest in seiner und streichelte nun mit seinen Fingern die des Jüngeren. „Ich wünsche mir das hier mehr als alles andere, weil morgen vielleicht alles zu Ende ist... aber wenn du das nicht willst, dann reicht ein Wort von dir und ich-“ Noctis seufzte und unterbrach Gladio damit. „Wenn ich das hier nicht wollen würde, hätte ich dich gehen lassen“, meinte er, dann beugte er sich nach vorne und küsste den Schild von sich aus. Gladio vergaß alles, was er hatte sagen wollen und Noctis war das ganz recht so. Er beugte sich nach vorne, so dass Gladio seine Hand losließ und er sich nun abstützen konnte. Gladios Hände glitten unter das alberne Chocobo-T-Shirt und berührten nun ebenfalls die nackte Haut von Noctis, dem daraufhin der Atem stockte. Er unterbrach den Kuss und scheuchte dann Gladios Hände von sich, weil ihm das einfach zu gut gefiel. Aber es ging noch nicht, zuerst würde Gladio dran sein, sich fallen zu lassen und das würde Noctis ohne Frage durchsetzen. „Erst bin ich dran“, wisperte er an Gladios Lippen und der andere nickte nach einem nur kleinen Zögern. Vorsichtshalber schob Noctis Gladios Hände außer Reichweite über dessen Kopf, dann lehnte er sich auf dem Schoß des Größeren zurück. Er legte seine eigenen Hände an das Gesicht des Größeren und strich zart über die waagerechte Narbe an der Stirn, die sich der andere gegen Gilgamesh zugezogen hatte. Weiter strich er über die andere und noch ältere Narbe, die sich ebenfalls von der Stirn, aber dieses Mal senkrecht, durch die Augenbraue und durch die Wange furchte. Sachte strich Noctis darüber und Gladio schloss entspannt die Augen, während Noctis Hände über die Bartstoppeln an seinem Kinn glitten und gemächlich weiter auf Tour gingen. Noctis bewunderte sämtliche Narben an Gladios Oberkörper, die er finden konnte und jede Einzelne bekam seine volle Aufmerksamkeit. Manche waren durch alte und neue schwarze Tattoos verdeckt, aber er konnte sie fühlen, wenn er nur aufmerksam jede Erhebung auf Gladios Haut untersuchte. „So viele Narben hast du dir für mich eingefangen“, sagte er leise und Gladios Augen flogen auf, weil Noctis sich bedauernd anhörte. „Das habe ich gern getan. Ich bin dein Schild und jede Narbe sagt aus, dass ich dich geschützt habe. Jede Narbe ist also eine Erfolgsgeschichte“, lächelte er und endlich lächelte auch Noctis wieder. „So habe ich das noch gar nicht gesehen... trotzdem wäre es mir lieber, wenn du deine Funktion als SCHILD nicht allzu wörtlich nehmen würdest.“ Die beiden lachten aufgrund dieser Aussage und Noctis strich weiter federleicht über eine weitere Narbe an Gladios Bauch, die auf der rechten Seite von Gladios Körper in den Hosenbund verschwand. Noctis spürte ihr nach und der Größere stöhnte leise, als Noctis Hand plötzlich an seiner Hüfte zu spüren war. „Noch ein paar Zentimeter weiter links und es wird gefährlich“, warnte der Größere belustigt, doch sein Lächeln verging ihm, als Noctis seine Hand wieder zurückzog und sie zusammen mit seiner anderen an seine Hose legte. Gladio schluckte hörbar, als sein Gürtel klappernd geöffnet wurde und er verfolgte ebenso atemlos, wie Noctis seine Hose öffnete. „Noct...