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Aquatic Memories

von

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meeting with you

Er liebt den Ozean. Die Weite. Den Geruch des Salzes in der Luft. Er hat sich schon immer dort wohl gefühlt. Doch nachdem er vor Jahren eine ihm wichtige Person irgendwo da draußen auf den Ozean verlor zog es ihn plötzlich in die Stadt. Er wollte plötzlich nicht mehr an das sanfte Geräusch der Wellen erinnert werden. Er wollte nicht mehr in diese unendliche Weite starren und schmerzhaft feststellen müssen, die Person zu der er sich so sehr hingezogen fühlt kehrt nie wieder zurück zu ihm. Deswegen lebt er nun 20 Meilen entfernt vom nächsten Küstenabschnitt in einer kleinen, aber geschäftigen Kleinstadt. Dort geht er nicht nur aufs College um Literatur zu studieren, gleichzeitig arbeitet er vorerst in einem Geschäft für Autoersatzteile.
 

Mit einem tiefen Seufzen lehnt er am Geländer beim Ententeich im nahe gelegenen Park und starrt ausdruckslos den Horizont an. Der einst so energiegeladene, stets gut gelaunte junge Mann mit den kupferroten Haaren der er einst war blieb zurück und ein mehr als nachdenklicher, ernster, abweisender Mann ist nun geblieben. Auch wenn er hier gute Freunde gefunden hat, bevorzugt er plötzlich verstärkt die Isolation. Er kann einfach nicht aufhören nachzudenken was damals passiert war und ob es etwas verändert hätte, wäre er kurzerhand mitgekommen. „Lavi“ vernimmt er nun eine bekannte Stimme nach ihm rufen und als er nun aufblickt bemerkt er einen vertrauten weißen Haarschopf sich ihm nähern.
 

Allen Walker ist zwar drei Jahre jünger als er selbst, doch er kommt wunderbar mit diesem aus und die Anwesenheit des Jüngeren hilft wahrlich oft ihn aus diesem erdrückenden Sumpf zu ziehen. Neben Allen ist eine zierliche, aber auch wunderschöne junge Frau, welche er ebenfalls zu seinen Freunden zählt: Lenalee Lee. Sie ist die Vernunft, wenn Allen wieder einmal versucht einen Blödsinn zu verzapfen und er ist darin involviert. „Allen-kun will unbedingt erneut ins Zentrum für Meereskunde. Dabei war sein Vorschlag dich kurzerhand mitzunehmen“ vernimmt er Lenalee gerade sagen, worauf der Weißhaarige nur rasch den Kopf nickt und nach kurzem Überlegen stimmt er rasch zu diese zu begleiten.
 

Auch wenn er nun hier lebte, so war er noch nie in dem von Lenalee genanntem Gebäude bisher gewesen. Wer weiß, es könnte sogar interessant für ihn werden.
 

„Sag, Lenalee, warum sagtest du vorhin er will erneut dorthin?“

„Weil er plötzlich jeden Tag dort verbringt“

„Es gibt aber einen wahrlich guten Grund dazu“
 

entkommt es rasch aus Allen, welcher rasch den Blick nun abwendet und eine leichte Röte auf den Wangen des Weißhaarigen ruht. Kurz schaut er den Jüngeren eingehend an, dann wuschelt er ihm durchs Haar und weist eines jener Lächeln auf, welches wahrlich schwer zu deuten ist. ‚Vielleicht ist es ja einer der dortigen Angestellten, welcher Allen offensichtlich den Kopf verdreht‘ denkt er sich gerade als er sich mit seinen beiden Freunden dem riesigen Gebäude nähert und ja, seine Interesse ist auf jeden Fall geweckt.
 

Kaum den Eintritt bezahlt ist seine Faszination für die Meereswelt schlagartig wieder erwacht. Eingehend beobachtet er jedes einzelne Aquarium bis ins kleinste Detail, dabei wundert er sich wieso er bisher noch nicht ein einziges Mal hier gewesen war. „Komm, Lavi, das Beste ist etwas abgelegen von hier“ vernimmt er Allen nun sagen, dessen Augen sichtlich aufleuchten und mit einem Nicken folgt er nun dem Jüngeren.
 

„Also was genau ist es, das dich hier wie magnetisch anzieht?“

„Du wirst ihn gleich sehen, Lavi, denn Allen-kun kommt nur wegen ihm hier her“
 

vernimmt er Lenalee mit einem Seufzen nun sagen, sieht fragend zwischen seinen Freunden hin und her und erst da bemerkt er wie die Röte auf den Wangen des Jüngeren doch um eine Spur mehr wird. ‚Wenn es kein Mensch aus Fleisch und Blut ist, was dann?‘ fragt er sich gerade geistig als sie sich nun einem Bereich nähern, der von der Beleuchtung her nun etwas dunkler wirkt. Nur gerade als Allen munter weiter spazieren will, wird dieser von einem Mitarbeiter des Zentrums mit einem strengen Blick gestoppt und er ist ehrlich gesagt nun neugierig, was sich da wohl im angrenzenden Raum befinden mag.
 

„Tut mir leid, junger Mann, aber Zutritt ist für dich in diesen Teil der Aquarienwelt verboten. Wegen dir müssen wir ständig die Scheiben ersetzen lassen, also wirst du auch kurzerhand für den Schaden aufkommen“ fängt der Mitarbeiter seine Predigt an Allen gerichtet an, welcher gerade sich nicht sonderlich wohl in seiner Haut fühlt und nur dank Lenalees Zurede ist er wenigstens in der Lage samt ihr diesen für ihn geheimnisvollen Bereich zu betreten. Einerseits kann er mit Allen mitfühlen, denn dieser hat sich offensichtlich sehr gefreut hier her zu kommen. Andererseits wächst die Neugier in ihm an was den Jüngeren an diesen Ort so fesselt. Obendrein will er auch noch herausfinden, weshalb sein Freund plötzlich damit belangt wird für eine Reparatur aufzukommen für die der Jüngere eventuell nichts kann.
 

Augenblicklich ist er sprachlos als er ein riesiges Aquarium nun sieht, in dem sich seltene als auch bedrohte Fischarten munter herum tummeln. Doch inmitten der gesamten Szenerie entdeckt er auf einmal etwas, dass er zuerst für einen Streich seines Geistes hält. Beim genaueren Hinsehen erkennt er aber einen jungen Mann mit langen schwarzen Haaren, wobei die dunkelgrauen Augen wachsam in Richtung der Glasscheibe gerichtet sind. Das Auffälligste ist aber neben dem Tatoo der schwarze Unterleib, der einem glatt an einen Meeressäuger erinnert. Nein. Das konnte nur ein illusionärer Trick sein. Soweit er wusste existierten Meermenschen doch nicht wirklich.
 

