Der Held von Aranor von Elnaro (Der König von Kalaß) ================================================================================ Teil 1: Vertrauen gewinnen -------------------------- „Du bist hier immer willkommen, Lani.“ begrüßt Kalja den landestypisch in lockerer Pumphose und weitem, bestickten Hemd mit einem breiten edlen Gürtel verziert, gekleideten Nico. Er winkt ihn gastfreundlich zu sich in den palastähnlichen Saal mit vielen sandfarbenen Säulen. Überall sind bunte zarte Stoffe gespannt, die leicht in einem lauen Lüftchen wehen. „Kalja, dein Boden ist doch immer noch nicht aus Marmor.“ scherzt Nico in den imposanten Raum eintretend, was den neben ihm laufenden älteren Mann zum Lachen bringt. „Du warst einen Monat weg. Wie soll ich das so schnell schaffen? Junge Leute und ihre Vorstellungen… Wie war es in der Heimat, Lanidas? Du warst länger weg als geplant, nicht wahr? Gab es Probleme mit dem Vertrag?“ Zwei orientalisch, aber leicht bekleidete junge Frauen legen bunt bestickte Sitzkissen zurecht, auf denen die beiden Männer im Schneidersitz platznehmen. Nico kann seinem Gastgeber nicht die Wahrheit über seinen Besuch in der Hauptstadt Nalita sagen, denn er war dort, um Hauptmann Horas darüber Bericht zu erstatten, wie sein Auftrag in der Wüstenstadt Aranor läuft. Oder anders gesagt, Horas wollte Nico davon abziehen, weil er die Geduld verlor. Leutnant Nico Dugars Taktik zur Infiltrierung des Sklavenringes kostet aus seiner Sicht zu viel Zeit und somit musste Nico seine Mission am Schluss sogar vor dem Generalstab begründen, um eine verfrühte Stürmung der Sklavenstützpunkte zu verhindern. „Ich war nicht nur wegen der Absprache mit Baron Darak unterwegs. Meine Schwester hat geheiratet und kurz nach der Eheschließlung hatte sie schon Krach mit ihrem neuen Mann, der dachte jetzt könne er sie wie Dreck behandeln. Es waren ein paar Erziehungsmaßnahmen bei ihm nötig. Ich mache mir trotzdem noch Sorgen um sie, jetzt wo ich wieder hier im Süden bin. Sie soll mir schreiben, wenn er wieder handgreiflich wird.“ lügt Nico, der keine Ahnung hat, ob Kalja ihm die Geschichte abkaufen wird, doch er hat Glück. Laut lacht der Gastgeber los und verkündet: „Nichts geht über die Familie, mein Bester. Lass uns was trinken und über die Geschäfte reden.“ Nico atmet entspannt durch und greift wieder auf seine ursprüngliche Lüge zurück warum er eigentlich hier sei. Er gaukelt dem mächtigsten Sklavenhändler ganz Aranors, nein im Grunde ganz Alteras, vor, seine Geschäftsidee in die Hauptstadt Nalita exportieren zu wollen. Er nennt sich selbst Lanidas Hadun und gibt vor den wohlhabenden Baron Darak zu vertreten, der den Sklavenhandel im Land verbreiten und sich dabei eine goldene Nase verdienen wolle. Natürlich soll er allerdings nur zu einer Art Außenstelle für den Hauptstützpunkt in Aranor werden, um kein Konkurrenzangebot zu Kalja zu schaffen. Der gerissene Sklavenhändler ist für so vielversprechende Angebote immer offen, doch musste sich Nico erst einmal sein Vertrauen verdienen. Seit einem dreiviertel Jahr trifft er sich regelmäßig mit Kalja, erst seit kurzem geht er sogar in seiner Villa ein und aus und lernt nach und nach die einzelnen Versorgungsketten und Bereiche kennen. Vieles ist aufzubauen und zu beachten in der Sklavenbranche und Nico behauptet die Geschäfte künftig zu koordinieren, weshalb er alles genau wissen müsse. Leider ist er noch nicht ins Vertrauen gezogen worden welche Nebenstützpunkte Kalja regelmäßig mit frischer Ware, sprich neuen Sklaven beliefern. Es kommen mehr Gefangene nach Aranor, als Menschen im Land vermisst werden, was Nico noch immer vor ein Rätsel stellt. Da das Gespräch erwartungsgemäß