“, sagte Gladio leise, doch Noctis schüttelte den Kopf und ließ seine Hände weiter nach unten gleiten. Wie schon einmal vor ewigen Jahren, damals auf dem Schiff, schob Noctis störenden Stoff nach unten und entblößte immer mehr von Gladios Haut. Immer mehr fiel die Rolle des Schildes einfach von Gladio ab und übrig blieb einfach nur Gladio, der Mann, den Noctis über alles liebte. „Sag nicht, du schämst dich“, bemerkte Noctis, als Gladio nackt vor ihm lag und das Gesicht von ihm abwandte. „Es ist einfach etwas anderes, das mit dir zu tun, Noct“, sagte Gladio und Noctis wusste genau, was der andere damit meinte. „Meinst du dieses nervöse Flattern in der Brust? Oder die zittrigen Finger?“, erkundigte er sich trotzdem, ehe er eine von Gladios Händen ergriff, um sie an seine Brust zu legen, wo sein Herz unruhig vor sich hin pochte. Weiterhin zeigte er dem Größeren seine andere Hand, welche wirklich zitterte und Gladio war froh, dass sie beide das Gleiche empfanden. „Ganz genau“, meinte er rau, auch, wenn er es nicht abstreiten konnte, dass ihm dieser Nervenkitzel natürlich auch gefiel. „Meinst du, es wird noch schlimmer?“, fragte Noctis und näherte sich dem anderen erneut für einen Kuss. „Sicherlich“, meinte Gladio dazu und fing die Lippen seines Geliebten mit seinen ein. Gladio beugte sich dazu etwas nach oben, was dafür sorgte, dass sich seine Bauchmuskeln anspannten und Noctis ließ es sich nicht nehmen, mit den Händen darüber zu streicheln. Pure Stärke erwartete ihn unter weicher Haut und wieder und wieder erkundete er jede Erhebung dieser Stelle, bis Gladio den Kuss leise stöhnend abbrach. „Verdammt, Noct...“, sagte er leise und seine Stimme klang belegt, was Noctis sehr freute. Zu gerne wollte er Gladio noch mehr aus der Fassung bringen, aber er wusste nicht, ob es nicht vielleicht schon zu viel war. Die eindrucksvolle Erregung des anderen stand senkrecht nach oben ab und auch ohne dass er sie berührte, wusste Noctis, dass sie steinhart war. Seine Finger glitten flink dorthin und umschlossen die Härte, die unter ebenfalls weicher Haut verborgen war. Gladio kippte mit einem überforderten Laut zurück aufs Bett und Noctis sah zu, wie die Lust sich auf dem Gesicht des Größeren abzeichnete. Davon wollte er definitiv mehr sehen, also bewegte er seine Hand. Gladios ganzer Körper erzitterte, seine Hüfte bewegte sich, als wolle sie in Noctis Hand stoßen, doch im letzten Moment schien der Schild sich zurückzuhalten. Aber der Jüngere wollte diese Zurückhaltung nicht, also drückte er stärker zu und bewegte die Hand erneut an der Erregung des Größeren. Gladio sah zu Noctis hoch, sein Atem entwich ihm geräuschvoll und er wusste, dass die Sache bald gelaufen sein würde, wenn er das hier weiter zuließ. All die Jahre hatte er ohne jegliche Berührung gelebt, hatte sich nur in seinen Träumen vorgestellt, wie es hätte sein können... und jetzt geschah es wirklich und er hatte dem nichts entgegenzusetzen. „Noct... Noct...“, wisperte er nur rau und er versuchte, die Augen offen zu behalten, um nur ja nichts zu verpassen. Es war ein sehr anregendes Bild, wie Noctis auf seinen Schenkeln saß und ihn ohne Scheu berührte. In seinen Augen stand ebenfalls Erregung, ihm gefiel es offensichtlich die Oberhand zu haben und so konnte Gladio einfach nicht Nein sagen. Noctis schaute ihm direkt ins Gesicht und obwohl Gladio das ein wenig unangenehm war, konnte er sich nun noch weniger zurückhalten, als Noctis ihn mit schnelleren und härteren Bewegungen berührte. Gladio bewegte also seine Hüfte, passte sich dem heftigen Rhythmus an, den er instinktiv auch brauchte und sein gesamter Körper begann