Attack on Titan von KiraAckermann (Flügel der Freiheit 2) ================================================================================ Kapitel 18: "Nützliches Wissen?" -------------------------------- Noch recht müde öffnete ich meine Augen und sah in das friedlich schlafende Gesicht von Erwin. Auch wenn das Bett nicht besonders groß war, entschied er sich letzte Nacht bei mir zu bleiben. So vorsichtig wie es ging, setzte ich mich auf und wollte unauffällig über ihn drüber krabbeln, da ich nämlich an der Wand lag. Doch als ich fast drüber war, packte er mich plötzlich, schmiss mich zurück auf das Bett und platzierte sich über mich. Herausfordernd grinste er mich an, während ich ihn überrascht ansah. Er gab mir daraufhin einen innigen Kuss und erhob sich dann von dem Bett, um sich anzuziehen. Etwas verwirrt sah ich ihm hinterher und ließ mich dann wieder zurück in das Kissen sacken. “Da dachte ich, ich bin extra leise und vorsichtig um dich nicht zu wecken und dann bist du doch schon wach.” seufzte ich vor mich hin. Erwin lachte nach diesem Satz kurz auf. “Im Gegensatz zu dir, bin ich ein Frühaufsteher.” Ich rollte mich auf die Seite und plusterte beleidigt meine Wangen auf. “Und warum bist du dann nicht schon früher aufgestanden?” Er hielt in seiner Tätigkeit inne und schaute liebevoll in meine Richtung. “Darf ich als Kommandant nicht entscheiden länger liegen zu bleiben, um meiner Frau beim Schlafen zuzusehen?” Überrascht ging mein Blick erst in seine Richtung, bis ich ihm dann verlegen den Rücken zudrehte. Erwin konnte sich daraufhin ein Lachen nicht verkneifen. Es klopfte dann plötzlich an der Zimmertür und unsere Blicke huschten zu dieser. “Wer da?” kam es blitzschnell von mir, bevor derjenige vor der Tür auf die Idee kam diese zu öffnen. Ich war mir nämlich nicht mehr sicher, ob wir überhaupt abgeschlossen hatten. “Wollt ihr nicht langsam mal aufstehen? Die anderen fragen schon nach dir, Kira.” kam es durch die verschlossene Tür vom Hauptgefreiten. “Levi, gebe uns noch etwas Zeit. Wir kommen gleich zu euch.” antwortete Erwin an meiner Stelle. Ohne ein weiteres Wort entfernten sich die Schritte des Schwarzhaarigen von uns. Ich sprang daraufhin vom Bett und machte mich über meine Uniform her, die man mir sorgfältig zusammengefaltet hinterlassen hatte. Erwin zog ebenfalls seine Uniform an, allerdings ohne das Gurtsystem. Als wir damit durch waren, machten wir uns auf den Weg zum Gemeinschaftsraum, wo uns schon alle sehnsüchtig erwarteten. Erwin betrat den Raum als erstes. Alle standen daraufhin auf und salutierten. Dann wanderten ihre Blicke hinter dem Kommandanten und erhaschten mich. Eren war der erste, der auf mich zukam und mir förmlich um den Hals fiel. Etwas überrascht von seiner Aktion, blieb ich erst einmal wie angewurzelt stehen, bevor ich seine Umarmung erwiderte. Er war zwar mein Bruder, doch es war mir trotzdem etwas befremdlich. Ich kannte ihn bis zu seinem 15. Lebensjahr nicht und dann kam er auf einmal in mein Leben. Unsicher entfernte Eren sich wieder von mir und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. “Entschuldige.” gab er dann leise von sich. Ihm war das anscheinend peinlich. Aber das war ja auch kein Wunder, denn die Augen der anderen lagen alle auf uns. Ich lächelte ihm entgegen und klopfte ihm auf die Schulter. “Alles gut. Ich bin sehr froh, dass dir nichts passiert ist.” “Na und ich erst. Wir alle hatten uns ziemliche Sorgen um dich gemacht. Wir dachten schon du würdest….” doch Eren brach ab. Daran wollte er gar nicht erst denken, was hätte passieren können. Dann kam Jean auf mich zu. “Wir dachten wirklich, du würdest nicht mehr aufwachen. Als wir hier ankamen, warst du schon total weggetreten und dein Puls unglaublich schwach. Aber Hanji hatte dich sofort so gut es ging versorgt.” Auch Jean verkrampfte sich und wollte diesen Gedanken abschütteln. Ein leichtes Lächeln legte sich auf meinen Lippen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mal so gute Freunde haben würde. Dafür, dass ich damals eher Menschenscheu war, hatte ich bis heute ziemlich viel erreicht. Ich ging auf Eren und Jean zu und zog beide in eine Umarmung. Sie standen ziemlich überrascht da und wussten nichts mit dieser Situation anzufangen. “Danke…” ich löste mich wieder von ihnen. “... ich danke euch allen, dass ihr mich unterstützt habt und auch, das ihr mir mein Leben gerettet habt.” “Nun gut…” fing Hanji dann an und rückte ihre Brille zurecht. “....wir sollten uns dann mal hiermit befassen.” Sie klatschte die mitgebrachten Bücher auf den Tisch und durchbrach somit die unangenehme Stimmung. Ich suchte mir einen freien Platz, der sich neben Armin befand. Mir gegenüber saß Hanji und Erwin rechts neben mir an der