Rutting Season von Ceydrael (Dante x Nero) ================================================================================ Kapitel 5: Akt 5 ---------------- Xoxis liebte es, wenn seine Pläne aufgingen, immerhin waren sie das Fundament seiner Arbeit, das, worauf alles aufbaute. Er stürzte sich nie plan- oder kopflos in den Kampf, er ersann sorgfältig Strategien, Hinterhalte und Intrigen. All solche Dinge, die seinen Opfern am Ende Reputation, den Verstand oder das Leben kosten würden, je nachdem, wie es seinen Auftraggebern beliebte und wofür er angeheuert wurde. Und er hatte es sofort geahnt, dass das sein großer Tag sein würde, als ihm der junge Nero an diesem Abend so unverhofft wie ein schönes Geschenk in den Schoß gefallen war, eine glückliche Fügung, mit der er nicht gerechnet, aber die er sich sofort zu nutzen gemacht hatte. Xoxis musste zugeben, dass sein Plan mit der Cesspool Königin in Bezug auf Dante eigentlich einen anderen Zweck verfolgt hatte, als jenen, den Devil Hunter mit seinem jungen Partner in Bett zu treiben... aber gut, eigentlich war diese Wendung schlussendlich sogar noch besser als sein ursprüngliches Vorhaben, wie er bald festgestellt hatte. Denn offenbar hatte diese Nacht in den beiden Halbdämonen etwas aufgerührt, ihr starkes Band erschüttert und dafür gesorgt, dass sie sich unabsichtlich Stück für Stück voneinander entfernten... was für Xoxis einfach nur perfekt war, seinen Auftrag wesentlich vereinfachte und ihm so günstig in die Hände spielte, dass es ja fast schon lächerlich einfach wurde. Es glich Ironie des Schicksals, da hingen die beiden so sehr aneinander, bedeuteten sich offenbar so viel, dass genau diese unausgesprochenen Gefühle nun das waren, was sie unaufhaltsam trennte und sie ohne ihr Wissen immer mehr entzweite. Xoxis lachte voll boshafter Freude in sich hinein, als er seine unerwartete Trophäe neben sich mit glänzenden Augen betrachtete. Er war ein Meister der Flüsterer, die unangefochtene Nummer Eins darin, zu manipulieren und zu intrigieren. Er konnte in den Gefühlen und Gedanken anderer lesen wie in einem Buch, so war es ein leichtes für ihn, Abscheu in Liebe zu wandeln und Liebe zu Hass, Freude zu Verzweiflung und Verzweiflung in Verzückung. Es brauchte nichts mehr, als einen unachtsamen Moment, einen Makel in der Deckung, einen Riss in der Mauer... Xoxis fand jede Schwachstelle, um sein Gift zu injizieren. Welch absolut perfekter Zufall also, dass Nero an diesem Abend so emotionsgeladen und unachtsam seinen Weg gekreuzt hatte. Er hatte das Opfer vorbereitet, den Köder ausgelegt... nun musste seine Beute nur noch anbeißen. Xoxis erschauderte unter dem dämonischen Pendant zu Entzücken, pervertierter Erregung, als Scheinwerfer die Nacht vor dem Devil May Cry durchschnitten und den sehnlichst erwarteten Besuch anzukündigen. Kribbelnde Vorfreude ließ die Mundwinkel des Dämons in die Höhe schnellen, als Dante den Laden nun langsam betrat und dessen blasses, kantiges Gesicht dabei in den Schein der blauen Flammen getaucht wurde, die als einzige Lichtquelle dienten und die Augen des Halbdämonen gefährlich flackern ließen... und deren Ursprung Nero war, der in seinem Dämmerzustand neben Xoxis schwebte, mit Yamato in seinen Händen. Die Gesichtszüge des Devil Hunters verzerrten sich kurz und ein Schatten huschte durch seine Augen. Doch das alles dauerte nur Bruchteile von Sekunden, bis die altbekannte, coole Gelassenheit zurückkehrte und er scheinbar gelangweilt mit seinen Waffen im Anschlag inmitten des Raumes stehen blieb. Ja, Dante hatte sich ausgesprochen gut unter Kontrolle. Er war ein Profi. Aber das war Xoxis auch. Er konnte förmlich riechen, wie es in dem weißhaarigen Halbdämonen brodelte... wie Wut, Beklemmung und Sorge in ihm erwachten, ein so außergewöhnlich köstliches Odeur dämonischer Präsenz, dass seine Nasenflügel angeregt bebten, während er genüsslich und tief einatmete. Das wird der Gipfel meines Erfolges, danach wird mich nie wieder jemand unterschätzen, nie wieder wird es jemand wagen über mich zu lachen! Dante erfasste die Szenerie mit einem einzigen, analysierenden Blick. Die Einrichtung seines Ladens hatte mächtig gelitten und es war mehr als deutlich sichtbar, dass hier jemand mit viel Enthusiasmus und einem Schwert gewütet hatte... Das eh schon abgewetzte Sofa der Sitzecke war nun völlig zerschlissen, ein Stuhl lag zerbrochen neben der Tür, zerschellt an der Wand. Bücher und Akten waren aus den Regalen des Büros gerissen und breiteten sich zerfetzt auf dem Boden aus. Der antike, filigrane - und unglaublich hässliche - Glastisch, Trishs ganzer Stolz, war in tausend Teile zerborsten, weswegen Dante eigentlich nicht sonderlich traurig war... Teils war die Tapete in Klauenspuren von den Wänden geschält und enthüllte den maroden Putz, der Kühlschrank der kleinen, angrenzenden Küche stand offen und einige umgestoßene Flaschen entleerten gluckernd ihren Inhalt auf den Boden. Die summende, flackernde Neonröhre schwankte noch an einem Kabel und hauchte funkensprühend ihr Leben aus, als wäre es kaum ein paar Minuten her, dass man sich hier ausgetobt hatte. Das Devil May Cry war ja wahrlich noch nie mit einem Fünfsternehotel zu vergleichen gewesen, doch jetzt glich es einem wahren Saustall. Allerdings kümmerte Dante der Zustand des Ladens gerade herzlich wenig, seine ganze Aufmerksamkeit galt jetzt einzig und allein seinem Partner, der die diffuse, bläuliche Lichtquelle in einem Zentrum aus blauen Flammen bildete und sich in sehr zweifelhafter Gesellschaft befand... seit seinem Eintreffen war ihm durchaus bewusst, dass er beobachtet wurde. Er ließ den Blick nun gemächlich zu seinem Schreibtisch wandern, Nero stand dort - nein, er schwebte eher ein paar Zentimeter über dem Boden, war komplett in das blaue Glühen seines Devil Triggers gehüllt und schien sich in einer Art Trance zu befinden. Seine Augen waren geschlossen, sein Kopf leicht nach vorn gekippt. Die Arme hingen kraftlos an seinen Seiten herab, allerdings lag Yamato fest und bedrohlich in seinem Griff. »Herrje, Kleiner, hab' ich nicht ausdrücklich gesagt, keine wilden Partys mehr?! Vor allem dann nicht, wenn ich nicht eingeladen bin!«, schnaubte Dante beleidigt, breitete die Arme anklagend wegen des Chaos aus und kickte eine leere Pizzaschachtel aus dem Weg, während er sich seinem Partner behutsam näherte. Er war lang nicht so gelassen, wie er sich nach außen gab. Nero so regungslos zu sehen, nicht zu wissen, was mit ihm passiert war, verursachte eine schreckliche Unruhe in ihm. Er wollte nichts mehr, als sich davon zu überzeugen, dass dem Kleinen nichts fehlte, bevor er jedem den Arsch aufreißen würde, der es gewagt hatte, Hand an seinen Partner zu legen! Komm schon, Kid, gib mir ein Zeichen, dass du mich hörst, irgendwas, dass du da bist..., bat er stumm, bevor er sich nun dem unbekannten und garantiert auch ungebetenem Gast zuwandte, der mit lässig überkreuzten Beinen auf seinem Schreibtisch saß und Dante ein breites Grinsen schenkte, das völlig wieder der Natur seine Mundwinkel spannte und sich bald von einem spitzen Ohr zum anderen zog. Wenn ich mit dir fertig bin, kannst du im Kreis grinsen, du Missgeburt, das schwöre ich dir! Der Dämon war schlank, geradezu dürr und rein äußerlich wenig bedrohlich, doch die boshaft, funkelnden Augen rieten dem Devil Hunter doch zu einem gewissen Maß an Vorsicht und Argwohn. Die lockere Überheblichkeit, die der Fremde ausstrahlte war weit bedrohlicher, als wenn er hier mit einem blutigen Messer herumgefuchtelt und wilde Beleidigungen ausgestoßen hätte. Er wirkte siegessicher und vollkommen gelassen und das behagte Dante kein Stück, denn die meisten dieser Arschgeigen machten sich bei seinem Anblick sofort in die Hosen. Doch dieser grün-geschuppte Mistkäfer wippte fröhlich mit dem Fuß und neigte den, mit spitzen, filigranen Hörnern verzierten, Kopf in der Karikatur einer ehrerbietenden Begrüßung. »Und wer bist du? Der Hausmeister?!« Dante hatte nicht schlecht Lust, in diese hässliche Visage sofort die gesamten Magazine seiner Ladys zu entleeren, doch so lange er nicht wusste, was mit Nero los war und wie weit dieser Kerl die Finger im Spiel hatte, waren ihm quasi die Hände gebunden. Der unbekannte Dämon legte die Fingerspitzen bedächtig aneinander und lächelte spöttisch. »Ahhhh, Dante, der berühmt-berüchtigte Devil Hunter, endlich treffen wir uns, wo ich doch schon so viel von dir gehört habe. Es scheint zu stimmen, was man sich über dich erzählt...« »Was erzählt man sich denn? Dass ich unglaublich gutaussehend, charmant und talentiert bin, Typen wie dir das Rückgrat aus dem Hals zu reißen?! Von ersterem konntest du dich ja schon überzeugen, das Letzte zeig' ich dir gern auch noch«, versprach er dem begeistert grinsenden Dämon mit bedrohlich grollendem Ton, der nicht so ganz überspielen konnte, wie angepisst er war. Xoxis schürzte amüsiert die Lippen. »Man erzählt, du wärst unbesiegbar, nie um einen coolen Spruch verlegen und durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Es interessiert mich brennend, sag, ist das wirklich so...?!« Der Dämon streckte seine dünnen Spinnenfinger aus und strich mit den Knöcheln in einer fast liebevollen Geste über Neros blasse Wange, dann packte er in dessen weißes Haar und riss den Kopf des jungen Mannes in den Nacken, sodass die Kehle schutzlos entblößt war, über die er seine scharfen, scharfen Nägel gleiten ließ. »Er ist wirklich liebreizend dein Partner, so jung, irgendwie fast unschuldig, nicht wahr?! Was man mit solch einem hübschen Gesicht doch alles anstellen könnte...«, säuselte er provozierend. »Mir fallen da so viele Dinge ein-...« Dante schnellte nach vorn, er Dämon in ihm reagierte instinktiv und gab seinem Verstand damit keine Zeit, die Situation zu analysieren und sich einen vernünftigen Plan zu überlegen. Ihm war durchaus bewusst, dass dieser Dämon nichts anderes gewollt hatte, als ihn aus der Reserve zu locken und ihn zu einer Dummheit zu verleiten, aber er konnte nicht verhindern, dass er auf dieses abartige Spielchen ansprang wie die Maus auf die präparierte, tödliche Falle. Normalerweise ließ er sich niemals so leicht provozieren und zu einer unüberlegten Handlung hinreißen, aber... dass dieser Wichser es gewagt hatte, Nero auch nur mit dem Finger anzurühren, das war zu viel und weckte einen urtümlich beschützerischen und besitzergreifenden Teil in ihm an, über den er kaum Kontrolle hatte. Dante packte den fremden Dämon an der Kehle, pflügte ihn förmlich vom Schreibtisch und hämmerte seinen schmächtigen Körper mit einem rasenden Brüllen gegen die nächste Wand, sodass das Gebäude erzitterte und der Putz von der Decke rieselte. Völlig unbewusst hatte er seinen Devil Trigger aktiviert und verengte die tödlichen Klauen um die so zerbrechlich wirkende Kehle unter seinen riesigen Händen. »Ich hätte dich schnell getötet, aber du hast den Fehler begangen, meinen Partner anzufassen, dafür werde ich dir die Scheiße aus dem Leib prügeln und dich dann mit deinen eigenen Eingeweiden genüsslich erwürgen!