All fall down von Leya ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Disclaimer: Gilt natürlich nur für Lucius & Co. Sie gehören mir nicht, ich spiele nur ein bisschen mit ihnen. Alle anderen Figuren sind meins^^ Wie angekündigt hier die überarbeitete Variante. Für alle diejenigen, die bisher die Geschichte mitverfolgt haben, tut mir leid^^ Aber es musste sein. -*-*- All fall down 11 -*-*- Es gab Augenblicke in ihrem Leben, da ärgerte sich Narzissa über sich selbst. Zum Beispiel jetzt. Sie saß an ihrem Schreibtisch und wühlte sich durch alte Notizen, Briefe und Unterlagen, doch die aktuelle Adresse von Nora Hudson hatte sie bisher noch nicht ausfindig machen können. Die einfachste Lösung wäre natürlich, ihren Mann danach zu fragen, doch das schien ihr angesichts Noras möglicher Verbindung zu Francis reichlich unklug zu sein. Wenn sie Lucius jetzt nach Nora fragte, dann konnte sie ihn genauso gut auch gleich um Francis aktuelle Adresse bitten. Wo mochte Nora jetzt leben? Narzissa stützte den Arm auf und bettete ihr Kinn auf ihre Handfläche. Es konnte nicht allzu weit entfernt sein, denn soweit sie sich erinnerte, war abgesprochen, dass sie wieder in die Dienste der Familie treten würde, sobald Draco eigene Kinder hatte, die es zu versorgen galt. Narzissa seufzte. Wieso hatte sie sich nur niemals um Nora bemüht? Im Nachhinein ärgerte sie sich, dass sie dem Kindermädchen kaum Beachtung geschenkt hatte. Aber solange Nora für die Malfoys gearbeitet hatte, war sie eine Bedienstete gewesen wie alle anderen auch. Narzissa hatte sie nur dann wahrgenommen, wenn sie ihrem Sohn einmal in der Woche einen Besuch abstattete. Bei dem Gedanken an ihren Sohn kehrte ihre Entschlossenheit zurück. Sie musste Lucius davon abhalten, sich zum Narren zu machen und womöglich sein ganzes Vermögen für diese kleine Nutte rauszuwerfen. Schließlich ging es neben der Verteidigung ihrer Ehre auch um Draco's Erbe. Rasch stand sie auf und eilte in das Arbeitszimmer ihres Mannes. Die Suche in ihren Unterlagen war sinnlos, aber wenn einer wusste, wo Nora zu finden war, dann Lucius. Allerdings musste sie sich beeilen, denn wenn er sie dabei ertappte, wie sie seine Unterlagen durchwühlte, würde ihm das nur zeigen, wie dicht sie ihm auf der Spur war und ihren Mann zu warnen, war das letzte, was sie wollte. -*-*- Lucius hob die Hand, nur um sie gleich darauf wieder sinken zu lassen. Seit fast zehn Minuten stand er nun schon vor der Tür zu Noras Haus und versuchte genügend Mut zu fassen, um seinem Sohn gegenüber zu treten. Was sollte er sagen? Sollte er Francis einfach so vor vollendete Tatsachen stellen oder war es besser, ihn vorsichtig auf die kommende Veränderung in seinem Leben vorzubereiten? So nervös war Lucius in seinem ganzen Leben noch nicht gewesen. In seinem Magen machte sich das ungute Gefühl breit, dass es gleich war, was er tat. Es war auf jeden Fall falsch. Schließlich hob er seinen Spazierstock und klopfte damit energisch gegen die Tür. Es dauerte nicht lange, da zog Nora die Tür einen Spalt breit auf und sah mißtrauisch hinaus. Als sie Lucius erkannte erhellte ein erleichtertes Lächeln ihr Gesicht und mit einer einladenden Geste trat sie beiseite. "Sie wollen sicherlich Francis besuchen, nicht wahr?" Nora ließ Lucius gar keine Zeit, ihre Frage zu beantworten, sondern schob ihn gleich in Richtung Treppe. Bevor er jedoch hinaufsteigen konnte, hielt sie ihn noch einmal kurz am Arm fest und sagte leise: "Ich bin froh, dass Sie nicht aufgeben." Lucius tätschelte ihr kurz die Schulter und stieg dann die Treppe hinauf. Oben angekommen, holte er noch einmal tief Atem und