Fear von Melodie-chan14 (Zensierte Variante) ================================================================================ Kapitel 2: Vorbereitungen ------------------------- Ich betrachtete mich noch ein letztes Mal im Spiegel von meinem Wandschrank. Die Hüftlangen blonden, glatten Haare mit den blauen Strähnen waren frisch gebürstet und verdeckten meinen Rücken. Ich schüttelte sie noch ein wenig durch, damit sie fülliger wirkten. Ich wollte für das Video schließlich gut aussehen, auch wenn mich Mark durch den Dreck ziehen müsste und somit alles wieder zerrzaust werden würde. Für den Anfang war es wichtig. Was ich von meiner Kleidung nicht behaupten konnte. So hübsch ich mich auch am liebsten angezogen hätte, musste ich alte Kleidung anziehen, welche mir entweder nicht mehr vernünftig passten, da sie zu klein geworden waren - manche sogar zu groß, da ich ein paar Kilo in den letzten Wochen abgenommen hatte -, oder farblich nicht mehr gefielen aus unterschiedlichen Gründen, da ich diese später mit einem Messer höchstwahrscheinlich zerschneiden würde, damit alles überzeugender wirkte. Somit wählte ich ein altes, rotfarbenes Top mit zwei Sonnenblumen welche sich überlappten und über meine linke Brust gingen. Mein Bauch blinzelte leicht raus, während meine Brüste ein wenig eingequetscht wurden. Dieses Top war ein gutes Beispiel dafür, dass es mir eindeutig zu klein und auch eng geworden war. Während meine Hose, welche mir bis zu den Knien ging, bereits mitgenommen aussah, da ich mit dieser einen Unfall mit meinem Fahrrad hinter mir hatte und dabei die Jeans an manchen Stellen aufgerissen wurde. Somit müsste ich sie nicht einmal mehr zerschneiden. Sie passte perfekt zu meinem geplanten Video. Meine kleinen Füße - passend zu meinem winzigen Körper mit 1,58m - wurden lediglich von schwarzen Socken bedeckt, die mir gerade so bis über die Knöchel gingen. Ich begann zufrieden zu lächeln. Ich war bereit für den großen Auftritt. Auch wenn ich mir wünschte, dass Mark mich in diesem Outfit nicht sehen würde. Er wusste, wie ich verschlafen und zu Hause rumlief, doch war es mir unangenehm, wenn er mich so sah. Ich wollte nicht, dass er mich betrachtete und mich innerlich sicherlich verspottete, da ich manchmal so aussah, als ob ich auf der Straße leben würde. Es war bequem und ich fühlte mich darin wohl, doch sobald er da war und mich ansah, fühlte ich mich hässlich. Ich wusste, dass er mich nicht so empfand, doch redete mir mein Gehirn das immer wieder ein, sodass ich versuchte immer wieder top gestyled auszusehen, auch wenn er darauf vielleicht gar nicht stand. Ich wollte ihm gefallen und dann wiederum auch nicht, da ich unsere Freundschaft nicht gefährden wollte. Es war kompliziert. Seufzend schüttelte ich den Kopf, bevor ich mir sachte auf die Wangen klatschte und meine Augen zusammenkniff. Ich durfte so nicht denken. Er war mein bester Freund seit einer langen Zeit und so würde es bleiben! Ich dürfte mir nicht den Kopf zerbrechen, nur weil ich Gefühle für ihn entwickelt hatte, die weitet über eine Freundschaft hinausgingen. Ich musste mich zusammenreißen. Ich hielt es bereits seit rund 13 Jahren aus, da würde ich jetzt nicht auf einmal einknicken und mich meinen Gefühlen hingeben. Ich würde diese tiefe Freundschaft beschützen! Egal wie sehr es mir auch das Herz brechen würde. Ich hielt es aus! Mit einem lauten Furz ähnlich klingendem Geräusch, welches vom