Memories von Larciel ================================================================================ Kapitel 1: Draco ---------------- Sein langes blondes Haar hing strähnig über seine Schultern, seine schmutzigen Hände fuhren langsam, vorsichtig und tastend über die kahlen, kühlen Wände seiner Zelle. Er lehnte seinen Kopf gegen die Wand und schloss verzweifelt seine grauen Augen, in denen schon lange kein Leuchten mehr war, vor einigen Jahren, war er ein gewöhnlicher, glücklicher Junge gewesen, mit Träumen und Zielen, so wie sie jeder andere Junge in seinem Alter auch gehabt hatte… Flashback Überrascht sah Lucius Malfoy von seinen Aufzeichnungen auf, als sein Sohn sich durch die Tür des großen Salons drängelte und strahlend zu ihm auf dem Schoss sprang. Sein jüngeres Ebenbild strahlte ihn regelrecht an, während seine Augen leuchteten: ,, Hab es geschafft, Papa.“ Nun überwog der Stolz den er in sich trug. Lucius hob fragend eine Augenbraue, eigentlich wusste sein Sohn, dass er vor 16 Uhr keine Zeit für ihn hatte. Er schnalzte kurz mit der Zunge und fragte leise: „ Was hast du geschafft, mein Sohn?“ „Ich bin Martha entkommen.“ Damit sprang er von seinem Schoss und besah dich die Dokumentrollen die vor seinem Vater lagen. „Was ist das?“ fragte er neugierig durch die vielen Rollen, griff er nach einer und gleich darauf einen leichten Schlag auf seine neugierigen Finger zu bekommen. „Wir schauen mit den Augen, Draco, nicht mit den Händen. Aber das sind wichtige Dokumente, die ich heute noch bearbeiten muss. Wir sehen uns nachher zum Unterricht.“ „Papa, wenn ich groß bin werde ich genauso wie du.“ Stolz schmiegte sich der fünf jährige blonde Junge wieder an seinen Vater, und genoss die kurze Umarmung, die dieser ihm zuteilwerden ließ, ehe er ihn wieder von sich schob. Zärtlichkeiten gab es in den Familie Malfoy nicht, und je eher sich sein Sohn daran gewöhnte, desto besser kam er in seinem späteren Leben klar. Es machte ihn ganz verrückt das Narzissa den Jungen so verhätschelte, aber immer, wenn er etwas sagte, bekam er einen bösen blick, und sie verwöhnte den Jungen nur noch mehr. „Draco, du musst noch viel lernen, ehe du meinen Weg einschlagen kannst.“ Antwortete er nur kurz angebunden und übergab den Jungen wieder an seine Kinderfrau, die mit hochrotem Kopf in der Tür erschienen war. „Es tut mir leid, Sir.“ Damit schnappte sie sich Draco und zog ihn mit sich. Helles Kinderlachen war in den Hallen des Manors zu hören, und jeder der Draco begegnete, wurde davon angesteckt. Die Bediensteten konnten kaum glauben das dieser glückliche und zufrieden Junge wirklich der Sohn von Lucius sein sollte, der eher einem Eisberg der die Titanic versenkt hatte, glich. Aber allein das Aussehen des jungen Herren, ließ keine Zweifel zu. Es war als würde man eine jüngere Kopie des Hausherrn vor sich haben. Flashback Ende Ein kleines Tablett mit Essen wurde in den Raum geschoben. Wie immer war es etwas schmuddelig, und der Brei der darauf stand, hatte sicher auch schon bessere Tage gesehen. Dazu gab es ein Glas mit Wasser, warum hätte man einem Todesser auch etwas anständiges zu Essen bringen sollen? Und unter anständig betrachtete er inzwischen eine einfache Scheibe Brot. Er presste die trockenen, teils mit offenen Stellen, Lippen zusammen und zog das Tablett zu sich heran. Das kratzende Geräusch über den Boden machte ihn fast wahnsinnig, aber ihm fehlte die Kraft es einfach hoch zu nehmen. Er hatte keinen Tisch in diesem Raum, und schon gar keinen Stuhl. Es gab ein kleines Loch, in das er seine Notdurft verrichten konnte, und einige Meter davon entfernt einen großen Strohhaufen mit einer alten zerschlissenen Decke, in die er allerdings meistens gehüllt war. Inzwischen verstand er, warum sein Vater hier in diesem Gefängnis verrückt geworden war, aber diesen Gefallen wollte er der Welt nicht tun. Er würde nicht verrückt werden. Seufzend nahm er den Holzlöffel und tauchte ihn in die graue Pampe, wie immer roch sie nach Essig, der Koch hatte sicherlich Spaß daran, den Brei immer wieder zu verhaun… Flashback „Draco kommst du endlich?“ Die helle Stimme seiner Mutter schallte durch das riesige Anwesen. Der Neunjährige sprang auf seine Mutter zu und umarmte sie, lächelnd sah er zu ihr auf: „Was gibt es heute zu essen?