klopfte dann sanft gegen die Tür von Francis Zimmer. "Francis? Mach bitte auf. Wir müssen reden." Lange Sekunden herrschte Schweigen in dem kleinen Zimmer hinter der Tür, doch schließlich rang Francis sich zu einer Antwort durch, die erwartungsgemäß negativ ausfiel. "Verschwinde, Lucius. Ich will dich nie wiedersehen!" "Gib mir wenigstens eine Chance!" Lucius haßte den flehenden Klang seiner Stimme, doch wenn es Francis dazu brachte, ihm endlich zuzuhören, dann war dies ein kleiner Preis, den er gerne zu zahlen bereit war. "Verschwinde!" Das würde nicht einfach werden. Doch das Wort aufgeben, kam in Lucius Sprachschatz nicht vor, daher klopfte er noch einmal, ein wenig lauter allerdings. "Mach sofort die Tür auf oder ich erledige das!" Diesmal erhielt er seine Antwort nach wenigen Sekunden. Francis riß die Tür auf. Er ziemlich verärgert, wie Lucius deutlich erkennen konnte, als er ihm in die vor Wut funkelnden Augen blickte. "Was zum Teufel willst du? Was genau an den Worten ,ich will dich nie wiedersehen' verstehst du nicht?" Ohne auf Francis Ausbruch einzugehen, umklammerte Lucius den Arm des Jungen und schob ihn ins Zimmer zurück. Gleich darauf warf er die Tür hinter sich zu und verschloß sie mit einem Bann. "Was soll das? Mach sofort die Tür wieder auf!" "Erst wenn wir geredet haben." "Ich wüßte nicht, was wir uns zu sagen hätten!" fauchte Francis seinen Vater wutentbrannt an und Lucius merkte, wie sein eigenes Temperament allmählich auf die offene Feinseligkeit in der Stimme des Jungen zu reagieren begann. Aber Francis jetzt anzuschreien, würde alles nur verschlimmern. Wenn er ihre Beziehung retten wollte, dann musste er Verständnis zeigen. Und vor allen Dingen ruhig bleiben. Also atmete er mehrmals tief durch, bevor er antwortete: "Wir müssen uns über eine Menge Dinge unterhalten, mein Junge. Du kannst mir nicht für immer aus dem Weg gehen!" "Nenn mich nicht Junge." Francis drehte seinem Vater den Rücken zu, offensichtlich bemüht, ihn einfach so lange zu ignorieren, bis er die Geduld verlor und ging. Lucius presste wütend die Lippen aufeinander und entschied, dass er mit Bitten nicht weiterkommen würde. Er packte Francis an der Schulter und drehte ihn grob zu sich herum. "Ich lasse mich von dir nicht wie einen Bittsteller behandeln, Junge! Ich bin immerhin dein Vater!" "Das fällt dir aber früh ein! Erst läßt du dich siebzehn Jahre lang nicht sehen und dann spielst du auf einmal den treu sorgenden Vater und drängst dich ungebeten in mein Leben. Verschwinde! Du kotzt mich an!" Lucius gelang es gerade noch, sich zurückzuhalten, bevor er den Jungen einfach packte und wie ein bockiges Kleinkind übers Knie legte. Mit dem letzten Rest Geduld schaffte er es, auf die Anschuldigungen mit ruhiger Stimme zu antworten. "Ich habe deine Mutter geliebt, Francis. Und wenn ich früher von deiner Existenz erfahren hätte, dann hätte ich dich schon lange zu mir geholt." Francis warf Lucius einen angewiderten Blick zu. "Ich glaube dir kein Wort! Würde ich dir irgendetwas bedeuten, dann hättest du deiner Frau längst von mir erzählt! Aber dazu bist du wahrscheinlich zu feige!" "Feige? Du nennst mich feige?!" Lucius platzte nun doch der Kragen. Er umklammerte die Schultern des Jungen mit festem Griff und schüttelte ihn unbeherrscht hin und her. "Wäre ich so feige wie du sagst, dann hätte ich wohl kaum Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um dich anerkennen zu lassen! Ich war vorhin bei meinem Anwalt und in den nächsten Tagen wird die ganze Welt wissen, dass du mein Sohn bist. Ich habe schon alles in die Wege geleitet. Nur die Bestätigung des Ministeriums