Swapped Love von DDDracooo ================================================================================ Kapitel 7: Etwas Neues ---------------------- 7. Etwas Neues »Also hast du dir was überlegt?«, fragte Rose, nachdem sie am späten Abend auch wieder in die Wohnung zurückgekehrt war. »Ich habe entschieden, dass es keinen Sinn macht irgendetwas Verbotenes zu machen. Lass uns doch einfach warten, bis sie uns es selbst erzählen. Oder wir beobachten sie weiter, ohne in ihre Privatsphäre einzugreifen.« Rose schien von seiner Antwort nicht wirklich begeistert zu sein. »Ich hätte nicht gedacht, dass du so feige bist, Malfoy!« Mit den Worten drehte sie ihm den Rücken zu und Scorpius schaute sie unwohl an. »Nur damit du es weißt, ich werde nun zu dem Büro deines Vaters gehen, entweder du begleitest mich, oder nicht.« Mit offenem Mund starrte der blonde Slytherin ihr hinterher. »Meint sie das jetzt ernst?«, fragte er an Darius gewandt, der sich in einem Buch über Tierwesen vertieft hatte. »Nun, ich denke, du musst ihr folgen, um das festzustellen«, sagte er trocken und Scorpius erhob sich seufzend vom Sofa. Murphy fauchte beleidigt und lief von ihm weg, um sich an seinem Futternapf zu bedienen. Dem Frettchen schien seine neue Umgebung zu gefallen. Scorpius riss sich von dem Anblick des niedlichen Tieres los und folgte schließlich Rose nach draußen. »Du hast dir Zeit gelassen.« Sie stand an der Wand gelehnt und betrachtete ihre Fingernägel. Erst als er näher zu ihr trat, stieß sie sich von der Wand ab. Er starrte sie an und wusste nicht, warum sie ihn einerseits so anzog, aber andererseits so unsympathisch auf ihn wirkte. Ihm war klar, dass sie gerade nur mit ihm spielte und doch machte Scorpius mit und das nur, weil er sie beeindrucken wollte. Er knirschte mit den Zähnen und widerstand dem Drang, einfach wieder in die Wohnung zurückzugehen. Das Ganze konnte einfach nicht gut enden. »Wir wissen doch nicht einmal, ob er in seinem Büro ist«, knurrte der Slytherin, als sie mit etwas Abstand in Richtung Kerker liefen. »Deswegen wirst du auch anklopfen, und wenn er aufmacht, sieht er nur seinen Sohn, der ihn so oder so öfter besuchen kommt. Also nichts Außergewöhnliches«, sagte sie und klang dabei sehr kalkuliert. »Aber wenn er nicht aufmacht, werden wir uns Zutritt verschaffen«, meinte sie und grinste ihn von der Seite an. Doch diesmal spürte er bei dem Lächeln keine Schmetterlinge im Bauch. Er kommentierte ihre Worte nicht, da sie seine Bedenken eh ignorieren würde, so gut kannte er sie mittlerweile. So erreichten die beiden schweigend die Tür hinter der, die Räume von Draco Malfoy lagen. Mit einem letzten unglücklichen Blick zu Rose klopfte Scorpius an der Tür. Es vergingen einige Sekunden, in denen einfach nichts passierte. »Wie lange braucht dein Vater normalerweise zum Öffnen?«, fragte Rose. »Nicht so lange«, murmelte er und starrte auf die verschlossene Tür. Traf sich sein Vater wirklich gerade mit Misses Granger-Weasley? Oder war er einfach anderweitig im Schloss unterwegs? »Alohomora«, sprach Rose mit der passenden Handbewegung, doch nichts passierte. »Du glaubst doch nicht wirklich, dass Dad sich nicht gegen so einen einfachen Zauber absichert oder?«, fragte Scorpius spöttisch und vergrub seine vor Aufregung schwitzenden Hände in seine Umhangtaschen. Vielleicht hatte er glück und das Vorhaben von Rose würde schon jetzt scheitern. Doch dann überraschte die Gryffindor ihn, als sie ein kleines Kästchen aus ihrer Tasche holte. »Was ist das?