„Anfangs dachte ich auch, es ist vielleicht nur ein Mitarbeiter des Zentrums oder ein einfacher Schauspieler“ sagt Lenalee mit einem Lächeln zu ihm, nähert sich etwas dem Aquarium und winkt gerade dem jungen Mann zu, der sich der Scheibe nun zu nähern beginnt. „Warte mal, Lenalee, er ist echt?“ kommt es aus ihm hervor und sie nickt nur. „Ich gehe nach draußen und sehe nach Allen-kun“ fügt sie noch an, dann dreht sie um und geht, während er selbst nun knapp vor der Scheibe steht. So dieses Wesen verzaubert also seinen Freund. In kurzen Worten muss er sich eingestehen, dass dieser Meermann wahrlich eine Schönheit ist. Daher kann er auch verstehen, weshalb Allen lieber täglich hier anwesend ist als am College Vorlesungen zu verfolgen. Ehrlich gesagt würde er ebenso handeln, wäre er nicht noch immer an eine Person aus seiner Vergangenheit gebunden.
 

„Was für ein Glück, Moyashi ist nicht anwesend“ vernimmt er nun eine Stimme als er das Glas berührt und mehr als erstaunt den jungen Mann direkt vor sich in die Augen sieht. Erst da bemerkt er, dass die Hand des Meermenschen genau an der gleichen Stelle am Glas ruht wie seine eigene. Nebenbei bekommt er das Gefühl eingehend betrachtet zu werden. ‚Warte mal, Moyashi? Meint er etwa damit Allen?‘ schießt die Frage nun durch seinen Kopf, dabei kann er den Blick einfach nicht von diesem wunderschönen Meermenschen losreißen. Doch gleichzeitig während er länger dieses wunderschöne Wesen betrachtet, kann er den tiefen Schmerz in seinem Inneren wieder aufkeimen spüren. Denn ihm kommt es gerade so vor, dass ein gewisser Teil das Aussehen der ihm so geliebten Person so eben auf diesen Meermenschen überträgt.
 

„Laut Personal darf er nicht mehr in diesen Bereich“ bringt er nun die Worte hervor, dabei hat er wohl aus reiner Gewohnheit wieder jene Maske angelegt die seinem Umfeld andeuten soll er ist in Ordnung. Das der Meermensch aber in der Lage ist zu fühlen, was so eben in seinem Inneren vorgeht ist ihm nicht bewusst. „Allen wollte wohl, dass ich dich zu Gesicht bekomme so aufgeregt wie er am Weg hierher war“ sagt er noch, seine Stimme immer mehr ein fahler Abglanz von dem was sie eigentlich sein sollte. „Doch wenn ich ehrlich bin tut es weh jemanden wie dich eingesperrt in einem Aquarium zu sehen“ sagt er noch im leisen Ton, lächelt kurz, dann dreht er sich um und geht, dabei fühlt er deutlich wie ihm nun ein paar Tränen herabrinnen. Nein. Er kann nicht länger hier bleiben. Denn das Aussehen des Meermannes erinnert ihn zu sehr an die ihm geliebte Person welche er vor Jahren verlor.
 

Rasch sich die Tränen zur Seite wischend geht er nun auf Lenalee und Allen zu, welche im Atrium offensichtlich auf ihn gewartet haben. Das Leuchten ist immer noch in den Augen seines Freundes zu sehen als er sich direkt neben diesen setzt und eingehend den Boden anstarrt.
 

„Und, Lavi, wie findest du ihn?“

„Es schmerzt ihn anzusehen“
 

gibt er nun als ehrliche Antwort von sich, hat beide Hände nun direkt vor seinem Gesicht verschränkt und weiterhin diese Maske aufrecht die verhindert, dass seine Freunde auch nur ansatzweise bemerken wie kaputt er doch in seinem Inneren ist. Nur einer war in der Lage trotz seines schroffen und abweisenden Wesens auf ihn einzugehen und ihn zu verstehen. Doch an genau diese Person konnte er sich leider nicht mehr wenden.
 

„Lasst uns gehen“ bringt er kurzerhand nun hervor, steht auf und steuert auf den Ausgang des Gebäudes zu. In seinen Augen war es doch ein gewaltiger Fehler gewesen zu zustimmen hierher zu kommen. Denn mit dem Ozean verbindet er nicht nur die Freiheit, sondern auch den Verlust den er auf so schmerzvolle Weise zu erleiden hatte.

helping with the debts

Die Tage verstreichen unaufhaltsam, wo er gemeinsam mit Allen im Zentrum für Meereskunde gewesen ist. Die verpassten Lesungen würde er definitiv ohne jegliche Anstrengungen nachholen können. Doch vorerst ist ihm einfach nicht nach menschlicher Gesellschaft. Er konnte derzeit nicht ertragen auch nur in ein Gesicht jener Leute zu blicken, die ihn als Freund ansehen. Zurzeit ist er wahrlich gebrochen. Tränen rinnen ihm unaufhörlich die Wangen hinab, während er sich an die einfachsten Geplänkel mit seinem Geliebten zurück erinnert. Auch wie er endlich seinen Mut zusammen gefasst und endlich gestand was er wahrlich für den Anderen empfindet.
 

Während er so apathisch am Bett halb zusammen gerollt liegt, sich seiner immer noch andauernden Trauer hingibt, ruht sein Blick auf einem Foto das ihm noch von ihnen geblieben ist. Es ist an einem leicht bewölkten Tag am Strand geschossen worden. Obendrein war es sein eigener Geburtstag gewesen, den sie so verbracht haben. Erneut rinnen ihm nun die Tränen hinab, wobei er sich nun vollständig zusammen rollt und sein Gesicht zum Großteil in den Polster gepresst vergräbt. Schuld an seiner jetzigen Verfassung gibt er kurzerhand Allen, auch wenn dieser ehrlich gesagt ja nichts dafür kann.
 

