Swapped Love von DDDracooo ================================================================================ Kapitel 4: Beschattung ---------------------- 4. Beschattung Zurück in der Wohnung erzählte Scorpius Rose, dass sein Vater vorhatte, am nächsten Abend nach Hogsmeade zu gehen. Die Geschichte mit seines Vaters erster Liebe ließ er aus, da er noch nicht bereit war, darüber zu reden. »Das heißt also, wir werden uns morgen Abend nach Hogsmeade schleichen und uns vor dem Eberkopf auf die Lauer legen. Es stellt sich dann nur die Frage, wie wir das unbemerkt anstellen sollen«, überlegte Rose laut. Darius und Albus hatten ihnen ebenfalls zugehört und der schwarzhaarige Slytherin näherte sich nun den Beiden. »James hat mir erzählt, dass es einen Geheimgang nach Hogsmeade gibt«, meinte Albus und hatte sofort die Aufmerksamkeit der anderen. »Wirklich? Wo?«, fragte Rose sofort nach. Und so kam es, dass Scorpius und Rose sich am späten Nachmittag durch den Geheimgang in den Keller des Honigtopfes schlichen. »Ich kann nicht glauben, dass wir gerade tatsächlich drauf und dran sind, meinen Vater zu beschatten«, murmelte der Slytherin, als sie sich im Keller von dem Staub befreiten. »Och komm schon, du willst doch auch die Wahrheit erfahren oder nicht?«, erwiderte Rose sofort und Scorpius nickte leicht verstört. Er hatte sie irgendwie anders eingeschätzt. Und irgendwie wurde sie ihm immer unsympathischer, je mehr er sie kennen lernte. Doch sobald sie ihn anlächelte, verschwanden alle zweifel sofort. »Okay, mal schauen, ob die Luft rein ist«, murmelte sie dann und öffnete die Tür. Scorpius näherte sich ihr, um auch nach draußen schauen zu können. Sie hatten einen kleinen Einblick in den Verkaufsraum und Scorpius konnte tatsächlich seinen Vater mit einer Packung Schokofrösche sehen. »Mein Vater«, meinte er leise und Rose nickte. »Lass uns warten, bis er rausgegangen ist.« Die nächsten Minuten kamen den beiden Schülern lange vor. Draco Malfoy unterhielt sich mit dem Verkäufer und verabschiedete sich schließlich mit einem Lächeln. »Er hat gute Laune«, bemerkte Scorpius. Eigentlich zeigte sich der Zaubertrankprofessor in der Öffentlichkeit nicht so fröhlich. »Ja, vielleicht weil er gleich noch jemanden trifft?« Der Slytherin verzog sein Gesicht. Es konnte doch nicht wirklich etwas an dem Gerücht dran sein? »Los komm!« Rose riss Scorpius aus seinen Gedanken, der ihr schließlich folgte. Ungesehen konnten sie den Honigtopf verlassen. Draußen angekommen konnte der blonde Slytherin gerade noch den hellen Haarschopf seines Vaters sehen. »Er läuft schon Richtung Eberkopf«, murmelte Rose ihm zu und Scorpius nickte. Die beiden Schüler versuchten ihren Professor so unauffällig wie möglich zu folgen und schienen dabei erfolg zu haben. Sie konnten sehen, wie der ältere Malfoy, immer noch mit einem Lächeln auf dem Gesicht, das Lokal betrat. »Und jetzt? Wollen wir ihnen in den Eberkopf hinein folgen oder sie von hier draußen beobachten?«, fragte Scorpius, nachdem sie in einiger Entfernung stehen geblieben waren. »Lass uns lieber draußen warten«, meinte Rose und holte ihren Zauberstab aus ihrer Handtasche. Sie sprach einen Tarnzauber über sie beide und Scorpius staunte nicht schlecht, ihm selbst war dieser Zauber noch nicht so einfach gelungen. Aber er war froh, dass sie sich dadurch an das Fenster des Eberkopfes stellen konnten und seinen Vater beobachten konnten, ohne selbst aufzufliegen. Wie es der Zufall so wollte, setzte sich sein Vater an einen Tisch, der von dem Fenster aus gut sichtbar war. Es dauerte ein paar Minuten, bis eine braunhaarige Frau im Eberkopf erschien. Ungläubig starrte Scorpius zu seinem Vater, der aufstand und danach wirklich eine Frau umarmte, die verdammt nach Hermine Granger-Weasley aussah. Er schluckte und musste an die vielen Schokofroschkarten denken, die er mit dem Bild dieser Frau hatte. Die er sogar besonders mochte, da die Braunhaarige ein beruhigendes Lächeln hatte. »Das ist meine Mutter«, meinte Rose verblüfft und der Slytherin nickte nur. »Ich wusste es! Sie hat so viele Andeutungen gemacht«, freute sie sich, nachdem sie die Überraschung verarbeitet hatte. »Warum freut dich das? Deine Eltern sind doch verheiratet oder nicht?«, brummte Scorpius und schaute zu der Rothaarigen, um seinen Vater nicht mehr anschauen zu müssen. Wie gerne würde er hören, was die beiden Erwachsenen gerade besprachen. Ob sie vielleicht doch nur Freunde waren? »Meine Eltern verstehen sich schon lange nicht mehr so gut. Ich bin der festen Überzeugung, dass sie nur noch wegen uns Kinder zusammenleben aber meine Mutter ist unglücklich, das spüre ich schon seit einer ganzen Weile.