Attack on Titan von KiraAckermann (Flügel der Freiheit 2) ================================================================================ Kapitel 1: "Tiefes Verlangen" ----------------------------- Hier saß ich nun, auf einer kleinen Mauer im Innenhof des Hauptquartiers, und schaute mir den goldenen Ring an meinem Finger an. Levi stand neben mir und lehnte mit dem Rücken gegen einer Säule. Es dämmerte bereits und das Hauptquartier erstrahlte in einem wunderschönen Rotton. Es war extrem viel passiert in letzter Zeit. Aber wir haben nicht aufgegeben zu kämpfen. Es gibt noch so viele Fragen die offen stehen und auf die wir gerne eine Antwort haben wollten. Doch wir mussten uns erst einmal wieder neu formatieren. Seit dem Vorfall mit Eren, ist nichts mehr besonderes passiert. Bis jetzt hatten wir noch unsere Ruhe. Doch ich wusste, dass eines Tages dieser tierähnliche Titan wieder auftauchen würde und irgendwas habe ich mit dem zu tun. Die Frage ist nur was? In ihm befindet sich auf jeden Fall auch ein Mensch. Er war sogar in der Lage mit uns zu reden. Ich war total in Gedanken versunken, als Levi mich aus diesen wieder herausholte. “Und?” Ich sah fragend zu ihm hoch. “Was und?” “Wie fühlst du dich so als Kommandantin? Du wolltest nicht mal Abteilungsführerin werden und jetzt hast du, neben Erwin, den höchsten Rang hier bei uns.” Ich lachte leicht verlegen und kratzte mich am Hinterkopf. “Njia, das stimmt. Das wollte ich wirklich nicht. Aber so wirklich anders fühle ich mich jetzt auch nicht.” Dann sah ich leicht traurig gen Boden. “Aber ich bin ihm das schuldig. Ich habe ihm all die Jahre so viele Schwierigkeiten beschert. Und dann noch das mit seinem Arm…” Ich musste an dem Moment zurückdenken, als er von einem Titanen erwischt wurde und seinen Arm verlor. Ich gab mir bis heute die Schuld. “Hör auf mit dem Scheiß! Du schuldest ihm gar nichts. Du hast ihn vor dem Tod bewahrt und das ist mehr als genug was du tun konntest.” “Halluuu ihr Zwei.” Hanji kam feucht fröhlich auf uns zu. “Hey Hanji. Seid ihr etwa fertig?” Sie wollte mit Erwin irgendwas besprechen, da sie einen neuen Plan hat für was auch immer. Hanji machte ein riesen Geheimnis daraus. Das Gespräch ging über mehrere Stunden. Sie musste Erwin anscheinend ziemlich überzeugen, wenn es so lange gedauert hatte. “Klar doch. Wir sind schon voll am planen.” Dann mische sich Levi auf einmal ein. “Sag mal Vierauge, hast du eigentlich kein Benehmen. Seit wann salutieren wie vor unseren Vorgesetzten nicht mehr!” “Hm? Oh, entschuldigung.” Hanji stand stramm und salutierte vor mir. “Kommandantin Smith, verzeihen sie mir meine Unhöflichkeit.” Ich lachte nervös. Daran werde ich mich nie gewöhnen. “Ich hab euch doch gesagt, das ich das nicht möchte wenn wir unter uns sind.” “Sag mal Kira….” fängt Hanji auf einmal pervers an zu grinsen und wackelt mit den Augenbrauen. “Wie war denn eigentlich eure erst Nacht gemeinsam?” Ich schau sie mit einem bist-du-nicht-ganz-dicht-Blick an. “Die Frage meinst du nicht ernst oder?” “Doch doch, wieso?” Nachdem Erwin und ich gestern die Ehe eingegangen waren, fand am Abend natürlich auch eine Feier statt. Und zu einer Feier gehört natürlich auch etwas zu Trinken. Ich hatte mir geschworen das Zeug nie wieder anzufassen, nachdem ich mich zum Lachs vor Erwin gemacht hatte. Aber….naja…..was soll ich sagen….nachdem Hanji wieder mit einem Spiel ankam, wo man als Strafe ein kleines Gläschen leer machen musste, war es wieder vorbei mit mir. Und wisst ihr was? Selbst Levi hatte mitgemacht. Und, weiß Gott wieso, der ist extrem trinkfest. Oder er kann sich unglaublich gut zusammenreißen und ließ sich nichts anmerken. Kann man sehen wie man möchte. Naja, nachdem wir schon ein paar hinter uns hatten, fielen Hanji und ich irgendwann ins Koma. Und das war dann auch schon mein Abend. Levi meinte nur, das Erwin mich irgendwann in’s Bett getragen hatte. Aber ich konnte mich einfach nicht mehr dran erinnern. Und wessen Schuld war das? Hanjis natürlich. Vielleicht sollte ich sie doch eines Tages mal die Mauer hinunter schubsen, dann wäre ich all meine Probleme endlich los. “Oh.” “Tjia Hanji, da lief rein gar nichts und das nur dank dir.” “Hupsi. Daran kann ich mich gar nicht erinnern.” lachte sie bescheuert. “Merkwürdig was?” Dann kam jemand von hinten auf uns zu und legte mir eine Hand auf die Schulter. “Hier seid ihr also.” Ich sah nach oben, da er genau hinter mir stand. Er lächelte mich liebevoll an und gab mir einen Kuss auf die Stirn. “Sag mal, möchtest du uns nicht erzählen was Hanji wieder ausfressen möchte, Erwin? Ihr habt euch verdammt viel Zeit gelassen.” “Das werde ich noch Levi. Aber noch nicht jetzt. Ich habe ihr gesagt, das ich mir noch weitere Gedanken darüber machen muss, ob es denn wirklich alles so klappt wie sie sich das vorstellt. Habt daher bitte noch etwas Geduld.” “Na, von mir aus.” gab Levi skeptisch zurück. Dann zog Hanji plötzlich an meinem Ärmel. “Komm Kira, wir haben heute doch Nachtschicht. Wir sollten uns langsam bereit machen.” ~Das ich sowas als Kommandantin überhaupt noch machen muss…~ Ich erhob mich widerwillig, doch dann hielt Levi mich auf. “Hm?” Ich sah ihn fragend an. “Ich werde deine Schicht übernehmen. Ich glaube, du hast heute Abend etwas besseres vor.” Ich sah ihn überrascht an und wurde knallrot im Gesicht. Dann zog er Hanji am Kragen hinter sich her und ließ Erwin und mich alleine zurück. “Das ist auch selten von Levi, das er sowas macht.” kam die Stimme Erwins hinter mir zum Vorschein. Ich drehte mich dann zu ihm und lächelte ihn an. “Ja, das stimmt.” Dann reichte er mir seine Hand die ich nur doof anschaute. “Komm.” Er legte auf einmal ein sehr verführerischen Gesichtsausdruck auf. Mein Herz fing an zu rasen, doch ich reichte ihm langsam meine Hand, die er dann fest umschloss. Dann führte er mich die Flure entlang in Richtung seines Büros, wo ebenfalls sein Schlafzimmer angrenzte. Ich habe kein eigenes Büro bekommen, da ich mich nur auf die Expeditionen konzentrieren sollte und nicht auf irgendwelchen Papierkram. Dafür war Erwin zuständig. Sein Bett war mehr als groß genug für Zwei. Als wir in seinem Büro waren, schloss er dieses hinter sich ab und ging mit mir in Richtung unseres Schlafgemachs. Der Mond schien in das Zimmer, so das man noch einigermaßen etwas sehen konnte. Er führte mich Richtung Bett und blieb dann davor stehen. Dann fing er an, langsamen Schrittes um mich herum zu treten und stellte sich genau hinter mich. Er legte seinen Arm um mich und bewegte sein Gesicht ganz nach in Richtung meines Ohres und hauchte mir verführerisch Worte entgegen. “Letztes mal hattest du versucht mich zu verführen. Heute drehen wir den Spieß mal um.” Er näherte sich mit seinen Lippen meinen Hals und fing an diesen zu liebkosten. Ich legte meinen Kopf automatisch in den Nacken und ein leises Stöhnen entwich mir, als er sich an einer empfindlichen Stelle meines Halses fest saugte und somit sein Zeichen hinterließ. Seine Hand hatte sich in der Zwischenzeit einen Weg zu meinem Oberschenkel gebahnt, den er immer wieder auf und ab wanderte. Da heute nichts großes anstand, hatte ich mir gar nicht erst die Mühe gemacht Jacke und das Gurtsystem umzulegen. Daher bestand mein Outfit nur aus der Bluse und der weißen Hose. Ich fing an, ihm meinen Körper entgegen zu drücken und konnte schon eindeutig in der unteren Region hinter mir seine volle Lust spüren. Dann wanderte seine Hand nach oben, Richtung meines Bauches. Doch dort verweilte sie nicht lange. Er machte sich an dem Bund meiner Hose zu schaffen und öffnete diesen. Danach ließ er seine Hand ganz langsam in diese hineingleiten und erreichte den empfindlichsten Punkt an meinem Körper. Meine Augen weiteten sich kurz und ein lauteres Stöhnen hallte durch den Raum. Mein Körper war aufgeheizt bis aufs Äußerste und verlangte mehr. Ich war nicht mehr Herr meiner Sinne und mein Körper fing an wie von selbst zu reagieren. Denn meine Hand wanderte automatisch nach hinten, in die untere Region Erwins und fing dort an sich zu bewegen. Erwin zuckte zusammen und unterbrach kurz seine Tätigkeit, als auch er ein Stöhnen nicht unterdrücken konnte. Er zog seine Hand zurück um damit beginnen zu können, meine Bluse langsam, Knopf für Knopf, zu öffnen. Diese streifte er mir dann vorsichtig von den Schultern. Ich drehte mich dann plötzlich zu ihm um, schlang meine Arme um seinen Nacken und sah ihm tief in die Augen mit einem Blick der sagte: “Nimm mich.” Er verwickelte mich dann in einen wilden, aber dennoch leidenschaftlichen, Zungenkuss und drängte mich rückwärts Richtung Bett. Seiner Jacke und dem Gurtsystem hatte er sich anscheinend vorher schon entledigt, denn als er zu uns kam, trug er schon nur das Hemd und die Hose. Als ich mit den Beinen gegen das Bett stieß, verlor ich den Halt und fiel rückwärts drauf. Erwin beugte sich dann über mich und sah mich mit einem Blick an der mir sagte, das er sich nicht mehr zurückhalten würde. Er gab mir ein Zeichen, das ich mich leicht aufrichten sollte und öffnete mit geschickter Hand den Verschluss meines BHs. Dabei hielt er die ganze Zeit mit mir Augenkontakt. Dann beugte er sich zu mir runter und legte seine Lippen auf meine. Mit diesen fing er dann langsam an meinen Hals runter zu wandern, bis er dann an den Punkten angelangt war, die er zuvor entblößt hatte und umkreiste diese nun mit seiner warmen Zunge. Dann richtete er sich wieder auf und befreite mich von meiner restlichen Kleidung. Schüchtern und mit geröteten Wangen ging mein Blick zur Seite, um den von Erwin auszuweichen. Doch er ließ dies nicht zu. Er brachte mich dazu wieder in seine Richtung zu schauen, als er mein Gesicht wieder zu sich zog und mich küsste. Dann erhob er sich, stand auf und durchbohrte mich mit seinem Blick. Er hob langsam seinen Arm und fing an, die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen. Sein Blick lag währenddessen die ganze Zeit auf mir. Er entblößte seinen muskulösen Körper und ich konnte nichts anderes tun, als ihn die ganze Zeit lustvoll anzustarren. Dann wanderte seine Hand zum Gürtel und wollte diesen öffnen, doch ich richtete mich auf und hielt ihn davon ab. Ich wollte nicht nur tatenlos zusehen, ich wollte selber aktiv werden. Und das tat ich auch, indem ich den Bund öffnete und ihn von seinen Sachen befreite. Er packte mich dann plötzlich an den Armen, drückte mich zurück auf das Bett und nagelte meine Arme über meinen Kopf fest. Dann machte er da weiter, wo er aufgehört hatte. Wanderte dann allerdings immer weiter nach unten und hinterließ sanfte Küsse, bis er sich dann der empfindlichsten Zone näherte. Meine Augen weiteten sich und ein lautes und lustvolles Stöhnen konnte ich mir absolut nicht mehr verkneifen. Ich legte meinen Kopf nach hinten und streckte meinen Körper durch, während Erwin mit seiner Zunge den unteren Bereich eroberte. Meine Atmung ging schwer und ich vergaß in dem Moment alles um mich herum. Alle schlimmen Erinnerungen waren auf einmal weg, als wenn es sie nie gegeben hätte. Denn in diesem Augenblick, war ich glücklicher denn je. Erwin richtete sich dann wieder auf und beugte sich über mich. Er sah mir ganz tief in die Augen, als ich dann bemerkte, was er tat. Denn er platzierte sich und sah mich abwartend an. Als ich ihm dann zur bestätigung zu nickte, drang er vorsichtig mit all seiner Männlichkeit in mich ein. Meine Hände lagen neben mir und krallten sich in das Bettlaken. Er hielt kurz in seiner Bewegung an, um zu schauen, ob alles okay war. Dann fing er an sich im gleichmäßigen Rhythmus zu bewegen. Unser beider Atem war unregelmäßig und der Raum war ausgefüllt von dem Geräusch unsere lustvollen Laute. Dann wurde er in seiner Bewegung schneller und stieß immer kraftvoller zu. Und zum Schluss erreichten wir beide, schweißgebadet und kraftlos, unseren Höhepunkt an diesem Abend. Kapitel 2: "Wo ist Erwin?" -------------------------- Nach dem wunderschönen Abend gestern, weckte mich, die bereits aufgegangenen Sonne, die in das Zimmer schien. Langsam drehte ich mich auf den Rücken und breitete meine Arme aus. Doch weder links, noch rechts spürte ich einen Widerstand. Ich öffnete langsam meine augen und suchte schlaftrunken denjenigen, der mich gestern so beglückt hatte. Doch wurde leider enttäuscht, da ich ihn nirgendwo entdecken konnte. Ich richtete mich auf und sah auf die Uhr. Es war bereits Mittag. “Wieso hat er mich nicht geweckt? Er weiß doch, dass ich ein Langschläfer bin.” murmelte ich etwas enttäuscht vor mich hin. Ich rutschte zum Rand des Bettes und richtete mich auf, um meine Klamotten zusammen zu suchen. Als ich die Sachen in der Hand hielt, öffnete sich plötzlich die Tür zu dem Zimmer. Ich fuhr erschrocken herum und starrte denjenigen schockiert an, der in dem Türrahmen stand. Er stand mit geweiteten Augen dort und starrte ebenfalls erschrocken zurück. So verharrten wir eine Weile. Trotz der unangenehmen Situation, begutachtete er jede einzelne Region meines Körpers und machte nicht den Eindruck sich abzuwenden. Als mir dann bewusst wurde was hier gerade geschah, verdeckte ich meinen Körper so gut es ging, griff hinter mir auf dem Bett nach einem Kissen und feuerte es mit voller Wut in seine Richtung. “LEVI, DU SCHWEIN!” Aus seiner Starre gerissen, schloss er blitzschnell die Tür. “Scheiße Kira, ich dachte du wärst schon lange auf!” “Da muss ich dich leider enttäuschen, da mein geliebter Mann vergessen hat mich zu wecken! Was machst du eigentlich hier? Hast du schon mal was von Klopfen gehört?!” kam dann irritiert die Fragen von mir. “Ich suche Erwin. Ich habe ihn den ganzen Vormittag schon nicht gesehen.” “Was? Der wird wohl kaum einfach gehen, ohne jemandem bescheid zu sagen. Warte, ich zieh mich eben an.” “Ich bitte darum.” Als ich damit fertig war, ging ich zur Tür und öffnete diese vorsichtig. Levi stand einige Meter davor, mit verschränkten Armen und richtete seinen Blick dann in meine Richtung. Er schaute mich einfach nur emotionslos an, allerdings hatte sich ein ganz leichter Rotschimmer auf seinen Wangen gelegt. Ich sah ihn fragend an. “Was ist?” “Nichts. Nun komm, wir müssen Erwin finden.” gab er irgendwie leicht angepisst von sich. So machten wir uns auf die Suche nach unserem Kommandanten. Levi hatte vorher schon das gesamte Hauptquartier abgesucht und erst ganz zum Schluss das Schlafzimmer aufgesucht. In einem Raum waren wir allerdings noch nicht. Und zwar in dem Schweinestall von Hanji. Da wollte Levi eigentlich auch ums verrecken nicht hin. Nur das war leider der einzigste Ort der noch über blieb. Als wir die Tür zu ihrem Büro öffneten, kam uns schon eine ziemlich stickige Luft entgegen. Lüften tat sie anscheinend auch nicht. Als wir den Raum betraten, wühlte sie gerade in irgendeinen Zettelhaufen herum und brabbelte irgendwas vor sich hin. “Ämh.. Hanji?” Keine Antwort. “Oi, Vierauge!” Immer noch keine Antwort. Dann richtete sie sich plötzlich auf und wir schreckten zurück. “Gefunden!! Jetzt kann ich endlich anfangen.” grinste sie unheimlich vor sich hin. Dann drehte sie sich in unsere Richtung, ging an uns, vor sich hin brabbelnd, vorbei und verschwand aus dem Raum. Wir sahen ihr nur fragend hinterher. “Was zum….? Wieso ignoriert die uns?” kam die Frage von mir. “Die scheint schon wieder im Titanenrausch zu sein. In dem Zustand ist sie nicht ansprechbar.” “Hm…” Ich drehte mich wieder Richtung Hanjis Raum. “Hier scheint Erwin aber auch nicht zu sein. Wo steckt der bloß?” “In diesem Raum würde ich auch niemals freiwillig einen Fuß hineinsetzen.” “Und was machen wir jetzt Levi?” Ich sah ihn abwartend an und hoffte auf eine Antwort. “Vielleicht sollten wir es mal in der Stadt versuchen.” “Ein Versuch isses wert.” Wir also unseren grünen Umhang geschnappt und ab in in die Stadt. Wir fragten einige Passanten, doch sie wollten Erwin nicht gesehen haben. Dann geschah etwas, mit dem wir an diesem Tag nicht gerechnet hätten. Ein Raubüberfall, und das auch noch mit Mord. Normalerweise ist das Aufgabe der Militärpolizei, doch wir konnten das ja nun nicht einfach ignorieren. Wir liefen denjenigen hinterher. Doch er rannte eine Treppe hinab, die ausgerechnet in den Untergrund führte. Ich lief ihm, ohne Halt, hinterher. Doch Levi zögerte. Er wollte dort anscheinend nicht mehr runter. Er rief mir noch nach, doch ich hörte ihn schon nicht mehr. Ich lief immer weiter nach unten, bis ich die Stadt erreichte. “So ein Mist!” fluchte ich vor mich hin. Ich hatte ihn aus den Augen verloren. Ich fing an die Straße entlang zu gehen und mich umzuschauen. Doch leider konnte ich ihn nirgends mehr sehen. An einer Seitengasse angekommen, sah ich in diese hinein und bemerkte eine Gestalt die mich beobachtete. Als sie merkte, dass ich in ihre Richtung sah, ergriff diese sofort die Flucht. Ich rannte ohne zu zögern hinterher, wurde allerdings kurze Zeit später in der dunklen Gasse abgefangen und in einen Seiteneingang gezerrt. Diese Person hielt mich von hinten fest und hielt mir eine Hand vor den Mund, damit ich keine Geräusche von mir geben konnte. “Na, wohin des Weges?” Der Kerl ist verdammt nah an meinem Ohr und lacht ziemlich dreckig. “Hm...ob dein kleiner Freund sich auch nach unten traut, was meinst du?” Er hatte mich so fest im Griff, das ich mich nicht bewegen konnte. “Naja, ist ja auch egal. Ich hab hier nämlich etwas feines für dich.” Ich spürte einen stechenden Schmerz in meiner Halsgegend und meine Sicht wurde auf einmal immer trüber. “Dann habe ich noch eine kleine Botschaft, die ich dir übermitteln soll.” Er beugte sich noch weiter zu meinem Ohr und flüsterte mir die Worte zu. “Es wird Zeit, dass du dich deinem Schicksal stellst.” Dann verlor ich komplett das Bewusstsein. “Schlaf gut mein Täubchen.” Als ich ganz langsam wieder zu mir kam, sah ich nur den Umriss einer Gestalt die sich über mich beugte. Dumpf nahm ich eine Stimme wahr, die anscheinend auf mich einredete. Ich schloss immer wieder meine Augen, da ich noch so müde war. Doch auf einmal spürte ich einen pochenden Schmerz an meiner linken Wange. Das war der Moment wo ich wieder komplett zu mir kam. Ich hielt mir die Stelle und rollte mich auf die Seite. “Au, verdammt.” “Na endlich, das wurde aber auch Zeit.” Ich richtete mich langsam auf. “Musst du so doll zuschlagen? Ging das nicht etwas vorsichtiger?” “Tut mir leid, aber die sanfte Tour ist nicht so mein Ding.” Ich sah mich verwirrt um. Was war geschehen? Wie kam ich hierher? “Hattest du kurzfristig entschlossen ein Nickerchen zu halten, oder wieso liegst du hier mitten im Dreck in einer dunklen Gasse?” Ich sah ihn irritiert an. “Ähm… ich kann mich ganz ehrlich, gar nicht mehr dran erinnern wie ich hierherkam.” “Bist du denn irgendwo verletzt?” “Nein, ….nein ich denke nicht.” Ich stand langsam auf und stützte mich an der Wand ab. “Wenn wir zurück sind, sollte Hanji dich mal untersuchen. Mach so einen Scheiß nicht noch einmal. Wer weiß was mit dir passierte wäre, wenn ich nicht hinterher gekommen wäre.” “Danke Levi.” gab ich etwas kleinlaut von mir wieder. Der Täter war weg und Erwin hatten wir auch immer noch nicht gefunden. Da es schon dunkel wurde, entschieden wir uns, wieder zurück zum Hauptquartier zu gehen. Ich latschte niedergeschlagen neben Levi her. “Hey, wenn Erwin bis morgen nicht wieder auftaucht, werden wir die anderen Divisionen kontaktieren. Vorher hätten die sowieso nichts gemacht. Er ist ein erwachsener Mann und kann gehen wohin er will.” Ich gab nur einen gefrusteten Seufzer von mir. Im Hauptquartier angekommen, gingen Levi und ich nochmal zu Erwins Büro, in der Hoffnung er wäre vielleicht doch dort. Als ich die Tür öffnete, dachte ich mich trifft der Schlag. In der Sitzecke saßen Hanji und Erwin, die sich ausgiebig über etwas unterhielten. Auf dem Tisch waren mehrere Zettel ausgebreitet. Als Haji uns sah, sammelte sie diese schnell zusammen und begrüßte uns. “Joooo.” hob sie grüßend die Hand. Levi und ich standen ungläubig in der Tür. Dann drehte Erwin sich zu uns. “Da seid ihr ja. Wo wart ihr denn den ganzen Tag?” Ich stand da und wusste nicht so recht was ich sagen sollte. Hab ich irgendwas nicht mitbekommen? Dann übernahm Levi das Antworten. “Dasselbe könnten wir dich fragen. Wir haben die ganze Zeit nach dir gesucht “ “Was? Hat Hanji euch denn nicht bescheid gesagt?” Unsere Blicke wanderten dann fragend zu Hanji, die sichtlich nervös wurde. “Was sollte sie uns denn sagen?” stellte ich die Frage und mein Gesichtsausdruck wurde finsterer. “Es wurde kurzfristig eine Versammlung der Kommandanten angefordert. Es war noch ziemlich früh, daher wollte ich dich auch nicht wecken. Es reichte, wenn nur ich dort erschien. Hanji hatte ich gebeten euch zu informieren.” Levi und mein Blick wurden noch finsterer als sie es eh schon waren. Hanji bekam das Schwitzen und stotterte vor sich hin. “Oh… Ha...hatte ich vergessen es….. euch zu sagen?” Ich ballte meine Hände zu Fäusten. ~So viel Ärger und das mal wieder nur wegen ihr.~ “Irgendwann sterbe ich noch an einem Herzinfarkt, anstatt von einem Titanen gefressen zu werden” Hanji lachte nervös. Dann wand sich Erwin an sie. “Ich glaube, es ist jetzt besser wenn du gehst Hanji.” Sie stand ängstlich auf, ging vorsichtig an mir und Levi vorbei und huschte davon. “Ich mach mich dann auch mal vom Acker, jetzt wo wir alle wieder da sind.” Und so ging Levi auch davon und schloss die Tür hinter sich. Erwin kam dann auf mich zu und nahm mich in den Arm. “Du hast dir Sorgen gemacht hm?” fragte er mich leicht besorgt. “Natürlich hab ich das.” Ich sah leicht beleidigt zu ihm hinauf. “Hanji ist eben eine Sache für sich.” Nach diesem Satz, hob er mein Kinn an und schenke mir einen Kuss, voller Leidenschaft. Kapitel 3: "Der große Plan" --------------------------- “Und, wie sieht es aus?” “Sie scheint soweit unverletzt zu sein. Das einzige was mir bisschen Sorgen bereitet, ist die ganz kleine Einstichstelle an ihrem Hals. Sie ist zwar kaum zu erkennen, aber es ist eine.” Ich saß in einem Krankenzimmer und ließ mich von Hanji untersuchen. Nach gestern, hatte Levi mich zu ihr hin geschliffen, nur um Nummer sicher zu gehen. Daraufhin fiel Hanji etwas Verdächtiges an meinem Hals auf. “Und du kannst dich wirklich nicht erinnern, was gestern geschehen ist?” kam die Frage von Levi. “Nein. Ich weiß, das ich dem Typen in eine Seitengasse hinterher gerannt bin. Aber ich habe keine Ahnung was danach geschah.” Hanji und Levi sahen sich skeptisch an und Levi stellte dann eine theoretische Frage. “Meinst du, ihr wurde etwas injiziert?” Ich sah zwischen den beiden hin und her. “Hm….die Wahrscheinlichkeit ist hoch. Die Frage wäre dann nur was. Ich glaube, ich werde dir mal Blut abnehmen müssen, Kira.” Sie hielt eine Spritze hoch und kam mit einem unheimlichen Grinsen auf mich zu. Panik kam in mir auf und ich kroch auf die andere Seite des Bettes, so das es nun zwischen Hanji und mir stand. “Geh mit dem Ding weg Hanji!” “Was hast du denn?? Ist doch nur ein kleiner Pieks.” “Hau ab!” Dann klopfte es an der Tür und mein Retter, in vielerlei Hinsicht, trat hinein. Ich kam ihm förmlich entgegen gesprungen, und versteckte mich hinter ihm. “Was ist denn hier los?” fragte Erwin irritiert. “Hanji will mich quälen.” Levi beobachtete mich mit seinem gelangweilten und emotionslosen Blick und kam dann zu einem Schluss. “Kann es sein, das du schiss vor Spritzen hast?” Ich sah ihn überrascht an. “Was? Also….ich…” “Eine der Stärksten Soldaten und du hast Angst vor Spritzen?” Levi und ich starrten uns eine Weile an. “Ja, verdammt! Hab ich! Jetzt ist es raus!” “Könnte mich vielleicht mal jemand aufklären? Wieso willst du ihr Blut abnehmen Hanji?” richtete Erwin sich an die Brillenträgerin. “Weil sie eine Einstichstelle am Hals hat, deswegen. Wer weiß, was man mit ihr gemacht hat.” Erwin sah mich über seiner Schulter an. Dann drehte er sich zu mir, nahm mein Kinn in seine Hand und legte meinen Kopf leicht zur Seite, das er sich die Stelle genauer angucken konnte. Auch wenn wir verheiratet waren, machten mich solche Berührungen von ihm immer noch ziemlich nervös. Dieser Mann hatte damals schon immer einen großen Einfluss auf mich, und das hatte sich bis heute nicht geändert. “Das war sehr unvorsichtig von dir Kira, dort einfach so runter zu laufen. Es hätte auch schlimmer enden können.” sagte Erwin besorgt, während sein Blick immer noch auf meinem Hals lag. Ich zuckte leicht zusammen, als er langsam mit seinem Daumen über die Stelle strich. Er schloss einmal kurz die Augen, um sich anscheinend wieder fangen zu müssen. “Lass Hanji dich untersuchen. Wir müssen sichergehen, dass mit dir auch wirklich alles in Ordnung ist.” Er ließ von mir ab und richtete sich an Hanji. “Ich möchte sofort informiert werden, falls du etwas gefunden haben solltest!” “Verstanden.” nickte Hanji ihm zu. “Levi, du nimmst das Training mit dem Rest der 104. Einheit wieder auf. Wir müssen vorbereitet sein, falls dieser merkwürdige Titan wieder auftauchen sollte.” “Verstanden, Erwin.” “Kira..” Dann wand er sich an mich und gab mir einen innigen Kuss. “.....wir sehen uns später.” raunte er mir noch entgegen. Und so verließ er den Raum. Levi folgte ihm daraufhin und ließ mich mit Hanji alleine. “Na dann wollen wir mal.” Grinste Hanji und hielt die Spritze nach oben, während ich sie ziemlich ängstlich anschaute. Nachdem das geschafft war, nahm ich mir vor, am Abend Erwins Verband zu wechseln. Er saß am Rand des Bettes, während ich hinter ihm hockte und seinen alten Verband vorsichtig entfernte. “Sag mal,....wieso machen du und Hanji eigentlich so ein riesen Geheimnis aus ihrem Plan?” sprach ich ihn unsicher an. “Dieser Plan ist extrem riskant. Wir werden jeden einzelnen Soldaten dafür benötigen.” “Und wann habt ihr vor, dem Rest davon zu erzählen?” Er schwieg eine ganze Weile. Er war sich wohl nicht sicher, wann dieser Zeitpunkt wirklich gekommen war. Aber dann brach er einen Satz raus, bei dem ich vor Entsetzen erstarrte. “Hanji hat vor, diesen Tiertitanen zu fangen.” Ich war gerade dabei den neuen Verband zu befestigen, als ich in meiner Bewegung inne hielt. War das wirklich ihr Ernst? Sie wollte dieses Vieh fangen? Und dann gab Erwin noch etwas von sich, wo mir fast das Herz stehen geblieben wäre. “Ich werde an dieser Mission ebenfalls teilnehmen.” Mir viel sämtliche Mimik aus dem Gesicht. Ich brauchte einen Moment bis ich es realisiert hatte und dann wieder die Fassung gewann. “Bist du verrückt?! Das kannst du nicht machen! Was willst du da denn groß ausrichten?! Dieses Monster ist extrem gefährlich. Es ist schon eine bescheuerte Idee es überhaupt fangen zu wollen!” “Kira, beruhige dich.” “Nein, kommt nicht in Frage! Das lasse ich nicht zu!” Ich stand vom Bett auf, doch Erwin hielt mich fest und zog mich zurück. Er schmiss mich mit dem Rücken auf die Matratze und hielt meine Arme, über meinem Kopf, mit seiner Hand fest. Dann sah er mir tief in die Augen. “Das war einer der Gründe, weshalb ich nie so eine Bindung eingehen wollte. Ich wollte nie, dass jemand um mich trauert.” Er kam mir immer näher. “Doch du hast es geschafft, das ich mich am Ende nicht mehr zusammenreißen konnte. Ich liebe dich über alles Kira, aber ich bin immer noch Soldat und vor allem ein Kommandant. Ich habe Pflichten, die ich erfüllen muss. Und auch du, wirst mich nicht von meinem Vorhaben abbringen können.” Er fing an, mit seiner Hand langsam meinen Körper hinab zu wandern. “Auch du hast Pflichten, denen du nachkommen musst. Und ich hoffe, das du auf dieser Expedition, als Elitesoldatin an meiner Seite kämpfst.” Nach diesem Satz stöhnte ich kurz auf, da er mit seinen Fingern einen ziemlich wunden Punkt getroffen hatte. An diesem Abend, hatte er mich wieder vollkommen unter Kontrolle und den Künsten seiner Verführung, freien lauf gelassen. Kapitel 4: "Verschwörung" ------------------------- “Autsch.” Da lag ich nun, völlig außer Atem und durchgeschwitzt auf dem dreckigen Boden, niedergestreckt von Levi. Da ich das Training in letzter Zeit hatte schleifen lassen, entschloss ich mich, bei dem Training des Hauptgefreiten teilzunehmen. Wir hatten gerade das Thema Nahkampf. Nachdem er uns natürlich an die 50 Runden hat laufen lassen. Und dann machte uns das Wetter auch noch ziemlich zu schaffen mit der Hitze. Aber Levi kannte kein erbarmen. Es war selten genug dass er selber am Training teilnahm. Wozu auch, er hatte es ja nicht nötig. Aber er entschloss sich, mich persönlich in die Mangel zu nehmen. Ich lag mit dem Rücken nach unten und starrte Löcher in die Luft. Auf einmal legte sich ein Schatten über mich, und ich sah in die gelangweilten Augen des Hauptgefreiten. “Du warst auch schon mal besser drauf, weißt du das? Ich habe das Gefühl, das du nicht wirklich bei der Sache bist.” Ich starrte ihn bloß doof an. Ja, ich war nicht wirklich bei der Sache, das stimmt. Aber wie denn auch, nach der Aussage von Erwin gestern. Er ist Soldat und hat seine Pflichten, das stimmt. Aber muss man sich deswegen unnötig in den Tod stürzen? Levi ging einmal um mich herum, bis er an meinem Fußende ankam und hielt mir dann die Hand entgegen. Ich nahm sie daraufhin an und ließ mir hoch helfen. “Trink etwas. Nicht das du mir bei dieser Hitze noch schlapp machst.” Ich setzte mich auf die Bank und trank etwas. Auf einmal kam ein Soldat auf uns zugerannt. “Hauptgefreiter Levi!” Wir sahen beide in die Richtung des Soldaten. “Was ist denn?” “Kommandant Erwin möchte sie sehen.” gab er salutierend von sich. “Muss das ausgerechnet jetzt sein? Nun gut. Kira, achte bitte darauf, dass die anderen das Training weiter machen bis ich wieder da bin.” “Ich gebe mein Bestes.” gab ich gelangweilt wieder. Levi machte sich währenddessen auf den Weg zu Erwin. “Also echt. Wie eine Kommandantin fühle ich mich nicht. Weiß gar nicht was Erwin sich dabei gedacht hat. Er hätte lieber Levi nehmen sollen anstatt mich.” sprach ich eher zu mir selber und beobachtete meine Freunde beim Training. In der Zeit saß Levi Erwin gegenüber und sah ihn extrem emotionslos an. Es herrschte unangenehme Stille zwischen den Beiden, bis Levi diese durchbrach. “Hat man dir ins Gehirn geschissen? Ich glaube, dir bekommen die nächtlichen Aktivitäten mit Kira nicht. Wie kommt man auf die bescheuerte Idee, diesen pelzigen Titanen fangen zu wollen? Und du bist echt auf den blöden Vorschlag von Hanji eingegangen?” Erwin lächelte Levi nur leicht nervös an. “Du nimmst wirklich kein Blatt vor dem Mund, was Levi?” “Das habe ich noch nie und werde auch in Zukunft nicht damit anfangen.” Dann schwiegen Beide wieder. Es war klar, das Levi so reagieren würde. Den meisten Soldaten würde es garantiert nicht gefallen. “Hör zu Levi, es ist aber nicht das einzige was ich plane.” Levi wurde sehr stutzig und sah Erwin nur tief fragend in die Augen. Da Levi sich nach einer ganzen Weile nicht mehr blicken lassen hatte, hatte ich das Training vorzeitig beendet. Ich entschied mich am Abend, als die Sonne langsam unterging, noch auf die Mauer Rose zu gehen. Ich brauchte einfach einen ruhigen Ort, an dem ich meine Gedanken sammeln konnte. Ich stand am Rand der Mauer und schaute auf das Titanen besiedelte Gebiet dahinter. Doch die Ruhe hielt nicht lange, denn es gesellte sich jemand zu mir. Er stellte sich genau neben mich und schaute ebenfalls auf die weite Landschaft. “Du wirkst sehr in Gedanken.” “Er hat vor den Tiertitanen zu fangen.” “Hm...sowas hatte ich mir schon fast gedacht. Ihr geht morgen auf Expedition oder?” “Ja. Wir müssen einen wichtigen Stützpunkt wieder einnehmen, den wir verloren haben. Ich hoffe nur, dass der Schaden dort nicht allzu groß ist.” Pixis beobachtete mich aus dem Augenwinkel, während meiner immer noch in die Ferne gerichtet war. “Hm… eigentlich darf ich es dir ja nicht sagen, ich tu’s aber trotzdem.” Ich drehte mich leicht zu ihm und schaute ihn fragend an. “Du hast das doch bestimmt mit Christa Renz gehört oder? Dass das nicht ihr richtiger Name ist?” “Ja, das habe ich. Sie heißt in Wirklichkeit Historia Reiss.” “Genau…” fuhr Pixis fort. “....unser aktueller König, ist nicht der rechtmäßige. Der Thron gehört eigentlich der Reiss Familie.” Ich sah ihn etwas irritiert an. “Und….was soll mir das ganze jetzt sagen?” “Erwin will den König stürzen und Historia seinen Platz einnehmen lassen.” “Er will was??” Ich sah Pixis sprachlos und mit geweiteten Augen an. Wieso, zum Henker, erzählt Erwin mir sowas nicht. Mein Blick richtete sich langsam und unsicher wieder nach vorne. Ich hob meine rechte Hand, und starrte diese an. Dann erinnerte ich mich wieder an seine Worte von gestern Abend. Ich bin immer noch Soldat und vor allem ein Kommandant. Ich habe Pflichten, die ich erfüllen muss. Ich ballte meine Hand zur Faust. ~Verdammt!