in freudiger Erwartung zu zittern. Seine Atmung wurde geräuschvoller, vermischte sich mit leisem Stöhnen und kurz bevor er völlig den Verstand verlor, warf er sich mit ihm herum, so dass der andere nun unter ihm lag. Er sah Noctis genau ins Gesicht, ehe seine Gefühle völlig übernahmen und er die Hand des anderen förmlich überschwemmte. In Noctis kochte quasi alles über, während er zusah, wie Gladio den Kampf gegen sich selbst verlor. Der andere wirkte sowohl befreit also auch tief gefangen in seinem Begehren, während sein gesamter Körper sich anspannte. Noctis spürte die warme und feuchte Verbindung, die seine Hand und sein Shirt abbekamen, aber es störte ihn nicht, weil er viel zu vertieft in den Anblick seines Geliebten war. Die Anspannung verflog zu einem ekstatischen Zittern und ein raues Aufkeuchen Gladios drang an Noctis Ohren. Mehr als alles andere wünschte sich der Jüngere, dem anderen folgen zu können, um mit ihm die Bandbreite an Gefühlen mitzuerleben. Doch vorher streckte Noctis die Arme aus, zog Gladio an sich, damit dieser sich an seiner Brust ausruhen konnte und der andere nahm dieses Angebot nur zu gerne an. Ergänzt wurde das Ganze dadurch, dass Noctis durch Gladios Haare strich und der Größere knurrte genießend, was Noctis wiederum amüsierte. „Lachst du mich aus?“, wollte Gladio wissen und er räusperte sich mehrmals, damit seine Stimme nicht allzu heiser klang. „Ach, ist der Schild etwa etwas angekratzt?“, witzelte Noctis und lachte, was Gladio sofort zum Gegenangriff verleitete. „Na warte“, sagte er und begann, den Kleineren zu kitzeln, der daraufhin in heiteres Lachen ausbrach. Trotz seiner Bekundungen, sich nie wieder über den Schild lustig zu machen, hörte Gladio nicht eher damit auf, den anderen zu kitzeln, bis Noctis die Tränen in den Augenwinkeln standen und sich sein Lachen zu einem Kichern gewandelt hatte. „Gibst du nun auf?“, fragte er amüsiert, während Noctis immer noch kichernd nach Atem rang. „Ja, ich gebe auf, oh mächtigster Schild aller Schilde“, sagte Noctis, aber der Schalk blitzte noch immer in seinen Augen. Gladio seufzte. „Was soll ich nur mit dir machen, damit du mich ernst nimmst, hm?“ Noctis lächelte und küsste seinen Geliebten auf die Nasenspitze. „Das tue ich bereits, glaub mir.“ „Indianerehrenwort?“, fragte Gladio zweifelnd. „Indianerehrenwort“, bestätigte es Noctis und Gladio seufzte, als wäre er nicht ganz überzeugt. Doch dann lächelte er und küsste Noctis erneut, weil er einfach nicht länger ohne ihn sein wollte. Das Amüsement entschwand wieder dahin, wo es hergekommen war und dieses Mal war es Gladio, der an Noctis Sachen zog. Ihr Kuss uferte aus und sorgte auf beiden Seiten für Erregung und Atemlosigkeit, während sie sich wenig später völlig nackt aneinander schmiegten. „Gladio“, hauchte Noctis irgendwann an den Lippen des Älteren und sofort endete der Kuss. Der Dunkelhaarige strich über das Gesicht des Größeren und er lächelte aufgrund Gladios aufmerksamen Gesichtsausdruckes. Wie immer achtete der andere auf ihn und war aufmerksam und das rührte Noctis sehr. Er küsste ihn auf den rechten Mundwinkel und rieb anschließend seine Stirn an der des anderen. „Ich will dich... ich will dich sehr“, murmelte er und er hoffte, dass Gladio wusste, was er damit meinte. Aber da sie sich nun schon minutenlang nackt in den Armen lagen, war es wohl klar, worauf das abzielte und Gladio nickte daher. „Ich will dich auch“, gestand er und er löste sich kurz von Noctis um den kleinen Stoffbeutel aus der Gesäßtasche seiner Hose zu ziehen. Er kippte den Inhalt in seine große Hand und hielt diesen dann vor Noctis Gesicht, der erst eine Tube und dann eine Schachtel inspizierte. Als er verstand, was er da vor sich hatte, lief er rot an und er schaute Gladio perplex an. „Wie lange bewahrst du das jetzt schon auf...?