«, fragte er interessiert und beugte sich näher zu ihr. Das Mädchen hatte sich vor das Schloss gekniet und holte einige Metalldrähte heraus. »Das ist ein Dietrich. Ich habe ihn von meinem Großvater väterlicherseits. Aber ich glaubte, Opa hat nicht wirklich verstanden, wofür er gut ist. Glücklicherweise habe ich in einem Buch davon gelesen«, murmelte die Gryffindor, während sie mit den Drähten am Schloss hantierte. Scorpius hatte bisher in seinem Leben nicht viel Kontakt zu Muggelgeräten und fand es deswegen spannend ihr bei ihrem Versuch zuzuschauen. »Vielleicht solltest du Wache halten? Ich habe den Bogen noch nicht so raus. Könnte etwas dauern«, meinte sie und hantierte verbissen am Schloss herum. Scorpius nickte und drehte sich in die Richtung des Ganges, aus der Personen kommen würden, die zum Büro seines Vaters wollten. Einige Sekunden konnte er nur das metallische Kratzen aus der Richtung von Rose hören, doch dann vernahm er auch eindeutig Schritte. »Rose jemand kommt«, meinte er panisch und drehte sich zu ihr. »Verdammt«, fluchte sie, als sie vehement an den Stäben zog, sie sich aber offensichtlich nicht aus dem Schloss lösten. »Scheiße was jetzt?«, fragte Scorpius panisch und schaute über seine Schulter. Sein Vater näherte sich, da war er sich sicher. »Küss mich.« Sofort rückte der Blick des Blonden zurück auf die Gryffindor. »Was?«, fragte er irritiert. »Küss mich verdammt nochmal! Ich denke, selbst einem Draco Malfoy wird es peinlich genug sein, seinen Sohn jemanden küssen zu sehen, dass er wieder geht«, sagte sie energisch und zog ihn an seiner Krawatte zu sich. Scorpius hatte die Situation immer noch nicht richtig realisiert, als er ihre Lippen schon auf seinen spürte. Doch enttäuscht stellte er fest, dass das insgeheim von ihm erwartete Feuerwerk ausblieb. Trotzdem schmiegte er sich näher an die Hexe und drückte sie leicht gegen die Tür. Er bekam mit, wie sie auch in dieser Situation am Schloss nestelte und das Muggelgerät versuchte zu entfernen. Ihre andere Hand wanderte in seine Haare und zogen ihn näher zu sich. Scorpius konnte wirklich nicht behaupten, dass er viel Erfahrung in diesem Gebiet hatte. Nein es war sein erster Kuss und er hatte ihn sich wirklich anders vorgestellt. Es sollte kein Ablenkungsmanöver sein, um eine Straftat zu verdecken aber doch gefiel er ihm, auch ohne das erwartete Kribbeln. Das Gefühl von ihren Lippen auf seinen war angenehm sanft und nicht so feucht, wie er es sich vorgestellt hatte. Er hörte, wie die Schritte stoppten und sich schließlich, wieder entfernten. Nicht nur er hatte es gehört, auch Rose, die sich sofort von ihm löste. Ihre Wangen waren gerötet und passten perfekt zu ihren rötlichen Haaren. Scorpius schluckte nervös und wusste nicht, was er jetzt machen sollte. Eigentlich hatte er erwartet, dass er sich nach einem Kuss sicher sein musste, dass er Gefühle für sie hatte. Aber er war verwirrter als vorher. Ja, dass Gefühl ihrer Lippen auf seinen, hatte ihm gefallen, aber von dem Kribbeln, von dem in diesen Liebesromanen immer gesprochen wurde, hatte er nichts gespürt. »Endlich«, seufzte Rose, als sie das Muggelgerät aus dem Schloss befreit hatte. »Komm lass uns verschwinden.