K.O.N. von KleinerToaster (Knights of Night) ================================================================================ Prolog: -------- Mr. Kuramoto, der Polizeichef von Neo Tokyo, saß in seinem Büro. Auf seiner Stirn hatten sich Falten gebildet, während er mit der rechten Hand sein Telefon an sein Ohr hielt. "Die Einheit 17 C wurde komplett vernichtet," teilte ihm die Stimme am anderen Ende der Leitung mit. "Komplett? Was ist passiert?" fragte Kuramoto, der nicht wirklich erstaunt schien. "Wir wissen es nicht genau," antwortete der Gesprächspartner, "Sie sind einem Fall der Drogenmafia auf der Spur gewesen. Im Sektor Yunai wurden sie umgebracht." "Kann es sein, das es ein Unfall war?" "Negativ. Sie wurden systematisch umgebracht." Eine Weile schwiegen beide. "Vor drei Tagen verloren wir schon zwei Mann in dieser Region, die dort eine Routinerunde drehten. Was sollen wir tun? Weitere Einheiten schicken?" "Nein!" entschied Kuramoto, "Das wäre zu riskant. Wir würden nur weitere Männer verlieren. Was wissen sie über Yunai und den Fall, den Einheit 17 C behandelte?" Der Gesprächspartner von Kuramoto zögerte. "Nicht viel, Sir," gestand er, "Yunai ist für viele illegale Drogengeschäfte bekannt aber mehr kann ich nicht sagen. 17 C wurde in einer Lagerhalle ermordet. Weshalb genau sie dort waren, weiß ich nicht." "Hmm..." sagte Kuramoto überlegend. "Was haben sie vor?" fragte der Mann an der anderen Ende der Leitung. "Es gibt nur eine Lösung für dieses Problem... auch, wenn wir das nicht wahr haben wollen, Iijima." "Sie meinen doch nicht..." sagte Iijima entsetzt. "Doch, ich fürchte wir müssen sie rufen." "Aber, Sir... wissen sie denn nicht mehr wie es das letzte Mal geendet hat? Sie haben drei Häuser und fünf unserer Wagen zerstört! Diese Männer sind unberechenbar!" "Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, Iijima, leider," meinte Kuramoto, "Aber wir haben keine andere Wahl." "Ich werde das nicht zulassen! Wenn sie diese Männer arrangieren, werden ich persönlich jemanden zu ihrer Beobachtung schicken!" "Tun sie das, aber vergessen sie nicht, Iijima: Ich bin ihr Vorgesetzter! Guten Tag." Mit diesen Worten beendete Kuramoto das Gespräch. Das Telefon klingelte in einem alten Haus am Rande von Neo Tokyo. Ein Mann, Ende zwanzig, mit langem wildem schwarzem Haar nahm den Hörer ab. "Osamu Kawada," meldete er sich; setzte sich auf den Stuhl hinter dem Tisch, auf dem das Telefon stand und legte seine Füße hoch. "Kawada-san gut das ich sie spreche," meinte Kuramoto. "Lassen sie mich raten: Es gibt ein Problem und wir sollen eingreifen," meinte Osamu kalt und steckte sich eine Zigarette in den Mund. "Sie wissen, das ich sonst nicht anrufen würde," meinte Kuramoto. Osamu zündete sich seine Zigarette an, bevor er weiter sprach: "Ja, ich weiß, dass sie uns nicht mögen und sich am liebsten gar nicht mit uns befassen würden." "Nein, äh... so habe ich das doch gar nicht gemeint..." meinte Kuramoto stotternd. "Doch haben sie, aber das würden sie nicht zu geben," entgegnete Osamu ruhig, "Nun, worum geht's genau?" Osamus Ruhe machte den Polizeichef nervös. "Sie wissen, dass sie und ihr Team eine wichtige Hilfe bei unserer Arbeit sind," meinte Kuramoto, der nicht zugeben wollte, dass Osamu Recht hatte. "Natürlich weiß ich das und es ist uns auch immer eine große Ehre mit ihnen und der Polizei