“, wollte er wissen und Gladio rieb sich verlegen den Nacken. „Ehrlich gesagt, habe nicht ich das aufbewahrt... Prompto hat mir geholfen“, gestand er und Noctis fielen bald die Augen aus dem Kopf. „D- du willst sagen, Prompto weiß, was zwischen uns ist?“ Gladio nickte und errötete tief. „Ignis weiß es auch...“, gestand er weiter und Noctis wollte am liebsten im Erdboden versinken. „A- aber wie... wieso?“, stammelte er und Gladio seufzte. „Sagen wir, wir waren nicht gerade vorsichtig.“ Damit holte er nun auch noch das Foto aus seiner anderen Gesäßtasche, welches sie beide an Deck des Schiffs zeigte, mit welchem sie damals nach Altissia gefahren waren und an dessen Deck sie erste tiefgehende Annäherungsversuche gestartet hatten. Noctis strich über das Foto und er wirkte beinahe andächtig dabei. „So lange wissen sie es schon...?“, fragte er leise und Gladio bestätigte es. „Ich weiß es auch erst seit heute... aber was ich schon immer wusste, war, dass wir die besten Freunde der Welt haben“, meinte er anschließend und besah sich ebenfalls das Foto, auf welchem sich Noctis an ihn kuschelte, als würde er in ihm jene Zuflucht sehen, die er schon immer gesucht hatte. „Da hast du Recht“, meinte Noctis und lehnte sich an Gladios Brust. Sie saßen nun aufrecht in den Kissen und wieder hatte es sich Noctis auf Gladios Schoß bequem gemacht. An diesem Ort konnte er Gladio voll und ganz spüren und sein Herz flatterte noch aufgeregter als vorher in seiner Brust. Er legte das Foto auf den kleinen, schmalen Schrank direkt neben dem Bett am verhangenen Fenster und wandte sich dann wieder der Schachtel und der Tube zu. „Ich bin soweit“, hauchte er leise und Gladio küsste ihn sanft in die Halsbeuge, ehe er seine Arme um ihn legte. Er begann, Noctis zu streicheln und bald lag der Jüngere auf dem Bett und begab sich vertrauensvoll ins Gladios Hände und Zärtlichkeiten, die ihn auf den finalen Schritt vorbereiten sollten. Es war merkwürdig, Gladios Finger erst an einer derart intimen Stelle zu spüren, über die er sonst nie so intensiv nachgedacht hatte, aber gleichzeitig sehnte sich alles in Noctis, diesen Schritt zu gehen und mit Gladio zu verschmelzen. Er vertraute Gladio völlig, der ihn ganz sanft vorbereitete und immer wieder den sämigen Inhalt der Tube verwendete, um es Noctis einfacher zu machen. Der kühle Inhalt ließ Noctis immer ein wenig zusammenzucken, aber nachdem sich das Ganze durch seine Körperwärme angewärmt hatte, war es sogar recht angenehm. Es fühlte sich fast so an, als würde Gladio ihn massieren, nur, dass er sich vor allem auf eine Stelle konzentrierte, an die man sonst nicht so dachte. Gladio schaffte es schließlich, einen Finger in Noctis einzuführen und der Jüngere zuckte zusammen. Einerseits tat es weh, zum anderen war es begleitet durch ein lustvolles Ziehen im Unterleib, dass ihn von jetzt auf gleich hart machte. Gladio berührte ihn, verschaffte sich nach und nach mehr Zugang und Noctis keuchte leise, weil