Sofa ausging, ließ ich mich neben Mark nieder und lehnte mich gegen die Rückenlehne, in welcher ich sofort versank. Neugierig betrachtete Mark mein Outfit, bevor sich sein Gesicht in ein riesiges Fragezeichen verwandelte, da er nicht zu verstehen schien, weshalb ich zu enge und zum Teil zerrissene Klamotten angezogen hatte. Gleichzeitig blickten wir Beide auf und unsere Augen trafen sich. Sofort machte mein Herz einen Satz, als ich in seine funkelnden, Schokobraunen Augen blickte, welche in meine Seele zu blicken schienen. Strahlend wie zwei farbige Diamanten betrachteten sie mich und ließen meine Wange rosa färben, weshalb ich schnell zum Fernseher blickte, um ihn nicht mehr ansehen zu müssen. Ich tat so, als ob ich überprüfen würde, was er sich ansah. Es war Spongebob Schwammkopf. Sogar die alten Folgen liefen, welche man sich selbst im höheren Alter angucken konnte. Vor allem da viele der Witze lediglich Erwachsene verstanden, was bei vielen Kinderserien der Fall war. Kinder lachten darüber, doch verstanden sie nicht wieso. Es war bemerkenswert, wie durchtrieben solche Serien waren. "Erzählst du mir endlich, warum du mich letzte Nacht so panisch angerufen hast?", fragte mich Mark mit seiner tiefen Stimme neugierig, die meinen gesamten Körper immer wieder aufs Neue erzittern ließ. Ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen und blickte ruhig zu Mark, während ich meinen Ellbogen auf meinem linken Knie und schließlich mein Knie auf meiner Hand ruhen ließ. "Ich dachte du tappst gerne im Dunkeln", meinte ich frech und grinste ihn breit an, bevor ich zu lachen begann, da er mir einen bösen Blick zu warf. "Ok-ok. Nicht lustig. Nun, du weißt ja, dass ich auch einen YouTube Kanal habe, wo ich Let's Plays mache. So wie du. Aber ich wollte mal was Neues versuchen und... ich singe so gerne und-", begann ich zu erklären, bevor ich mitten im Satz unterbrochen wurde, als mir Mark ins Wort fiel und erneut begann mir seine Meinung zu präsentieren. "Ja, und ich sage dir immer, dass du das endlich professionell auf deinem Kanal machen solltest, weil du auch GUT singen kannst. Hast du nicht sogar Mal Unterricht genommen?", fragte er mich, woraufhin ich nickte und schnell wegsah, um mit den Augen rollen zu können, ohne dass er es bemerkte. Fast jede Woche meinte er zu mir, ich solle auf meinem Kanal singen. Das würde sicher gut ankommen. Er mochte meine Stimme und meinen Gesang. Er hatte sogar versucht mich bei einem Musical rein zu schleusen, bei welchen er mitspielen durfte, doch hatte ich immer wieder abgelehnt. Ich war zu schüchtern und zu nervös. Mein Selbstwertgefühl lag bei null. Wie sollte ich da einen Kanal entwickeln, bei dem ich sang und Let's Plays machte? Es passte nicht zu mir. Zumindest redete ich mir dies immer wieder ein. Dazu hatte ich nie Ideen, was ich singen könnte. Doch gestern schlug sie wie ein Blitz ein und ich wusste, was ich für den Anfang machen konnte. Doch benötigte ich dafür Marks Hilfe. "Ich weiß, ich weiß. Du kommst damit bestimmt jede Woche mindestens einmal an. Doch hatte ich nie die Idee, womit ich anfangen könnte. Aber~ seit gestern weiß ich es endlich. Ich habe ein Lied gehört, welches ich gerne covern würde, zusammen mit einem kleinen Musikvideo. Dafür brauche ich dich oder besser gesagt deine mörderische, dunkle Seite. Also Darkiplier, wenn das in Ordnung wäre", erklärte ich ihm zu ende, während ich ihn hoffnungsvoll