«, fauchte er heftig und entblößte sein mächtiges Gebiss unter einem wütenden Zähnefletschen. Der Dämon schüttelte sich, erbebte unter seinen Klauen, doch nicht etwa aus Angst, wie Dante irritiert erkannte... nein, er lachte. »Ich muss sagen, du wirst allen Erwartungen gerecht. Du bist wirklich beeindruckend«, krächzte Xoxis durch seine raue, enge Kehle. »Es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, aber... dieses Spiel wird nicht zwischen dir und mir gespielt.« Die Augen des Dämons flackerten triumphierend auf und Dante runzelte irritiert die Stirn. »Sondern zwischen dir und ihm.« Der Devil Hunter wurde so heftig von den Füßen gerissen, dass es sich beinahe anfühlte, als wäre eine Abrissbirne gegen ihn geknallt. Er wurde gegen die nächste Wand geschmettert, mit einer solchen Wucht, dass seine Knochen knackten und er die Luft in einem Ächzen ausstieß. Gerade noch rechtzeitig fuhr sein Blick nach oben, um die Klinge auf sich zu schnellen zu sehen, die ihm wohl das Gesicht gespalten hätte, wenn er sich nicht im letzten Moment zur Seite geworfen hätte, um der gut gezielten Attacke haarscharf zu entgehen. Yamatos glänzende Schneide glitt zischend an seinem Ohr vorbei und verpasste ihm einen unangenehm brennenden, feinen Schnitt an der Wange. Dante begab sich sofort in Kampfhaltung, Rebellion erschien in seinen Händen und blockte den nächsten, gegen ihn geführten Streich mit dem hellen Klang von aufeinander treffendem Metall. Blaue und rote Funken sprühten auf und vermischten sich in der knisternden Luft um die beiden Waffen, über die sich deren Besitzer fixierten. Nero führte Yamato mit tödlicher Präzision, von seiner üblichen Unsicherheit und fehlender Übung war jetzt nichts mehr zu spüren, seine Bewegungen waren ausgereift und perfekt, als wäre das Schwert längst ein Teil von ihm und die natürliche Verlängerung seines Armes. Wenn es nicht gerade unter diesen Umständen hätte sein müssen, so wäre Dante jetzt wahrscheinlich verflucht stolz und voller Bewunderung für seinen Schützling gewesen, allerdings hatte er sich das Aufeinandertreffen mit Nero an diesem Abend eigentlich ein klein bisschen anders vorgestellt, etwas... privater, mit weniger Zuschauern und vielleicht auch nicht unbedingt damit, dass ihm der Kleine den Hals umdrehen wollte. »Kid... hörst du mich?« Dante bemühte sich um einen eindringlichen, unerschütterlichen Tonfall, konnte aber nicht verhindern, dass seine Stimme bebte, als er seinen Partner über ihre Klingen hinweg ansah, die abermals geräuschvoll kollidierten. Neros vertraute Augen... sie waren so leer, so erschreckend leblos. Der glutrote, scharfe Funke, der jetzt darin glomm war kalte, geradlinige Effizienz, der Wille zu töten. Von dem jungen Hunter selbst schien nichts mehr übrig zu sein, ein Anblick, der Dante einen ganz und gar lähmenden, eisigen Schauer durch den Körper schickte. »Oh, tut mir wirklich leid, Dante... aber er wird nicht auf dich reagieren«, meldete sich der Dämon vergnügt zurück, nachdem er seine Kleidung gerichtet und sich den Staub von den Schultern geklopft hatte. Als fühlte er sich gekränkt von dieser rauen Behandlung rieb er sich die malträtierte Kehle, die Dantes Handabdruck trug. »Was hast du mit ihm gemacht, Arschloch!?« Dante parierte den nächsten Schlag Yamatos mit der flachen Seite seines Schwertes, fixierte sich rein intuitiv auf seine Verteidigung, auf zurückweichen und blocken, ohne selbst auch nur einen direkten Angriff gegen Nero zu starten. »Ich?! Ich habe gar nichts mit ihm gemacht?!«, empörte sich der schmächtige Dämon gespielt getroffen, bevor er feixend anklagte: »Das warst du ganz allein, Dante!« Er stieg gelassen über einen umgestürzten Stuhl und verschränkte die Hände hinter dem Rücken, während er sich durch die beiden Halbdämonen offenbar köstlich unterhalten fühlte. »Wie sehr du den armen Jungen doch verwirrt hast...«, schnalzte Xoxis tadelnd mit der Zunge. »Er war so verzweifelt, so ratlos und aufgewühlt, als ich ihn gefunden habe, da bedurfte es nur ein wenig Zuwendung meinerseits und ein paar verständiger Worte, damit er endlich erkennen konnte, wie dringend er sich doch von dir lösen muss... und wie sehr er dich doch hasst.« Die Worte dienten nur einem einzigen Zweck, das war Dante klar - sie sollten ihn verletzten und ins wanken bringen... und sie verfehlten ihre Wirkung nicht, trafen ihn unvorbereitet und lenkten ihn tatsächlich für einen winzigen Augenblick ab, sodass Nero seine Deckung durchbrach und Yamato die geschuppte Haut seines Oberarmes aufschnitt. Mit einem Fluch riss er Rebellion herum, donnerte die mächtige Waffe gegen Yamato und versuchte dem jungen Hunter das Schwert aus den Fingern zu schleudern, der elegant, scheinbar mühelos zurückwich und geschmeidig aus seiner Reichweite sprang. »Du mieses Stück Scheiße, was hast du ihm für Bullshit eingeflüstert?!«, brüllte Dante auf, entfaltete seine Flügel und wollte sich abermals auf den Dämon stürzen, doch dessen lässige Handbewegung ließ Nero wie ein lebendes Schutzschild vor ihm erscheinen, sodass Dante seine Klinge im letzten Moment zähneknirschend drehte, um die Wucht seines Angriffes abzumildern. Der junge Hunter hob Yamato über die Schulter und blockte seinen Schlag problemlos, ließ Rebellion in einem misstönenden Schaben zur Seite abgleiten und setzte im gleichen Atemzug einen Schritt nach vorn, um Dante einen gefährlichen Parierschlag zu verpassen, dem dieser durch einen hastigen Satz zurück ausweichen musste. »Ich sagte doch bereits, ich habe gar nichts getan. Nun gut... vielleicht habe ich ihm, hm, wie sagt man...!?« Der Dämon tippte sich mit dem Finger nachdenklich gegen das Kinn. »Einen Schubs in die richtige Richtung gegeben!? Ja, ich glaube, das ist es!«, kicherte er vergnügt. Solange Nero da war, würde Dante dem Problem - diesem schmierigen Dämon - nicht näher kommen, denn sein Partner stand ganz offensichtlich unter dessen Einfluss und fungierte als Leibwache. Unter normalen Umständen hätte Dante Nero sicher überwältigen können, doch der junge Hunter hatte sein Denken eingestellt, wurde nicht mehr durch Zweifel, unnötige Überlegungen oder Furcht abgelenkt... er war zu einer gefährlichen Marionette, zu einer perfekten Waffe geworden. In diesem Zustand war er ein mehr als ernst zu nehmender Gegner. Nero zuckte nicht einmal mit der Wimper oder verzog die Miene, während er seinen Mentor attackierte. Sie lieferten sich einen heftigen Schlagabtausch, ließen ihre Waffen unzählige Male funkensprühend aufeinander prallen, gönnten sich keine Pause in Angriff und Verteidigung. Nicht selten krachten sie in die eh schon zerstörte Einrichtung, zermalmten Holz und Stein unter ihren Körpern, stets begleitet durch das hämische, amüsierte Gelächter des Dämons, der ihren Kampf wie ein grotesker Richter verfolgte. Die beiden Halbdämonen schätzten sich ab, umkreisten sich lauernd, warteten auf eine günstige Gelegenheit - Dante auf eine Möglichkeit, Nero möglichst gewaltlos zu überwältigen... und Nero nur darauf, ihn töten zu können. Das bist doch nicht wirklich du, Kid... Das Gesicht des jungen Hunters blieb die ganze Zeit über ernüchternd ausdruckslos, so kalt wie die Flammen seines Devil Triggers, die ihn umhüllten. Die Eleganz seiner Bewegungen war tödlich schön, er führte Yamato mit einer Anmut, die einem Tanz glich. Es erschreckte Dante, wie sehr Nero in diesen Augenblicken Vergil ähnelte... die eisige Abgeklärtheit, diese erbarmungslos harten Augen, die steinernen Züge, alles erinnerte den Devil Hunter an seinen verlorenen Bruder, ließ die schmerzhaften Erinnerungen erwachen. Sollte er Nero jetzt ebenso verlieren?! Sollte er dieser wachsenden Kluft zwischen ihnen genauso hilflos zusehen müssen wie damals bei Vergil, ohne die geringste Chance, ihn zu erreichen... ihn zu retten?! Dante schluckte grimmig und erkannte bitter, dass ihm dieser elende Dämon gar keine bessere Falle hätte stellen können. Nero gegen ihn zu verwenden war so einfach, wie es genial war, denn er würde niemals mit der gleichen Härte und Gnadenlosigkeit gegen seinen jungen Partner vorgehen, wie er es mit jedem anderen Feind getan hätte. »Ha ha ha, dein Gesichtsausdruck ist köstlich, Dante. Diesen verletzten, leidenden Ausdruck möchte ich eigentlich für die Ewigkeit bannen, um mich immer wieder daran ergötzen zu können!« Der Dämon bewegte sich grazil hinter Nero und bettete diesem in einer annähernd liebevollen, abartig fürsorglichen Geste die langen, dürren Finger auf den Schultern, während er Dante mit einem höhnischen Grinsen auf den fleischlosen Lippen bedachte. »Weißt du eigentlich, welches Chaos du hier drin verursacht hast...!?«, säuselte Xoxis genüsslich, ließ seine Finger zu Neros Brust gleiten, was Dante ein tiefes, kehliges Knurren entlockte. »Nein, du weißt es nicht«, beschied der Dämon nachsichtig. »Du weißt gar nicht, was deine Leidenschaft in jener Nacht verursacht hat, nicht wahr?! Du weißt nicht, warum dein teurer Gefährte so durcheinander ist. Dir hat er es nicht erzählt, aber mir hat er sich anvertraut!« Die Augen des Dämons waren voll boshafter Freude, er genoss es sichtlich, seine Macht auszuspielen und seinen Trumpf zu nutzen. Dante zeigte ihm wütend die Zähne und verfluchte den Umstand, dass ihn die Einflüsterungen dieses Dämons tatsächlich berührten und verletzten. Er ballte die Hände zu Fäusten, holte schnaubend Luft. »Ich weiß zumindest, dass du diesen Raum nicht lebend verlassen wirst... und auch nicht in einem Stück«, knurrte er versichernd, doch Xoxis lächelte nur müde. »Aber Dante, um mich zu vernichten, müsstest du zuerst deinen dir so wichtigen Partner töten. Und das wirst du nicht tun«, reagierte der Dämon gelassen. »Da hast du recht«, gab der Devil Hunter unumwunden zu und ließ Rebellion sinken, was Xoxis misstrauisch die Augen verengen ließ. »Aber Nero wird mich nicht töten.« Plötzlich war Dante von einer eigenartigen Ruhe ergriffen, mit einem Mal war ihm alles so... klar. Er war sich sicher, seiner Freundschaft zu Nero und ihrer inzwischen gewachsenen Verbundenheit. Genau das machte ihn angreifbar, genau das beschwor Abschaum wie diesen Dämon, aber... der Kerl hatte etwas existenziell wichtiges dabei vergessen. Dante verließ sich auf Nero, er vertraute ihm, kompromisslos. Immer. Okay, er hatte es dem Kleinen nie so deutlich gesagt, aber Nero musste es wissen, er musste es einfach spüren. Und irgendwo da drin, in dieser ferngesteuerten, emotionslosen Hülle steckte sein junger Partner, der Nero, der diese Tatsache kannte und um sein tiefes Vertrauen wusste. Er musste sich einfach darauf verlassen, dass es so war. »Ach, das glaubst du wirklich, ja?