ganz nach Kaljas Wünschen verläuft, lässt er ein paar Mädchen zu sich rufen. Einige beginnen mit einer Langhalslaute und Tontrommeln zu musizieren, während zwei besonders hübsche junge Frauen in kappen, aber reich verzierten und geschmückten Gewändern einen eleganten Tanz aufführen, bei dem sie Tücher durch die Luft wirbeln, die ständig ihre Farbe zu ändern scheinen. Der junge Leutnant hat schon einige Tänzerinnen gesehen, aber so etwas noch nie. Gebannt sieht er den dunkelhaarigen und braungebrannten Schönheiten bei ihren Kunststücken zu, während Kalja ihm Wein nachschenkt und erfreut durch seinen schwarzen gepflegten Bart nuschelt: „Gefallen sie dir? Das sind die Schwestern Mina und Kaede, zwei meiner Frauen. Die kannst du nicht haben, aber ich lasse dir eine andere kommen, oder auch zwei, wenn du willst.“ Ohne seinen Blick von den Tänzerinnen zu lösen, antwortet Nico fast beiläufig: „Ganz schön jung für dich alten Sack…neinnein, schon gut. Danke für das Angebot.“ und nimmt einen Schluck des vorzüglichen Rotweins. Kalja lacht nur, klopft seinem trinkenden Geschäftspartner auf den Rücken, sodass dieser aufpassen muss den Wein im Mund zu behalten. Hustend löst er seinen Blick von den Schönheiten und schaut verärgert zu seinem Gastgeber, der ihn wahrscheinlich breit angrinst, schwer zu sagen unter seinem dichten Bart. „Junge!“ ruft er lachend „Du gefällst mir, aber verschwende doch nicht deine Jugend! Du bist so ein hübscher Kerl, dass die Weiber schon für ein nettes Lächeln von dir die Beine breit machen. Bei Kawanata, hätte ich als junger Mann so ausgesehen wie du, verdammt, jedes zweite Kind in ganz Aranor wäre eins von meinen!“ Über dieser Feststellung beginnt Kalja wieder einmal laut zu lachen. Sein prunkvoller Goldschmuck rasselt dabei so laut, dass er sogar durch die orientalischen Klänge hindurch zu vernehmen ist. Sich nach vorn gebeugt den Mund abwischend, sieht Nico wieder zu den beiden Frauen und bemerkt wie sich ihre Blicke treffen. Beide funkeln ihn an, als ob sie ihre Faszination mit ihm teilen würden. Der Tanz ist bald vorüber, weshalb die fröhlich, energische Musik in eine ruhige, entspannte abgeändert wird. Die Tontrommelspielerinnen verschwinden wieder hinter einem der vielen wehenden Tücher, die überall hängen und die beiden Schwestern Mina und Kaede folgen ihnen mit einem Handkuss in Nicos Richtung. „Du hast ihnen auch gefallen. Ich werde wohl eine schöne Nacht mit ihnen verbringen. So erstklassige Frauen kannst du auch haben, wenn du die Zweigstelle leitest, mein Freund.“ schließt Kalja, der sich kurze Zeit später in seine Räume zurück zieht. Nico hingegen geht benebelt vom Wein und der Liebe durch die dunklen staubigen Gassen nach Hause in sein bescheidenes, kleines Zimmer in einer Herberge, die ihm das Militär nicht einmal bezahlt. Sie liegt in einer ärmlicheren Gegend als Kaljas Herrenhaus, doch nicht im Armenviertel, in das man sich um diese Zeit überhaupt nicht verirren sollte. Betrieben wird die Herberge von einer älteren Dame, die sich um ihren erklärten Lieblingsgast zu sorgen scheint. Trotz der späten Stunde ist sie noch wach und fragt mit ihrer krächzenden Stimme wo er mitten in der Nacht gewesen sei, ist er doch gerade erst von der langen Reise zurück gekehrt. „Du warst doch nicht etwa saufen?“ schimpft sie. „Das ist keine Lösung für deine Probleme! Red mit mir, wenn du was auf dem Herzen hast, Kindchen!“ „Dein Empfang wird von Mal zu Mal herzlicher, Wanda. Ist schon gut. Ich will einfach nur noch etwas schlafen.