« »Und es würde dich nicht stören, wenn sich deine Eltern trennen würden? Das würde doch alles ändern«, murmelte Scorpius und lenkte seinen Blick wieder zu seinem Vater. Irgendwie wirkte das Gespräch der beiden merkwürdig ernst auf ihn. »Natürlich würde sich einiges ändern. Aber es ist mir wichtiger, wenn sie glücklich ist.« Das klang aus der Sicht des Slytherins viel zu erwachsen für eine Siebzehnjährige. »Und stell dir mal vor, wenn dein Vater und meine Mutter heiraten würden, dann wäre wir Stiefgeschwister!« Erschrocken schaute Scorpius wieder zu Rose und konnte nicht glauben, dass sie ihn gerade breit anlächelte. Er wollte doch nicht ihr Bruder sein! »Das kommt nicht in Frage«, knurrte er. »Schon klar, ich weiß, niemand kann deine Mutter ersetzten«, sagte sie und seufzte. Scorpius versteifte sich. Diesen Satz hatte er nicht wegen seiner Mutter gesagt, sondern wegen ihr. Doch die Gryffindor schien absolut nichts gegen den Gedanken zu haben, dass sie theoretisch Geschwister, Stiefgeschwister werden könnten. »Ich meine nur, dass es absolut unrealistisch ist. Deine Mutter ist immerhin noch verheiratet und mein Vater wird sicher nicht noch einmal heiraten«, meinte er dann und konnte Rose nachdenklich nicken sehen. Erleichtert, da das Thema damit anscheinend beendet war, konzentrierte er sich wieder darauf, seinen Vater zu beobachten. Die Unterhaltung der Erwachsenen wirkte natürlich und sehr vertraut auf den Slytherin. »Würdest du auch gerne hören, was sie sagen?«, fragte Rose und Scorpius nickte nur. »Komm lass uns versuchen reinzugehen. Wir stehen ja noch unter dem Tarnzauber.« Rose griff nach seiner Hand und ein vertrautes Kribbeln breitete sich auf seiner Haut aus. Wie konnte es sein, dass er so auf sie reagierte, sie ihn aber als einen Bruder sehen könnte, sich sogar darüber freuen würde, wenn sie wirklich Geschwister werden würden? Er knirschte mit den Zähnen und versuchte den Gedanken zu verscheuchen. Er sollte mit Albus über diese ganze Sache reden. Vielleicht könnte sein bester Freund ihm bei diesem Gefühlschaos helfen. Die beiden Schüler hatten Glück, dass gerade ein alter Mann das Lokal verließ und sie so durch die noch geöffnete Tür schlüpfen konnten. Rose ließ die Hand von Scorpius erst los, als sie den Tisch der Erwachsenen erreicht hatten, ohne aufzufallen. Sofort vermisste der Slytherin die Wärme, die von ihrer Hand ausging, aber er traute sich nicht etwas zu sagen. Er starrte jetzt lieber zu seinem Vater, dessen Worte er nun verstehen konnte. »Es ist okay Hermine. Niemand wird dich verurteilen, wenn du diesen Schritt gehst.« »Es fühlt sich aber trotzdem so an, als würde ich alle verraten. Nicht nur Ron, auch meine Kinder.« »Du verrätst niemanden. Wie gesagt, es ist okay, wenn du einmal an dein eigenes Glück denkst. Ich denke, deine Kinder werden das verstehen, immerhin haben sie doch bestimmt einiges von deinem Grips geerbt oder nicht?« Ein weiteres Mal konnte Scorpius seinen Vater lächeln sehen und der jüngere Slytherin runzelte seine Stirn. Draco Malfoy schien so glücklich zu sein, wie er es schon lange nicht mehr gesehen hatte. »Rose würde es vielleicht verstehen. Aber Hugo hängt ziemlich an dem Bild der perfekten Familie.« Scorpius Vater sagte nichts mehr und der Blick von Hermine Weasley-Granger hing nachdenklich in der Luft. »Du kannst immer zu mir kommen, wenn du Probleme hast«, murmelte Draco Malfoy und der jüngere Malfoy zuckte zusammen, als er merkte, wie liebevoll diese Worte ausgesprochen wurden. »Danke Draco«, antwortete die Braunhaarige und wurde leicht rot. Dann driftete die Unterhaltung zu langweiligen Themen. Aus irgendeinem Grund interessierte es die ehemalige Gryffindor brennend, nach welchen Schema Scorpius Vater seinen Unterricht plante. Irgendwann zupfte Rose an seinem Umhang und nickte Richtung Tür. Scorpius wollte noch nicht gehen, aber Rose flüsterte ihm zu: »Der Zauber hält nicht mehr lange.« Die beiden beeilten sich den Eberkopf zu verlassen und Scorpius warf noch einen Blick auf seinen Vater, der anscheinend freudig von seinem Alltag berichtete. »Mein Fazit, bisher ist noch nichts zwischen den beiden passiert, aber wenn es so weitergeht, wird es definitiv passieren«, sagte Rose, als sie Hogsmeade hinter sich ließen und zurück nach Hogwarts gingen. Scorpius brummte nur verstimmt und wusste nicht mehr, was er denken sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)