Aishite? von Anemia (Love me?) ================================================================================ Kapitel 7: Puzzle Pieces ------------------------ Selbst die Presse hatte rasch Wind von dem guten Verhältnis bekommen, welches Tohya zu Nero pflegte. Sie machten in der Tat auch keinerlei Hehl daraus, dass sie sich mochten - immer wieder tauchten in den Social Medias Selfies auf, die die beiden vereint zeigten, und meist zeigten jene Bilder sehr deutlich, wie nah sie sich standen. Hier gab Tohya dem Älteren ein Küsschen auf die Wange, da aßen sie gemeinsam in einem Restaurant und wirkten sehr vertraut und glücklich. Oft fanden sich dazu auch niedliche Texte, welche die Fans zu euphorischen Reaktionen bewegten. Aber natürlich war dies alles nur Spaß, egal, wie viele Mädchen bereits gemutmaßt hatten, dass es sich bei den beiden in Wirklichkeit um ein Paar handelte. Nero und Tohya waren Freunde, und dazu diente Nero dem anderen als Senpai, beriet ihn in verschiedenen Fragen bezüglich des Schlagzeugspielens und hatte gar bereits den einen oder anderen Vistlip-Song des neuen Albums mitproduziert. All diese Aspekte sorgten schließlich für weitreichende Spekulationen, und es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis ein Magazin die Anfrage stellte, ob sie denn Lust auf ein gemeinsames Interview besaßen. Und dazu nicht nur auf irgendeines, sondern auf ein ganz besonderes, welches vorzüglich zu der Beziehung, die sie pflegten, passte. Die Fragen für das Interview sollten nicht von einem Mitarbeiter des Magazins kommen, sondern von den Befragten selbst. So war jeder der beiden dazu angehalten worden, sich im Voraus Dinge zu überlegen, die sie über den jeweils anderen in Erfahrung bringen wollten. Und natürlich würde der spätere, geneigte Leser rasch die Zuneigung aus jeder Zeile lesen können. Denn die meisten der Fragen beschäftigten sich äußerst intensiv mit dem, der sie gestellt bekam. Selbst der Interviewleiterin stand ein verzücktes Lächeln ins Gesicht geschrieben, schon seitdem Tohya es sich neben Nero auf der Couch gemütlich gemacht hatte. Dem Jüngeren war dies freilich nicht entgangen, denn die meisten Leute reagierten so, wenn sie sich zusammen präsentierten. Irgendetwas schien von ihnen auszugehen, das die Menschen berührte. Wahrscheinlich lag dies der Chemie zugrunde, die zwischen ihnen herrschte. Vielleicht vermochte man so etwas ja zu sehen, auch wenn Tohya es noch nie hatte ausmachen können, bei niemandem. Er wusste nur, dass er ganz ähnlich warm empfand, wenn er Nero ansah. So, wie er es auch jetzt wieder tat, während er seine wahren Gefühle hinter seiner typischen Unbeschwertheit verbarg. Nero verschränkte die Hände gerade um sein Knie herum, das auf dem anderen Bein ruhte und blickte Tohya an. "Nun würde ich gerne wissen, was du an dir magst." Abermals bekam Tohya solch eine positive Frage gestellt, was er sehr begrüßte. Er mochte nicht gern über negative Dinge sprechen. Negative Dinge verdrängte er gern ganz tief in sich. Dennoch brauchte er eine Weile, um über die Frage nachzudenken. Er tippte sich mit dem Zeigefinger ans Kinn und ließ seinen Blick schweifen. Schließlich huschte ein Lächeln über sein Gesicht. "Ich kann gut Schlagzeugspielen", verriet er, was Nero ein Lachen abrang. "Darauf wäre ich ja nie gekommen", feixte er, der so viel ausgelassener wirkte, wenn er mit Tohya zusammen war, als wenn er sich in Gesellschaft anderer Personen befand. "Und was magst du noch an dir? Das kann nicht das Einzige gewesen sein." Es freute Tohya, dass Nero das so sah, und sein Körper reagierte mit einem zarten Kribbeln darauf. Natürlich gab es noch mehr Dinge, die ihm an sich gefielen. "Im Tanzen bin ich ebenfalls nicht schlecht", gab er zu und lachte mit zusammengekniffenen Augen auf. "Die anderen haben schon gemeint, ich wäre besser in einer Girlidolgroup aufgehoben als in einer Band." Kurz dachte er nach, ehe er zu Nero schmunzelte. "Und ich mag meine Augen. Sie sind so schön groß." Ihm war, als würde Nero etwas dazu sagen wollen, denn seine