Front des Tisches. Hanji sprach daraufhin weiter, während Armin sich neben mir bereits ein Buch griff. “Ich habe euch ja schon über die Fähigkeiten von Kira aufgeklärt. Sie kann sich regenerieren, aber irgendwie nicht verwandeln. Ich hoffe einfach mal, das diese Bücher uns über die Titanen und deren Herkunft aufklären können. “Was zum…” gab Armin von sich und bekam dadurch meine Aufmerksamkeit. Ich schaute zu ihm und bemerkte, dass er sich das Buch gekrallt hatte, in das ich schon mal hinein geblickt hatte. “Was ist los?” fragte Hanji verwirrt. “In diesem Buch fehlen einige Seiten. Es macht eher den Eindruck, als wenn jemand diese absichtlich heraus gerissen hätte. “Weißt du worum es da geht?” stellte Eren die Frage. Mein Blick heftete sich währenddessen auf meine Hände vor mir. Ich hatte es ihnen noch nicht erzählt, das Zeke etwas von einem Wächter erwähnt hatte. Armin fuhr dann fort. “Hier geht es um irgendeinen Wächter der Titanen. Dieser soll wohl über Neun bestimme Titanen wachen.” “Ist das alles?” kam es von Jean. Ich nahm währenddessen eine Präsenz hinter uns wahr und bemerkte, das Hanji sich in der Zeit erhoben hatte und nun hinter uns stand um einen Blick auf das Buch erhaschen zu können. “Wooohooo.” kam es von der Brillenträgerin und beugte sich ziemlich dicht zwischen uns zum Buch hinunter, das Armin und ich ein Stück zur Seite weichen mussten. “Da steht, dass der Wächter eine Fabelwesen ähnliche Gestalt haben soll.” “Was? Das ist ja wohl etwas weit hergeholt oder?” gab Jean ungläubig von sich. Daraufhin erhob sich Hanji wieder. “Nö, wieso? Habt ihr euch mal Gedanken darüber gemacht, wo die Gerüchte über sowas herkommen? Nach all dem was wir bis jetzt erlebt haben, würde mich sowas gar nicht mehr wundern. Unwahrscheinlich ist das Ganze dann also nicht.” Während die sich unterhielten, haftete mein Blick die ganze Zeit vor mir auf dem Tisch. Ich hatte meinen Kopf auf meine linke Hand abgestützt und starrte gedankenverloren vor mich hin. Plötzlich legte sich dann eine Hand auf meine Rechte und mein Blick wanderte zu den Blauen Augen meines Kommandanten. Eine ganze Weile schaute ich ihn bloß an, bis ich dem Blick nicht mehr standhalten konnte und wieder wegschaute. “Ich….muss euch noch etwas sagen, was ich bis jetzt für mich behalten hatte.” wandte ich mich an die Gruppe. Sie alle schauten mich fragend an und waren gespannt darauf, was ich ihnen zu sagen hatte. “Zeke….hatte mir gegenüber auch diesen Wächter erwähnt. Er meinte ja, das er meine Hilfe bräuchte um die Koordinate von Eren zu bekommen. Zumindestens wäre es für ihn der einfachste Weg, um an diese zu kommen. Allerdings erwähnte er im selben Atemzug, dass er die Kraft des Wächters braucht. Ich hatte keine Ahnung was er damit meinte und mehr hatte er mir darüber auch nicht erzählt.” “Vielleicht…” fing Armin an. “...hat er ja die Seiten rausgerissen.” “Und wann soll er das getan haben, wenn die Bücher sich die ganze Zeit in dem Keller befanden?” stellte Jean eine berechtigte Frage. “Zeke meinte, das Vater ihn damals zurückließ und nur mich mitgenommen hatte. Von wo auch immer. Vielleicht fehlten die Seiten da auch schon. Ich weiß ganz ehrlich nicht, wie alt ich war als wir nach Shiganshina kamen. An alles davor, kann ich mich nicht erinnern.” Erwins Griff um meine Hand wurde fester und ein Moment des Schweigens legte sich über uns. “Dann wird es Zeit, dass wir uns die Informationen holen die wir brauchen.” sagte der Kommandant selbstsicher. “Ihr alle wisst bereits über mein Vorhaben bescheid. Es ist viel passiert, daher bekommt ihr noch die Chance um euch wieder zu sammeln. Ich werde mich in der Zeit an die Arbeit machen und die Expedition planen. Nutzt die Gelegenheit auch, um euch körperlich und seelisch darauf vorzubereiten.” sprach er mit einem ernsten Blick zu uns. Daraufhin erhob er sich und wandte sich nochmal an den Hauptgefreiten. “Levi, dich möchte ich bitten mich zu begleiten. Ich habe noch etwas mit dir zu besprechen.” nach diesem satz erhob auch dieser sich. Wir alle standen ebenfalls auf und verabschiedeten die beiden, indem wir salutierten. Auch wenn ich es nicht nötig hatte, tat ich es schon aus Gewohnheit trotzdem. Während Erwin den Raum schon verlassen hatte, warf Levi noch einmal einen Blick über seine Schulter. “Auch wenn Erwin euch eine Schonfrist gegeben hat, ist es kein Grund auf der Faulen haut zu liegen. Daher wird für euch auf jeden Fall die nächsten Tage hartes Training anstehen.” Alle seufzten frustriert auf. “Und für dich ebenfalls, Frau Kommandantin.” gab Levi mit einem stechendem Blick in meine Richtung von sich. Ich lächelte ihn nervös an und er verließ daraufhin ebenfalls das Zimmer. 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