Allen hat ihn doch damit nur helfen wollen auf andere Gedanken abseits des College zu kommen. Das ausgerechnet ein Meermensch in ihm wieder aufreißt was er über die Jahre hinweg gekonnt ignoriert hat konnte ja keiner Wissen. Schließlich hat er ja niemanden über seine Vergangenheit erzählt als er in diese Stadt umgesiedelt ist. Lange liegt er so da, das Foto an seine Brust gepresst, wobei er am Ende von all seinen Tränen erschöpft schließlich einschläft.
 

*-*
 

Er reagiert vollkommen überrascht als auf einmal Allen vor seiner Tür sich befindet. Mit einem leichten Murren lässt er den Jüngeren schließlich eintreten, wobei er das erste Mal seit Tagen in die Küche tapst. In Stille eingehüllt bereitet er einen Tee für sie beide als auch etwas zu essen zu. So gesehen ist das hier seine erste warme Mahlzeit seit Tagen.
 

„Lenalee macht sich sichtliche Sorgen um dich, weil du in den letzten Tagen nicht erreichbar bist“

„Tut mir leid, Allen. Hatte viel um die Ohren“
 

bringt er nun im sachlichen Ton hervor, sieht den Weißhaarigen nicht ganz an und streicht sich durch sein rotes Haar. Über die Jahre hinweg ist es so gewachsen, dass es ihm leicht über die Schultern geht. Er plant auch nicht sich dieses in ferner Zukunft schneiden zu lassen.
 

Kaum ist der Tee fertig serviert er seinem Freund gleich einmal eine Tasse, dann kümmert er sich um die Eierspeise, welche er für Allen zubereitet. Mittlerweile kennt er dessen unersättlichen Appetit schon und daher ist es schon vollkommen normal, für diesen mit zu kochen wenn dieser auf Besuch vorbei kommt.
 

„Sag, Lavi, ist wirklich alles in Ordnung?“

„Klar, warum fragst du nach?“

„Ehrlich gesagt bekomme ich nicht das Gefühl vermittelt, dass es dir gut geht“
 

vernimmt er den Weißhaarigen nur sagen, dabei dachte er immer von sich selbst, er wäre derjenige gut genug um solche Veränderungen in anderen Menschen zu erkennen.
 

Erneut herrscht Schweigen als er den Teller vor Allen hinstellt und sich mit einer Schale diesem gegenüber setzt. Gerade als er selbst zu essen beginnt bemerkt er den fragenden Blick des Jüngeren auf sich ruhen.
 

„Stimmt etwas nicht, Allen?“

„Ich wusste nicht, dass du Soba isst“
 

hört er diesen nun mehr als überrascht sagen, worauf ein trauriges Lächeln ganz kurz über seine Lippen huscht. Eine Angewohnheit, die er sich angelegt hat, nachdem die Person seines Herzens mit einem Schlag verschwunden war.
 

„Ich esse schon immer Soba, du hast nur nicht richtig aufgepasst, Allen“ sagt er darauf nur, lächelt diesen an obwohl ihm tief in seinem Inneren nicht danach zu Mute ist und hier muss er seinem Großvater für die zusätzliche Ausbildung danken, die ihm dieser zukommen hat lassen. So gelingt es ihm wenigstens nach außen hin den Schein zu wahren, alles um ihn herum ist in Ordnung.
 

Mit einem Nicken isst Allen an seiner Eierspeise weiter, wobei erneut Stille sie beide umhüllt.
 

„Warum bist du wirklich hier?“

„Weil ich deine Hilfe brauche“
 

sagt der Jüngere nun mit einem verlegenem Lächeln, der sich durch das Haar streicht und ihn direkt ansieht. Er weiß selbst nicht, wieso, aber irgendwie erhofft er sich, wo immer er Allen helfen soll, es hat nichts mit diesem Meermenschen zu tun.
 

*-*
 

Tage später steht er mit stoischen Gesichtsausdruck samt Allen vor dem Zentrum und ihm entkommt ein kurzes Seufzen. Wie in aller Welt hat er sich nur dazu überreden lassen diesen beim Abarbeiten seiner Schulden auch nur zu helfen. Na ja, so lange er nichts mit dem Meermenschen zu tun bekommt wird er jeglicher Arbeit nachgehen die ihm hier angeboten wird. Obendrein ist ein weiterer Job immer hilfreich wenn es darum geht die Miete zu bezahlen. Kurzerhand werden sie nun vom Verwalter des Gebäudes ins Innere gelassen, der ihm augenblicklich suspekt erscheint.
 

Er kann nicht sagen, wieso doch so ganz vertrauenswürdig scheint dieser Mann auf ihn nicht zu sein. Aufmerksam hört er genau zu, was konkret die Aufgaben sind welche sein Freund in der Zwischenzeit hier zu meistern hat und ein aufmunterndes Lächeln erscheint nun über seine Lippen. Wenn jemand den Unterhalter für die Kinder spielen kann, dann mit Sicherheit Allen Walker. Er selbst soll Tyki Mikk - wie sich der Verwalter ihnen vorgestellt hat - kurzerhand folgen und landet im Abrechnungsbüro des Zentrums.
 

„Wozu das Aquarium?“

„Das wirst du schon beizeiten sehen“
 

vernimmt er diesen nun mit einem süffisanten Grinsen sagen, dabei fällt ihm erst jetzt auf das dieses Aquarium keine sichtliche Abdeckung besitzt. Vorerst interessiert ihm was genau er hier als Arbeit zu tun hat.
 

Aufmerksam hört er zu und ehrlich gesagt ist Buchhaltung viel eher was für ihn als Ersatzteile für Autos zu verkaufen. Auch wenn er ja hiermit Allen hilft dessen Schulden ab zu abarbeiten, so kann er sich vorstellen langfristig die verschiedenen Rechnung in Angriff zu nehmen. Kaum das Tyki ihm hier im Büro allein lässt damit seine Arbeit beginnen kann setzt er sich an den Schreibtisch und ein ernster als auch konzentrierter Ausdruck ruht in seinem Gesicht.
 

*-*
 

Er reibt sich sein Auge, steht auf um sich etwas zu strecken und er kann ehrlich gesagt ein Gähnen nicht unterdrücken. Kurz blickt er sich im Raum um, dabei ist ihm als würde er das Geräusch von plätschernden Wasser vernehmen. Er geht nun auf das Aquarium zu um es genauer zu betrachten, dabei erschrickt er sich für den ersten Moment als er bemerkt wie diese dunkelgrauen Augen auf ihn gerichtet sind. Warte mal, wie kommt es das dieser Meermensch ausgerechnet hier im Abrechnungsbüro erscheint?
 