Lippen zuckten bereits, aber offenbar hatte er es sich anders überlegt. Deshalb stellte Tohya dem anderen nun eine Frage. Eine, die ganz ähnlicher Natur war wie jene, die er eben bekommen hatte. "Und was magst du an mir?" Als er hin zur Interviewleiterin linste, hätte er am liebsten mit den Augen gerollt, so verträumt schaute sie sie beide an, die Wange in die Hand gestützt und innerlich förmlich aufseufzend. Aber Tohya vermochte ihr die Verzückung nicht zu verübeln. Auch er fand, dass Nero ihm gut stand. Und er Nero. Nero musste ihm Gegensatz zu ihm nicht lange über die ihm gestellte Frage nachdenken. Er schien genau zu wissen, was er an Tohya schätzte. Und es schienen sogar sehr viele Aspekte sein. "Du bist sehr begeisterungsfähig", urteilte er mit dem Lächeln auf den Lippen, das er schon die ganze Zeit über auf ihnen trug. Seine dunklen, intelligenten Augen ruhten die ganze Zeit über auf Tohya. "Du siehst in allem und jedem das Gute. Außerdem steckt deine Lebensfreude selbst den größten Miesepeter an. Wenn man mit dir zusammen ist, hat man unweigerlich eine gute Zeit. Und du hast keine Angst, deine Gefühle zu zeigen, was ich sehr angenehm finde." Tohya spürte, wie seine Wangen aufgrund der ganzen wertschätzenden Worte aus dem Mund des Mannes, der ihm so viel bedeutete, ganz heiß wurden und blickte verschämt zu Boden. Aus der Ferne quietschte irgendein Mitglied der Crew 'Kawaiiii!', aber vielleicht bildete er sich dies auch nur ein, weil er es erwartete. Dabei war die Situation weit mehr als nur kawaii. In Momenten wie diesen glaubte er ganz deutlich zu spüren, dass Nero mehr in ihm sah als nur einen guten Freund. Es schien so klar und greifbar, aber doch wagte er es nicht, die Hand danach auszustrecken. Nero hatte Recht, er hatte keine Angst, seine Gefühle zu zeigen, aber er erwischte sich bezüglich dessen, was Nero und ihn verband, immer öfter dabei, wie er etwas von seinen wahren Empfindungen verbarg. Einfach, weil sie ihn so verletzlich machten. "Und was schätzt du an mir?" Da hatte Nero es sich ja reichlich einfach gemacht. Im Grunde aber hatte Tohya bereits damit gerechnet, dass etwas in der Art folgen würde. Abermals brauchte er seine Zeit, um eine Antwort zu finden, allerdings nicht, weil er nicht wusste, was er an Nero mochte - das nämlich wusste er sehr genau, zu genau - sondern weil er aufpassen musste, dass er auch heute wieder etwas von seinen Gefühlen zurückhielt. Trotzdem war die Frage nicht gerade zuträglich für seine Gesichtsfarbe. Er musste rot wie ein Tomate sein, und dies auch noch vor Publikum. "Ich finde deine unerschütterliche Geduld sehr bewundernswert", meinte er lächelnd und wippte mit dem Fuß. "Ich bin schließlich oft eine ganz schöne Nervensäge, und dass du es mit mir aushältst, ist krass." Als Nero eine abwertende Handbewegung machte und bescheiden lächelte, grinste er selbst kurz breit. Und unfreiwillig hingerissen. "Außerdem finde ich deinen Style ziemlich cool. Du siehst so erwachsen und schlau in deinen Klamotten aus." "Ich bin erwachsen und schlau, ich sehe nicht nur so aus", amüsierte Nero sich und brachte damit die ganze Mannschaft zum Lachen, inklusive Tohya. Der aber fühlte sich ein wenig befangen, denn ihm lag noch etwas auf den Lippen, was er an Nero mochte, aber wusste nicht recht, ob er es tatsächlich verraten sollte. Aber dann entschied er sich doch dafür, denn er war schließlich dafür bekannt, mit jenen Zuneigungsbekundungen nicht zu geizen, die den Fans und den Lesern des Magazins sicher gefallen würden. Als sich alle halbwegs beruhigt hatten, legte er seine Hand auf Neros Arm und schaute ihn so niedlich, wie er nur konnte, an. "Und ich mag, dass ich mich bei dir immer so geborgen fühle, Nero-chan." Nun vermochten sich ein paar der anwesenden Damen endgültig nicht mehr zu beherrschen und quiekten hinter vorgehaltener Hand, was der Kuss, den Tohya dem ziemlich selig dreinschauenden Älteren auf die Wange drückte, nur noch weiter anheizte. Aber das kümmerte Tohya nun weniger. Alles, was er deutlich wahrnahm, war Neros