er sich ausgefüllt fühlte. Es war ein komisches Gefühl, aber noch dazu heizte es seine Erregung mehr und mehr an, bis er kaum noch wusste, wohin mit sich. Gladio ging geduldig mit Noctis um, schob den Finger aus ihn heraus und dann wieder hinein, bis er ihn soweit hatte, dass er einen zweiten Finger ertragen konnte. Noctis stöhnte erstickt auf, als Gladios zweiter Finger sich Einlass verschaffte und seine Finger und Zehen krümmten sich immer wieder leicht, weil er einfach nicht stillhalten konnte. Gladios Finger entglitten seinem Inneren, um noch mehr Gel aufzunehmen und als Gladios Finger frisch eingeölt zurückkehrten und ein dritter Finger sich Zugang verschaffen wollte, schaffte es Noctis nicht mehr. Er hob seine Hüften an, spreizte die Beine und als der dritte Finger ihn innerlich streichelte, überkam es ihn heftig, dass er seinen Aufschrei dämpfen musste, indem er sich auf die Unterlippe biss. Zitternd glaubte er, alles vermasselt zu haben, doch Gladio beugte sich einfach über ihn und küsste ihn sanft, ehe er mit der ganzen Prozedur von vorne begann und Noctis erneut reizte. Das zweite Mal hielt Noctis der Versuchung stand und endlich zog Gladio ein Kondom über seine Härte und setzte dazu an, mit seiner Erregung in seinem Inneren zu versinken. Das Ganze geschah so quälend langsam, dass Noctis beinahe ein weiteres Mal gekommen wäre und nur all seiner Willenskraft war es zu verdanken, dass er durchhielt, während Gladio sich Zentimeter für Zentimeter in ihn schob. „Gladio“, hauchte Noctis rau und er streckte seine Hände nach dem anderen aus. Dieser rutschte näher, wodurch er noch tiefer im Körper des Kleineren versank und Noctis begrüßte es mit einem leisen Stöhnen, ehe er den Größeren umarmen konnte. Gladio schob seine Arme ebenfalls unter Noctis Körper und sie hielten einander solange, bis der Schild sich einfach bewegen musste. Noctis schrie leise auf, viel zu intensiv war das Gefühl, dass in seiner Körpermitte nur darauf wartete, erkundet zu werden und Gladios Bewegung mutierte zum Rhythmus, der alles andere unwichtig erscheinen ließ. Das Bett quietschte leise unter ihnen, fügte ein weiteres Geräusch zu ihren geräuschvollen Atemzügen und heiseren Liebesbekundungen hinzu, während sie sich aneinander klammerten, als würde ihr Überleben davon abhängen. Gladios Gewicht presste Noctis in die Bettwäsche, die Bewegungen des Schildes sorgten unablässig dafür, dass der Dunkelhaarige glaubte, bald Sterne zu sehen, wenn das so weiterging. Seine Stimme wurde noch heiserer, während er immer wieder den Namen des Größeren von sich gab, nur um letztlich völlig zu versagen und einem gutturalem Stöhnen Platz zu machen, welches aus dem tiefsten Inneren seines Selbst zu stammen schien. Sein Unterleib zog sich zusammen, sein Körper zitterte und zuckte und Noctis verlor nochmals den Boden unter den Füßen, wodurch er Gladio mit sich riss. Gladios Umarmung wurde enger, weil sich dessen Muskeln straff anspannten und erneut fühlte Noctis sich sicher und geborgen wie damals auf dem Schiff, als er in den Armen des anderen aufgewacht war. Zitternd und tief befriedigt schloss er die Augen und schmiegte sich in Gladios schweißnasse Halsbeuge, während der andere ihn weiterhin besitzergreifend an sich drückte und in dieser Nacht nicht mehr loslassen wollte. Beiden war das recht, schließlich würde der Morgen nur allzu bald kommen... Ein weiteres Mal