« Scorpius war froh diese Worte zu vernehmen, auch wenn er sich sicher war, dass sich das Verhältnis zwischen ihnen nun verkompliziert hatte. Ob die Rothaarige schon mal einen Kuss gehabt hatte? Soweit Scorpius es mitbekommen hatte, hatte sie noch keinen festen Freund gehabt. Rose griff vorsichtig aber bestimmt nach seiner Hand. »Lass uns noch etwas schauspielern, falls uns dein Vater beobachtet«, raunte sie ihm zu und kicherte. Scorpius grinste aber, als er seine Finger mit ihren verschränkte, fühlte er nichts. Gestern noch hatte seine Hand wie verrückt gekribbelt, als Rose sie gehalten hatte. Wie konnten sich seine Gefühle so schnell ändern? Kaum hatten sie die Eingangshalle hinter sich gelassen, löste der Slytherin seine Hand aus ihrer und räusperte sich unwohl. »Ich denke, wir sollten das lieber geheim halten«, begann er, da er keine Lust hatte, dass sich Gerüchte in Hogwarts verbreiten würden. »Warum?«, fragte Rose und schaute ihn skeptisch an. »Bin ich dir peinlich, weil ich nur ein Halbblut bin?« Scorpius knurrte bei dieser Bemerkung und schüttelte den Kopf. »Nein, ich möchte nur nicht, das irgendwelche falschen Annahmen in Hogwarts kursieren. Ich denke, du hast auch kein Interesse daran, dass man uns eine Beziehung nachsagt«, sagte er ernst, schaute sie dabei aber nicht an. Sie antwortete nicht, was er als Zustimmung abtat. Obwohl Scorpius sich jetzt schon sicher war, dass er Albus davon erzählen musste. Einfach, weil er mit jemandem über seine Gefühle, seine nicht mehr vorhandenen Gefühle, für das Mädchen reden musste. Kaum waren sie in ihrer Wohnung angekommen, ging Scorpius nach einem kurzen Blick in das Schlafzimmer. Albus hatte sich schon vorher hierhin zurückgezogen und lag nun immer noch lesend in seinem Bett. Der Blonde schmiss sich neben seinem Freund auf sein Nachtlager und erzählte ihm von der vorherigen Situation. »Du hast sie also geküsst?«, fragte Albus. Der Angesprochene nickte: »Eigentlich hat eher sie mich geküsst.« »Dann herzlichen Glückwunsch! Obwohl, du siehst nicht so glücklich aus, wie ich erwartet hatte. Alles in Ordnung?« »Ich weiß einfach nicht, was mit mir los ist. Ich habe einfach gar nichts empfunden. Nicht einmal ein kleines Kribbeln nur das Gefühl von ihren Lippen auf meinen, was zwar ganz gut war, aber nicht so gut, wie ich es mir immer vorgestellt habe.« »Offensichtlich bist du doch nicht in sie verliebt«, sagte Albus trocken aber Scorpius glaubte einen fröhlichen Unterton wahrzunehmen. »Offensichtlich«, wiederholte er Albus Worte und schaute den Schwarzhaarigen dabei an. »Was soll ich denn jetzt machen? Sie hat es irgendwie komisch aufgefasst, als ich gemeint habe, wir sollen es niemandem erzählen.« »Sei ehrlich Scorp, sag ihr das du nichts für sie empfindest, ansonsten bin ich dazu genötigt das Verwandtschaftsverhältnis zu berücksichtigen und dich dafür leiden zu lassen, meine Cousine zu verletzten« Albus letzte Worte klangen viel zu ernst für Scorpius, so dass dieser nur erschrocken nickte. Eine Weile war es still zwischen den beiden. »Und bei dir? Hast du jemanden von dem ich wissen müsste?«, fragte Scorpius schließlich und die Stille zu brechen. Albus blick lag sofort auf ihm. »Es ist ... kompliziert«, sagte Albus nachdenklich. »Los sag schon, wir erzählen uns doch sonst immer alles«, meinte Scorpius und lächelte seinen besten Freund dabei an. Da er dabei kurz die Augen schloss, merkte er nicht, wie Albus sich ihm näherte und einen Kuss auf die Wange drückte, viel zu nah an seinen Lippen. Danach sprang der Schwarzhaarige sofort auf, verschwand aus dem Schlafzimmer und hinterließ einen verwirrten Blonden. Irritiert ließ dieser eine Hand auf seine Wange wandern, die anfing zu kribbeln. Sie hatten sich noch nie in dieser Art berührt. Und doch gefiel es Scorpius. Er wollte mehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)