Hand, die sich in einer Geste der Zuneigung bekräftigend auf seinen Unterarm legte und ihm verriet, dass es in Ordnung war. Dass Nero ihn auch mochte. Sehr mochte. Der Moment allerdings konnte natürlich nicht für immer währen, auch wenn Tohya sich das gewünscht hätte. Die Professionalität aller Beteiligten hielt alsbald wieder Einzug, und Nero hob den Zeigefinger, als Tohya gerade neuerlich zu sprechen ansetzen wollte. "Bevor du irgendetwas sagst, hab ich noch eine Frage an dich", erklärte er und sorgte dafür, dass Tohya ihn ganz erwartungsvoll musterte. "Wie oft warst du bereits verliebt?" Oh. Nero stellte ihn vor Herausforderungen. Kurz dachte er darüber nach, ob er seine Kindergartenfreundin mitzählen sollte, aber wahrscheinlich vermochten Kinder noch nicht auf diese bestimmte Weise zu empfinden. Auch sie konnten lieben, genauso innig und tief, doch nicht so, wie man einen Partner liebte. Jemanden, mit dem man sein ganzes Leben verbringen wollte. "Einmal", gab er schließlich preis, was Nero zu seiner Verwunderung einen erstaunten Blick abrang. "Einmal erst?", wiederholte er ungläubig, woraufhin Tohya nickte. "Ja", versicherte er. "Ich bin zwar wirklich sehr begeisterungsfähig, aber mit so etwas wie wirklicher Liebe werfe ich trotzdem nicht um mich." Er hatte gehofft, dass Nero nun wieder etwas zufriedener dreinschauen würde, doch der nachdenkliche Ausdruck seiner Augen blieb bestehen. Sehr lange, so lange, dass Tohya die Stirn runzelte und ins Grübeln geriet. Wieso nahm Nero sich dieses Geständnis derart an? Es brauchte ihn doch überhaupt nicht zu berühren. Aber offenbar tat es das doch. Was Tohya zwar ahnte, aber nicht explizit wusste, war, dass Nero viel daran lag, dass er glücklich war. Dass er alles hatte, was er brauchte. Und dazu gehörte eben auch die Liebe. Es hatte nur eins, zwei Treffen bedurft, um ihn herausfinden zu lassen, dass Liebe etwas sehr Wichtiges für Tohya darstellte. Er mochte Körperkontakt, und genauso hatte er Komplimente gern, und dies waren auch jene Dinge, die er sehr oft von sich aus gab, viel eher noch und freigiebiger als jeder andere, den Nero bislang kennengelernt hatte. Wenn Tohya jemanden mochte, dann zeigte er dies sehr deutlich. Und dann musste man ihn auch widermögen, sonst brach sein kleines, liebes Herz rasch entzwei. Allerdings stellte es ein Ding des Unmöglichen dar, Tohya nicht gern zu haben. Selbst Nero, der die meisten Jungs mit dieser quirligen, verspielten Art, wie sie auch Tohya zu eigen war, als eher nervig und penetrant empfand, hatte ihn in sein Herz geschlossen. Und das musste einiges heißen. Deswegen verwunderte es Nero so sehr, dass Tohya erst einmal wirklich verliebt gewesen war, ja, es schmerzte ihm gewissermaßen sogar. Tohyas Glück würde doch keine Grenzen mehr kennen, wenn er jemanden an seiner Seite wusste, der ihm ebenfalls das Liebste auf der ganzen Welt war. Und einzig und allein aus diesem Grund setzte Nero sich in den Kopf, dieses Gefühl in Tohya neuerlich zu entfachen. Er mochte sich zwar noch nie als Amor betätigt haben, aber er wollte dennoch sein Bestes versuchen. Denn schließlich wusste er auch schon ganz genau, wer Tohyas perfektes Gegenstück darstellte...   *   "Ich hab gehört, Tomo soll eine neue Haarfarbe haben", meinte Nero und bemühte sich dabei um bloße Beiläufigkeit, obwohl er seine wachsende Neugierde wohl kaum zu verhehlen mochte, als er zu Tohya hinschaute, der neben ihm lief und keinen blassen Schimmer von dem hatte, was ihn erwartete. Noch wusste er nicht, auf was Nero hinauswollte, weswegen er auch gänzlich unbeschwert mit einem Lächeln antwortete. "Ja, er hat sie sich ganz schwarz gefärbt", erwiderte er amüsiert. "Nun sieht er fast aus wie ein Teufel. Obwohl, Umi ist ja schon unser Teufel..." Tohya fühle sich verdammt wohl in seiner Haut und so unbeschwert wie immer, wenn er mit Nero unterwegs war. Er freute sich bereits auf einen gemütlichen Nachmittag im Café, gemeinsam mit seinem mittlerweile besten Freund, der ihm für gewöhnlich nicht nur ein Getränk, sondern auch eine Kugel