“ Antwortet Nico lächelnd, sich an den Kopf fassend, der ihm etwas brummt. Wahrscheinlich kommt das aber weniger vom Wein, als von dem unschönen Gefühl das Vertrauen eines Menschen für seine Zwecke zu missbrauchen. Die Alte erklärt, dass sie doch auch nur sein Bestes wolle und zieht sich zurück. Erst zwei Tage später beschließt Nico Kalja erneut zu besuchen. Den Tag zuvor hatte er genutzt, um seine Berichte an das Königlich Rosheanische Militär auf den neuesten Stand zu bringen. Die Leibwache des Sklavenhändlers lässt ihn passieren, denn er gilt nun als offizieller Freund des Hauses. Kalja selbst sei jedoch bis zum Nachmittag geschäftlich unterwegs. Große Hitze herrscht nun zur Mittagszeit und Nico darf es sich mit einer Karaffe Wasser, die auf dem Tisch in der Mitte des Saales steht, bis zur Rückkehr seines Geschäftspartners in der Villa bequem machen. Eingeschränkt wird seine Bewegungsfreiheit nur durch zwei weitere Wachen, die vor einem gesperrten Flügel postiert sind. Nico weiß, dass er in einen Bereich führt, zu dem nur Frauen und natürlich Kalja Zutritt haben. Interessiert erkundet der junge, neugierige Mann den großen Saal, hinter dessen vielen Vorhängen die ein oder andere Tür versteckt ist. Es scheint niemanden zu stören, dass er sich hier umsieht. In einem der Räume trifft er auf eine junge Frau, die an einem Schreibtisch sitzend mit Holzfiguren spielt. Dies scheint er einzige Raum zu sein, der über einen hüfthohen Tisch und Stühle verfügt. Die Frau ist anders gekleidet als die anderen des Hauses. Sie trägt ein weites Oberteil und eine weite Hose, die ihre Figur verbergen und ihr wildes schwarzes Haar verdeckt einen Großteil ihres Gesichtes. Langsam geht Nico auf sie zu und fragt verwundert: „Was spielst du da?“ Ohne sich von den Holzfiguren ablenken zu lassen, antwortet sie leise: „Der Prinz rettet die Prinzessin vor einem bösen Mann.“ Nico geht ein Stück näher an sie heran und erkennt drei kindische, aber stark bespielte Holzfiguren, die einen König, einen Prinzen und eine Prinzessin darstellen. „Ist das der böse Mann?“ fragt er auf den König zeigend, die einzige Figur, die sie nicht in der Hand hält. Sie nickt energisch, stellt aber nüchtern fest: „Ja, aber der ist schon tot. Jetzt heiratet der Prinz die Prinzessin.“ Die junge Frau ist ungewöhnlich. Scheint sie doch bestimmt schon zwanzig Jahre alt zu sein, verfügt sie anscheinend nur über den Intellekt eines Kindes. „Darf ich mitspielen?“ fragt er sanft, worauf sie erneut nickt, ohne ihn anzusehen. Er holt sich einen Stuhl heran und setzt sich ihr gegenüber. Nun schaut sie dem unerwartet hübschen zweiundzwanzigjährigen in die blauen Augen. Sie gibt ihm den Prinzen in die Hand und erklärt, dass er nun neben ihr zum Altar gehen müsse. „Ich soll neben dir zum Altar gehen, oder meinst du die Holzfigur?“ fragt er ihr zuzwinkernd, weshalb sie beginnt kindlich zu kichern. „Die Holzfigur, du Dummkopf!“ Die beiden beenden das Spiel nach der Heirat der beiden Figuren und Nico erkundigt sich über sie. Es ist nicht einfach stimmige Informationen aus ihr heraus zu bekommen, da sie eine rege Fantasie an den Tag legt, doch er erfährt, dass ihr Name Landra lautet und sie eine von Kaljas älteren Töchtern ist. Als er sie fragt, ob er sie zum Frauenbereich zurück bringen sollte, schüttelt sie den Kopf, wenn diesen dürfe sie gar nicht betreten. „Tante Tenna kümmert sich um mich, aber sie schläft gerade, macht sie oft um diese Zeit.“ erklärt sie, kurz bevor Kalja den Arbeitsraum betritt. Er ist verstimmt, denn seine geistig behinderte Tochter versteckt er üblicherweise vor seinen Gästen. „Landra, geh sofort in dein Zimmer!“ schimpft er lautstark, was die eingeschüchterte junge Frau ohne Widerworte befolgt. „Verzeih, wenn sie dich belästigt hat, Lanidas. Sie kann sehr aufdringlich sein.