zusammen arbeiten zu dürfen," meinte Osamu mit höflicher Stimme. Kuramoto atmete erleichtert auf. "So etwas wollten sie doch hören," meinte Osamu trocken, "Ob das die Wahrheit ist oder nicht interessiert sie ja nicht! Und jetzt rücken sie schon raus mit der Aufgabe." "Nun, äh..." Kuramoto war verwirrt, "In Yunai ist eine Polizeieinheit auf der Suche nach einem Lager illegaler Drogen verschwunden..." "Und nun schicken sie uns um nicht noch mehr wichtige Beamte zu verlieren," schlußfolgerte Osamu. Kurzes Schweigen. "Geht in Ordnung," meinte er dann, "Wann sollen wir wo anfangen?" "Sie müssen zu den Lagerhäusern in Yunai. Inspektor Iijima wird ihnen einen Partner zu Seite stellen," meinte Kuramoto, erleichtert, dass das Gespräch zu Ende war, "Guten Tag, Kawada-san!" "Einen WAS?!" rief Osamu, doch als Antwort hörte er nur das Piepen des aufgelegten Telefons. Wütend warf er den Hörer auf das Telefon. Ein zorniges Knurren war zu hören als Osamu noch einmal auf das Telefon starrte. Dann zog er an seiner Zigarette und ging zu einer der acht Türen, die aus dem rechteckigen Raum führten. Das Zimmer das hinter dieser Tür lag war das Zimmer eines Jugendlichen. An der Wand hingen mehrere Poster von leicht bekleidete Frauen und es herrschte ziemliches Chaos. Außer einem Bett und einem Kleiderschrank befanden sich viele Elektrische Geräte im Zimmer. Neben dem Bett stand ein Nachtschränkchen, auf dem neben einem Wecker und einer Lampe mehrere Zeitschriften über Computer und Technik. Auf dem Bett saß ein Mann, der etwas jünger als Osamu war. Er hatte dunkelblonde, lange Haare und ein Kopftuch. Jedoch war das Auffälligste an ihm seine großen weiß gefiederten Flügel. Auf dem Boden, vor dem Fernseher saß der Besitzer des Zimmers: ein etwa 16 Jahre alter Junge mit braunen Haaren. Auf dem Kopf trug er eine merkwürdige Mütze und in den Händen hielt er einen Videospielkontroller, der an dem angeschalteten Gerät angeschlossen war. Auf dem Bildschirm war ein Prügelspiel zusehen, das zur Zeit angehalten worden war. "Hey, Osamu, was ist los? Du siehst gar nicht gut aus," meinte der Geflügelte. Der Junge sprang auf und reichte Osamu eine Tasse Kaffee. "Hier, Kaffee! Das beruhigt die Nerven!" meinte er hilfsbereit. Der Geflügelte griff grinsend hinter sich und holte ein Scharfschützengewehr hervor. "Hier, 'n Sniper-gewehr! Das beruhigt die Nerven!" meinte er grinsend. Osamu zog an seiner Zigarette und beruhigte sich langsam. "Junichi, trink nicht soviel Kaffe, das ist ungesund!" meinte er und fügte dann hinzu: "Und du, Tatsuya, behalt die Sniper lieber; Wir haben einen Auftrag." Dann setzte sich Osamu auf den Boden, neben Junichi, der sich auch wieder hingesetzt hatte, und nahm den zweiten Kontroller. "Hey, cool, hat Kuramoto-chan uns endlich verziehen?" fragte Tatsuya begeistert. "Nein," knurrte Osamu, "Wir werden einen Partner haben." Entgeistert sahen Tatsuya und Junichi Osamu an. "Du meinst..." meinte Tatsuya fassungslos, "Die wollen einen, der auf uns aufpasst, damit wir nicht zuviel von ihren Spielsachen kaputt machen und uns die ganze Zeit die Vorschriften vorpredigt?" "Ja," meinte Osamu. "Ich kann verstehen, das du fast mutiert wärst," meinte Junichi. "Wir gehören nicht zu seine Spielzeugsoldaten," meinte Osamu kühl, "Und das passt ihm nicht. Deshalb muss er uns irgendwie an die Leine nehmen. Bereit?" Das letzte