Eis spendierte. Erdbeere natürlich, da brauchte Nero inzwischen nicht einmal mehr zu fragen. Er kannte Tohyas Wünsche wie seine Westentasche. "Blond hat ihm aber am besten gestanden", tastete der Ältere sich weiter an sein eigentliches Anliegen heran und beobachtete Tohya unentwegt aus den Augenwinkeln. "Obwohl er eigentlich immer ganz gut aussieht, oder?" Er ahnte, dass er es falsch angepackt hatte, als er sah, wie Tohya kurz die Augenbrauen hob und ihn irritiert anlächelte. Schließlich boxte der Kleine ihm keck gegen die Schulter. "Hey, was soll das denn?", wollte Tohya wissen und klang eindeutig amüsiert. "Wirst du mir nun etwa untreu? Lass gefälligst die Finger von Tomo, sonst rede ich nie wieder ein Wort mit dir." Gespielt eingeschnappt verschränkte er die Arme vor der Brust und zog einen Schmollmund. Okay, dieser Versuch Neros, Tohya ein wenig bezüglich seinen etwaigen Gefühlen für Tomo auszuhorchen, war wohl gehörig danebengegangen. Aber es war ja zum Glück noch nicht aller Tage Abend. "Keine Sorge", beschwichtigte Nero seinen Freund und legte den Arm um ihn, um ihn genauso gespielt aufzuheitern. "Du wirst immer meine Nummer eins bleiben, Tohya. Schließlich kenne ich niemanden, der in einem Schulmädchenkostüm so hinreißend aussieht wie du." "Perversling", schnaubte Tohya, ehe er den Blick hob und seine Augen Nero förmlich anfunkelten vor Belustigung. Doch Nero glaubte, dass sich auch noch etwas anderes in seine Iriden gemischt hatte, etwas ganz Warmes und Zärtliches, aber wahrscheinlich war das nur das Spiegelbild dessen, was er selbst in diesem Moment empfand wie in unzähligen zuvor. Er ließ den Perversling tatsächlich auf sich sitzen und drückte Tohya dafür enger an sich, um so mit ihm Seite an Seite in Richtung des Cafés zu schlendern, das ihren Besuch erwartete. Sie mussten wie ein frischverliebtes Paar wirken, aber das taten sie ohnehin oft. Und Nero wahrte den Schein genauso gern wie Tohya, denn schließlich war dies nichts, wofür man sich schämen musste. Tohya war ein toller Kerl in Neros Augen, und für ihn nahm er sogar in Kauf, dass die Leute ihn für schwul hielten. Solche Dinge verloren an Bedeutung, wenn er Tohya im Arm hielt. In solchen Augenblicken zählten ganz andere Sachen. Solche, die sein Herz vor Zuneigung schneller schlagen ließen.   Fast bekam Nero ein schlechtes Gewissen, als er Tomo an einem der Tische entdeckte. Ihre Blicke trafen sich, woraufhin der Sänger die Eiskarte sinken ließ, die er gerade noch studiert hatte und Tohya und ihm einen irritierten Blick schenkte. Noch immer klammerte Tohya sich glücklich lachend an den Älteren und schien, als würde er ihn in der nächsten Zeit nicht mehr loslassen wollen, was Tomo einen winzig kleinen Stich ins Herz versetzte. Nero hatte vorgeschützt, sich mit Tomo treffen zu wollen, um etwas bezüglich des neuen Albums mit ihm zu besprechen - ohne Tohya geschweige denn den anderen -, aber im Grunde hatte er dem Unterfangen von Anfang an reichlich skeptisch gegenübergestanden. Schließlich war es eben diese Skepsis gewesen, die ihn dem Treffen hatte zustimmen lassen. Denn wenn irgendjemand ein zwielichtiges Spiel mit Tohya treiben wollte, würde er alles dafür geben, um das Vorhaben desjenigen rechtzeitig zu entlarven und zu verhindern, dass jemand dem Kleinen wehtat. Aber das würde Nero doch nicht tun, oder? Nun, ganz sicher konnte man sich da nie sein... Auch Tohya erblickte irgendwann durch Zufall seinen Bandkollegen und winkte ihm etwas verdutzt zu, während Nero ihn bereits in seine Richtung zog. Nun gab es für den Älteren kein Zurück mehr. Er wollte wenigstens versuchen, das Feuer zu entfachen, wenn er schon einmal hier war. "Das ist ja ein Zufall", wunderte Tohya sich, als er den Stuhl Tomo gegenüber zurückzog, um anschließend auf ihm Platz zu nehmen. "Seit wann gehst du denn in Cafés?" Tomo fing den flehenden Blick auf, den Nero ihm zuwarf, der sich ebenfalls an den Tisch gesetzt hatte und runzelte kurz die Stirn, verriet ihm aber die Wahrheit nicht. Allerdings interessierte ihn nun brennend, was