«, höhnte Xoxis spöttisch. »Nein, ich weiß es«, erwiderte Dante überzeugt. Der Dämon schien für einen Moment tatsächlich verunsichert, doch dann zuckte er gleichgültig mit den Schultern und gab Nero einen auffordernden Wink in Dantes Richtung. »Dann zeig' deinem lieben Freund mal, wie falsch er liegt, Kleiner. Befreie dich von seinem Einfluss, endgültig. Glaub' mir, danach wird es dir besser gehen, kein Zweifeln, keine verwirrenden Gedanken, keine ungewollten Gefühle mehr...«, wisperte er beschwörend. »Nero«, appellierte Dante aus tiefster Seele, suchte den leeren, starren Blick seines Schützlings und hielt daran fest, unbeirrbar auf diesen einen Funken hoffend, von dem er wusste, dass er da war, da sein musste. In einem Flackern wandelte er seine Dämonenform zurück zu seiner menschlichen Gestalt. »Komm' endlich wieder zu dir, Kleiner...« »Beende es. Töte ihn!«, befahl Xoxis mit freudig erregter Stimme. Der junge Hunter spannte sich unter dem Befehl gehorsam an, dann schoss er ohne Zögern nach vorn und rammte Yamato in den Körper seines Mentors, warf sich mit seinem ganzen Gewicht in den Angriff und trieb das Schwert tief in das Fleisch des Devil Hunters, sodass die Spitze seinen Rücken durchstieß. Blut befleckte die schimmernde Klinge und Neros Hände, die sich um den Griff gekrallt hatten. »Ha ha, das ist perfekt!«, applaudierte Xoxis euphorisch. Dante taumelte unter dem heftigen Schmerz, der wie eine brüllende Feuersbrunst in seinem Körper explodierte und ihn fast in die Knie sacken ließ. Roter Nebel wallte vor seinen Augen auf, die Pein pulsierte durch seine Brust, ausgehend von jener Stelle, an der Yamato in seinem Körper verschwand. »Scheiße...«, presste er durch die Zähne und spuckte einen Schwall Blut auf den Boden. »Hatte fast vergessen, wie verflucht weh diese elende Waffe tut...« Dante hob den schmerzverhangenen Blick und begegnete... Neros Augen, diesen stürmisch grau-blauen Augen, die er wahrscheinlich unter tausenden wiedererkannt hätte. Ein schmales Lächeln erblühte auf seinen Lippen, während er die Finger um die blutige Klinge schloss, die ihn durchbohrt hatte, in der Höhe seiner Schulter, knapp über seinem Herzen, das absichtlich verfehlt wurde. »Willkommen zurück, Kid...« Neros Augen weiteten sich begreifend, ruckten unruhig zwischen Yamato, der Wunde, die er damit verursacht hatte und Dantes Gesicht hin und her, bevor unbezähmbare Wut in seinem Blick aufflammte und er das Schwert mit einem Ruck zurück riss. Der scharfe Schmerz schoss erneut durch Dantes Brust und ließ ihn ächzend zurücktaumeln. Der junge Hunter wirbelte zu Xoxis herum und ehe der verblüffte Dämon überhaupt verstand, was gerade passiert war, bohrte Nero ihm Yamato mit einem wilden Schrei mitten in die Brust, bevor er es zurückzog, das Handgelenk winkelte, herum schwang und den Kopf des Dämons mit einem sauberen Schnitt vom Körper löste. Dumpf knallte dieser auf den Boden und rollte ein Stück beiseite, dann sank der Körper kraftlos in sich zusammen und zerfiel, noch bevor er den Boden berührte, in Staub und Asche. Danach kehrte angespannte Ruhe ein. Einzig und allein Neros hektischer Atem war zu hören und Dantes schmerzerfülltes Fluchen, als er die blutende Wunde an seiner Schulter flüchtig betastete. Er konnte bereits fühlen, wie der Regenerationsprozess einsetzte, doch würde es diesmal länger als gewöhnlich dauern, die Verletzung zu heilen. Wahrscheinlich würde sogar eine Narbe zurückbleiben. Das Schwert seines Bruders war immerhin die einzige Waffe, die ihm ernsthaft gefährlich werden konnte. »Verflucht... ich mochte dieses Hemd, wirklich«, murrte er seufzend, als er seinen Mantel anhob und den durchbohrten Stoff darunter inspizierte. »Ich hoffe, der Mantel ist nicht hin, ich häng' an dem Teil...« Nero wandte sich seinem Mentor zu, fassungsloses Entsetzen stand in seinen Augen, die bedrohlich flackerten, während er sich des Chaos rundherum erst jetzt richtig bewusst zu werden schien. Er starrte auf seine blutbefleckten Hände, dann ließ er Yamato fast angewidert fallen und stolperte ein paar Schritte zurück, als er Dante ansah, dessen lädierten Zustand wahrnahm und die unmissverständliche Wunde unweit seines Herzens. »Kid...«, versuchte der Devil Hunter gleich beruhigend auf seinen Partner einzuwirken und näherte sich ihm vorsichtig wie einem verwundeten Tier, doch Nero wich fast panisch zurück. Er schüttelte manisch den Kopf, dann wirbelte er herum und hastete fluchtartig die Stufen zum oberen Geschoss hinauf. Dante hörte die Badezimmertür krachend ins Schloss fallen und holte tief Luft. Okay, das war jetzt wirklich alles andere als gut gelaufen... das war richtig beschissen. Er war klar, dass Nero jetzt wahrscheinlich alles andere als reden wollte, aber genau das mussten sie endlich tun. Sie hatten sich lang genug um eine Aussprache gedrückt und das war dabei herausgekommen. Dante fuhr sich mit einem schweren Seufzen durch die Haare, während er sich in dem verwüsteten Laden umsah. Die Überreste des zu Staub zerfallenen Dämons lagen noch schwelend auf dem Boden. Du warst gar nicht mal so dumm wie die meisten deiner Art, leider hast du dich zu sehr darauf verlassen, dass andere deine Schlachten schlagen. So was funktioniert nie. Und ganz nebenbei war es dein größter Fehler, dich zwischen Nero und mich stellen zu wollen... tja, Pech, mein Freund. Er hob Yamato fast andächtig vom Boden auf, wischte die Klinge behutsam sauber und hängte das Schwert in seine Wandhalterung zurück. Dann donnerte er die quietschende, schief hängende Eingangstür des Devil May Cry wieder in die Angeln, schloss ab, drehte das Closed-Schild herum und ging ebenfalls nach oben. Nero hatte das Badezimmer inzwischen verlassen und sich in sein Zimmer zurückgezogen, die Tür war nur angelehnt und Dante hörte hektische Schritte. »Kid, wir müssen unbedingt-...« Er drückte die Tür auf und blieb wie angewurzelt stehen. Nero war dabei zu packen, er stopfte seine wenigen Habseligkeiten, mit denen er gekommen war, in einen Rucksack, während er Dante den Rücken zudrehte und so tat, als hätte er ihn überhaupt nicht bemerkt. »Was soll das werden, wenn's fertig ist?!«, fragte Dante kühl und lehnte sich mit verschränkten Armen abwartend in den Türrahmen. Er hörte selbst, dass seine Stimme angespannt klang, doch Nero schien das glücklicherweise nicht zu bemerken. Der junge Hunter machte einfach weiter, als wäre Dante gar nicht da, zog die letzten Klamotten aus einem Schubfach und knallte die Schranktür geräuschvoll zu. »Siehst du doch. Ich hau' ab«, war seine kurze, tonlose Antwort. »Aha, so drückst du dich also davor, den Schweinestall da unten aufzuräumen?!«, erwiderte Dante mit gehobenen Brauen. Nero funkelte ihn über die Schulter hinweg an. »Natürlich nicht!«, schnappte er bissig, schwang sich den Rucksack über die Schulter und drehte sich der Tür zu, die Dante allerdings mit seinem Körper blockierte. »Ich werde dir Geld schicken, damit kannst du das alles reparieren lassen. Kann ich jetzt gehen?!« Er vermied es tunlichst, den Devil Hunter oder die Stelle, an der Yamato ihn durchbohrt hatte, anzusehen. Ich will kein Geld, ich will dich, aber natürlich sprach Dante das nicht aus. Wahrscheinlich wäre es nicht die beste Idee gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, wo der Kleine eh schon so kopflos war. »Nein«, antwortete er nur ungerührt und wich kein Stück zur Seite. »Du wirst mir schon den Grund erklären müssen, warum du auf einmal so überstürzt abhauen willst«, stellte er klar. »Vorher kommst du hier nicht weg.« Der junge Hunter presste die Lippen aufeinander und schnaubte aufgebracht durch die Nase. Seine Hände klammerten sich fast haltsuchend an die Riemen seines Rucksacks. »Das ist doch total dämlich...«, murmelte er, bevor er seinen Mentor anfuhr: »Lass' mich raus, Mann, ich bin nicht dein Gefangener! Wir waren Partner auf Zeit und das ist jetzt vorbei!« »Von mir aus, aber du wirst trotzdem nicht gehen. Nicht, bevor wir geredet haben«, erklärte Dante gelassen, zumindest äußerlich, innerlich war er ziemlich aufgewühlt. Er hatte das alles eigentlich in Ruhe mit Nero klären wollen und nun nötigte der ihn quasi dazu, ihm die Pistole auf die Brust zu setzen. »Außer, du willst mir wieder ein Schwert durch die Rippen bohren?!« Nero zuckte zusammen, als hätte er ihn geschlagen, bevor er seinen Rucksack wütend zu Boden warf. »Schön. Gut. Wie du willst!«, blaffte er ihn an und verschränkte die Arme dickköpfig vor der Brust. »Lass' uns reden. Womit sollen wir denn anfangen?! Vielleicht mit deinem Laden, den ich kurz und klein gehauen habe?! Oder damit, dass ich dich mit Yamato in praktische Häppchen schneiden wollte?!« »Also haust du ab, weil du ein schlechtes Gewissen hast?!«, mutmaßte Dante zweifelnd und zog die Stirn skeptisch in Falten. »Sonst bist du nie so zimperlich, wenn du mir eine Abreibung verpassen kannst.« »So ist es nicht! Es ist nur... das mit uns... diese Partnerschaft, das funktioniert einfach nicht mehr, das haben wir ja gerade gesehen. Ich hab' da kein Bock mehr drauf. Ich bin einfach nicht gut darin, mit anderen zu arbeiten, mich anzupassen und... so Kram halt...« Nero hielt kurz inne, kaute auf der Innenseite seiner Wange und starrte verloren ins Leere. »Ich glaube, es ist einfach besser, wenn wir wieder getrennter Wege gehen. Das ist alles. Zufrieden?« Er schnappte sich erneut sein Gepäck und versuchte sich an Dante vorbei zu drängeln, doch der Devil Hunter packte den überrumpelten jungen Mann an den Schultern und wirbelte ihn herum, sodass er mit dem Rücken gegen die Wand krachte. Er entriss seinen Fingern den Rucksack und warf ihn achtlos beiseite. »Nein, bin ich nicht.« Dante knallte die Hände beidseitig von Neros Kopf gegen die Mauer und beugte sich zu diesem hinunter. »Warum erzählst du mir nicht endlich die Wahrheit?«, knurrte er ihn an, langsam ziemlich ungeduldig. Er war noch immer aufgeheizt durch ihren Kampf und die Emotionen, die dieser widerliche Dämon beschworen hatte. »Hab' ich doch gerade...«, erwiderte Nero kleinlaut, sichtlich von der forschen Aktion seines Mentors aus dem Konzept gebracht. Dante sah kurz Unsicherheit in den Augen seines Schützlings aufblitzen, bevor er das Gesicht säuerlich verzog und trotzig das Kinn hob. »Ich hab' dir die Wahrheit gesagt. Und jetzt reicht's mir echt mit diesem sinnlosen Geschwafel!« Er stieß Dante die Hände vor die Brust, versuchte ihn von sich zu schieben, doch sein Mentor war unverrückbar wie eine Mauer, dessen Körper eine harte, unnachgiebige Barriere. Da hätte er eher noch versuchen können, einen Zug bei voller Fahrt aufzuhalten... »Ich weiß nicht warum, aber du bist offenbar sauer wegen dieser Nacht, in der wir miteinander geschlafen haben, nicht wahr?«, brachte Dante ihr Gespräch endlich geradeheraus auf den Punkt. Wenn sie weiter so um den heißen Brei herumtänzeln würden, lief er ehrlich Gefahr, Nero noch mit Gewalt am gehen zu hindern... Er wollte diesen Mist geklärt haben, wollte die Ungewissheit und die Anspannung der letzten Tage endlich loswerden! Er wollte... tja, er wusste ganz genau, was er wollte, da ihn Neros Nähe, diese unverkennbare Präsenz schon wieder völlig verrückt machte und sein Blut erhitzte. Er wollte den Kleinen und so einfach würde der ihm nicht davon kommen! Vor allem nicht, nachdem die Worte des Dämons erahnen ließen, dass hinter Neros schlechter Stimmung wesentlich mehr steckte, als er bisher angenommen hatte. »Wie kommst du denn auf den Quatsch? Nein, ich bin nicht sauer deswegen, ich-...