“ fragte er und folgte ihr in den Speisesaal. Die große wunderschöne blondhaarige deutete auf den reich gedeckten Tisch, allerlei Köstlichkeiten standen darauf, und die Augen ihres Sohnes leuchteten auf, als er die große Schüssel mit Schokopudding sah. Narzissa lächelte, es war das schönste ihr einziges Kind so voller Freude zu sehen. Gerne hätte sie mehrere Kinder gehabt, aber ihr Mann war strikt dagegen, in der Familie gab es nur einen Sohn, außer das Erstgeborene war ein Mädchen, dann musste weiter geübt werden, bis der erhoffte Sohn geboren war. Sie ging zu Draco an den Tisch und beobachtete ihn wie er seinen Nachtisch zuerst aß, sicherlich würde er von dem Hühnchen nichts mehr anfassen, und die Kartoffeln würde er auch mit Ignoranz strafen. Aber sie genoss die Stunden die sie mit ihm allein verbringen konnte, Lucius war oft zu streng. Erst als er drei Schüsselchen mit dem Pudding verdrückt hatte, sah er wieder zu seiner Mutter. „Danke, Mum.“ So nannte er sie nur, wenn sie alleine waren, es war ihr großes Geheimnis. Ihr Mann würde ausrasten, wenn er das wüsste. Draco stand auf und ging zu ihr, drückte seinen kleinen Körper fest an sie und vergrub sein Gesicht an ihrer Halsbeuge. Ihr Mann würde es ihm als Schwäche auslegen, und ihn sofort tadeln, aber sie ließ es gern geschehen und streichelte seinen Rücken. Er war doch nur ein Kind. Flashback Ende Erst als das letzte bisschen Brei aus der Schüssel gekratzt war, stellte er das Schälchen zur Seite und trank das Glas Wasser. In einer Ecke der Zelle lief eine Maus auf und ab, sein Blick folgte ihr, wie sie versuchte an das Tablett zu kommen, ohne weiter zu gehen. Zuviel Angst hatte sie vor ihm. Ein leichtes Grinsen schob sich über seine Lippen als er sie weiter beobachtete. Das Tier erinnerte ihn an sich selbst, nur das er derjenige gewesen war, vor dem die meisten andere Kinder Angst gehabt hatten. Inzwischen sah er seine Fehler ein, aber dafür war es einfach nur noch zu spät, den egal was er tat, hier drin gab es nichts und niemandem der ihm verzeihen würde. Wieder lehnte er seinen Oberkörper an die Wand und hing seinen Erinnerungen nach. Flashback Aufgeweckt sprang Draco über den großen hell erleuchteten Flur des Manors, erst als er in die Nähe des Salons kam, indem sein Vater auf ihn wartete, wurde er langsamer und zwang sich ruhig zu gehen. Sein Vater duldete kein Rennen auf den Gängen, das ziemte sich nicht für einen Malfoy, und Draco gab sich Mühe ein guter Malfoy zu sein. Langsam öffnete er die Tür und trat mit hoch erhobenen Kopf in den Salon:,,Du hast mich rufen lassen, Vater?“ fragte er. Der große Mann nickte: „ Harry Potter. Er wird mit dir nach Hogwarts gehen. Und du wirst dich mit ihm anfreunden.“ Noch nie hatte sein Vater ähnliches von ihm verlangt, aber er war bereit alles zu tun was er von ihm wünschte. 1 Monat später „Du wirst bald lernen, dass es bessere Familien gibt als andere, und ich rate dir, dich auf die richtige Seite zu stellen.“ Überheblich sah der junge Malfoy auf die beiden Jungs die vor ihm saßen. Dem Rothaarigen Gegenüber war der Mund offen stehen geblieben, und es schien, als hätte er wirklich Angst vor ihm. Was nur angebracht war, die Wiesel waren nichts anderes als Blutsveräter, zumindest sagte, dass sein Vater immer, was Potter mit dem wollte, war ihm schleierhaft. ,,Ich suche mir meine Freunde selbst aus, Malfoy.“ Antwortete der Auserwählte ruhig und ignorierte ihn dann. Geschockt verengten sich die Augen des Blonden, niemals hatte ihn jemand zurückgewiesen, geschweigerden seine Freundschaft abgewiesen. „Dann sieh zu wo du bleibst, Potter.“ Wütend ging er aus dem Abteil und zu seinem Platz zurück. Er hatte den Wunsch seines Vaters nicht erfüllen können. Ein tiefes Gefühl des Versagens stieg in ihm auf, was hatte er falsch gemacht? Er wusste es nicht. Dafür würden sie bezahlen. Flashback Ende Wie dumm war er gewesen, er hatte Blind den Befehlen seines Vaters gehorcht, immer. Zu keinem Zeitpunkt war es ihm in den Sinn gekommen, dass sein Vater ihn genauso benutzt hatte, in seinem Spiel, wie jeden anderen auch. Erst Jahre später, war ihm aufgefallen, dass das was er verlangte einfach zu viel für ihn, und sicherlich auch für jeden anderen Jugendlichen gewesen war, und trotzdem, hatte er immer wieder versucht, seinen Anforderungen gerecht zu werden. Ab diesem Zeitpunkt, war sein Vater für ihn