Wort hatte er an Junichi gerichtet, welcher nickte. Osamu drückte auf eine Taste und das Spiel ging weiter. "Mutig von ihm, uns auf diese Weise kontrollieren zu wollen. Ich war früher selbst ein böser Junge, das weiß er genauso gut wie ich, wenn nicht noch besser. Ich habe gegen seine Leute gekämpft. Es reicht nicht einfach ,Sitz!' zu rufen um mich zu zähmen. Ihr wisst das, ich weiß das, er weiß es. Und ich sag euch, wenn es einer von denen ist, die mich noch von früher kennen, sieht Kuramoto mich nie wieder! Wo ist eigentlich Rumiko?" Osamus letzter Satz war mit einer seltsamen Ruhe gesprochen worden, so dass Tatsuya und Junichi im ersten Moment einfach zu verwirrt waren um darauf zu reagieren. "Player Two wins!" klang aus dem Lautsprecher des Fernsehers. "Gewonnen!" grinste Osamu und wiederholte seine Frage: "Also, wo ist denn Rumiko?" "Äh... in ihrem Zimmer. Sie lernt. Die Prüfungen fangen bald an," meinte Tatsuya etwas verwirrt. "Ach so, deshalb bist du nicht bei ihr." antwortete Osamu ruhig und fragte dann Junichi: "Noch 'ne Runde?" Junichi nickte und aus dem Lautsprecher kam: "Choose your Player!" Tatsuya seufzte. "Ich sag Rumiko Bescheid, wegen dem Auftrag," meinte er und stand auf. "Nein, das lässt du schön bleiben," meinte Osamu ruhig, "Sie muss lernen und erfährt es schon früh genug." Es war nun fast zwei Jahre her, dass sich die vierköpfige Truppe gebildet hatte. Angefangen hatte es mit Osamu, den die Polizei fast 3 Jahre in Haft hatte, dann aber wegen Mangel an Beweisen freilassen mussten. Sie machten ihm den Vorschlag mit ihnen zu arbeiten. Osamu lehnte ab. "Ich kann mir vorstellen für euch zu arbeiten, aber nie mit euch," sagte der damals 25jährige. Die Polizei nahm dieses Angebot an. Sie gaben Osamu das Haus in dem er nun mit den anderen wohnte und schon wenige Tage später brachten sie den in Handschellen gelegten Scharfschützen Tatsuya Kanai. Er wurde gezwungen seine Stelle als Soldat auf zugeben, weil er zu oft gegen Befehl seiner Vorgesetzten gehandelt hatte. Nachdem die Polizeibeamten gegangen waren, rief Tatsuya: "Du wirst mich hier nicht festhalten können!" Osamu öffnete ruhig die Handschellen und sagte: "Das hatte ich auch nicht vor." Tatsuya blieb trotzdem ohne jemals gesagt zu haben, warum. Osamu fragte auch nicht, denn es war schließlich Tatsuyas Entscheidung gewesen. In Wirklichkeit hatte Tatsuya Angst vor dem Todesurteil, das ihm bevor stand. Nach einigen Tagen stieß Osamu auf Rumiko, ein junges, verwaistes Schulmädchen, das in ihrem Leben keinen Sinn mehr sah. Als Osamu sie fand stand sie weinend auf einem Parkplatz und war bereit Harakiri zu begehen. Osamu hielt sie davon ab und nahm sie bei sich auf. Nach einem Monat traf Junichi zu der Gruppe. Er war ein Hacker und Techniker. Seine Eltern hatten ihn zu Hause rausgeschmissen, weil er mehrfach vorbestraft war und seit dem wußte er nicht wohin. Durch einen Zufall hatte er von der Gruppe gehört und beschloß ihnen beizutreten. An diesem Abend saßen die vier zusammen an einem Tisch beim Essen. "Und, Rumiko, fleißig gelernt?" fragte Osamu. Rumiko nickte ohne mit dem Essen aufzuhören. "Gut, dann musst du ja morgen nicht in die Schule," meinte Tatsuya. Rumiko sah ihn genervt an. Dann schluckte sie und sagte mit sarkastischer Stimme: "Ha, ha!" Dann wandte sie sich wieder dem Essen zu und fügte noch hinzu: "Ich gehe