Home. von LaNeve ================================================================================ Home. ----- Es war noch dunkel draußen. Sasuke Uchiha lief durch die Straßen Konohas und genoss die Stille. Er setzte einen Fuß vor den anderen. Langsam, sicher, gezielt. Seine schwarzen Augen schweiften über die Häuserfassaden, die Bäume und den Sternenhimmel. Sein Atem bildete kleine weiße Wölkchen vor seinem Mund, als die ersten Flocken fielen. Unbeirrt lief er weiter. Langsam begannen seine Füße Spuren im Schnee zu hinterlassen. Die weißen Eiskristalle legten sich auf seinen schwarzen Haaren und auf seiner dunklen Kleidung ab. Er dachte über nichts Bestimmtes nach, atmete nur die reine, kalte Luft ein. Vor einem bestimmten Haus blieb er schließlich stehen. Er hob seine Hand und klingelte. Und wartete. Und klingelte nochmal. „…“ Er seufzte kurz genervt und sprang dann an der Hauswand entlang nach oben zu einem Balkon. Er landete katzenhaft, richtete sich auf und öffnete mit einer Hand die Balkontür. Sein Blick glitt durch das unaufgeräumte Zimmer und entdeckte schließlich die tief schlafende Gestalt in dem Bett links von ihm. Ein blonder Wuschelkopf lugte zwischen der Bettwäsche hervor und es war ein lautes Schnarchen zu vernehmen. Sasuke trat von der Balkontür weg und ließ die kalte Morgenluft in das stickige Zimmer hinein. Die Schlafmütze verzog sich leicht grummelnd tiefer unter die Decke. Der Blick des Uchihas glitt kurz durch das Zimmer, abwägend, was wohl die beste Art wäre den blonden Chaoten zu wecken. Er entschied sich für etwas Radikales. Kurz darauf war ein lauter Schrei zu hören und das Geländer des Balkons war vom Schnee befreit. Naruto stand, sich schüttelnd, neben seinem Bett. „Heeee Sasuuuke! Was soll denn das bitte??“ Blaue Augen blitzen seinen ehemaligen Teamkollegen böse an. Der Angesprochene spürte wie ein Lächeln an seinen Mundwinkeln zupfte und zuckte nur teilnahmslos mit den Schultern. „Du wolltest der Erste auf dem Wintermarkt sein. Die Besitzer fangen schon an die Läden zu bestücken. Wir müssen los.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ die Wohnung genauso, wie er gekommen war. _ Es war immer noch dunkel draußen, doch schon zupften die ersten Lichtstrahlen an den Sternen, versuchten sie zu überleuchten. Naruto gähnte herzhaft und streckte sich, zog die Mütze richtig fest. „Hältst du es für eine gute Idee Sakura-chan so früh aus dem Bett zu schmeißen? Wenn du sie genauso weckst, wie du es bei mir getan hast wars das mit dir.“ Sasuke folgte dem Schnee mit seinem Blick und schüttelte leicht den Kopf. „Ich bin nicht lebensmüde, Dobe. Und im Gegensatz zu dir versteht Sakura was ich sage.“ Naruto schob schmollend eine Unterlippe vor. „Ach, ich verstehe dich also nicht? Tzzz..“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und reckte den Kopf beleidigt weg von Sasuke. Dieser hob amüsiert eine Augenbraue. „Sasuke-kun! Naruto!“ Eine Stimme rief sie. Sakura stand schon an ihrer Haustür, dick eingepackt. Lächelnd und mit Schnee im Haar. „Sehr schön. Dann lasst uns mal losgehen!“ Sie gesellte sich zwischen die beiden und schaute Sasuke an. „Wie ich sehe hast du es geschafft Naruto aus dem Bett zu bekommen.“ Sie lächelte schelmisch und Sasukes Herz machte einen kleinen Hüpfer. „Hn. .. Natürlich.“ „Hey!“, rief Naruto beleidigt von der Seite, woraufhin Sakura kurz laut auflachte. Hüpfer Nummer zwei. „Ach, komm schon Naruto, es war uns allen klar, dass du verschläfst. Und das obwohl es deine Idee war so früh morgens zu gehen!“ Sakura schlug ihm bei diesen Worten freundschaftlich auf die Schulter, was den Blonden zwei Schritte vorwärts stolpern ließ. „Ahhh, Sakura-chan, schubs mich doch um diese unmenschliche Uhrzeit noch nicht! Der Tag hat noch nicht mal angefangen! Ihr beide habt es heute echt auf mich abgesehen!