gestorben, er allein war schuld an der Lage des 16-jährigen, der nie etwas anderes gekannt hatte, als seine Befehle auszuführen. Sein Vater war es gewesen, der ihn zum dunklen Lord gebracht hatte. Unter seiner Schwäche, hatte die ganze Familie leiden müssen, von der völlig bekloppten Bellatrix mal ganz abgesehen. Hatte er es verdient? Der Plan den er geschmiedet hatte, um seine Mutter zu schützen, er war fehlgeschlagen, erst musste er mit ansehen wie der dunkle Lord seinen Vater tötete, um kurz darauf seine Mutter zu töten, während er selbst auf dem dreckigen Steinboden vor Hogwarts lag und seiner Mutter nicht mehr helfen konnte. Flashback „Draco!“ Rief sein Vater und streckte die Hand nach ihm aus. Seine Mutter ging einige Schritte vor die Reihen der Todesser und rief ebenfalls seinen Namen. Nur fehlte bei ihr der bestimmende Ton, den sein Vater in der Stimme hatte. Der Blonde rührte sich keinen Zentimeter, erst als er in die flehenden Augen seiner Mutter sah, bewegte er sich langsam. Jetzt würde sich zeigen, ob sein Plan von Erfolg gekrönt war, er wurde schneller, griff in seinen Mantel und holte den Zauberstab hinaus: „POTTER!“ schrie er, während seine Beine schlitternd zu stehen kamen und er den Stab quer zu dem gerufenen schleuderte. Das war seine letzte Hoffnung, entweder wachte der Auserwählte auf und kämpfte, kämpfte für sie alle, oder das war es gewesen. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er sich seinen Anweisungen wiedersetzt. Und es fühlte sich unglaublich gut an. Er hob sein Kinn und sah in die fassungslosen Gesichter seiner Eltern und seiner Tante. „Crucio“ Die Stimme des dunklen Lords klang kalt als er den Stab auf ihn richtete, und den Fluch sprach, sofort sackte Draco in sich zusammen, von dem vorigen Hochgefühl war nicht mehr viel übrig. Es kam ihm vor als würde der Schmerz nie enden, aber kein Schrei verließ seine stolzen Lippen. DAS würde er keinem der Todesser gönnen. Als der Schmerz abebbte und er wieder einigermaßen sehen konnte, sah er wie sein Vater am Boden lag. Es war ihm sofort klar, dass er tot war. Er sah noch einmal zu Potter und es tat gut, den Jungen zusammen mit seinen Freunden kämpfen zu sehen. „SIEH GENAU HIN, DRACO!“ Er konnte die Stimme nicht zuordnen die das schrie, aber als er sah wie einer der Todesser seinen Zauberstab auf seine Mutter hielt, die auf ihn zu rannte, wusste er was geschehen würde: „Nein.“ Krächzte er und versuchte sich zu bewegen, aber es gelang ihm nicht. Er hörte den verbotenen Fluch mehr durch Watte, als er sah wie seine Mutter kurz vor ihm zusammenbrach. Flashback Ende Warme Tränen liefen über seine schmutzigen Wangen. Wie immer, wenn er an diesen Tag zurückdachte. An dem Tag, an dem er mit seiner Mutter zusammen hätte sterben müssen. Als die Schlacht von der richtigen Seite gewonnen wurde, brachte man ihn sofort hier her. Er war schließlich ein Todesser. Die ersten Tage hatte er noch gedacht, dass man ihm einen fairen Prozess gewähren würde, da er sich zum Schluss noch anders entscheiden hatte, aber das war ein Irrtum gewesen. Niemand hatte vor ihm einen Prozess zu gewähren. Er hatte sich einfach nur zu spät entschieden. Wieder liefen warme Tränen seine Wangen hinab und tropften auf den Boden. Als er die Schritte vor seiner Zelle vernahm, sah er auf, es war soweit. Die letzte Strafe seines kurzen Lebens erwartete ihn. Er seufzte leise und stand auf, seine müden Knochen knacksten leicht unter der ungewohnten Bewegung, einige Schritte gehen zu müssen. Stolz lächelnd trat er den Wärtern entgegen. Draco lächelte als er das Licht im Innenhof erblickte. Es war das erste Mal das er die Helligkeit so bewusst wahrnahm. Er dachte noch ein letztes Mal an seine Mutter, wie sie ihn in ihren Armen gehalten hatte, als er noch klein war. Auch wenn im nächsten Raum die Dementoren auf ihn warteten, und ihm alles nahmen, was er besessen hatte, diesen kurzen Augenblick, konnte ihm in diesem Moment keiner nehmen. Die Wachen zogen ihn weiter in den Raum, indem sich sein Schicksal erfüllen würde. Fin? ------------------------------------ Huhu, so das war also mein Einstand hier im HP Fandom, ^^ ich hoffe euch hat diese kleine Story gefallen, keine Angst es wird noch einen zweiten Teil aus anderer Sicht geben. *mich verbeug* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)