« Der junge Hunter erstarrte in der Bewegung, sich frustriert gegen seinen Mentor zu werfen und blinzelte ihn verwirrt an. »Moment... d-du... du kannst dich erinnern?!«, krächzte er ungläubig. »W-wie... aber ich dachte...« »... dass Red eine Amnesie als Nebenwirkung zur Folge hätte?! Nein, hat es nicht«, erklärte Dante in gefährlicher Ruhe. »Ich kann mich sehr gut an alles erinnern.« Warum war er jetzt eigentlich so stinksauer, dass Nero nie nachgehakt und diesen Irrtum einfach so bereitwillig akzeptiert hatte?! Neros Verlegenheit schlug in Ärger um, er schnaubte aufgebracht und versuchte Dante erneut von sich zu schieben, um Distanz zwischen sie zu bringen. Er donnerte die Hände abermals vor dessen Brust, wesentlich heftiger als zuvor. »Du Arschloch hast es die ganze Zeit noch gewusst und dir absichtlich nichts anmerken lassen?! Ist das eigentlich dein Ernst!?« Dante fing Neros glühenden Devil Bringer ein und pinnte den dämonischen Arm gegen die Wand, um sich aus der Reichweite dieser tödlichen Waffe zu halten. »Hey, hey, Moment... jetzt komm' mal wieder runter! Ich hab' nichts gesagt, weil ich dachte, dass es dir so lieber wäre und nicht etwa, weil ich froh darüber war, wenn wir es vergessen würden, okay? Auf mich hast du gewirkt, als hättest du das längst abgehakt und als wäre es dir ganz recht, wenn es nie wieder zur Sprache käme!« Dante hatte die Stimme merklich erhoben, sein Herz hämmerte wild in seiner Brust. Er konnte noch immer kaum fassen, wie sehr ihn der Kleine doch durcheinander brachte und welche Macht Nero über ihn hatte. Die Hitze ihrer Diskussion ging nicht spurlos an ihm vorbei, ebenso wenig wie die betörende Nähe zu seinem Partner, die seine Sinne reizte... und ihm eine wirklich gänzlich unangebrachte Erektion verschaffte. »Na super! Und ich dachte, du könntest dich nicht erinnern und wüsstest gar nicht mehr, was passiert ist! Warum hätte ich das da ansprechen und mich unnötig lächerlich machen sollen?! Du hast getan, als ob nichts wäre, während ich mir die ganze Zeit den Kopf zerbrochen habe und ständig daran denken musste!« Nero stockte, wandte sich plötzlich peinlich berührt und zog die Unterlippe zwischen die Zähne, als wäre ihm klar geworden, dass er im Eifer des Gefechtes vielleicht ein bisschen zu viel gesagte hatte. Röte kroch seinen Hals hinauf und färbte seine Wangen leicht, während er den Blick abwandte und sich mit einem wütenden Zischen abermals aus dem Käfig von Dantes Armen zu befreien versuchte. »Das ist doch dämlich... jetzt lass mich endlich gehen, man!« »Nein, wir klären das jetzt.« »Seit wann bist du eigentlich so versessen auf's quatschen? Du bist doch sonst immer der Typ, der erst einmal draufhaut und dann die Fragen stellt!« »Wär' es dir lieber, wenn ich dir zuerst eine verpasse?!« »Spinnst du, natürlich nicht! Aber schon mal dran gedacht, dass ich vielleicht gar nicht mit dir darüber reden will!?« »Tja, das ist dein Pech, ich will es aber.« »Mir ist scheißegal, was du willst!« »Ja, das ist mir schon klar, denn wenn es nach mir ginge, würde ich wollen, dass mein Partner mit mir spricht, wenn er ein Problem mit mir hat! Da muss nicht erst so ein Arschgesicht von Dämon kommen, um mir zu erklären, dass du dich scheinbar wegen mir so heftig aufregst und völlig austickst!«, grollte Dante dunkel und hämmerte die geballte Faust neben Neros Kopf gegen die Wand, nachdem er sich in Rage geredet hatte. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, wie sehr das doch an ihm nagte. »Warum kommst du nicht zu mir, wenn dich etwas beschäftigt, verflucht?! Ich dachte, wir sind Partner und vertrauen uns?!« »Was hätte ich denn bitte sagen sollen?! Oh übrigens, Dante, vielleicht erinnerst du dich noch an die Nacht, in der wir Sex hatten?! Nein?! Naja, auch egal... aber weißt du, seitdem bin ich irgendwie völlig verwirrt und kann nicht mehr klar denken, weil ich es einfach nicht vergessen kann. Aber hey, keine Sorge, obwohl es mir gefallen hat, werde ich meine Hände bei mir behalten, du musst also keine Angst haben, dass ich dich ausersehen mal angrapschen könnte! Ich hoffe, dass wird unsere Zusammenarbeit nicht allzu sehr behindern«, meinte Nero ironisch. Dante erstarrte, seine angespannten Schultern sackten herab, während er seinen Schützling ungläubig anstarrte. »Das ist dein Problem... dass es dir gefallen hat?!«, wiederholte er konfus. »Ja, genau das ist mein Problem!«, reagierte Nero aggressiv, da es ihn mächtig aufregte, dass der andere seine Sorgen offenbar nicht nachvollziehen konnte. »Ich wollte nie mehr als einfach nur normal zu sein und ein ganz stinknormales Leben zu führen, ich wollte nicht ständig wie ein Freak angestarrt und behandelt werden! Und jetzt merke ich, dass nichts davon funktioniert, dass ich anscheinend einfach nicht normal sein kann! Ich kann kein normales Leben führen, weil ich die Gefahr liebe, weil ich das mag, was wir tun, die Kämpfe, die Jagd... ich bin ja offensichtlich nicht mal in der Lage eine normale Beziehung zu haben und Kyrie zu lieben! Ich fühle für sie nicht einmal einen Bruchteil von dem, was ich in dieser einen Nacht mit dir empfunden habe! Ich... ich hab' das Gefühl, ich weiß nicht mehr, wer ich bin und was mit mir los ist... ich bin einfach nur verwirrt...«, die letzten Worte hauchte Nero nur noch und ließ den Kopf erschöpft gegen die Wand sinken, nachdem er sich den Frust von der Seele geredet hatte. Er hatte die Augen geschlossen, als wollte er sich dem Urteil seines Mentors ergeben. Dante starrte ihn einen Moment sprachlos an. Er hatte ja keine Ahnung gehabt... »Du hättest einfach mit mir reden sollen, Kid...« »Oh ja, klar, damit du dich über mich hättest lustig machen können?!«, stieß Nero ein humorloses Lachen aus. »Mach' ich mich etwa gerade über dich lustig...?« »Nein, aber... argh, verdammt...« Nero raufte sich frustriert die Haare und wandte sein glühendes Gesicht verbissen von Dante ab. »Ich hatte Schiss, dass sich irgendetwas zwischen uns ändert, ich... ich wollte nicht, dass du mich vielleicht rausschmeißt, wo ich endlich einen Ort gefunden habe, an dem ich mich wohlfühle, ich... ich wollte einfach nicht, dass du mich verabscheust...« »Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?! Ich glaube, du vergisst gerade, wer hier vor dir steht. Meinst du wirklich, dass ich dich wegen so etwas verabscheuen oder raus werfen würde?! Das ist dämlich«, grollte Dante ernsthaft verstimmt. Es kränkte ihn tatsächlich, dass Nero so von ihm dachte und offenbar recht wenig Vertrauen in ihn setzte... doch er schluckte seine eigenen Befindlichkeiten herunter, immerhin konnte er den Kleinen auch irgendwie verstehen. Es hatte eine Zeit in Dantes Leben gegeben, da hatte er ganz ähnlich wie Nero mit seinem Schicksal und seiner eigenen Existenz gehadert. »Aber-...« »Du willst normal sein?! Ich verrat' dir jetzt mal was - vergiss es! Du und ich, wir werden nie normal sein. Wir werden immer anders sein als die Menschen, die uns umgeben. Find' dich damit ab, nimm an, was du bist und lös' dich endlich von menschlichen Zwängen und Regeln. Wenn du jagen willst, dann jag'. Wenn du kämpfen willst, dann kämpf'. Und wenn du mit mir schlafen willst, dann sag es einfach und tu' es!« »Was?!« Nero riss die Augen auf und blinzelte schockiert. Er musste sich verhört haben, ganz eindeutig. Er starrte Dante an, völlig verunsichert... und kämpfte dieses dämliche Gefühl von Aufregung nieder, das urplötzlich und ungefragt in seiner Brust aufkeimte. »Du verarschst mich gerade, oder?!«, hauchte er zögerlich. Dante spielte mit ihm, das musste es sein - eine andere Erklärung konnte es gar nicht geben. Sein Mentor wollte sich wieder mal auf seine Kosten amüsieren und würde ihm sicher gleich schadenfroh erklären, dass er wieder mal auf ihn reingefallen war... »Nein, tu' ich nicht. Das ist mir vollkommen ernst.« In Dantes Blick veränderte sich etwas, die Luft zwischen ihnen schien plötzlich zu flirren und aufgeladen mit knisternder Spannung. Der Devil Hunter packte Neros menschliche Hand, zog sie zu seinem Schritt und presste die Handfläche gegen das Leder seiner Hose, unter der er eine ganz und gar unmissverständliche Härte erspürte. Nero musste schlucken, als er die mächtige Erektion bemerkte und das Bedürfnis zurückdrängte, über diese delikate Stelle zu streicheln und Dante damit vielleicht zum stöhnen zu bringen... »Oder fühlt sich das für dich etwa nach verarschen an...?«, raunte ihm der Ältere dunkel entgegen, dessen Augen hatten sich verengt, er sah ihn herausfordernd und lauernd an. »Wenn ich früher gewusst hätte, wie du fühlst, hätte ich mich nicht die ganze verdammte Zeit so zurückhalten müssen...«, knurrte er frustriert. Das ist ein Traum... das muss ein Traum sein! Dante würde doch niemals... oder vielleicht doch?! Nero starrte seinen Mentor perplex an, seine Augen flackerten unsicher zwischen dessen Gesicht und der Hand umher, die noch immer in Dantes Schritt lag... und das ziemlich selbstständig, denn der Devil Hunter hatte seine Finger längst zurückgezogen und Nero sich selbst überlassen. Als hätte er sich verbrannt, riss Nero seine Hand zurück, aber nur aus Überforderung und nicht etwa, weil er nicht gewusst hätte, was er am liebsten mit Dante tun wollte... doch er hatte das abstruse Gefühl, in einem Traum gefangen zu sein, aus dem er gleich knallhart erwachen würde. Er brachte kein Wort heraus, seine Kehle war wie zugeschnürt. Dafür war sein Mentor umso motivierter. Er drängte Nero mit seinem Körper gegen die Wand, schob ein Bein zwischen seine Schenkel und ließ seine Erektion schamlos gegen Neros Hüfte reiben, während er sich mit verhangenem Blick zu ihm herab neigte. Dantes Hand glitt über seine Brust zu seinem Kinn und dem verspannten Kiefer, den er umfasste, bevor er seinen heißen Mund gegen Neros Hals presste. »Wenn du mir das alles eher erzählt hättest, dann hätten wir uns dieses ganze Chaos sparen können, Kleiner. Ich hab' absolut nichts dagegen, mit dir zu schlafen, wirklich nicht. Nicht nach dieser Nacht mit dir, die einfach nur der Wahnsinn war...«, wisperte er ihm angetörnt ins Ohr. »Lass' uns das nochmal wiederholen. Lass uns ficken, als ob es kein Morgen gibt...