lieber in die Schule, als den ganzen Tag mit dir hier herumzusitzen." "Ich finde, Tatsuya hat Recht," meinte Osamu. Rumiko sah ihn verwirrt an. "Du solltest dir frei nehmen." Osamu ass weiter, bevor er fort fuhr: "Wir haben nämlich morgen früh einen Auftrag." "Echt?" fragte Rumiko begeistert, " Hat Kuramoto..." "Wir werden einen Partner haben," fügte Osamu trocken hinzu. "Einen... Partner?" erkundigte sich Rumiko. "Jep," meinte Tatsuya und Junichi ergänzte mit sarkastischer Stimmlage: "Wir haben uns auch alle schon sehr gefreut, vor allem Osamu." "Der Gute wäre fast zum Tier geworden!" bestätigte Tatsuya grinsend. "Wort wörtlich," sagte Osamu kalt. Nächster Morgen, vor dem Lagerhäusern in Yunai. Osamu mit abgewetzter Jeans, Lederjacke und einem Gürtel an dem er eine Pistole trug, Tatsuya mit seiner Sniper und einem langen braunen Ledermantel, Junichi in normaler Kleidung und mit Fernglas und Rumiko in Schuluniform und mit Schwert waren gekommen um ihren Partner zu abzuholen und weitere Aufgaben abzuwarten. Kaum waren sie da, sahen sie ihn auch schon. Oder besser gesagt sie. Eine junge hübsche Frau in Polizeiuniform kam ihnen entgegen. Sie hatte lange rotblonde Haare, die zu einem Zopf geflochten waren. Außerdem handelte es sich bei ihr um eine Fuchsfrau. Ihre Ohren waren Fuchsohren und zu dem hatte sie den buschigen Schwanz eines Fuchses. "Sind sie die Sondereinheit, die ich unterstützen soll?" fragte sie. Osamu trat vor, als Zeichen das er sprechen würde, nickte allerdings nur und zog an seiner Zigarette. Rumiko warf einen wütenden Blick zu Junichi und Tatsuya und zischte: "Jungs, behaltet eure Augen und andere Körperteile bei euch!" "Ich bin Agent Kuronaga," sagte die Polizistin und reichte Osamu die Hand. Osamu zog noch einmal an seiner Zigarette, warf sie dann auf en Boden und trat sie aus. "Vorname?" fragte er ohne die ausgestreckte Hand zu beachten. "Was?" fragte die Polizistin. "Ich würde sie gerne mit Vornamen ansprechen, Agent," sagte Osamu ruhig und sah ihr dabei tief in die goldbraunen Augen. Die junge Frau räusperte sich, bevor sie antwortete: "Tsuyako." Osamu ergriff ihre Hand, die sie schon wieder zurückziehen wollte und sagte: "Also, Tsuyako, schön sie kennenzulernen. Das sind Rumiko, Tatsuya und Junichi. Ach und ich bin Osamu. Sind unsere Freunde da drin?" Osamu hatte Tsuyakos Hand losgelassen und deutet auf den Lagerhaus hinter ihr. "Ja, das vermuten wir. Allerdings ist es sehr gefährlich. Wenn man bedenkt, das diese Kerle die Kollegen systematisch abgeschlachtet haben..." begann Tsuyako, wurde aber von Osamu unterbrochen: "Systematisch abgeschlachtet? Aha, das hat Kuramoto mir gar nicht gesagt. Interessant. Junichi, wie sieht's da drinnen aus?" Junichi war bereits einige Kisten hochgeklettert und sah durch ein Fenster. "Zu ruhig da drinnen und zu wenige Leute..."sagte er, worauf Tsuyako entsetzt entgegnete: "Sie lassen den Jungen einfach so dort hinein sehen ohne die Sicherheit der Umgebung zu überprüfen?" "Was heißt zu wenige?" rief Osamu Junichi zu. "Nur zehn Menschen und drei Bluthunde," war Junichis Antwort. Osamu seufzte, "Keine Bluthunde... Naja, um die kümmerst du dich, Tatsuya!" "Okay, Chef," nickte Tatsuya und lud seine Waffe. "Aber..." meinte Tsuyako. "Irgendwas Auffälliges?" erkundigte sich Osamu. "Nur das es zu wenige sind," meinte Junichi, "Sieht in dem großen