Knicks vs. Celtics von Vampyrsoul (Boston Boys 2) ================================================================================ Kapitel 4: Blind Pass --------------------- Tatsächlich tauchte Roger erst eine Woche später wieder auf. Ich hatte mir bereits vorgenommen, ihm seine Sachen, die er bei mir vergessen hatte, bei Gelegenheit auf der Arbeit vorbei zu bringen, hatte es bisher jedoch noch nicht geschafft. Auch wenn er nichts mehr mit uns zu tun haben wollte, gehörte es sich für mich nicht, sie einfach zu behalten. Fröhlich wie immer stand er am Spielfeldrand. „Hey. Kann ich noch mitspielen?“ „Klar! Du kommst zu uns ins Team, dann ist’s fairer“, antwortete ihm Anthony. Bobbys kleiner Bruder war das Nesthäkchen unserer Clique und außerdem der kleinste. Doch dafür war er unglaublich flink. „Ist gut. Wo soll ich deine Sachen hintun?“, wandte sich Roger dann an mich. „Leg sie ruhig neben meine Tasche. Sorry, ich hab deine nicht hier. Ich bring sie dir beim nächsten Mal mit.“ Ich wusste noch nicht, ob ich mich freuen sollte, dass er da war, und wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte. Hatte er tatsächlich nur etwas Zeit gebraucht? „Kein Problem. Ich kann da noch ein paar Tage drauf warten. Wie sehen die Teams aus?“ Er packte den Beutel neben meine Sachen und kam dann zu uns zurück. Ihm war überhaupt nicht anzumerken, dass er ein paar Mal gefehlt hatte. Es war, als wäre nichts passiert. „Du, Anthony und ich gegen Toby und Darius“, erklärte ihm Greg. Mit einem Nicken stieg Roger dann auch direkt ins Spiel ein. Nun merkte man doch, dass er nicht einfach vergessen hatte, was vorgefallen war. Er war deutlich weniger zurückhaltend als bei mir zu Hause, dennoch verpasste er die eine oder andere Gelegenheit, mir den Ball abzunehmen, die er vorher auf jeden Fall genutzt hätte. Und auch so hielt er deutlich Abstand zu mir.   Nicht nur mir schien das aufzufallen, denn nach der zweiten Runde nahm mich Anthony etwas zur Seite. „Was ist denn mit Roger los? Er verhält sich irgendwie komisch.“ Ich seufzte. Hatte sein Bruder ihm nichts erzählt? „Er war letztens mit Terrence und Bobby bei mir nach ’nem Wolkenbruch. Er hat die Dildos gesehen, die ihr mir geschenkt habt, und dabei natürlich auch seine Rückschlüsse gezogen. So wirklich scheint er damit nicht klarzukommen.“ „Dabei hast du dich doch noch nicht mal an ihn rangemacht, oder?“, fragte mein Gegenüber überrascht und mit einem leicht säuerlichen Unterton. „Nö, warum sollte ich?“ Ich zuckte mit den Schultern. Die Jungs wussten eigentlich, dass ich das schon aus Prinzip nicht tat. „Er ist hetero, also völlig uninteressant für mich.“ „So ein Arschloch!“ „Na, so schlimm ist es auch nicht. Er hat mich weder beleidigt, noch ’n blöden Spruch gebracht“, beruhigte ich ihn und wuschelte ihm durch die Haare. Schön, dass er sich solche Sorgen um mich machte. Aber es war unnötig. „Er wird schon noch merken, dass schwul sein nicht heißt, dass man jedes männliche Wesen direkt anmacht.“ „Ich hoffe es.“ Ganz überzeugt war Anthony wohl noch nicht. Dennoch kam er direkt wieder mit zu den anderen zurück. Als wir dort ankamen, schien ihm etwas einzufallen: „Hast du eigentlich dieses Wochenende irgendwann frei? Du wärst mal wieder dran ’n Club auszusuchen. Diesmal hab ich sogar Zeit.“ „Oh, stimmt. Ja, ich hab Samstag frei. Wir könnten also Freitag gehen. Wäre bei Trevor okay? Oder bleibt ihr dabei, dass ihr in ’nen größeren wollt?