Der Schmerz, vor dem ich dich nicht bewahren kann von Kyo_aka_Ne-chan ================================================================================ Kapitel 9: Der Schmerz, vor dem ich dich nicht bewahren kann ------------------------------------------------------------ Gladio starrte auf seine Hände, welche noch immer zitterten und er konnte es einfach nicht abstellen. Es war, als hätte man sein Innerstes erschüttert und er fühlte sich einfach nicht mehr wie er selbst. Er spürte zwar die Stärke in sich, die ihm sein kleines Abenteuer mit Gilgamesh verschafft hatte, doch was hatte sie ihm in Altissia genützt? Noctis hatte sich allein Leviathan stellen müssen. Ignis war verletzt und noch dazu erblindet. Lunafreya war tot. //Und was habe ich getan?// Gladio hatte sich noch nie so sehr gehasst, wie in diesem Augenblick und wenn es all die Ereignisse rückgängig gemacht hätte, die die Welt aus den Angeln gehoben hatte, hätte er seinem Leben ein Ende bereitet. Er ballte die Fäuste, dass es ein Geräusch verursachte und er biss so stark die Zähne zusammen, dass es knirschte. Er wollte irgendwohin mit seiner Wut, aber ihm fiel kein geeignetes Ventil ein. Alles in ihm war in Aufruhr und er konnte nur daran denken, dass er schon wieder keine Hilfe gewesen war und dass ihm seine Stärke nichts genutzt hatte. Stattdessen war er wie ein Blinder durch die Straßen Altissias geirrt, während Ignis sein Leben aufs Spiel gesetzt hatte, um Noctis zu retten. //Er wäre so ein besserer Schild als ich...//, dachte Gladio und die düstere Macht der Verzweiflung in ihm nahm nochmals zu, dass er leise aufkeuchte. Frustriert sprang Gladio auf seine Füße und packte einen Stuhl, um ihn an die Wand zu werfen. Das Splittern von Holz war zu hören, doch es fachte seine Wut nur noch mehr an. Er hob die Faust und hieb sie in die Granitoberfläche des Kamins, welche sofort nachgab. Sein Fuß trat gegen die Wand und hinterließ ein Loch, welches aussah wie ein kleiner Krater, doch es reichte Gladio noch lange nicht. Er ging durch das Zimmer und gab der puren Zerstörungswut in sich nach. Er zerschmetterte eine Stehlampe, riss die Vorhänge samt Gardinenstangen von den Fenstern und hieb seine Fäuste in sämtliches Mobiliar, dass er finden konnte. Er riss die Türen aus den Schränken und zerlegte auch den Rest davon in kleinste Einzelteile, ehe er sich das Bett vornahm. Er schleuderte die Bettwäsche und die Matratze zu Boden, ehe er das massive Holz des Grundgerüsts packte und ebenfalls durch den Raum schleuderte. Es hätte ihn befriedigen sollen, wie das Holz an den massiven Wänden zerbarst, doch das tat es nicht. Nichts konnte diese Enttäuschung, die Wut und die pure Verzweiflung stillen, die sich durch sein Inneres fraß. Gladio ließ sich inmitten der Trümmer fallen und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Er hatte auf ganzer Linie versagt und dieses Mal gab es nichts, was er tun konnte, um stärker zu werden. Die Welt würde sich wegen ihm nicht rückwärts drehen, damit er die Geschehnisse umkehren konnte. Die Opfer dieser Altissia-Dilemmas würden nicht zurückkehren und nichts und niemand würde ihm verzeihen, dass er sich als Schild als unbrauchbar erwiesen hatte. Gladio konnte kaum atmen, so sehr drückte die Schuld auf ihn ein und er wusste, er würde diesem Gefühl wohl nie wieder entkommen, bis Noctis nicht aufwachte und ihn für sein Versagen zur Rechenschaft zog. Leises Klopfen störte seine Gedanken und er sah auf, als die Tür unbeholfen geöffnet wurde. Zuerst sah er nur Hände in Handschuhen, dann tastete sich Ignis herein