“ Nico schüttelt den Kopf zart lächelt und entgegnet: „Gar nicht. Es hat mir Spaß gemacht und mich an früher erinnert, als meine Schwester noch klein war und ich mit ihr spielte. Ich würde es gern wiederholen, wenn ich darf.“ In Wahrheit bezieht sich Nico auf seine Erinnerungen mit Kara, als sie noch ein Kind war, doch es war nicht gelogen, dass es ihm Freude bereitete. Kalja lacht laut auf. „Das habe ich nicht kommen sehen. Ja, von mir aus. Aber erzähl ihr nicht zu viel von der Welt da draußen, sonst will sie da noch hin.“ Seit jedem Tag nimmt sich Nico regelmäßig ein, zwei Stunden Zeit, um mit Landra zu spielen, bevor oder nachdem er mit Kalja unterwegs war oder mit ihm gesprochen hat. Abends lässt der Sklavenhändler immer häufiger die Schwestern Mina und Kaede für die beiden tanzen. Nico kann nicht einschätzen, ob er das tut, um seinem Geschäftspartner einen Gefallen zu tun oder sich daran zu ergötzen ihm diese Frauen vorenthalten zu können. Manchmal fühlt es sich für ihn fast schon wie eine Folter an, denn über die Wochen und Monate hinweg hat er sich in Mina, die jüngere der beiden, verliebt, obgleich er noch niemals ein direktes Wort mit ihr wechseln durfte. Als Landras Geburtstag ansteht, schafft Nico es einen ihrer wahren Wünsche aus ihr heraus zu bekommen. Sie träumt davon einmal wie eine Prinzessin auszusehen. Diese stellt sie sich allerdings vor wie eine der schönen Tänzerinnen in ihren reich geschmückten, knappen Gewändern. Da er der jungen Frau versprach ihren Wunsch zu erfüllen, wenn es in seiner Macht stünde, schleichen sich die beiden eines Abends durch den Innenhof in den Flügel der Frauen, um eines der leichten Seidengewänder zu entwenden. Nico hatte eine der Sklavinnen in den Plan eingeweiht, die gern bereit war sie beide zu unterstützen. Zur Mittagsstunde am Tag von Landras Geburtstag öffnet sie ein Fenster zum Innenhof und lässt nun ein Seil herunter, damit Nico und Kaljas Tochter hinauf in den gesperrten Bereich klettern können. Die junge Frau mag geistig nicht auf dem Niveau einer Erwachsenen sein, aber sonst ist sie auf Zack. Abenteuerlustig und auch etwas übermütig klettert sie voller Vorfreude das Seil hinauf. Schon ihr ganzes Leben lang wollte sie wissen wie dieser Teil der Villa eigentlich aussieht. In ihrer Euphorie reißt sie eine Glasamphore herunter, die mit Wasser gefüllt war, was einen lauten Rumps erzeugt. Nico, der hinter ihr das Seil hoch kletterte, konnte es leider nicht verhindern. Gerade durch das Fenster eingestiegen, reißt Mina die Tür zu dem dunklen Raum auf und sieht den jungen Mann vor sich stehen. Es ist nicht das erste Mal, dass Herren versuchen in diesem Bereich einzudringen und üblicherweise wirft sie diese höchstpersönlich wieder hinaus, doch Nico hatte sie nicht erwartet. Sie bleibt stehen und begrüßt ihn, statt ihn zum Teufel zu jagen. „Lanidas Hadun! Wie oft haben meine Schwester und ich schon für dich getanzt? Ich gebe zu ich freue mich dich zu sehen. Komm doch rein.“ Erst jetzt erkennt sie Landra neben ihm, welche die Schönheit gebannt bewundert. „Eigentlich bin ich wegen Kaljas Tochter hier.“ entgegnet Nico mit einem Grinsen auf den Lippen, das er sich nicht verkneifen kann. „Sie wünscht sich auszusehen wie eine Prinzessin.“ erklärt er weiter. „Dann ist sie hier falsch. Solche Kleidung haben wir hier nicht. Aber ich verstehe um was es geht. Das bekommen wir hin.