“, wandte ich mich an Darius und grinste ihn etwas gehässig an. „Nee, lass mal lieber. Trevor ist okay“, antwortete er fast schon panisch und Greg pflichtete ihm bei. Nur mühsam unterdrückte ich mein Schmunzeln. „Cool. Dann sag ich meinem Bruder Bescheid. Rufst du Terrence an?“, stellte Anthony sicher, dass alle informiert wurden. „Kann ich auch mitkommen?“, fragte Roger, den ich kurzzeitig vergessen hatte, plötzlich schüchtern. „Eher nicht. Nimm es mir nicht übel, aber das ist ’n Schwulenclub. Ich glaub nicht, dass du dich da wohl fühlst.“ Nee, ich wollte ihn sicher nicht dabei haben, wenn er schon auf mich so reagierte. Ich hatte keine Lust auf Stress, weil er jemanden blöd anmachte. Etwas enttäuscht sah er mich an, nickte dann aber. Dennoch konnte ich bei seinem Blick nicht anders, als einzulenken. „Na gut, du kannst es dir ja nochmal überlegen.“ Er murmelte nur zustimmend, dann gingen wir zurück ans Spiel.   Nach drei weiteren Runden, die wir wie üblich durchwechselten, wurde es für uns alle Zeit, nach Hause zu fahren. Es wurde auch bereits dunkel. „Wir sehen uns dann Freitag“, rief ich Darius nach, als er sich in eine andere Richtung aufmachte als der Rest von uns. Dann wandte ich mich an Roger: „Hast du dir überlegt, ob du mit in den Club kommen willst?“ „Ich bin noch nicht ganz sicher“, gab er zu. Dabei biss er sich unruhig auf die Unterlippe. „Moment.“ Greg kramte in seiner Tasche und holte dann einen Stift und Zettel heraus. Er kritzelte etwas darauf, dann gab er ihn an den Neuen. „Hier. Das ist meine Nummer. Du kannst ja mal anrufen. Ich hab mich auch am Anfang etwas schwer getan, als Toby sich im Team geoutet hat. Danach kannst du es dir ja immer noch überlegen, ob du nicht doch mitkommen magst. Es ist wirklich nicht so schlimm, wie man glaubt.“ „Danke.“ Roger schaffte es zwar zu lächeln, doch es sah etwas gequält aus. Er steckte den Zettel weg, hob die Hand zum Gruß und ging dann nach Hause. „Ich glaub nicht, dass er kommt“, warf Anthony ein. Ich zuckte mit den Schultern. „Glaub ich auch nicht. Aber Greg hat recht, ich hätte auch nicht gedacht, dass ich nach seiner ersten Reaktion noch Kontakt zu ihm haben würde. Vielleicht hilft ja ein Gespräch wirklich. Und solange er noch mitspielt und keine dummen Sprüche macht, ist es doch auch okay, ich kann nicht verlangen, dass jeder das toll findet.“ „Hast recht. Wäre schade, wenn er deshalb wirklich ganz abgehauen wäre“, pflichtete Anthony mir bei.     Tatsächlich kamen wir am Freitag auch mal wieder wirklich alle zusammen. Durch die unterschiedlichen Arbeitszeiten, Berufe und Studiengänge war das nicht immer einfach. Daher spöttelte Darius irgendwann auch: „Wir sind schon alle verkappte Schwuchteln. Da schaffen wir es endlich mal wieder alle und dann auch noch hier.“ „Wir müssen Toby eben mit vereinten Kräften verkuppeln, sonst wird das doch nie was“, sagte Greg mit einem Schmunzeln. „Alleine schafft er das ja nicht.“ „Tse. Keine Sorge, ich brauch sicher keine Hilfe. Ich brauch nur ’n vernünftigen Kerl“, antwortete ich gespielt bockig und drückte meine Zigarette im Aschenbecher auf dem Tisch aus. Es war ja süß, dass sie helfen wollten, aber ich fand nicht, dass ich diese Hilfe brauchte. „Och nö, das heißt, Toby verschwindet gleich wieder und lässt uns stehen“, stöhnte Anthony, meinte es aber nur scherzhaft. Sie hatten eigentlich kein Problem damit, wenn ich mal für eine Weile im Darkroom verschwand. „Vielleicht. Wenn sich was Gutes finden lässt. Aber erst mal geh ich Kilian ‚Hallo‘ sagen und uns die erste Runde besorgen. Was soll’s denn sein?