Raum richtig lächerlich aus." "Okay, dann können wir ja rein," meinte Osamu, "Junichi, komm runter." "NEIN!" rief Tsuyako, Sie dürfen dort nicht rein! Nicht wenn nichts geplant oder dafür ausgestattet ist!" "Mein Plan ist: Wir gehen da rein, veranstalten ein kleines Massaker und hauen wieder ab," meinte Osamu kalt. "Aber das ist laut Polizeihandbuch verboten!" rief Tsuyako. Mit einer kurzen Bewegung nahm Osamu seine Pistole und hielt sie Tsuyako mit ausgestrecktem Arm an den Kopf: "Hören sie Lady, sobald wir gerufen wurden, ist das Polizeihandbuch außer Kraft gesetzt! Wir machen es nach unserer Art! Und sie sollten besser nicht versuchen etwas dagegen zu tun oder ich könnte etwas sehr unüberlegtes tun!" knurrte Osamu. Rumiko ging an der zitternden Frau vorbei und sagte ihr: "Und, glauben sie mir, das wollen sie ganz sicher nicht!" Tsuyako nickt hastig und Osamu steckte die Pistole wieder weg. "Sie haben eine Waffe. Können sie damit umgehen?" fragte er die junge Frau dann. Wieder nickte sie. "Gut, dann bleiben sie mit Junichi am Eingang stehen und schießen auf die bösen Buben. Die Bloodhounds werden von Tatsuya erledigt, also, lassen sie diese in Ruhe. Verstanden?" Ein weiteres Mal nickte Tsuyako. Osamu ging zu Tür des Lagerhauses wo er dann Junichi seine Pistole zu warf. Der Junge stellte sich auf die linke Seite der Tür, Tsuyako auf die rechte, Rumiko und Osamu standen direkt davor und Tatsuya saß auf dem Platz, auf dem Junichi vorher in das Gebäude gesehen hatte. Ein kurzer Moment Stille. Tsuyako sah plötzlich wie sich Osamus Muskel vergrößerten. Überall sprossen Haare und sein Gesicht wölbte sich zu einer Wolfsschnauze. Dann hörte man einen Schuß und einen krächzenden Schrei aus dem Haus. Eine Sirene ertönte. "Unser Zeichen" knurrte Osamu in seiner jetzigen Werwolfgestalt, halb Mensch, halb Wolf. Dann stemmte er seine Krallen gegen die Tür und brach sie auf. Wie Junichi gesagt hatte befanden sich in der riesigen Halle nur zehn Menschen und drei Wesen, die man ,Bloodhounds' nannte: Kalbsgroße Bestien mit schwarzer Haut und rollenden roten Augen. Diese Wesen hatten Kiefer, mit denen sie Metall beißen und einen Menschen in der Mitte durchreißen konnten. Einer der drei hatte ein Einschussloch, aus welchem dunkelrotes Blut quoll, in der Schulter und das Bein war weg geknickt. Die Männer in der Lagerhalle griffen sofort ihre Waffen und hatte sie auf Osamu und Rumiko gerichtet, waren aber von Osamus Erscheinung kurz vor Schreck erstarrt. "Okay, It's Showtime!" knurrte Osamu und rannte auf die Männer zu. Rumiko folgte ihm. Jetzt schossen die Männer. Ein wilder Kampf entbrannte. Mit seinen riesigen Pranken schlug Osamu die Männer zu Boden, Rumiko sprang mit dem Schwert elegant wie eine Katze zu ihren Gegnern und war schon wieder fort um nicht getroffen zu werden. Helfende Schüsse von der Tür her waren zwar Hilfe, aber gleichsam auch Gefahr für die beiden Kämpfer. Tatsuya schoß gezielt auf die Bloodhounds, die sich zum Teil im Blutrausch gegenseitig angriffen. Die Männer waren bald geschlagen, dennoch hielt Osamu die anderen in Bereitschaft. Während er mit seiner Wolfsschnauz nach Hinweisen schnüffelte ging Rumiko zu dem Computer. Doch, bevor sie irgend etwas entdeckte, hörten sie eine Gewehrsalve von draußen. Dann zwei Schreie, von Junichi und Tsuyako. "Raus!" rief Osamu und rannte mit Rumiko