Für einen Moment ist er sich nicht sicher ob er sich das nicht einbildet, doch als er genau hinsieht ist da tatsächlich dieses wunderschöne Wesen das er bei seinem ersten Besuch hier zu sehen bekam.
 

„Wie...?“

„Die Erbauer dieses Gebäudes haben einen Teil des Aquariums integriert. Auf meinen Wunsch hin, damit ich ihn sehen kann“
 

hört er nun Tyki sagen, dabei ist ihm aufgefallen, dass der Meermensch wieder verschwunden ist.
 

„Es wäre besser ihn dahin zurück zu bringen, wo er her kommt“

„Und zulassen, dass vielleicht diesem armen Geschöpf in freier Wildbahn etwas passiert?“
 

bekommt er die Worte nun zu hören, wobei nun seine Arme verschränkt, sich bei der Wand anlehnt und eingehend den Verwalter des Zentrum für Meereskunde ansieht. Irgendwie lässt ihm dieses ungute Gefühl nicht los, dass dieser Meermensch sicher nicht aus freien Stücken hier ist. Obendrein gefällt ihm diese Ausstrahlung von Tyki ausgehend nicht. Er wird definitiv noch heraus finden was hier gespielt wird.

a name that's dear to me

So langsam kommt er in den neuen Arbeitstrott hinein. Meist sitzt er bis sehr spät in der Nacht im Büro und erledigt all die anfallenden Rechnungen. Dabei kann er dieses Gefühl nicht abschütteln eingehend beobachtet zu werden. Ab und an schafft es sogar Allen sich zu ihm ins Büro zu schleichen, dabei rollt er entnervt seine Augen wenn er dem Weißhaarigen dabei zusehen muss wie dieser fast schon am Aquarium klebt. „Da sind nur Fische, mehr nicht, Allen“ hat er ihm gesagt, ihm am Kragen gepackt und ist mit ihm hinaus aus dem Büro gegangen.
 

Ehrlich gesagt beginnt er sich wahrlich innerlich zu fragen, warum sein Freund so versessen auf diesen Meermensch zu sein scheint. Was soll da bitte großartig an einem Wesen sein, dass halb Meeressäuger und halb Mensch zu sein scheint? Nachdenklich wie er ist lehnt er an der Wand im Zwischengang das ihm zum Abrechnungsbüro führt und starrt dabei auf jenen Bereich, wo das Aquarium offen für die Fütterung ist. Meist wenn er eine kleine Pause braucht kommt er hierher. Dabei findet er sich immer wieder an diesen Meermenschen als auch seine eigene Vergangenheit denkend.
 

Ist es wirklich die Einsamkeit in seinem Herzen als auch die Sehnsucht, weswegen er glaubt in diesem bezauberndem Geschöpf seinen einstigen Geliebten zu erkennen? Ein tiefes Seufzen entweicht seinen Lippen. Seit fünf Jahren lebt er ein recht enthaltsames Leben. Nicht einmal auf ein Date ist er seit dem Verschwinden seines Geliebten gegangen, da er ja der Einstellung ist er würde diesen ja betrügen. Deswegen zieht er auch die Isolation immer eher vor anstatt sich auf etwas Neues einzulassen. Es ist wahrlich besser allein zu bleiben als erneut den Schmerz ertragen zu müssen wie jemand der dir wichtig ist dir entgleitet.
 

~*~*~*~*~*
 

Zwei Monate sind nun vergangen und anstatt das Allens Schulden endlich weniger werden steigen diese weiter an. Nachdenklich wie er ist sitzt er auf der Plattform, die auf der Oberfläche des Wassers treibt. Er versucht herauszufinden, ob dies nicht ein Trick des Verwalters ist um ja seinen Freund als billige Arbeitskraft anheuern zu können. Eine Hand ruht an seinem Kinn, sein Auge geschlossen um zu meditieren als er hören kann wie etwas das Wasser durchbricht. Kurzerhand öffnet er nun sein Auge und blickt mehr als überrascht in dunkelgraue Iriden, die eingehend auf ihn gerichtet sind.
 

Er hat seine Gründe, warum er meist einen großen Bogen um den Meermenschen macht. Doch die Hartnäckigkeit dieses Geschöpf ist doch auch recht erstaunlich, weswegen er diesmal zulässt mit diesem zu kommunizieren.
 

„Warum weichst du mir aus?“

„Was konkret willst du von mir?“
 

bringt er kurzerhand stoisch und leicht kühl hervor, hat seinen Blick auf dem Meermensch ruhend, welcher sich ihm nun nähert.
 

Erst jetzt fällt ihm beim näheren Hinsehen auf, das er sich das Aussehen doch nicht eingebildet hat. Diese dunkelgrauen Augen, welche früher immer so kalt und unnahbar zugleich wirkten. Das lange schwarze Haar mit teilweise indigoblauem Schimmer darin. Allein die Gesichtszüge seines Gegenübers erkennt er wieder. Doch anstatt sich zu freuen ihn nach so langer Zeit wieder zu sehen reagiert er kalt und distanziert.
 

„Du hast meine Frage nicht beantwortet“ vernimmt er den Anderen nun sagen, welcher sich der Plattform genähert hat und er weicht dem Blick aus den der Meermensch auf ihn gerichtet hat. Ein verächtliches Schnauben entweicht ihm aufgrund dieser Worte. Eigentlich könnte er diese Worte an dieses marine Lebewesen zurückwerfen. Außerdem ist er sich nicht einmal ansatzweise sicher, ob der Meermensch weiß mit wem er es hier zu tun hat. Kurz schließt er sein Auge, will nun aufstehen, doch er schwankt und fällt kurzerhand ins Wasser, dabei zieht er eine sichtliche Schmollmiene.
 

„Ich möchte wissen, warum du so verbittert geworden bist, Lavi“ hört er den Anderen nun zu ihm sagen als dieser ihm so nahe ist und er sieht ihn einfach nicht direkt an. „Wozu? Es bindet uns ja schließlich nichts aneinander. Obendrein gibt es schon jemand, der an dir interessiert ist“ antwortet er, Lippen fest aufeinander gepresst, eine Hand zur Faust ballend während er die schwimmende Plattform im Rücken und eine Hand auf seiner Brust ruhend fühlt.
 