“ Alle nannten mir ihre Getränkewünsche und Darius kam mit, um mir beim Tragen zu helfen. „Hey, Kil. Wie läuft’s?“, grüßte ich ihn mit einem Handschlag. „Oh, hey ihr beiden. Seid ihr mal wieder alle hier?“, grüßte er freundlich zurück. „Ja. Wir müssen ja auf Toby aufpassen“, scherzte mein Kumpel. Der Barkeeper lachte. „Ich bezweifel, dass das notwendig ist. Bisher hat er das auch ganz gut allein hinbekommen. Aber schön, dass ihr dennoch mitkommt.“ „Gibt es irgendwas Interessantes?“, fragte ich. Kilian hatte einen ähnlichen Männergeschmack wie ich. Wenn ihm jemand aufgefallen war, dann war er auf jeden Fall einen genaueren Blick wert. Das würde mir etwas Zeit ersparen. „Benj hat ’n Neuen“, verkündete er. Ich verdrehte die Augen. Manchmal vergaß ich, dass er gerne tratschte. Er grinste mich spitzbübisch an. „Okay, das war dann also nicht das, was du hören wolltest?“ Ich lachte. „Nein, ich such eher was anderes.“ „Okay, ich lass euch beide mal lieber allein. Bringst du Terrence’ Cola gleich vorbei?“, verabschiedete sich Darius eilig. „Warte, ich helf dir eben.“ Ich stand auf und nahm mir zwei der Getränke, mein eigenes ließ ich an der Bar stehen. Wir verteilten die Getränke, dann ging ich zurück. „Also erzähl schon. Ich seh dir an, dass du was entdeckt hast.“ „Na du hast es aber eilig“, spottete Kilian und zwinkerte mir zu. „Du warst doch die Woche schon hier. Wird das nicht irgendwann krankhaft?“ „Ach quatsch. Also los. Was hast du entdeckt?“ Ich fand zwei Mal die Woche Sex nicht unbedingt häufig. Zumal das eher eine Ausnahme und Stressabbau war. „Schon gut. Komm ein Stück ran.“ Ich lehnte mich etwas weiter über die Bar. „Rechts, direkt neben dem Blonden mit den langen Haaren. Siehst du ihn?“ Da die Bar etwas gebogen war, saß mir leider genau jener Blonde im Blickfeld, zumindest wenn ich mich nicht auffällig weit nach vorne beugen wollte. Doch zum Glück war dieser ein alter Bekannter und bemerkte, was ich vorhatte. Er winkte mir zu und lehnte sich dann lässig nach hinten, nachdem ich zurück gewunken hatte. Damit gab er den Blick auf einen nicht allzu breiten Rücken frei. Schmächtig war der Kerl auf keinen Fall, aber auch keine Kante, die Arme sahen sehnig, aber nicht untrainiert aus. Das war schon mal vielversprechend. Was mir weniger gefiel, war das Shirt. Es war ein recht helles, locker sitzendes Muskelshirt. Ich mochte es nicht, wenn die Kleidung so nach Klischee schrie. Vermutlich hatte er auch noch so einen albernen Ohrring. Aber für einen kurzen Abstecher in den Darkroom sollte es mir egal sein. Der Rücken und die Oberarme machten mich neugierig. Ich wollte das Gesicht sehen. Als hätte ich den Gedanken laut ausgesprochen, drehte sich der Kopf mit den kurzen braunen Haaren auch in dem Moment herum. Mir stockte der Atem. Das konnte doch nicht sein! Auch mein Gegenüber weitete erschrocken die Augen, als er bemerkte, dass ich ihn beobachtet hatte. Einen Moment erwiderte er den Blick, dann sprang er auf.   