und Gladios Augen weiteten sich überrascht. Was tat der andere hier? Schnell stand er auf und lief dem Elementarkämpfer entgegen. „Ignis, du sollst dich doch ausruhen“, sagte er und merkte dabei, wie atemlos er klang. Er hatte sich vollkommen verausgabt, aber das Zittern seiner Hände wollte einfach nicht nachlassen. Die Schuld verengte ihm noch immer die Kehle, doch Gladio zwang sich, sich völlig auf Ignis zu konzentrieren, der es jetzt am schwersten hatte. „Noctis... er ist aufgewacht“, informierte ihn der andere, pflichtbewusst wie immer und Gladios Schuld wog nur noch schwerer. Gleichermaßen wollte Gladio jetzt unbedingt zum Prinzen. „Dann werde ich zu ihm gehen. Du wirst dich jetzt ausruhen“, bestimmte der Größere, doch Ignis schüttelte bereits den Kopf. „Ich muss nach Prompto sehen.“ Der Blonde hatte nicht mehr geredet, seit die Ereignisse gänzlich zu ihm durchgedrungen waren und hatte sich in seinem Zimmer eingeschlossen. Wer konnte es ihm verdenken...? Gladio fühlte sich schuldig, dass er nicht nach dem jungen Kämpfer gesehen hatte, den das alles noch viel mehr mitnehmen musste als ihn, doch sein einziger Gedanke galt nun Noctis. Er stützte Ignis, um diesen zu Promptos Zimmer zu bringen, während die Unruhe in ihm wuchs. Trotzdem brachte er Ignis langsam zum Ziel und erst, als der andere von Prompto ins Zimmer gelassen wurde, verließ Gladio die beiden und rannte zu Noctis Zimmer. Ohne anzuklopfen ging er hinein, warf die Tür hinter sich zu und stürmte zu Noctis Bett. Der Prinz gab unterdrückte Laute von sich, Tränen liefen über sein Gesicht, während eine Hand das Buch umklammerte, welches Umbra ihm gebracht haben musste und in welchen zahllose Botschaften von Lunafreya und ihm standen. In der anderen Hand hielt er noch etwas, aber Gladio konnte es nicht sehen und es war ihm auch egal. Er setzte sich aufs Bett und riss Noctis an sich, um ihn wenigstens jetzt eine Hilfe zu sein. Der andere ließ es mit sich geschehen, während sein Klagen nun lauter wurde. Es war, als könne er endlich loslassen und Gladio biss erneut die Zähne zusammen. Dieses Leid, welches Noctis nun ertragen musste... er hatte ihn nicht davor beschützen können. „Es tut mir so leid“, presste Gladio leise hervor und drückte Noctis nur noch stärker an sich. „Es tut mir so entsetzlich leid, Noct.“ Er spürte die Tränen des Prinzen an seiner Schulter und nur zu gerne hätte Gladio ebenfalls seinen Gefühlen nachgegeben, doch er konnte es einfach nicht. Er hatte nach allem nicht das Recht dazu, sich gehen zu lassen... Das Buch entglitt Noctis Hand und ebenso ließ er den Gegenstand aus seiner anderen Hand fallen, ehe er Gladio ebenfalls umarmte und sich an ihn krallte. Alle Dämme brachen, er weinte um Luna, um Ignis Verletzung, um alles, was geschehen war. Er sah wieder die Bilder seines Traums vor sich, in welchem sich Luna von ihm verabschiedet hatte. Er hatte versucht, nach ihr zu greifen und sie mit sich an die Oberfläche des Wassers zu ziehen, in welchem sie beide trieben, doch irgendetwas hatte das nicht zugelassen. Luna war immer weiter versunken und Noctis hatte es nach oben gezerrt, ohne Chance, sie zu retten. Sie hatte ihm Lebewohl gesagt... und ihm gesagt, dass sie ihn liebte... und er war nicht im Stande gewesen, sie zu retten. Noctis rang nach Atem, während die Tränen in seinen Augen und auf seinen Wangen brannten. Dieses Leben war einfach nur grausam... Sehr viel später beruhigte sich Noctis und Gladio war ebenfalls etwas ruhiger, froh darüber, Noctis wenigstens jetzt eine Stütze gewesen zu sein. „Du solltest dich ausruhen...