All fall down von Leya ================================================================================ Kapitel 23: ------------ Disclaimer: Nicht meins. Leider. Alle dem HP-Universum entliehenen Charaktere gehören voll und ganz Mrs. Rowling. Ein riesengroßes Dankeschön an meine Beta Akane-chan (ich hoffe, die neue Version gefällt Dir^^) Und natürlich die herzlichsten Grüße an all diejenigen, die immer noch nicht aufgegeben haben und diese Story immer noch weiterverfolgen. -*-*- All down fall 23 -*-*- "Es ist unheimlich hier!" Francis zog seinen Umhang enger um die Schultern und drängte sich unbewusst ein wenig näher an den dunkelhaarigen Zauberer heran. Snape, der immer noch ein wenig ungehalten über die Art und Weise war, wie Lucius seine Verantwortung auf ihn abgewälzt hatte, wich ihm abrupt aus und überlegte ernsthaft, ob er dem Jungen von den Geschichten erzählen sollte, die über den Verbotenen Wald im Umlauf waren oder nicht. Als hätte er die Gedanken seines Begleiters gelesen, stellte Francis rasch den alten Abstand zwischen ihnen wieder her und musterte die bedrohlich in der Nähe aufragenden Baumwipfel mit unübersehbarem Unbehagen. Zwar waren sie weit genug von den im silbernem Mondlicht schimmernden Bäumen entfernt, um sich sicher fühlen zu können, doch selbst hier war deutlich eine beinahe bösartige Präsenz zu spüren, die in den Schatten des Waldes zu lauern schien. "Gibt es wirklich keinen anderen Ort, an den Sie mich bringen könnten?" Snape hatte sich diese Frage in den letzten Stunden selbst immer wieder gestellt, doch so ungern er es zugab, Lucius hatte vollkommen recht. Hogwarts war der einzige Ort, an dem weder Narzissa noch sonst irgendjemand dem Jungen etwas anhaben konnte und diesen unbestreitbaren Vorteil konnten sie nicht ignorieren. Allerdings hatte Snape nicht damit gerechnet, dass er derjenige sein würde, der Dumbledore von ihren Plänen unterrichten musste. Zunächst hatte er es für einen Scherz gehalten. Doch als er erkennen musste, dass sein Freund es absolut ernst war, hätte er diesem am liebsten umgebracht. Mühsam hatte er sein aufbrausendes Temperament unter Kontrolle gebracht und so gerade noch mitbekommen, wie Lucius ihm aufmunternd auf den Rücken schlug und ihm viel Glück wünschte. Im nächsten Augenblick stand er allein in der armseligen Küche des kleinen Restaurants und hatte einen Jugendlichen am Hals, der ihn mit seiner Aufsässigkeit viel zu sehr daran erinnerte, wie Lucius im gleichen Alter gewesen war. "Bei Carl wäre ich absolut sicher gewesen", murmelte Francis kaum hörbar vor sich hin und Snape beschloss, ihn zu ignorieren. Es hatte absolut keinen Sinn, mit dem Jungen darüber zu diskutieren. Er wollte einfach nicht einsehen, dass Hogwarts gut für ihn war. Wahrscheinlich musste erst etwas passieren, bevor er seinen neuen Aufenthaltsort zu schätzen lernte. "Warum kann Lucius diesen Dumbledore nicht leiden?" Die scharfe Entgegnung, dass das Verhältnis zwischen Dumbledore und seinem Vater ihn absolut nichts anging, bereits auf den Lippen, hielt Snape sich im letzten Augenblick zurück und sagte nur: "Die beiden haben unvereinbare Interessen." "Weil Lucius ein Todesser ist?" Snape blieb so abrupt stehen, dass Francis um ein Haar gegen ihn geprallt wäre und packte den überraschten Jungen am Kragen seiner Robe. "Hör gut zu, mein Junge. Ich werde mich nicht wiederholen. Dein Vater ist ein Todesser, aber diese Tatsache darfst du niemandem gegenüber erwähnen. Wenn du danach gefragt wirst, dann tust du so, als ob du keine Ahnung hättest. Ist das klar?!" Francis starrte ihn aus weit geöffneten Augen an und plötzlich wurde Snape bewusst, dass er dem Jungen