~ Pixis legte seine Hand auf meine Schulter. Dann ergriff ich das Wort. “Er tut alles um der Menschheit zu helfen. Und ich? Ich war blind vor Liebe und habe mein eigentliches Ziel aus den Augen verloren. Ich bin zum Aufklärungstrupp gegangen, um den Menschen zur Freiheit zu verhelfen. Doch ich stehe Erwin in dieser hinsicht im Weg. Ich war zu sehr auf ihn fixiert. Gefühle haben im Krieg nichts verloren. Wir wussten auf was wir uns einließen und das muss sich wieder ändern. Ich werde ihn bei all seinen Taten unterstützen.” Pixis lächelt mich dann leicht an. “Das ist die Kira die ich kenne.” “Nur…” begann ich dann. “...sollte sein Vorhaben schon früher rauskommen,.... gilt dies als Verrat und wird mit dem Tod bestraft.” “Dann müssen wir zusehen, das es niemals so weit kommt.” versucht Pixis mich aufzumuntern. Ich richtete meinen Blick wieder nach vorne in die Ferne und war entschlossener denn je. Es war alles extrem riskant, doch wir mussten es einfach eingehen. Kapitel 5: "Schleimige Angelegenheit" ------------------------------------- Vor uns erhob sich langsam das schwere Steintor und gab die Sicht auf das Äußere der Mauer frei. Wir ritten nur mit einem kleinen Trupp los. Dazu musste ich Eren und Historia noch zurücklassen, da Erwin sie für irgendwas brauchte. Mikasa blieb ebenfalls zurück, weil sie ohne Eren sowieso nicht richtig zu gebrauchen war, da ihre Gedanken nur um ihn kreisten. Ich habe Armin dann auch bei ihnen gelassen. Egal was Erwin in der Zeit plante wo ich nicht da war, ist Armin der richtige Stratege und weiß aus fast allen Situationen einen Ausweg. Hanji war mit ihrer Untersuchung noch nicht fertig, daher blieb sie ebenfalls zurück. Und natürlich ein paar andere Soldaten als Schutz. Ich hatte Erwin nicht darauf angesprochen was Pixis mir erzählt hatte. Erwin wusste was er tat, es wird einen Grund gegeben haben wieso er es mir verschwieg. Daher nahm ich es erst einmal so hin. Auch wenn mir nicht ganz wohl bei der Sache war und ich viel lieber die Expedition abgebrochen hätte, zogen wir es dennoch durch. Das Steintor war mittlerweile komplett oben und alle Blicke lagen auf mir. Ich schloss noch einmal kurz meine Augen und atmete einmal tief durch. Dann gab ich endlich den Befehl. “Auf geht’s.” VORWÄRTS!!!” Und schon ging es los. Wir ritten durch das Tor auf die weite Ebene und nahmen unsere Formation ein. Die vorne äußeren Truppen sollten, wenn der Stützpunkt von Titanen besiedelt war, sie versuchen möglichst von dort wegzulocken und sie dann einen nach dem anderen zu erledigen. Zur Warnung sollten sie natürlich Rauchsignale abfeuern, als Zeichen für uns, das sich dort welche befanden. Ich hatte Jean als Führer der vorderen Truppen eingeteilt, da seine Führungsqualitäten sehr gut waren und ich mich stets auf ihn verlassen konnte. In der Zeit würden wir dann einen kleinen Bogen in die entgegengesetzte Richtung reiten und seitlich auf den Stützpunkt treffen. Es verlief alles nach Plan. Vor uns gingen einige rote Rauchsignale hoch, die einen leichten Bogen nach rechts machten. In diese Richtung würden sie die Titanen hinlocken und niederstrecken. Das bedeutete für uns, dass wir leicht nach links reiten mussten. Ich wollte gerade die grüne Rauchgranate laden, als von links ebenfalls ein Rauchsignal aufstieg. “Kira!” sprach mich Levi links von der Seite an und mein Blick ging direkt zu ihm und traf das schwarze Rauchsignale, das in unsere Richtung wies. “Ein Abnormer?” kam die Frage von mir leicht irritiert. “Er scheint auf uns zuzukommen.” wies Levi mich darauf hin. ~Verdammt! Wer weiß ob es nur einer ist.~ “Levi?” “Ich kümmere mich darum.” Er lenkte nach links ab, in die Richtung des schwarzen Rauchsignales. Ich feuerte währenddessen meine geladene Signalpistole ab und wir wechselten so leicht die Richtung. Es war nicht mehr weit bis wir da waren. Wir kamen an einem kleinen Waldstück vorbei, der nur recht schwer einsehbar war. Als wir daran vorbei ritten, zog dieser meinen Blick auf sich. Wie in Zeitlupe kam mir der Moment vor, wo meine Augen, das Augenpaar eines Titanen fokussierten, der in dem Wald hockte und nur darauf wartete dass wir vorbeikamen. Er grinste nur doof vor sich hin und meine Augen weiteten sich, als ich mir bewusst wurde, dass er zum Sprung ansetzte. Wie aus Reflex, stellte ich meine Füße auf den Sattel meines Pferdes, um zur Seite ab zu springen und gleich daraufhin meine 3D Manöver Ausrüstung zu aktivieren. Doch aus irgendeinem Grund, was dieser Titan auf mich fixiert. Er ignorierte die anderen Soldaten und sprang mit vollem Elan in meine Richtung. Bevor ich meine Ausrüstung aktivieren konnte, legte sich der Schatten des Titanen über mich. Ich warf einen Blick über meine Schulter und sah den Titanen mit weit aufgerissenem Maul hinter mir. Ich versuchte mich noch zu drehen um dem Ding meine Klingen irgendwo hin zu rammen, doch da war es schon zu spät. Ich befand mich mittlerweile komplett in seinem Maul, den der Titan daraufhin schloss und ich somit im ganzen seine Kehle hinunter gleitete. Alle Soldaten in der Nähe starrten den Titanen, der sich wieder aufrichtete und eben ihre Kommandantin gefressen hatte, geschockt an. Keiner war mehr so wirklich in der Lage sich zu rühren. Einige einzelne versuchten diesen anzugreifen, doch sie scheiterten oder trafen nicht anständig. Einige wollten schon fliehen, doch dann traute sich ein einzelner Soldat diesen Titanen anzugreifen. Er schlitzte dem Monster zuerst einmal komplett den Bauch auf und wand sich dann seinem Nacken zu. Der Titan ging zu Boden, doch verlor auch ebenso seine ganzen Innereien. Der Soldat trat neben den Titanen und sah angewidert in die abartige Pfütze die sich vor ihm erstreckte und aus dieser ich mich soeben erhoben hatte. “Ist ja widerlich. Sei froh dass der ganze Scheiß verdampft, sonst hättest du jetzt ernsthaft ein Problem.” Ich sah ihn nur angewidert an. ~Ernsthaft? Das Problem wäre größer, als von einem Titanen gefressen zu werden?~ “Baah.” Ich versuchte den Scheiß irgendwie von mir ab zu wischen, doch es war leichter gesagt als getan. Ich ging dann einige Schritte, um aus dem See von Ekel wieder raus zu kommen. “Komm mir bloß nicht zu nahe!” sah Levi mich angewidert an. “Was denn? Ich dachte du wolltest vielleicht eine Runde kuscheln?” “Tz, nein danke, ich verzichte.” Und so kehrte er mir den Rücken zu und stieg wieder auf sein Pferd. “Nun komm endlich, ich will noch ankommen bevor es dunkel wird!” “Jaja, ist ja gut Levi.” Ich stieg ebenfalls wieder auf mein Pferd und wir setzten unseren Weg fort. Beim Stützpunkt mussten wir feststellen, dass zum Glück nur ein paar Nebengebäude zerstört wurden. Ansonsten war alles noch sehr gut instand. Jean und sein Trupp sind ebenfalls unverletzt zurück gekehrt. “Macht die Titanenfallen wieder einsatzbereit! Ich möchte Nachts keinen unerwünschten Besuch bekommen.” Etwas Außerhalb des Stützpunktes befanden sich Fallen gegen die Titanen, um diese fernzuhalten. Diese Fallen wurde in den Boden eingelassen und schossen, sobald ein Titan darauf trat, Bolzen nach oben um die Viecher festzusetzen. Als wir die Pferde noch zu ihren Ställen gebracht hatten, sah ich nebenbei noch wie Levi in den Eingang nach drinnen verschwand. ~Oh nein…. Ich weiß schon was gleich kommt…~ Und ich hatte recht. Ihm war es nämlich überall zu dreckig. Das ging natürlich gar nicht. So konnte man da ja nicht vernünftig schlafen. Also hieß es putzen, putzen und nochmal putzen. Bis wir fertig waren, war es bereits dunkel. Es war schon relativ spät, doch ich saß mit Levi noch in einem Aufenthaltsraum und unterhielt mich mit ihm. Wenn man das denn unterhalten nennen konnte. Ich starrte gedankenverloren vor mir auf den Tisch, bis der Hauptgefreite mich aus dieser Starre hervor holte. “Alles in Ordnung Kira?” “Hm?” Ich sah ihn daraufhin an. “Ja, ich glaube schon.” Mein Blick legte sich wieder auf den Tisch vor mir, während Levi mich die ganze Zeit mit seinen grauen Augen beobachtete. “Kira,.... wir werden versuchen morgen so früh wie möglich wieder zurück zu reiten. Ich glaube nicht dass Erwin irgendwas unüberlegtes machen würde.” “Wollen wir's hoffen.” “Er plant immer bis ins kleinste Detail.” “Ich weiß…… Übrigens,.. danke, das du mir mein Leben gerettet hast. Wärst du nicht gewesen, wäre ich jetzt vermutlich verdaut.” “Du musst dich nicht bedanken. Ich habe bloß meine Pflicht getan.” Ein leichtes Lächeln legte sich auf meinen Lippen. Daraufhin erhob ich mich, während Levi meine Bewegungen genauestens folgte. “Entschuldige mich, ich brauche etwas frische Luft.” Er nickte mir kurz zu und ich verließ den Raum, auf den Weg nach draußen. Mein Weg führte mich nochmal zu den Pferdeställen, um zu schauen ob sie gut versorgt waren. Daraufhin machte ich bei Saiy noch einmal kurz Halt, um ihn zu streicheln und machte mich dann wieder auf den Weg zum Eingang. Als ich doch den Stall verließ, geschah alles ziemlich schnell. Ich bemerkte nicht wie sich jemand mir genähert hatte und mich von hinten niederschlug. Kapitel 6: "Überraschung" ------------------------- Hanji stand mit geweiteten Augen vor ihren Testergebnissen und konnte nicht glauben was sie dort sah. Besser gesagt, sie wollte es einfach nicht glauben. Sie stand eine Zeit lang starr vor ihrem Tisch, als sie plötzlich los stürmte und aus ihrem Zimmer rannte. Ihr Ziel war das Büro des Kommandanten. Ohne zu klopfen riss sie die Tür auf und zog somit die verwirrten Blicke von Erwin und Eren auf sich. Erwin wollte mit Eren den Ablauf seines Planes durchgehen, bevor die braunhaarige Brillenträgerin das Büro gestürmt hatte. “Eren, könntest du mich und den Kommandanten eben kurz alleine lassen?” sagte sie mit einem sehr ernsten Gesichtsausdruck. “Aber natürlich.” Daraufhin erhob sich dieser, salutierte und verließ den Raum. Hanji hingegen ging auf Erwins Schreibtisch zu und knallte einige Unterlagen vor ihm auf den Tisch. Sie sah ihn weiterhin mit einem strengen Blick an. “Was ist das Hanji?” “Kiras Blutergebnisse.” Erwins Blick ging von den Zetteln, die vor ihm lagen, langsam hinauf in das Augenpaar von Hanji. “Und was ist dabei rausgekommen?” brachte er ernst und unsicher zugleich die Frage hinaus. “Ihre und Erens Ergebnisse stimmen überein.” “Ist das außergewöhnlich? Sie sind Geschwister.” “Erwin, diese Ergebnisse meinte ich nicht!” schaute sie ihn durchdringlich an. Erwin zögerte eine Weile und sortierte seine Gedanken. Auf einmal weiteten sich panisch seine Augen, als ihm bewusste wurde auf was die Titanen Besessene hinaus wollte. Ich kam langsam wieder zu mir und brauchte erst einmal eine Weile, bis ich wieder richtig sehen konnte. Meine Hand wanderte automatisch zu meinem Kopf, da er extrem weh tat. Mit zugekniffenen Augen richtete ich mich unsicher und vorsichtig auf. “Ah, das Täubchen kommt also wieder zu sich.” Mein Blick ging ruckartig zur Seite, zu der Person die neben dem Bett saß, auf dem ich lag. Ich starrte ihn an, während der Kerl mich nur arrogant an grinste. Keiner rührte sich, bis ich dann zu einem Messer griff, das ich in meinem Stiefel versteckt hielt und auf ihn losgehen wollte. Doch er reagierte schnell und zog ebenfalls eine Waffe. Ich hielt ihm mein Messer an die Kehle, während er seine Pistole unter meinem Kinn positioniert hatte. “Na, du bist ja ziemlich mutig. Du könntest mir die Kehle durch schlitzen, dann werde ich dir aber eine Ladung Blei durch deinen Schädel pusten.” Ich starrte ihn aggressiv und herausfordernd an, doch er ließ sich anscheinend nicht beeindrucken und grinste mich weiterhin blöd an. “Wir können natürlich auch noch eine Weile so verharren, es gefällt mir nämlich wie du deine Hand positioniert hast.” Meine Augen wanderten nach unten zu meiner Hand, die ziemlich weit oben auf seinem Oberschenkel ruhte. Diese hatte ich dort abgelegt, um besseren Halt zu haben, als ich ihm das Messer an den Hals hielt. Ich schaute ihm dann wieder in die Augen. ~Widerlicher Mistkerl!~ “Wer bist du eigentlich?” brach ich die Frage hervor. “Das wüsstest du wohl gerne was?” Doch bevor ich eine Antwort bekam, ging die Tür zu dieser Holzhütte auf und eine weitere Person betrat den Raum. Aus mehr bestand diese Hütte sowieso nicht. Eigentlich nur aus einem großen Zimmer, das alles beinhaltete. “Ihr scheint euch ja schon angefreundet zu haben.” kam es von dem eben dazu gekommenen Typen. “Ja, wir verstehen uns prächtig.” gab der Kerl vor mir grinsend wieder und ließ seinen Blick nicht von mir ab. “Jetzt lass sie in Frieden, tot nützt sie mir nichts.” Er nahm langsam seine Waffe von mir, während ich keine Anstalten machte mein Messer runter zu nehmen. “Kira, nun nehm das Messer runter. Es würde dir eh nichts bringen ihn umzubringen.” Ich sah den anderen überrascht mit geweiteten Augen an. Dann ließ ich langsam von dem Schleimbeutel vor mir ab. “ Woher zum Teufel kennst du meinen Namen?!” “Das werde ich dir später erklären. “ Dann wandte er sich an den Kerl neben mir. “Kenny? Ich glaube du wolltest noch was erledigen, oder?” “Ach ja, stimmt. Mein kleiner Neffe wartet ja auf mich.” Somit erhob er sich, ging zur Tür und öffnete diese. Dann drehte er sich noch einmal zu mir um. “Man sieht sich, Täubchen.” verabschiedete er sich grinsend und schloss die Tür hinter sich. Ich gab nur ein abfälliges Knurren von mir. “Komm setz dich und iss etwas.” Er stellte einen Teller mit Brot auf den Tisch. Ich sah ihn nur misstrauisch an. “Keine Sorge, es ist nicht vergiftet. Hätte ich dich umbringen wollen, hätte ich es getan während du noch ohnmächtig auf dem Bett lagst. Du kannst natürlich auch verhungern. Wäre nur echt schade um dich. Fliehen würde dir nicht viel bringen, da wir relativ weit von eurem Stützpunkt entfernt sind und dazu noch mitten in einem Titanengebiet. Du würdest also nicht besonders weit kommen. Und ohne deine Ausrüstung sowieso nicht.” ~Verdammter Mist! Was wollen diese Kerle von mir?!~ Ich rang eine Weile mit mir selbst, bis ich mich entschloss seinem Angebot nachzugehen und setzte mich an den Tisch. Während ich aß, beobachtete ich den Typen ganz genau. Er hatte blonde, etwas längere Haare, einen Bart und eine Brille. Irgendwie erinnerte er mich an jemandem, aber ich kam nicht drauf an wem. Dann setzte er sich zu mir an den Tisch. Ich durchbrach die Stille dann mit einer Frage. “Dieser Kenny, wer war das eigentlich?” “Diese Frage werde ich dir leider nicht beantworten können. Ich habe ihn nur beauftragt, dich zu mir zu bringen. Welche Angelegenheiten er mit einem der Soldaten zu erledigen hat, geht mich auch nichts an. Ich habe erreicht was ich wollte. Beziehungsweise noch nicht ganz. Ich muss dich erst einmal noch überzeugen.” Ich sah ihn irritiert an. “Überzeugen? Ich weiß nicht mal wer du bist.” Er legte eine lange Pause des Schweigens ein, bis er dann seine Stimme wieder erhob. “Mein Name ist Zeke……. Zeke Jäger.” Meine Augen weiteten sich schlagartig und ich hätte mich beinahe an dem restlichen Brot verschluckt, was sich noch in meinem Mund befand. Doch dies konnte ich noch verhindern und würgte es nach unten. “J..jäger? Aber…..” “Ich bin dein Bruder.” Er sah mir tief in die Augen und ich starrte ihn bloß fassungslos an. Jetzt weiß ich auch an wen er mich erinnerte. An meinen Vater. Er sah ihm verdammt ähnlich. Nur das Zeke blond war. Er sprach daraufhin einfach weiter. “Unser Vater entschloss sich damals dich mitzunehmen und ließ mich zurück, wieso auch immer. Wie dem auch sei, ich brauche deine Hilfe.” Er sah mich abwartend an und entriss mich meiner Starre. “Meine Hilfe? Bei was?” “Du musst mir helfen die Koordinate zu bekommen. Und zwar von Eren.” Ich sah ihn nur verwirrt an. “Hm….hast du davon noch nicht gehört?” “Ämh...doch, flüchtig.” “Die Koordinate ist eine Fähigkeit um Titanen kontrollieren zu können.” ~Ich erinnere mich. Damals als wir Eren gerettet hatten. Nach Erens Schrei, rannten die Titanen alle in seine Richtung und halfen ihm. Er hatte die Fähigkeit wohl unbewusst aktiviert.~ Mein Blick verfinsterte sich. “Warum sollte ich dir helfen?” “Komm schon, ich bin dein Bruder. Eren hingegen nur dein Halbbruder. Außerdem…..” Er stützte seine Ellenbogen auf den Tisch ab und faltete seine Hände ineinander. “......brauchen wir die Kräfte des Wächters.” So langsam verstand ich überhaupt nichts mehr. Was war das denn jetzt schon wieder? Und da kam mir dann auf einmal etwas in den Sinn. “Sag mal,.....du bist nicht zufällig dieser Affentitan?” Er schaute mich durchdringlich an, antwortete dennoch nicht drauf. Er erhob sich von seinem Stuhl und sah mich von oben herab an. “Hm...wäre gut möglich. Also wie lautet deine Entscheidung, Kira? Hilfst du mir?” Ich saß da und wir legten unsere Blicke auf den jeweils anderen. Viele Fragen schwirrten in meinem Kopf rum. ~Durch ihn hätten wir die Möglichkeit mehr über die Außenwelt und den Titanen zu erfahren. Aber ich würde niemals meine Freunde in Gefahr bringen. Alleine könnte ich im Moment eh nichts gegen ihn ausrichten. Schon nicht wenn er sich verwandelt. Was würde Erwin in so einem Moment tun? Wie würde er sich entscheiden? Würde er zusagen und ihm eine Falle stellen? Oder eher doch kein Risiko eingehen und ablehnen?~ Ich schloss kurz meine Augen. ~Ich kann nicht immer nur nach dem gehen was Erwin tun würde, ich muss eigene Entscheidungen treffen.~ “Meine Antwort lautet ……” ich öffnete entschlossen meine Augen. “.....nein!” Zeke legte ein leichtes Lächeln auf die Lippen. “Nun gut.” Dann ging er Richtung Tür. “Du hast noch genug Zeit deine Entscheidung zu überdenken. Weg kommst du hier sowieso nicht.” Und so öffnete er den Weg nach draußen und ließ mich alleine in dieser kleinen Holzhütte zurück. Kapitel 7: "Fluchtversuch" -------------------------- Da saß ich nun, einsam und verlassen in dieser kleinen scheiß Hütte, auf diesem scheiß Bett, mitten in einem scheiß Wald, der wahrscheinlich umringt von scheiß Titanen war. Zeke hatte sich seit Stunden nicht mehr blicken lassen und ich musste mir irgendwas überlegen, wie ich hier sicher wegkam. Ich machte mir ziemliche Gedanken um die anderen. Egal auf wen es dieser Kenny abgesehen hatte, er war auf dem Weg zu meiner Einheit. Ich bin mir sicher, das sie ebenfalls bereits nach mir suchten. ~Ich muss erst einmal beobachten, in was für Abständen Zeke hier immer aufkreuzt und ob er mich die Nacht alleine lässt. Am sinnvollsten wäre es, wenn ich nachts versuche zu fliehen, da die Titanen in der Nacht nicht stark aktiv waren.~ Ich legte mich zurück auf das Bett und durchbohrte die Decke mit meinem Blick. Dann öffnete sich die Tür und mein blonder Entführer trat hinein. Unsere Blicke trafen sich und mir fiel auf, das er anscheinend los war um neue Verpflegung zu besorgen. “Du bist also noch da. Dann scheinst du doch nicht ganz so lebensmüde zu sein und würdest einfach so fliehen.” Er ging an mir vorbei und meine Augen folgten ihm. ~Warten wir mal ab wie lebensmüde ich wirklich bin.~ Er legte die Sachen auf den Tisch und ging dann wieder Richtung Ausgang. Er warf mir noch einen Blick über seine Schulter zu. “Die Nahrung zubereiten wirst du ja wohl selber können. Ich bin morgen wieder da. Komme nicht auf dumme Ideen. Solltest du fliehen, werde ich dich sowieso immer wieder finden.” Nach diesem Satz verließ er den Raum und ließ mich wieder mutterseelen alleine. Wenn ich nicht verhungern möchte, hatte ich wohl keine andere Wahl, ……..ich musste kochen. Das konnte ich natürlich richtig toll…. Nein, im Ernst, das war so überhaupt nicht mein Ding. Ich erhob mich und stand nun vor dem Tisch mit den Lebensmitteln. ~Ich werde den ganzen Scheiß einfach roh fressen. Besteht eh alles nur aus Brot und Gemüse und heute Abend bin ich von hier sowieso verschwunden ~ Ich schnappte mir ein Brot und pflanzte mich dann wieder auf das Bett. Ab jetzt hieß es abwarten bis es dunkel wurde. Als der Augenblick dann kam, durchwühlte ich noch sämtliche Schränke um zu sehen, ob ich irgendwas gebrauchen könnte. Doch etwas Sinnvolles war leider nicht dabei. Mein Messer wurde mir auch abgenommen. Ich seufzte einmal tief. Dann musste ich wohl oder übel so los. Gut, mit einem kleinen Messer konnte ich mich auch schlecht gegen einen Titanen wehren, aber immer noch besser als nichts. Wie dem auch sei. Ich packte mir noch etwas Proviant ein. Mir war aufgefallen, dass Zeke die Tür nie abschloss. Daher musste ich umso vorsichtiger sein, nicht dass er damit rechnete dass ich floh. Ich öffnete vorsichtig die Tür einen Spalt und lugte hindurch. Da es bereits dunkel war, gab es nicht besonders viel zu sehen. Einen Moment wartete ich noch, bis ich dann komplett nach draußen trat und die Tür hinter mir schloss. Daraufhin machte ich mich dann vorsichtig auf den Weg. Ein Vorteil hatte man, wenn man beim Aufklärungstrupp war, man kannte die Gegend außerhalb der Mauern einigermaßen und wusste in welche Richtung es ging. Nach einem längeren Fußmarsch, kam ich an dem Rand des Waldes an. Ab jetzt würde es gefährlicher werden, denn ich musste auf offenes Gelände. Die Gefahr dort auf einen Abnormen zu treffen der nachtaktiv war, war ziemlich hoch. Doch ich hatte keine andere Wahl. Entschlossen trat ich also auf die weite Ebene. Umso schnell wie möglich von dieser wieder herunter zu kommen, fing ich das Laufen an. Mag vielleicht viel Kraft kosten, aber es würde auch nichts bringen wenn ich schleiche. Plötzlich nahm ich eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahr. Unsicher schaute ich in diese Richtung und bemerkte einen Titanen der auf allen Vieren dort vor sich hin kroch. Er war noch ziemlich weit weg. Ich musste mich also beeilen nicht in seinem Blickfeld zu landen. Doch er fing an, sich langsam in meine Richtung zu drehen. Ich hatte Glück, denn einige Meter vor mir waren einige Bäume hinter denen ich mich verstecken konnte. Dies tat ich dann auch. Ich ging in die Hocke um so mehr Schutz zu bekommen, da sich mehrere Sträucher um dem Baum befanden. Auf einmal drehte sich der Titan ruckartig in meine Richtung und sprintete los. Ich bekam Panik und machte mich so klein wie möglich, in der Hoffnung er würde mich ignorieren. Ich nahm dann ein bekanntes Geräusch wahr. Und zwar das Zischen von Gas, das zu einer 3D Manöver Ausrüstung gehörte. Ich riskierte daraufhin einen Blick an dem Baum vorbei und musste feststellen, das jemand den Titanen niedergestreckt hatte. Ich wartete noch einen Moment und erkannte dann eine Person. Meine Augen weiteten sich als ich erkannte wer es war. Dort stand Kenny mit der 3D Manöver Ausrüstung. ~Wo hat er die her? War er etwa….?” Meine Vermutung bestätigte sich, als ich sah in welche Richtung er verschwand. Er war auf dem Rückweg. ~Er hat mich anscheinend nicht bemerkt. War er etwa schon beim Stützpunkt? Ich muss mich beeilen.~ Ich wartete bis Kenny nicht mehr zu sehen war, und lief dann wieder los. ~Ich hoffe dass niemandem etwas passiert ist.~ Als ich am Stützpunkt ankam, war es bereits hell und meine Kräfte waren völlig am Ende. Mit letzter Kraft, schleppte ich mich in den Innenhof und brach dort zusammen. Bevor ich komplett weg war, nahm ich noch kurz Umrisse von Personen wahr die auf mich zukamen Kapitel 8: "Riskantes Vorhaben" ------------------------------- Langsam und noch kraftlos öffneten sich meine Augen und erhaschten ein sehr vertrautes Augenpaar, die sich über mir befanden. Ich starrte diese bloß an, bis der Besitzer kurz vor meinem Gesicht mit den Fingern schnippte und mich aus meiner Abwesenheit holte. Dann erkannte ich das es Levi war, der dich soeben erhob. “Na endlich bist du wieder wach.” “Levi…” gab ich schwach von mir. “Wir hatten uns schon Sorgen gemacht.” trat Sasha an mein Bett und sprach weiter. “Wie geht es dir, Kira?” “Es geht. Fühle mich noch sehr kraftlos.” “Was hast du bloß die ganze Zeit getrieben?!” gab der Schwarzhaarige leicht aggressiv von sich. Mein Blick wanderte automatisch in seine Richtung und fixierte, von ihm aus, seinen rechten Arm. Er trug komischerweise keine Uniformjacke und gab einen roten Fleck auf seinem weißen Hemd frei. Er folge daraufhin meinem Blick und bemerkte die Sauerei ebenfalls. “Ach, scheiße! Oi Braus, du hast deine Arbeit nicht anständig gemacht!” “Was?!” gab diese erschrocken von sich. Levi drehte sich daraufhin zu Sasha und zeigte ihr den Blutfleck an seinem Oberarm. “Die Naht ist wieder aufgegangen!” “A….aber das ist doch nicht meine Schuld. Ich kann doch nichts dafür wenn sie plötzlich losrennen zu Kira, bevor ich fertig war, Hauptgefreiter.” verteidigte sich Sasha. Ich blickte Levi an, doch dieser drehte sich mit dem Rücken zu mir. “Tz, seh zu, das du das wieder in Ordnung bringst.” Während er das sagte, knöpfte er sein Hemd auf und zog es aus. Auch wenn ich es nicht wollte, zog er meine Aufmerksamkeit auf sich. Er setzte sich auf einen Stuhl, einige Meter von meinem Bett entfernt und ließ sich von Sasha versorgen. Er saß mit seiner Front in meine Richtung und wandte seine Augen nicht von mir ab. Ich entschied mich daraufhin ihnen den Rücken zu kehren. Mir war das ganze doch recht peinlich, wie er da so Oberkörperfrei saß. Als Sasha mit ihm fertig war, gab Levi ihr ein Zeichen den Raum zu verlassen und ließ mich somit mit ihm alleine. Er stand auf, schnappte sich sein Hemd und zog es wieder über. In der Zeit kam er auf mein Bett zu. Ich bemerkte wie sich dieses ein Stückchen sank und drehte mich daraufhin in die Richtung. Levi hatte sich auf den Rand niedergelassen und knöpfte in aller Seelenruhe sein Hemd wieder zu. Ich drehte mich auf den Rücken und sah ihn an. “Willst du dein Hemd nicht tauschen? Das ist doch völlig versaut.” “Ich hatte mir schon ein Ersatz genommen, mehr haben wir leider nicht.” “Achso…… Was ist hier eigentlich vorgefallen, Levi? Wo hast du die Verletzung her?” Er schwieg und machte den Anschein, als würde er mich ignorieren. Doch als er fertig war, ging sein Blick in meine Richtung und sah mich wie immer mit seinen gelangweilten Augen an. Dann wand er sich wieder von mir ab und gab mir eine Antwort. “Wir wurden angegriffen. Es war allerdings nur ein einziger Mann, der dann auch schnell wieder die Flucht ergriffen hatte. Nichts tragisches also.” “Lass mich raten, es war Kenny?!” Sein Blick ging überrascht in meine Richtung und er schaute mich mit großen Augen an. “Woher….?” “Den einen Abend, wo ich noch einmal frische Luft schnappen wollte, ging ich zu den Pferden. Als ich den Stall allerdings wieder verließ, zog mir jemand eins über den Schädel. Dieser jemand war Kenny.” Ich konnte Levis Blick in diesem Augenblick nicht definieren. Aber es lag unglaubliche Wut in seinen Augen, als würde er ihn am liebsten jetzt suchen und umbringen wollen. Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich schlagartig. “Was wollte der Kerl von dir?” “Er hatte nur den Auftrag bekommen mich zu entführen. Der eigentlich Verantwortliche dafür, war Zeke.” “Zeke?” kam die Frage überrascht von Levi. “Wer ist das?” “Er ist angeblich mein Bruder. Sein voller Name lautet Zeke Jäger. Er scheint ebenfalls ein Titanenwandler zu sein. Ich vermute auch dass er der affenähnliche Titan ist. Als ich ihm damals begegnet war, nannte er mich da schon Schwesterchen und verschonte mein Leben.” “Und was genau will er von dir?” “Ich soll ihm helfen die Koordinate von Eren zu bekommen. Ich konnte letzte Nacht fliehen und bin den ganzen scheiß Weg hierher gerannt. Aber mal eine andere Frage. Kenny sagte was von einem Neffen und machte sich dann auf den Weg hierher.” Ich sah Levi erwartungsvoll an. Er mied meinen Blick und schien zu überlegen. Dann setzte er zum Sprechen an. “Kenny…..ist mein Onkel. Er hatte sich damals um mich gekümmert und mich trainiert. Als er mir dann nichts mehr lehren konnte, ging er fort und überließ mich meinem Schicksal. Er war derjenige, der auf mich geschossen hatte und nur knapp verfehlte. Ich vermute mal, dass er damit nicht klar kommt, das ich dem Aufklärungstrupp beigetreten bin. Er mochte die noch nie.” Seinen Blick hielt er nach vorne gerichtet, während ich ihn entsetzt von der Seite ansah. “Das heißt, er trachtet nach deinem Leben?” “Es scheint so.” Das war gar nicht gut. Wir hatten so schon mit genug Problemen zu kämpfen und jetzt wollte jemand dem stärksten Soldaten der Menschheit an den Kragen. Ich richtete mich langsam auf. Levi erhob sich und wand sich nochmal an mich. “Wir sollten diesen Stützpunkt so schnell wie möglich wieder verlassen. Es ist zu gefährlich noch länger hierzubleiben. Wenn dieser Zeke bemerkt das du weg bist, wird er nicht zögern dich zurückzuholen.” “Ich weiß. Aber…” Ich schaute auf meine Hände, die sich in die Decke krallten. “....wir können noch nicht zurück.” “Was? Wieso nicht?” kam es überraschend von Levi. Ich schaute ihm fest in die Augen. “Ich habe noch etwas anderes geplant. Hol bitte noch Sasha, Jean und Connie. Die betrifft es nämlich ebenso wie uns beide.” Er tat worum ich ihn gebeten hatte und holte die genannten in das Zimmer, wo ich lag. Alle sahen mich gebannt an und warteten darauf, was ich ihnen zu sagen hatte. “Ok, hört zu. Das, was ich vorhabe, wird ziemlich riskant. Aber ich möchte die Chance nutzen wenn wir schon einmal hier sind.” Ich machte eine kurze Pause, denn ich wusste dass sie alle nicht positiv darauf reagieren würden. “Wir befinden uns in der Nähe von Shiganshina und ich möchte es nutzen und dorthin reiten, damit wir in den Keller können.” Alle Augenpaare waren auf mich gerichtet und weiteten sich geschockt, nachdem was ich von mir gegeben hatte. “D...das ist doch purer Selbstmord! Wir sind doch viel zu wenige Soldaten!” gab Connie von sich. “Ich weiß..” fing ich an. “....doch wir brauchen dafür nicht so viele. Nur wir Anwesenden hier, werden zu dem Keller gehen. Der Rest der Einheit bleibt auf der Mauer und lockt so viele Titanen wie möglich dorthin. So haben wir es leichter und begegnen nicht so vielen Titanen in der Stadt.” “Dieselbe Taktik also wie damals in Trost, als die Mauer wieder versiegelt wurde.” gab Jean von sich. “Genau.” nickte ich ihm zu. “Aber selbst dann, wie willst du dort reinkommen? Wir haben den Schlüssel doch gar nicht.” richtete er sich an mich. Meine Hand wanderte langsam nach oben zu meinem Ausschnitt und holte den Schlüssel, den Eren sonst immer um seinen Hals trug, zum Vorschein. Alle sahen mich überrascht an. “Wieso hast du den?” fragte Jean mich überrascht. “Ich bat Eren ihn mir zu überlassen. Ich hatte ihm erzählt was ich vorhatte, doch er sollte auch niemandem etwas verraten.” Dann wurde Levi hellhörig. “Soll das etwa heißen, dass Erwin…?” “Auch er weiß ebenfalls nichts davon. Ich weiß, das er etwas dagegen gehabt hätte. Ich fühle mich auch wirklich nicht besonders wohl damit ihm nichts gesagt zu haben, aber das ist unsere Gelegenheit. Wir müssen es einfach versuchen.” antwortete ich Levi daraufhin. “Meinst du wirklich dass es eine so gute Idee ist, Kira? Wenn dir irgendwas passieren sollte, wird Erwin mir höchstpersönlich den Hals umdrehen.” Er wirkte sehr besorgt. Ja, es könnte schief gehen und wir würden unsere Leben verlieren, aber Erwin riskierte so viel für die Menschheit und ich konnte da keine Rücksicht auf Gefühle nehmen. Er hatte mich zur Kommandantin ernannt und ich wollte diesem Posten gerecht werden. Ein leichtes Lächeln überfiel mein Gesicht. “Ja. Wir müssen es versuchen. Wer weiß, wann wir das nächste Mal diesem Bezirk wieder so nahe sind.” Dann fing Jean an breit zu grinsen. “Es könnte zwar ziemlich in die Hose gehen, aber meine Unterstützung hast du, Kommandantin Smith.” Ich lächelte ihn leicht an. “Danke Jean.” “Unsere natürlich auch “ warf Connie ein und trat zusammen mit Sasha selbstsicher vor. Dann gingen meine Augen zu Levi, deren Blick auf den Boden ruhte. Ich wartete bis dieser eine Reaktion zeigte, die dann auch kam. Er richtete sich in meine Richtung und sah mich durchdringlich an. “Irgendjemand muss ja auf dich aufpassen, damit du keinen Mist machst.” Ein Strahlen machte sich in meinem Gesicht breit und ich war sehr dankbar, dass sie mich alle bei diesem riskanten Plan unterstützten. Kapitel 9: "Trautes Heim" ------------------------- Die gesamte Einheit wurde über mein Vorhaben informiert und wir bereiteten uns gründlich darauf vor. Sämtliche Vorräte an Klingen und Gastanks wurden aufgefüllt, während ich mich gerade bei meinem schwarzen Hengst Saiy befand und ihm über die Nüstern streichelte, als Levi sich dann zu mir gesellte. “Hast du dir das auch wirklich gründlich überlegt?” “Natürlich. Sobald wir dort gewesen waren, werden wir hier wieder einen kurzen Zwischenstopp einlegen und dann zurück zum Hauptquartier reiten.” “Nun gut, ich vertraue dir Kira, genauso wie ich Erwin vertraue. Du hast zwar manchmal ziemlich viel Mist im Kopf, aber größtenteils weißt du was zu tun ist” Ich sah ihn etwas beleidigt von der Seite an. “Danke für die Blumen…” Dann legte er seine Hand auf meine Schulter. “Ich werde immer an deiner Seite kämpfen, egal was auch passieren mag.” Ich lächelte ihn liebevoll an. “Danke Levi.” “Kommandantin, wir wären dann soweit.” kam es hinter mir von Jean, der salutierte. “Ok. Dann wollen wir mal.” Wir stiegen alle auf die Pferde und machten uns auf den Weg Richtung Shiganshina. Der Ritt verlief komischerweise relativ ruhig. Bis auf ein paar Titanen die wir erlegen mussten, war nichts Besonderes passiert. Als wir an dem Bezirk ankamen, ließen wir uns mit den 3D Manöver Apparaten die Mauer hinauf ziehen. Ich ging zum anderen Rand der Mauer und schaute auf die Stadt hinab. Meine Heimatstadt. Sie war ziemlich verwüstet und man konnte nur hoffen, das der Keller einigermaßen frei lag, so das wir ohne Probleme an die Tür rankamen. “Ok..” fing ich dann an. “....jeder weiß was er zu tun hat!” “Jawohl!” kam es von der Gruppe zurück. Levi, Sasha, Connie, Jean und ich liefen erstmal die Mauer entlang, während die restlichen Soldaten versuchten die Titanen zu sich zu locken. Wir ließen uns dann unauffällig seitlich der Mauer, in die Stadt hinunter. Das Problem waren nicht nur die Titanen in der Stadt, sondern auch die, die durch das Loch in der Mauer hinein kamen. Die Soldaten mussten also auch versuchen, die Titanen außerhalb der Mauer in Schacht zu halten, dass sie nicht in die Stadt eindrangen. Bis jetzt lief alles nach Plan. Wir liefen zu Fuß dorthin, denn das Risiko war hoch, dass die Titanen durch das Geräusch unserer 3D Manöver Ausrüstung aufmerksam wurden. Ich lief voraus, der Rest folgte mir. Als wir an meinem ehemaligen Zuhause ankamen, stoppte ich abrupt und starrte die Trümmern vor mir an. Der Schaden war größer als ich erwartet hatte. “Kira.” Levi riss mich aus meine Starre raus und ich setzte mich wieder in Bewegung, um den Eingang zum Keller zu suchen. Der wurde bloß von ein paar Holzbalken verdeckt, die wir schnell wegräumen konnten. Als wir uns gerade an die Arbeit machen wollten, ertönte plötzlich Jeans Stimme, die einen Hauch von Panik in sich trug. “Ämh...Kira?” Ich drehte mich zu ihm hin und folgte seinem Blick. Er ging in Richtung der Mauer, wo sich die Titanen versammelt hatten. Doch meine Augen weiteten sich als ich sah, dass sich einige dieser Titanen von der Gruppe trennten und genau auf dem Weg zu uns waren. “Schitt! Wir müssen uns beeilen und den Eingang freilegen!” Gesagt, getan. Mit vereinter Kraft hievten wir die schweren Balken von der Tür weg. Ich holte den Schlüssel, der um meinen Hals hing, hervor und schob ihn dann in das Schlüsselloch. Unsicher öffnete ich die Tür und wir traten alle hinein, bevor die Titanen uns erreichten. Als ich mich umsah, machte sich irgendwie leichte Enttäuschung in mir breit. Mein Vater hatte immer ein riesen Geheimnis um diesen Keller gemacht und da hatte ich irgendwie mehr erwartet. Er sah halt aus wie ein stinknormaler Keller. Das einzige was hervorstach waren die Bücherregale. Und selbst da standen nicht besonders viele Bücher drinnen. Wir fingen an uns genauer umzusehen. Ich ging auf die Regale zu, nahm einfach mal ein Buch in die Hand und schaute hinein. Auf dem ersten Blick schienen diese Bücher Informationen über Titanen zu beinhalten, was natürlich von großem Nutzen für uns war. Dann stockte ich in meiner Bewegung. Ich war auf einer Seite angelangt, wo von irgendeinen Wächter die Rede war. Zeke hatte diesen doch mir gegenüber erwähnt. Nur was meinte er damit? Als ich mir das genauer ansehen wollte, fiel mir auf, das einige Seiten fehlten. Doch ich hatte keine Gelegenheit mehr mir weitere Gedanken darüber zu machen, denn der Keller drohte durch die schweren Schritte der Titanen über uns einzustürzen. “Wir müssen hier weg.” richtete sich Levi an mich. “Ok, schnappt euch so viele Bücher wie ihr tragen könnt und dann raus hier!” Sie taten was ich sagte und dann sahen wir zu, das wir aus dem Keller rauskamen. Der Keller war bereits umzingelt von Titanen. Es wurden anscheinend langsam zu viele, das die Soldaten sie nicht mehr bei sich an der Mauer halten konnten. Hätten wir Levi nicht bei uns, würden wir ziemliche Probleme mit den Titanen haben. Doch so einfach schien es dann doch nicht, denn einer dieser Titanen bekam Sasha zu fassen. Levi wollte ihr zu Hilfe eilen, aber dieser hatte mit einigen anderen Titanen alle Hand voll zu tun. Bei Jean und Connie sah es nicht besser aus. Gut, bei mir zwar auch nicht, aber ich versuchte es trotzdem. Meine Fähigkeiten reichten immerhin fast an die Levis heran. Ich stand da, während ein Titan langsamen Schrittes direkt auf mich zu kam und einige Meter hinter ihm der Titan mit Sasha in den Griffeln. Ich schoss meine Haken direkt in beide Beine meines Gegners vor mir und ließ mich dann mit viel Schwung nach vorne ziehen. Kurz vorher, löste ich diese dann wieder und huschte so direkt zwischen seinen Beinen hindurch. Daraufhin schoss ich die Haken wieder zu meinem nächsten Ziel, direkt in die Hand des Titanen der Sasha festhielt. Von unten nach oben verpasste ich dem Vieh einen Schnitt durch seinen Arm, wodurch Sasha befreit wurde und sich aus dem Staub machte. Doch der Titan reagierte schnell und bekam mich mit seiner anderen Hand zu fassen. Er packte immer fester zu, bis ich ein ziemlich schmerzhaftes Geräusch aus meiner Rippengegend wahrnahm. Mein Schrei des Schmerzes hallte wahrscheinlich durch den gesamten Bezirk. Bevor der Titan mich komplett zerquetschen konnte, stellte Jean sich mutig den Titanen entgegen und schlitzte ihm seinen Nacken auf. Der Griff lockerte sich daraufhin und ich entglitt dem Titanen aus seiner Hand. Ich rauschte dem Boden immer weiter entgegen. Doch bevor ich auf diesen aufschlug, packten mich zwei Starke Arme und bewahrten mich davor, bekanntschaft mit dem Boden zu machen. Ich kniff meine Augen zusammen, während mein Körper zitterte vor Schmerzen. “Los, wir verschwinden jetzt von hier!” nahm ich die vertraute Stimme Levis wahr. Dieser trug mich den ganzen Weg zurück zur Mauer, auf diese wir uns wieder hoch zogen. Wir schlossen wieder zu den anderen Soldaten auf und ließen uns zu unseren Pferden hinunter. Levi nahm mich mit auf seinem Pferd. Man setzte mich hinter ihm und befestigte meinen Körper mit dem grünen Umhang des Aufklärungstrupps an seinem, dass ich nicht runterfallen konnte. Saiy wurde von einem anderen Soldaten zurückgeführt. Als wir dann alle wieder auf den Pferden saßen, ritten wir zurück zum Stützpunkt und legten dort noch mal einen Stopp ein. Wir verpflegten noch unsere Pferde und tankten selber noch einmal Kraft, um zum Hauptquartier zurück zu reiten. Ich hingegen, war wieder bei vollem Bewusstsein als wir am Stützpunkt ankamen. Irgendwas war anders und es gefiel mir ganz und gar nicht. Ich saß auf einem Bett und hinter mir Sasha, die mich vorsichtig abtastete. Doch ich verspürte keinen Schmerz mehr. “Tut das weh?” fragte sie mich. Ich schüttelte daraufhin bloß den Kopf. “Und hier?” “Ämh...nein.” Sie ließ dann von mir ab und verschränkte die Arme. “Das ist ziemlich merkwürdig.” fing Sasha dann an. “Und du bist dir sicher, das der Titan sie dir gebrochen hatte.” “Ja, verdammt!” maulte ich zurück. “Hm...das gefällt mir ganz und gar nicht. Aber nun gut. Nehmen wir es erst einmal so hin und machen uns weitere Gedanken darüber wenn wir im Hauptquartier sind.” gab der Hauptgefreite von sich. Mir gefiel es ebenso wenig. Solche Heilvorgänge konnten wir damals bei Eren schon beobachten. Nur,.... wenn ich ebenfalls ein Titanwandler war, hätte ich mich mit diesen Verletzungen verwandeln müssen. Ein klares Ziel hatte ich auch vor Augen. Dann störte uns plötzlich ein Soldat und wir folgten ihm nach draußen. Wir nahmen Hufgetrappel wahr und sahen auf die Ebene hinaus. Dort entdeckten wir einen kleinen Trupp unserer Division, die direkt auf uns zukamen. Mit verwirrten Blicken folgten wir ihnen, wie sie in den Stützpunkt ritten und vor uns zum Stehen kamen. Einer dieser Soldaten stieg von seinem Pferd ab und kam auf mich zu. Er salutierte und hielt mir schweigend etwas entgegen. Es sah aus wie ein Brief. Unsicher nahm ich diesen an und öffnete ihn. Meine Augen wurden größer und mit jedem Satz den ich las, wuchs die Panik in mir immer mehr. Wie versteinert stand ich dort und starrte geschockt das Stück Papier in meinen Händen an. Levi trat neben mich und erhaschte einen Blick auf das Geschriebene vor mir. Was er dort laß, jagte ihm ein sehr unangenehmes Gefühl durch den Körper. Er ließ dann seinen Blick auf mir ruhen und wartete anscheinend auf eine Reaktion meinerseits. Die anderen Soldaten wollten mich ansprechen, doch Levi hob die Hand als Zeichen, dass sie es unterlassen sollten. Keiner traute sich auch nur ein bisschen zu bewegen, geschweige denn einen Ton von sich zu geben. Niedergeschlagen senkte ich meine Arme und ließ sie neben meinem Körper kraftlos hängen. Mein Blick senkte sich gen Boden, so das einige Haarsträhnen mir in das Gesicht fielen und verdeckten meine Augen. Ich wusste in diesem Augenblick nicht wie ich reagieren sollte. Mein Körper war von Panik durchzogen und wollte die Gefühle hinaus lassen, die sich gerade angesammelten. Doch ich hielt diese mit all meiner Macht zurück. Ich musste jetzt stark sein und einen klaren Kopf bewahren. Noch ist nicht alles verloren. Wir konnten immer noch einen Ausweg finden. Mit neuem Mut erhob ich mein Haupt und blickte den Soldaten entschlossen entgegen. Kapitel 10: "Unterstützung" --------------------------- Wir saßen alle ziemlich niedergeschlagen im Aufenthaltsraum. Ich hatte meinen rechten Ellenbogen auf den Tisch abgestützt, hielt ein Glas in der Hand, dreimal dürft ihr raten was drinne war, und dachte intensiv nach. Mein Blick war muffig nach vorne gerichtet und keiner brachte bis jetzt auch nur ein Wort über die Lippen. ~Verdammte scheiße, wie konnte das nur passieren!~ Ich machte das Glas komplett leer und knallte es dann auf den Tisch, so dass die anderen hoch schreckten und ich so ihre volle Aufmerksamkeit hatte. Mein Blick verfinsterte sich schlagartig und mein Griff um das Glas wurde immer fester, das man Angst haben könnte es zerspringt gleich. Sie hatten ihn erwischt….. Gott verdammt, sie hatten ihn erwischt und er sollte in ein paar Tagen hingerichtet werden. Und nun saßen wir hier und überlegten uns, was wir tun sollten. Ich war so sehr in Gedanken und mit mir selbst beschäftigt, dass ich nicht merkte wie Levi versuchte mich anzusprechen. “KIRA!!” Mein Blick ging schlagartig in seine Richtung. “WAS IST??!!” sah ich ihn ziemlich sauer an. “Ich kann mir vorstellen dass du dich gerade ziemlich beschissen fühlst, aber es bringt uns nicht weiter wenn wir hier nur herum sitzen.” “Meinst du, das weiß ich nicht?!” Ich kippte mein Glas noch einmal voll. “Und hör auf dich zu besaufen, wir brauchen dich nüchtern!” Ich setzte zum Trinken an doch hielt in meiner Bewegung inne und riss die Augen auf. ~Ich habs!~ Ich senkte mein Glas wieder und stellte es ab. Meine Hand blieb allerdings dort. Levi sah mich währenddessen fragend an. “Was ist?” “Ich hab eine Idee.” Alle Augenpaare lagen nun auf mir. Dann fing ich an zu erzählen. “Die….. Hinrichtung findet Übermorgen spät nachmittags statt, richtig?” Ich sah Jean, der mir gegenüber saß und den Brief in der Hand hielt, fragend an. Dieser nickte dann unsicher. “Wenn wir Morgen sehr früh los reiten, sind wir ungefähr am Mittag an der Mauer. Das heißt, wir haben dann noch einen Tag zur Vorbereitung, bevor Erwin hingerichtet werden soll.” Jean sah mich fragend an. “Vorbereitung auf was?” Levi übernahm die Antwort für mich. “Du willst ihn also da rausholen, oder?” Ich schloss kurz meine Augen und öffnete diese kurz darauf wieder. “Ja, genau das habe ich vor. Es ist mir egal was mit mir passiert wenn es schief geht. Aber ich lasse es nicht zu, das sie den Mann hinrichten der so viel für die Menschheit geopfert hat, um diese zu befreien. Auch wenn er als skrupellos bezeichnet wird, weil er Menschenleben geopfert hat um seine Ziele zu erreichen. So tat er dies nur zum Wohle der Menschheit. Aus meiner Sicht, ist er der ehrenvollste Kommandant den ich je gesehen habe.” “Und…” traute sich Connie etwas zu sagen. “.... wie hast du dir das vorgestellt?” “Kommandant Pixis hatte mir seine Unterstützung zugesichert, sollte etwas schiefgehen. Und genau diese Unterstützung mache ich mir nun zum Eigen. Also hört jetzt gut zu. Für sinnlose Wiederholungen haben wir nämlich keine Zeit.” Alle sahen gespannt in meine Richtung. Außer Levi vielleicht. Der hatte seinen Standart Blick drauf. “Wenn wir morgen bei der Mauer ankommen, reiten wir nicht direkt zum Tor, sondern etwas weiter entfernt davon. Wir werden die Pferde vor der Mauer lassen und uns mit unserer 3D Manöver Ausrüstung auf diese begeben. Niemand soll erfahren dass wir wieder zurück sind, außer die Soldaten der Mauergarnision. Wenn das geschafft ist, werden wir uns Gewehre besorgen. Die Nacht verbringen wir auf der Mauer. Wir dürfen uns auch nicht in unserem Hauptquartier blicken lassen.” “Warte mal….” fing Jean an. “...was willst du mit Gewehren?” sah dieser mich fragend an. Ich sah ihm ziemlich bedrohlich in die Augen. “Er wird gehängt, nicht wahr? Ich will auf den Strick um seinen Hals schießen.” Sie sahen mich alle sehr geschockt an. Dann mischte sich Levi ein. “Aus was für einer Entfernung willst du denn schießen? Willst du dich direkt vor die Wachen stellen und denen den Lauf unter die Nase halten?” Mein Blick ging nach unten und Strähnen verdeckten mein Gesicht. “Nein! Es mag sein, dass die Wahrscheinlichkeit ihn zu verfehlen erschreckend hoch ist, aber es geht mir auch um den Überraschungsmoment. Wenn ich mich richtig entsinne, ist das Schafott umringt von hohen Gebäuden. Dort werden wir uns auf die Lauer legen. Einige mit Gewehren, andere mit den Klingen. Die Militärpolizei wird ihn mit Waffen bewachen. Wenn wir einfach drauf los stürmen, werden sie uns vorher erschießen. Daher müssen wir den Moment nutzen, wenn sie abgelenkt sind. Sollte ich mein Ziel verfehlen, sind die Soldaten mit den Klingen zuständig Erwin so schnell wie möglich von dort runterzuholen. Ich werde in dem Augenblick schießen, wenn sich die Luke unter ihm öffnen wird, damit er in den Hohlraum hinab fällt und so außer Sichtweite der Militärpolizei ist. Die Soldaten mit den Gewehren sind natürlich dafür zuständig, die Militärpolizei in Schach zu halten.” Einen Moment herrschte Stille, bis Jean sich traute etwas zu sagen. “Das hört sich wirklich ziemlich gewagt an. Und du meinst, das könnte klappen?” Ich sah ihn sehr entschlossen an. “Oh je, den Blick kenne ich.” begann Levi. Ich sah ihn daraufhin an. “Den hatte Erwin auch immer drauf, wenn er sich bei einem Plan ziemlich sicher war.” Ich fing dann das grinsen an. “Dann weißt du ja auch, das ich mich davon nicht abhalten lassen werde.” Levi lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme. “Du hattest schon immer deinen eigenen Kopf, Kira. Wir können Erwin nicht so enden lassen.” Jean seufzte einmal laut. “Das kann ja was werden.” Dann fing dieser ebenfalls zu grinsen an. “Aber immer noch besser als herumzusitzen und nichts zu tun. Natürlich bin ich dabei.” Er sah dann zu Sasha und Connie. “Ihr doch auch, oder?” “Aber klar doch.” gab Connie entschlossen wieder und Sasha stieg mit ein. Dann stand Jean auf und salutierte vor mir. Ich sah ihn nur irritiert an. “Kommandantin? Sie haben unsere volle Unterstützung.” grinste dieser mich an. Connie und Sasha taten es ihm gleich, standen auf und salutierten ebenfalls. Dann sprach Jean weiter. “Wir werden den Kommandanten dort lebendig rausholen und die Mission erfolgreich abschließen!” Dann nahm ich das Geräusch von einem Stuhl wahr, der zurückgeschoben wurde. Mein Blick ging in die Richtung und ich dachte ich seh nicht richtig. Selbst Levi hatte sich erhoben und stand nun stolz salutierend vor mir. Ich schloss kurz meine Augen, um mich wieder zu fangen. Stand dann währenddessen auf und öffnete meine Smaragdgrünen Weiten entschlossen wieder. “Dann lasst es uns durchziehen!” Kapitel 11: "In letzter Sekunde" -------------------------------- Ziemlich früh waren wir auf den Weg zurück zur Mauer. Was wir vorhatten konnte ziemlich daneben gehen, aber ich musste es einfach riskieren. Wie sie ihn erwischt hatten, war bis jetzt noch unklar. Aber irgendetwas musste dort schiefgelaufen sein. Nach einigen Stunden kamen wir bei der Mauer an und ließen uns diese mit der 3D Manöver Ausrüstung hinauf ziehen. Kommandant Pixis schien uns schon erwartet zu haben, denn dieser stand bereits dort. Ich ging irritiert auf ihn zu. “Kommandant Pixis?!” “Ah Kira, ich wusste doch dass ihr nicht lange auf euch warten lassen würdet. Du hast also meine Nachricht erhalten?” “Hm? Die war von dir?” “Ja.” lächelte er mich an. “Sobald ich es erfahren hatte, schickte ich einen kleinen Trupp aus eurer Division los, damit es nicht so auffällt.” “Kira.” meldete sich Levi. Meine Aufmerksamkeit galt dann ihm. “Ich werde mich mit den anderen schon mal auf den Weg machen und die Gewehre besorgen.” “In Ordnung.” nickte ich ihm zu. Somit verschwand Levi. “Du hast also schon einen Plan?” kam der Kommandant lächelnd zu mir. “Ja, das habe ich. Es ist ziemlich riskant, aber etwas anderes ist mir auf die Schnelle nicht eingefallen.” “Verstehe.” Er ging an mir vorbei, an den Rand der Mauer und schaute von dieser in die Ferne. Ich gesellte mich dann zu ihm. Wie schwiegen eine Zeit lang, bis ich dieses Schweigen dann durchbrach. “Wie...konnte das überhaupt passieren?” “Ich weiß leider auch nichts genaueres. Spontan würde ich auf einen Spion tippen. Aber sicher bin ich mir da nicht.” “Hm…” Gedankenverloren ging mein Blick in die weite Ferne. Pixis und ich standen noch eine Zeitlang dort, bis dann irgendwann die Nacht anbrach. Wirklich schlafen konnte ich nicht. Ich saß mitten in der Nacht am Rand der Mauer und starrte vor mich hin. Meine Einheit hatte es geschafft unauffällig einige Gewehre aufzutreiben. Pixis Leute hatten sich um unsere Pferde gekümmert und sie mit dem Lift auf die andere Seite der Mauer gebracht. Jetzt mussten wir nur noch zusehen, dass uns keiner zu Gesicht bekam bis es soweit war. Dann nahm ich Schritte wahr die sich mir näherten. Ich musste nicht in die Richtung sehen umso wissen wer es war der sich zu mir gesellte. Dieser jemand jetzte sich neben mich. “Du solltest etwas schlafen, das wird morgen sehr anstrengend werden.” Ich musste leicht anfangen zu lächeln. “Danke Levi.” Er sah mich aus dem Augenwinkel fragend an. “Hm? Wofür?” “Dafür, dass du immer für mich da bist. Du bist neben Hanji zu meinem besten Freund geworden und das bedeutet mir sehr viel. Ich wüsste garnicht was ich ohne euch alle machen würde.” “Wahrscheinlich wärst du schon längst gefressen worden.” Er ließ seinen Blick nach vorne gerichtet, während ich ihn etwas schockiert ansah und anfing nervös zu lachen. “Jia… wahrscheinlich.” Dann richtete ich meinen Blick wieder nach vorne. Wir hatten Vollmond der auf uns nieder schien und zu dem ich verloren hinauf schaute. Levi tat es mir gleich. Kurze Zeit später erhob ich mich dann. “Ich werde dann mal versuchen zu schlafen.” “Tu das.” “Gute Nacht, Levi.” Er drehte sich zu mir... “Gute Nacht.” ...und sah mir noch hinterher, wie ich zu unserem kleinen Lager, das wir uns auf der Mauer errichtet hatten, ging. Ich legte mich dann auf meinen Schlafplatz und starrte noch eine Weile gedankenverloren vor mich hin, bis ich schließlich meine Augen schloss und einzelne Tränen ihren Weg nach draußen fanden. Am nächsten Tag war es dann soweit und ich war sichtlich nervös. Sasha und Connie gingen mir schon den ganzen Morgen auf den Keks, auch wenn sie nur versuchten mich zu beruhigen. Levi musste schon paar male dazwischen gehen, weil ich ihnen sonst bald den Hals umgedreht hätte. Ich weiß, sie meinten es nur gut. Aber es war besser mich in Ruhe zu lassen, solange wir Erwin da noch nicht heil raus geholt hatten. Außerdem hatte ich Angst zu versagen. Denn wenn wir diese Mission nicht erfolgreich abschließen, hätte ich ihn für immer verloren. Und das konnte ich mit meinem Gewissen einfach nicht vereinbaren. Wir mussten erfolgreich aus dieser Mission gehen, egal wie. Wir kontrollierten noch einmal unsere komplette Ausrüstung. Ob die Gewehre geladen waren, ob unsere 3D Manöver Apparate funktionierten und ob wir auch genug Gas und Klingen hatten. Ich stand am Rand der Mauer und ließ meinen Blick über die Stadt unter mir gleiten. Dann trat Levi an mich heran. “Kira, wir wären dann soweit.” Ich schloss für einen Moment meine Augen, sortierte meine Gedanken und versuchte mich innerlich zu beruhigen. Ich hatte Angst davor, was mich dort erwartet. In was für einen Zustand Erwin sich befinden würde. Angst davor, ihn nicht retten zu können. Der Augenblick war gekommen. Entschlossen öffnete ich wieder meine Augen und gab den Befehl zum Marsch. Daraufhin machten wir uns auf den Weg zum Schafott und positionierten uns unauffällig auf den Gebäuden, die sich drum herum befanden. Ich sah vorsichtig nach unten auf den Platz und überflog mit meinem Blick die Menschenmenge. Dot Pixis befand sich ebenfalls mit einigen seiner Soldaten dort unten. Vor dem Schafott stand die Militärpolizei in einem Halbkreis und hielten Gewehre in ihren Händen, um die Menschenmasse von dort fernzuhalten. An der Spitze stand natürlich Nile Dawk. Dann ging mein Blick wieder zu Menge und erhaschte ganz vorne drei meiner Freunde. Es waren Mikasa, Armin und Hanji. Doch da fehlten welche. “Wo sind Eren und Historia?” Fragte ich in einem Flüsterton Jean, der sich mit mir zusammen positioniert hatte. Sein Blick wanderte dann ebenfalls verwirrt über die Menschenmenge. “Keine Ahnung. Ich kann sie nirgends entdecken.” Dann wurden die Leute unten auf dem Platz unruhig, denn die Tür von dem Gebäude hinter dem Schafott öffnete sich und zwei Wachen traten hinaus. Und im Schlepptau natürlich Erwin. Schockiert weiteten sich meine Augen und konnten den Anblick kaum stand halten. Er sah schrecklich aus. Völlig schwach und kraftlos schleppte er sich voran und seine Sachen waren völlig verdreckt und blutig. Was hatten die bloß mit ihm gemacht….? Langsamen Schrittes gingen sie auf das Schafott zu und positionierten Erwin dort. Ihm wurde der Strick um den Hals gelegt und dann noch eine kurze Rede gehalten, was ihm vorgeworfen wurde. Ich ging langsam in Position und legte das Gewehr an. Jean wurde mit jeder Sekunde nervöser. “Oh Gott, ich kann da gar nicht hinsehen.” gab dieser von sich.” “Jean, verschließe nicht deine Augen. Es zählt jetzt jede Sekunde. Du musst bereit sein wenn der Schuss fällt.” “Ja, tut mir leid.” Der Moment rückte immer näher. Ich fing an zu zielen und konzentrierte mich auf mein Ziel. Doch irgendwas stimmte nicht. Etwas warf mich kurz aus der Bahn. ~Was zum…~ Ich konnte nicht begreifen was gerade geschah. Aus einer so weiten Entfernung, konnte man nur schätzen wo man das Ziel traf. Aber ich erkannte mein Ziel klar vor Augen, als wenn ich direkt davor stand. Jean bemerkte meine plötzliche Unsicherheit und wand sich an mich. “Hey Kira, alles in Ordnung?” Ich schüttelte kurz den Kopf, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. “Ja, alles gut.” Dann legte ich wieder an. Egal was es war, in diesem Moment war es ein großer Vorteil für uns. Und die Wahrscheinlichkeit zu treffen, stieg rapide an. Dann war es auch soweit. Einer der Personen griff nach dem Hebel, um die Klappe auszulösen. Ein anderer hob die Hand, als Zeichen sich bereit zu machen. Sobald dieser seine Hand wieder senkt, war es das Startsignal für mich zu schießen. Ruhig atmete ich tief ein und aus, um das Zittern in meinen Händen unter Kontrolle zu bekommen. Wie in Zeitlupe senkte die Person dort unten ihre Hand. Ich begann kurz die Luft anzuhalten, damit das Gewehr ruhiger lag und betätigte den Abzug. Die Kugel rauschte aus dem Lauf des Gewehres und traf sein Ziel direkt ins Schwarze. Genau in dem Moment, wo die Luke unter Erwin aufging, durchdrang die Kugel das Seil über ihm. Er viel hinab und verschwand somit aus unserem Blickfeld. Wie erwartet waren die Blicke aller irritiert auf dem Platz gerichtet, auf dem vorhin Erwin noch stand. Ohne zu zögern stürmte meine Einheit los. Die mit den Gewehren, zielten nach unten auf die Militärpolizei und der Menschenmenge. Die anderen holten Erwin dort unten raus. Ich richtete mich auf dem Dach auf und sah zufrieden nach unten. Panisch schaute Nile sich um, da er nicht ganz wusste was gerade geschah. Dann traf sein Blick den meinen. Siegessicher lächelte ich ihm entgegen und es brauchte keine Worte, damit er verstand was eben passiert war. Seine Mimik wurde verständnisvoll und er legte seine Waffe nieder. Seine Männer schauten ihn irritiert an, bis er den Befehl gab, das sie ihre Waffen ebenfalls niederlegen sollten. Nachdem das geschafft war und meine Einheit Erwin dort raus hatten, machten wir uns auf dem Weg zum Hauptquartier und verbarrikadierten uns dort erst einmal. Kapitel 12: "Sicherheit" ------------------------ Zurück im Hauptquartier, brachten wir Erwin erst einmal in ein einzelnes Zimmer. Hanji fing an seine Verletzungen zu versorgen. Er war nicht wirklich ansprechbar und bekam es wahrscheinlich kaum mit. Levi stand an einer Wand gelehnt, während ich einige Meter von dem Bett entfernt stand und schockiert auf dieses blickte. Sein Körper war übersäht von blutigen Wunden. ~Was um Gottes Willen hatten sie mit ihm angestellt?!~ Wie versteinert stand ich dort und mein Körper wollte sich nicht mehr bewegen. ~Was war alles während meiner Abwesenheit passiert?