“, bestimmte der Größere und lockerte die Umarmung, ehe er Noctis aufs Bett drückte. Er sammelte das Buch auf und legte es auf den Nachttisch, direkt in Noctis Griffweite. Den zweiten Gegenstand musste er erst suchen, doch endlich fand er ihn zwischen den Falten der Bettdecke. Seine Augen weiteten sich und er konnte nicht glauben, was er da sah. „Noct, ist das...?“ Der Prinz nickte erschöpft. „Ja. Das ist der Ring der Lucis...“, bestätigte er und Gladio betrachtete den schwarzen, geschwungenen Ring. Gladio spürte die Macht in dem Kleinod, denn Gilgameshs Kraft in ihm rumorte beim Anblick des Rings und er gab ihn schnell Noctis. „Das ist gut, dass er endlich in deinen Händen ist. Damit machen wir das Imperium fertig und rächen Luna, deinen Vater und Insomnia“, sagte er und zog aus diesen Wissen neue Zuversicht. „Du musst ihn nur anlegen und dann können wir sofort los. Wir kaufen uns diese Mistkerle!“ Noctis atmete zittrig ein und schloss die Faust, um den Ring nicht sehen zu müssen. „Ich kann nicht.“ Gladio glaubte sich verhört zu haben. „Was? ...Noctis, ich weiß, du bist ziemlich fertig wegen den Ereignissen, aber nur noch ein bisschen und wir haben es geschafft. Weißt du denn nicht, was das bedeutet, wenn du diesen Ring hast? Du hast damit die Kraft aller bisherigen Könige! Das Imperium hätte keine Chance gegen dich und Eos wäre wieder sicher! Genau das ist es, was wir brauchen, um diesen Krieg zu beenden!“ Noctis sah Gladio an und schüttelte abermals den Kopf. „Ich kann... ich kann das nicht... tut mir leid“, sagte er gebrochen und Gladio verstand es einfach nicht. Sie hatten endlich die Waffe, die das Blatt wenden konnte... und Noctis wollte sie nicht einsetzen? „Damit ist alles verloren... der Tod deines Vaters... und der so vieler Krieger... Lunafreya... wieso Noctis? Wieso?!“, rief Gladio wütend. Noctis zuckte zusammen, doch wieder schüttelte er den Kopf. „Ich kann es einfach nicht, kapier´ das endlich!“, schrie er zurück und Gladios innerliche Wut nahm nochmals zu, dass er dieses Zimmer am liebsten auch demoliert hätte. „Na schön... wie du willst, Prinz Noctis“, sagte Gladio kalt und betonte dabei vor allem den Adelstitel. Es war klar, dass er damit eine Grenze zog und das beendete, was sowieso niemals hätte sein dürfen. Noctis nahm es einfach nur hin, während der Ring in seiner Handfläche pulsierte und ihn rief, als wolle er Gladio recht geben. Der Ältere wandte sich währenddessen ab und riss beinahe die Tür aus den Angeln, als er den Raum verließ. Wenige Wochen später waren die vier Freunde wieder unterwegs. Sie hatten gewartet, bis Ignis einigermaßen wieder auf dem Damm war und alle sich einigermaßen wieder erholt hatten, um das nächste Ziel anzugehen. Die Stimmung war dennoch angespannt, zumal Gladio seinen Unmut klar zum Ausdruck brachte. Er war gereizt, was man seinem dauerangespannten Körper und seiner explosiven Laune entnehmen konnte. Oftmals warf er Noctis Blicke zu, die dem Prinzen sagten, wie enttäuscht er von ihm war, aber Noctis konnte darauf keine Rücksicht nehmen. Der Ring brannte sich förmlich ein Loch in seine Hosentasche oder seine Hand, je nachdem, wo er ihn aufbewahrte und die Macht in diesem kleinen Gegenstand war kaum auszuhalten. Am liebsten hätte er das Fenster des Zuges aufgemacht und den Ring hinausgeworfen... „Also äh... fahren wir auch nach Tenebrae?