Kurz darauf kann er fühlen wie er umarmt wird und während er sich fester auf die Lippen beißt kann er nicht verhindern, dass ihm nun ein paar Tränen die Wangen herab rinnen. Es tut verdammt weh. Es tut so verdammt weh auf diese Weise heraus zu finden, dass die Person seines Herzens offensichtlich nicht mehr unter den Lebenden weilt. Denn für ihn sind Meermenschen kurzerhand die Abbilder jener Verstorbenen, die von den Fluten für immer verzehrt wurden. Daher kann er seine Tränen nicht mehr länger zurück halten. Inmitten dieser Umarmung verweilt er so lange bis seine Tränen endlich versiegt sind. Dann schafft er es aus dem Wasser und geht.
 

~*~*~*~*~*
 

„Sag, Allen, was genau siehst du in ihm“ will er kurzerhand vom Weißhaarigen an ihrem gemeinsamen freien Tag wissen, liegt neben ihm im Gras und spielt mit einem herunter gefallenem Blatt als er vernehmen kann wie sich Lenalee ihnen nähert. „Na ja, i-ich habe durchaus tiefere Gefühle für Kanda“ vernimmt er diesen nun antworten, worauf er sich nun rasch aufsetzt und ihn eingehend ansieht.
 

„Kanda?“

„Ja, ich war der Meinung er braucht einen Namen“
 

sagt Allen nun während er sich durch sein weißes Haar streicht und sein Blick wird hart als auch abweisend. Wie in aller Welt kommt sein Freund an diesen Namen? Nur jene nahe zu seinem Geliebten wussten davon Bescheid. „Wie kommst du dazu ihm wahllos einen Namen zu geben, Allen? Obendrein, woher kennst du den Namen Kanda?“ entkommt es ihm nun, packt den Jüngeren am Kragen und funkelt ihn kalt an.
 

„N-nur die Ruhe, Lavi. Ich habe den Namen von meiner Aufsichtsperson gehört, deswegen habe ich den Meermenschen so genannt“ antwortet ihm nun der Weißhaarige als Lenalee direkt neben ihm steht und ihn streng ansieht. Verdammt, weshalb tickt er so rasch aus, nur weil er einen bestimmten Namen hört? Mit einem leisem ,Che‘ lässt er nun vom Jüngeren ab, dreht sich um und geht ohne auch nur ein weiteres Wort an seine Freunde zu richten. Seine Laune ist dementsprechend geladen. Daher erstaunt es ihn nicht ganz, dass seine Füße ihn ins Zentrum für Meeresforschung tragen. Das Meer hat schon von klein auf eine wahrlich beruhigende Wirkung auf ihn gehabt.
 

Er geht direkt zu jenem Aquarium, welches seit kurzem aufgrund Reparaturarbeiten für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist und beobachtet eingehend das Tummeln der Fische. Seine Miene bleibt stoisch als er deutlich bemerkt wie sich der Meermensch auf leichten Abstand zur Scheibe befindet. Offensichtlich ist dieses Lebewesen in der Lage von einem Aquarium zum Anderen zu Schwimmen genau wie die anderen Fische auch. Sein Auge schließend dreht er am Absatz um und geht, dabei fragt er sich gerade, warum er eigentlich noch bleibt. Ok, er hat zugestimmt Allen zu helfen, aber wenn dieser immer weiter Schulden anhäuft nur aufgrund eines Meermenschen zu dem der Jüngere sich hingezogen fühlt, dann kann er kurzerhand alles Schmeißen und gehen.
 

Ehrlich gesagt ist es nur Quälerei für ihn selbst. Also weshalb hat er nicht schon längst diesen Job hier aufgegeben? Warum ist er nicht schon längst weiter gezogen und hat die nötige Distanz erschaffen, die er gerade doch so sehr um sich herum haben will? So wahrlich fällt ihm darauf keine brauchbare Antwort ein. Denn irgendwie haltet etwas tief in seinem Inneren davon ab einfach so zu gehen. Als ob er hier noch die nötige Antwort finden wird, nach der er verzweifelt seit Jahren sucht.
 

~*~*~*~*~*
 

„Willst du darüber reden?“ vernimmt er diese Worte an ihm gerichtet als er sich auf der schwimmenden Plattform befindet, beide Füße ins Wasser baumelnd. Es erstaunt ihn doch sehr wie dieser Meermensch weiß, wann er hier ist und wie es ihm gerade innerlich zu Mute ist. Sein Blick ist eingehend auf die Decke gerichtet, sein Kopf ruht auf seinen verschränkten Armen.
 

„Ich bin Allen angefahren. Dabei ist mir das schon seit Langen nicht mehr passiert“ gibt er schließlich mit einem Seufzen von sich, den Blick weiter auf die Decke gerichtet. Er weiß ja selbst nicht, wieso er sich ausgerechnet an dieses marine Lebewesen wendet. Doch irgendwie kann er mit Lenalee nicht darüber reden was vorgefallen ist.
 

„Gab es einen bestimmten Auslöser?“

„Das er dich nach jemand benannt hat, der mir immer noch wichtig ist“
 

gibt er schließlich nun zu, wobei ihm ein kurzes Seufzen entweicht. Es ist offensichtlich für ihn, dass es ihm überhaupt nicht passt wie dieser Name so geläufig von einer anderen Person ausgesprochen wird. Früher hat er stets verneint, dass er durchaus eifersüchtig werden kann. Aber spätestens seit er seinen Freund so angefahren hat ist ihm klar bewusst, er verteidigt eisern alles was mit seiner großen Liebe zu tun hat.
 

„Du meinst, weil er mich kurzerhand Kanda nennt?“ vernimmt er die Frage des Meermenschen an ihn gerichtet und er nickt darauf nur als er sich nun aufrecht hinsetzt um ihn direkt ansehen zu können. „Ich finde ihn passend, wäre es daher in Ordnung für dich, wenn ich weiterhin mich Kanda nennen darf?“ hört er nun dessen weitere Frage, legt kurz nachdenklich den Kopf schief. Dann stimmt er zu. Auch wenn er nicht genau weiß was ihn genau dazu bewegt. Sein Blick nun über die Wasseroberfläche schweifend erinnert er sich nur all zu gut an die Momente, wo er daran erinnert wird seinen Geliebten nie andauernd nur bei seinem Vornamen zu nennen.
 