verkündete nicht die Sonne den Morgen, sondern ein eigens gestellter Handywecker. Prompto hatte kaum geschlafen und doch war er hellwach, ausgeruht und bereit, sich diesem Kampf zu stellen. Wie selbstverständlich begann er seine Morgenroutine und Ignis gesellte sich bald darauf zu ihm. Stumm nickten sie sich lächelnd zu, doch das Lächeln wich einer angespannten Ernsthaftigkeit. Heute war es soweit, heute würde sich alles entscheiden und einfach alles würde sich ändern oder genauso bleiben, wie es war. Prompto beendete seine Morgenroutine zur gleichen Zeit wie Ignis und ohne, dass sie Worte wechselten, griffen sie zu ihrer Kleidung, die Ignis noch am Abend zuvor für sie bereitgelegt hatte. Es waren die königlichen Kampfuniformen, geschmückt mit den offiziellen Wappen der Königsgarde und sie waren mehr als angemessen für den heutigen Tag. Prompto und Ignis verließen Gladios Zelt, welches sie sich dieses Mal geteilt hatten und gerade, als sie die Plane hinter sich ließen, ging die Tür des Wohnwagens geräuschvoll auf. Noctis bildete die Vorhut, dicht gefolgt von Gladio und Prompto blieb der Atem kurz weg, als er die königlichen Kampfuniformen auch an den beiden bemerkte. Die größte Überraschung war dabei Noctis, denn seine Aura schien sich über Nacht um einiges gewandelt zu haben. Er strahlte Erhabenheit, Stärke und Willenskraft aus, die Aura eines wahren Königs eben und wie auch Ignis ging Prompto im gleichen Moment in die Knie, als Noctis Blick sie beide streifte. Noctis kam näher, sein Blick maß sie beide mit dem allergrößten Vertrauen und Prompto war wieder einmal stolz, seinen besten Freund auf dieser Reise begleiten zu dürfen. „Was soll der Quatsch...? Steht auf“, forderte er leicht amüsiert und Prompto und Ignis folgten der Aufforderung. Sie wollten gerade den normalen Tagesablauf angehen, also der Dunkelhaarige sie an den Schultern aufhielt. „Seid ihr bereit, mir ein letztes Mal zu folgen?“, fragte er leise und Prompto zuckte zusammen und Ignis erging es nicht anders. Ihn „ein letztes Mal“ aussprechen zu hören, war schmerzhaft, weil sie alle nicht wollten, dass ihre gemeinsame Reise ein Ende fand. Aber sie mussten sich damit anfreunden, das war ihnen allen bewusst. „Was für eine Frage, Noct. Weißt du die Antwort nicht schon längst?“, fragte Prompto und Ignis stimmte ihm zu. Noctis lächelte, dann drückte er beide an sich und schloss demütig die Augen. „Ich danke euch. Danke, dass ihr bei mir seid“, sagte er leise und als er das sagte, rückte auch Gladio auf und forcierte damit eine Umarmung aller. „Keine Ursache“, ließ er sich vernehmen und sie lachten alle. Anschließend richteten sich ihre Blicke ernst auf das Leuchten in der Ferne, welches Insomnia markierte. Das war ihr Ziel und ihr Schicksal und sie würden alles tun, um sich ihre Heimat zurück zu erobern. „Also Noct... wie lautet dein erster Befehl als König von Insomnia?“, wollte Prompto wissen und sowohl sein als auch die Blicke der anderen richteten sich auf Noctis. Dessen Blick wurde noch entschlossener, seine Aura entsprach noch mehr der eines Königs und er schien zu allem bereit, ehe er sich an sie alle wandte. „Holen wir uns unsere Heimat zurück.“ Damit setzte er sich in Bewegung und sie folgten ihm alle, so wie sie ihm schon immer gefolgt waren – ihrem wahren König von Insomnia, König Noctis Lucis Caelum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)