“, ließ sich jetzt auf einmal Prompto vernehmen. Dem Jüngeren war die Stimmung unangenehm, in welcher sie Altissia verlassen hatten und er versuchte, sie mit Smalltalk zu füllen. „Erst müssen wir zum Königsgrab in Catanica“, warf Ignis neben ihm ein. Noctis schaute hinüber zu den beiden und fing Promptos unsicheren Blick auf, ehe er Ignis ansah. Der andere trug eine dunkle Brille über seinen hässlichen Narben, die beide Augen davongetragen hatten. Noch hatte ihm keiner erzählt, woher diese Verletzungen gekommen waren und Noctis getraute sich auch nicht, die entsprechende Frage zu stellen. Ebenso getraute er sich nicht, Ignis zu fragen, ob dieser nicht die Reise abbrechen wollte. „Ignis... willst du nicht...“, sprach nun Prompto an, was Noctis sich nicht traute, doch er verstummte sofort wieder und der Prinz konnte es ihm nicht verdenken. „Meine Wunden sind verheilt“, sagte Ignis in einem Ton, der keine Widerrede zuließ. „Auch, wenn ich nichts sehe.“ Der Nachsatz brachte Gladio, welcher hinter Prompto und Ignis gesessen hatte, wieder einmal zum explodieren und Noctis wusste, dass es wieder ihn treffen würde. Frustriert stand der andere auf und ging direkt auf den Prinzen los. „Für wen hältst du dich?“, sagte er mit seiner dunklen Stimme, die vor gar nicht so langer Zeit Liebesbekundungen in Noctis Ohr geflüstert hatte. Noctis biss sich erst auf die Lippe, um zu schweigen, doch dann empfand er das Ganze als unfair. Wieso sollte er schweigen? Wieso hatte er nicht das Recht, den Ring nicht zu nutzen und erst einmal aus eigener Kraft weiter zu machen? Wieso gab Gladio ihm die Schuld und warum konnte er ihn nicht einfach in Ruhe lassen, bis er alles andere verkraftet hatte? „Bitte?“, fragte Noctis also gereizt und stieg voll auf Gladios neuerliche Kampfansage ein. „Wir halten nicht in Tenebrae“, sagte der Schild entschieden und normalerweise hätte Noctis vielleicht auf ihn gehört, aber nicht, wenn der andere sich aufführte wie ein beleidigtes Kind. Der Prinz gab also einen frustrierten Laut von sich, als ob er keine Lust hätte, sich das Geschwafel seines Kameraden anzuhören und dem war auch so. Gladio sprang sofort darauf an. „Wie lange willst du dich noch so aufführen?“, fragte Gladio gereizt und Noctis wollte das Gleiche am liebsten zurückgeben, doch er formulierte es anders, noch während er von seinem Sitzplatz aufstand. „Wie hättest du denn gern, dass ich mich sonst aufführe?“, fragte er ebenso gereizt und begegnete Gladios wütendem Blick herausfordernd. Der Schild, der ihn eigentlich schützen sollte, packte ihn am Kragen und verlor augenblicklich seine Selbstbeherrschung. „Du könntest damit anfangen, endlich mit Ignis zu sprechen, der es im Moment am schwersten hat!“ Noctis hätte am liebsten gelacht, denn es lag doch auf der Hand, dass Gladio nur wollte, dass er endlich den Ring anlegte und das Imperium platt machte. Als ob das alles wieder gerade gerückt hätte... Doch alles, was Noctis jetzt hervorbrachte, war ein gefährlich ruhiges „Lass mich los.“ „Und den Ring... könntest du auch endlich benutzen“, rückte Gladio jetzt mit der Sprache heraus und Noctis sah ihn rebellisch an. Er würde nicht das tun, was der andere von ihm verlangte, solange er nicht bereit dafür war. Da konnte sich Gladio von ihm aus auf den Kopf stellen. Doch bevor er so etwas sagen konnte, redete Gladio schon weiter. „Luna hat sich geopfert, damit du deine Pflicht erfüllen kannst! Und du versinkst in Selbstmitleid!“ Das traf Noctis tief, doch er hielt seinen herausfordernden Gesichtsausdruck bei, obwohl er am liebsten zusammenbrechen wollte. „Sowas muss ich mir nicht anhören!“, rief Noctis, doch Gladio unterbrach ihn schon wieder wütend. „Offenbar schon! Oder sollte Ignis umsonst erblindet sein?