„Wieso hat Allen eigentlich so horrende Schulden, kannst du mir wenigstens das erklären?“

„Weil ich sicherlich mir nicht täglich ansehe, wie da jemand mich mit lüsternen Blick angafft und sich gleichzeitig noch einen runter holt“
 

vernimmt er den Meermensch recht schroff als auch abwertend sagen, worauf er kurzerhand blinken muss um zu begreifen dieser hat keinerlei Interesse an Allen Walker. So langsam kann er verstehen, warum man seinem Freund schließlich ein Verbot bekommen hat sich dieses bezaubernde Wesen weiterhin anzusehen. Mit einem leichten Grinsen schüttelt er schließlich seinen Kopf, da er das Bild nicht aus dem Kopf bekommt wie er selbst oft mit Mugen gejagt worden ist.
 

„Also, was konkret willst du von mir?“

„Herausfinden, warum du so bist wie du nun bist“
 

kommt die Antwort nun vom Meermensch, der sich nun teilweise aus dem Wasser erhebt und nun Stirn an Stirn sind. Er weiß zwar nicht, wieso oder warum, doch sein Herzschlag beginnt sich schneller zu werden aufgrund der Tatsache das dieses bezaubernde Wesen ihm nun so nahe ist. Lange sehen sie sich tief in die Augen, dann steht er kurzerhand auf und geht zurück ins Büro um sich weiter an die Abrechnungen zu setzen

the challenge begins

Mittlerweile verbringt er nun ständig seine Pausen anstatt wie geplant mit Allen nun mit dem Meermenschen. Meist fragt ihn dieser recht banale Dinge über die Weise wie er eigentlich lebt. Manchmal aber lehnt dieser sich an die Plattform an und beobachtet ihn nur eingehend. Es gibt aber auch einen einfachen Grund, weshalb er begonnen hat doch mehr Zeit mit diesem Wesen zu verbringen. Denn nachdem er den Jüngeren ohne jegliche Vorwarnung angefahren hat weiß er momentan nicht so recht wie er auf Allen eingehen soll.
 

„Sag, warum nennst ausgerechnet du mich nicht Kanda?“ bekommt er nun die Frage mit, wobei er nachdenklich zur Decke blickt und eine Hand ihm sacht am Knie berührt. „Weil ich mich noch nie daran gehalten habe“ kommt es nun mit einem verschmitzten Lächeln aus ihm hervor, wobei eine gewisse Traurigkeit rasch in ihm Überhand nimmt. Allein sich daran zu erinnern wie ihn sein Geliebter dafür stets mit seinem getreuen Schwert zu jagen begann setzt ihm dann doch zu. Langsam richtet er sich auf der Plattform auf, richtet seinen Blick auf das marine Lebewesen und irgendwie kann er spüren, dieser will ihn etwas Bestimmtes fragen.
 

Doch bevor der Dunkelhaarige etwas sagt ist dieser wieder im Wasser verschwunden und aufgrund der Schritte, die sich ihm so eben nähern weiß er ganz genau es ist Allen Walker. Mit einem tiefen Seufzen starrt er auf die Wasseroberfläche als sich nun der Jüngere ihm nähert. „Ah, hier bist du also, Lavi“ vernimmt er den Weißhaarigen gerade sagen als er sich langsam umdreht und auf diesen nun zugeht. Ehrlich gesagt ist es für ihn als wäre es auf einmal eine unwohle als auch leicht angespannte Bande zwischen ihnen während sie gemeinsam nun heimwärts aufbrechen. Dabei weiß er den Grund dahinter auch nicht.
 

~~*~~*~~*~~
 

Kurzerhand nickt er nur als er zustimmt den Jüngeren zu sich nach Hause zu begleiten und seine beiden Hände ruhen in seinen Hosentaschen. Dabei ist er gedanklich bei Kanda, der ohne Worte es durchaus schafft ihn zu erreichen. Nur wie, das ist hier für ihn die große Frage. Außerdem beschleicht ihn auf einmal dieses Gefühl tief in seinem Inneren, dieser scheint durchaus zu wissen was da so sehr an seiner Seele nagt. Mit einem Seufzen schließt er kurz sein Auge und hat geistig vor sich wie ihm dieses marine Lebewesen recht nahe gekommen ist. Aus seiner eigenen Sicht her gibt es nur eine Person, die ihm wichtig ist und die verschwand irgendwo weit draußen am Ozean vor fünf Jahren.
 

„Lavi, hörst du mir überhaupt zu?“

„Bitte was? Verzeih mir, aber ich war wohl im Gedanken“
 

bringt er nun verlegen hervor, reibt sich im Nacken und sieht den Jüngeren um Verzeihung bittend an. Dabei will einfach nicht aus seinem Kopf, dass Allen ja tiefere Gefühle für den Meermann in sich trägt. Demnach wäre es wohl besser er bleibt auf Distanz. Nein, besser noch, er verlässt die Stadt ohne auch nur eine Nachricht zu hinterlassen. Denn dann hat der Jüngere freie Bahn und er kommt sich nicht als ungewolltes Hindernis in der aufkeimenden Beziehung vor.
 

Trotzdem versteht er immer noch nicht, warum er so sehr aus der Haut gefahren war als er vom Jüngeren erfuhr wie dieser kurzerhand den Meermenschen genannt hat. Im Grunde genommen weiß er ja, er sollte realistisch agieren und endlich akzeptieren das sein Geliebter wohl damals in diesem Sturm ums Leben kam. Doch irgendwie kann und will er einfach nicht loslassen.
 

„Ist es wegen Kanda?“

„Nein...“
 

bringt er nur knapp hervor, beißt sich fest auf die Unterlippe, ballt unbemerkt eine Hand zur Faust und wendet dabei den Blick seitwärts ab. Allen ist doch im Grunde genommen sein Freund. Da sollte er sich doch für diesen freuen, dass der Jüngere endlich jemand gefunden hat den er liebt. Doch irgendwie fällt es ihm ehrlich gesagt wahrlich schwer sich auch nur ansatzweise vorzustellen wie Allen mit diesem marinen Lebewesen eine fixe Beziehung startet.
 

„Ist es, nur weil er aus dem Meer stammt, dass du dich in ihn verliebt hast?“ stellt er nun die Frage gleich an Allen als sie dessen Wohnung endlich erreichen und mehr als ernst den Jüngeren direkt in die Augen sieht. Er muss verstehen was hier in seinem Freund vor sich geht, dann kann er dementsprechend auch agieren.
 