fehlt noch und jetzt sag mir noch einmal, dass ich feige bin!" Die auf diesen Ausbruch folgende Stille breitete sich wie ein Tuch über den kleinen Raum. Francis blinzelte seinen Vater lange Sekunden ungläubig an. "Was?!" "Francis, es tut mir leid! So solltest du nicht davon erfahren. Ich wollte es dir schonend beibringen, nur deswegen bin ich hier..." Weiter kam Lucius nicht. Francis brauchte etwas, bis Lucius Worte zu ihm durchdrangen. Doch dann explodierte er förmlich vor Wut. "Warum hast du mich nicht vorher gefragt, ob ich das überhaupt will? Wer gibt dir das recht dazu, so etwas wichtiges einfach über meinen Kopf hinweg zu entscheiden?!" "Weil ich wollte, dass du endlich den Platz einnimmst, der dir zusteht. Ich liebe dich, Francis. Und ich will dich nicht verstecken. Weder vor meiner Frau, noch meiner Familie oder der Gesellschaft." Lucius bewegte sich langsam auf den Jungen zu, der immer weiter zurückwich, bis er von der Wand in seinem Rücken gestoppt wurde. "Ich werde dich nicht belügen, Francis. Dadurch, dass ich dich anerkenne, wollte ich meinen Fehler gegenüber deiner Mutter wenigstens ein wenig wiedergutmachen." "Glaubst du den Mist eigentlich, den du da verzapfst?!" Dieser undankbare Bengel. Lucius knirschte mittlerweile mit den Zähnen und warf jeglichen Gedanken an Rücksichtnahme über Bord. Es wurde Zeit, den Jungen an einige grundlegende Kleinigkeiten zu erinnern. "Solange du noch nicht volljährig bist, gehörst du mir, Francis. Ich kann mit dir machen, was ich will. Niemand würde mich daran hindern, wenn ich dich bis zu deiner Volljährigkeit im Keller einsperre!" "Ganz der gewissenlose Todesser!" entgegnete Francis bissig und setzte gleich noch einen drauf. "Ich wünschte, ich wäre dir nie begegnet!" Das war zuviel. Lucius sah buchstäblich rot. "Dir tut es also leid, dass wir uns begegnet sind?!" brüllte er unvermittelt und krallte seine Finger in den Kragen des Jungen, um Francis dicht an sich heran zu ziehen. Er scherte sich nicht mehr darum, ob er dem Jungen weh tat oder nicht. Er wollte ihn nur noch so verletzten, wie er selbst verletzt worden war und es war ihm egal, wie er dieses Ziel erreichte. "Hätte ich dich in der Kneipe lassen sollen? Hat es dir so viel Spaß gemacht, für jeden die Beine breit zu machen, solange er nur genug dafür bezahlt?" "Du mußt es ja wissen! Vergiß nicht, dass du es auch nicht umsonst bekommen hast!" Auch später konnte Lucius nie genau sagen, wie es passiert war. Es geschah einfach. In dem einen Augenblick wollte Lucius den Jungen noch erwürgen, im nächsten lagen sie sich heftig küssend auf dem Bett. Völlig gefangen in der Lust des Augenblicks schob er seine Hand unter das dünne Hemd des Jungen und streichelte die weiche Haut auf Francis Rippen mit sanften Bewegungen. Doch als Francis seine Hände in die weichen Haare seines Vater grub, riß Lucius mit einem letzten Rest klaren Verstandes den Kopf hoch, gewaltsam den Kontakt unterbrechend. "NEIN!" Lange Zeit sagte keiner der beiden etwas, dann setzte Lucius sich benommen auf. Seine Gefühle waren in Aufruhr. Schuld, Selbstanklage und Lust kämpften um die Vorherrschaft. Er atmete mehrmals tief durch, ehe er es wagte, Francis anzuschauen. Dieser lag immer noch in den Kissen und starrte ihn fassungslos an. Schließlich hob er langsam die Hand und berührte mit zitternden Fingern Lucius' Arm. "Du solltest gehen." "Das kann ich nicht. Ich liebe dich so sehr, dass es mich fast zerreißt. Ich kann dich nicht aufgeben." Lucius war zu schockiert von sich selbst, um noch genau zu wissen, was er gerade redete. Beinahe hätte er... Mit einem angewiderten Seufzen schüttelte