anblickte. Er war der hilfsbereiteste und freundlichste Mensch, den ich kannte, doch selbst er konnte nein sagen. Trotzdem hoffte ich, dass er zusagen würde. Seit ich ihm beim Drehen seines Valentinstags Spezial zugesehen hatte, wollte ich etwas mit Darkiplier machen, da ich alles liebte, was mit Horror zu tun hatte, obwohl ein Angsthase durch und durch war. Ich konnte nicht einmal Five Nights at Freddys spielen. Bei dem dritten Teil hatte ich sogar eine Panikattacke bekommen. Es war furchtbar. Ich war so schreckhaft. Und doch war ich ein riesen Fan von Horror. Ein seltsamer Kontrast. "Okay. Ich helfe dir gerne. Ich biete dir ohnehin ständig meine Hilfe an", antwortete mir Mark und holte mich dadurch aus meinen Gedanken, woraufhin ich ihn leicht überrascht ansah. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er sofort zusagen, sondern vorher meine Idee hinterfragen würde. Stattdessen schien er nicht einmal darüber nachgedacht zu haben. Innerhalb Sekunden stimmte er zu und lächelte mich breit an, woraufhin ich leicht errötet wegsah. Warum war er nur solch ein unwiderstehlicher Trottel? Ich blickte wieder zu ihm und richtete mich auf, um mich zurücklehnen zu können und wieder erneut in der Lehne zu versinken, während meine Hände zwischen meinen Beinen ruhten. "Stimmt das tust du, haha", äußerte ich amüsiert und lächelte ihn an, bevor ich einen Zettel aus meiner Hosentasche zog und ihm diesen auf den kleinen Glastisch legte, welcher vor dem Sofa stand. Sofort nahm er den Zettel in seine Hände und betrachtete ihn, bevor er ihn mit den Augen kurz überflog und wieder auf den Tisch zurücklegte. Er betrachtete mich sowohl mit einem fragenden, als auch skeptischen, Blick. "Darauf steht ungefähr wie ich was geplant habe. Wie gesagt ich wollte ein Musikvideo direkt dabei machen. Das Lied heißt Control und ist ziemlich düster. Geht um gespaltene Persönlichkeit und so. Deswegen brauche ich dich. Ich wollte es so machen, dass ich zuerst das Lied aufnehme und danach drehen wir die einzelnen Szenen. Für den Refrain gehen wir am besten in eine verlassene Fabrik oder Ähnliches. Den Rest können wir hier aufnehmen und vielleicht noch eine in einem Wald. Sollte allerdings am besten Nacht sein und meine Kleidung zerrissen, deswegen auch diese Sachen. Würde sagen wir nehmen die Szenen von verschiedenen Winkeln manchmal auf und entscheiden hinterher was besser aussieht. O-oder?", erklärte ich ohne Punkt und Komma in einem durch, während ich meine Gedanken, die ich zuvor Stichpunktartig aufgeschrieben hatte, fortführte und neue Ideen in meinem Kopf auftauchten, die ich sofort äußerte, bis ich registrierte mit wem ich redete und dass ich Mark eigentlich erklären wollte, was ich vorhatte. Ich klang bestimmend, was für mich ganz neu war, weshalb ich errötete, als ich in seine Augen blickte und auf dem Boden der Tatsachen zurückkehrte. Nervös begann ich zu stottern und fragte ihn nach seiner Meinung. "Du darfst nicht so unsicher klingen. Es ist dein Video und du weißt, was du willst! Ok? Aber ja ich mag deine Ideen. Ich hole eben das Equipment, währenddessen kannst du schon einmal das Lied aufnehmen. Willst du im Video trotzdem mitsingen, damit es authentischer wirkt?", erkundigte sich Mark, woraufhin ich auf den Zettel deutete, auf welchem stand, dass ich in manchen Szenen singen würde und manchen nicht, stattdessen müsste er lediglich bei dem Refrain mitsingen, da er