Ich brauchte etwas, um zu realisieren, dass er flüchtete. Dann kam auch in mich Bewegung und ich folgte ihm. Zielstrebig steuerte er auf die Treppe zu und verschwand nach unten. Als ich ebenfalls dort ankam, war er im Gang nicht mehr zu entdecken. Leise fluchte ich, nahm dann aber den Weg zu den Toiletten. In den Darkroom würde er hoffentlich nicht geflohen sein. Ansonsten wäre er vermutlich direkt rückwärts wieder herausgestolpert. „Roger?“, fragte ich in den Vorraum hinein. Scheiße, was tat er hier? Und warum rannte er weg? „Was willst du?“, hörte ich seine Stimme aus einer der Kabinen. Klang er gerade böse? Warum? „Was ist los? Warum rennst du weg?“ Ich ging auf die Tür zu, die in dem Moment aufschwang. Er stand in hautengen Jeans und dem weiten Shirt vor mir. Woher hatte er bitte eine glitzernde Hose bekommen? Ich musste mir wirklich das Lachen verkneifen. Er hätte gerade wirklich als Klischeeschwuler durchgehen können. „Hab mich erschrocken.“ Er sah genauso böse aus wie er klang und blickte mir wütend in die Augen. Die Antwort verwirrte mich kurzzeitig. Anderseits dachte er vielleicht, dass ihn jemand abcheckte. Mit dem Outfit hätte es mich aber auch nicht verwundert. Vermutlich hatte er sich nur erschrocken, als er sah, dass ich es war, der ihn fast schon ansabberte. „Sorry. Greg hat nichts gesagt, dass du auch kommen wolltest. Sonst hätten wir draußen auf dich gewartet.“ „Greg wusste nicht, dass ich hier bin. Ich hab ihn nicht angerufen.“ Er ging an mir vorbei auf die Tür zu. Ich folgte ihm, wollte ihn nicht ohne eine Erklärung gehen lassen. „Woher wusstest du dann, dass wir hier sind?“, fragte ich verwirrt, als wir im Flur waren. „Wusste ich nicht. Sonst wäre ich woanders hingegangen. Ich wollte nur in Ruhe feiern gehen“, gab er noch immer grimmig zurück. Einen Moment brauchte ich, um die Information zu verarbeiten, starrte ihn verständnislos an. Scheiße, war das ein schlechter Witz? Sein ganzes Verhalten ergab für mich überhaupt keinen Sinn. „Willst du mich verarschen?“ „Nein und jetzt lass mich in Ruhe. Du hältst mich davon ab, mir ’nen Fick zu suchen.“ Abrupt blieb er stehen, drehte sich zu mir um und starrte mich wütend an. Unweigerlich musste ich lachen. Das konnte doch nicht sein Ernst sein. „Roger, lass den Scheiß. Das ist nicht witzig. Was willst du hier?“ „Hab ich doch schon gesagt.“ Einen Moment wurde seine Miene noch wütender. Dann änderte sich sein Gesichtsausdruck plötzlich und etwas anderes trat an diese Stelle. „Und wenn du mich weiter aufhältst, dann musst du herhalten.“ Ich wollte gerade über diese Albernheit lachen und setzte schon zu einer Erwiderung an, da kam die Wut in sein Gesicht zurück. Er machte plötzlich ein paar Schritte auf mich zu und drückte mich mit einer Hand gegen die Wand. Sein Körper drängte sich gegen meinen, ließ mir keine Chance wegzukommen, wenn ich ihn nicht grob wegstoßen wollte. Doch im Moment war ich dafür zu perplex. Heiser raunte er: „Das hier ist kein Witz! Ich meine das ernst.“ Ich sah ihm in die Augen, suchte in seinem Gesicht nach einem verräterischen Lächeln, das zeigte, dass er mich nur verarschen wollte. Doch so sehr ich es auch scannte, ich fand nichts dergleichen. Dafür gab es dort aber sehr viel wilde Entschlossenheit in den sturmgrauen Augen. Wie sollte ich das denn einordnen? Je länger ich ihn so betrachtete, desto bewusster wurde mir, dass er mein Gesicht ebenso scannte. Was suchte er? Und was suchte ich eigentlich noch? So lange hier zu stehen, würde meine Fragen auch nicht