hier gespielt werden sollte. Wieso sollte Tohya nicht wissen, dass er sich hier mit Nero hatte treffen wollen? Wollte der Ältere sie sich etwa beide warmhalten? Also, das hätte der Sänger dem alten Casanova sofort zugetraut. Er hoffte nur, dass er Tohya nicht wirklich irgendwann das Herz brechen würde. Kein Wunder also, dass Tomo ihm ab jetzt mit gewissem Argwohn begegnen würde. "Ich hatte halt spontan Lust auf einen Eiskaffee", lieferte er die erstbeste Notlüge, die er parat hatte, warf allerdings Nero noch einen scharfen Blick zu, damit dieser sich nicht allzu sehr in Sicherheit wog. Anschließend lächelte er Tohya arglos an. "Und ihr beiden Hübschen? Ihr wolltet doch noch ins Studio." "Da waren wir auch", erwiderte Nero an Tohyas Stelle und faltete die Hände auf dem Tisch. "Aber ich fand, dass wir uns eine kleine Pause verdient haben." "Ah ja", befand Tomo mit unverhohlener Skepsis in der Stimme und wirkte abermals kurz besorgt, doch Nero zögerte nicht damit, den Gesprächsfaden neuerlich an sich zu reißen. Denn schließlich befand er sich auf einer Mission. "Deine neue Haarfarbe steht dir wirklich gut", befand er mit einem schiefen Schmunzeln, wofür Tohya ihm neuerlich einen amüsiert-rügenden Blick zuwarf. "Tohya meinte, du würdest nun wie ein Teufel aussehen. Und er hat recht gehabt. Ich wette, die Kerle werden dir nun scharenweise hinterherlaufen." Tomos Meinung von Nero wurde immer geringschätziger, schien dieser ihn nun tatsächlich anzuflirten. Was zum Henker sollte das? Es wunderte ihn stark, dass Tohya sich nicht sonderlich viel daraus zu machen schien, sondern im Gegenteil noch am Kichern war. Nahm er diese Dinge denn nicht ernst? Der Kleine war viel zu gutgläubig, ja bisweilen regelrecht naiv. Tomo wusste schon lange, wie sehr Tohya Nero mochte, und er würde darauf Acht geben, dass dieser Kerl ihm nicht das Herz brach. Darauf konnte er Gift nehmen. "Mir läuft niemand hinterher", erwiderte Tomo trocken, schenkte Tohya anschließend jedoch ein kleines Lächeln, ehe er zurückschoss. "Dafür ist Tohya vor Verehrern kaum mehr sicher, weil er immer so süß lächelt. So wie jetzt auch wieder!" "Stimmt doch gar nicht!", wehrte Tohya ab, der lauthals lachte und zart rosa schimmernde Wangen bekam. "Du spinnst doch!" "Das finde ich nicht", kommentierte Nero beharrlich und schaute zwischen Tohya und Tomo hin und her. "Ihr seid beide ganz tolle Kerle, die nebenbei gesagt auch noch ein ganz hübsches Paar abgeben würdet." Er stupste Tohya mit dem Zeigefinger gegen den Arm. "Nicht, Tohya, Tomo ist doch wirklich nicht von schlechten Eltern? Gutaussehend und sehr nett." Die Verwirrung der beiden Vistlip-Mitglieder kannte mittlerweile keine Grenzen mehr. Selbst Tohya irritierte die Situation zunehmend. "Auf was willst du hinaus?", hakte er skeptisch nach, und Tomo nickte zustimmend, konnte er sich doch ebenfalls keinen Reim mehr auf Neros Anspielungen machen. "Och, auf nichts, auf gar nichts." Nero hob abwehrend die Hände und stand dann plötzlich auf, allerdings mit einem breiten Lächeln im Gesicht. "Ich lass euch dann mal allein, nicht?" Er schimpfte sich einen Vollidioten, als er sich an einen der freien Tische in der Nähe setzte, von wo aus er die beiden zukünftigen Turteltäubchen aus bestens beobachten konnte. Allerdings bezweifelte er arg, dass Tohya dank seiner Hilfe nun Gefühle für einen seiner besten Freunde entwickeln würde. Anstelle nämlich sah dieser kopfschüttelnd und mit einem schiefen Lächeln zu Nero herüber, der nun die Eiskarte aufschlug, um sich hinter dieser zu verstecken. Verdammt, er taugte wirklich überhaupt nicht als Amor. Aber Tohya und Tomo hatten sich auch wenig empfänglich für seine Kuppelversuche gezeigt. Wenn keine guten Voraussetzungen gegeben waren, vermochte auch er auch mittels eines kleinen Schubses in die richtige Richtung nichts auszurichten. Schade.   "Der ist ja verrückt", murmelte Tomo und deutete mittels eines Kopfruckens hin zu Nero. "Erst dachte ich, er gräbt mich an, und dann versucht er auf einmal, uns miteinander zu verkuppeln. Den Eindruck hattest du doch auch, oder?" "Ja", kam es von Tohya, welcher jedoch inzwischen gedankenverloren in seinem Eiskaffee herumrührte. Es gefiel ihm nicht so recht, dass Nero ihm Tomo hatte schmackhaft machen wollen. Schließlich zeigte dies nur, dass er selbst nicht dasselbe für Tohya empfand wie dieser für ihn... "Ach, Tohya-kun." Tomo seufzte nun laut, und als Tohya den Blick hob, sah er in dessen vorwurfsvolles Gesicht. "Du hast ihm also immer noch nichts gesagt. Wie lange soll das eigentlich noch so gehen? Das kann sich ja keiner mit ansehen." "Du hast gut reden", entgegnete Tohya so betrübt wie er es selten war. "Nero will mich nie und nimmer. Ich weiß zwar, dass er mich mag, aber...nicht so." Wehmütig ließ er seinen Blick hin zu dem anderen schweifen und sah rasch weg, als Nero ihn auffing. "Er steht mehr auf solche wie...Asanao." "Asanao?" Ein Grinsen huschte über Tomos Gesicht. "Sorry, das glaub ich nun wirklich nicht..." "Doch." Tohya wirkte sich seiner Sache sehr sicher. "Er hat ihn sogar schon auf den Mund geküsst. Was er mit mir nie macht." Tomo rollte mit den Augen. "Mann, du solltest euch mal zusammen sehen!", stöhnte er. "Er schmachtet dich ganz genauso an wie du ihn. Und manchmal dachte ich echt schon, er würde dich am liebsten küssen wollen, aber traut sich nur nicht." Tohya rümpfte skeptisch die Nase. "Ich weiß nicht..." "Ja, und genau das ist das Problem", nannte Tomo die Sache beim Namen. "Ihr wisst nicht, was der jeweils andere fühlt. Weil keiner es wagt, den Mund aufzumachen und Klartext zu reden." "Ist ja auch schwer." Nero vom Nebentisch lächelte ihn ermutigend an, aber Tohya vermochte nicht zurückzulächeln. "Wenn er mir einen Korb gibt, bin ich ihn als Kumpel auch gleich noch mit los." "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt", gab Tomo einer seiner Weisheiten zum Besten, ehe er sich zu Tohya vorlehnte und ihm fest in die Augen sah. "Weißt du was, Kleiner? Ich werde die Sache ab jetzt in die Hand nehmen. Aber du musst mitmachen, ja?" Tohya schien diese Aussicht nicht zu behagen, aber Tomo legte die Hand bekräftigend auf seinen Arm. "Vertrau mir. Ich würde so etwas nicht tun, wenn ich mir nicht ganz sicher wäre, dass ihr beide nicht nur einen kleinen aber feinen Tritt in den Hintern brauchen würdet." Noch immer zweifelte Tohya an Tomos fixer Idee, aber als er abermals sehnsüchtig hin zu Nero linste, der gerade seinen Eiskaffee mit einem Lächeln entgegennahm, das er der Kellnerin schenkte, erklärte er sich bereit, den Versuch zu wagen. Denn er spürte, dass er Nero für sich gewinnen wollte. Kostete es, was es wollte. Für das Liebste auf der ganzen Welt war er bereit, jeden Preis zu zahlen. Und mit Tomos Hilfe würde das Unterfangen sicher glücken. Er musste optimistisch bleiben, so wie sonst auch immer. Aber wenn es um die Liebe ging, war er einfach nicht der Alte. Manchmal erkannte er sich selbst nicht wieder, seit er Nero kannte. Im Schlechten, aber natürlich auch im Guten.   *   Tomo hielt sich für ein gewieftes Genie, als er schließlich neben Nero auf dem Beifahrersitz hockte und sich zu dem vermeintlichen Date mit Tohya chauffieren ließ. Es war von Vorteil gewesen, dass Tohya wusste, dass Nero über einen Führerschein sowie ein Auto verfügte, denn so ließ sich sein Plan perfekt in die Tat umsetzen. Ja, er war eben brillant. Der brillante Tomo. "Schön, dass ihr beide euch so gut versteht", meinte Nero irgendwann, als er an einer Kreuzung abbog. "Ich habe mir gleich gedacht, dass es zwischen euch irgendwann funken würde. Früher oder später..." "Ja." Ein Schmunzeln breitete sich auf Tomos Gesicht aus, welches jedoch weitaus andere Ursachen hatte als Nero annahm. "Tohya ist eben wirklich etwas ganz Besonderes." "Oh ja, das ist er." Tomo musste sich zusammennehmen, um nicht förmlich wissend zu grinsen, als Nero ihm nicht nur zustimme, sondern anschließend sogar träumerisch seufze. Scheiße, war der verknallt. Dass Tohya und er sich so schwer taten, konnte er nicht verstehen. Es war so offensichtlich, dass sie ineinander verschossen