wahrscheinlich die Luft abschnürte. Hastig ließ er ihn los und beobachtete mitleidlos, wie Francis aufhörte zu husten. Dann wandte er sich brüsk ab und stapfte davon. Francis warf einen unbehaglichen Blick auf die dunklen Bäume und eilte seinem Begleiter dann so schnell wie möglich hinterher. -*-*- Als Professor Dumbledore kurz vor Mitternacht durch die Aktivierung der um Hogwarts liegenden Schutzzauber aus dem Schlaf geholt wurde, befürchtete er zunächst einen Angriff auf seine Schule. Rasch kleidete er sich an und eilte so schnell wie möglich in sein Büro. Zu seiner Beruhigung schienen es lediglich zwei Besucher zu sein, von denen sich einer gleich darauf als Snape entpuppte. Doch wer war der andere? Mittlerweile hellwach stand Dumbledore am Fenster seines Büros und beobachtete mit wachsender Neugier die beiden dunkel gekleideten Gestalten, die sich langsam über den kurzgeschnittenen Rasen dem Eingangstor der Schule näherten. Nur noch wenige Schritte, und er würde endlich die Identität seines geheimnisvollen Besuchers ergründen können. Als der Professor und sein Begleiter einen bestimmten, nur dem Schulleiter bekannten Punkt passiert hatten, zückte dieser seinen Zauberstab und aktivierte einen selten genutzten Zauber, der ihm die Identität seines Besuchers verraten würde. Ungläubig blinzelnd las Dumbledore den Namen, der sich vor seinen Augen in der kalten Nachtluft geformt hatte und versuchte mit einem Kopfschütteln, seine Gedanken frei zu bekommen. Das war schlichtweg unmöglich! Fahles Mondlicht tanzte über die beiden Besucher hinweg und der Schulleiter erhaschte einen kurzen Eindruck von blasser Haut unter einem hellblonden Haarschopf. Dumbledore musste die Wahrheit akzeptieren. Diese Haarfarbe war unverwechselbar. Snape war in der Begleitung von Lucius' Malfoys Sohn. Ungeduldig wartete er, bis die beiden die Schule betreten hatten, dann zog er sich an seinen Schreibtisch zurück. Gespannt erwartete der alte Zauberer die leisen Schritte, welche die Ankunft seines Professors für Zaubertränke ankündigten und bat ihn herein, noch ehe er anklopfen konnte. "Albus? Kann ich Sie sprechen?!" Dumbledore lächelte fröhlich und nichts in seiner Miene wies darauf hin, dass er bereits ahnte, warum Snape ihn aufsuchte. "Natürlich, Severus. Ich nehme an, Sie wollen mir erklären, wie Sie in Mr. Malfoys überaus angenehme Gesellschaft geraten sind." -*-*- "Zitronendrops?" Francis schüttelte den Kopf und kam zu dem Schluss, dass er seinem Vater nur zustimmen konnte. Dieser Mann war einfach viel zu freundlich, um kein Misstrauen zu erregen und wenn er eines in seinem Leben gelernt hatte, dann, dass es meistens die Freundlichen waren, die sich hinterher als die Gefährlichsten und Verschlagensten entpuppten. Und nach allem, was er jemals über Dumbledore gehört hatte, lag er mit dieser Einschätzung absolut richtig. "Nun, mein lieber Mr. Malfoy, was führt Sie zu mir?" Es dauerte einige Sekunden, bis es Francis klar wurde, dass er gemeint war. Noch immer hatte er sich nicht daran gewöhnt, jetzt einen anderen Namen zu tragen und er bezweifelte, dass er das jemals würde. Da er keine Ahnung hatte, was er sagen sollte, warf er Snape einen hilfesuchenden Blick zu. Dieser verdrehte genervt die Augen und antwortete an seiner Stelle. "Darf ich Ihnen Francis Malfoy vorstellen, Albus? Lucius Malfoys unehelicher Sohn. Er ist einige Monate älter als Draco und sein Vater hat ihn vor einigen Tagen anerkennen lassen. Sie können sich sicherlich denken, was das heißt." Dumbledore zwinkerte Francis verschwörerisch zu, was dieser leicht irritiert zur Kenntnis nahm und mit einem kritischen Stirnrunzeln beantwortete. "Ist die Anerkennung