beantworten. Stattdessen wurde meine Kehle immer trockener. Verdammt, war sein Gesicht schon immer so attraktiv gewesen? Der feine Bartschatten zeigte, dass er sich locker einen Vollbart wachsen lassen konnte, die Nase war leicht schief, die sonst eher ruhigen Augen wurden von einem Sturm aufgepeitscht, die Augenbrauen zog er leicht zusammen und die schmalen Lippen befeuchtete er in diesem Moment einladend mit seiner Zungenspitze. Mir wurde gerade bewusst, wie anziehend das alles auf mich wirkte und wie wenig ich das die letzten Wochen beachtet hatte, weil ich mich nicht hatte in einen attraktiven Heterokerl verkucken wollen. Verdammt! Die Erkenntnis, dass diese Situation einiges daran änderte, traf mich wie ein Hammerschlag. Wenn Roger hier nach einem Fick suchte, stand er auf Kerle. Und gerade war er mir verdammt nah. Ich konnte die Wärme seines Körpers durch das Shirt hindurch spüren. Ich musste schlucken, um die Trockenheit in meiner Kehle loszuwerden. In dem Moment schien er in meinem Gesicht gefunden zu haben, was er gesuchte. Sein Gesicht kam mir näher und seine Lippen legten sich fordernd auf meine. Nach einem sehr kurzen Überraschungsmoment erwiderte ich den Kuss genauso gierig. Wie sollte ich auch anders reagieren, wenn mich ein so geiler Typ aus heiterem Himmel küsste? Eine Erklärung konnte ich auch später noch fordern. „Wäh, du hast geraucht“, stellte er fest, nachdem er einen kleinen Schritt von mir fort gemacht hatte. Dennoch grinste er mich selbstsicher an, ließ seine Fingerspitzen federleicht über den Stoff in meinem Schritt wandern, der bereits spannte. Als er weitersprach, lag eine leichte Unsicherheit in seiner Stimme, zeigte, dass er nicht vollkommen über die Situation erhaben war: „Ich denke, das heißt ja?“ Eigentlich wollte ich einen Moment darüber nachdenken, doch dann nickte ich einfach. Ich hatte hierbei nichts zu verlieren. Die Erklärung konnte warten, im Moment würde ich ihn sowieso nur anstarren und weitermachen wollen. Ich nahm seine Hand und ging auf den Eingang zum Darkroom zu. „Komm mit!“ Sobald es dunkel war und wir einen freien Platz gefunden hatten, trafen unsere Körper wieder aufeinander. Vorsichtig schoben sich seine Hände unter mein Shirt auf die Beckenknochen und den Bauch, während ich meine über seinen Rücken wandern ließ. Verdammt, ich hätte mir seinen Körper viel besser einprägen sollen. So musste ich meine Fantasie bemühen und mir vorstellen, wie die Körperpartien aussehen würden, die ich im Dunkeln berührte. Ich wusste ja zumindest, dass das, was ich bisher gesehen hatte, ausgesprochen gut aussah. Wie hatte mir entgehen können, dass er auf Männer stand? Eigentlich erkannte ich so etwas mittlerweile sehr zuverlässig. Mat und Peter hatten damals recht gehabt: Wenn man wusste, worauf man achten musste, war es meistens eindeutig. Die wenigstens hatten ihre Blicke so gut unter Kontrolle, dass man es nicht bemerkte. Oder war das hier nur ein Experiment für ihn? Vorerst war es egal, ich wollte lieber genießen, was hier geschah. Das war der Vorteil eines Darkrooms: Was hier geschah würde nicht nach außen dringen. Ich konnte mich gerade einfach der Überraschung hingeben und musste nicht darüber nachdenken, warum das hier geschah. Vorerst konnte es einfach geschehen lassen. Wenn wir wollten, wäre es hinterher nie passiert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)