mich in diesen entweder niederschlug, fesselte oder Sonstiges. Ich sprudelte mit Ideen über. Ich musste es alles raus lassen. Auf das Ergebnis war ich jetzt schon gespannt und konnte es kaum abwarten endlich aufzunehmen. Somit strahlte ich ihn freudig an und nickte schließlich, um zuzustimmen, dass er seine Ausrüstung holen gehen würde, während ich das Lied aufnahm. Als er meine Aufgeregtheit und Freude sah, da ich wie ein kleines Kind im Zimmer auf und ab wippte und sogar leicht tänzelte, während ich das Grinsen nicht mehr verstecken konnte, lächelte er mich sanft an, bevor dieses Lächeln sich in ein amüsiertes Glucksen verwandelte. Vor Scharm beinahe errötend, sah ich schnell weg, schmunzelte allerdings ebenfalls. Ich begleitete ihn zur Haustür und verabschiedete mich dort von ihm, bevor ich mich in mein Arbeitszimmer begab, wo ich in der Regel meine Let's Plays aufnahm, da die Akustik dort besser war, als in meinem Schlafzimmer. In dem Raum befand sich ein Schreibtisch aus Holz, an welchem ein blauer Bürostuhl, welchen man drehen konnte, stand. Auf dem Tisch war der für mich ausreichende Monitor, wovor sich meine - äußerst TEURE Gamer - Tastatur befand. Neben der Tastatur, wessen Tasten blau leuchteten, lag meine Maus. Sofort zog den Stuhl auf Rädern zurück und pflanzte mich auf dessen Polsterung, bevor ich mir mein Headset, welches sich in einem der zwei Schösser des Schreibtisches befunden hatte, zur Hand nahm und mein Ständermikrofon in meine Richtung drehte und auf meine Höhe einstellte. Kurz darauf startete ich den Computer, welcher sich unter dem Tisch befand - direkt neben meinen Füßen. Der Desktop schaltete sich mit ein und ich konnte zügig die richtigen Programme starten. Eigentlich war es EIN Programm. Ich benötigte es zum Aufnehmen meiner Stimme, währenddessen ließ ich die Musik auf meinen Kopfhörern im Hintergrund spielen, um nicht aus der Fassung zu geraten. Noch ein letztes Mal lauschte ich den Klängen, prägte mir die Lyrics gut im Kopf ein und begann schließlich zu singen. Die Zeit zog wie im Flug für mich vorbei. Ein letztes Mal musste ich den Refrain singen, dann wäre ich fertig. Doch hatte ich nicht bemerkt, wie sich die Tür geöffnet und jemand in das Zimmer geschlichen hatte. Wie verzaubert ließ ich mich von den Gefühlen und der Musik leiten, wodurch ich mich dementsprechend bewegte und Gesichtsausdrücke machte. Zum Glück war keine Kamera an, ansonsten wäre ich sicherlich am liebsten im Boden versunken, da es mir peinlich war, wenn man mir beim Singen zusah. And all the kids cried out "Please stop you're scaring me" I can't help this awful energy GOD DAMN RIGHT you should be scared of me Who is in contro~l? Ich seufzte erleichtert aus und öffnete meine blauen Augen, als ich mit der Aufnahme fertig war, welche ich sofort stoppte und ablaufen ließ, um zu überprüfen, wie es sich anhörte. Nachdem ich zufrieden war, lächelte ich glücklich und wollte gerade mein Handy zur Hand nehmen, um Mark zu fragen, ob er noch lange brauchen würde oder ob er bereits wieder im Wohnzimmer saß, ohne dass ich es bemerkt hätte. Doch da ertönten auf einmal klatschende Hände hinter mir, woraufhin ich mich erschrocken umdrehte und dabei vom Stuhl aufsprang, sollte fies ein Einbrecher sein, nur um sofort wieder auf meinen Po zu landen - und auf dem Stuhl -, als ich erleichternd erkannte, dass Mark hinter mir stand und mir beim Singen zugesehen hatte. Es