« Nero kippte den Kopf mit einem gebrochenen Stöhnen in den Nacken, schloss berauscht die Augen und holte zittrig Luft, als ihn diese verlockenden Worte genau dort trafen, wo der Schmerz am süßesten war. Heiße Lust erwachte in ihm, Begierde entbrannte wie ein unbezähmbares Feuer und raubte ihm den Atem. Doch plötzlich schob sich das hässliche Bild von Dante mit dieser schwarzhaarigen, fremden Frau vor sein inneres Auge, überlagerte die wohlige Anspannung, die seine Vernunft zu lähmen drohte. Von wütender Empörung erfüllt riss er die Augen auf, stieß ein aggressives Zischen aus und aktivierte instinktiv seinen Devil Bringer, um Dante von sich zu stoßen und sich die dringend benötigte Luft zu verschaffen. Sein Mentor wurde zurückgeschleudert und geradewegs auf Neros Bett katapultiert, das ihm glücklicherweise eine allzu harte Landung ersparte. Er stemmte sich ächzend wieder auf die Ellenbogen hoch und schüttelte sich die wirren Haare lässig aus den Augen. »Ich hab' ja schon gemerkt, dass du es härter magst, aber dass du gleich so grob sein musst...«, schmunzelte er dreist. »Denkst du echt, dass ich dir dein Gesülze abkaufe, nachdem du vorhin noch mit dieser Frau rumgemacht hast?!«, knurrte Nero verstimmt und angepisster, als er eigentlich beabsichtigt hatte. Dantes Lippen verzogen sich zu einem lasziven, süffisanten Grinsen, seine blauen Augen funkelten amüsiert. »Du warst doch nicht etwa eifersüchtig, Kid?« »Das würde dir wohl so passen?! Ganz sicher nicht!«, erwiderte Nero viel zu hastig, während er spüren konnte, dass Hitze in seine Wangen kroch. Scheiße ja, er war eifersüchtig gewesen und durchaus verletzt, wie er jetzt erst verspätet erkannte. »Ich mag es nur nicht, wenn man mich den ganzen Abend über allein an der Bar hocken lässt, damit ich mir total bescheuert und nutzlos vorkomme...«, murmelte er mürrisch. »Diese Frau hat mich nicht die Bohne interessiert. Nachdem ich meine Infos hatte, hab' ich sie sitzen lassen. Du kannst Trish fragen, wenn du mir nicht glaubst. Der Einzige, den ich neuerdings flach legen will, bist du, weil ich seit dieser Nacht an nichts anderes mehr denken an, als daran, dich irgendwie wieder in mein Bett zu kriegen... und ich hab' mir wirklich schon die kreativsten Dinge ausgemalt, um dich dahin zu bekommen, wo ich dich haben will«, gestand Dante mit unverfrorenem Grinsen. Kannte dieser Kerl eigentlich gar keine Scham? Nero war fast neidisch auf dieses unerschütterliche Selbstbewusstsein, dass Dante an den Tag legte... und fühlte sich gerade dadurch noch viel heftiger zu dem älteren Hunter hingezogen. Er konnte nicht verhindern, dass sein Blick abermals an Dante hinabglitt, dessen Erregung war unübersehbar immer noch vorhanden, zeichnete sich gegen das dunkle Leder seiner Hose ab und erweckte in Nero das schier unkontrollierbare Verlangen, seinen Mentor dort anzufassen. »Nun komm schon endlich her...«, verlangte Dante mit schwerer Stimme, nachdem er die Musterung seines Schützlings bemerkt hatte und sein Unterleib als Reaktion unruhig zuckte. Seine hellen Augen blitzten wild und hungrig, schienen im dämmrigen Zimmer beinahe wie eisiges Feuer zu brennen. Er fixierte Nero auf eine Weise, die ihm die Knie weich werden ließ, so intensiv und fesselnd, als würde er ihm gedanklich bereits die Klamotten ausziehen und ihn sich nackt vorstellen. Wie ferngesteuert näherte er sich dem älteren Hunter, angezogen wie die Motte vom Licht. Plötzlich schien es nichts anderes mehr zu geben außer Dante, ihm und dem Bett, in diesem Zimmer, allein. Diesmal war keine Droge im Spiel und er wollte den anderen trotzdem, vielleicht noch heftiger als zuvor, gerade, weil es diesmal aus völlig freiem Willen geschehen würde. Sobald er in Reichweite war, setzte sich Dante auf, ergriff seinen Arm und zerrte ihn ungeduldig zu sich auf das Bett. Er landete auf dem Schoß seines Mentors, stützte sich instinktiv an dessen Brust ab, um nicht völlig unkontrolliert gegen ihn zu prallen. Sofort waren da große Hände, die sein Gesicht umfassten, doch er wich Dantes Lippen störrisch aus und verwehrte ihm und sich selbst den so heiß begehrten Kuss. Der Devil Hunter knurrte unzufrieden: »Ist das jetzt deine Rache?! Willst du mich so lang hinhalten, bis ich wahnsinnig werde und dich anbettle...?!« Dantes Hand packte seinen Nacken, grub sich in sein Haar und weiche Lippen schmiegten sich gegen die Linie seines Kiefers, was sich einfach verdammt fantastisch anfühle. Nero stieß unwillentlich ein Seufzen aus. »Vielleicht... du kannst dir nicht vorstellen, wie scheiße es war, dich mit dieser Frau sehen zu müssen«, brummte er eifersüchtig und gab sich nicht einmal mehr die Mühe, dass noch zu verbergen. Seine Finger kletterten wie von selbst über Dantes Brustkorb nach oben, erfühlten dessen starken, heißen Körper selbst durch die Klamotten hindurch, bevor er die Finger in seinen Nacken legte. Da war er wieder, dieser ungesunde Drang, sich Dante zu eigen zu machen, diese rasende, abnorme Besitzgier pulsierte wie Höllenfeuer durch seine Adern... und erschütterte ihn bis ins Mark. Er wusste noch immer nicht wirklich, was das zwischen ihnen war, aber er spürte einfach, dass Dante zu ihm gehörte und er wollte ihn nicht teilen müssen! »Doch, ich kann es mir vorstellen. Dafür muss ich nur an dich und Kyrie denken. Das macht mich wirklich regelrecht... sauer«, gab Dante offen zu und Nero war sprachlos, denn er hätte nie erwartet, dass der Devil Hunter tatsächlich so etwas - wegen ihm! - empfinden könnte. »Wenn ich gewusst hätte, wie sehr dich das stört, hätte ich das niemals getan...« Der Ältere fing sein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger, sodass er ihn ansehen musste. »Vielleicht sollten wir uns darauf einigen, dass Sex ab jetzt nur noch zwischen uns beiden stattfindet, hm?! Ich würde es nämlich auch ehrlich gesagt gern vermeiden, dass du mich wieder mit Yamato zu filetieren versuchst, weil du sauer auf mich bist«, zog ihn Dante mit ironisch schiefem Schmunzeln auf, was Nero schuldbewusst zusammenzucken ließ. Sein Blick fokussierte sich wie von selbst auf die Stelle, an der er Dante verletzt hatte und das schlechte Gewissen verfinstere sein Gesicht. Sein Daumen strich über die Ränder der Wunde, über das durchbohrte Material von Dantes Mantel. Wie konnte ich das nur tun? Beinahe hätte ich... »Hey...«, erneut hob Dante sein Gesicht an, er hatte die Augen verengt und sah fast so aus, als wüsste er ganz genau, was in Nero vor sich ging. »Mach' nicht so ein Gesicht, wenn du mit mir im Bett landest, das kratzt ehrlich gesagt an meinem Ego, Kleiner«, grinste er ihn großspurig an. Nero stieß die angehaltene Luft geräuschvoll aus. »Ich glaube nicht, dass dein Ego eigentlich noch sonderlich viel Zuwendung braucht...«, meinte er mit hochgezogener Braue, nachdem er sich wieder entspannt hatte und ein verhaltenes Schmunzeln seine Lippen bewegte. Jetzt war wirklich kaum der richtige Zeitpunkt, um solch düsteren Gedanken nachzuhängen... »Hm, da hast du recht, aber...« Dantes Stimme war eine einzige, rauchige Verführung. »Ich weiß ziemlich genau, was stattdessen deine Zuwendung braucht. Ich hab' da nämlich ein hartes, großes Problem...«, zur Untermalung seiner Worte bewegte sich Dante verführerisch unter ihm und rieb seine pralle Erregung dadurch spürbar gegen Neros Schritt, der noch immer mit gespreizten Beinen auf seinem Schoß hockte. Er schnappte aufgeregt nach Luft, köstliche Hitze flutete seinen Unterleib, während sich eine angenehme Schwerelosigkeit in seinem Kopf ausbreitete. Die Gewissheit von Dantes Verlangen, dessen überwältigende Präsenz... das alles war wie ein Traum. Sein ganzer Körper kribbelte voll froher Erwartung, wieder von seinem Mentor berührt zu werden, ihm wieder auf diese unerwartete Weise nahe sein zu dürfen. Nero konnte es kaum glauben... früher an diesem Abend hatte er noch gedacht, dass alles vorbei wäre, dass er sich sein Leben endgültig versaut und Dante verloren hätte. Und nun das! Er hatte Angst, dass dieser Moment im nächsten Augenblick wie eine flüchtige Seifenblase zerplatzen könnte, einfach nur, weil er in seinem ganzen Leben noch nie das bekommen hatte, was er wirklich wollte. Und jetzt... jetzt hatte er Dante, den er so verzweifelt begehrte, einfach so. Der junge Hunter stieß ein ersticktes Stöhnen aus, als Dantes Hände seinen Hintern packten und ihn forsch gegen seine harte Erektion pressten. Er warf den letzten Rest an Zweifel über Bord, als er die Finger in Dantes Haar krallte, diesen zu sich heranzog und ihre Lippen zu einem brennenden, heftigen Kuss vereinte. Dantes Arme umschlangen ihn fest, drückten ihn noch näher an diesen berauschenden, harten Körper, während seine Zunge ohne Zurückhaltung seine Lippen teilte und ihn eroberte. Der Devil Hunter grollte erregt, eine bestimmende Hand umgriff Neros Kiefer und er schob ihm seinen Daumen zwischen die feuchten Lippen, drängte seinen Kopf dominant in den Nacken, um mit dieser unglaublich heißen Zunge über sein Kinn und die so dargebotene Kehle zu lecken. »Sag mir, dass du mich willst«, knurrte Dante herrisch gegen die heftig pulsierende Ader unter seinen Lippen. »Ich will dich«, gestand Nero atemlos. Dantes Daumen hatte gerade seine Unterlippe herabgezogen und ihren Speichel auf der geschwollenen Haut verrieben, doch jetzt stockte er in der Bewegung und sah seinen Schützling mit ungezügelter Lust an. Nero konnte sich diesem intensiven Blick nicht entziehen. »Schlaf mit mir, Dante«, forderte er hitzig. Sein Mentor schloss für einen Moment die Augen und holte tief Luft. »Du machst mich echt fertig, weißt du das...?«, es klang nicht, als würde er wirklich eine Antwort erwarten und Nero hätte sie ihm auch nicht geben können, da seine Zunge kurz darauf auch schon wieder damit beschäftigt war, Dantes feuchten Mund in Besitz zu nehmen und dessen Lippen zu trotzen. Sie küssten sich mit unbändiger Lust und rasender Gier, raubten sich gegenseitig den Atem, verschlangen sich förmlich. Immer wieder musste Nero heftig nach Luft ringen, seine wundgeküssten Lippen kurz lösen, während heißer Speichel sein Kinn hinabrann, bevor sein Mentor wieder wie ein ausgehungertes Tier über ihn herfiel und mit der Zunge ungestüm seinen Mund fickte. Er drängte Nero den Mantel über die Schultern herab, zerrte ihm dann den Hoodie mitsamt seinem Shirt ungeduldig über den Kopf und sofort fuhren seine leicht rauen Fingerspitzen fiebrig über die erhitzte Haut seines Schützlings. Unstillbares Verlangen entfachte in seiner Brust, ließ ihn willig gegen die Hände seines Mentors drängen. Dante ließ ein tiefes Geräusch in der Kehle ertönen, ähnlich eines zufriedenen Knurrens, als er Nero besitzergreifend an sich zog und seine gewandte Zunge über die dünne Haut von dessen Schlüsselbein fuhr, bevor er sanft an dem schmalen Knochen knabberte. Seine Finger glitten über Neros zuckende Bauchdecke, passierten seine Seiten und strichen lockend am Bund seiner Jeans entlang. Das erweckte ein fast schmerzhaftes Ziehen in seiner Erektion und ließ den jungen Hunter angetörnt die Zähne in die Lippe graben. Er wollte so dringend von Dante dort berührt werden, wollte, dass sein Mentor die kräftigen, langen Finger um seinen Schwanz legen und ihn fest massieren würde. Allein die geistige Vorstellung davon machte ihn so wahnsinnig heiß, dass er lustvoll keuchte. »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie scharf ich die letzten Tage auf dich war... so oft wollte ich dich schon nehmen, dich endlich wieder spüren... « Dantes Zunge passierte seinen Mundwinkel und schlüpfte zwischen seine Lippen, er saugte an ihnen, sah Nero dabei mit verdunkelten, wilden Augen an, während er sein Becken in einer urtümlichen, eindeutigen Bewegung gegen ihn stieß. »Ich werde die ganze Nacht mit dir ficken...