bereits öffentlich?" "Das Ministerium hat es bestätigt, aber offiziell weiß es noch niemand. Bedauerlicherweise scheint die Neuigkeit jedoch durchgesickert zu sein und jetzt trachtet irgendjemand dem Jungen nach dem Leben. Es wurde bereits ein Anschlag auf ihn verübt und das Haus, in dem er sonst untergebracht ist, wird beobachtet", erklärte Snape leise und hoffte, Francis würde clever genug sein und den Mund halten. Er und Lucius hatten vereinbart, einen Anschlag vorzuschieben, damit es einen triftigen Grund gab, um für Francis Asyl in Hogwarts zu erwirken. Erleichtert stellte er fest, dass der Junge zumindest so viel Verstand bewies, um ihn nicht vor seinem Vorgesetzen bloßzustellen. "Lucius bittet Sie, seinen Sohn für einige Tage in Hogwarts aufzunehmen, bis er die Angelegenheit geklärt hat." "Ich nehme an, es ist besser, wenn ich nicht nachfrage, wie Mr. Malfoy mit dieser Situation umzugehen gedenkt, richtig?" Dumbledore strich nachdenklich über seinen Bart und wunderte sich wieder einmal darüber, dass die Malfoy-Gene anscheinend in jeder einzelnen Generation dominierten. Schon Lucius hatte wie eine Kopie seines Vaters gewirkt und wenn er nun Draco und Francis miteinander verglich, fand er kaum Unterschiede zwischen ihnen. Selbst ihre Haare hatten wahrscheinlich den gleichen Farbton. Die beiden zusammen zu sehen, würde interessant werden. Es schien fast, als könne Snape die Gedanken seines Vorgesetzen lesen, denn er beeilte sich, Dumbledore darauf hinzuweisen, dass Draco keine Ahnung von der Existenz seines Bruders hatte und man Francis daher kaum am regulären Tagesgeschehen teilnehmen lassen konnte. "Wo bist du vorher zur Schule gegangen, Francis?", wollte Dumbledore auf einmal wissen und stellte verwundert fest, dass sein Gegenüber ihn beinahe trotzig ansah. "Gar nicht. Ich bin auf den Strich gegangen." "Verstehe." Das erklärte so einiges. Der Schulleiter lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück und faltete die Hände vor dem Bauch. "Ich denke, es wird das Beste sein, wenn wir dich in Slytherin unterbringen. Du bekommst ein Zimmer in der Nähe von Professor Snape. Er wird sich um dich kümmern." Snape nickte knapp und machte Anstalten, sich zu erheben, doch eine rasche Handbewegung Dumbledores hielt ihn auf. "Warte bitte draußen, Francis. Ich möchte mich noch ein wenig mit Professor Snape unterhalten." Francis stand auf und ging schweigend hinaus. Nachdem die Tür hinter ihm zugefallen war, beugte Dumbledore sich abrupt vor und taxierte Snape mit bohrenden Blicken. "Und jetzt will ich die Wahrheit hören, Severus." Snape zuckte mit den Schultern. "Die Wahrheit kennen Sie, Albus. Ich habe sie Ihnen gerade gesagt." "Tatsächlich? Mir scheint, Sie haben so einiges ausgelassen. Bitte nehmen Sie sich die Zeit und füllen Sie die Lücken." Der Schulleiter nahm einen seiner Drops und steckte ihn in den Mund. "Warum ist Lucius nicht selbst gekommen, um mir seinen Sohn zu bringen? Warum hat er Sie vorgeschickt? Und vor allen Dingen möchte ich natürlich wissen, warum er ausgerechnet Ihnen seinen Sohn anvertraut." "Sie wissen genau, dass wir uns recht gut kennen. Lucius vertraut mir schon seit unserer gemeinsamen Schulzeit, Albus. Ich habe ihm nie Grund gegeben, an mir zu zweifeln." Snape fühlte sich überhaupt nicht wohl in seiner Haut. Seine Freundschaft zu Lucius war etwas, worüber er nur ungern redete und normalerweise spielte er ihre Beziehung gerade vor Dumbledore immer herunter. Anscheinend war es damit nun vorbei. Im Stillen über Lucius und seinen Dickkopf fluchend, wappnete sich Snape gegen das, was Dumbledore nun tun würde. Er musste nicht lange warten. Der alte Zauberer war