„A-also ich.... es sind seine Augen und seine Ausstrahlung, die mich so verzaubert haben. Anfangs wusste ich ja selbst nicht, wieso ich täglich hingehe, doch mit der Zeit ist mir dann klar geworden das ich mich wohl in ihn verliebt habe“ fängt Allen nun an zu erklären, der nun eine sichtliche Röte auf den Wangen ruhend aufweist als er sich im Nacken reibt und nebenbei leicht den Blick senkt da ihm dieses Geständnis wohl peinlich ist. Irgendwie hallen auf einmal die Worte seines Geliebten durch den Kopf, dass er so etwas nur recht oberflächlich sieht und an solchen Menschen nicht interessiert ist. „Also gehst du nur auf die äußeren Dinge“ murmelt er leise vor sich hin, schließt mit einem Seufzen sein Auge und just ist seine Entscheidung nun gefallen. Er wird wohl mit Allen um Kandas Herz kämpfen, egal welche Mittel und Methoden er dabei einsetzen muss.
 

~~*~~*~~*~~
 

„Du wirkst wahrlich entschlossen“ vernimmt er die Worte gerade als er über einigen Rechnungen sitzt und als er seinen Blick wendet bemerkt er Kanda am Rand des Aquariums mit verschränkten Armen angelehnt.
 

„Du bist wütend und lehnst immer noch den Fakt ab, dass derjenige dem dein Herz gehört gegangen ist“

„Was weißt du schon darüber?“
 

faucht er plötzlich den Dunkelhaarigen an, springt vom Drehsessel auf und blitzt kalt das marine Lebewesen an, wobei die dunkelgrauen Augen direkt auf ihn gerichtet sind.
 

„Ich kann es kurzerhand selbst spüren. Außerdem ist da sehr viel an Schmerz, Vorwürfen und Trauer anwesend“ antwortet Kanda kurzerhand darauf als er sich diesem nähert und zum ersten Mal ist er diesem so nahe, dass er ihm tief in die Augen sehen kann da seine Stirn die des Meermannes berührt. Dabei ist er wahrlich überrascht als er auf einmal fühlt wie ihn dieser nun an der Wange berührt. Gleichzeitig fühlt er wie sich nun sein Herzschlag zu verschnellern beginnt. Dabei fragt er sich warum ausgerechnet ein Lebewesen aus dem Ozean genau dies bei ihm auslösen kann.
 

„W-Wieso bringst du mich so durcheinander?“

„Meermenschen haben die Gabe der Empathie, deswegen weiß ich was zur Zeit in dir vorgeht“

„T-trotzdem, es wäre besser du würdest damit aufhören“
 

sagt er nun zu Kanda, dem er weiter tief in die Augen sieht und ungern muss er sich hier eingestehen, er fühlt sich durchaus wohl in dessen Nähe. Aber zu wissen, dass Kanda in der Lage ist zu erkennen in welchen emotionalen Turbulenzen er sich befindet ist doch etwas erschreckend. Irgendwie verweilt er so recht lange, sein Auge schließend und die aufwallende Wut von vorhin ist recht schnell abgeflaut. Ob er nicht doch über die Jahre des Wartens hinweg vom Verhalten her einiges von seinem Geliebten abgekupfert hat? Denkbar wäre es durchaus.
 

~~*~~*~~*~~
 

An seinem freien Tag hat er zugestimmt diesen gemeinsam mit Allen und Lenalee zu verbringen. Dabei muss er über sich ergehen lassen, dass sich ihr großer Bruder zu Besuch befindet. Zum Großteil schweigend sitzt er im Wohnzimmer von Lenalee, welche gerade am Kochen ist während neben ihm am Sofa Allen sitzt und sie beide gerade sich geduldig anhören müssen welchen erfolgreichen Durchbruch Komui in der Nanotechnik gelungen ist. Doch tief in den Gedanken ist er bei einem Wesen. Dem Meermenschen Kanda. Warum und weshalb sich seine Gedanken plötzlich um diesen kreisen ist für ihn unerklärlich. Denn schließlich ist sein Herz immer noch fest vergeben. Trotzdem spürt er klar diese Angezogenheit zu diesem marinen Lebewesen tief in seinem Inneren.
 

Erst am Abend gelingt es schließlich sich von Lenalee loszueisen und er spaziert durch die Straßen erst einmal in Richtung seiner eigenen Wohnung. Auf einmal kommt ihm ein Gedanke auf. Wenn er schon in diesem Kampf gegen Allen antritt, dann sollte er doch durchaus versuchen auf seine Weise heraus zu finden was Kanda denn nun mag und was nicht. Ohne es selbst zu bemerken erscheint ein Lächeln auf seinen Lippen als er sich sehr gut daran erinnert wie der Dunkelhaarige ihm gegenüber zugab keinerlei Interesse an Allen zu haben. Also stehen somit seine Chancen durchaus hoch.

gathering clues

Wie schnell die Zeit doch vergeht. Mittlerweile schneit es draußen und auf den Straßen lässt sich schon erahnen wie nah Weihnachten vor der Tür steht. Mit einem Gähnen lehnt er sich gerade in seinem Drehstuhl zurück und blickt auf die Bilanzen, welche er so eben erledigt hat. Etwas wurmt ihn an den Einnahmen sehr. Es sind stets horrende Summen. die einlangen. Nur, wofür genau? Er wird es schon noch herausfinden. Auch was es an sich damit zu tun hat, dass dieses Zentrum für Meeresforschung einen Meermenschen behaust. Kurzerhand steht er nun auf, streckt sich etwas und er beschließt sich erst einmal einen Tee zu kochen.
 

Kurz ist er in seine Gedanken versunken als er sich beim offenen Teil des Aquariums anlehnt, sein Auge schließt und darauf abwartet das der Kessel zu pfeifen beginnt als er deutlich fühlen kann wie sich Arme um ihn schlingen. Ein Seufzen entweicht seinen Lippen. Denn erst seit kurzem hat sich Kanda wohl angewöhnt ihm auf diese Weise etwas Mut als auch Kraft zu verleihen. „Etwas nagt an deiner Seele“ vernimmt er nun dessen Worte, nickt darauf nur und seine Hand ruht nun auf der des Meermenschen.
 

„Was kannst du mir denn über den Verwalter sagen?“

„Er ist ein schrecklicher Mann, der nur an sich selbst als auch den Profit denkt“
 

hört er ihn nun sagen als er sein Auge wieder öffnet und ein ernster Ausdruck auf seinem Gesicht ruht.
 

