Sasuke und Du - Der Shintō-Schrein von p-u-m-p-k-i-n ================================================================================ Kapitel 1: Der Shintō-Schrein ----------------------------- Rosig und golden schimmert die Spätnachmittagssonne auf den Shintō-Schrein und taucht die dunklen Dachziegel der Gebäude in ein warmes Orange. Eine leichte Brise fährt dir sanft durchs Haar, wie die Finger eines Geliebten. Du vermeinst sogar, der Wind säuselt dir ein paar liebliche Worte ins Ohr. Du schließt kurz die Augen, genießt die Stille, die nur unterbrochen wird von dem Zwitschern der Vögel und dem Rascheln der Bäume. Niemand ist hier außer dir. Der Schrein wurde schon vor Jahren von den Mönchen aufgegeben und ohne einen Verwalter kannst du sehen, wie das Gras wild um dich herum wächst. Ein paar Dachziegel liegen zerbrochen auf den Dielen einer Terasse, die zu einem kleinen Raum führt, in dem du die letzten zwei Stunden gewartest hast. Er hat dir befohlen, in einem der Räume im Schrein auf ihn zu warten und nicht im Freien, doch du warst es müde, halb im Dunkeln gegen eine Holzwand gelehnt zu sitzen. Der Shintō-Schrein ist so weit abgeschieden von jeder Stadt und jedem Dorf, gut versteckt zwischen Zeder- und Zypressenbäume, dass du dich hier sicher fühlst. Du läufst unter einem roten Tor hindurch an zwei Statuen vorbei, die beide einen Fuchs darstellen. Treppen führen durch den Wald ins Tal hinab. Über diesen Pfad bist du heute Morgen hierher gekommen und über diesen würdest du morgen wieder zurückkehren, nach Konohagakure, das drei Tage entfernt von hier liegt. Während du die mit Moos bedeckten Steinstufen betrachtest, bemerkst du eine Veränderung im Gezwitscher der Vögel. Nicht länger singen sie, sondern sie wirken erschreckt. Du hörst ihre warnende Rufe. Ein Lächeln malt sich auf dein Gesicht. Er ist hier. Abermals betrittst du den Schrein und blickst dich nach seiner Gestalt um. Auf den Dächern ist er nicht und der Hof ist ebenfalls leer. Vielleicht hat er sich zurückgezogen in eines der vielen leerstehenden Räume, denkst du. Du weißt, seine Reise hierher war lang und du vermutest, er ist in einen Kampf geraten. Du suchst in mehreren modrig riechenden Zimmern nach ihm. Außer einem gigantischen Armeisenhaufen, eine Mäusefamilie, unzählige Kellerasseln, Eidechsen und Spinnen, entdeckst du niemand. Falten zeichnen deine Stirn. Könnte es sein, ein Tier hat die Vögel erschreckt? Du umrundest ein großes, längliches Gebäude und läufst an der Rückwand entlang, dicht neben dem Wald. Manche Äste hängen so tief, dass sie dich am Arm streifen. Du duckst dich hier und da unter ihnen hinweg oder schiebst sie beiseite. Hinter dir hörst du Laub rascheln. Deine Hand wandert zu deiner Tasche mit den Kunais. Langsam ziehst du einen heraus, dann wirbelst du herum, bereit ihn zu werfen. Ein Seufzen gleitet dir über die Lippen, der Kunai wandert in deine Tasche zurück. »Sasuke«, hauchst du. Sasuke nickt dir zu, sein Körper gegen einen heiligen Baum des Schreins gelehnt. Deine Schultern entspannen sich. Du trittst vor ihn, musterst ihn auf Verletzungen, doch er scheint unversehrt zu sein. Sasuke beugt sich nach vorne und starrt dich mit seinen schwarzen Augen an. »Geht es dir gut?«, hörst du ihn flüstern. Seine Augen halten deine für einen weiteren Moment gefangen, dann wandern sie zu deiner Nasenspitze hinab zu deinem Mund, wo sie verweilen. Seine Hand wandert unter dein Kinn und hebt es an. Wieder mustert er dich aufs Genaueste. Sein Gesicht wirkt für einen Moment besorgt, dann lehnt er sich nach vorne, bis seine Stirn gegen deine presst. »Du riechst gut«, meint er mit einem schmalen Lächeln, das du mit einem eigenen erwiderst. Du legst deine Hand auf seinen Arm. »Ich habe nicht viel Zeit«, sagt er mit Verärgerung in der Stimme. »Ich bin auf etwas gestoßen, dass ich dem Hokage mitteilen muss. Ich werde die Nacht nicht mit dir verbringen können, aber ich werde ein paar Stunden für dich haben.« Damit überwindet Sasuke die letzten Zentimeter und senkt seine Lippen auf deine. Er zieht dich näher an seinen warmen Körper und legt seinen Arm um dich, während er seinen Kuss vertieft. Du fühlst einen angenehmen Schauer deinen Rücken hinunterlaufen, ein zärtliches Kribbeln, das dich in Wärme taucht, fast als würdest du in einer heißen Quelle deine Ruhe finden. Du schließt deine Augen und erwiderst seinen Kuss. Nach einer Weile löst er sich von dir, nur um auf deinen Mundwinkeln, zwei federleichte Küsse zu hinterlassen, bevor er deinen Hals hinab gleitet, wo er an deiner Haut saugt und sein Gesicht tief in deiner Halskuhle vergräbt. Mit jeder sanften oder starken Berührung seiner Lippen wird deine Haut empfindlicher und bald schon seufzt du lange. Sasukes Atem bläst mit einem Mal gegen dein Ohr. »Lass uns gehen«, raunt er dir zu. Damit lässt er von dir ab und läuft davon. Du folgst ihn in einen der größeren Räume des Shintō-Schreins. Für einen Augenblick betrachetst du, wie die letzten Sonnenstrahlen durch ein Loch im Dach tanzende Punkte auf den Holzboden werfen. Sasuke öffnet seinen Umhang und breitet ihn auf den Boden aus. Er legt sein Schwert daneben ab und zieht seinen ärmellosen grauen Blazer aus. »Komm«, sagt er und streckt dir die Hand entgegen. Du ergreifst sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)