in die Freiheit. Draußen sahen sie Tsuyako schwerverletzt am Boden liegen. Der Grund dafür waren vermutlich die zehn Männern, sie nun außen vor der Tür standen. "Mist!" rief Osamu, "Naja, dann geht's wohl weiter!" Damit stürmte er auf die Männer zu. "Vorsicht!" rief Junichi, "drei von ihnen sind Cyborgs!" "Wir passen auf," meinte Rumiko, die bereit mehrere gefährlich aussehende Verletzungen abbekommen hatte, und stürzte sich in den Kämpf. Tatsuya, der gerade angeflogen war, landete neben Tsuyako, die ohnmächtig in ihrem eigenen Blut lag. "Tatsuya, hilf uns lieber, als die Sterbende zu begaffen!" schrie Rumiko wütend, wobei sie aus Unachtsamkeit einen Schuß in die rechte Schulter bekam. "Argh, verdammt!" schrie sie. Diese Gegner waren deutlich stärker als die, die ihnen vorher gegenüber gestanden hatten. Doch mit der Zeit wurden auch sie weniger. Der Kampf endete, die Männer und Cyborgs lagen tot am Boden. Die vier hatten sich um Tsuyako versammelt. "Sieht nicht gut aus," meinte der wieder menschliche Osamu kalt. "Hmm... sie liegt hier fast tot rum... ja, das sieht definitiv nicht gut aus," meinte Tatsuya. "Wird sie es überleben?" fragte Junichi. "Was weiß ich? Ich bin Werwolf, kein Arzt," meinte Osamu, immer noch sehr ruhig. "Nein," meinte Rumiko, "ich kenn mich mit tödlichen Wunden aus. Und das sind welche!" "Diese Frau wird sterben? Aber sie ist doch viel zu hübsch dafür!" rief Tatsuya. "Oh, man," meinte Osamu und stand auf. Er streckte sich kurz, bevor er sich eine neue Zigarette anzündete. "Das klingt ja mal echt geil: Wir sind eiskalte Killer, so lang es nicht um hübsche Frauen geht!" "Sie kann überleben," meinte Junichi leise, "Als Cyborg... Ich könnte..." "Was?" rief Tatsuya und stand auf. Er ging zu den Toten und hob den abgetrennten Kopf eines Cyborgs hoch. Er war halb menschlich, aus Fleisch und zur Hälfte ein metallener Roboterschädel "Sie soll als so was weiter leben?" meinte er und hielt Junichi den Kopf hin, "Na dann, lass sie lieber hier sterben!" "Nein, das werde ich nicht," meinte Junichi trotzig. "Junichi, pfui!" sagte Tatsuya. "Nimm sie mit," meinte Osamu. "Tatsuya, bring sie nach Hause." "Aber... was sagst du Kuramoto-chan?" fragte Tatsuya. "Mach dir darüber keine Gedanken," meinte Osamu, "Ich weiß schon was ich sage!" Später waren die vier mit der halbtoten Tsuyako wieder in ihrem Haus angekommen. Junichi war mit der jungen Frau sofort in die Werkstadt verschwunden und Osamu hatte sich an das Telefon gesetzt um mit Kuramoto zu sprechen. "Kuramoto, wir sind fertig," meinte Osamu ruhig, nachdem sich der Polizeichef gemeldet hatte. "Und, wissen sie weshalb man unsere Männer umgebracht hat?" erkundigte sich Kuramoto, worauf Osamu antwortete: " Nein, aber es wird zumindest in diesem Fall nicht mehr passieren." "Was ist mit Agent Kuronaga passiert?" fragte Kuramoto weiter. "Sie ist, wie soll ich sagen, verschwunden," meinte Osamu, "Das war doch auch ich Wortlaut, Kuramoto, oder irre ich mich?" "Ist sie tot? Ist Agent Kuronaga gestorben?" "Sagen wir so: Es kann sein," antwortete Osamu, "Es kann aber auch nicht sein. Guten Tag, Kuramoto." Damit legte Osamu auf. Inzwischen stand Junichi vor einem flachen Becken, das so groß war, dass ein Mensch darin Platz hatte. Es war mit einer rötlichen, chemisch riechenden Flüssigkeit gefüllt und darin lag der bewegungslose Körper