“ lacht Mina. Mina, Landra, Nico und das Sklavenmädchen gehen zusammen in den großen zentralen Raum, der Ähnlichkeiten mit Kaljas Empfangssaal hat, nur eine Nummer kleiner ist. Die Tänzerin bittet ihren männlichen Besucher sich mit ihr zusammen auf den überall wild verstreuten Sitzkissen niederzulassen. Er sucht sich eins aus und sie hüpft elegant auf das Kissen neben ihm, das unter ihr über den Boden an ihn heran rutscht. Landra wird vom Sklavenmädchen in einen benachbarten Raum geführt, wo die Kleidung und auch der Schmuck für die Tänzerinnen aufbewahrt werden. Ihre entzückten Schreie, als sie die Vielfalt zu Augen bekommt, machen Nico glücklich, was sich in seinem Gesicht widerspiegelt. Lächelnd mustert ihn Mina dabei. „Du bist süß.“ sagt sie vergnügt. Eine halbnackte junge Frau betritt den großen Saal und fährt schrill quiekend in sich zusammen, als sie den Mann in der Mitte sitzen sieht. „Beruhig dich, Manette. Er ist in Ordnung.“ ruft ihr Mina zu, doch sie ist ebenso schnell verschwunden wie sie aufgetaucht ist. Die schöne Tänzerin zuckt daraufhin mit den Schultern. „Auch gut, mehr Zeit zu zweit.“ sagt sie und beugt sich zu ihm hinüber. „Bist du nur wegen Landra hier, oder vielleicht auch wegen meiner Schwester und mir?“ Eine so direkte Frau hat Nico noch niemals getroffen, aber es gefällt ihm. „Würdest du es mir glauben, wenn ich behaupte, es ginge mir nur um Kaljas Tochter?“ haucht er sie an, die im Begriff ist, sich ihm immer weiter zu nähern. „Nein.“ flüstert sie zärtlich zurück, sich ihrer erotischen Wirkung völlig bewusst. Ihr welliges, offenes schwarzes Haar fällt ihr von der Schulter und er berührt es sanft, bevor er antwortet: „Dann gibt es auch keinen Grund es zu leugnen.“ Kurz bevor sich ihre Lippen berühren können, betritt Kaede den Raum und ruft schon aus der Entfernung: „Nimm deine Hände von ihm, kleine Schwester!“ Die ebenfalls wunderschöne Frau, jedoch mit kürzeren Haar als ihre jüngere Schwester, setzt sich auf die andere Seite neben ihren Gast und spottet: „So sieht es also aus, wenn zwei Verführer aufeinandertreffen, drollig, aber auch gefährlich, Mina. Deine feuchten Träume hin oder her, Kalja lässt deinen Märchenprinzen ermorden, wenn du mit ihm was anfängst und dich gleich mit.“ „Du bist auch der direkte Typ wie mir scheint.“ grinst Nico sie an und Kaede erklärt: „Ich weiß nicht was für zarte Blümchen du sonst so gewohnt bist, Hübscher, aber wir hatten es nicht leicht im Leben, da lernt man einen harten Umgangston.“ „Das war keine Kritik.“ schlichtet er, doch sie bleibt ruhig und lehnt sich nun auch etwas zu ihm. „Hab ich auch nicht so aufgefasst. Viel interessanter für mich sind deine Augen. So ein Schimmern hab ich noch nie gesehen. Hast du was daran verändert, oder sind die schon immer so?“ Mina packt Nicos Arm und drückt ihren leicht bekleideten Körper an ihn, bevor sie schimpft: „Ist doch völlig egal, Kaede. Deine Anmachsprüche sind total abgedroschen. Ich hatte ihn schon, bevor du dazu kamst.“ Gerade als Nico darüber nachdenkt, ob das jetzt der Himmel oder die Hölle sei, weil er ohnehin keine von beiden haben kann, kommt Landra in einem, zum Glück nicht ganz so knappen, blauen Tänzerinnendress in den großen Raum. Ihre wilde, ungekämmte Mähne will jedoch überhaupt nicht zum Rest passen, weshalb die beiden Schwestern sie zu sich bitten. Nico unterhält sich noch etwas mit den Frauen, während sie Landras Haare frisieren und sie schminken. Als sie mit ihr fertig sind, sieht sie wirklich aus wie eine Prinzessin. Sie darf das sogar Kleid behalten, denn es habe ohnehin zu viel Stoff für Kaljas Geschmack, versichert Kaede. Nico und die noch immer verkleidete und überglückliche Landra verlassen den Frauenflügel wieder über denselben Weg, den sie gekommen sind. Die junge Frau ist so aufgedreht, dass Nico aufpassen muss nicht erwischt zu werden. „Das war das schönste Geburtstagsgeschenk, das ich je bekommen habe, Onkel Lanidas.“ schwört sie. 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