~ Als Hanji fertig war, richtete sie sich dann an mich. Sie blieb noch neben dem Bett sitzen und sprach zu mir, ohne mich anzuschauen. “Ich habe ihm etwas gegen die Schmerzen gegeben. Er schläft jetzt erstmal eine Weile.” Dann herrschte ein Zeit lang Stille. Levis Blick lag währenddessen die ganze Zeit auf mir. Auch wenn er es nicht zeigte, machte er sich sicherlich auch große Sorgen. Nicht nur um Erwin, sondern auch um mich. Er hatte Angst, das ich etwas unüberlegtes tun könnte. Das ich die Kontrolle über mich verlieren und nur noch nach bloßen Gefühlen handeln würde. “Kira….” sprach Hanji dann weiter. “...es….es tut mir so leid. Wir waren nicht in der Lage etwas zu unternehmen.” Hanjis Blick ging währenddessen nach unten. “Hanji….” begann ich daraufhin ruhig und ihr Blick ging vorsichtig in meine Richtung, während meiner noch auf Erwin ruhte. “.....was ist hier passiert? Und vor allem, was haben die mit Erwin angestellt?” Hanji brauchte eine Weile, bis sie ihre Stimme wiederfand. Ihre Augen legten sich ebenfalls wieder auf ihn. “Erwin….wollte dem Vater von Historia, Rod Reiss, eine Falle stellen. Er….ist der eigentliche König, während der aktuelle nur eine Marionette ist. Rod hat es auf Eren und seinen Fähigkeiten abgesehen. Erwin wollte ihm Eren und Historia ausliefern, um so seinen Standort ausfindig zu machen. Doch es lief nicht nach Plan und sein Vorhaben sackte durch. Daraufhin nahm ihn die Militärpolizei gefangen. Eren und Historia wurden allerdings schon übergeben. Nile war selber nicht begeistert davon und hat an dem, was ich dir jetzt gleich sage, nicht teilgenommen.” Hanji legte eine kurze Pause ein und sprach dann weiter. “Sie….haben ihn tagelang gefoltert, um mehr Informationen aus ihm herauszubekommen. Doch er schwieg.” Ich riss meine Augen auf und ein Gefühl aus purer Wut durchströmte meinen Körper. Ich wollte das alles nicht wahr haben. Doch leider war es die Realität. Irgendwie mussten wir das ganze wieder unter unsere Kontrolle bekommen. Die Frage war nur, wie wir jetzt weiter verfahren sollten. Ein Feind lauerte innerhalb der Mauern und ein anderer außerhalb. Wichtig ist erstmal, dass wir Eren und Historia wieder bekamen. Mit dem Rest würden wir uns beschäftigen, wenn die beiden wieder unverletzt bei uns waren. Ich schloss kurz meine Augen. “Nun gut.” fing ich an und öffnete meine Weiten wieder. “Was geschehen ist, ist geschehen. Wir müssen uns jetzt auf Eren und Historia konzentrieren. Hanji,....” Ich sah sie besorgt an und sie erwiderte meinen Blick. “....ich lege Erwin in deine Hände. Achte bitte darauf, das sich sein Zustand nicht verschlechtert.” “Du kannst dich auf mich verlassen, Kira.” Dann sah ich zu Levi. Als er mein Blick erwiderte, stieß er sich von der Wand ab und ging richtung Tür. Ich schaute noch einmal kurz zu Erwin, machte dann ebenfalls kehrt und verließ zusammen mit Levi den Raum. Wir machten uns auf den Weg zu Armin und Co, die sich in einem Gemeinschaftsraum versammelt hatten. Als wir den Raum betraten, standen alle auf und salutierten. Mein Blick blieb die ganze Zeit gleich und ich ließ keinerlei Gefühle nach Außen dringen. Ich nickte ihnen kurz zu und suchte mir dann einen Stuhl, auf den ich mich niederließ. “Armin….” begann ich dann. Dieser schreckte daraufhin kurz hoch. “....ist es bekannt, wo Eren und Historia sich aufhalten?” “J..ja. Sie sollen sich unter einer Kathedrale befinden, innerhalb der Mauer Sina.” “Hm...verstehe.” Ich stützte mich auf den Tisch ab und verschränkte die Hände ineinander. “Wollen wir mal hoffen, das sie noch wohlauf sind. Unser nächstes Ziel ist es, die beiden zu befreien. Ich weiß, das es vielleicht etwas viel verlangt ist, aber dieses Vorhaben werden wir noch heute Nacht durchziehen.” Alle Augenpaare lagen auf mir, während mein Blick auf den Tisch vor mir ruhte. Es war wirklich sehr viel verlangt. Sie alle hatten in den letzten Tagen viel durchmachen müssen und ich verlangte gleich das nächste von ihnen. “Kira!” Mein Blick wanderte nach oben, zu der Person die mich angesprochen hatte. Armin sah mich sehr entschlossen an. “Es ist wirklich viel passiert, aber um uns brauchst du dir nun wirklich keine Gedanken zu machen. Du hast es von uns allen am schwersten. Dein Mann und unser Kommandant liegt schwer verletzt im Bett und keiner von uns weiß wie es ausgehen wird. Du machst dir sicherlich schreckliche Sorgen um ihn und dennoch sitzt du jetzt hier und nimmst seinen Platz an unserer Seite ein, um Eren und Historia zu befreien.” Ich sah ihn nur stillschweigend an. “Armin hat recht!” Mein Blick ging dann zu Jean, der mich grinsend ansah. “Wir kämpfen gerne an deiner Seite. Egal für was du dich entscheidest, wir werden dir folgen.” Dann legte sich eine Hand auf meine rechte Schulter und ich blickte in die vertrauten grauen Augen Levis. “Ich stimme ihnen zu. Du hast es wirklich weit gebracht. Das hätte ich dir ganz ehrlich gar nicht zugetraut. Erwin wäre stolz auf dich.” Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen. “Ich danke euch. Ich hätte es ganz ehrlich auch nicht gedacht, das ich es soweit schaffen würde. Selber Befehle geben, war noch nie so mein Ding.” “Wenn es darauf ankam allerdings schon. Das hast du in den letzten Jahren mehr als genug bewiesen.” sagte der Schwarzhaarige und suchte sich einen freien Platz, auf den er sich niederließ. “Okay..” richtete ich mich an die Gruppe. “....dann lasst es uns mal durchgehen. Armin, jetzt bist du gefragt.” “Jawohl!” nickte dieser mir entschlossen entgegen. Er erzählte uns alles was er wusste. Was uns dort allerdings erwarten würde, wussten wir natürlich nicht. Rod wollte Erens Titanenkräfte. Aber was wollte er von Historia? Auch wenn sie seine Tochter war, sah ich den Zusammenhang nicht. Wir bereiteten uns ausgiebig auf die Nacht vor und ich entschloss mich, bevor wir uns auf den Weg machten, noch einmal zu Erwin zu gehen. Sein Zustand war bis jetzt unverändert und er schlief immer noch. Ich setzte mich auf einen Stuhl neben sein Bett und schaute ihn einfach nur ruhig an, wie er dort lag und schlief. Meine Gedanken waren leer und meine Kräfte langsam am Ende. Es war zu viel auf einmal passiert. Und bis jetzt gönnte man uns keine Ruhe. Aber wir durften nicht aufgeben und das werde ich auch nicht. Wir werden es bis zum Schluss durchziehen, egal was sich uns in den Weg stellen würde. Je länger ich ihn ansah, umso mehr Tränen sammelten sich in meinen Augen. Dieser Anblick schmerzte sehr. Doch bevor die Flüssigkeit ihren Weg nach draußen fand, entfernte ich diese und bekam so wieder einen klaren Blick. Nach einiger Zeit erhob ich mich wieder. Ich trat näher an sein Bett heran, beugte mich über ihn und platzierte einen liebevollen Kuss auf seine Stirn. “Ich liebe dich.” hauchte ich ihm noch entgegen, in der Hoffnung er würde es hören. Mit einem letzten Blick verließ ich den Raum. Was ich nicht wusste war, dass Erwin meine Worte wahr nahm und bereits innerlich mit sich kämpfte, seine Augen endlich wieder öffnen zu können. Auf dem Flur kam mir ein sehr aufgebrachter Armin entgegen gerannt. “Kira!” Ich sah ihn fragend an. “Was ist los?” Er kam vor mir zum Stillstand und sah mich völlig aus der Puste an. “Wir haben ein Problem!” Ich sah ihn etwas ungläubig an. ~Was für ein Problem soll das denn jetzt schon wieder sein?~ Aber anstatt ihn das groß zu fragen, folgte ich ihm zu unserem nächsten Hindernis. Kapitel 13: "Unerwarteter Besuch" --------------------------------- Misstrauisch und schützend stand ich vor meiner Einheit und beäugte die drei Herrschaften vor mir. Ausgerechnet jetzt, mitten in der Nacht mussten diese hier auftauchen. Es könnte mir zum Verhängnis werden, wenn ich mich ihnen in den Weg stellte. Aber ich bin jetzt schon so weit gegangen und werde jetzt auch keinen Rückzieher mehr machen. Der Mittlere der Drei trat hervor und fing an zu sprechen. “Du hast es wirklich weit gebracht und bist extrem mutig. Das hätte ich nicht erwartet. Und genau wie euer Kommandant, stellst du dich gegen jedes Gesetz. Ihr beide passt wahrlich gut zueinander. Das war wirklich eine waghalsige Aktion die ihr dort durchgezogen habt.” Er kam mir noch einige Schritte näher und sah mir tief in die Augen. “Dieser entschlossene Blick....” gab er leicht lächelnd von sich. “Er hat wirklich großen Einfluss auf dich. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, bleibt jedem selbst überlassen.” Ich sah ihn nur herausfordernd an und brachte kein Wort über meine Lippen. Selbst Levi hielt sich weit im Hintergrund und überließ mir diese Situation. Spannung lag in der Luft und eine unangenehme Stille umhüllte uns. Mein Gegenüber schloss kurz die Augen und rückte sich die Brille zurecht. “Keine Angst, ich bin nicht hier um mich dir in den Weg zu stellen. Ganz im Gegenteil.” Ich schaute ihn überrascht an. Dann trat eine weitere Person vor. “Genau, wir sind hier um euch zu unterstützen.” gab dieser von sich und legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich sah sie alle ungläubig an. “Es wird Zeit, dass sich hier etwas ändert. Jahrelang dienten wir einem falschen König. Dem sollten wir jetzt ein Ende setzen.” gab der Generalissimo von sich. Dann trat auch der Dritte im Bunde dazu. Kommandant der Mauergarnision Dot Pixis, Kommandant der Militärpolizei Nile Dawk und Generalissimo Darius Zackly. Sie alle standen entschlossen vor mir und waren bereit, mich bei meinem Vorhaben zu unterstützen. Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich überhaupt realisierte was hier gerade geschah. Als ich mich dann wieder gefangen hatte, entfernte ich mich einige Schritte rückwärts von ihnen und fing an respektvoll vor ihnen zu salutieren. Meine Einheit, die hinter mir stand, tat es mir gleich. Glücklich und zufrieden blickte ich den Dreien entgegen, während auf ihren Gesichtern sich ein Hauch von Verwunderung breit machte. Nile kratzte sich verlegen am Hinterkopf. “Also echt Kira, hör auf zu salutieren.” “Nein.” fiel ich ihm ins Wort und Nile sah mich überrascht an. “Ich bin euch unendlich dankbar, das ihr mich bei dieser Sache unterstützt. Und ich verspreche euch, dass euer Vertrauen nicht umsonst sein wird.” “Da bin er sehr zuversichtlich. Wie geht es eigentlich Erwin?” wand Darius sich an mich. “Den Umständen entsprechend. Er schläft im Moment noch. Hanji kümmert sich um ihn.” “Verstehe. Ich hoffe, das er sich schnell wieder erholen wird. Nun gut, wir wollen euch auch nicht weiter aufhalten. Ich wünsche euch viel Glück und hoffe dass Eren und Historia unversehrt sind.” Ich nickte ihm zu. “Danke, Generalissimo.” Daraufhin verabschiedeten sich die Drei wieder und gingen. Sie würden dafür sorgen dass sich uns niemand, bei unserem Vorhaben, in den Weg stellt. Kapitel 14: "Eren und Historia" ------------------------------- In voller Ausrüstung und mit dem grünen Umhang des Aufklärungstrupps verhüllt, schlichen wir durch die Straßen der Stadt im inneren Bereich der Mauer Sina. Armin sagte, das sie sich unterhalb einer Kathedrale aufhalten sollten. Es gab in dem Ring nur eine. Allerdings mussten wir den Eingang erst einmal nach unten finden. Dort angekommen, suchten wir jeden einzelnen Winkel in dem Gebäude ab. Jean stand mitten im Raum und kratzte sich am Hinterkopf. “Jean, hast du Flöhe? Hilf uns gefälligst weiter beim Suchen!” beschwerte sich Connie. “Alter, wenn hier jemand Flöhe hat, dann ja wohl du! So selten wie du dich wäschst.” konterte Jean. “Psssst! Leute, nicht so laut. Uns könnte sonst noch jemand hören.” flüsterte Sasha ihnen ängstlich entgegen. Armin sah sich währenddessen ganz genau um und überlegte, wo sich hier ein Eingang verstecken könnte. Levi hingegen fing an in einem Bücherregal herum zu grabbeln. Ich war dagegen nicht besser als Jean. Stand mitten im Raum und beobachtete alle genauesten, in der Hoffnung mir würde irgendwas auffallen. Dann kamen aufeinmal Geräusche aus der Richtung von Levi und wir drehten uns alle zu ihm. Vor seiner Nase schob sich ein ganzes Regal zur Seite und gab eine Treppe, die nach unten führte, frei. Connie und Jean standen etwas Abseits und schauten erstaunt in Levis Richtung. “War das jetzt gekonnt oder Zufall?” gab Connie die Frage leise von sich. “Keine Ahnung. Bei dem weiß man es ja nie, so cool wie der immer tut” tuschelte Jean. Ich selber stand auch nur doof da und konnte es nicht glauben. Überraschen tat es mich aber irgendwie nicht. Der Kerl konnte halt irgendwie alles. Mit unsicheren Schritten stellte ich mich dann zu Levi und sah in die Schwärze hinab, die sich vor uns nach unten erstreckte. “Nicht schlecht, Levi. Glücksgriff?” lächelte ich ihn leicht herausforderung von der Seite an. Er beäugte mich nur monoton aus dem Auwinkel. “Tz.” Und somit war er der Erste, der sich traute in die Dunkelheit hinab zu tauchen, dicht gefolgt von mir und dem Rest. Es war eine ziemlich lange Treppe hinab, die nur von ein paar Kerzen, alle paar Meter, an den Wänden erhellt wurde. “Hier war jemand aber sehr sparsam mit dem Licht. Ich seh teilweise die Stufen vor mir nicht.” gab Connie als Schlusslicht der Gruppe von sich. “Wenn auch nur einer von euch hier jetzt das Stolpern anfängt und wir dann die Treppe nach unten krachen, mach ich den eigenhändig einen Kopf kürzer!” drohte Levi uns. “Ist ja gut.” verteidigte Connie sich. Dann nahmen wir ein lautes Gegrummel wahr. Sasha stöhnte daraufhin auf. “Sasha, dein Ernst jetzt?!” richtete sich Connie an sie. “Ich hab’ Hunger.” schlurfte sich kraftlos vor sich hin. “Aber doch nicht jetzt!” “Oh Gott, könntet ihr jetzt mal aufhören?! Wegen euch fliegen wir hier noch auf! Sasha, verhungere bitte leise!” motzte Jean die beiden an. “Wer macht sich überhaupt die Mühe die ganzen Kerzen hier anzuzünden?” gab Connie mit einem keine-Lust-mehr-Ton von sich. “Keine Ahnung. Ist mir auch scheißegal. Haltet jetzt endlich die Klappe, wir sind nämlich gleich unten!” nörgelte der Schwarzhaarige vor mir. Ich ging einfach ruhig und unsicher lächelnd hinter ihm mehr. ~Das ist vielleicht ein Haufen. Ich misch mich da am besten einfach nicht ein.~ Schon bevor wir am Ende der Treppe angelangt waren, nahmen wir Stimmen wahr. Levi hob seine Hand, als Zeichen dass wir zurückbleiben sollten und sah dann vorsichtig um die Ecke. Dort sah er drei Personen. Eren, der festgekettet war, Historia und ein älterer Herr, der mit Historia zu diskutieren schien. Das war wohl ihr Vater, Rod. Levi wand sich dann zu uns. “Sie stehen mit dem Rücken zu uns. Das wäre die Chance aus zu schwärmen und von allen Seiten anzugreifen.” Levi sah mich fragend an. Ich nickte ihm stumm zu und machte ihm somit klar, dass ich einverstanden war. Wir schlichen uns also so leise es ging in den großen Raum hinein und verteilt uns. Auch dieser war nicht besonders hell erleuchtet, daher konnten wir uns gut im Dunkeln verbergen. Rod war ziemlich auf Historia fixiert. Meine Einheit wartete auf mein Kommando, doch ich wollte wissen, was Rod von den Beiden wollte. Daher wartete ich noch. Ihr Vater holte eine Art Spritze aus seiner Tasche zum Vorschein und verlangte von Historia, sich die Flüssigkeit zu injizieren. Es kam heraus, das es ein Serum war, womit man sich in einen Titanen verwandeln konnte. Historia sollte zu einem werden und Eren fressen, damit sie seine Fähigkeiten übernehmen konnte. Doch sie weigerte sich strikt. Ich wollte mich gerade rühren, als ich plötzlich etwas kaltes an meiner Schläfe spürte. Kapitel 15: "Unangenehmes Wiedersehen" -------------------------------------- Ohne meinen Kopf zu bewegen, wanderten meine Augen unsicher zur Seite und blickten in ein bekanntes Gesicht, das dreckig vor sich hin grinste. Ungläubig starrte ich ihn an, wie er mir eine Pistole an den Schädel hielt. “Na sowas, so schnell sieht man sich also wieder. Du kannst doch nicht einfach weglaufen. Da gibt es jemanden, der Sehnsucht nach dir hat und er ist nicht gerade erfreut darüber, dass du einfach verschwunden bist.” Ohne einen Ton von mir zu geben blickte ich ihm in die Augen. ~Was zum Teufel macht der hier?!~ Ich weiß nicht was mich geritten hatte, aber aus Reflex wollte ich nach seiner Waffe greifen und sie wegdrücken. Doch er war schneller und bekam meinen Arm zu fassen.Diesen drehte er mir dann schmerzhaft auf den Rücken und ließ weiterhin seine Waffe an meinen Kopf gerichtet. Dann trat er mit mir zusammen aus dem Schatten und Rod drehte sich ruckartig in unsere Richtung. “Wen hast du denn da eingefangen?” stellte dieser die Frage an Kenny gerichtet. “Das hier ist die Halbschwester von dem Jäger Jungen, den du da angekettet hast. Und zudem noch die Frau des Kommandanten des Aufklärungstrupps.” “Was??” Rod sah mich ungläubig an. Eren und Historia schauten nur überrascht in meine Richtung. “Ach ja…” begann Kenny dann noch. “...ich glaube der Rest kann sich auch langsam mal zeigen!” Widerwillig trat der Rest meiner Einheit ebenfalls hervor. “Was zum….. wie kommt ihr denn alle hier rein?!” kam es panisch von Rod. “Du hast da zwei Soldaten, die der Aufklärungstrupp gerne wieder hätte!” wandte ich mich dann an ihn. “Ich glaube, du bist hier die Letzte die Forderungen stellen darf, mein Täubchen.” sagte Kenny nah an meinem Ohr und drückte die Pistole stärker an mich. “Kenny, geh etwas vorsichtiger mit ihr um! Sie könnte noch vom großen Nutzen sein!” Ich sah misstrauisch in Rods Richtung. Es lag irgendwie Panik in seinen Augen. Aber wieso? “Tut mir leid Rod, aber es gibt da schon jemand anderes der Interesse an ihr hat.” “Was?! Du Verräter! Wie kannst du nebenbei noch für jemand anderes arbeiten?!” Levi stand etwas Abseits am Rand und beobachtete sie Streiterei zwischen den beiden. Sein Griff verkrampfte sich immer weiter um seine Klingen. Wenn es nach ihm ginge, würde er am liebsten auf Kenny losstürmen und ihn seine Klinge ins Herz rammen. Dann wandte sich Kenny plötzlich an den Hauptgefreiten. “Ah, mein kleiner Neffe. Hast du dich etwa schon von deiner Verletzung erholt? Keine Angst, dieses mal schieße ich nicht daneben!” Kenny verdrehte mir den Arm noch ein Stück mehr, das ich mich unter Schmerzen kaum noch bewegen konnte und zielte mit der Pistole, die eben noch an meinem Kopf lag, auf Levi. Doch das ließ ich nicht zu. Da Kenny hinter mir stand, holte ich aus und verpasste ihm einmal kräftig eine Kopfnuss. Sein Griff lockerte sich und ich konnte ihm seine Waffe aus der Hand schlagen, das sie nun einige Meter von uns weg lag. Während ich mit Kenny beschäftigt war, machten sich die anderen auf den Weg um Eren zu befreien. Rod wollte sich in der Zeit aus dem Staub machen, doch Levi stellte sich vor ihm und hielt ihn somit auf. Plötzlich fiel ein Schuss und alle Augenpaare gingen in Kennys und meine Richtung. Wir schauten uns tief in die Augen, bis wir uns dann voneinander lösten und ich einige Schritte nach hinten ging. Beunruhigende Stille legte sich um uns. Mein Blick ging dann ganz langsam nach unten und entdeckte meine blutverschmierte Hand, die eben noch auf der Schusswunde ruhte. Auf meiner Schusswunde. Ich sank kraftlos auf die Knie und aus irgendeinem Grund sah Kenny mich ziemlich schockiert an. In der Handgreiflichkeit hatte sich ein Schuss gelöst, der leider in meine Richtung ging. Vermutlich bekam er Panik davor, wie Zeke reagieren würde, wenn ich jetzt sterbe. Oder er hatte Angst, ich könnte mich ebenfalls in einen Titanen verwandeln. Historia schlug sich die Hände vor dem Mund und starrte entsetzt in meine Richtung, während Eren panisch meinen Namen rief. Sasha, Connie und Jean standen wie versteinert da und konnten nicht glauben was gerade geschah. Doch meine Sinne wurden trüb und ich nahm meine Umgebung kaum noch wahr. Dann kam etwas in mein Blickfeld. Ich erkannte Kennys Kopf, doch der Rest,.....den konnte ich nicht erblicken. Mein Blick richtete sich langsam nach vorne und ich sah Levi, der wie angewurzelt dort mit gezogenen Klingen stand. Sein Blick war gen Boden gerichtet und sein Gesicht wurde von seinem schwarzen Haar verdeckt. In ihm hatte es anscheinend eine Kurzschlussreaktion ausgelöst, und er war wohl kurzerhand auf Kenny los gestürmt und hatte ihm den Kopf von seinen Schultern geschält. Auf einmal fing die Erde an zu beben. Die Blicke aller gingen in die Richtung von Rod und wir sahen noch, wie dieser von gelben Blitzen umringt war, bevor es dann einen lauten Knall gab und das Gebäude anfing einzustürzen. Er hatte sich anscheinend das Serum injiziert und war gerade dabei, sich in einen Titanen zu verwandeln. Ich nahm nicht mehr besonders viel wahr, doch ich merkte wie mich jemand auf seinen Rücken hievte und versuchte das Gebäude noch rechtzeitig zu verlassen, was allen auch, ein Glück, gelang. Draußen angekommen, erstreckte sich ein riesengroßer Titan über uns. Man könnte sogar behaupten, er sei noch größer als der Kolossale Titan, der an sich schon über die 50 Meter hohen Mauern reichte. Schwer atmend saß ich auf den Rücken von Jean und versuchte meinen Blick aufrecht zu erhalten. “Kirschstein!” richtete sich Levi an ihn. “Seh’ zu das du mit Braus und Springer zurück zum Hauptquartier kommst! Kira braucht dringend Hilfe!” “Jawohl!” “Le….vi” gab ich kaum hörbar von mir und dieser kam dann auf mich zu und blickte mich entschlossen an. Dann legte er mir seine Hand auf den Kopf und sein Gesichtsausdruck wurde weicher. “Keine Sorge, ich kümmere mich darum, Kira.” gab er noch von sich, bevor er wieder kehrt machte und sich zusammen mit Eren, Historia, Mikasa und Armin den Titanen stellte. Sasha, Connie und Jean rannten währenddessen wie die Besessenen los, um so schnell wie möglich beim Hauptquartier anzukommen. “Jean…” hauchte ich ihm kraftlos entgegen. “Keine Sorge Kira….” fing er schon völlig aus der Puste an. “....sie werden es schon schaffen. Und du wirst es auch schaffen, also halte noch etwas durch, hörst du?! Wir lassen es nicht zu, dass du uns hier wegstirbst!” Doch es war leichter gesagt als getan. Meine Sicht verschwamm immer mehr und ich schaffte es nicht länger meine Augen offen zu halten und versank somit, in einen tiefen Schlaf. Kapitel 16: "Endlich wieder vereint" ------------------------------------ Es schien die Sonne und ohne ein richtiges Ziel wanderte ich durch die Straßen. Kinder lachten und die Menschen schienen glücklich. Ich wusste nicht weshalb ich hier war, aber ich kannte diese Stadt. Eine Stadt, die ich seit Jahren so nicht mehr gesehen hatte. Meine Heimatstadt. Doch irgendwas störte mich. Mitten auf dem Weg hielt ich an und sah mich um. Ich erinnerte mich. ~Dieser Ort wurde doch von Titanen überrannt. Aber wieso sah es dann so aus, als wäre nie etwas geschehen?~ Doch plötzlich änderte sich meine Umgebung. Ein starker Windstoß durchstieß die Stadt und alle Menschen um mich herum brachen in Panik aus. Häuser waren zerstört und brannten nieder, während alle panisch vor etwas weg rannten. Als ich mich in diese Richtung drehte, sah ich auch den Grund. Titanen drangen in die Stadt ein. Als ich dann genauer hinsah und erkannte, was sich gerade vor mir abspielte, blieb mir fast der Atem weg. Erst jetzt erkannte ich, das es die Straße war, die zu meinem Zuhause führte. Doch von dem Haus war nichts mehr über. Ein großer und grinsender Titan hatte sich dorthin verirrt und holte aus dem Trümmerhaufen etwas hervor. Meine Augen weiteten sich, als ich erkannte was oder besser gesagt wen er dort hervor holte. “Mutter.” gab ich leise flüsternd von mir. Der Titan hielt sie in den Händen und verschlang sie daraufhin komplett. Ich stand wie versteinert dort und konnte mich einfach nicht rühren. Tränen bahnten sich den Weg nach draußen. Der Titan fing an auf mich zuzugehen. Als dieser bei mir ankam, griff er mich hinten am Kragen und hob mich hoch, in Richtung seines großen Schlundes. Panisch starrte ich in diesen hinein, nicht in der lage mich zu wehren. ~Was ist hier los? Wieso erlebe ich das? Ich war damals doch gar nicht vor Ort, als es geschah.~ Der Titan hielt in seiner Bewegung inne und ich fiel in die Tiefe der Schwärze hinab, in Richtung seines Magens. Dachte ich zumindestens. Doch es geschah nichts. Die Schwärze umhüllte mich immer noch und schon fast sanft, landete ich auf einem dunklen Untergrund. Es war nichts zu sehen, nur die pure Finsternis, die mich umgab. Doch vor mir rührte sich plötzlich etwas. Meine Augen weiteten sich vor leichter Panik, als diese ein orange gelbes leuchtendes Augenpaar mit schlitzförmigen Pupillen entdeckten. Ich konnte nicht erkennen, zu wem diese gehörten. Doch diese Kreatur schien erschreckend groß zu sein und erstreckte sich immer weiter vor mir. Mein Körper war wie paralysiert und wollte sich einfach nicht bewegen. Auf einmal nahm ich Geräusche wahr. Doch sie kamen nicht von dem Etwas vor mir, sondern hallten kaum hörbar durch die Finsternis hindurch. Ich versuchte genauer hinzuhören, doch ich konnte einfach nicht heraushören was es war. Ich starrte dann die unheimlichen Augen vor mir an, die mich offenbar die ganze Zeit beobachtet hatten. Ich wollte einen Schritt vorgehen, doch mein Körper fühlte sich so unglaublich schwer an. Plötzlich durchzog ein stechendes Gefühl meinen Körper. Aber es war keineswegs unangenehm, ganz im Gegenteil. Es fühlte sich an wie Berührungen. Wie sanfte Berührungen, die mein Körper nur allzu gut kannte. Das Geräusch von eben, wurde auch mit jedem Mal deutlicher. Es war nicht nur irgendein Geräusch. Es war eine Stimme und sie rief anscheinend nach mir. Die Augen der Kreatur vor mir schlossen sich langsam, bis sie komplett verschwunden waren und mich in der Dunkelheit zurück ließen. Die Stimme erklang immer lauter, immer klarer und ich kannte diese Stimme. Diese Stimme löste in mir das Gefühl von Geborgenheit aus. Eine Stimme, die ich in letzter Zeit viel zu selten gehört hatte. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich nur auf das Rufen und das Gefühl von Berührungen, was meinen Körper durchströmte. Mein Körper wurde leichter und die Finsternis die mich umgab, wurde immer heller. Bis es ein strahlendes Weiß annahm und mich aus der Dunkelheit befreite. Langsam und unsicher öffnete ich meine Augen, die sich erst an die Umgebung gewöhnen mussten. Leicht irritiert wanderte mein Blick durch die Gegend und musste sich erst orientieren. Noch etwas kraftlos fing ich an meinen Kopf nach links zu drehen und erhaschte erst einen Blick auf meine linke Hand, in der sich allerdings noch eine andere befand, die mir sanft über den Handrücken streichelte. Meine Bewegung ging dann noch etwas weiter, bis ich auf die wunderschönen blauen Weiten traf, nach denen ich mich in letzter Zeit so sehr gesehnt hatte. Leicht überfordert mit dieser Situation, starrte ich ihn bloß an, wie er dort saß und seinen liebevollen Blick auf mir ruhen ließ. Er schien mir anscheinend Zeit zu lassen, damit ich erstmal wieder richtig zu mir kommen konnte. Vorsichtig erhob ich mich, ohne einmal den Blickkontakt zu unterbrechen. Seine Augen hingegen weiteten sich etwas, aus Angst ich könnte noch Schmerzen haben. Doch ich spürte keine und es wäre mir in diesem Moment sowieso egal gewesen. Ich schlug die Decke zur Seite und hockte mich auf allen Vieren auf das Bett um meine Hand daraufhin ungläubig auf die Wange meines Gegenübers zu platzieren. “Das ist ein Traum oder? Ich konnte das unmöglich überlebt haben.” gab ich flüsternd und eher zur mir selbst von mir. Tränen stiegen mir in die Augen und ich war nicht mehr in der Lage diese zurück zu halten. Er legte währenddessen seine Hand auf meine und schaute mir liebevoll in die Augen. “Nein, es ist kein Traum. Du bist wieder bei uns.” Gefühle übermannten mich und ich konnte nicht mehr anders als von dem Bett zu klettern und mich im Anschluss auf seinen Schoß zu setzten, um ihn in die Arme zu schließen. Ich vergrub mein Gesicht in seine Halsbeuge und ließ alles an Tränen raus, die mein Körper hergab. Er platzierte seine Hand auf meinem Rücken, über diesen er mir tröstend streichelte. Keiner von uns beiden sagte etwas. Wir genossen in diesem Moment einfach nur die Nähe des jeweils anderen. Als ich mich einigermaßen wieder beruhigt hatte, erhob ich meinen Oberkörper und blickte ihm in seine eisblauen Augen. Er legte daraufhin seine Stirn an meine und schloss seine Augen. “Kira….” hauchte er mir entgegen. “.......was machst du bloß für Sachen…” Ein leichtes Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen. “Alles…..um den Posten als Kommandantin gerecht zu werden.” erwiderte ich bloß darauf. Er zog seinen Kopf wieder zurück und schaute mir tief in die Augen. “Ich liebe dich, Kira.” Ich platzierte meine Hände jeweils links und rechts an seinem Kopf “Ich liebe dich auch,...Erwin.” und verwickelte ihn in einen langen und leidenschaftlichen Kuss. Sein Griff um mich wurde fester, als wenn er Angst hätte ich könnte ihm davon laufen. Er ließ seine Zunge über meine Unterlippe gleiten und erhaschte so den Einlass zu einem Zungenkuss. Schon viel zu lange war es her, das wir Zeit für uns hatten und dementsprechend hatten sich auch die Gefühle angestaut. Er ließ seine Hand meinen Körper immer wieder auf und ab gleiten, während ich mich ihm immer mehr entgegen drückte. Doch diese Zweisamkeit hielt nicht lange, denn auf einmal wurde die Tür mit Schwung aufgerissen und eine total hysterische Brillenträgerin kam auf uns zugestürmt. “Hanji, du bist unmöglich!!” rief noch eine nur allzu bekannte Stimme ihr hinterher. Wir lösten uns voneinander und unsere Blicke gingen völlig überrascht in Hanjis Richtung. Diese kniete sich neben uns und hatte sich meine eine Hand geschnappt, die sie nun fest drückte. “Oh mein Gott Kira, du bist endlich wach.” gab sie flennend von sich. “Ämh…” Ich wusste nicht so richtig was ich darauf antworten sollte. Ich wusste ja nicht mal was alles geschehen war, nachdem ich angeschossen wurde. Dann ging mein Blick hinter Hanji und erblickte dort Levi, der im Türrahmen stand mit dem Rücken zu uns gekehrt. Dann stand Hanji panisch auf. “Wie geht es eigentlich deiner Verletzung? Hast du keine Schmerzen??” Ich sah sie nur fragend an. “Schmerzen?” Dann sah ich an mir hinab und bemerkte den Verband um meinen Bauch und auch, das ich zwar eine lange Hose trug, allerdings obenrum nur einen BH. Das erklärte dann auch wieso Levi mit dem Rücken zu uns stand. Dann ging mein Blick wieder zu Hanji. “Sag mal,...anklopfen hast du bist heute nicht gelernt oder?!” fauchte ich sie an. “Ich hatte versucht sie aufzuhalten und ihr gesagt das sie euch nicht stören soll, aber nachdem sie Geräusche aus dem Raum wahrnahm, war sie nicht mehr zu halten.” gab Levi von sich. Erwin räusperte sich dann kurz und Hanji sah uns entschuldigend an. “Nun gut…” begann der Blonde. “....wenn du schon mal hier bist Hanji, dann guck dir doch gleich mal Kiras Wunde an.” “Aber gerne doch.” Ich musste also wohl oder übel von Erwin runter und mich auf das Bett setzen. Hanji fing dann an, mir langsam den Verband abzunehmen. Doch je mehr Haut zum Vorschein kam, umso größer wurden die Augen der Anwesenden. Selbst Levi konnte sich nicht verkneifen einen Blick über seine Schulter zu werfen. Mein Blick wanderte ebenfalls zu dem Bereich wo eigentlich hätte eine Wunde sein müssen. Doch dort war nichts. Alle starrten mich entsetzt an und waren nicht mehr in der Lage etwas von sich zu geben. Meine Hand wanderte zu der nicht vorhandenen Wunde und mein Blick währenddessen ängstlich in Hanjis Richtung. “Hanji,...was stimmt mit mir nicht?” Kapitel 17: "Fragwürdige Kräfte" -------------------------------- Immer noch panisch blickte ich in die Augen meiner besten Freundin und wartete auf eine Antwort ihrerseits. Sie kam dann einige Schritte auf mich zu und kniete sich zu mir hin, um die Stelle genauer ab zu tasten. Doch es blieb dabei. Von der Schusswunde war nichts mehr über. Hanji senkte ihren Kopf und setzte dann zum Reden an. “Ich wusste ja dass du dich schnell regenerieren kannst, aber das es so schnell gehen würde, damit habe ich nicht gerechnet.” Ich sah sie nur fragend an. Dann hob sie ihren Blick. “An dem Tag, wo ihr zur Expedition aufgebrochen seid, hatte ich die Testergebnisse von dir vor mir liegen. Ich hatte sie dann mal mit denen von Eren verglichen. Dass sie sich ähneln ist kein Wunder, da ihr Geschwister seid. Aber…..was die Titanenwerte von Eren angeht, sind diese ebenfalls auch bei dir vorhanden. Auch wenn diese leicht abweichen. Warum du dich allerdings nicht verwandelst, dafür habe ich leider keine Erklärung.” Hanji hatte sich in der Zeit wieder erhoben und ich sah sie ungläubig an. Schockiert erhob ich mich ebenfalls und wollte zum Reden ansetzen, als man mir von der Seite ein Shirt voll ins Gesicht schmiss. Hanjis und Erwins Blicke gingen verwundert Richtung Tür, wo der Verantwortliche stand. “Zieh dir endlich etwas über, oder wie lange willst du mich noch auf dem Flur stehen lassen?!” motzte Levi rum. Ich nahm verlegen das Shirt von meinem Gesicht und zog es mir über, während ich ein “Tschuldigung.” von mir gab. Daraufhin betrat Levi dann den Raum und schloss hinter sich die Tür. “Also..” fing ich dann an. “...bin ich auch ein Titanwandler?” “Hm...eigentlich ja, aber weshalb du dich nicht verwandelst weiß ich nicht.” Ich ließ mich dann niedergeschlagen auf das Bett fallen. “Ihr wart…” sprach Hanji dann weiter. “... während der Expedition in Shiganshina in dem Keller…” Meine Augen weiteten sich und mein Blick schnellte leicht panisch in Erwins Richtung. Dieser hingegen stützte sich nach vorne ab und hielt seine Augen geschlossen. ~Ich werde mir später bestimmt noch etwas anhören müssen.