“ Er schmollte schon wieder leicht. „Jaja, stell dich nicht so an. Denk lieber daran, dass du uns heiße Schokolade versprochen hast!“ Sasuke lief schweigend amüsiert neben seinen beiden besten Freunden her, hörte sich ihren freundschaftlichen Schlagabtausch an, den Sakura erfolgreich für sich entscheiden konnte. Er folgte einer Lerche mit seinem Blick und zog mit einem Finger eine Spur in die leichte Schneeschicht an der Wand neben ihm. Selten war ihm so wohlig zu Mute gewesen. _ Langsam kam die Sonne raus. Die Gesichter der Kagen im Steinfelsen wurden von ihren ersten Strahlen berührt und der Schnee bedeckte das ganze Dorf mit einer glitzernden, hellen Decke. „Das macht dann 12 Ryu bitte.“ Naruto kramte lautstark in seinem Froschgeldbeutel herum. „Hier bitte.“ Sakura streckte ihm seine Tasse entgegen und für ein paar Minuten standen die drei schweigend da, zusammen Schokolade schlürfend. „Mmmhh..“ Ein Seufzen. Naruto und Sakura schauten den Schwarzhaarigen überrascht an, lächelten dann aber beide still in ihre Tassen hinein. „War ja klar, dass Kakashi-sensei nicht auftaucht“, murmelte Sakura irgendwann. „Hn.“ Sakura kicherte. Hüpfer Nummer drei. „Man ey! Jetzt lade ich uns einmal ein und dann taucht der echt nicht auf. Normalerweise lässt er sich doch sonst nichts Kostenloses entgehen.“ Naruto war etwas empört. Sakura nickte zustimmend. „Aber wir können ja trotzdem ein bisschen über den Markt laufen, ich möchte mir ein paar von den Ständen näher anschauen, wenn es in Ordnung ist.“ Sasuke lief daraufhin langsam los und die beiden anderen folgten ihm. Sie drehten in Ruhe eine Runde über den großen Wintermarkt. Hin und wieder blieben Sakura oder Naruto an einem der Stände stehen, zeigten lachend oder interessiert auf irgendetwas. Sasuke wartete jedes Mal und beobachtete die beiden aus den Augenwinkeln. Naruto war laut und quietschend auffällig wie immer. Sakura lachte viel und ihre Augen strahlten dabei. Hüpfer Nummer vier. Ihr Ausgangspunkt kam wieder in Sichtweite. Der Schnee fiel langsamer und der Geschmack der Schokolade war schon lange vergangen. „Kakashi-sensei ist wirklich nicht aufgetaucht“, merkte Naruto an. Ein Schnauben. „Was hast du denn erwartet? Als wenn er jemals so früh aufgestanden wäre.“ Sasuke schüttelte mit geschlossenen Augen leicht den Kopf. „Das hätten wir uns eigentlich auch denken können“, pflichtete Sakura ihm bei. „Aber dann können wir uns ja langsam auf den Heimweg machen.“ „Oh, da muss ich in die andere Richtung, ich will noch kurz bei jemandem vorbeischauen“, warf Naruto ein, während er sich dabei verlegen lachend am Kopf kratzte. Sasuke schaute ihn von der Seite an, eine Augenbraue hebend. „Also, bis dann“, rief der Blonde ihnen noch zu, bevor er eine Schneewolke hinter sich lassend entschwand. _ Die Sonne war nun ganz aufgegangen. Es hatte aufgehört zu schneien und die Welt sah aus wie gemalt. Sasuke wandelte ruhigen Schrittes durch die Straßen Konohas. Wie ein Schatten folgte er Sakura, eine Armlänge schräg neben ihr. Seine Augen taxierten die Bewegungen ihrer Hände, das Lächeln ihres Mundes. „Sasuke-kun, hast du mir überhaupt zugehört?“ Ihre Blicke trafen sich. Der Uchiha legte den Kopf leicht schief und überlegte. „Hn.“ Er konnte sehen wie sie amüsiert mit den Augen rollte und wieder wegschaute. Hüpfer Nummer fünf. Nach einigen stillen Minuten verabschiedete Sakura sich. „Bis morgen, Sasuke-kun.“ Er nickte. Und seine Mundwinkel lächelten. Nachdem sie außer Sicht war, drehte er sich um und lief Richtung Stadttor. Fünfmal. Das war verdächtig. Stirnrunzelnd wanderte er weiter. Sehr verdächtig. Stolz ragte das Tor vor ihm auf. Zu verdächtig. Er schritt hindurch. „Wohin gehst du, Sasuke?“ „Kakashi.“ Er drehte sich nicht um, wissend. „Keine Sorge, ich komme wieder.“ Nach Hause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)