er Francis Hand ab und stand auf. "Es tut mir leid, Francis. Das hätte niemals passieren dürfen." "Warum kannst du dir die Wahrheit nicht eingestehen?" Der Junge stand nun ebenfalls auf und liebkoste mit den Fingerspitzen Lucius' Wange. "Du willst mich. Das kannst du nicht leugnen. Aber es zerstört dich ebenso wie es mich zerstört. Deswegen ist es für uns beide besser, wenn wir uns nie wiedersehen." Lucius wusste, dass Francis recht hatte. Tief in seinem Herzen wusste er genau, dass es Wahnsinn war, was sie taten. Der Vorfall eben hatte es bewiesen. Gefühle ließen sich nicht einfach abschalten und irgendwann würden sie diesen Gefühlen nachgeben und sich selbst damit zerstören. Er sollte einfach gehen. Es wäre das richtige Verhalten, die einzig vernünftige Lösung. Er wusste, was Francis von ihm erhoffte, doch so leid es ihm tat, er konnte nicht zurück. "Du hast recht. Ich hätte niemals hierher kommen sollen. Es wäre besser, wenn wir uns niemals wiedersehen würden." Er lächelte traurig, denn er würde diesen kleinen Funken Hoffnung, den er in den Augen des Jungen sah, mit seinen nächsten Worten unwiederbringlich auslöschen. "Aber ich kann dich nicht aufgeben, Francis. Ich kann und will dich nie wieder verlieren." Der Junge senkte wortlos den Kopf, er wusste, er hatte verloren. "Und jetzt?" "Jetzt warten wir darauf, dass das Ministerium mir die beglaubigte Urkunde deiner Anerkennung zurückschickt und dann..." Lucius holte tief Atem und berührte zärtlich die zerzausten Haare des Jungen, ohne jedoch eine Reaktion zu erzielen. Francis sah weiterhin stur zu Boden. "Dann werde ich meiner Familie alles erzählen." Lucius wartete vergeblich auf eine Antwort und schließlich gab er auf. Mit einem leisen Seufzen ging er zur Tür und löste den Bann. Auf der Schwelle drehte er sich noch einmal um. "Es tut mir leid." Endlich sah Francis ihn an und seine Augen spiegelten Lucius Qualen wider. "Mir tut es auch leid," gestand Francis leise ein. Lucius nickte kurz und ging dann ohne ein weiteres Wort hinaus. -*-*- Endlich! Narzissa zog einen Briefbogen hervor, auf dem einige Namen vermerkt waren und konnte ihr Glück kaum fassen, als sie darauf auch Nora Hudson fand. Hastig prägte sie sich die Adresse ein und apparierte. Nur wenige Augenblicke später stand sie vor einem kleinen unscheinbaren Haus in einem der ein wenig vornehmeren Randgebiete der Stadt. Noch einmal vergewisserte sie sich, dass es sich um die richtige Adresse handelte, dann ging sie entschlossen zur Tür und drückte auf die Klingel. "Ja, bitte? Was...Mrs. Malfoy?!" Narzissa lächelte die ältere Frau in der Tür gewinnend an und streckte ihr die Hand entgegen. "Meine liebe Mrs. Hudson! Wie geht es Ihnen?!" "Ich...gut. Danke der Nachfrage..." Nora war so verwirrt wie noch nie zuvor. Hatte Lucius seiner Frau alles erzählt? Oder hatte Narzissa es alleine herausgefunden? Oder war das alles nur ein unglaublicher Zufall und ihr Besuch hatte einen ganz anderen Grund? Narzissa räusperte sich leise und erst in diesem Augenblick fiel dem ehemaligen Kindermädchen auf, dass sie immer noch vor der Tür standen. "Wollen Sie mich nicht hereinbitten?" "Wie...ach ja..." Nora gab die Tür frei und führte Narzissa dann ins Wohnzimmer. Sie bot ihr eine Erfrischung an, die von Narzissa jedoch abgelehnt wurde. Daraufhin saßen sie einige Sekunden schweigend zusammen, bis Nora es schließlich nicht mehr aushielt. "Was führt Sie denn zu mir, wenn ich fragen darf?" Narzissa lächelte leise und entschloß sich für einen Frontalangriff. "Ich würde gern mit Francis sprechen." Um ein Haar wäre Nora in Panik geraten, doch lange Jahre in den Diensten