«, flüsterte er verheißungsvoll. Selbst durch Dantes Klamotten konnte er dessen rasenden Herzschlag spüren. Nero atmete erhitzt aus, auf erregende Weise schockiert, während prickelnde Schauer der Vorfreude durch seinen Körper rieselten. »Hrm, quatsch' nicht so viel... mach lieber«, murmelte er erstickt. »Sag' bloß, du bist prüde, Kid?! Das hab' ich aus unserer letzten Nacht gar nicht so in Erinnerung...« Er konnte Dantes drängenden Mund an seinem Hals spüren, das vibrierende Lachen, diese halb geöffneten Lippen, die so unglaublich anstößige Dinge wispern konnten. »Da hast du immer wieder meinen Namen geschrien und mich förmlich angefleht, dass ich es dir noch härter besorgen soll...«, wisperte ihm Dante schonungslos ins Ohr. Dessen rasche, tiefe Atemzüge verdeutlichten, dass auch sein Mentor diesem irrationalen Verlangen zwischen ihnen längst erlegen war. »Ngh, halt die Klappe... das ist... nicht wahr«, erwiderte Nero nach Luft schnappend, gegen jede Logik machten ihn diese obszönen Worte heftig an, auch wenn er das nicht zugeben wollte. Dantes Finger glitten über seine Brustwarzen, umkreisten diese erst zärtlich, bevor er in die empfindlichen Spitzen kniff, seine Zähne schonungslos in das weiche Fleisch grub. Er versteifte sich, zischte schmerzhaft erregt. »Oh doch, das ist wahr...«, erwiderte Dantes dunkle Stimme. »Aber vielleicht verwechsle ich das auch mit den Lauten, die du von dir gegeben hast, als du mich gefickt hast...«, grollte sein Mentor hörbar erregt und musterte das gerötete Gesicht seines Partners eingehend, sichtlich zufrieden über dessen enthemmten Zustand. Oh Fuck, wenn Dante so weiter redete, würde er in seiner Hose kommen, noch bevor sie überhaupt angefangen hatten, Ernst zu machen. Diese Anspannung, dieses überschwängliche, unkontrollierbare Verlangen war kaum auszuhalten! Nero krallte seinen Devil Bringer in das Leder von Dantes Mantel und zerrte ihm diesen ungeduldig von den Schultern, bevor er mit fahrigen Fingern das Kunststück vollbrachte, die Verschlüsse seines Holsters aufschnappen zu lassen, während Dante ihn schon wieder so forsch küsste, dass ihm Hören und Sehen verging. Der Devil Hunter schüttelte den Waffengurt mit seinen beiden Pistolen hektisch ab und warf ihn einfach achtlos beiseite, wodurch diese dumpf auf dem Boden aufschlugen, ein Geräusch, was Nero ehrlich verblüffte... und ihn zusätzlich anheizte, denn immerhin liebte Dante seine Pistolen, ging immer sorgsam mit den beiden Ladys um und dass er diese jetzt so nachlässig behandelte, weil er zu scharf war, um sich Gedanken darum zu machen, war irgendwie ziemlich erregend. Nachdem er Dante die Weste ausgezogen hatte, mühte er sich genau eine Sekunde mit den Knöpfen von dessen Hemd ab, bevor seine unruhigen Finger den Stoff einfach zerrissen und ihm rücksichtslos vom Körper zerrten. Seine impulsive Aktion entlockte seinem Mentor ein sensationelles, raues Stöhnen, nachdem ihre nackte Haut endlich aufeinanderprallen konnte und sie ihre erhitzten Körper aneinander drängten. Seine Hände blieben nicht still, machten sich sofort daran, Dantes Gürtel ungeduldig zu öffnen, sodass er die Finger seiner menschlichen Hand unter den Stoff schieben und das völlig erigierte und pralle Glied ergreifen konnte, woraufhin ihm Dantes Hüfte entgegen zuckte und dieser animalisch fauchte. Doch lange konnte Nero nicht in dem aufregenden Genuss schwelgen, seinen Mentor so in der Hand zu haben, in dessen unvergleichlich verhangene Augen zu sehen, denn Dante zerrte den Knopf seiner Hose auf, seine Finger glitten hinein, verschafften sich Platz, um die geschwollene Erektion seines Schützlings zu umfassen und fest zu pumpen. Der Winkel war nicht optimal, ihre halb geöffneten Hosen und die unbequeme Stellung engten ihre Bewegungen ziemlich ein und doch wollte keiner von ihnen auch nur einen Augenblick ungenutzt verstreichen, geschweige denn den jeweils anderen los lassen. Ihre lüstern verdunkelten Blicke verhakten sich ineinander, rascher, abgehakter Atem traf auf geschwollene, feuchte Lippen, während sie sich gegenseitig unnachgiebig stimulierten, als ob ihr Leben davon abhinge. Nero stöhnte, klammerte sich an Dantes Nacken und ließ den Kopf auf dessen Schulter sinken. Der Geruch des Devil Hunters stieg ihm in die Nase und berauschte ihn, dieser unverwechselbare Duft, vermischt mit dem Hauch eines herben Aftershaves. Er wollte mehr, viel mehr... wollte Dante noch näher sein. Er wollte endlich wieder mit ihm vereint sein! »Kid...« »Ngh... was!?« »Aufstehen.« »Hä...?« Nero verlor fast das Gleichgewicht, als Dante ihn plötzlich von seinem Schoß schob und er verdattert mit halb heruntergelassener Hose vor dem Bett stand. »Ausziehen«, grollte sein Mentor befehlend mit glühenden Augen, die Neros steil aufragendes Glied fixierten, während er sich die Stiefel von den Füßen zog und gedankenlos beiseite warf. Wie in Trance schüttelte Nero seine Schuhe ebenfalls ab und bemühte sich, in diesem benommenen Zustand halbwegs elegant aus seiner Hose zu steigen, ohne sich dabei der Länge nach auf die Fresse zu packen. Außerordentlich wenig hilfreich war dabei der Umstand, dass Dante auf seinem Bett lag, die Hüfte anhob und sich ebenfalls von seiner Hose befreite, um ihm damit einen einwandfreien, erotischen Blick auf seine enorme Erektion und seinen perfekt trainierten Körper zu gewähren. Gott, das war einfach nur... er konnte es immer noch nicht richtig glauben, dass das hier gerade wirklich geschah, wieder geschah - Dante und er, zusammen, mehr als scharf aufeinander und diesmal eindeutig aus freien Stücken. Dieses Mal würde es keine Ausreden geben, keine vorgeschobene Amnesie... und es fühlte sich so verdammt richtig an. Dante setzte sich an die Bettkante und packte seinen Schützling bestimmt an der Hüfte, um ihn wieder zu sich heranzuziehen. »Du hast einen absolut geilen Körper...«, erklang Dantes tiefe, dunkel verfärbte Stimme, als sein Blick bewundern und hungrig an ihm entlang glitt und er sich die Lippen befeuchtete. Auf diese Weise von seinem Mentor angesehen, so kompromisslos begehrt zu werden war unbeschreiblich berauschend. »Und dein Schwanz erst...« Dantes Finger umgriffen das heftig zuckende Glied an der Wurzel, bevor er sich nach vorn beugte und Nero, der unbewusst die Luft angehalten hatte, einen glimmenden Blick von unten herauf zuwarf. »Ich bin wirklich gespannt, ob du so gut schmeckst, wie du aussiehst...«, grinste er ihn aufreizend an. Moment... was?! Neros Herz schien auszusetzen und das Atmen vergaß er komplett, als er paralysiert dabei zusah, wie Dante träge über die gesamte Länge seiner Erektion leckte, bevor er diese mit einem verschmitzten Blitzen in den eisblauen Augen tief in seine Mundhöhle saugte. Oh. Mein. Gott! Er schnappte mit geweiteten Augen heftig nach Luft, während ein Stromschlag durch seinen Körper zuckte und er die Finger keuchend in dem weißen Haar seines Mentors vergrub, der ihn mit seinem talentierten Mund geradewegs in den Wahnsinn trieb. Seine Hüfte bewegte sich wie von selbst zu Dantes Schluckbewegungen, der die Augen hingebungsvoll geschlossen hatte, ihn leidenschaftlich mit seiner forschen Zunge bearbeitete und Nero damit ein absolut göttliches Prickeln im Unterleib bescherte. Geschickte Finger umfassten seine Hoden, kneteten diese im Rhythmus des glutheißen Mundes, der gemächlich an seiner Erektion auf und ab glitt. Dantes Zunge schnellte immer wieder hervor, kreiste um die freiliegende, empfindliche Spitze und leckte genüsslich die hervortretende Feuchtigkeit aus dem Schlitz. Jedes erregte Grollen aus Dantes Kehle vibrierte durch Neros begeistert zuckenden Schwanz und verknotete sich als pochendes Bündel in seinem unruhig drängenden Unterleib, wodurch er instinktiv immer öfter und fahriger in Dantes Mund stieß. Der schien den Kontrollverlust seines Schützlings zu genießen, nahm ihn sogar noch tiefer auf und umfasste seine Hüfte, um die ungesteuerten Bewegungen zu dirigieren. Nero warf den Kopf mit einem rauen Stöhnen in den Nacken, seine Hoden zogen sich schmerzhaft zusammen und er versuchte sich verzweifelt vom Kommen abzuhalten. Aber... allein die Gewissheit, dass sein Mentor da vor ihm hockte und seinen Schwanz im Mund hatte... Fuck, das war einfach nur geil! Dante schien seine missliche Lage zu bemerken, denn bevor er sich ergoss, entließ er sein feucht glänzendes Glied mit einem sinnlichen Brummen aus der Mundhöhle und blies den Atem neckend über die geschwollene Spitze. Nero kam es süßer Folter gleich, die kühle Luft nach dieser erhitzen Kehle auf seinem empfindlichen Schwanz zu verspüren und stöhnte frustriert. Doch bevor er weiter enttäuscht sein konnte, hatte ihn Dante schon auf das Bett geworfen und sich über ihn geschoben, um ihm den Schweiß von der heftig arbeitenden Kehle zu lecken und mit einem schmalen, verführerischen Grinsen auf ihn herab zu blicken. Man, es gehört verboten, wie heiß dieser Kerl aussieht, besonders jetzt... Dantes silberweiße Haare hingen ihm chaotisch in die Augen, seine Gesichtszüge waren gelöst, entspannt, viel weicher als sonst. Auf seinem breiten Brustkorb und den angespannten Sehnen seines Halses hatten sich Schweißtropfen gebildet, die Muskeln und Adern unter seiner glänzenden Haut traten sichtbar hervor und weckten das unbezähmbare Verlangen in Nero, seinen Mentor unbedingt berühren zu müssen. Er fuhr mit den Fingern Dantes stählerne Oberarmmuskeln entlang, fühlte die klar definierten Muskelstränge und die Kraft darin, was ihn unsäglich erregte. Irgendwie... stand er da drauf, auf das Wissen, dass Dante ihn bezwingen konnte, dass er ihn ohne Mühe würde festhalten können, während er ihn um den Verstand vögelte... Der Devil Hunter umgriff seine Handgelenke und pinnte seine Arme spielerisch neben seinem Kopf auf das Bett, dann ließ er sich auf ihn sinken, brachte ihre heißen Körper so endlich zusammen und ließ ihre Erregungen auf absolut atemberaubende Weise aufeinandertreffen. Nero keuchte benommen, warf den Kopf von einer Seite auf die andere, während sie sich wenig zurückhaltend am Körper des anderen stimulierten. Ihre prallen Erektionen rieben sich immer wieder aneinander, verteilten die hervortretende Feuchtigkeit auf den festen Muskeln und verschmierten sie zwischen ihren aneinandergepressten Körpern. Er bewegte sich fahrig zum Rhythmus von Dantes Becken, zitterte unkontrolliert unter jeder sensationellen Empfindung, die ihm sein Mentor hier verschaffte. Nie hätte Nero erwartet, das ihm das gefallen könnte, dass es ihn wirklich anmachen könnte, mit einem Mann zu schlafen, von Händen berührt zu werden, die größer und rauer waren als seine eigenen, einen Körper auf sich zu spüren, der hart und stark war, nicht so weich und sanft wie der einer Frau... doch es war so. Er war verdammt erregt und konnte sich jetzt schon kaum noch vorstellen, jemals wieder etwas anders zu wollen als das hier. Immerhin war Sex mit Dante wie eine Fahrt mit der Achterbahn, ohne Bremsen oder Sicherheitsbügel, voller Adrenalin, gefährlich... und einfach Wahnsinn. »Kid... wirklich... du killst mich...