„Ist er der Grund, weshalb du hier lebst?“

„Ja, ich wurde von meiner Familie getrennt, eingefangen und hierher gebracht“

„Deine Familie?“
 

stellt er nun die Frage, dabei wendet er seinen Kopf so, dass er Kanda direkt ansehen kann. Auf einmal herrscht Stille und er kann deutlich fühlen wie der Meermensch beginnt sein Gesicht in seinen kupferroten Haaren zu verstecken. „Tut mir leid“ murmelt er nur, streicht dabei über Kandas Arm und genau in diesem Moment meldet sich der Teekessel.
 

~~*~~*~~*~~
 

Nachdenklich wie er in letzter Zeit so ist sitzt er inmitten einer wichtigen Vorlesung und während er mit halben Ohr zuhört beginnt er in seinem Block in der ihm von seinem Großvater beigebrachten Schrift Notizen zu machen. Dabei ertappt er sich wie er die Worte Befreiung, Meer als auch Aufdeckung schreibt. Ob er Allen und Lenalee mit einbeziehen soll? Ab einen bestimmten Zeitpunkt wird er wohl oder übel auf die Hilfe seiner Freunde angewiesen sein. Denn so ganz allein wird seine geplante Aktion Kanda die Freiheit zu schenken mit Sicherheit scheitern.
 

Doch zuerst muss er auch von seiten des Meermenschen mehr erfahren um überhaupt so eine irrsinnige Aktion in die Wege leiten zu können. Er will ihn einfach besser kennen lernen um so die richtige Entscheidung fällen zu können. Gerade als er aus der Vorlesung geht und sich im Freien befindet kommt ihm auch schon der Weißhaarige entgegen. „Hey Lavi, wir sollen umgehend ins Zentrum für Meereskunde. Man erwartet von uns die Säuberung als auch Fütterung in jenem Bereich wo ich ja allein nicht mehr hin darf“ vernimmt er Allen nun zu ihm sagen, der sich verlegen im Nacken streicht und ein tiefes Seufzen entweicht seinen Lippen.
 

Umgehend macht er sich mit Allen nun auf den Weg. Dabei weißt er eine recht emotionslose Miene auf beim Betreten des Zentrums. So wie er nun angefangen hat den Meermenschen einzuschätzen lässt dieser wohl niemanden mehr genauer an sich heran. „Allen, lass dir zeigen was die Fische denn bekommen. Ich übernehme den Tauchgang“ richtet er nun diese Worte an den Jüngeren, begibt sich in den Zwischenbereich wo er gleich einmal sich bis auf die Boxer sich auszieht und ins Wasser springt, bevor Lulubell, eine der Angestellten hier ihm Pressluftflasche, Tauchanzug, Flossen und Tauchermaske bringen kann. Auch wenn er weiß, er kann höchstens für zwei Minuten die Luft anhalten, seine Entscheidung ist ohne Gerät zu tauchen um Kanda ja nicht zu erschrecken.
 

Genau in dem Augenblick wo er den Kopf unter Wasser hat bemerkt er eindeutig wie etwas zielstrebig auf ihn zuschwimmt. Bevor er aber darauf reagieren kann spürt er plötzlich sanfte Lippen auf seinen eigenen ruhen. Eine leichte Röte taucht nun auf seinen Wangen auf, dann beschließt er sich auf diesen Kuss vom Meermenschen ausgehend einzugehen. Eine vertraute wohlige Wärme durchströmt seinen Körper. Leider ist dieser Kuss recht schnell vorbei und erst jetzt bemerkt er einen Glanz inmitten dieser dunkelgrauen Iriden, der ihm doch mehr als bekannt ist. „Yuu“ murmelt er leise vor sich hin als er beide Hände dieses marinen Geschöpfes nun auf seinen Wangen fühlt. In diesem Moment scheint alles um ihn herum zu verschwimmen. Alles was er nur noch wahr nimmt ist die Anwesenheit seines Geliebten. „Keine Sorge, du kannst nun frei atmen. Ganz so als wärst du an der Oberfläche“ vernimmt er Kanda nun sagen, nickt darauf nur und beginnt nun sich daran die aufgehalste Arbeit zu erledigen.
 

~~*~~*~~*~~
 

Insgesamt dauert es doch mehrere Stunden bis das riesige Becken gesäubert, die Anwohner alle mit Futter versorgt sind. Gemeinsam mit Allen hat er noch Kandas medizinische Daten aktualisiert, wobei der Meermensch darauf bestanden hat das er ihn berührt und nicht Allen. Danach ist er mit dem Weißhaarigen direkt zu Tykis Büro aufgebrochen, der offenba gerade am Telefonieren ist und mit einem Handzeichen andeutet zu warten. Dabei mag er nicht was er an Brocken von diesem Geschäftsgespräch aufschnappt. Wobei, früher hat er sich stets bei seinem Großvater darüber beschwert nie Dinge vergessen zu können, die er in Gesprächsfetzen aufgeschnappt hat.
 

// Er plant also noch weitere Meermenschen zu fangen und an Organisationen wie Seaworld zu verkaufen // schießt der Gedanke gerade durch seinen Kopf, presst fest seine Lippen zusammen und ein gewisser Groll kommt so eben in ihm auf. Auch wenn Allen mehr Freund als -Rivale ist, so weiß er der Jüngere ist halt nur hoffnungslos in eine Erscheinung verliebt. Dementsprechend wird ihm Allen sicherlich zur Hand geht sobald er ihn darum bittet ihm damit behilflich zu sein Kanda zurück in den Ozean zu bringen. Dorthin, wo der Meermensch hingehört und wo sich auch dessen Familie befindet



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  lula-chan
2018-11-06T21:08:02+00:00 06.11.2018 22:08
Tolles Kapitel. Gut geschrieben. Gefällt mir.
Uii. Da hat sich Rabi aber etwas ausgedacht. Hoffentlich klappt es.
Ich bin schon gespannt, wie das weitergeht, und freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Von:  lula-chan
2018-08-03T11:09:12+00:00 03.08.2018 13:09
Tolles Kapitel. Gut geschrieben. Gefällt mir.
Rabi hat es auch echt nicht leicht mit seinem Gefühlschaos. Na mal sehen, wie das weitergeht. Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.

LG
Von:  lula-chan
2017-11-13T14:42:22+00:00 13.11.2017 15:42
Schönes Kapitel.
Lavis Gefühlswert ist ja richtig durcheinander. Kanda macht sich auch richtig Gedanken. Hoffentlich klärt sich das zwischen den beiden noch.
Bin schon gespannt, wie es weitergeht, und freue mich auf das nächste Kapitel.

LG


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