der Malfoys hatten sie die nötige Selbstbeherrschung und Gleichgültigkeit gelehrt, um ihrer Stimme einen gleichgültigen Klang zu verleihen. "Wie kommen Sie auf den Gedanken, dass es hier jemanden dieses Namens geben könnte?" Volltreffer. Narzissa konnte ihr Glück kaum fassen. Der Junge war tatsächlich hier. Ein Irrtum war nicht möglich. Sie hatte genau ins Schwarze getroffen, wie sie deutlich an dem panischen Ausdruck erkennen konnte, der sich für einige wenige Sekundenbruchteile in Noras Augen zeigte. "Nun, ich bin durchaus über die kleinen... Eskapaden meines Mannes informiert." Narzissa lehnte sich nahezu entspannt in ihrem Sessel zurück und genoß das Gefühl, endlich einmal die Oberhand zu haben. "Würden Sie jetzt bitte den Jungen holen, damit ich mit ihm sprechen kann?" "Sie irren sich. Hier gibt es niemanden außer mir." "Ist das so?" Narzissa stand plötzlich auf und wanderte scheinbar ziellos durch das kleine Wohnzimmer. "Ein hübsches Haus haben Sie hier. Gehört es Ihnen?" "Ja. Es ist schon seit Generationen im Besitz meiner Familie." Nora fühlte sich ziemlich unbehaglich angesichts dieses abrupten Umschwungs in Narzissas Verhalten. Diese aufgesetzte Freundlichkeit irritierte sie mehr, als sie zugeben wollte. "Verglichen mit Malfoy Manor ist es natürlich winzig, aber es genügt mir." "Und da Sie ja allein leben, wie Sie vorhin schon sagten..." Narzissa ließ den Satz scheinbar gleichgültig ausklingen und öffnete die Tür zum Flur. "Haben Sie schon einmal daran gedacht, Gäste aufzunehmen? Sie haben doch bestimmt ein oder zwei Zimmer, die sie dafür nutzen könnten." Ehe Nora Zeit hatte, etwas dagegen zu unternehmen, war Narzissa bereits die Treppe hinaufgestiegen und machte Anstalten, die erste Zimmertür aufzustoßen. Nora rannte so schnell sie konnte hinterher. "Halt, was..." Nora wollte die andere zurückhalten, zuckte jedoch erschrocken zurück, als Narzissa herumfuhr und ihr einen eisigen Blick zuwarf. "Ich weiß, dass der Junge hier ist. Und ich will ihn auf der Stelle sprechen." Obwohl in Narzissas Stimme eine unüberhörbare Drohung mitschwang, ließ Nora sich nicht einschüchtern. "Ich kenne keinen Francis!" "Lassen wir doch diese Spielchen, meine liebe Mrs. Hudson." Mit diesen Worten zog Narzissa ihren Zauberstab hervor und richtete ihn auf das ehemalige Kindermädchen. "Wo ist er? Bringen Sie mich auf der Stelle zu ihm, oder es wird Ihnen wirklich leid tun." "Sie sind verrückt!" Nora schüttelte ungläubig den Kopf. Das konnte nur ein Traum sein. "Sie können doch nicht einfach mein Haus durchsuchen!" "Aber natürlich kann ich das! Wer sollte mich daran hindern? Sie etwa?" Angesichts der Tatsache, dass die Spitze von Narzissas Zauberstab gegen ihre Kehle drückte, war es Wahnsinn, weiterhin zu leugnen, doch Noras Loyalität gehörte allein Lucius. "Wenn Sie mir nicht glauben, dann bitte. Durchsuchen Sie das Haus. Aber seien Sie versichert, dass Mr. Malfoy von dieser Ungeheuerlichkeit erfahren wird!" Einige Sekunden starrten die beiden sich an, dann wirbelte die Narzissa herum und riß ohne Vorwarnung die Tür zu Francis Zimmer auf. Nora unterdrückte gerade noch einen erschrockenen Aufschrei, doch ihre Sorge war ganz umsonst. Das Zimmer war leer. Verwirrt blinzelnd sah sie Narzissa dabei zu, wie sie zum nächsten Zimmer ging, doch Nora interessierte es nicht mehr, was die andere tat. Viel wichtiger war die Frage, wo Francis sich gerade aufhielt. Nora schluckte schwer. Es gab nur eine Erklärung und Lucius erklären zu müssen, dass sein Sohn davongelaufen war, war etwas worauf sie sich überhaupt nicht freute. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)