«, grollte Dante lustvoll, dann spürte Nero die Zähne seines Mentors, die sich betörend in seinem Hals verbissen, dessen schweren Atem über seiner Haut. Nero keuchte selbst heftig, sein Körper zuckte bereits unkontrolliert, ihm war furchtbar heiß, schwindelig und das unverkennbare Ziehen in seinem überreizten Schwanz kündigte an, dass es nicht mehr lang dauern konnte, bis er die Kontrolle verlor. »Oh nein, noch nicht...«, riss ihn Dante unbarmherzig aus seiner Lethargie. Plötzlich verschwand das herrliche Gewicht seines Mentors und ließ Nero enttäuscht und frustriert aufstöhnen, während er sich aufzurichten versuchte, um den Kontakt zu dem anderen Körper nicht zu verlieren. »Bleib liegen«, befahl Dante. Er wurde bestimmt nieder gedrückt und so dominant geküsst, dass er sich folgsam zurücksinken ließ, während er sich dem aufregenden Zungenspiel seines Mentors ergab. Zumindest waren seine Hände endlich wieder frei und er nutzte die Gelegenheit, um die Finger in Dantes kräftige Schultern zu krallen, seinen Nacken zu umschlingen und ihn mit den Nägeln zu markieren, die er begierig über seinen breiten Rücken zog. Er versuchte nach Dantes Unterlippe zu schnappen, erwischte sie mit dem Eckzahn, als Dante sich ihm entzog und knurrte ungeduldig, worauf ein tiefes, dunkles Lachen den Brustkorb des Älteren erschütterte, der sich weder an den Striemen auf seinem Rücken, noch an dem Kupfergeschmack seines Blutes zu stören schien. Vielmehr schien ihn die Leidenschaft seines Schützlings zu begeistern. »Bestie...«, knurrte er angetörnt, dann setzte er sich auf Neros Hüfte und presste die Hände auf seine Brust, um ihn abermals unten zu halten. »Weißt du, was man mit Bestien wie dir macht, hm...?!«, schnurrte er rau, beugte sich zu ihm herab, um sein Ohrläppchen mit den Zähnen zu fangen. »Man reitet sie.« Nero riss die Augen auf und schnappte heftig nach Luft, als der Devil Hunter unvermittelt seinen Schwanz packte und sich auf ihn sinken ließ. Er konnte überdeutlich fühlen wie er Stück für Stück in den heißen Körper über sich eindrang, wie er mit Dante verschmolz, der sich mit einem kehligen Stöhnen auf ihn sinken ließ und ihn ohne Vorbereitung in sich aufnahm. Nero biss die Zähne angestrengt aufeinander und hielt den Atem an, als er sich immer weiter in die enge Öffnung zwängte und den straffen Muskelring erbarmungslos dehnte. Völlig überwältigt drückte er den Kopf zurück ins Kissen, während ihm der Schweiß ausbrach. »Oh Fuck...«, ächzte er atemlos. Dieses Gefühl... es war einfach unbeschreiblich, als würde er kurz vor einer Explosion stehen, sein Körper glühte förmlich, sein Herz raste, seine Hände zitterten, als er die Finger angespannt in das Laken krallte und dieses gedankenlos in Fetzen riss. »Sag, wie fühlt sich das an...?«, verlangte Dante zu wissen, als er ihn ganz in sich aufgenommen hatte und abhakt nach Atem schöpfte. Nero konnte ihn nur sprachlos anstarren, während ihm der Kopf schwirrte. Der erwartet doch nicht ernsthaft eine Antwort?! Schweiß perlte über Dantes sich heftig bewegenden Brustkorb hinab, ein Anblick, der Nero schlucken und ihn die Lippen befeuchten ließ. Er warf seinem Mentor einen vielsagenden Blick durch verschwitzte Haarsträhnen zu, unfähig, auch nur noch einen verständigen Satz zu formulieren und Dante schenkte ihm ein diabolisches Grinsen, bevor er sich ein Stück zurücklehnte und sich langsam zu bewegen begann. »Ich muss zugeben, dass mir das Gefühl von deinem Schwanz in mir ziemlich gefällt...«, keuchte er rau. Nero kniff die Augen zusammen, schnaufte hektisch durch die Nase, während er sich dieser Flut an Reizen zu erwehren versuchte, die seinen Körper erschütterten. Dantes unverschämte Worte machten es nicht unbedingt besser. Die Reibung an seinem Glied war heftig, fast schmerzhaft und trotzdem so sensationell, dass es unstillbare Gier nach mehr in ihm weckte. Oh Gott... das halt ich nicht lange aus... Er konnte nicht widerstehen, er musste das einfach sehen, was er so intensiv spürte, öffnete die Lider flatternd wieder... und stöhnte seine Lust fast verzweifelt heraus. Wie Dante da auf ihm saß und ihn ritt, das war einfach zu verboten, zu scharf, zu unglaublich, um sich nicht in diesem Bild zu verlieren. Neros verlangender Blick glitt über den glänzenden Körper seines Mentors, die sich bewegenden Muskeln, über den hektisch arbeitenden Kehlkopf und das entrückte Gesicht, die halb geöffnete Lippen, denen absolut betörende, aufregende Laute entwichen. Dante war völlig hemmungslos und die Gewissheit, dass nur Nero ihn so sehen würde... er konnte sich nichts erregenderes vorstellen. Er ließ seine Augen tiefer wandern, zu dem steil aufragenden Glied, das bei jeder Bewegung schwankte, das nass und drängend glänzte, bis hin zu jener Stelle, an der sie nun verbunden waren... an der Neros eigener Schwanz immer wieder aus Dantes Körper auftauchte und in diesem mit einem feuchten Geräusch gleitend verschwand, in dem atemberaubenden Rhythmus, den der Devil Hunter rücksichtslos vorgab. Sein Mentor biss sich auf die Unterlippe, musterte Nero gierig, während er sein Becken noch ein wenig tiefer drängte und sich damit förmlich auf seinem Schützling aufspießte. Seine sonst so kühlen Augen schienen jetzt Funken zu sprühen, er berauschte sich selbst an dem Anblick des jungen Hunters, der keuchend und schwitzend und so herrlich entfesselt unter ihm lag, seine fahrigen Hände nutzte, um über die angespannten Schenkel und die arbeitenden Bauchmuskeln zu streifen, jedes Stück Haut des Älteren zu erreichen, dass er konnte. Nero stieß einen rauen Schrei aus, als sich die engen Muskeln um sein eh schon überreiztes Glied heftig zusammenzogen und packte reflexartig nach Dantes Hüfte, eigentlich, um dessen Bewegungen zu regulieren, doch sein eigener Körper übernahm ungefragt die Regie und sein Hirn schaltete sich ab. Er krallte die Finger in Dantes Haut, stieß seinen Schwanz in groben, unkontrollierten Bewegungen in den Körper über sich... und kam, in jenem Augenblick, in dem sich sein Mentor nach vorn fallen ließ, die Finger in seine Schultern bohrte und keuchend seinen Namen ausstieß, bevor er ihn mit gnadenloser Hingabe küsste. . . . . . . Etwas später lag Nero völlig erschöpft im Bett, auf der Seite, während wohlige Wärme und eine träge, angenehme Schwere seinen Körper eingenommen hatten. Seine Augen waren geschlossen und doch kam er nicht zur Ruhe, eben sowenig wie sein Herz, dass noch immer heftig schlug und Blut in seine unteren Körperregionen pumpte. An Schlaf war längst nicht zu denken... Schuld daran trug der Körper hinter ihm, der sich heiß und eng an seinen Hintern schmiegte, die Hand, die seicht über seine Brust und seine Bauchmuskeln streichelte und der Schwanz, der immer wieder in einem moderaten, langsamen Tempo in ihn glitt. Einen weiteren Anteil hatte sicher auch der schwere, heftige Atem seines Mentors, der über seinen Nacken strich und dessen kratzige Stimme, die ihm immer wieder anstößig neckende Worte ins Ohr wisperte und ihn angenehm beschämt lächeln ließ. Dante hatte ein Bein zwischen seine Schenkel geschoben, während er ihn langsam, aber auf äußerst intensive Weise nahm und Neros halbsteifes, eigentlich völlig erschöpftes Glied geduldig erneut zu ganzer Härte rieb. Von unersättlicher Sehnsucht getrieben drehte Nero seinen Kopf, damit er seinen Mentors erreichen konnte, der ihm sofort entgegen kam und seinen Mund in einen ungewöhnlich weichen, aber nicht weniger leidenschaftlichen Kuss fing. Dantes Bartstoppeln kratzten an seiner Wange, schabten über seine empfindlichen Lippen und er befand, dass er das Gefühl mochte, denn es machte den Moment absolut real. Irgendwie so musste sich wohl... Glück anfühlen. Nero wusste nicht mehr, wie oft sie es miteinander getrieben hatten, geschweige denn, wer wen wie gevögelt hatte... doch das war auch nicht wirklich wichtig. Wichtig war nur, dass er sich zufrieden und geborgen fühlte, wie schon lang nicht mehr. Er wollte diesen Moment einfach noch ein bisschen genießen, diese tiefe Befriedigung auskosten, bevor die Realität sie unweigerlich wieder einholen würde. Nero fürchtete sich doch ein wenig vor dem Moment, an dem sie auseinander gehen mussten, immerhin konnten sie nicht ewig in diesem Bett bleiben... auch wenn der Gedanke ziemlich verlockend war. Wie würde es jetzt zwischen ihnen weitergehen? Sex war ja eine Sache, Gefühle eine ganz andere. Dass Dante kein Problem damit hatte, mit ihm zu schlafen, war jetzt wohl mehr als klar, aber... er musste ehrlich zu sich sein. Reichte ihm das? Weiß ich nicht längst, was ich wirklich von ihm will...? Aber konnte er wirklich so egoistisch sein, nachdem, was er Dante angetan hatte?! Er hätte ihn beinahe getötet... weil er schwach war und dämlich noch dazu. »Hm, woran denkst du...?«, riss ihn Dantes raue Stimme aus seinen Gedanken, während sich warme Lippen gegen die empfindliche Stelle knapp unter seinem Ohr pressten. Dante hatte erschreckend schnell herausgefunden, was er mochte und wo er empfindlich war und nutzte dieses Wissen jetzt natürlich schamlos aus, um Neros Sturkopf zu zähmen. Das hätte ihm vielleicht Sorge bereiten oder ihn ärgern sollen... tat es aber nicht. Sein Mentor richtete sich ein wenig auf und musterte ihn eingehend. Der Devil Hunter sah nicht weniger erledigt aus als er selbst, doch auf eine gute Art und Weise. Seine Augen trugen einen gesättigten, weichen Ausdruck, den Nero noch nie an ihm gesehen hatte, der aber nicht minder aufregend und anziehend war. »Worüber zerbrichst du dir schon wieder den Kopf?« Nero wich seinem offenem Blick aus, unangenehm berührt und frustriert, dass gerade er nun diesen friedlichen Moment mit seinen Grübeleien zerstören musste. »Über gar nichts...«, erwiderte er schwach und wenig überzeugend. »Kid, ich kann förmlich hören, wie es hinter deiner Stirn arbeitet, wenn du dieses verkniffene, saure Gesicht machst«, zog ihn Dante schmunzelnd auf. Nero unterdrückte einen enttäuschten Laut, als er aus ihm glitt, denn sofort vermisste er die Wärme und das Gefühl, ausgefüllt, vereinigt zu sein und den anderen so grenzenlos in sich spüren zu können. Dante drehte den jungen Hunter an der Schulter ganz zu sich herum, legte einen Arm locker um dessen Hüfte, während er sich auf den Ellenbogen aufrichtete und den Kopf gegen seine Hand stützte. »Ich hoffe, du hast nur überlegt, ob es sich lohnt zu duschen, bevor wir die nächste Runde einlegen...?!