Tsuyakos. Sie war unbekleidet und ihre Haare waren offen. In ihrem Bauch war eine tiefe Wunde und ihr rechter Unterarm, wie auch ihr linkes Ohr waren weggerissen. Junichi blickte auf die wunderschöne Frau, nur kurz wendete er sich von ihr weg um auf einem Monitor ihren Zustand abzulesen. Ihr Atem war flach und ihr Herzschlag langsam. Zu langsam. Sie war so gut wie tot. Nur noch ihr Gehirn arbeitete fast normal. Junichi beugte sich über das Gesicht der Frau, das aus der Flüssigkeit ragte und flüsterte ihr in das Ohr: "Es tut mir Leid, Tsuyako, aber das werden sie nicht überleben!" Dann küsste er die Frau auf die vollen Lippen. Dann sah er noch einmal auf den Monitor. Es waren starke Gehirnströme zu sehen. Anscheint hatte sie mitbekommen, was Junichi gesagt und getan hatte. Junichi trocknete sich an einem Handtuch seine Hände, an denen die Flüssigkeit klebte, die sich mit dem Blut vermischen sollte und es somit ersetzten würde. Fast zwei Monate wich Junichi nun nicht mehr von dem Becken. Er saß fast nur noch in der Werkstadt und schlief auch dort. Eines Tages, die anderen waren gerade beim Essen, betrat Junichi aufgeregt den Raum. "Sie... sie..." stotterte er außer Atem, "Es hat funktioniert!" "Was?" fragte Tatsuya ungläubig. Junichi nickte. "Moment, ich hole sie." Und schon war der Junge wieder verschwunden. Jedoch nur für kurze Zeit, denn schon nach wenigen Minuten kam er wieder und zwar in Begleitung des Cyborgs. Es war der Körper von Tsuyako, eindeutig, aber ihr rechter Unterarm, ihr linkes Ohr und die linke Gesichtshälfte waren maschinelle Teile. Ihre Haare waren offen und wellten sich über die schmalen Schultern. Zudem hatte sie neue Kleidung, bei der keiner wußte, wo Junichi sie her hatte. Der Cyborg hatte ein rotes Haltertop und aus Jeans bestehende Hot Pants an. Dazu trug sie noch Stiefel und Handschuhe. "Tsuyako?" fragte Tatsuya erstaunt. Junichi schüttelte den Kopf. "Ihr Name ist No. 6," meinte er dann. Rumiko hob die Augenbrauen. Dann zählte sie: "Hmm... Eins, Zwei, Drei, Vier... Sechs? Fehlt da nicht die Fünf?" Junichi grinste verlegen und sagte: "Da habe ich Tsuyako mitgezählt." "Hey, echt scharf, deine Cyberbraut!" meinte Tatsuya grinsend und ging auf No. 6 zu. Doch gerade als er seine Hand auf ihre Hüfte legen wollte, schlug der Cyborg diese weg. "Die Cyberbraut hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden," sagte sie mit scharfer Stimme. Erstaunt sahen die anderen abwechselnd zu No. 6 und ihrem Erbauer. "Sie kann sprechen?" fragte Rumiko und stand ebenfalls auf. "Natürlich kann sie das!" meinte Junichi und No. 6 fügte hinzu: "Warum sollte sie das nicht können?" "Na, dann kann man nur noch eins sagen," meinte Osamu, erhob sich und ging auf No. 6 zu. Dann hielt er ihr seine Hand hin und sagte: "Willkommen im Team, No. 6!" "Danke, Osamu," antwortete der Cyborg und schüttelte die Hand die ihr gereicht wurde. Tatsuya, der neben Rumiko stand, grinste. "Ich glaube, wir fünf haben noch eine schöne Zeit vor uns," sagte er und ließ seine Hand auf Rumikos Oberschenkel unter ihrem Rock klatschen. Das Mädchen schrie kurz auf, bevor sie der Scharfschützen eine schallende Ohrfeige verpaßte. No. 6 und Junichi fingen an zu lachen und auch Osamu grinste. "Ja, eine schöne Zeit, das ist sicher," meinte er und zog an seiner Zigarette. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)