~ “Ihr habt von dort Bücher mitbringen können, richtig?” fragte Hanji mich daraufhin. Ich sah zu ihr hinauf. “Ja, was anderes gabs da nicht, was für uns von Nutzen gewesen wäre.” “Gut. Wir werden uns die später mal zusammen mit den anderen anschauen. Vielleicht finden wir da etwas Nützliches, was uns auch deinen Zustand erklärt.” “Wie….” fing ich an und mein Blick ging zu Levi. “...ist eigentlich der Kampf mit Rod verlaufen?” “Wie du siehst, stehe ich noch hier. Rod hat es allerdings nicht überlebt. Seine Tochter hatte ihm den Gnadenstoß gegeben. Den anderen geht es ebenfalls gut, also keine Sorge.” Eine Erleichterung machte sich in mir breit. Ich freute mich schon darauf die anderen alle wiederzusehen. “Aber du solltest dich jetzt noch etwas ausruhen. Die Bücher haben noch Zeit.” sagte Hanji. Levi machte währenddessen schon kehrt und ging auf die Tür zu. “Komm endlich Vierauge, wir haben die beiden genug gestört. Sie wollen auch mal unter sich sein!” Hanji fing hingegen merkwürdig an zu kichern. “Ja ja, ich komm ja schon. Also dann bis später und viel Spaß euch zwei.” gab sie pervers grinsend von sich. ~Eines Tages, wird es doch mal einen Unfall geben, wo jemand plötzlich von der Mauer stürzt.~ Dann hatte ich auf einmal ein ziemlich merkwürdiges Gefühl und fühlte mich extrem unwohl. Mein Blick wanderte dann langsam und unsicher in die Richtung von Erwin. Und mein Gefühl enttäuschte mich nicht, denn sein Blick ruhte auf mir und er sah nicht gerade besonnen aus. Ganz im Gegenteil, er hatte einen relativ ernsten Gesichtsausdruck drauf. Meine Augen wanderten dann ängstlich Richtung Boden und verweilten dort. Ich wusste das sowas auf mich zukam. Ich war zwar Kommandantin, doch die Führungsmacht hatte ich nur auf Expeditionen, oder wenn Erwin aus Gründen seinen Posten nicht aufnehmen konnte. Wir besprachen vorher jede Expedition immer genauesten durch. Doch wie ich nun einmal war, hatte ich schon wieder meine eigene Sache gemacht, ohne meinen Kommandanten vorher darüber in Kenntnis zu setzen. Dann rührte er sich plötzlich und atmete einmal hörbar aus. “Levi... hatte uns über alles informiert, auch was auf der Expedition vorgefallen war mit diesem Zeke und das ihr in Shiganshina wart. Dazu noch die sehr riskante Aktion, als ich hingerichtet werden sollte. Das hätte für euch auch ziemlich böse enden können.” Mein Körper verkrampfte sich, doch ich hielt meinen Blick weiterhin gesenkt. “Was hätte ich denn tun sollen? Einfach mit ansehen wie sie dich hinrichten?” “Du hättest es nicht mit ansehen müssen, du wärst zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wieder zurück gewesen.” Ich sah ihn entsetzt an. “Kira, ich hatte dieses Vorhaben geplant mit dem Hintergedanken, dass es jeder Zeit schief gehen könnte und ich daraufhin hingerichtet werden würde.” Ich konnte nichts anderes tun als ihn weiterhin anzustarren. “Hast… du mir deswegen nichts davon gesagt?” Er nickte langsam. “Ja. Ich wusste das du strikt dagegen gewesen wärst. Aber du musst immer daran denken, dass wir Soldaten sind und uns dazu verpflichtet haben uns für die Menschheit zu opfern wenn es nötig sein sollte.” “Du hast recht, tut mir leid.” gab ich kleinlaut von mir wieder. “Du wirst dann wohl auch weiterhin den Plan verfolgen, den Tiertitanen fangen zu wollen?” kam die Frage vorsichtig von mir. “Ja.” Mein Blick ruhte auf dem Boden und ich merkte wie Erwin sich erhob und sich daraufhin neben mich aufs Bett niederließ. “Komm her.” sprach er in einem sehr ruhigen Ton zu mir. Er nahm meine Hand und zog mich somit wieder auf seinen Schoß, das ich nun breitbeinig auf diesen saß. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und wir sahen uns einfach nur tief in die Augen. Ich kam ihm dann immer näher, das sich unsere Nasenspitzen berührten. !!!!!Lemon!!!!! Hanji meinte zwar, ich sollte mich ausruhen, doch ich konnte diesem Verlangen in mir nicht mehr länger standhalten. Meine rechte Hand wanderte an seinem Hals entlang, Richtung Brustkorb, und fing langsam an die Knöpfe seines Hemdes, das er trug, zu öffnen. Wir schauten uns weiterhin in die Augen und er hielt mich bei meinem Vorhaben nicht auf. Anscheinend erging es ihm nicht anders als mir, was ich auch bereits deutlich unter mir spüren konnte. Als ich sein Hemd komplett geöffnet hatte, wanderte mein Blick auf seine Brust. Es war schon wieder gut verheilt, doch sein Körper war übersäht mit Wunden, die auch ihre Narben hinterließen. Ich fuhr mit meinen Fingern über diese und legte einen besorgten Gesichtsausdruck auf. “Kira..” hauchte er mir sanft entgegen und erhaschte so meine Aufmerksamkeit. “Beachte das nicht. Es gehört zum Soldaten Dasein dazu.” Er legte seine Hand seitlich an meinem Hinterkopf und zog mich in einen wilden Zungenkuss. Ich schlang beide Arme wieder um seinen Nacken und fing an meine Hüfte vor und zurück zu bewegen. Seine Hand legte sich währenddessen unter meinem Shirt auf den Rücken. Ich unterbrach den Kuss dann und lehnte mich etwas nach hinten, nur im Anschluss dann mein Shirt über den Kopf zu ziehen und es irgendwo im Raum verschwinden zu lassen. Dann nahm ich den Kuss wieder auf und befreite nebenbei Erwin von seinem Hemd. Ich fing dann an, mich langsam von ihm zu erheben und unterbrach somit den Kuss nochmals. Ich sah ihm verführerisch tief in die Augen und fuhr mit meiner Hand langsam seinem Oberkörper hinab, bis ich dann selber anfing in die Knie zu gehen. Seine Augen weiteten sich leicht, als ihm bewusst wurde was ich vorhatte. Ich machte mich an dem Bund seiner Hose zu schaffen, um meinen Gelüsten dann freien Lauf zu lassen. Seine Atmung wurde schwerer und mit seiner tiefen Stimme stöhnte er lustvoll meinen Namen, womit er mich nur noch mehr antrieb. Nach kurzer Zeit unterbrach ich meine Tätigkeit und erhob mich, woraufhin er mich von dem Rest meiner Kleidung befreite. Kurz darauf, setzte ich mich wieder auf seinen Schoß und bekam seine volle Lust zu spüren. Ein lustvolles Stöhnen konnte ich nicht zurückhalten. Seine Hand legte sich auf mein Gesäß, während ich mich langsam anfing gleichmäßig zu bewegen. Meine Augen waren geschlossen und meine Arme ruhten in seinem Nacken, während er nebenbei meinen oben vorderen Bereich liebkostete. Meine Bewegungen wurden nach einer Weile schneller und auch Erwin drückte sich mir mehr entgegen, bis der Zeitpunkt erreicht wurde, in dem ich mich schwer atmend gegen ihn lehnte und meinen Kopf auf seinen Schultern ruhen ließ. Kapitel 18: "Nützliches Wissen?" -------------------------------- Noch recht müde öffnete ich meine Augen und sah in das friedlich schlafende Gesicht von Erwin. Auch wenn das Bett nicht besonders groß war, entschied er sich letzte Nacht bei mir zu bleiben. So vorsichtig wie es ging, setzte ich mich auf und wollte unauffällig über ihn drüber krabbeln, da ich nämlich an der Wand lag. Doch als ich fast drüber war, packte er mich plötzlich, schmiss mich zurück auf das Bett und platzierte sich über mich. Herausfordernd grinste er mich an, während ich ihn überrascht ansah. Er gab mir daraufhin einen innigen Kuss und erhob sich dann von dem Bett, um sich anzuziehen. Etwas verwirrt sah ich ihm hinterher und ließ mich dann wieder zurück in das Kissen sacken. “Da dachte ich, ich bin extra leise und vorsichtig um dich nicht zu wecken und dann bist du doch schon wach.” seufzte ich vor mich hin. Erwin lachte nach diesem Satz kurz auf. “Im Gegensatz zu dir, bin ich ein Frühaufsteher.” Ich rollte mich auf die Seite und plusterte beleidigt meine Wangen auf. “Und warum bist du dann nicht schon früher aufgestanden?” Er hielt in seiner Tätigkeit inne und schaute liebevoll in meine Richtung. “Darf ich als Kommandant nicht entscheiden länger liegen zu bleiben, um meiner Frau beim Schlafen zuzusehen?” Überrascht ging mein Blick erst in seine Richtung, bis ich ihm dann verlegen den Rücken zudrehte. Erwin konnte sich daraufhin ein Lachen nicht verkneifen. Es klopfte dann plötzlich an der Zimmertür und unsere Blicke huschten zu dieser. “Wer da?” kam es blitzschnell von mir, bevor derjenige vor der Tür auf die Idee kam diese zu öffnen. Ich war mir nämlich nicht mehr sicher, ob wir überhaupt abgeschlossen hatten. “Wollt ihr nicht langsam mal aufstehen? Die anderen fragen schon nach dir, Kira.” kam es durch die verschlossene Tür vom Hauptgefreiten. “Levi, gebe uns noch etwas Zeit. Wir kommen gleich zu euch.” antwortete Erwin an meiner Stelle. Ohne ein weiteres Wort entfernten sich die Schritte des Schwarzhaarigen von uns. Ich sprang daraufhin vom Bett und machte mich über meine Uniform her, die man mir sorgfältig zusammengefaltet hinterlassen hatte. Erwin zog ebenfalls seine Uniform an, allerdings ohne das Gurtsystem. Als wir damit durch waren, machten wir uns auf den Weg zum Gemeinschaftsraum, wo uns schon alle sehnsüchtig erwarteten. Erwin betrat den Raum als erstes. Alle standen daraufhin auf und salutierten. Dann wanderten ihre Blicke hinter dem Kommandanten und erhaschten mich. Eren war der erste, der auf mich zukam und mir förmlich um den Hals fiel. Etwas überrascht von seiner Aktion, blieb ich erst einmal wie angewurzelt stehen, bevor ich seine Umarmung erwiderte. Er war zwar mein Bruder, doch es war mir trotzdem etwas befremdlich. Ich kannte ihn bis zu seinem 15. Lebensjahr nicht und dann kam er auf einmal in mein Leben. Unsicher entfernte Eren sich wieder von mir und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. “Entschuldige.” gab er dann leise von sich. Ihm war das anscheinend peinlich. Aber das war ja auch kein Wunder, denn die Augen der anderen lagen alle auf uns. Ich lächelte ihm entgegen und klopfte ihm auf die Schulter. “Alles gut. Ich bin sehr froh, dass dir nichts passiert ist.” “Na und ich erst. Wir alle hatten uns ziemliche Sorgen um dich gemacht. Wir dachten schon du würdest….” doch Eren brach ab. Daran wollte er gar nicht erst denken, was hätte passieren können. Dann kam Jean auf mich zu. “Wir dachten wirklich, du würdest nicht mehr aufwachen. Als wir hier ankamen, warst du schon total weggetreten und dein Puls unglaublich schwach. Aber Hanji hatte dich sofort so gut es ging versorgt.” Auch Jean verkrampfte sich und wollte diesen Gedanken abschütteln. Ein leichtes Lächeln legte sich auf meinen Lippen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mal so gute Freunde haben würde. Dafür, dass ich damals eher Menschenscheu war, hatte ich bis heute ziemlich viel erreicht. Ich ging auf Eren und Jean zu und zog beide in eine Umarmung. Sie standen ziemlich überrascht da und wussten nichts mit dieser Situation anzufangen. “Danke…” ich löste mich wieder von ihnen. “... ich danke euch allen, dass ihr mich unterstützt habt und auch, das ihr mir mein Leben gerettet habt.” “Nun gut…” fing Hanji dann an und rückte ihre Brille zurecht. “....wir sollten uns dann mal hiermit befassen.” Sie klatschte die mitgebrachten Bücher auf den Tisch und durchbrach somit die unangenehme Stimmung. Ich suchte mir einen freien Platz, der sich neben Armin befand. Mir gegenüber saß Hanji und Erwin rechts neben mir an der Front des Tisches. Hanji sprach daraufhin weiter, während Armin sich neben mir bereits ein Buch griff. “Ich habe euch ja schon über die Fähigkeiten von Kira aufgeklärt. Sie kann sich regenerieren, aber irgendwie nicht verwandeln. Ich hoffe einfach mal, das diese Bücher uns über die Titanen und deren Herkunft aufklären können. “Was zum…” gab Armin von sich und bekam dadurch meine Aufmerksamkeit. Ich schaute zu ihm und bemerkte, dass er sich das Buch gekrallt hatte, in das ich schon mal hinein geblickt hatte. “Was ist los?” fragte Hanji verwirrt. “In diesem Buch fehlen einige Seiten. Es macht eher den Eindruck, als wenn jemand diese absichtlich heraus gerissen hätte. “Weißt du worum es da geht?” stellte Eren die Frage. Mein Blick heftete sich währenddessen auf meine Hände vor mir. Ich hatte es ihnen noch nicht erzählt, das Zeke etwas von einem Wächter erwähnt hatte. Armin fuhr dann fort. “Hier geht es um irgendeinen Wächter der Titanen. Dieser soll wohl über Neun bestimme Titanen wachen.” “Ist das alles?” kam es von Jean. Ich nahm währenddessen eine Präsenz hinter uns wahr und bemerkte, das Hanji sich in der Zeit erhoben hatte und nun hinter uns stand um einen Blick auf das Buch erhaschen zu können. “Wooohooo.” kam es von der Brillenträgerin und beugte sich ziemlich dicht zwischen uns zum Buch hinunter, das Armin und ich ein Stück zur Seite weichen mussten. “Da steht, dass der Wächter eine Fabelwesen ähnliche Gestalt haben soll.” “Was? Das ist ja wohl etwas weit hergeholt oder?” gab Jean ungläubig von sich. Daraufhin erhob sich Hanji wieder. “Nö, wieso? Habt ihr euch mal Gedanken darüber gemacht, wo die Gerüchte über sowas herkommen? Nach all dem was wir bis jetzt erlebt haben, würde mich sowas gar nicht mehr wundern. Unwahrscheinlich ist das Ganze dann also nicht.” Während die sich unterhielten, haftete mein Blick die ganze Zeit vor mir auf dem Tisch. Ich hatte meinen Kopf auf meine linke Hand abgestützt und starrte gedankenverloren vor mich hin. Plötzlich legte sich dann eine Hand auf meine Rechte und mein Blick wanderte zu den Blauen Augen meines Kommandanten. Eine ganze Weile schaute ich ihn bloß an, bis ich dem Blick nicht mehr standhalten konnte und wieder wegschaute. “Ich….muss euch noch etwas sagen, was ich bis jetzt für mich behalten hatte.” wandte ich mich an die Gruppe. Sie alle schauten mich fragend an und waren gespannt darauf, was ich ihnen zu sagen hatte. “Zeke….hatte mir gegenüber auch diesen Wächter erwähnt. Er meinte ja, das er meine Hilfe bräuchte um die Koordinate von Eren zu bekommen. Zumindestens wäre es für ihn der einfachste Weg, um an diese zu kommen. Allerdings erwähnte er im selben Atemzug, dass er die Kraft des Wächters braucht. Ich hatte keine Ahnung was er damit meinte und mehr hatte er mir darüber auch nicht erzählt.” “Vielleicht…” fing Armin an. “...hat er ja die Seiten rausgerissen.” “Und wann soll er das getan haben, wenn die Bücher sich die ganze Zeit in dem Keller befanden?” stellte Jean eine berechtigte Frage. “Zeke meinte, das Vater ihn damals zurückließ und nur mich mitgenommen hatte. Von wo auch immer. Vielleicht fehlten die Seiten da auch schon. Ich weiß ganz ehrlich nicht, wie alt ich war als wir nach Shiganshina kamen. An alles davor, kann ich mich nicht erinnern.” Erwins Griff um meine Hand wurde fester und ein Moment des Schweigens legte sich über uns. “Dann wird es Zeit, dass wir uns die Informationen holen die wir brauchen.” sagte der Kommandant selbstsicher. “Ihr alle wisst bereits über mein Vorhaben bescheid. Es ist viel passiert, daher bekommt ihr noch die Chance um euch wieder zu sammeln. Ich werde mich in der Zeit an die Arbeit machen und die Expedition planen. Nutzt die Gelegenheit auch, um euch körperlich und seelisch darauf vorzubereiten.” sprach er mit einem ernsten Blick zu uns. Daraufhin erhob er sich und wandte sich nochmal an den Hauptgefreiten. “Levi, dich möchte ich bitten mich zu begleiten. Ich habe noch etwas mit dir zu besprechen.” nach diesem satz erhob auch dieser sich. Wir alle standen ebenfalls auf und verabschiedeten die beiden, indem wir salutierten. Auch wenn ich es nicht nötig hatte, tat ich es schon aus Gewohnheit trotzdem. Während Erwin den Raum schon verlassen hatte, warf Levi noch einmal einen Blick über seine Schulter. “Auch wenn Erwin euch eine Schonfrist gegeben hat, ist es kein Grund auf der Faulen haut zu liegen. Daher wird für euch auf jeden Fall die nächsten Tage hartes Training anstehen.” Alle seufzten frustriert auf. “Und für dich ebenfalls, Frau Kommandantin.” gab Levi mit einem stechendem Blick in meine Richtung von sich. Ich lächelte ihn nervös an und er verließ daraufhin ebenfalls das Zimmer. Kapitel 19: "Informationen" --------------------------- Levi und Erwin hatten sich den Rest des Tages nicht mehr blicken lassen. Sie waren anscheinend ziemlich mit der Planung der Expedition beschäftigt. Während die anderen mittlerweile im Bett lagen, hatten Hanji, Armin, Eren und ich die Ausdauer uns den ganzen restlichen Tag mit den Büchern zu beschäftigen und uns mit Informationen vollzustopfen. Am Abend saßen wir stillschweigend an dem Tisch und mussten erst einmal die ganzen Informationen verdauen, die wir uns über den Tag hinweg angelesen hatten. Das waren eindeutig zu viele Informationen auf einmal, die Hanji später auch noch dem Kommandanten und dem Hauptgefreiten darlegen musste. In diesen Büchern, war der Geschichtsverlauf der Titanen niedergeschrieben. In einem der Bücher, lag sogar eine Karte bei. Außerhalb der Mauern erstreckte sich noch viel mehr Land, als wir für möglich gehalten hätten. Wir selber befanden uns bloß auf einer kleinen Insel, die den Namen Paradies trug. Auf diese hatte sich der erste König damals mit dem Rest der Eldia zurückgezogen und die drei Mauern aus mehreren Kolossalen Titanen errichtet. Das erklärte auch den Titan in der Mauer damals. Eldia war wohl das Volk, zu dem wir gehörten. Diese sind in der Lage, durch ein Serum das hier als Titanium bezeichnet wurde, sich in Titanen verwandeln zu können. Hergestellt hatte es als letzter wohl die Familie Reiss. Es gibt noch ein Volk, die Marley, das sich auf dem Festland befand und die Fähigkeiten der Eldia fürchteten. Es hieß, das damals jemand einen Pakt mit dem Teufel eingegangen sei und somit die Kraft des ersten Titanen erhielt. Als dieser starb, teilte sich die Seele desjenigen in Neun Teile auf und erschuf so die Titanenwandler. Damals befanden sich Acht von Neun auf dem Festland. Mittlerweile hatten sich ja einige bei uns blicken lassen. Das war für uns natürlich alles ziemlich schwer zu glauben. Aber ich glaube kaum, das mein Vater diese Bücher aufbewahrt hätte, wenn diese nicht der Wahrheit entsprachen. Die größte Macht, hatte der Urtitan, der auch die Koordinate beherrschte. Das bedeutete, dass Eren die Kraft des Urtitanen in sich hatte. Doch er konnte das volle Potenzial nicht nutzen, da nur welche mit königlichem Blut es voll beherrschten. Das war mir in diesem Augenblick alles zu hoch. Die Titanen, waren also Menschen. Und was den Wächter anging, waren wir immer noch nicht schlauer als heute Morgen, da die restlichen Seiten ja fehlten. Plötzlich stand Hanji ruckartig auf und unsere Blicke gingen erschrocken zu ihr. Sie räusperte sich kurz und sammelte dann die Bücher zusammen. “Entschuldigt mich, aber ich muss das unbedingt meinem Archiv hinzufügen. Dazu muss ich mir noch überlegen, wie ich dem Rest das noch alles vortragen soll. Also, gute Nacht euch.” und somit verschwand sie ziemlich schnell aus dem Raum. “Also….” traute Armin sich die Stille zu durchbrechen. “....das ist….” seine Augen fixierten den Tisch vor ihm und er versuchte wohl die richtigen Worte zu finden. “.... alles irgendwie ziemlich merkwürdig und interessant zugleich.” “Das kannst du wohl laut sagen.” stimmte Eren ihm zu. “Ich hoffe, ihr entschuldigt mich…” erhob sich Armin währenddessen. “...ich bin müde und würde mich gerne schlafen legen.” “Aber natürlich, tu das Armin.” richtete Eren sich an ihn. Armin salutierte noch kurz vor mir und verließ den Raum. Somit waren Eren und ich die einzigen die noch zurück blieben. Ich stand kurz auf um mir etwas zu Trinken zu holen und setzte mich daraufhin wieder. Eren wandte sich dann an mich. “Willst du nicht auch langsam mal schlafen gehen? Der Kommandant wartet doch bestimmt schon auf dich.” Mein Blick ruhte auf der Tasse vor mir. “Das glaube ich nicht, das er wartet. Um diese Uhrzeit hätte er schon nach mir gesehen. Ich denke mal, das er selber noch sehr mit der Planung beschäftigt ist. Und Levi wird da auch nicht eher Ruhe geben. Außerdem, du glaubst doch nicht das ich jetzt schon schlafen könnte, nach den ganzen Informationen mit denen wir uns vollgestopft haben.” “Ne, das stimmt.” gab mein Bruder mir recht. “Wirklich müde bin ich jetzt auch nicht.” Wir saßen noch eine Weile schweigend vor uns hin. In der Zeit kam mir eine Idee. Eine Möglichkeit Zeke zu fassen, ohne das wir erst groß auf Expedition müssten. Doch das würde Erwin ganz und gar nicht gefallen. Aber ich musste mit ihm drüber reden. Es würde auffallen, wenn ich plötzlich verschwunden wäre, ohne jemandem etwas gesagt zu haben. Das konnte ich ihm dann doch nicht antun. Aber ich muss versuchen ihn davon zu überzeugen. Damit könnten wir einen großen Krieg aus dem Weg gehen. “Kira??” “Hm?” Ich sah Eren überrascht an. Anscheinend hatte er schon die ganze Zeit versucht mich anzusprechen. Aber ich war so in meinen Gedanken vertieft, dass ich ihn nicht wahr nahm. “Entschuldige, ich war gerade in Gedanken.” “Schon gut…” kratzte er sich verlegen am Kopf. “Ich wollte noch eine Runde frische Luft schnappen. Ich dachte, du möchtest vielleicht mitkommen.” Erst sah ich ihn etwas überfordert an, legte allerdings dann ein Lächeln auf meine Lippen. “Aber gerne doch.” Wir standen gemeinsam auf und machten uns auf den Weg nach draußen. Als wir durch die Tür gingen, klopfte ich ihm auf den Rücken und er stolperte erschrocken nach vorne. “Du musst mal ein bisschen lockerer werden, Eren. Ich bin immerhin nicht irgendwer, sondern deine Schwester.” lachte ich hinter ihm. “Das sagst du so einfach. Nichtsdestotrotz bist du meine Vorgesetzte.” “Ach, hör auf damit. Hanji interessiert das auch nicht wirklich, oder siehst du sie bei mir dauernd salutieren?” “Ämh...nicht wirklich.” “Na siehste. Komm, ich zeig dir mal einen meiner Lieblingsplätze hier im Quartier.” Ich zeigte ihm den Platz auf der Burgmauer, an dem ich damals mit Levi, Furlan und Isabel saß. Ich ging immer noch ab und zu dorthin. Auch wenn es nicht mehr dasselbe war wie damals. Dort saßen wir nun und schauten zu dem Himmel über uns hinauf. Es war eine sternenklare Nacht und der Mond erhellte die gesamte Basis. Ich musste immer wieder an die Zeit mit den Dreien zurückdenken. Immer wieder an diese eine Mission. Das war ein Moment in meinem Leben, der sich tief in meine Seele gebrannt hatte und den ich nie wieder los werden würde. “Alles in Ordnung, Kira? Du wirkst so bedrückt.” “Weißt du Eren, ich saß damals mit drei sehr guten Freunden hier oben, kurz vor einer großen Expedition. Ich hatte mich mit ihnen sehr gut verstanden und sie waren mir sehr ans Herz gewachsen. Doch Zwei von ihnen mussten damals leider ihr Leben lassen und ich gebe mir bis heute die Schuld.” mein Blick wanderte traurig nach unten. “War es denn wirklich deine Schuld?” stellte Eren die Frage daraufhin. “Ich war damals nicht rechtzeitig dort gewesen bzw. einen hätte ich retten können, doch ausgerechnet bei dem entscheidenden Hieb, zerbrach meine Klinge.” “Also hast du dir überhaupt nichts vorzuwerfen.” versuchte er mich aufzumuntern. “Und was….ist aus dem Dritten geworden?” “Der Dritte….” ich machte eine kurze Pause und blickte wieder gen Himmel. “....ist heute Hauptgefreiter und ein kleiner Stinkstiefel.” Eren riss seine Augen auf und schaute unglaubwürdig in meine Richtung. Ich sah ihn überrascht an, lächelte daraufhin aber. “Ich habe ja schon gemerkt, das du dich mit dem Hauptgefreiten gut verstehst, aber das es dann so weit reicht…. Wie.. hast du ihn überhaupt kennengelernt?” “Hm….da müsstest du Levi schon fragen. Er hat eine nicht so berauschende Vergangenheit und ohne seine Erlaubnis möchte ich es nicht einfach so erzählen. Ich sage nur soviel, das er dank Erwin und mir im Aufklärungstrupp ist.” “Ach so? Hm… vielleicht erzählt er es uns ja irgendwann mal.” “Na, wer’s glaubt.” Wir lachten dann beide los. Plötzlich hörten wir ein Geräusch hinter uns, das vom öffnen der Tür kam. Kapitel 20: "Verborgene Gefühle" -------------------------------- “Ach, hier seid ihr.” Wir drehten uns beide zu der Stimme um und sahen ein ziemlich müdes graues Augenpaar. Eren stand sofort auf und salutierte, während Levi auf uns zukam. “Jäger, du solltest jetzt langsam mal schlafen gehen. Das Training wird morgen anstrengend.” “Jawohl!” “Das sagt genau der Richtige. Hast du mal in den Spiegel geschaut?” grinste ich ihm rotzfrech entgegen. Er allerdings schenkte mir nur einen undefinierbaren Blick. “Jäger!” Eren brauchte eine Weile um zu verstehen was der Hauptgefreite gerade von ihm wollte. Doch als er es verstand, wünschte er mir noch eine gute Nacht und verschwand dann. Levi nahm dann neben mir Platz und ich beobachtete ihn aus dem Augenwinkel. “Darf ich fragen, was Erwin mit dir noch besprechen wollte?” “Nein, darfst du nicht!” gab er wie aus der Pistole geschossen und ziemlich pissig von sich. Ich sah ihn daraufhin überrascht an. ~Was ist dem denn über die Leber gelaufen? Schlecht geschlafen? Ach ne, habs vergessen. Der Kerl schläft eh schon kaum.