“ „Genug, Gladio“, mischte der Elementarkämpfer sich ein, der es einfach nicht mehr hören konnte, wie die beiden sich bekriegten. Doch Gladio konnte einfach nicht aufhören, seine eigenen Schuldgefühle sorgten dafür, dass er sich noch mehr in seine Wut hineinsteigerte und zu vernichtenden Schlägen ausholte. „So ´nen nutzlosen König hat die Welt noch nicht gesehen“, zischte er und ließ Noctis los, der jetzt die Fassung verlor. Wie konnte Gladio nur? Nach allem, was sie sich versprochen hatten? Nach allem, was sie geteilt hatten? Wie konnte Gladio ihn nur so verletzen? Unbeherrscht wollte Noctis Gladio am Kragen packen, doch der andere wehrte seinen Griff ab. Prompto sprang flugs auf und ging mit einem „Hört endlich auf!“ dazwischen, doch auch ihn wehrte Gladio geschickt ab, dass der Blonde ein Stück weit weg geschubst wurde. Noctis sah Gladio wütend an. Wut war besser als das Verletzsein zuzugeben, also stürzte er sich lieber in dieses Gefühl. „Glaubst du, ich weiß das alles nicht, oder was?“, knurrte er aggressiv, wobei er am Ende die Stimme nochmals erhob und Gladio mit aller Kraft von sich schubste, was den anderen tatsächlich kurz straucheln ließ. „Dann verhalte dich entsprechend! Du Lusche!“, brüllte Gladio zurück. Die meisten der Zuginsassen hatten sich bereits nach ihnen umgedreht, aber Noctis bemerkte es kaum, während er und Gladio sich hasserfüllt anstarrten. Doch Noctis konnte bald darauf nicht mehr, schließlich waren die sanften Gefühle für Gladio noch lange nicht abgestorben und so hielt er diese Wut zwischen ihnen nicht aus. Er wandte sich also ab und ging davon. Prompto rief nach ihm, doch ignorierte er es. Was ihn hingegen sehr traf, war Gladios lapidares aber auch gereiztes „Lass ihn“, ehe der Schild sich mit schweren Schritten vom Geschehen entfernte. Noctis ließ sich wenige Sitzreihen entfernt von den anderen fallen und kämpfte mit den Tränen Gladio stapfte weiter und weiter durch den Zug, während sich die Fahrgäste schnell von ihm abwandten, als sie ihn sahen. Anscheinend sah er furchterregend aus, aber das konnte er auch nicht ändern. Sein Kiefer war total verkrampft und er wünschte, er hätte etwas eher die Klappe gehalten, bevor die Pferde mit ihm durchgegangen waren. Niemals hatte er Noctis so verletzen wollen, aber er war einfach so durcheinander... so wütend... so enttäuscht und verwirrt. Wieso gab Noctis auf? Wieso nutzte er den Ring nicht? Wie sollte die Zukunft von ihnen aussehen, wenn das so weiterging und sie sich einfach nur noch an den Hals gingen? Noctis Schlag gegen seine Brust brannte, als ob der andere ihn mit einem Stahlträger erwischt hätte, dabei konnte man der Haut nichts ansehen, nicht einmal eine gerötete Stelle oder einen blauen Flecken. Es war mehr, als wäre Gladios Inneres angeschlagen und er ertrug es nicht, noch weiter in der Nähe des Prinzen zu sein. Gladio stieß die Tür zum nächsten Abteil auf und stapfte verbissen weiter, bis er eine der Toiletten erreichte. Es war sehr eng, aber es würde ausreichen, dass er kurz allein sein und zur Besinnung kommen konnte. Laut atmete Gladio ein und wieder aus, während er sein verkniffenes Gesicht im kleinen Spiegel über dem Waschbecken betrachtete. Wann war aus ihm nur so ein Arsch geworden, der anderen Gemeinheiten an den Kopf warf? Gladio gab einen wütenden Schrei von sich, dann hob er die Hände und versenkte sie ins Porzellan des Waschbeckens. Dicke Brocken fielen herab, seine Hände schmerzten und pochten, aber wie immer war es nicht genug... Hosted by Animexx e.V. 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