gedanklich bereits einen Schritt weiter geeilt. "Könnte man sagen, dass Lucius seinen ältesten Sohn dem anderen vorzieht?", fragte der Schulleiter gleichmütig nach und wieder fühlte Snape sich in die Enge getrieben. Ihm blieb jedoch nichts anderes übrig, als zuzustimmen. "Lucius hat Angst, Francis zu verlieren nachdem er ihn gerade erst gefunden hat. Er würde alles tun, um ihn zu beschützen. Daher war er bereit, den Jungen hierher zu bringen. Sie wissen, was er von Hogwarts hält." "Sie meinen, was er von ,mir' hält." Dumbledore grübelte. Er hatte keinen Grund, an den Worten des Professors für Zaubertränke zu zweifeln. Lucius Malfoy musste tatsächlich extrem verzweifelt sein, wenn er seinen Sohn in die Hände eines Mannes gab, der ihm gefährlich werden konnte. "Ich hätte niemals gedacht, dass Lucius Malfoy mir tatsächlich seinen Sohn überlässt." Snape, der immer noch wie ein großer, schwarzer Vogel auf einem der Besucherstühle hockte, sah seinen Vorgesetzten besorgt an. "Sie können doch nicht..." "Ich weiß, ich weiß. Ich werde den Jungen nicht dazu benutzen, Lucius zu erpressen." Dumbledore lehnte sich wieder in seinem Stuhl zurück und zupfte nachdenklich an seinem Bart. "Aber Sie müssen zugeben, dass es eine einmalige Gelegenheit wäre, Lucius auf unsere Seite zu ziehen." "Das können Sie nicht machen, Albus! Genau davor hatte Lucius Angst. Wissen Sie eigentlich, wie lange ich auf ihn einreden musste, damit er offen auf Sie zukommt? Ursprünglich wollte er, dass ich Francis in Slytherin verstecke, ohne Ihnen etwas zu sagen." Dumbledore nickte langsam. Es überraschte ihn überhaupt nicht, dass Lucius ein Treffen mit ihm scheute. Die beiden waren noch nie besonders gut miteinander ausgekommen und ihre Begegnungen in den letzten Jahren waren immer von Misstrauen und Abscheu bestimmt gewesen. "Dennoch sollten wir diese einmalige Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Durch den Jungen eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten für uns." Dumbledore überlegte einen Augenblick und fuhr dann beinahe heiter fort: "Wenn ich mich zu viel mit Francis beschäftige, würde das bei Lucius nur Verdacht erregen. Aber Sie könnten sich ohne Probleme mit dem Jungen anfreunden und ihn davon überzeugen, dass es gut für seinen Vater wäre, wenn er sich von dem Dunklen Lord abwendet." "Das kann ich nicht machen, Albus!" Snape war absolut hilflos und er wusste es auch. Hin und her gerissen zwischen der Sorge um seinen Freund und der Loyalität zu seinem Vorgesetzten, wollte er weder den einen verraten noch den anderen enttäuschen, aber es war klar, dass es keinen Ausweg für ihn gab. "Lucius vertraut mir." Dumbledore blickte seinen Mitarbeiter lange schweigend an, ehe er schließlich nickte. Die Enttäuschung in seinen Augen war unübersehbar. "Also gut. Ich werde den Jungen nicht offen auf das ansprechen, was seinem Vater vorgeworfen wird. Aber wenn er von sich aus fragt, werde ich ihm die Wahrheit erzählen." "Wie Sie meinen", gab Snape zähneknirschend zu. Er empfand es als ganz und gar nicht fair, konnte aber seinem Vorgesetzten nicht widersprechen ohne zu riskieren, dass dieser Francis auf die Straße setzte. "Dann wäre so weit alles geklärt", stellte Dumbledore heiter fest und gab Snape zu verstehen, dass er entlassen war. "Sehen Sie zu, dass Sie noch ein wenig Schlaf bekommen. Die Nacht wird ohnehin kurz und ich möchte nicht, dass die Schüler morgen unter Ihrem Schlafmangel leiden." Grollend stürmte Snape hinaus und Francis, der vor der Tür auf ihn gewartet hatte, blieb wieder einmal nichts weiter übrig, als hastig hinter ihm her zu laufen. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)