~ Beleidigt richtete ich meinen Blick wieder nach vorne. “Entschuldige, das ich gefragt habe.” Unangenehme Stille herrschte zwischen uns, bis der Schwarzhaarige dann doch noch, in einem ruhigen Ton, etwas von sich gab. “Es….ist ziemlich lange her, das wir Zwei hier oben saßen.” Ich stützte mich nach hinten auf meine Hände und schaute nach oben zu den Sternen. “Hm...das stimmt. So wirklich ruhige Momente hatten wir lange nicht mehr gehabt hier. Wie weit seid ihr schon mit der Planung?” “Es wird noch etwas dauern. Vierauge muss auch die Falle erstmal fertig entwickeln. Sie hatte uns vorhin übrigens schon überfallen und erzählt was in den Büchern steht.” Mein Blick wanderte dann doch noch wieder zu Levi. “Die hat vielleicht eine Ausdauer was das angeht.” Ich nahm meinen Blick wieder von ihm, doch er legte seinen dann auf mir und beobachtete mich aus dem Augenwinkel. Nach einiger Zeit bemerkte ich dies. “Ist was?” fragte ich ihn etwas irritiert. Er richtete seinen Blick wieder nach vorne. “Verspreche mir,...dass du auf der Expedition nicht stirbst. Ich habe keine Lust deine Leiche nach Hause schleppen zu müssen.” kam es dennoch leicht besorgt von ihm. “Hm? Dann lass mich doch einfach liegen. Verlangt ja keiner von dir.” gab ich lachend von mir. Ich erntete daraufhin nur einen muffigen Blick von ihm. “Also echt. Levi, ich werde es versuchen, aber ich kann dir kein Versprechen geben, was ich am Ende vielleicht gar nicht einhalten kann. Ich werde mein Bestes geben und ich hoffe, das du und auch alle anderen ebenfalls heil dort wieder raus kommt.” “So schnell sterbe ich nicht.” Meine Augen gingen zu ihm und er schaute mich wieder von der Seite an. Nur da war noch etwas, was ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte und ich ihm mit einem leichten Lächeln erwiderte. Denn dieses Lächeln, lag auch auf seinen Lippen. Wir verharrten einige Zeit so, bis ich dann meine Augen schloss und mich erhob. “Weißt du Levi, dieses Lächeln solltest du öfters aufsetzen. Es steht dir. Wäre doch schade, wenn ich die Einzige wäre, die es zu Gesicht bekommt. Ich werde mich dann mal auf den Weg zu Erwin machen und ihn von seinem Schreibtisch zerren. Wir sehen uns dann morgen beim Training.” Doch bevor ich ging überraschte ich ihn noch mit einer Umarmung von hinten, da sein Blick mittlerweile wieder nach vorne gerichtet war. Seine Augen weiteten sich und er zuckte sichtlich erschrocken zusammen. “Gute Nacht Levi….und danke für alles.” gab ich noch flüsternd von mir, bevor ich ging und einen völlig überforderten Levi zurückließ. Er war bis jetzt immer an meiner Seite. War für mich da, wenn ich Hilfe brauchte und als ich angeschossen wurde, hatte er sich um alles gekümmert. Er ist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben und ich wollte diesen auf gar keinen Fall verlieren. Ich machte mich auf dem Weg ins Büro. Denn dort saß der, in meinem Leben, wichtigster Mensch, den ich Morgen noch von meinem Vorhaben überzeugen musste. Ich öffnete die Tür ohne zu klopfen und blickte in die müden blauen Augen meines Mannes, der tatsächlich immer noch am Schreibtisch saß und mit der Expedition beschäftigt war. Ich schloss die Tür hinter mir und trat auf ihn zu. “Es ist schon ziemlich spät. Wo warst du denn noch so lange? Hanji war zwischendurch schon hier und hat uns alles erzählt.” gab er erschöpft von sich. “Ja, ich weiß. Levi hatte es mir schon gesagt. Ich war noch mit Eren draußen frische Luft schnappen und hatten uns etwas unterhalten. Ich wollte mit meinem Bruder einfach mal etwas Zeit verbringen.” “Das ist natürlich dein gutes Recht, Kira. Entschuldige bitte.” Ich ging dann seitlich an seinem Tisch vorbei und stellte mich hinter ihm. “Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.” daraufhin umarmte ich ihn von hinten. “Aber du solltest jetzt mal Schluss machen. Du brauchst den Schlaf genauso wie alle anderen. Außerdem mag ich nicht alleine im Bett liegen.” hauchte ich ihm ins Ohr. Er drehte seinen Kopf dann zur Seite, in meine Richtung und gab mir einen zärtlichen Kuss. “Dann muss ich wohl Morgen weiter machen.” kam es von ihm und er erhob sich. Die Lichter in dem Büro erloschen und wir zogen uns zurück, um Kraft für den nächsten Tag zu tanken. Kapitel 21: "Blöde Idee" ------------------------ Während Erwin sich wieder an seinen Schreibtisch gesetzt hatte und über seinem Plan herfiel, hatte ich mich entschieden direkt nach dem Aufstehen duschen zu gehen. Ich stützte mich mit beiden Händen an der Wand ab und ließ mir das warme Nass über meinen nackten Körper hinablaufen. Sobald ich mit dem Duschen fertig sein sollte, würde ich ihm mein Vorhaben darlegen. Ich muss meine Wortwahl weise wählen. Vielleicht habe ich auch irgendwas bei diesem Plan übersehen, was uns zum Verhängnis werden könnte. Aber wenn es so sein sollte, würde Erwin das auf jeden Fall sofort erkennen. Ich stellte das Wasser aus und schnappte mir mein Handtuch, das ich mir um den Körper wickelte. Das Bad grenzte direkt an das Schlafzimmer an. Das war ein Vorteil, wenn man ein eigenes Büro hatte. Als Rekrut musste man die Gemeinschaftsduschen verwenden und erstmal quer durch die Flure wandern, bis man dort war. Wenn man da dann mal seine Ersatzklamotten vergessen hatte, konnte das ziemlich unangenehm werden. Die alten Sachen wollte man ja auch nicht mehr anziehen. Ich verließ das Bad und ging auf das Bett zu, wo ich mir meine Uniform schon zurechtgelegt hatte und fing an mich anzuziehen. Aus dem Nebenraum nahm ich dann Stimmen wahr und konnte eindeutig heraushören, das Levi das Büro betreten hatte. Ich legte mir das Gurtsystem an und schmiss mir dann schnell meine Jacke über. Daraufhin öffnete ich die Tür vom Schlafzimmer in das Büro und zog die blauen und grauen Augenpaare auf mich. Ich schloss die Tür hinter mir und hob die Hand zur Begrüßung. “Morgen.” Levi saß auf einem Stuhl vor Erwins Schreibtisch und sah mich gelangweilt über seiner Schulter an.” “Morgen. Ich hoffe du bist erholt für das Training heute.” Ich ging unsicher lächelnd auf die beiden zu und stellte mich neben Levi. “Jia, ich denke schon. Allerdings bedeutet für mich Training bei dir immer, das ich gegen dich kämpfen muss und ich dann im Dreck lande.” Levi erhob sich daraufhin. “Dann gib dir Mühe, dass das nicht passiert. Ich weiß das du um einiges mehr drauf hast, wenn du dich während des Kampfes mal richtig konzentrieren würdest.” Levi ging dann Richtung Tür und schaute noch mal zu mir. “Willst du nichts essen?” “Doch, doch. Ich komme gleich. Ich muss nochmal eben kurz mit Erwin sprechen.” Daraufhin verließ Levi ohne Kommentar den Raum und schloss die Tür hinter sich. Ich nahm dann auf dem Stuhl platz, auf dem zuvor Levi gesessen hatte. Erwin sah mich dann etwas überrascht an. “Worüber musst du denn mit mir reden?” “Ich….” ich blickte nervös und unsicher auf den Schreibtisch vor mir. “....hätte eventuell einen Plan, wie wir einen Krieg mit Zeke vermeiden könnten.” Erwins Blick wurde daraufhin ernster und er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Ohne etwas zu sagen, ruhten seine blauen Augen auf mir und warteten dass ich weitersprach. “Ich...weiß ja wo Zeke sich ungefähr aufhält und könnte Kontakt mit ihm aufnehmen, um ihm dann weiszumachen, dass ich ihm helfen werde. Wir könnten ihm eine Falle stellen und ihn dorthin locken. So müssten wir ihn nicht frontal angreifen und können unnötige Opfer vermeiden.” Mein Blick wanderte zu ihm und ich sah ihn erwartungsvoll an. Er schien zu überlegen, denn eine beunruhigende Stille machte sich in dem Raum breit. Dann schloss er kurz seine Augen, um mir kurz darauf eine Antwort zu geben. “Meine Antwort lautet nein!” Ich sah ihn etwas enttäuscht an. Mir war klar, dass er dagegen sein würde. Aber das bedeutete, dass ich irgendwo etwas übersehen haben musste. “Ich sage dir auch wieso. Wenn Zeke Wind davon bekommen würde, dass wir ihn in eine Falle locken wollen, hätte er dich in seinen Händen und würde dich als Druckmittel gegen uns einsetzen. Auch wenn er dich töten würde, stünden wir einem Kampf trotzdem gegenüber und das wahrscheinlich mit weniger Soldaten, als vorher geplant. Es macht also keinen Unterschied.” Mein Blick senkte sich enttäuscht. Er hatte recht. Es könnte auf dasselbe hinauslaufen. “Kira…” Mein Blick ging wieder zu ihm. “Du hast ja recht, Erwin. Soweit hatte ich nicht gedacht.” “Hörzu, ich weiß wie du bist und dass du solche Aktionen gerne mal alleine durchziehst. Aber ich bitte dich inständig es zu unterlassen. Solltest du du es trotzdem ohne meine Erlaubnis durchziehen, bin ich gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen. Das bedeutet für dich, das ich dir deinen Posten als Kommandantin entziehe und….” er machte eine erschreckend lange Pause. “....du wirst dann nicht mehr länger dem Aufklärungstrupp angehören, auch wenn du meine zweitbeste Soldatin und meine Ehefrau bist.” Meine Augen weiteten sich erschrocken. ~Er würde mich tatsächlich aus dem Aufklärungstrupp schmeißen? Wahrscheinlich kann er das auch nicht mehr länger dulden. Ich habe schon viel zu viel in dieser Richtung angestellt.~ “Kira?” “Hm?” Er sah mich erwartungsvoll mit ernstem Blick an. “Ich verspreche dir, dass ich nichts mehr auf eigene Faust unternehmen werde, nur wenn es die Situation verlangt…. Es tut mir leid. Meine Gefühle setzen sich manchmal viel zu stark durch. Ich habe einfach Angst, dich und meine Freunde auf dem Schlachtfeld zu verlieren” “Kira,...auch ich habe da manchmal meine Schwierigkeiten. Mir fällt es wahrlich nicht leicht, mich dir gegenüber so zu verhalten. Ich habe ebenfalls große Angst, dich zu verlieren. Ich liebe dich wirklich über alles, aber wir haben unsere Pflichten und Regeln und diese stehen nun mal eben vor allem. Du solltest jetzt besser etwas essen gehen, bevor du ohne zum Training musst.” Ich nickte ihm zur Bestätigung kurz zu, erhob mich und marschierte Richtung Tür. “Ämh, Kira? Hast du nicht etwas vergessen?” Ich drehte mich nochmal fragend zu ihm um. Er sah mich sehr liebevoll an und ich brauchte eine Weile bis ich es verstand. Ich ging daraufhin noch einmal zu ihm, nahm sein Gesicht zwischen meine Hände und drückte ihn liebevoll einen innigen Kuss auf. Danach ging ich auf die Tür zu und verließ den Raum mit einem letzten verführerischen Blick in seine Richtung. Kapitel 22: "Selbstbeherrschung" -------------------------------- Nachdem Frühstück, ging es fleißig zum Training. Erst natürlich zum aufwärmen 100 Runden laufen. Damals waren es nur halb so viel. Aber mittlerweile kennt Levi kein Erbarmen. Dann war das Krafttraining dran mit allem was dazu gehörte. Und dann kamen wir zu dem Nahkampf. Erst sollten wir unserem Gegenüber ein Holzmesser abnehmen. Mein erstes Opfer war mein Bruder Eren. Ich wollte seine Fähigkeiten diesbezüglich mal selber testen. Bei jedem Training kämpfte ich immer nur gegen Levi, aber dieses mal ließ er mir sogar die Wahl, wer mein Trainingspartner sein durfte. Eren gab sich sehr viel Mühe, doch gegen meine jahrelangen Erfahrung kam er nicht an. Immer wieder entwaffnete ich ihn und er landete auf dem sandigen Boden. Irgendwann kam der Moment, wo Levi dann das Kommando gab, das wir ohne Waffen kämpfen sollten. Doch mein Gegner blieb nicht Eren, sondern natürlich der Hauptgefreite persönlich. Er stellte sich in Kampfposition mir gegenüber und wartete darauf, dass ich ihn als erstes angriff. Ich ließ mir Zeit, und schaute mir seine Haltung erst einmal genau an. Er war im Nahkampf schon immer besser gewesen als ich. Doch ich wollte ihn wenigstens einmal in meinem Leben im Dreck liegen sehen. Ich nahm ebenfalls meine Kampfhaltung ein und die Blicke aller anderen lagen auf uns. Natürlich ist es interessanter die zwei besten Soldaten beim Training zuzusehen, als sich auf sein eigenes zu konzentrieren. Dann setzte ich zum Angriff an. Doch immer und immer wieder legte er mich flach. Ja, dies konnte man auch zweideutig verstehen, doch ich war langsam genervt. Denn mir tat langsam der Rücken weh, auf dem ich immer wieder landete. Ich nahm mir vor, ihn ein allerletztes Mal anzugreifen und für heute dann Schluss zu machen. Und tatsächlich schaffte ich es ihn auf den Rücken festzunageln, indem ich mich auf ihn draufsetze. Doch er war keineswegs überrascht. Als ich dachte, der Sieg sei meiner, drehte er den Spieß um und befand sich plötzlich über mir. Diese Situation kam mir unglaublich bekannt vor. Und dann erinnerte ich mich auch, woher ich diese kannte. Damals im Untergrund, als er und Furlan, Isabel und mir das erste mal den Umgang mit der 3D Manöver Ausrüstung gezeigt hatte. Naja, eher Isabel als mir. Ich kannte das Ding ja in- und auswendig. An dem Tag, erlaubte ich mir einen Spaß und bog in eine Seitengasse ab. Doch Levi bemerkte dies und fing mich ab. Wir stürzten in ein herab gekommenes Haus und er nagelte mich dort am Boden fest. Dort kniete er ebenfalls über mir und blickte mir tief in die Augen. Damals tat er dies, weil er eine Vermutung hatte. Doch er tat dies in diesem Moment ebenfalls und ich wüsste nicht, welchen Grund er dieses Mal haben sollte. Als ihm bewusst wurde was er tat, weiteten sich kurz seine Augen und er entfernte sich von mir. Er hielt mir seine Hand hin und ich nahm diese dankend an. “Einmal noch. Und diesen Mal konzentriere dich nur auf mich und blende alles andere um dich herum aus.” wandte sich der Hauptgefreite an mich. Ich nickte ihm einmal zu und wir nahmen aus sicherer Entfernung wieder unsere Kampfposition ein. Ich tat was er sagte und schloss meine Augen, um mich zu konzentrieren und blendete alles um mich herum aus. Ich nahm nur noch meinen eigenen Herzschlag wahr. Dann öffnete ich meine Augen wieder und rannte auf Levi zu. Ich nahm seine Bewegungen wie in Zeitlupe wahr, die er gegen mich ausführen wollte. Wie in Trance führte ich eine Technik aus, die ich vorher noch nie angewendet hatte und nur vom Sehen her kannte. Levi landete mit dem Rücken auf dem Boden und ich setzte seinen rechten Arm so fest, das ich ihn hätte ausrenken können. Ich sah auf ihn von oben herab an. Levis Augen weiteten sich und es lag bisschen Angst in seinen Augen. Etwas, was man bei ihm nur sehr selten sah, bis hin zu gar nicht. Meine Augen blinzelten paar Male und schauten ihn dann leicht schockiert an. Ich ließ ihn daraufhin los, richtete mich wieder auf und trat einige Schritte zurück, während er wieder aufstand und sich den Dreck von seiner Kleidung klopfte. Die anderen Rekruten schauten ebenfalls ziemlich überrascht in unsere Richtung, bis Levi sich an sie wandte. “Was steht ihr da so blöd rum?! Habe ich was von aufhören gesagt?! Macht gefälligst weiter, sonst fällt für euch das Abendessen aus!” Sie taten wie befohlen und widmeten sich wieder dem Training. Levi kam währenddessen auf mich zu und holte mich aus meiner Starre. “Ich wusste doch, dass du mehr drauf hast. Du darfst für heute Schluss machen. Geh dich umziehen, deine Uniform hat ziemlich was abbekommen.” Ich schaute ihn erst nur doof an und sah dann an mir hinunter. Ich würde wohl oder übel noch mal duschen müssen. Sowas konnte ich mir morgens wohl echt sparen, wenn an dem Tag Training anstand. Ich nickte ihm kurz zu und verließ daraufhin das Trainingsgelände. So stand ich nun wieder unter der Dusche und starrte gedankenverloren vor mich hin. Als ich Erwins Büro betrat, versuchte er mich anzusprechen, doch ich reagierte nicht. Er sah mir bloß hinterher, wie ich in das Schlafzimmer verschwand und daraufhin in das Bad. Irgendwas war anders. Irgendwas stimmte mit mir nicht. Als ich Levi angriff, hatte ich das Gefühl, gar nicht richtig bei mir gewesen zu sein. Wie konnte ich eine Technik anwenden, die ich selber noch nie ausgeführt hatte? Und dann noch dieser Blick von Levi. Diesen hatte ich bei ihm noch nie gesehen. Als wenn, ein Monster auf ihn hinab blickte und er um sein Leben fürchten müsste. Ich bekomme langsam Angst vor mir selbst. Plötzlich klopfte es an der Tür und riss mich aus meinen Gedankengängen. “Kira, ist alles in Ordnung?” kam es besorgt von meinem Kommandanten, der vor der Tür stand. “Ja, alles gut. Ich bin gleich fertig!” rief ich ihm entgegen. Als ich fertig war und das Wasser abstellte, schnappte ich mir ein Handtuch und trocknete mich direkt ab, welches ich dann auch im Bad ließ. Ich hatte eigentlich gerechnet, dass Erwin wieder in seinem Büro saß. Doch als ich die Tür vom Bad öffnete, funkelten mir seine eisblauen Augen schon entgegen. Er hatte sich auf dem Rand des Bettes niedergelassen und wartete anscheinend bis ich rauskam. Eine Zeit lang blieb ich noch in der Tür stehen, während er seine Augen von mir nicht abwenden konnte. Langsamen Schrittes ging ich auf ihn zu und blieb dann direkt vor ihm stehen. Meine Arme fanden automatisch den Weg um seinen Nacken, wo er daraufhin seine Hand bei mir im unteren Bereich hinten platzierte und mich näher zu sich drückte. Er ließ sich nach hinten auf das Bett sinken, während wir uns in einem leidenschaftlichen Kuss befanden. Doch ein unangenehmes Knurren störte uns bei diesem Akt. Ich unterbrach den Kuss und wir schauten uns leicht überrascht in die Augen. Mit geröteten Wangen ging mein Blick verlegen zur Seite. “Ämh….” Erwin musste daraufhin auflachen. “Das Training scheint dich sehr mitgenommen zu haben. Dann muss das hier wohl noch warten.” sagte er immer noch lachend. Er richtete sich zusammen mit mir auf. “Na, ist ja auch kein Wunder, wenn man mit Levi trainieren muss.” kam es peinlich gerührt von mir. Erwins Blick wurde besorgter und er schaute mich vorsichtig an. “Was war eigentlich vorhin mit dir los? Du warst gar nicht ansprechbar und bist einfach so an mir vorbeigegangen.” Meine Hände ruhten auf seinen Schultern und meine Augen auf seiner Brust vor mir. “Vorhin beim Training, hatte ich es das erste mal Geschafft Levi nieder zu strecken. Allerdings hatte ich das Gefühl, nicht richtig anwesend gewesen zu sein. Mein Körper reagierte von alleine und der Blick von Levi…. Ich sah Angst in seinen Augen.” “Levi und Angst? Das wäre mir neu.” Ich schaute ihm dann in die Augen. “Ich kann es mir nicht erklären.” “Ich werde Levi bei Gelegenheit mal darauf ansprechen. Aber lass uns zusammen erstmal etwas essen gehen.” Ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf und stieg dann von ihm runter. Ich zog mich daraufhin an und gemeinsam gingen wir zu dem Speisesaal. Dort angekommen, gingen wir durch die große Doppeltür und mein Blick ging direkt zu Eren und meinen Freunden, die sich an einem langen Tisch niedergelassen hatten. Der Tisch, an dem sich die Vorgesetzten befanden, stand auf der anderen Seite des Saales. Ich tippte Erwin einmal kurz an, als Zeichen das ich eben zu den anderen ging. Während er also auf den Tisch zuging, am dem Hanji und Levi sich befanden, schlich ich mich von hinten an meinen Bruder ran. Neben ihm saßen Armin und Mikasa, während direkt vor ihm Jean und links und rechts von dem Connie und Sasha saßen. Jean schloss seine Augen um sich ein Grinsen zu verkneifen, da er mich schon entdeckt hatte. Als ich bei Eren ankam, packte ich ruckartig meine Hände auf seine Schulter und er fuhr erschrocken hoch, wo er sich daraufhin dann an seinem Trinken verschluckte. Jean, Connie und Sasha plusteten dann los und bekamen sich nicht mehr ein, während Armin Eren auf den Rücken klopfte und ich von Mikasa einen tödlichen Blick erntete. Als Eren seinen Hustenanfall dann überwunden hatte, schlang ich meine Arme von hinten um seinen Hals und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. “Sorry Bruderherz, war vielleicht ein doofer Moment.” versuchte ich mich lachend bei ihm zu entschuldigen. “Du hast es heute irgendwie auf mich abgesehen oder?” sah er mich aus dem Augenwinkel an. Jean der immer noch grinsend vor uns saß, wand sich dann an mich. “Möchtest du dich nicht zu uns setzen?” Ich richtete mich wieder auf und mein Blick wanderte über meine Schulter in die Richtung von Erwin. Sein Blick lag anscheinend die ganze Zeit auf uns. Denn er lächelte mir entgegen und gab ein leichtes Nicken von sich. Er wusste wohl was ich von ihm wollte und sagte mir damit, das es okay sei. Ich drehte mich dann freudestrahlend zu meinen Freunden wieder um. “Aber gerne doch.” “Connie, rück mal einen Stuhl weiter!” befehligte Jean seinen Sitznachbarn. “Wieso ich denn?” “Mach einfach!” Widerwillig rutschte er einen Platz weiter. Ich ging um den Tisch rum und pflanzte mich dann auf dem Platz zwischen Jean und Connie. Wir saßen noch ziemlich lange dort und unterhielten uns. Nachteil war allerdings auch, das Levi uns dann zum Küchendienst verdonnert hatte, wenn wir schon so lange den Saal beanspruchten. Kapitel 23: "Der Test" ---------------------- Am nächsten Tag wanderte ich, nichtsahnend, auf den Fluren des Hauptquartiers entlang. Levi hatte schon wieder seinen Putzwahn bekommen und musste mich da unbedingt mit hineinziehen. Daher war ich auf dem Weg zu den Zimmern, die er sich vorknöpfen wollte. Doch ich kam bei einer bestimmten Bürotür ins stocken. Denn diese wurde mit Schwung aufgerissen und mir blickte ein braunes Augenpaar überrascht entgegen. Minutenlang starrten wir uns nur an, bis die Person mich plötzlich am Arm packte und zu sich in das Zimmer zerrte. Sie schloss schnell die Tür hinter sich und schob mich weiter in den Raum hinein. “Du kommst genau richtig. Zu dir wollte ich nämlich.” Wie angewurzelt stand ich fragend in dem Raum und ließ meinen Blick angewidert durch diesen wandern. Dabei entdeckte ich Eren, der versuchte irgendwo auf dem vollgemüllten Sofa sitzen zu können. ~Ich weiß schon auf welches Zimmer ich Levi ansetzen werde. Aber der macht das bestimmt nicht freiwillig, da kann es hier noch so dreckig sein. Er hält sich in diesem Raum ja nie auf, daher ist es ihm wohl egal wie es hier aussieht.~ “Setz dich doch, Kira.” kam es von der braunhaarigen Verrückten. “Wo das denn? Auf deinem Müll?” “Also echt, das ist kein Müll. Das sind alles Aufzeichnungen der Expeditionen.” “Von wann? Den letzten Jahren?” “Ich komme halt selten dazu sie weg zu sortieren. Meistens brauche ich sie dann doch noch.” Ich seufzte einmal frustriert aus. “Als wenn du immer regelmäßig aufräumst, Kira.” “Gegen Staub hab ich nichts, aber das hier…” zeigte ich in den Raum hinein. “....geht echt gar nicht. Man kann sich ja kaum bewegen hier drinnen.” “Ach komm schon, so schlimm ist es doch nun auch wieder nicht. Solange ich alles wiederfinde.” “Was willst du von mir, Hanji? Und was zum Henker macht Eren hier?” “Ich brauche euch beide für einen Test.” funkelte sie mir von ihrem Schreibtisch aus entgegen. “Oh Gott…” Ich machte währenddessen kehrt und hatte die Tür schon einen Spalt geöffnet, als Hanji schnell zu mir huschte und diese wieder zu drückte. “Kira, du weißt doch nicht mal worum es geht.” “Ich glaube, das will ich auch gar nicht wissen.” “Ach komm schon, so schlimm wird das nicht und es betrifft eh größtenteils Eren.” Mein Blick wanderte dann zu meinem Bruder, der mir ziemlich nervös entgegen lächelte. Meine Augen wanderten dann wieder zu Hanji, die neben mir stand und mich anbettelte. Ich gab daraufhin nach und setzte mich einfach mal neben Eren, ohne Rücksicht auf die ganzen Papiere. Ich überschlug die Beine und verschränkte die Arme, während Hanji mich schockiert ansah. “Jetzt mach schon Hanji! Sonst kann ich dir versprechen, bekommst du gleich unangenehmen Besuch.” Eren sah mich fragend von der Seite an und Hanji wollte gerade zum fragen ansetzen, als es dann plötzlich an der Tür klopfte. Ihr Blick wanderte verwirrt in die Richtung aus der es klopfte, und trat schlussendlich auf die Tür zu um diese zu öffnen. Hanji sah ihren Gegenüber irritiert an, während die grauen Augen sich auf mich fixierten. “Ich wusste doch dass sie hier ist. Vierauge, gib Kira frei. Sie hat jetzt keine Zeit für dich.” “Ah, Levi, was machst du denn hier? Hast du dich verlaufen? Aber wenn du schon mal hier bist, kannst du dir das ja dann auch gleich mit anhören.” “Was willst du denn jetzt schon wieder ausfressen?!” beobachtete Levi sie mit seinem gelangweiltem Blick. “Komm doch erstmal rein und mach die Tür zu.” Man sah Levi seinen Ekel vor diesem Raum richtig an. Doch er wagte tatsächlich einen Schritt hinein und schloss die Tür hinter sich. Er blieb allerdings direkt, an der Tür gelehnt, stehen. “Also…” fing die Brillenträgerin an und grinste zuversichtlich vor sich hin. “... ihr habt doch sicherlich bemerkt, dass ich die letzten Tage kaum im Hauptquartier anwesend war, oder?” Eine merkwürdige Stille machte sich über uns breit. “Ämh…” blickte ich entschuldigend zur Seite, während Eren sich vor Verlegenheit an der Wange kratzte. Unser Hauptgefreiter hingegen ist da etwas direkter. “Du warst weg?” Hanji sackte enttäuscht in sich zusammen und konnte nicht glauben, dass ihren Freunden das nicht aufgefallen war. “Waah, was seid ihr denn für Freunde.” gab sie verzweifelt von sich. Ich kicherte vor mich hin, als Eren versuchte sich bei ihr zu entschuldigen. Doch Hanji bekam sich schnell wieder ein und setzte ihre Erklärung fort. “Nun gut… Ihr wisst ja, das ich die Falle baue, die wir brauchen um den Tiertitanen fangen zu können. Da diese größer wird als alle bisherigen, musste ich diese in einem anderen Stützpunkt von uns aufstellen lassen, da wir hier nicht genügend freie Fläche haben. Diese Falle will natürlich getestet werden. Und da kommst du ins Spiel, Eren.” zeigte sie, mit einem merkwürdigen Grinsen, auf meinen Bruder neben mir. Dieser schaute ihr unsicher entgegen, während mein Blick seitlich auf ihm lag. “Du….willst das ich mich verwandle und die Falle dann an mir ausprobieren, richtig?” “Ganz recht.” “Und was haben Kira und ich damit zu tun?” kam es kritisch von dem Hauptgefreiten. “Ach, nur zur Sicherheit. Falls etwas schief laufen sollte. Kann ja nicht schaden euch dabei zu haben.” Ich sah meiner Freundin skeptisch entgegen. Diese erwiderte ängstlich meinen Blick. “Ich hoffe, du hast Erwin darüber in Kenntnis gesetzt?” “Ämh….also...noch nicht. Weißt du, ich dachte, du könntest vielleicht….?” Als sie meinen Gesichtsausdruck sah, traute sie sich gar nicht ihren Satz zu beenden. Ich erhob mich daraufhin und stolperte Richtung Levi. Dieser öffnete daraufhin die Tür. “Kira?” gab Hanji unsicher von sich. “Frag ihn mal schön selbst. Ich bin hier doch nicht der Ermittler für alles.” Und schon waren Levi und ich verschwunden. Mein Bruder kann einem echt leidtun. Was der bis jetzt alles durchmachen musste, nur weil er sich in einen Titanen verwandeln kann. Den Rest des Tages verbrachte ich damit, Levi beim Saubermachen zu helfen. Er hatte allerdings auch sämtliche andere Soldaten dazu verdonnert. Erwin hatte mir am Abend noch erzählt, das Hanji bei ihm war. Er hatte diesem Vorhaben natürlich eingewilligt. Immerhin mussten wir sichergehen, dass diese Falle auch wirklich funktionierte. Ich machte mir nur etwas Sorgen wegen Eren. Ich hatte Angst, dass etwas schief gehen könnte und er schwer verletzt wird, oder sogar getötet. Ich hoffte nur für Hanji, dass sie das alles sehr gut durchdacht hatte. Wir ritten am nächsten Tag also los zu dem Stützpunkt, wo Hanji wohl die letzten Tage verbracht hatte. Wir nahmen Armin und Mikasa ebenfalls mit. Sie waren Erens beste Freunde, daher fand ich es sinnvoll sie mitzunehmen. Dafür wollte ich eigentlich Levi zurücklassen, doch der bestand darauf mitzukommen. Wir hatten unsere Pferde weggebracht und folgten Hanji auf ein großes Gelände. “Tadaaa! Ist das nicht der Wahnsinn?!” Hanji stand stolz vor der Falle, die sich vor uns erstreckte. Die Vorrichtungen, wo die Stahlseile abgefeuert werden, waren höher und breiter. Auch wenn der Titan zu der 15 Meter Klasse gehörte, war er doch schon im allgemeinen kräftiger gebaut. “Und du bist dir sicher, dass das Ding auch funktioniert?” kam es skeptisch von Levi. “Aber klar doch. Wann hat es denn mal nicht funktioniert?” “Oh, davon wollen wir gar nicht erst anfangen. Die allerersten Versuche mit so einer Falle, gingen ganz schön in die Hose.” “Ach Levi, ich hab doch jetzt Erfahrung mit damit. Also….” kam sie Hände reiben auf Eren zu und legte ihm ihre Griffel auf seine Schultern. “...ich hoffe du bist bereit?” “Ämh…” Doch er schien etwas unsicher zu sein. Das könnte zu Problemen führen. Damit Eren sich verwandeln kann, muss er sich nicht nur verletzen, sondern auch ein klares Ziel vor Augen haben. Mein Blick heftete sich dann an den Aufbau vor mir. Nur reichte der Gedanke, die Falle zu testen als Ziel aus? Ohne meine Augen von dem Objekt zu nehmen, richtete ich mich an die Forscherin. “Hanji, wie wird die eigentlich ausgelöst? Wie alle anderen auch?” “Ja. Allerdings sind diese dieses Mal verbunden, damit auch alle vier Türme wirklich gleichzeitig ausgelöst werden. Dazu ist dann nur ein Soldat notwendig. “ Na gut…” fing ich dann an. “...dann lasst es uns mal durchziehen.” “Ok Eren, dann stell dich doch bitte genau in die Mitte und verwandle dich.” richtete sich meine Freundin an ihn. Er tat was man ihm sagte und stellte sich genau in die Mitte der Falle, die aus insgesamt vier Türmen bestand. Wir hingegen nahmen einige Meter Abstand. Um sich zu verwandeln, biss Eren sich immer in seine Hand. Wieso er ausgerechnet das tat, wusste ich nicht. Es würden ja auch andere Möglichkeiten geben. Eren zögerte noch einen Moment und starrte seine Hand an. Dann näherte diese sich seinen Zähnen und er biss zu. Erens Augen weiteten sich und wir standen nur dort, um ihn zu beobachten wie sich nichts tat. Irgendwie hatte ich damit gerechnet. Irritiert sah mein Bruder seine Bisswunde an, während Hanji überlegend ihre Arme verschränkte. “Na das kann ja ein langer Tag werden.” gab der Schwarzhaarige neben mir von sich und machte kehrt, um in das Gebäude hinter uns zu verschwinden. “Er hat wohl kein richtiges Ziel, an das er festhält.” kam es dann von Armin. “Hm…” Ich fing an auf Eren zuzugehen. “Wir probieren mal etwas aus.” Die grünen Augen meines Burders legtes sich auf mich und sahen mich fragend an, während ich direkt vor ihm zum Stehen kam. Levi lehnte inzwischen, mit einer Tasse in der Hand, an der Hauswand. “Ok Eren, schließe bitte deine Augen.” Er tat was ich sagte und schloss seine Augen. “Erinnere dich daran, weshalb du dem Aufklärungstrupp beigetreten bist. Und vor allem,.... erinnere dich daran, wie unsere Mutter starb. Um unserem Ziel näher zu kommen, müssen wir diesen Tiertitanen fangen. Wir dürfen uns keine Fehler erlauben und müssen diese Falle testen. Komm schon Eren, verinnerliche diese Gedanken!” “Kira, du bist zu dicht!!” nahm ich noch die warnende Stimme der Forscherin wahr. Doch es war bereits zu spät. Eren riss seine Augen auf und mit einem lauten Knall rauschte ein gelber Blitz vom Himmel direkt auf meinen Bruder hinunter. Ich schlug noch schützend meine Arme vor meinem Gesicht und wurde durch die Druckwelle, als der Braunhaarige sich verwandelte, von ihm weg geschleudert. Ich landete mit dem Rücken auf etwas, was sich nicht nach dem Boden anfühlte. Unter mir erklang ein schmerzhaftes Keuchen und ich rollte mich von demjenigen runter, auf die Seite. Ich blieb auf allen Vieren sitzen und erblickte rechts neben mir den Hauptgefreiten, der sich mit einem schmerzverzerrtem Gesicht wieder aufrichtete. Als es geschah, hatte Levi seine Tasse von sich geschmissen und versuchte noch rechtzeitig bei mir zu sein. Doch ich flog auf dem direkten Wege in seine Arme und er bewahrte mich so vor einer schmerzhaften Begegnung mit dem harten Boden. Armin und Mikasa kamen währenddessen, besorgt zu uns gelaufen. “Alles in Ordnung?” kam es von dem besten Freund meines Bruders. Ich richtete mich auf und meine Augen lagen noch auf dem Schwarzhaarigen, der mittlerweile wieder stand. “D...danke, Levi.” “Das war ziemlich unvorsichtig von dir! Mach das nicht noch einmal!” gab er bissig von sich und machte sich wieder auf den Weg nach drinnen. “Nicht nur das meine Kleidung jetzt dreckig ist, nun muss ich mir wegen dir auch noch eine neue Tasse holen!” Ich saß auf den Knien und wir schauten dem Hauptgefreiten noch hinterher, bis er aus unserem Sichtfeld verschwand. Hanji stand mit glänzenden Augen vor dem Titanen, während Eren seinen Blick auf uns gerichtet hatte. Wir gesellten uns dann wieder zu Hanji und schauten Erens Titanenkörper hinauf. Zumindestens hatte er sich in dieser Gestalt unter Kontrolle. Ich hatte das allererste mal seine Verwandlung gesehen. Ihn als Titan kannte ich ja schon, aber nie wie er es tat. “Sehr gut Eren!” hüpfte Hanji auf und ab. “Wir...sollten uns vielleicht etwas entfernen.” deutete Armin uns darauf hin. Sein Blick lag auf Hanji und ich folgte diesem. Sie hielt mittlerweile schon den Abzug der Falle in ihren Händen. Wir entfernten uns also einige Meter von den Beiden und schauten ihnen dann zu. Hanji hatte wohl kein Problem damit, so dicht an Eren zu stehen, während sie vor hatte die Falle auszulösen. Ein paar Schritte entfernte Hanji sich jedoch und hielt ihren Daumen über den Abzug. “Hanji? Wenn Eren etwas passieren sollte, wirst du danach einen Kopf kürzer werden.” rief ich ihr noch zu. Sie drehte sich noch einmal kurz grinsend zu uns und betätigte dann, mit einem irren Blick, den Knopf des Abzuges. Kapitel 24: "Schmerzen" ----------------------- Die Stahlseile durchstießen den Körper des Titanen und machten ihn somit bewegungsunfähig. “Eren, versuch dich mal zu befreien!” schrie Hanji ihm entgegen. Eren tat was er konnte, doch der Körper rührte sich nicht. Anscheinend hatte die Falle wirklich ihren Zweck erfüllt. Levi gesellte sich währenddessen wieder zu uns. “Habt ihr euch eigentlich mal Gedanken gemacht, wie wir ihn jetzt wieder loskriegen?” Unsere Blicke wanderten fragend zu Hanji, die uns nur aus dem Augenwinkel ansah und anfing nervös zu lachen. “Na super, soweit hat sie also nicht gedacht.” ging der Hauptgefreite sagend an uns vorbei und benutzte die 3D Manöver Ausrüstung, um sich nach oben zu Eren ziehen zu lassen. Er landete auf den Nacken des Titanen und zog seine Klingen, um Eren direkt im Anschluss dort raus zuschneiden. Zusammen mit Eren landete Levi wieder vor uns und der Titanenkörper fing an langsam zu verdampfen und in sich zusammen zu fallen. Leicht erschöpft ließ mein Bruder sich erst einmal auf die Knie fallen, um wieder Kraft zu sammeln. Mikasa ging sofort zu ihm hin und kniete sich neben ihn. “Ist alles in Ordnung, Eren?” fragte sie ihn besorgt. “Ja, alles gut.” “Das war wirklich super, Eren.” kam dann auch Hanji auf ihn zu. Eren hingegen schaute besorgt in meine Richtung. “Kira, ist bei dir denn alles okay? Ich hätte dich vielleicht warnen sollen, tut mir leid.” “Ach quatsch.” lächelte ich ihn an. “Mir geht's gut. Ich bin ja weich gelandet.” Ich legte meine Hand auf den Rücken des Hauptgefreiten, der neben mir stand. Doch dieser zuckte kaum sichtbar zusammen und ich könnte schwören, dass er sein Gesicht leicht schmerzhaft verzogen hatte. Eren stand dann wieder auf. “Ist bei ihnen denn alles gut, Hauptgefreiter?” “Ja, mir geht es gut!” gab er ziemlich genervt zurück und machte dann kehrt, um nach drinnen zu gehen. Mein Blick wanderte verwirrt hinter ihm her. “Ich würde sagen, wir verbringen die Nacht heute hier. Es ist schon spät. Wenn wir jetzt zurückreiten würden, kämen wir erst mitten in der Nacht an.” schlug Hanji uns dann vor. Wir machten uns also auf den Weg zum Gebäude, in welches wir heute die Nacht verbringen werden. Drinnen angekommen, saß Levi an einen Tisch und trank Tee vor sich hin. Wir nahmen uns ebenfalls etwas und gesellten uns zu ihm. “Hat jemand schon eine Ahnung, wann die Expedition starten wird?” durchbrach Armin die Stille. “Die Planung ist bereits abgeschlossen. Erwin wartet nur noch auf das Okay von Hanji.” antwortete Levi darauf. Er erhob sich und brachte seine Tasse weg. Dann ging er auf eine Tür zu, die auf den Flur führte. Hanjis Blick folgte ihm verwundert. “Gehst du etwa schon, Levi?” Er warf noch einen Blick über seine Schulter. “Ja. Ihr werdet ja wohl auch ohne mich zurechtkommen.” und so verließ er den Raum, während mein Blick auf der geschlossenen Tür ruhte. Ich ließ mir noch einmal das Bild durch den Kopf gehen, als ich Levi am Rücken berührt hatte. ~Hat er etwa noch Schmerzen?