waren. Aber Liebe machte ja bekanntlich blind, und vielleicht sahen sie ja deshalb nicht, was der eine vom anderen dachte. "Was bringst du ihm eigentlich mit?" Neros Frage riss Tomo aus seinen Gedanken. "Äh", eierte er herum und merkte nun, dass er im Grunde nichts bei sich führte außer seinem Wohnungsschlüssel und seiner Brieftasche. "Ich...muss ihm was schenken?" "Du kannst unmöglich mit leeren Händen bei ihm aufkreuzen!", entrüstete Nero sich und schnaubte, als er an einer Ampel hielt. "Was bist du denn für ein Gentleman?" "Ich dachte, weil Tohya ja kein Mädchen ist...", setzte Tomo an, verstummte aber und begann einen neuen Gesprächsfaden, da er eine Chance witterte. Nero erwies sich als fabelhafter Protagonist in jener Liebesgeschichte, die er zu schreiben begonnen hatte. "Was soll ich ihm denn deiner Meinung nach schenken?" "Ganz klassisch Blumen", riet Nero ihm ohne nachzudenken. Wenig später schon hielt er direkt vor einem Blumenladen und winkte Tomo heraus, nachdem er den Wagen geparkt hatte. Eine Weile standen sie vor den vielen bunten Sträußen, die das Geschäft anbot. Die Auswahl schien schier riesig zu sein, und Tomo, der nicht gerade viel Ahnung davon hatte, was man einem Angebeteten zu einem Date schenkte, zeigte sich reichlich ratlos. Er selbst machte sich zugegeben nicht sehr viel aus Blumen, und sicherlich tat dies Tohya auch nicht, aber das hier war schließlich Neros Date, beziehungsweise würde sich zu einem solchen entwickeln, und deswegen überließ er die Entscheidung ganz ihm. "Was meint du, welche werden ihm gefallen?", suchte er Rat bei Nero, der ebenfalls die vielen bunten Sträuße beäugte. Auf Tomos Frage hin jedoch beugte er sich zu den roten Rosen hinab und zog ein paar - zwei an der Zahl - aus der Vase. "Nichts symbolisiert die Liebe so eindeutig wie eine Rose", urteilte er, während er die Blumen betrachtete. "Und zwei davon symbolisieren ein Liebespaar. Ich würde ihm ja am liebsten Kirschblüten schenken, weil sie genauso besonders und schön sind wie er, aber die Rosen hier werden ihm auch gefallen." Tomo beobachtete den anderen Mann dabei, wie er vollkommen in seinen Gedanken versunken mit dem Zeigefinger über die zarten Blüten strich, so zärtlich, als handelte es sich dabei um Tohyas Gesicht. Tomo vermochte sie förmlich zu hören, die Bassgeigen, die den ganzen Himmel schmückten und die Melodie der Liebe spielten. Es wurde Zeit, dass er Nero endlich zu dem wartenden Tohya verfrachtete und den Sehnsüchteleien ein für alle Mal ein Ende setzte. Ansonsten lief er Gefahr, in all dem Kitsch zu ertrinken. Romantikkram stellte nicht gerade seine Vorliebe dar, aber für Tohya tat er sich das Ganze gern an. Schon bald würde der Kleine auf Wolke sieben schweben, und das war es wert. Er war nur noch einen winzigen Schritt weit von seinem Ziel entfernt, das wusste er, wann immer er Neros schmachtenden Blick sah, der nur zu deutlich verriet, an was er tagein, tagaus dachte. Tohya, Tohya und nochmals Tohya.   *   Schließlich parkte Nero das Auto in einer Parklücke direkt vor dem Haus, in dem Tohya wohnte. "Viel Glück", wünschte er Tomo, doch dieser machte ein unsicheres Gesicht und beäugte die Rosen in seinen Händen reichlich skeptisch, während er keinerlei Anstalten machte, auszusteigen. Was Nero natürlich seltsam vorkam. "Stimmt irgendwas nicht?" "Ich..." Tomo seufzte und warf Nero einen bittenden Blick zu. "Ich glaube, ich traue mich nicht alleine dort hoch. Kommst du noch mit an die Tür?" Nero wirkte im ersten Moment ratlos, aber Tomo war bekanntermaßen ein Überzeugungstalent. "Komm schon, ein wenig seelischer Beistand würde mir guttun", versuchte er Nero zu überreden. "Du willst doch schließlich auch, dass Tohya glücklich ist, nicht wahr?" "Natürlich." Damit hatte er ihn, und das hatte Tomo geahnt. Er stieg sogar schneller aus als er selbst, wartete dann aber gnädig draußen auf ihn und schlenderte schließlich an seiner Seite auf das Haus zu. Währenddessen musste Tomo anerkennen, wie uneigennützig Nero sein konnte. Er unterdrückte seine eigene Eifersucht, nur um Tohya das Glück zu schenken, was er seiner Meinung nach verdiente. Er hätte ihn an der Seite eines anderen akzeptiert, auch wenn er ihn im Grunde seines Herzens ganz für sich allein wollte. Tomo wusste zwar nicht sonderlich viel von der Liebe, aber das musste sie sein, und zwar in Reinform. Inzwischen hatte selbst er eingesehen, dass Nero der Richtige für Tohya war. Dass es niemanden gab, der Tohya so glücklich machen konnte wie Nero.   "Na dann...", setzte Nero an, als sie schließlich vor Tohyas Wohnungstür standen und Tomo nur noch ein Klingeln weit entfernt von seinem Date war. Der Ältere wollte sich gerade zum Gehen wenden, da er ja seine Aufgabe erfüllt hatte, doch Tomo packte ihn am Ärmel seines Hemdes und hielt ihn auf. "Warte", meinte er, und just in diesem Moment tat sich die Wohnungstür auf und ein neugieriger Tohya steckte den Kopf heraus. Noch ehe irgendjemand etwas zu sagen in der Lage war, drückte Tomo Nero die zwei roten Rosen in die Hand und stürmte anschließend mit einem fröhlichen Gruß und einem geflöteten 'Viel Spaß!' die Treppe hinunter. Und so stand der verdatterte Nero also auf Tohyas Matte, mit zwei Rosen in der Hand und einem entschuldigenden Lächeln im Gesicht. "Mh, Tomo hat offensichtlich kalte Füße bekommen", brummte er, obwohl er selbst wusste, dass er Mist redete. Aber sein Hirn wollte einfach nicht mehr so wie er, blockierte ihm sein beschleunigter Herzschlag doch seine Fähigkeit, rational zu denken. Denn verdammt, er stand Tohya gegenüber, der ihn aus ganz großen, schönen Augen anschaute, in denen sich die Liebe spiegelte wie die Reflektion eines hellen Sterns in einem nächtlichen See. Und trotzdem konnte er noch immer nicht wahrhaben, dass Tohya nun tatsächlich eine seiner Hände von den beiden Rosen löste und ihn in die Wohnung zog. Tausende Zweifel rauschten durch seinen Kopf, als er über die Schwelle trat. Nein, Tohya konnte ihn nicht lieben. Nicht so. Er war doch viel zu alt für ihn, und sie waren doch so grundverschieden. Natürlich, sie verstanden sich gut, sie hatten viel Spaß zusammen, aber deswegen musste Tohya ihn ja nicht zwangsläufig lieben. Aber dann fand er sich plötzlich in einem abgedunkelten Wohnzimmer wieder, in welchem Kerzen die einzigen Lichtquellen darstellten. Ein paar zierten die niedrigen Regale, und eine weitere befand sich auf dem Tisch, zwischen den beiden bereitstehenden Tellern. Im Hintergrund spielte leise Musik, aber diese verschwamm alsbald inmitten der zahlreichen Eindrücke, von denen der bedeutendste Tohyas Anblick war. Der Kleine stand ihm nun direkt gegenüber und hielt noch immer etwas unsicher seine Hand. Nero stellte fest, dass sie genauso feucht war wie seine. "Nero", setzte er mit leicht bebender Stimme an. Das Licht der Kerzen flackerte bedeutungsschwer in seinen Augen. "Erinnerst du dich noch daran, was ich geantwortet habe, als du mich gefragt hast, wie oft ich bereits verliebt war?" "Ja", gab Nero zu, denn daran erinnerte er sich noch genau, wie an alles andere, was er von Tohya wusste. Wie an so ziemlich jedes Wort, das je die Lippen des Kleinen verlassen hatte. "Du warst bisher nur einmal wirklich verliebt." "Richtig." Tohya nickte, und das Licht in seinen Augen schien nun noch heller zu strahlen als zuvor, doch es war nicht mehr nur das Licht der Kerzen. Dieses Licht hier kam von innen. Aus seiner Seele. "Und zwar in dich." Es war, als wäre eine große Last in diesem Moment von ihren beiden Herzen abgefallen. Diese Worten hatten genügt, um die Ungewissheit ein für alle Mal zu beseitigen. Die Rosen noch in der Hand haltend schlang Nero die Arme um Tohya, der sich mit geschlossenen Augen an ihm klammerte und das Gefühl genoss, endlich das gefunden zu haben, nach was er so lange gesucht hatte. Wenn es zu jedem Puzzlestück nur ein zweites gab, das zu ihm passte, dann war Nero dieses Puzzlestück für Tohya. Und nun, wo sie sich zusammengefügt hatten, ergaben sie ein untrennbares Ganzes. Ein Bild, gezeichnet aus der wahren Liebe.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)