«, fragte Dante mit anzüglich gehobener Braue, während sein Schmunzeln ein wenig verhalten wirkte, als wüsste er längst um seine wahren Gedanken. Nero verdrehte die Augen, obwohl er nicht verhindern konnte, dass seine Mundwinkel in die Höhe zuckten. »Du hast Probleme, echt, kannst du eigentlich auch mal an was anderes denken?!«, schnaubte er gespielt genervt, mühsam das dämliche Gefühl von Freude zurückdrängend. »Fällt mir schwer, vor allem in deiner Nähe«, grinste ihn Dante selbstsicher an. Nero musterte seinen Mentor eine Weile schweigend, bevor er zögerlich eine Hand ausstreckte und zaghaft über die Wunde an dessen Schulter strich. Obwohl sie inzwischen verheilt war, war sie doch weiterhin sichtbar, wie ein Mahnmal. Sein Gesicht verdüsterte sich, eine tiefe Qual zurrte ihm die Kehle zu. »Ich wollte nie gehen... nicht wirklich...«, wisperte er völlig aus dem Zusammenhang, während seine Finger die frische Narbe abtasteten, die ihn wahrscheinlich immer an seine Unfähigkeit erinnern würde. »Aber-...« Dante ergriff seine Hand und stoppte die Finger damit in der Bewegung. Seine Augen umwölkten sich dunkel. »Dann bleib«, war seine sachliche Erwiderung. »Und fang jetzt nicht wieder mit diesem Unsinn an.« »Ich hätte dich vorhin umbringen können!«, rief Nero plötzlich aufgebracht, wütend auf sich selbst, auf seine maßlose Dummheit und Naivität. Wie hatte er sich nur dermaßen leicht von einem Dämon einlullen lassen?! Er entzog Dante seine Hand, weil ihn dessen Berührung von klaren Gedanken ablenkte. »Richtig, du hättest. Du hast es aber nicht«, meinte Dante ungerührt und zuckte mit den Schultern, als wäre das alles völlig egal, als würden sie sich gerade über das Wetter unterhalten. Irgendwie regte das Nero nur noch mehr auf. Sollte Dante ihm nicht eigentlich Vorhaltungen machen und nicht so verdammt... verständig sein?! »Oh ja, für dich ist immer alles so einfach, nicht wahr?!«, fauchte er missmutig. Dante verengte die Augen seicht, ein sicheres Anzeichen, dass er wütend wurde und Nero jetzt wahrscheinlich lieber die Klappe halten sollte. »Nein, ist es nicht, aber du machst alles unnötig kompliziert«, erklärte er mit gefährlicher Ruhe. Aber natürlich konnte er es nicht lassen, auch noch Öl ins Feuer zu gießen. »Kompliziert?! Ich mach' mir einfach nur mehr Gedanken als du! Du machst dir ja nie über irgendwas 'nen Kopf!«, warf er ihm haltlos vor. Verdammte Scheiße... warum stritten sie sich jetzt eigentlich?! Das war nicht unbedingt das, was sich Nero als Abschluss dieser Nacht erhofft hatte, wirklich nicht... Dante lachte trocken und ziemlich humorlos. »Na immerhin machst du dir ja auch genug Gedanken für zwei, nicht?! Interessiert dich überhaupt, was ich denke, weil du ständig alles allein mit dir ausmachen willst?!«, fragte er plötzlich unterkühlt. »Vielleicht überrascht es dich, aber ich hab' durchaus auch einen Kopf, den ich sogar ab und an mal benutze...« Die Leidenschaft der letzten Momente war verschwunden, die plötzliche Distanz zwischen ihnen ließ Nero frösteln. Das hatte er ja wieder mal toll hinbekommen... Verflucht, Dante hat recht... Er hatte nur seine eigenen Ängste und Sorgen im Kopf gehabt, war nur mit sich selbst beschäftigt gewesen und damit, möglichst alles richtig und wieder gut zu machen, nachdem er so viel Mist gebaut hatte. Er hatte dabei gar nicht an Dante gedacht oder daran, ihn nach seiner Meinung zu fragen und mit ihm zu reden... wieder mal nicht. »Ich... es tut mir leid, natürlich interessiert mich, was du denkst-...«, verunsichert brach er ab, als sein Mentor plötzlich aufstand, seine Hose ruppig vom Boden auflas und sich mit schnellen, mechanischen Bewegungen anzog. Er konnte nur regungslos dabei zusehen, während ihm der Moment quälend unwirklich erschien. »Kommt mir aber nicht wirklich so vor...«, erwiderte Dante ausdruckslos und würdigte Nero keines Blickes. Dem jungen Hunter rutschte das Herz in die Hose... auch wenn er in diesem Moment gar keine trug, als er jetzt förmlich aufsprang, halb über seine Stiefel stolperte, nur um Dantes Handgelenke zu umfassen, als der gerade seinen Gürtel schloss. »Dante... bitte sei nicht sauer, okay? Du hast vollkommen recht, dass war blöd und egoistisch von mir, aber... ach verdammt...« Er fuhr sich unbeholfen mit den Händen durch die Haare, als er nach den richtigen Worten suchte. Dante half ihm nicht dabei, er wartete nur schonungslos ab. »Meinst du wirklich, ich will eines Tages aufwachen und dein Blut wieder an meinen Händen haben?! Ich würde es nicht überleben, wenn ich schuld daran wäre, wenn dir etwas passiert...«, gestand er mit bebender Stimme. Der bloße Gedanke überwältigte ihn und ihm wurde erst jetzt richtig bewusst, wie viel ihm Dante doch tatsächlich bedeutete. Er schätzte diesen Mann über alle Maßen, er verehrte ihn, vertraute ihm, fühlte sich ihm verbunden wie niemandem sonst... In den Augen des Devil Hunters veränderte sich etwas, seine Gesichtszüge verloren ihre Härte und wurden wieder etwas weicher. Nachsichtig seufzte er und hob seine Brauen kritisch. »Kid, ehrlich... überschätzt du dich nicht etwas? Du bist immerhin bei weitem nicht der Erste, der mir an den Kragen will und sicher auch nicht der Letzte. Ich muss dich bestimmt nicht daran erinnern, wie wie uns kennengelernt haben oder wie ich die Bekanntschaft von Trish und Lady gemacht habe?« »Der Unterschied ist nur... ich könnte dich wirklich verletzen! Ich-...« Nero presste die Lippen aufeinander und starrte auf seine Hände, erinnerte sich an die angenehme Schwere Yamatos, die unbändige Macht, die ihn durchströmt und die er so genossen hatte, die ihn so leicht verführt und verändert hatte. Er verzog das Gesicht bitter. »Ich könnte dir ernsthaft gefährlich werden. Yamato könnte es, das Schwert deines Bruders. Denkst du nicht, dass ich besser gehen sollte, nachdem, was passiert ist? Immerhin wäre ich in der Lage dich zu töten...« »Wärst du nicht«, erwiderte Dante so überzeugt, dass Nero den Blick wieder hob und ihn verwirrt ansah. »Du wärst nie in der Lage mich zu töten. Darauf habe ich die ganze Zeit vertraut, als du mich attackiert hast. Ja, du könntest es, du kannst Yamato benutzen, du hast die Fähigkeiten, aber du würdest es niemals tun«, er hielt kurz inne, betrachtete seinen Schützling schweigend und beinahe nachdenklich, bevor er ihm fast unsicher und in einer mehr als unüberlegten Regung vorsichtig einige Haarsträhnen aus dem Gesicht strich. Nero erschauderte unter dieser unerwartet sanften Annäherung, hielt den Atem an, während er von der jähen Transparenz seines Mentors überrascht, aber irgendwie auch so angenehm berührt war, dass er Dantes Hand nicht auswich, obwohl ihm derlei Zärtlichkeiten normalerweise wahrscheinlich unangenehm gewesen wären. Kurz hing Dantes Hand dann unschlüssig in der Luft, als er sich seiner Handlung doch bewusst wurde und er fasste kurzentschlossen kameradschaftlich nach Neros Schulter, um die Berührung auf eine Ebene zu führen, die ihnen beiden wesentlich vertrauter war. Da sich der junge Hunter nicht wehrte und auch nicht den Eindruck erweckte, als würde es ihn stören, ließ Dante seine Finger auf dessen warmer, nackter Haut liegen. »Nero, ich vertraue dir. Ich vertraue dir auf eine Art und Weise, wie ich sonst niemandem vertraue, nicht einmal Trish oder Lady. Bei dir würde ich jeder Zeit wieder meine Deckung fallen lassen und dir meinen Rücken zudrehen, weil ich weiß, dass ich mich immer auf dich verlassen kann. Du bist stärker, als du selbst glaubst, also mach' dir jetzt nicht schon wieder unnötig Gedanken um irgendwelche Dinge, die nur in deinem Kopf existieren, denn so was wie heute Abend wird nicht wieder geschehen, okay?« Nero war sprachlos, er wusste nicht, was er erwidern, geschweige denn, wie er reagieren sollte. Er hatte das Gefühl, komplett neben sich zu stehen und starrte Dante wahrscheinlich wenig geistreich an. Dass der eine so hohe Meinung von ihm hatte, ihm so bedingungslos vertraute... das war unglaublich. Dante neigte den Kopf leicht, als wartete er eigentlich auf eine Reaktion, dann seufzte er aber ergeben. »Ehrlich, du machst mich wirklich fertig, Kid...«, murmelte er weich und amüsiert. Seine warme Hand schob sich in Neros Nacken, sein Daumen drückte seinen Kiefer nach oben, sodass er seinem Mentor in die Augen blicken musste. »Ich will nicht, dass du gehst, okay? Weder heute, noch sonst irgendwann. Ich will, dass du hier bleibst. Du bist mein Partner, Nero, der Einzige, den ich wirklich vermissen würde. Und ich will weiterhin mit dir vögeln, aber das muss ich jetzt nicht extra erwähnen, oder?«, fügte er mit einem zaghaften, versöhnlichen Schmunzeln an. »Das, was wir zwei miteinander haben, ist einzigartig. Willst du das wirklich so einfach aufgeben, nur aus einer völlig dämlichen Sorge heraus!? Denkst du, dass ich das so einfach aufgeben will?!« »Nein, natürlich nicht...«, gab Nero widerstrebend zu. Wie hatte er auch wirklich so blöd sein können und es in Betracht ziehen, von hier verschwinden zu wollen?! »Aber... was genau haben wir denn miteinander...?«, fragte er dann beiläufig, versuchte dabei gelassen und nicht allzu neugierig zu klingen, als wäre es ihm eigentlich total egal. Schade nur, dass er schon immer mies lügen konnte... »Nun...« Dante grinste, schlang seine Arme nun ganz um ihn und zog ihn besitzergreifend an sich. »Wir mögen uns ganz eindeutig, kommen gut miteinander aus...«, seine Finger glitten tiefer und umfassten Neros Hintern, um diesen verlangend zu massieren, »... haben absolut geilen, fantastischen Sex...«, Dantes Augen waren sinnlich verschleiert, er beugte sich näher zu Nero, was diesen begehrlich schlucken ließ, »... können uns uneingeschränkt vertrauen...«, eine neckende Zungenspitze glitt über seine Lippen und ließ ihn zittrig ausatmen, »... und haben das Glück, dass wir nach einer heißen Nacht zusammen auf die Jagd gehen können, ohne dass ich mir krampfhaft überlegen müsste, wie ich meine Affäre möglichst elegant wieder loswerde!«, beendete Dante seine Ausführung mit einem unverfroren breiten Grinsen. Nero war schon wieder so benebelt, dass der Sinn der Worte erst recht verspätet bei ihm eintrudelte. »... echt jetzt?! Du blöder Arsch!« Er verzog die Lippen beleidigt, während sich Dante über sein rotes Gesicht und die Versuche, sich zu befreien und ihm eine zu verpassen, herzlich amüsierte. Er fing Neros Handgelenke mühelos ein und drückte diese gegen seine nackte Brust, um seinen erbärmlichen Widerstand zu beenden. »Hm, irgendwie macht mich das ziemlich an, wenn du sauer auf mich bist...«, raunte er belustigt und betrachtete seinen Schützling lüstern. »Du...- ngh!« Egal, was Nero noch hatte sagen wollen, es erstarb unter Dantes dominantem Kuss und obwohl der junge Hunter gerade noch ernsthaft mit dem Gedanken gespielt hatte, dem Kerl seine unverschämte Zunge abzubeißen, schlang er die Arme schon im nächsten Augenblick sehnsüchtig um den Nacken seines Mentors und ließ sich willig wieder zurück zum Bett dirigieren... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)