~ Dann ging mein Blick zu der Brillenträgerin neben mir. “Hanji? Haben wir eigentlich hier auch irgendwo etwas, um Verletzungen zu versorgen?” Sie sah mich fragend an und zeigte dann in eine Richtung. “Ja, dort drüben in dem Schrank. Aber was willst du damit? Bist du etwa verletzt?” In der Zeit stand ich auf und ging zu dem Schrank, auf den Hanji gezeigt hatte und nahm mir dort ein kleines Kästchen raus. “Nein, ich nicht.” Mit dem ging ich Richtung Tür und verschwand ebenfalls aus dieser, während der Rest mir fragend hinterher schaute. Es gab hier nicht besonders viele Räume. Es dauerte also nicht lange bis ich das Zimmer fand, indem der stärkste Soldat der Menschheit sich zurückgezogen hatte. Vorsichtig klopfte ich an und betrat das Zimmer, nachdem ich seine Erlaubnis hörte. Sein Blick legte sich auf mich, während ich die Tür hinter mir schloss. Er war gerade dabei Ordnung in dem Zimmer zu schaffen. Sein Blick erhaschte dann die Schachtel, die ich in den Händen hielt. “Was möchtest du?” kam die Frage von ihm, während er mit seiner Tätigkeit fortfuhr. “Du hast Schmerzen.” schmiss ich ihm einfach mal direkt an den Kopf. Seine Augen wanderten kurz zu mir und richteten sich dann wieder nach vorne. “Habe ich nicht. Du siehst doch das ich….” “Zieh dich aus!” unterbrach ich ihn. Er hielt in seiner Bewegung inne und schaute mich mit einem undefinierbaren Blick an, während ich ihn nur emotionslos in die Augen schaute. Mein Griff verfestigte sich um das Holzkästchen in meinen Händen und ich ging langsam auf einen Tisch zu, auf dem ich dieses abstellte. Der Hauptgefreite unterbrach seine Tätigkeit und fing an, seine Jacke auszuziehen, sich vom Gurtsystem zu befreien und im Anschluss sein Hemd zu öffnen, das er sich vorsichtig von seinen Schultern streifte. Meine Augen weiteten sich und ich lag mit meiner Vermutung richtig. Zum Vorschein kamen blaue Flecken, die auf Prellungen hindeuteten. Levi nahm sich einen Stuhl und setzte sich auf diesen verkehrt herum drauf, das ich an seinen Rücken kam. Ich nahm mir daraufhin einen zweiten Stuhl und setzte mich hinter ihn. Wir sagten beide kein Wort. Er lehnte sich mit beiden Armen auf die Rückenlehne des Stuhls ab, während ich die Schachtel öffnete und eine Salbe hinaus holte. Er zuckte kurz zusammen, als ich mit der kalten Creme seinen Rücken streifte. Langsam und mit bedacht fing ich an seine Wunden zu behandeln. Der Schwarzhaarige entspannte sich daraufhin, legte seinen Kopf auf seinen Armen ab und schloss seine Augen. “Du hättest wirklich etwas sagen können, anstatt mit diesen Schmerzen einfach so rumzurennen.” brach ich die Stille. “Das ist halb so schlimm.” Ich schaute ungläubig auf seinen Hinterkopf. “Halb so schlimm? Danach sieht es aber ganz und gar nicht aus. Du hättest das nicht tun müssen. Ich bin dir zwar sehr dankbar, aber ich halte auch einiges aus.” Ich machte mir nochmal neue Salbe auf die Hand und wollte noch einmal ansetzen, doch Levi drehte sich plötzlich zu mir und hielt meine Hand fest. Er starrte mir tief in die Augen und es sah so aus, als wenn er mit sich selber kämpfen würde. Sein Griff um meinen Arm wurde fester und er schloss seine Augen. “Scheiße!” zischte er leise vor sich hin und erhob sich, um den Stuhl zur Seite zu schieben und im Anschluss sein Hemd wieder anzuziehen. “Danke das du dich darum gekümmert hast, aber du solltest jetzt lieber gehen und dich um deinen Bruder kümmern.” sprach er zu mir, mit dem Rücken in meine Richtung. Ich sah ihn nur verwirrt an. Ich verstand nicht, wieso er manchmal so abweisend zu mir war. Ich fühlte mich dann immer, als wenn ich irgendwas falsch gemacht hätte. Ich erhob mich allerdings dann ebenfalls von meinem Stuhl, wünschte ihm noch eine gute Nacht und verließ dann seinen Raum. Ich ging nicht mehr zurück zu den anderen, sondern steuerte direkt mein Zimmer an. Am nächsten Morgen stand ich mitten auf dem Platz, mit einer Tasse in der Hand die ich immer wieder ansetzte und beobachtete, wie Hanji und ein paar andere Soldaten die Falle abbauten. Naja, Hanji huschte eher wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend und gab den Soldaten Befehle, wie sie es zu tun hatten. Zwischendurch schrie die Brillenträgerin kurz auf, weil sie Angst hatte, es würde etwas kaputt gehen. Dann nahm ich Schritte wahr, die neben mir zum Stehen kamen. “Wie geht es deinem Rücken?” fragte ich, ohne ihn anzusehen. “Besser.” kam es kurz und knapp von ihm. “Sobald die Falle abgebaut wurde, reiten wir zurück zum Hauptquartier.” “Das kann ja noch ein bisschen dauern, wenn Hanji nicht bald mal selber Hand anlegt, anstatt die Soldaten hin und her zu scheuchen.” stellte der Hauptgefreite fest. Ich drehte mich dann leicht zur Seite und setzte zum gehen an. “Soll sie mal machen. Ich mische mich da nicht ein.” Dann machte ich mich auf den Weg nach drinnen, während Levis Blick mir folgte. Er drehte sich dann wieder zu dem Schauspiel vor ihm. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und und sein Gesichtsausdruck wurde finsterer. “Verdammt noch mal, Erwin. Was sollte dieses bescheuerte Gespräch letztens?! Du hast mich damit völlig aus der Bahn geschmissen.” knurrte er leise zu sich selbst und verließ den Platz, Richtung Pferdestall. Nachdem die Soldaten endlich mit dem Abbau fertig waren und Hanji einem Herzinfarkt davonkam, machten wir uns am späten Nachmittag wieder zurück zum Hauptquartier. Kapitel 25: "Angst" ------------------- Es dämmerte und ich stand am großen Fenster gelehnt im Büro hinter Erwins Schreibtisch, während mein Blick auf die untergehende Sonne lag. “In Zwei Tagen.” Mein Blick wanderte zu dem Blonden und legte sich auf den Plan vor ihm. “In Zwei Tagen, werden wir die Expedition beginnen. Hanji hatte mir heute schon ihren Bericht über den Test vorgelegt und das die Falle jetzt einsatzbereit ist. Das wäre dann Vorbereitung genug.” Ohne ein Wort wanderte mein Blick wieder durch das Fenster. Als immer noch Stille herrschte, wagte der Kommandant einen Blick über seine Schulter, in meine Richtung. “Wo soll das Ding überhaupt aufgestellt werden?” stieß ich die Frage schnell von mir. Daraufhin drehte er sich wieder nach vorne und blickte auf eine Karte, die auf seinem Schreibtisch lag. “In Shiganshina.” Mein Blick schnellte in seine Richtung und ich schaute ihn schockiert an. “Was? Wieso da denn? Ist das nicht ein bisschen riskant, den ganzen Weg erst dorthin zu reiten? Was ist, wenn Zeke uns schon vorher erwischt?” “Ja, das mag sein. Doch ich habe vor die Gelegenheit zu nutzen, um die Mauer gleich mit zu versiegeln. Außerdem ist es unauffälliger so eine Falle zwischen hohen Gebäuden zu positionieren, als mitten auf dem freien Gelände.” Ich starrte ihn eine Zeit lang ungläubig an, bis ich meinen Blick wieder auf die Röte legte, die sich über das Hauptquartier erstreckte. Nicht das es schon wahnsinnig genug wäre Zeke zu fangen, jetzt wollten wir auch noch bis in den äußersten Bezirk der Mauer Maria und dort das Loch wieder stopfen. Als dann nichts mehr von mir kam, drehte Erwin sich wieder in meine Richtung und blickte mich besorgt an. “Kira, was ist los? Du bist schon die ganze Zeit so ruhig.” Leise knurrte ich vor mich hin, verschränkte die Arme und schaute immer noch hinaus, ohne meinem Kommandanten eine Antwort zu geben. Je näher die Expedition kam, umso unruhiger wurde ich. Wartend lag sein Blick auf mir, doch nach kurzer Zeit stand er auf und trat von hinten auf mich zu. Seinen Arm legte er um mich, während sein Kopf meinem Hals näher kam und dort verweilte. Ich merkte seinen warmen Atem auf meiner Haut und wie er anfing, mit seinen weichen Lippen meinen Hals entlang zu streifen. Seine Augen waren geöffnet und versuchten jede kleinste Regung von mir zu erhaschen. Er wusste das ich im Moment nicht besonders gut drauf war und tat dies manchmal, um mich ein klein wenig zu ärgern. Meistens gab ich ziemlich schnell nach, doch dieses Mal gönne ich ihm diesen Spaß nicht. Mein Körper fing an sich aufzuheizen, doch ich hielt meinen Blick eisern nach vorn gerichtet. Als er bemerkte, dass ich mich nicht rührte, legte sich ein herausforderndes Lächeln auf seinen Lippen. Er widmete sich wieder meinem Hals und fing an kleine Küsse darauf zu verteilen. Ich biss mir unauffällig auf die Unterlippe und versuchte mit allen Mitteln dagegen an zu kämpfen. Als er jedoch merkte, das er so anscheinend nicht mehr weiterkam, griff er zu härteren Maßnahmen. Er suchte sich eine empfindliche Stelle an meinem Hals, näherte sich dieser und fing an, mich als sein Eigen zu markieren. Mein Körper zuckte zusammen und mir entwich ein leises Quietschen. Wie aus Reflex, wanderte mein Kopf nach hinten und gab dem Kommandanten somit mehr Spielraum. Ich kam einfach nicht gegen ihn an. Dieser Mann schaffte es immer wieder mich um seinen Finger zu wickeln. Als er mit seinem Werk fertig war, machte er sich auf den Weg zu meinem Ohr und hauchte mir “Erwischt.” hinein. Ich stoßte frustriert einen Seufzer aus und drehte mich dann in seine Richtung. Er lächelte mich siegessicher an, während ich ihm mit beiden Händen an den Kragen packte und zu mir hinunter zog. “Du bist doof, weißt du das?” kam es herausfordernd von mir. “Ja, ich weiß.” kam es von meinem Gegenüber und schloss die letzten Zentimeter, die sich zwischen unseren Lippen befanden. Als wir uns wieder voneinander lösten, legte er seine Stirn gegen meine und schloss seine Augen. “Möchtest du mir trotzdem erzählen, was dich so beschäftigt?” sagte er zu mir, als er sich wieder aufrichtete. Mein Blick ging nach unten und ich lehnte mich mit meinem Rücken gegen das Fenster. “Ich….habe irgendwie ein ziemlich schlechtes Gefühl was die Expedition angeht. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie glaube ich, dass etwas Schlimmes passieren wird. Je dichter die Expedition naht, umso nervöser werde ich. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber….Angst macht sich in mir breit. Zeke ist immerhin nicht unser einziger Feind. Bertholdt, Reiner und Ymir befinden sich ebenfalls noch dort draußen. Und wer weiß, ob sie nicht vielleicht sogar unter einer Decke mit Zeke stecken.” Erwin nahm mein Kinn zwischen seinen Fingern und zwang mich in seine blauen Augen zu schauen. “Hör auf dir so viele Gedanken darüber zu machen. Das ist meine Aufgabe. Befolge einfach meine Befehle. Und wenn etwas unvorhersehbares geschieht, dann sei es so. Wir sind es doch gewohnt spontan zu handeln. Konzentriere dich auf unser Ziel und überlasse den Rest mir.” Er ließ dann von mir ab und ging wieder auf seinen Schreibtisch zu. “Ich habe übrigens für morgen Levi das Kommando übertragen. Bis zur Mission sind es noch zwei Tage. Und den Tag morgen, möchte ich gerne mit dir in Ruhe verbringen. Ohne irgendwelche Pflichten oder sonst irgendwas.” Ich sah ihn erst ungläubig an, legte dann aber ein leicht arrogantes Grinsen auf. “Uuuh, der Kommandant hat sich also extra für mich morgen frei genommen?” Mit einem sanften Lächeln schaute er in meine Richtung und ließ sie auf seinen Stuhl nieder. “Ganz recht.” Er drehte sich mit seinem Stuhl in meine Richtung und ich blickte ihm verführerisch entgegen. Ich trat dann auf ihn zu, beugte mich zu ihm runter und umfasste das Band um seinen Hals, wo das Abzeichen des Kommandanten dran befestigt war, und zog ihn somit leicht zu mir. “Und was hat der Herr morgen alles mit mir vor?” schaute ich ihm tief in die Augen. “Lass dich überraschen.” raunte er mir entgegen. Doch dann klopfte es plötzlich an der Tür. Mein Blick ging zu dieser und ich entfernte mich von Erwin. “Herein!” kam es von dem Kommandanten vor mir und es öffnete sich daraufhin die Tür. Hinein traten Levi und Armin. Levi ging geradewegs auf den Stuhl vor Erwins Schreibtisch zu und ließ sich auf diesen nieder. Armin hingegen stand kerzengerade von uns und salutierte. “Setzt dich doch bitte, Armin.” bat Erwin ihn daraufhin. Der schüchterne Soldat ließ sich danach neben Levi auf den freien Platz nieder. Ich schaute die Zwei fragend an, denn ich war etwas verwirrt. Warum tauchten ausgerechnet die beiden zusammen auf?. Erwin bemerkte meinen Blick anscheinend, denn er gab mir gleich eine Antwort darauf. “Ich wollte mit ihnen noch wegen der Expedition reden.” “Ah, okay.” Ich setzte mich dann in Bewegung und trat auf die Tür zu. “Kira, du kannst auch gerne hierbleiben.” “Nein, alles gut.” drehte ich mich noch mal lächeln zu ihm hin. “Ich hab eh Hunger. Bis Später denn.” Und so verließ ich den Raum und ging erst einmal in den Speisesaal. Doch da blieb ich nicht lange. Ich machte mich danach dann auf den Weg nach draußen. Etwas weiter Außerhalb befand sich ein kleiner See, zu dem ich ging. Die Sonne war mittlerweile untergegangen und nur noch einzelne Fackeln und der Mond erhellten die Umgebung. Ich ließ mich an dem Rand des Sees in das Gras fallen und mein Blick wanderte gedankenverloren über die glitzernde Oberfläche. Es legte sich ein leichtes Lächeln auf mein Gesicht, als ich einige Schritte hinter mir wahrnahm, die sich mir näherten. Damals als Kind wollte niemand etwas mit mir zu tun haben und heute gab es immer jemanden, der meine Nähe suchte. Die Personen ließen sich jeweils links und rechts neben mir auf den Rasen nieder. Mein Sitznachbar rechts lehnte sich nach hinten und stieß einen tiefen Seufzer von sich. Der andere saß ebenfalls wie ein Sack neben mir. “Darf ich ehrlich sein, Kommandantin?” Ich sah Jean, rechts von mir, daraufhin von der Seite an. “Aber sicher doch.” “Ich habe schiss vor der Expedition. Normale Titanen sind ja schon eine Herausforderung, aber das….. das wird die schlimmste Mission von allen.” “Jean hat recht.” meldete sich dann Connie links von mir. “Den anderen geht es ebenso. Das Risiko auf dieser Mission sein Leben zu verlieren, ist verdammt hoch, oder?” Er starrte ängstlich auf seine Füße und hoffte auf eine aufmunternde Antwort meinerseits. Doch diese konnte ich ihm leider nicht geben. “Was soll ich das schön reden. Ja, das Risiko besteht. Wenn….wir versagen sollten, besteht die Gefahr dass der gesamte Aufklärungstrupp ausgelöscht wird. Und glaubt mir, nicht nur ihr habt Angst.” gab ich niedergeschlagen von mir und schaute den goldenen Ring an meinem Finger an. Jean bemerkte dies und sein Blick lag besorgt auf mir. “Es muss bestimmt schlimm sein, wenn immer die Angst besteht dass man die Person die man liebt, im Kampf verlieren könnte.” “Ja,..” fing ich an. “..das ist es auch. Ich hatte mir damals vorgenommen, Gefühle im Kampf auszublenden. Sie würden einem eh nur im Weg stehen. Aber nach all dem was bisher geschehen war, kam ich einfach nicht mehr gegen an. Er ist Kommandant und es ist seine verdammte Pflicht sich für die Menschheit einzusetzen. Dennoch….wünschte ich mir, das er mich die Mission leiten lässt und er wenigstens mit einer geringen Anzahl an Soldaten hier bleiben würde. Aber das würde er niemals tun. Denn im Gegensatz zu mir, hat er seine Gefühle unter Kontrolle.” “Tjia, dann heißt es wohl Augen zu und durch.” gab Connie zitternd von sich. “Mensch Alter, es sind noch zwei Tage bis zur Expedition und hast deinen Körper jetzt schon nicht im Griff. Was willst du denn machen wenn es soweit ist? Dir gleich am Anfang in die Hosen scheißen?” “Man Jean, das ist wirklich nicht gerade aufbauend. Dir geht es doch nicht anders!” “Ich habe mich aber unter Kontrolle!” “Jungs!” nahm ich meine Hände schützend hoch. “Lasst es einfach gut sein. Genießt den freien Tag morgen einfach noch und dann sehen wir weiter.” “Apropo freier Tag..” fing Jean an, während sein Blick auf mir lag. “..was hast du morgen eigentlich vor?” Ich schaute ihn überrascht an. “Ich? Erwin hat sich extra frei genommen. Was genau wir machen werden, wollte er mir noch nicht verraten.” “Hm...achso.” Sein Blick legte sich auf den See vor uns. Jean sah etwas enttäuscht aus. “Weißt du Kira..” grinste Connie mich an. “...unser guter Jean wollte mit allen, an unserem letzten Tag, noch etwas unternehmen und da darfst du natürlich nicht fehlen.” “Connie!” fauchte Jean daraufhin ihn an. “Was denn?” Ich kicherte währenddessen vor mich hin. “Hört auf so negativ zu denken. Das wird nicht unser letzter Tag sein. Wir werden das überleben. Dem Angebot wäre ich natürlich gerne nachgekommen, aber mein Mann geht da nun mal vor. Vielleicht finde ich später noch etwas Zeit für euch.” Connie grinste vor sich hin während Jean mich liebevoll anlächelte. Unsere Blicke legten sich wieder auf den See vor uns und wir blieben noch ca. eine Stunde dort sitzen, bevor wir uns wieder auf den Weg nach drinnen machten. Kapitel 26: "Gemeinsame Zeit" ----------------------------- “Hier, das ist doch super. Oder was hälst du von dem hier? Nein, warte. Das hier ist perfekt!” “Hanji..!” “Moment, gleich hab ich's.” ~Oh man. Wenn ich einfach gehe, ob sie das dann merkt?~ Sobald ich wach war, hatte Hanji mich verschleppt und zwar in das Zimmer von Sasha und Mikasa. In ihrem Zimmer war ja leider kein Platz. Sie hatte aus irgendeinem Grund erfahren, dass Erwin den Tag mit mir verbringen wollte. Ich vermute mal ganz stark, das Levi irgendwas rausgerutscht sein musste. Jemand anderes wusste es ja schließlich nicht. Hanji kam dann auf die glorreiche Idee, mich einkleiden zu müssen. Als wenn es mein erstes Date mit ihm wäre. Naja,....wenn man mal genauer darüber nachdachte, war es das ja eigentlich auch. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals einen Tag mit ihm alleine, geschweige denn außerhalb des Hauptquartiers, verbracht zu haben. Hanji war nur leider der Meinung, mich in ein Kleid stecken zu müssen. Sie selber besaß, glaube ich, gar keine. Sasha und Mikasa waren da schon besser ausgestattet. Ich selber hatte auch keine. Wozu auch? Ich war Soldatin und als Alltagskleidung reichte mir eine Hose und ein Shirt. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch kein Kleid an. Ich wusste ja auch nicht, was Erwin mit mir heute vor hatte. Wenn wir irgendwo hin reiten würden, wäre ein Kleid nicht gerade vorteilhaft. Aber Hanji würde sich sowieso nicht aufhalten lassen. Sasha war ebenfalls Feuer und Flamme und half Hanji ganz ausgiebig beim raussuchen der Kleider. Mikasa saß auf ihrem Bett und beobachtete das ganze, während ich in der Mitte des Raumes stand und ständig eins nach dem anderen anziehen musste. Ich seufzte frustriert aus und hatte nun wirklich langsam keinen Bock mehr. Ich würde am liebsten einfach meine Uniform anziehen und gut ist. “Jetzt hab ich’s aber!” rief meine Freundin fröhlich und drückte mir noch ein Kleid in die Hand. “Hanji, ich habe keine Lust mehr. Lass mich meine Uniform anziehen.” “Kommt nicht in Frage! Los, zieh das an!” “Ist ja gut!” Ich tat also was meine Freundin mir befohlen hatte und quälte mich, anscheinend in das letzte, Kleid hinein. Ich stand vor dem Spiegel und wusste nicht so recht was ich davon halten sollte. Hanji und Sasha standen mit funkelnden Augen neben mir und betrachteten mich. “Du siehst so süß aus!” quietschte die Forscherin los. “Echt jetzt? Ich will aber nicht süß aussehen. Das passt ganz und gar nicht zu mir.” “Ach quatsch. Erwin wird hin und weg sein. Vor allem, da er dich noch nie in einem Kleid gesehen hat. Das weckt doch völlig neue Reize.” zwinkerte sie mir zu. Ich sah sie aus dem Augenwinkel an, als wenn sie nicht ganz dicht wäre. Das war sie ja auch manchmal nicht. Eigentlich eher die meiste Zeit…. “Und jetzt,....” fing Hanji an, kam auf mich zu und befreite meine Haare aus dem Haargummi. “....sind deine Haare fällig. Du lässt die auf jeden Fall offen. Sasha, Attacke!” Hanji und Sasha stellten sich jeweils links und rechts von mir und fielen über die seitlichen Haarsträhnen her. Sie wurden nach hinten hin geflochten und dort zusammen gebunden. “So, fertig.” gab meine beste Freundin grinsend von sich und stemmte ihre Hände in die Hüfte. Recht schüchtern stand ich nun dort vor dem Spiegel und betrachtete mich. “Ich fühle mich irgendwie unwohl.” Ich drehte mich dann zu Mikasa. “Was sagst du denn dazu?” Sie drehte sich verlegen zur Seite und zog ihren roten Schal ein stückchen nach oben. “Ich finde, es steht dir.” “Das Kleid ist aus Mikasas Schrank.” freute sich Hanji. Hatte ganz ehrlich nicht erwartet, das Mikasa sowas trug. “So, dann kann es ja losgehen. Erwin erwartet dich bestimmt schon.” Hanji zerrte mich am Arm aus dem Zimmer und schliff mich durch die Gänge, auf dem Weg zu Erwins Büro. Ohne zu klopfen riss sie einfach die Tür auf und zwei überraschte Augenpaare kamen uns entgegen. Ich hingegen versteckte mich noch auf dem Flur und lugte nur mit dem Kopf durch die offenstehende Tür. “Kannst du nicht klopfen, Vierauge?!” Hanji fing nur doof an zu lachen. Levi saß vor Erwins Schreibtisch, während der Kommandant seitlich von dem Tisch stand. Er selbst trug nur ein weißes Hemd und eine dunkle Hose dazu. Sein Abzeichen trug er selbstverständlich ebenfalls um den Hals. Hanji schaute verwirrt hinter sich und entdeckte mich, wie ich noch schüchtern auf dem Flur stand. “Kira, nun komm schon endlich rein!” “Ich will nicht!” “Nun komm!” Sie kam auf mich zu und zog mich mit einem Ruck in den Raum hinein. Die Augen der beiden Männer vor uns weiteten sich und ich stand nur wie angewurzelt da und richtete, mit geröteten Wangen, meinen Blick gen Boden. Es herrschte eine Zeit lang Stille, bis ich dann Schritte wahrnahm, die auf mich zukamen. Schwarze Schuhe kamen in mein Blickfeld und dieser wurde langsam nach oben geschoben, das ich meinen Gegenüber in die Augen schauen musste. Er beugte sich zu mir runter und platzierte liebevoll seine Lippen auf meine. “Du siehst bezaubernd aus.” gab er mir ein Kompliment, als wir uns wieder voneinander gelöst hatten. “D..danke.” gab ich schüchtern wieder. Levi war in der Zwischenzeit aufgestanden und kam auf uns zu. “Ich verlasse mich auf dich Levi.” “Ich mach das schon, Erwin” “Viel Spaß euch Zwei.” grinste uns die Braunhaarige noch entgegen, bevor Erwin meine Hand nahm und mit mir den Raum verließ. Er ging mit mir in Richtung der Ställe. Irgendwie hatte ich sowas schon geahnt. Nur, wie sollte ich mit dieser Kleidung bloß reiten? Vor dem Stall ließ er meine Hand los “Warte kurz hier.” und ging dann in diesen hinein. Nach kurzer Zeit kam der Kommandant mit seinem weißen Schimmel im Schlepptau wieder zu mir. Ich sah ihn etwas verwirrt an, da er nur mit seinem Pferd voll gesattelt wieder rauskam. Ich fand es schon immer erstaunlich, wie gut er dies alles mit nur mit einem Arm meisterte. Er wollte von Anfang an nicht, das man ihm bei solchen Sachen helfen sollte. Er wollte nicht abhängig sein, sondern alles alleine können. “Und….wie hast du dir das nun vorgestellt?” kam die Frage vorsichtig von mir. Er kam auf mich zu, drehte mich mit dem Rücken zu seinem Pferd, ging leicht in die Knie und platzierte seinen Arm unter mein Gesäß. “Halt dich fest.” Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und er hob mich mit einem Ruck auf den Rücken des Pferdes. Ich saß jetzt seitlich drauf und meine beiden Beine hingen auf einer Seite hinunter. Erwin stieg danach ebenfalls auf das Pferd und saß nun hinter mir. Wir setzten uns daraufhin in Bewegung und machten uns erst einmal auf den Weg in die Stadt. Mir fiel auf, das noch eine Tasche an dem Sattel angebracht war. ~Was da wohl drinne sein mag?~ Wir verbrachten einige Stunden in der Stadt. Trafen unterwegs auch auf Kommandant Pixis und ließen uns zusammen mit ihm in einem kleinen Gasthaus nieder. Für etwas zu Trinken war er immer zu haben. Ich mochte Pixis, daher hatte ich auch nichts dagegen, wenn wir einen Teil des Tages mit ihm verbrachten. Ich verstand mich mit jedem Kommandanten sehr gut. Sogar mit Darius, der das Kommando über alle drei Divisionen inne hatte. Ich fand es schon beinahe schade, dass Nile und Darius nicht ebenfalls anwesend waren. Als wir uns dann wieder von Pixis verabschiedeten, machten wir uns wieder auf dem Weg zu Erwins Pferd. Erwin ritt mit mir noch weiter außerhalb der Stadt zu einem großen See, der umringt von einem Blumenfeld war. Als ich mich von seinem Pferd ließ, ging ich mit großen Augen auf diesen See zu. Ich wusste garnicht, das es sowas Schönes hier überhaupt gab. Während ich von dieser Umgebung völlig hin und weg war, wühlte Erwin in der Tasche, an dem Sattel, rum und holte eine Decke zum Vorschein. Diese breitete er dann mitten auf dem Blumenfeld aus und schaute zu mir. Mein Blick lag immer noch gedankenverloren auf dem See, während mein Kleid und meine Haare im Wind tanzten. Erwin ließ sich auf der Decke nieder und gab mir den kurzen Augenblick der Ruhe. Ich drehte mich daraufhin in seine Richtung und trat auf ihn zu. Er hielt mir seine Hand entgegen, woraufhin ich meine Hand in seine legte. Er zog mich zu sich hinunter und ich platzierte mich zwischen seinen Beinen, mit dem Rücken zu ihm. Er ließ seinen Kopf auf meiner Schulter ruhen und wir genossen einfach nur stillschweigend diese angenehme Ruhe. Solche Momente waren für einen Soldaten wirklich selten genug, daher musste man diesen nutzen. Ich schloss meine Augen und lehnte meinen Kopf nach hinten. Ich vergaß in diesem Moment all die schlechten Gedanken, die sich in letzter Zeit in mir breit gemacht hatten. Als es dämmerte, machten wir uns wieder auf den Weg in das Hauptquartier. Die Sonne war bereits untergegangen, als wir dort ankamen. Wir brachten noch gemeinsam das Pferd zu dem Stall und wollten gerade das Gebäude betreten, als ich aus der Richtung des kleines Waldes Gelächter wahr nahm. Erwin bemerkte es ebenfalls. Ich zupfte an seiner Kleidung rum, als Zeichen dass er mich bitte begleiten sollte. Er tat dies natürlich auch. Gemeinsam steuerten wir das Waldstück an und entdeckten einige Meter in diesem, eine kleine Gruppe an Soldaten, die um ein Feuer saßen. Alle meine Freunde saßen dort, selbst Levi lehnte gelangweilt gegen einem Baum und beobachtete das knisternde Schauspiel vor ihm. Erwin und ich gesellten uns dann zu ihnen und gemeinsam konnte ich den Rest des Abends, doch noch mit meinen Freunden verbringen. Jean hatte es natürlich sehr gefreut. Dieses mal konnten sie es sich natürlich nicht leisten, etwas Flüssiges zu sich zu nehmen, was sie am nächsten Tag bereuen würden. Einige Zeit später, entschlossen Erwin und ich uns als erstes zu verabschieden. Auch wenn es vielleicht nicht unsere letzte Expedition sein würde, wollten wir die Nacht gemeinsam so verbringen, als wenn es die letzte wäre und unserer Liebe freien Lauf lassen. Kapitel 27: "Vorbereitung" -------------------------- Am nächsten Morgen war das Hauptquartier in großer Aufruhr. Alle waren sichtlich nervös und konnten dies nicht mehr verbergen. Viele waren nur am hin und her rennen, während andere wie erstarrt irgendwo einsam in einer Ecke saßen und vor sich hin starrten. Sie hatten zwar schon viele Expeditionen hinter sich, aber diese war doch von einem ganz anderem Kaliber. Mittlerweile hatte der Aufklärungstrupp auch Neuzugänge bekommen und das würde ihre allererste Mission werden und vielleicht auch ihre Letzte. Wir hatten es mit Titanenwandlern zu tun. Mit Annie gab es damals schon große Schwierigkeiten. Bei Reiner kamen wir gerade so mit dem Leben davon, dank Eren. Aber jetzt, hatten wir es wahrscheinlich mit Vier auf einmal zu tun. Sie alle hatten dasselbe Ziel. Daher war die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, das sie alle mit Zeke zusammen arbeiteten. Wir standen um einen Tisch versammelt und gingen noch einmal alles durch. Hanji und mir wurden ebenfalls Teams zugeteilt. Das heißt, dass wir nicht in Erwins Einheit reiten würden. Connie und Jean würden bei mir mitreiten. Eren und Armin wurden Levi zugeteilt. Hanji hatte Soldaten aus ihrem Forschungsteam ausgesucht. Mikasa wurde nach vorne zu Erwin eingeteilt. Sie wollte natürlich erst gegen an gehen, doch ein Blick von mir genügte schon, damit sie verstand was ich wollte. Ich war froh, dass wenigstens ein Elitesoldat in Erwins Einheit mit ritt. Als alles geklärt war, machten wir uns auf den Weg unsere Ausrüstung anzulegen. Ich saß alleine auf einer großen Kiste, in einer Ecke, und überprüfte meine Ausrüstung. Gas und Klingen hatte ich bereits aufgefüllt. Ich ließ meinen Blick durch die Halle wandern und sah viele neue Soldaten, die verzweifelt versuchten ihre Gastanks aufzufüllen. Es fiel ihnen so schwer, weil ihre Hände zitterten vor Angst. Die armen Schweine taten mir wirklich leid. Sie hatten echt zum falschen Zeitpunkt ihre Ausbildung begonnen. Aber da mussten sie jetzt durch. Ich widmete mich wieder meiner 3D Manöver Ausrüstung. Dann ließ sich auf einmal jemand neben mir, auf der Kiste, nieder. Ich sah ihn nicht an, denn die Atmosphäre verriet mir schon, wer dort saß. “Nervös?” “Wer ist das nicht? Du kannst mir nicht sagen, das du es nicht bist.” Er beobachtete mich aus dem Augenwinkel mit seinen grauen Augen, wie ich an meiner Ausrüstung rum fummelte. Dann legte er seine Hand auf meine und unterbrach mich so in meiner Tätigkeit. Erschrocken sah ich seine Hand an und mein Blick wanderte langsam in seine Richtung. “Hör auf damit. Du sitzt schon ziemlich lange hier und beschäftigst dich mit deinem Manöver Apparat. Mit dem Ding ist alles in Ordnung. Genauso so wie alle anderen. Sie wurden ausgiebig überprüft. Du machst dich nur selber nervös damit.” Ich sah ihn erst nur an, dann wanderte mein Blick auf die Hände vor mir. Seine lag immer noch dort und er machte nicht den Eindruck, als wenn er diese dort wegnehmen wollte. Er hatte ja recht. Ich war ebenfalls ziemlich nervös. Ich hatte jahrelange Erfahrung, doch selbst mit dieser, könnte ich auf dieser Mission scheitern. Levi legte seine Hand dann auf meine Schulter. “Komm, die Pferde müssen einsatzbereit gemacht werden. Es dauert nicht mehr lange, bis wir uns zum Außentor in Karanes aufmachen.” Er erhob sich daraufhin und ging davon. Ich sah ihm noch nachdenklich hinterher, entschied mich dann aber ebenfalls zu den Stallungen zu gehen. Dort stand ich nun vor der Box und streichelte Saiy. Ich ließ mir Zeit, während alle anderen ihre Pferde bereits rausgeholt hatten. So stand ich also nun alleine in dem Stall. Ich nahm eine Gestalt wahr, die einige Meter neben mir zum Stehen kam und mich anscheinend einen Moment beobachtete. Dann trat diese Person auf mich zu. Er zog mich von dem Pferd weg, presste mich mit dem Rücken gegen die Wand und legte bestimmend seine Lippen auf meine. Er war keineswegs zurückhaltend. Fordernd nahm er sich, was er in diesem Augenblick wollte. Schwer atmend von dem Kuss, legte er, mit geschlossenen Augen, seine Stirn gegen meine. “Kira….” brummte er mir dann entgegen. “....pass bitte gut auf dich auf und tue nichts unüberlegtes.” Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen. “Dasselbe gilt aber auch für dich,...Erwin.” Seinen Namen hauchte ich ihm entgegen. Mit einem letzten Kuss, löste der Kommandant sich wieder von mir und machte sich daraufhin auf den Weg nach draußen. Ich nahm Saiy aus seiner Box und fing an diesen zu satteln. Danach verließ ich den Stall ebenfalls und gesellte mich zu den anderen Soldaten. So stand der gesamte Aufklärungstrupp nun in dem Bezirk Karanes, vor dem großen steinernen Falltor und wartete auf den Befehl zum öffnen des Tores. Nach den ganzen letzten Vorfällen, sind einige Stadtbewohner immer noch nicht gut auf uns zu sprechen. Aber einige hatten ihre Meinung uns gegenüber geändert und legten nun große Hoffnung in uns. Aber ob wir diese auch wirklich erfüllen konnten, stand in den Sternen. “MACHT EUCH BEREIT!!!” brüllte ein vorderer Soldat uns entgegen. “ÖFFNET DAS TOR!!” kam es von demselben noch mal. Wir warteten bis das Tor komplett oben war und in dieser Zeit wanderte mein Blick die Mauer hinauf. Dort entdeckte ich den Kommandanten der Mauergarnision, der mit einem Lächeln auf uns hinab schaute. Die Militärpolizei hatte sich ebenfalls um uns gescharrt. Als das Tor oben war, gab unser Kommandant daraufhin den Befehl zum Vorrücken. “VORWÄRTS!!!” Wir setzten uns in Bewegung und bevor ich ebenfalls in dem geöffneten Tor verschwand, erhaschte ich noch den Blick des Kommandanten der Militärpolizei, Nile. Aufmunternd lächelte dieser mir zu und mit neuem Mut verließen wir den Schutz der Mauern. Kapitel 28: "Hinterhalt" ------------------------ Vor Stunden hatten wir bereits die Fernaufklärungs-Formation eingenommen und waren so unterwegs zu dem Bezirk Shiganshina. Bis jetzt verlief alles ohne Zwischenfall. Aber genau das war es, was mich beunruhigte. Mit kritischen Augen beobachtete ich meine Umgebung, bis Jean rechts neben mir das Wort ergriff. “Sagt mal, muss ich mir Sorgen machen? Wir sind seit Stunden unterwegs und bis jetzt noch keinem einzigen Titanen begegnet. Nicht mal Rauchsignale hatten wir gesehen.” “Stimmt, das beunruhigt mich auch ein wenig.” gab Connie wieder. “Hier stimmt doch irgendwas nicht.” gab ich nachdenklich von mir. “Ob die vielleicht bescheid wissen?” kam es nervös von links. “Wollen wir mal nicht hoffen. Wir werden einfach ganz normal weiter reiten.” Dann ertönte von rechts auf einmal ein lauter Knall und in weiter entfernung war eine Staubwolke zu erkennen. “Scheiße, was war das denn?!” kam es aufgeregt von dem Braunhaarigen. Ich starrte bloß in diese Richtung, bis links von uns dasselbe passierte. Dann kam etwas von vorne, was direkt über uns hinweg flog. Wie in Zeitlupe nahmen wir den riesigen Gegenstand über unseren Köpfen wahr und starrten dem hinterher, wie es weit hinter uns landete. “ Hab…..hab ich was an den Augen, oder war das eben tatsächlich ein riesiger Felsbrocken, der über uns hinweg flog?” sprach Connie ungläubig mit weit aufgerissenen Augen. Völlig erstarrt schaute ich noch nach hinten. “Da kommen noch mehr!!” riss Jean mich aus meiner Starre. Wir mussten einigen Felsen ausweichen, die direkt auf uns zukamen. “Die Chance, dass wir getroffen werden, ist höher wenn wir zusammen bleiben. Teilen wir uns auf!” gab ich den Befehl. Beide sahen mich schockiert an, bis Jean seine Stimme wiederfand. “Bist du dir da sicher?” “Ja! Die Formation ist wahrscheinlich eh schon auseinandergerissen worden, da wir ziemlich weit hinten reiten.” Das war eine Sache, die mich sowieso gewundert hatte. Wieso hatte Erwin meine Einheit so weit hinten eingereiht, während er so weit vorne ritt? “Na gut. Aber lass dich nicht erwischen, Kira!” “Ihr ebenfalls nicht!” Ich ritt weiter geradeaus, während Jean und Connie sich seitlich entfernten. Ich ritt geradewegs auf ein kleines Dorf zu. Doch bis dahin kam ich mit Pferd gar nicht erst, denn ich war unvorsichtig. Einer der Felsen schlug direkt neben mir ein und schleuderte mich vom Pferd. Ich flog einige Meter weit und rollte noch ein paar Male über den Boden, bis ich dann dort zum Liegen kam. Schmerzverzerrt öffnete ich meine Augen und schaute in die Richtung, in der mein Pferd hätte sein sollen. Doch ihn gabs nicht mehr. Kurz nachdem ich von ihm fiel, kam ein weiterer Felsen auf uns zu und vergrub Saiy unter sich. Schockiert starrte ich den Felsen an, wo seitlich noch die Überreste meines Pferdes zu erkennen waren. Dann nahm ich große, schwere Schritte wahr und fing an meine Umgebung genauer anzuschauen. Erst jetzt bemerkte ich die Titanen um mich herum. Dann rauschten in weiter Entfernung zwei Blitze vom Himmel und zum Vorschein kamen Eren und Reiner in ihrer Titanenform. “Was zum Teufel ist hier los?!” sprach ich zu mir selber. Ich sah zu, dass ich wieder auf die Beine kam und rannte wie eine Irre Richtung Häuser. Auf freiem Gelände war die 3D Manöver Ausrüstung unbrauchbar. Im Dorf angekommen, wollte ich diese sofort aktivieren. Doch sie rührte sich nicht. Ich versuchte immer wieder die Abzüge zu betätigen, doch es tat sich einfach nichts. Mit panischem Blick ging dieser geradeaus und entdeckte einen Titanen, der sich genau auf mich zubewegte. Hektisch sah ich mich um und entdeckte an einem Gebäude eine Klapptür, die wohl in einen Keller führte. Es war vielleicht nicht die beste Idee, aber so konnte ich mich erst einmal verstecken. Ich also hin, riss die Klappe auf und ging die Treppe hinunter. Hinter mir schloss ich die Tür selbstverständlich wieder. Kleine, schmale Seitenfenster spendeten mir etwas Licht. Ich setzte mich irgendwo hin und wartete darauf, dass die Titanen vorbei zogen. ~Er wusste es…… Er wusste was wir vorhatten. Aber woher? Wir wollten ihm eine Falle stellen und nun ist es andersrum. Er hatte uns erwartet.~ Dann wurde ich hellhörig. Es war verdächtig still dort draußen geworden. Mit leisen Schritten ging ich auf die Treppe zu und öffnete vorsichtig die Klapptür. Doch die Chance raus zu gehen bekam ich nicht, denn kurz nachdem ich die Tür geöffnet hatte, stürzte jemand auf mich nieder und riss mich wieder zurück in den Keller. Ich lag auf dem Rücken, während die Person auf mir drauf lag. Er erhob sich und wir sahen uns überrascht an. “Ach, hier bist du.” Wir hörten ein beunruhigendes Geräusch und kurz darauf krachte das Gebäude über uns zusammen und einzelne Trümmerteile rieselten von der Decke. Der Boden des Hauses hatte den Treffer des Felsen ein Glück überstanden. Der Felsbrocken durchschlug bloß das Haus und landete nicht direkt drauf. “Oh scheiße!” Jean stand fluchend auf und ging schnell auf die Tür zu, die er versuchte auf zu drücken. Doch sie rührte sich nicht. “Verdammt. Die Trümmer blockieren sie.” Ich hatte mich währenddessen vom Boden erhoben und der Braunhaarige richtete sich an mich. “Was machst du hier unten eigentlich?” “Ich…” Ich musste mich erst einmal wieder fangen, bevor ich ihm eine Antwort geben konnte. “Meine 3D Manöver Ausrüstung funktionierte nicht mehr. Daher hatte ich mich hier unten versteckt. Was ist da draußen los?” “Das weiß ich leider auch nicht. Es tauchten überall auf einmal Titanen auf. Eren und Reiner kämpfen gegeneinander. Wie es den Rest geht weiß ich leider nicht..” Er kam dann auf mich zu. “So schnell werden wir hier wohl erstmal nicht rauskommen. Wenn uns noch so ein Stein erwischt, werden wir hier unten lebendig begraben.” Frustriert ließ er sich auf eine Kiste nieder, während ich noch mitten im Raum stand und vor mich hin starrte. Ich erinnerte mich an das Gespräch mit Erwin, wo ich ihm von meinen Ängsten erzählt hatte und das merkwürdige Gefühl, es würde etwas passieren. Und nun trat es tatsächlich ein. Ich hatte gehofft, ich würde mich täuschen. Doch mein Gefühl hatte mich noch nie im Stich gelassen. Auf einmal schreckte Jean hoch, riss mich zurück und beugte sich schützend über mich. In diesem Augenblick, wurde die Decke über uns erneut erschüttert. Jean richtete sich wieder auf und Sonnenstrahlen bahnten sich einen Weg zu uns. Wir schauten uns einmal kurz überrascht an, als wir uns dann reflexartig auf richteten und zu dem Licht rannten. Einer der Felsen hatte ein riesiges Loch hinterlassen, und gab uns den Weg nach draußen frei. Allerdings drohte der Rest des Kellers einzustürzen. Jean erreichte den Ausgang als erstes, dicht gefolgt von mir. Doch kurz bevor ich ganz draußen war, stürzte der Keller zusammen und einige Trümmerteile erwischten meinen rechten Fuß. “Oh Gott, Kira!” kam der Braunhaarige zu mir gerannt und half mir dabei, meinen Fuß zu befreien. Mit schmerzverzerrtem Gesicht robbte ich ein Stück weiter und blieb dann auf dem Boden sitzen. Mein Kamerad kam daraufhin zu mir und zog mich wieder auf die Beine. “Komm, wir müssen hier weg. Es ist zu gefährlich hierzubleiben. Ich stütze dich.” Jean schleppte sich mit mir weiter durch das Dorf, in der Hoffnung auf andere Soldaten zu treffen. Doch ich konnte mit den Schmerzen nicht mehr weiter und ließ mich auf die Knie sinken. Dadurch zog ich Jean ebenfalls mit nach unten. “Ich kann nicht mehr, Jean.” saß ich keuchend auf dem Boden. Jean sah sich panisch um und hoffte, das sich kein Titan in unserer Nähe befand. Doch er stoppte in seiner Bewegung und starrte mit einem angsterfüllten Blick geradeaus. “Oh nein..” kam es leise von ihm. Er zog meine Aufmerksamkeit auf sich und ich folgte daraufhin seinem Blick. Mir blieb das Herz stehen und ich wollte nicht wahrhaben, was ich dort sah. Levi stand schützend neben einer liegenden Person, während Hanji panisch versuchte diese zu versorgen. Ich starrte bloß mit leerem Blick die dort liegende Person an und mein Körper war sich nicht mehr sicher, was er fühlen sollte. Mein Blick ging gen Boden und wurde von ein paar Haarsträhnen verdeckt. “Jean,...” Sein Blick legte sich auf mich. “....geh und hilf den anderen.” “Was? Aber….ich kann dich hier doch jetzt nicht alleine lassen!” ”Nun geh schon! Ich komme schon klar!” wurde ich dann etwas lauter. Mit einem unguten Gefühl stand er dann auf und ließ mich alleine zurück. Mein Blick richtete sich dann wieder nach vorne und dann weit entfernt im Hintergrund, sah ich ihn. Der pelz überzogene Titan, der in unsere Richtung schaute und mir siegessicher entgegen grinste. Schockiert sah ich diesen an. Mein Kopf senkte sich daraufhin. “Dieses Schwein....!” ich ballte meine Hände zu Fäusten. “Er hatte alles von Anfang an geplant!” mein Körper verkrampfte sich und es blitzten immer wieder gelbe Funken um mich herum auf. “Dafür wird er büßen!” Mein Kopf schnellte nach oben und ich riss die Augen auf. Mein Körper ließ sämtliche Gefühle auf einmal los. Meine Pupillen verengten sich zu Schlitzen und ein gewaltiger Blitz rauschte vom Himmel hinab, genau auf mich zu. Kapitel 29: "Der Wächter erwacht" --------------------------------- Jeder hielt in seiner Bewegung inne. Selbst die Titanen um uns herum rührten sich nicht mehr. Zeke sah man die Angst in seinen Augen an. Mein Körper glühte und ich wurde von einer großen Masse umhüllt. Hanji und Levi schreckten hoch und sahen überrascht und ängstlich zugleich hinter sich. Sie mussten mit ansehen, wie sich ein riesiger Titan, in Gestalt eines Drachen, über sie erstreckte. Keiner traute sich zu rühren und auch die geflügelte Bestie stand mit geschlossenen Liedern starr. Doch dann öffneten sich diese und zeigten die Augen, die nicht nur ich in meinem Traum gesehen hatte, sondern in den auch einst Levi beim Training geblickt hatte. Ich schaute nach unten und erhaschte die blauen Augen, die schwach zu mir sahen. Dieser Anblick schmerzte sehr. Ich fing an mich zu rühren und stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus. Daraufhin fixierte ich Zeke vor mir und setzte mich in Bewegung. Ich stieß mich vom Boden ab und flog über meine Freunde hinweg, nur um geradewegs auf den Tiertitanen los zu stürmen. Er versuchte mich, mit seinen langen Armen, von sich fernzuhalten. Doch ich bekam ihn an der Schulter zu fassen und biss mit all meiner Wut und voller Kraft zu. Der Titan schrie daraufhin auf. Er packte meinen Kiefer und versuchte diesen aufzuhebeln, was ihm auch gelang. Doch ich riss mich los und erfasste danach direkt seinen Hals. Mit dem langen Schweif zog ich ihm die Beide weg, das er den Halt verlor und nach vorne überkippte. Ich ließ von seinem Hals ab und drückte ihn mit den Klauen auf den Boden. Meine Augen fixierten seinen Nacken, dem ich immer näher kam und ein großes Stück von rausriss, mit Bedacht Zeke nicht zu verletzen. Er sah angsterfüllt zu mir hinauf, wie meine spitzen Zähne ihm immer näher kamen und ihn dann aus dem Nacken des Titanen zogen, ohne ihn zu verletzen. Ich ließ ihn auf dem Boden nieder und Soldaten des Aufklärungstrupps setzten Zeke fest. Ich hingegen, ging von dem Titanen runter, ließ mich ebenfalls auf dem Boden nieder und es öffnete sich zischend der Nacken des Drachen, wo mein Körper zum Vorschein kam. Vom heißen Dampf umhüllt und erschöpft versuchte ich mich zu befreien und landete daraufhin unsanft auf den harten Untergrund. Zitternd richtete mein Körper sich auf und ich schleppte mich mit letzter Kraft zu meinem Kommandanten, der schwer verletzt vor Hanji lag. Dort angekommen, schaute ich erst einmal auf ihn hinab, während Hanjis Blick verzweifelt zu mir hinauf ging. “Ich….ich kann die Blutung nicht stoppen.” gab sie unter Tränen von sich. Ich ließ mich auf die Knie fallen und fing an, nur noch instinktiv zu handeln. Seine Augen waren geschlossen, doch er atmete noch. So wie es aussah, hatte einer der Felsen ihm vom Pferd gerissen und schwer getroffen. Ich beugte mich zu ihm runter, stützte mich mit meiner Linken neben seinem Kopf ab und meine Rechte legte ich auf seine Wange. “Ich lasse dich nicht sterben.” flüsterte ich ihm entgegen. Ich biss mir daraufhin so stark auf die Unterlippe, das sie anfing zu bluten. Ich kam dem Kommandanten immer näher... “Wir brauchen dich,...Erwin.” ...und legte meine Lippen dann auf seine. Levi und Hanji beobachteten das Handeln von mir und wurden nervös, als sie sahen was geschah. “Oh schitt!” gab der Schwarzhaarige von sich als er sah, das gelbe Funken uns umhüllten. “Hanji, wir müssen hier weg!!” Er zog die Forscherin auf die Beine und riss sie dann mit sich, um noch rechtzeitig von Erwin und mir wegzukommen. Als der gelbe Blitz vom Himmel niederschlug, erwischte die Druckwelle die Zwei noch und schleuderte sie davon. Unverletzt richteten sie sich wieder auf und konnten nicht glauben was sich vor ihnen erstreckte. Ich stand auf der Schulter des neugeborenen Titanen, der ein lautes Gebrüll von sich gab. Meine Aufmerksamkeit galt Zeke und auch die Augen des Titanen fixierten ihn. Ich ging dichter an das Ohr des Titanen und gab einige Worte von mir. “Er gehört dir.” Der Titan hob daraufhin seine Hand, auf die ich mich niederließ und setzte mich vorsichtig auf den Boden ab. Er bewegte sich dann auf Zeke zu, kniete sich nieder und packte diesen. Zeke wehrte sich nicht. Er starrte den Titanen bloß an. Seine riesige Hand bewegte sich zusammen mit Zeke in Richtung seines Schlundes und ließ ihn in diesen hineinfallen. Mein Bruder hatte bestimmt nicht damit gerechnet, so enden zu würden. Doch so konnte Erwin zu einem vollwertigen Titanenwandler werden. Der riesige Körper fing dann an zu dampfen und der Nacken öffnete sich. Er war zu geschwächt, als dass er die Gestalt eines Titanen länger aufrecht erhalten konnte. Levi reagierte schnell. Er gab Jean ein Zeichen, dass er ihm folgen sollte und zusammen machten sie sich auf den Weg zum Nacken, um den Kommandanten dort runter zu holen. Sie kamen sicher auf dem Boden wieder an und ich sah ihnen einfach nur entgegen. Dann nahm ich Bewegungen hinter nur wahr und entdeckte Reiner, Bertholdt und Ymir, die in die Knie gingen, als Zeichen, dass sie sich nicht mehr wehren würden. Wir gaben die Mission, das Loch in Shiganshina zu verschließen auf und machten uns wieder auf den Rückweg zu unserem Hauptquartier. Die drei Titanenwandler wurden erst einmal in die Zellen gesperrt. Erwin war noch bewusstlos und befand sich in einem Krankenzimmer. Ich hingegen, saß auf einem Stuhl vor den Zellen und schaute die Drei emotionslos an. Levi stand an der Wand gelehnt neben mir, während Hanji auf der anderen Seite von mir stand und sich nicht traute auch nur ein Wort von sich zu geben. Reiner sah mir nervös entgegen, als er mein stechenden Blick bemerkte, der ihn förmlich durchbohrte. “Sagt mir…” fing ich dann an. Sie zuckten sichtlich zusammen. “....was genau bin ich?!” Sie brauchten eine Weile, bis Reiner sich dann überwand etwas zu sagen. “Der Wächter. Er wurde damals erschaffen um über uns, die Titanenwandler, zu wachen. Du hast eine sehr große Wirkung auf uns. Aber auch auf die normalen Titanen. Dazu bist du in der Lage, neue Titanen zu erschaffen, was du an dem Kommandanten ja schon gesehen hattest.” “Und wie verwandel ich mich?” “Du musst zwar auch ein klares Ziel vor Augen haben, allerdings im Gegensatz zu uns, wird das bei dir durch sehr starken Gefühlen ausgelöst. Zeke hatte es auf den Kommandanten abgesehen. Er wollte dich dazu bringen, dich zu verwandeln. Er wusste allerdings nicht was ihn erwarten würde. Und wir wussten es ebenso wenig. Wir wissen auch nicht, wie du zu dieser Fähigkeit kamst.” Ich starrte ihn bloß an und musste diese Informationen erst einmal verarbeiten. Dann schloss ich meine Augen und erhob mich. “Ihr werdet erstmal in diesen Zellen eure Zeit verbringen. Ich muss mir noch im Klaren werden, was ich mit euch mache.” Nach diesem Satz verließ ich die Abteilung. Hanji und Levi folgten mir, doch ließen mich später dann alleine, als sie wussten welches Zimmer ich ansteuerte. Ich ließ mich auf einen Stuhl neben seinem Bett nieder und umfasste seine rechte Hand. Ich schaute ihn bloß an, wie er friedlich da lag und schlief. Jetzt wo ich meine Ruhe hatte, bemerkte ich wie erschöpft ich selber war. Denn ich kam gegen diese Müdigkeit nicht mehr an. Ich legte meinen Kopf daraufhin auf das Bett neben Erwin und fiel in einen tiefen Schlaf. Der Tag verging und ich lag am Morgen immer noch schlafend dort. Die Augenlider des Kommandanten fingen an zu zucken und öffneten sich kurz darauf langsam. Er musste sich erst einmal orientieren, bis er dann das schlafende Etwas neben seinem Bett entdeckte. Vorsichtig ließ er seine Hand aus meiner gleiten, um diese dann sanft auf meinem Kopf zu platzieren. Überrascht weiteten sich seine Augen leicht. Er hob seinen Arm wieder an und betrachtete diesen. Es war der Arm, der ihm vorher gefehlt hatte. Dann drangen die Erinnerungen des gestrigen Tages hindurch. Er legte seine Hand wieder auf meinen Kopf und streichelte diesen liebevoll. Durch seine sanften Berührungen wurde ich langsam wieder wach. Verschlafen öffnete ich meine Augen und entdeckte die wunderschönen blauen Augen meines Kommandanten, die mir liebevoll entgegen blickten. Ich erhob mich daraufhin und er tat es mir gleich. Ich schaute ihn noch eine Weile an, bis ich mich dann auf seinen Schoß setzte und meine Arme um ihn schlang. Seine Arme legten sich ebenfalls um mich und so saßen wir einfach nur stillschweigend da und genossen die Nähe des anderen. Erwin und ich hatten die letzten Tage sehr viel Zeit miteinander verbracht, während Levi und Hanji sich um alles gekümmert hatten. Ich nahm mir die Zeit, um ihn alles in ruhe zu erklären, was alles passiert war. Reiner, Bertholdt und Ymir hatten sich entschlossen, dem Aufklärungstrupp wieder beizutreten. Hanji und ich beschäftigten uns damit, das ich meine Verwandlung unter Kontrolle bekam. Denn damit würden uns Möglichkeiten offen stehen, die wir nicht für möglich gehalten hätten. Wir müssten das Land dann nicht mehr auf dem Pferd erkunden, sondern darüber hinwegfliegen. Doch das Training verlief nicht so, wie wir es erwartet hatten. Denn ich wurde immer wieder von Schwindelanfällen und Übelkeit geplagt, dass wir unterbrechen mussten. Hanji entschloss sich dann mich komplett zu untersuchen und kontrollierte noch mal meine Blutwerte. Als sie die Ursache herausfand, schnappte sie sich mich und zerrte mich durch die Flure zu Erwins Büro. Anstatt es mir in Ruhe zu erklären, knallte sie mir das einfach mal so an den Kopf. Mit Schwung öffnete sie die Tür zu dem Büro des Kommandanten und schob mich in dieses hinein. Erwin und Levi sahen uns verwirrt an. “Levi komm, die Zwei hier haben etwas zu klären!” gab die Forscherin grob von sich. Mit einem gelangweiltem Blick richtete Levi sich auf und verließ ohne zu fragen das Zimmer, dicht gefolgt von Hanji, die die Tür hinter sich wieder schloss. Erwin sah mich nur irritiert an, während ich wie angewurzelt im Raum stand. “Ämh…” Dann lächelte er mir entgegen. “Was musst du denn so dringendes mit mir klären?” “Ämh….also….ich….” Es fiel mir schwer die richtigen Worte zu finden, denn ich wusste nicht so wirklich wie ich anfangen sollte. Ich seufzte einmal tief aus, ging dann an seinem Schreibtisch vorbei und stellte mich an das große Fenster, was sich dort befand. Gedankenverloren ging mein Blick aus dieses und ich versuchte meine Gedanken zu ordnen. Erwin stand daraufhin auf und kam auf mich zu. Er legte seine Hände an meine Hüfte und platzierte seinen Kopf auf meine Schulter. “Was ist los, hm? Erzähl mir, was du auf dem Herzen hast.” “Ich...ich weiß nicht so recht, wie ich es dir sagen soll.” “Versuch es einfach.” Doch anstatt es ihm direkt zu sagen, nahm ich seine rechte Hand und platzierte diese auf meinen Bauch. Meine Hand lag auf seiner und dort ruhten diese dann. In seinem Gesicht machte sich ein Hauch von Irritation breit und seine Augen weiteten sich, als er begriff worauf ich mit dieser Bewegung hinaus wollte. “Wir….wir werden bald nicht mehr nur zu Zweit sein.” brachte ich dann doch noch schüchtern aus mir heraus. Er drehte mich dann zu sich und sah mir liebevoll in die Augen. Seine Reaktion war positiver als ich gedacht hätte. Er kam mir daraufhin näher und nahm mein Gesicht in seine Hände. “Ich freue mich sehr, mit dir bald eine Familie haben zu dürfen.” flüsterte er mir entgegen und legte seine Lippen dann auf meine. Einige Monate später, erblickte neues Leben das Licht der Welt und hielt den gesamten Aufklärungstrupp auf trab. Kapitel 30: "Alternatives Ende" ------------------------------- “Ich liebe dich.” Diese Worte hallten immer wieder durch mein Gedächtnis. Eine Tür die sich öffnete, holte mich aus meinen Gedanken und ich öffnete meine Augen, die ich vorher geschlossen hatte. Ich stand vor dem großen Fenster, Arme hinter meinem Rücken verschränkt, und sah das Spiegelbild von Levi, der soeben mein Büro betreten hatte. Er ging auf mich zu und blieb mit gewissem Abstand hinter mir stehen. Ohne ein Wort schaute er mich nur an. Mein Blick war leer und beobachtete die untergehende Sonne. Dann durchbrach ich die Stille. “Einen Monat ist es schon her und die Tränen wollen einfach nicht trocknen. Es schmerzt einfach immer noch so unglaublich.” “Kira,....übergib doch Hanji solange das Kommando, bis du es überwunden hast.” Ich drehte mich dann zu ihm und sah ihn mit einem traurigem Blick an. Ich stellte mich neben dem Schreibtisch und ließ meine Hand über diesen gleiten. “Nein, ich schaffe das schon. Ich habe es den letzten Monat geschafft und ich werde jetzt nicht aufgeben. Ich möchte das fortführen, was er damals begonnen hatte.” Tränen bahnten sich den Weg nach draußen und ich kam gegen diese Gefühle nicht mehr gegen an. Ich spürte immer noch seine sanfte Berührung an meiner Wange und erinnerte mich an seine letzten Worte, bevor er seine wunderschönen blauen Augen für immer schloss. Wir konnten ihn nicht mehr retten und nun hatte ich ihn für immer verloren. Zeke hatte ich nicht am Leben gelassen und ihn in meiner Titanenform verschlungen. “Kira…” riss mich die außergewöhnlich sanfte Stimme des Hauptgefreiten aus meinen Gedanken. Mein Blick wanderte zu ihm und er kam einige Schritte auf mich zu. “Du hast Freunde die immer für dich da sind. Und ich…..werde immer an deiner Seite sein. Egal was auch passiert, du kannst jederzeit zu mir kommen.” Nach diesen Worten, verkrampfte sich mein Körper und die Tränen liefen wie ein Wasserfall. Levi trat daraufhin auf mich zu und umschloss tröstend meinen Körper. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge und ließ alles an Tränen hinaus. Auch Levi übermannten die Gefühle und er gab etwas von sich, was er sonst niemals getan hätte. “Ich habe Erwin versprochen für dich da zu sein. Ich liebe dich zwar, aber ich will Erwin keinesfalls ersetzen.” Meine Augen weiteten sich und es herrschte einen Moment lang eine erdrückende Stille. Ich erhob mich dann und starrte ungläubig in seine grauen Augen. Auch seine Augen waren geweitet und er war erschrocken über die Worte, die er soeben mir gegenüber offen gelegt hatte. Schockiert fing er sich wieder und wich einige Schritte zurück. “Vergiss was ich eben gesagt habe. Es….ist besser wenn ich jetzt gehe.” Er drehte sich hektisch um und setzte zum gehen an. Doch meine Hand schnellte automatisch in seine Richtung und bekam einen Zipfel seiner Jacke zu fassen, woraufhin er dann in seiner Bewegung inne hielt. Sein Blick war gen Boden gerichtet und sein Gesicht wurde von seinen Haaren verdeckt. “Was…” fing ich dann unsicher an. “...meintest du damit, du hast es Erwin versprochen?” fragte ich ihn unsicher. Levi zuckte kurz zusammen und erinnerte sich an das Gespräch damals mit dem Kommandanten. -Rückblick- Levi saß vor dem großen Schreibtisch, während Erwin vor dem Fenster stand und seinen Blick über das Hauptquartier wandern ließ. “Kannst du...mir etwas versprechen, Levi?” “Hm? Kommt darauf an, was es sein wird.” “Wenn ich umkommen sollte, verspreche mir bitte dich um Kira zu kümmern.” Ungläubig schaute Levi den Kommandanten an. “Was soll der Mist?! Hör auf damit, du wirst nicht sterben!” Erwin schloss seine Augen. “Ich werde dir jetzt eine Frage stellen und ich möchte, das du mir ehrlich antwortest.” Levi sah seinen Kommandanten immer noch fragend an, gespannt auf die Frage, die er gleich zu hören bekam. “Sag mir,....hast du Gefühle für Kira?” Der Hauptgefreite hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit so einer Frage. Mit geweiteten Augen, legte sich sein Blick auf den Tisch vor ihm. Er rang mit sich selbst, bekam aber schlussendlich keine Antwort aus sich hinaus. Der Kommandant hatte seine Reaktion auf diese Frage währenddessen die ganze Zeit im Fenster beobachtet. Und das Spiegelbild sprach Bände. “Verstehe.” Er drehte sich dann zu dem Schwarzhaarigen um. “Hör zu, wenn es wirklich soweit kommen sollte dass ich sterbe, möchte ich nicht das Kira lange um mich trauert. Sie soll glücklich weiterleben, egal wie. Sie hat tiefes Vertrauen in dir, Levi. Und mir ist aufgefallen, dass du oft ihre Nähe gesucht hast. Ich weiß, das ich viel verlange. Aber ich bitte dich, dich um sie zu kümmern. Auf welche Ebene du es tust, bleibt dir überlassen. Ich möchte nur das du weißt, dass ich, egal für was du dich entscheidest, damit einverstanden bin.” Stille herrschte zwischen den Beiden, bis der Hauptgefreite sich plötzlich erhob und Erwin wieder mit seinen emotionslosen Augen anschaute. “Ich werde es dir versprechen. Allerdings werde ich alles dafür tun, dass du lebendig wieder von dieser Expedition zurückkehrst.” Mit diesen letzten Worten, verließ Levi das Büro und Erwin war sich gar nicht bewusst, was er mit diesem Gespräch in dem Hauptgefreiten ausgelöst hatte. -Rückblick Ende- Überrascht von diesen Worten, ließ ich die Jacke des Schwarzhaarigen los und starrte auf seinen Hinterkopf. Levi wirkte ziemlich nervös, denn seine Atmung wurde schneller und ich konnte sehen, wie sein Brustkorb sich schwer hob und wieder senkte. Er stand immer noch mit dem Rücken zu mir und traute sich wohl nicht mehr in meine Augen zu blicken. “Weißt du Levi…” sprach ich dann zu ihm und meine linke Hand umklammerte die Kette um meinen Hals, an der, der Ehering von Erwin hing. “...Erwin wird niemals das Glück einer Familie kennenlernen…” meine rechte Hand wanderte zu meinem Bauch und verweilte dort. “....und er wird auch nicht mehr miterleben, wie ein neues Leben das Licht der Welt erblickt “ Ziemlich langsam wanderte Levis Blick über seine Schulter in meine Richtung. Seine Augen weiteten sich, als er meine Haltung erblickte. Mein Blick lag verträumt auf dem Boden vor mir. “Aber….” ich hob meinen Kopf und tränen schossen mir wieder in die Augen. “....ich habe Angst, das nicht zu schaffen. Bitte lass mich nicht alleine. Egal für was du dich entscheidest,....” lächelte ich ihm zu. “....ich bin damit einverstanden.” Der Hauptgefreite drehte sich komplett zu mir und starrte mich an, während ich weinend vor ihm stand. Dann legte er wieder seinen üblichen Gesichtsausdruck auf und hatte sich anscheinend entschieden. Er trat auf mich zu und kam direkt vor mir zum Stehen. “Kira…” er blickte mir tief in die Augen. “....mein Entschluss steht fest…” er nahm mein Kinn zwischen seinen Fingern. “....und ich würde es gerne versuchen.” Daraufhin näherte er sich mir und schloss die Lücke zwischen unseren Lippen. Ohne zu zögern erwiderte ich. Er drückte mich näher an sich und streifte meine Unterlippe, woraufhin ich ihm Einlass gewährte. Als wir uns wieder voneinander lösten, legte er seine Stirn gegen meine und schloss seine Augen. “Ich werde….immer für dich da sein, Kira.” Ab diesem Augenblick, war Levi stets an meiner Seite und unterstützte mich bei all meinen Vorhaben. Natürlich sollte, und wollte er auch nicht, Erwin ersetzen. Doch er gab mir Halt, den ich so dringend brauchte, um weiter als 14. Kommandantin des Aufklärungstrupps durchs Leben zu schreiten. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)