war mir ein wenig peinlich, doch war ich beruhigt über die Tatsache, dass sich kein Fremder in mein Haus geschlichen hatte. Ansonsten wäre ich sicher an einem Herzinfarkt gestorben. "Entschuldige. Ich wollte dich nicht stören, deshalb habe ich mich ins Zimmer geschlichen. Undheimlichallesaufgenommen", erklärte er mir, während er mich anlächelte. Zuerst lächelte ich zurück und winkte ab, um zu zeigen, dass er sich nicht entschuldigen müsste. Allerdings zog ich schnell eine Augenbraue skeptisch nach oben, als er irgendetwas so schnell wie möglich vor sich hinmurmelte, wodurch ich es nicht vernünftig verstanden hatte. Somit blinzelte ich ihn zwei bis dreimal ungläubig an, während sich ein riesiges Fragezeichen auf meinem Gesicht breitmachte, was er gekonnt übersah oder eiskalt ignorierte. Ich tippte auf Letzteres. Er verheimlichte etwas vor mir. Man konnte es deutlich aus seinem Gesicht ablesen, doch reichte dies nicht, um ihn zu überführen. Was ging in seinem Kopf vor? Ich wünschte, ich könnte Gedanken lesen, da die Neugierde mich beinahe umbrachte. Unschuldig lächelte er mich an, während ich genervt ausseufzte und schließlich meinen Blick zu meinem Monitor wandern ließ. Marl gesellte sich zu mir, indem er sich direkt hinter mich stellte. Seine Wärme konnte ich sogar durch die Lehne spüren. Rechts an mir vorbei ragte sein Arm hervor und stemmte seine Hand auf dem Schreibtisch ab, während ich sich leicht nach vorne beugte, sodass sich sein Kopf direkt neben meinem befand und ich seinen Atem direkt auf meiner Haut spüren konnte. Er wollte mich doch ärgern, oder nicht? Mein Herz hielt das kaum aus, dabei müsste ich mich langsam daran gewöhnt haben. Hatte ich allerdings nicht und so litt ich innerlich, während ich betete, dass er sich normal neben mich stellen würde, doch tat er es nicht. "Und, wie weit bist du?", erkundigte er sich bei mir, während ich ein paar Mausklicks betätigte, um ihm die Aufnahme von meinem Gesang vorführen zu können. Zufrieden lächelte er mich an und nickte mir zu, woraufhin ich mich zurücklehnte und ihn überlegen angrinste. Die Nase in die Höhe gerichtet, um ihm zu zeigen, dass dies etwas Leichtes für gewesen war, selbst wenn es gelogen war. Ich wollte nur einmal im Leben eingebildet klingen. "Klingt gut. Lass dir das aber nicht zu Kopf steigen", ermahnte er mich scherzend, woraufhin ich sofort abwinkte und mich endlich erhob. Nicht nur, um mit dem Drehen der ersten Szenen zu beginnen, sondern auch, um von Mark weg zu kommen. "Ok, ich würde sagen, die ersten Szenen drehen wir in meinem Zimmer, Bad und Wohnzimmer. Einverstanden?", schlug ich ihm vor und versuchte mich nun auf diese Sache und nicht mehr darauf, wie gut Mark heute wieder aussah, zu konzentrieren. Mark verschränkte die Arme vor der Brust, während er sich im Raum genau umsah. Kurz darauf fragte er mich, wieso wir nicht einfach hier ein paar der Szenen drehen würden. Ich gab zu, dass es eine berechtigte Frage war, da die Akustik hier im Raum besser war als in allen anderen und er geräumig war, wodurch nicht alle möglichen Gegenstände und Möbel im Weg standen. Allerdings war genau das, was ich wollte. Ich wollte es so aussehen lassen, als würden die Stimmen in meinem Kopf, welche von Dark dargestellt werden sollten, die Oberhand gewinnen und mich in ein verlassenes Gebäude verschleppen, um endlich frei sein zu können. Ich wollte den Anschein erwecken, dass das alles wirklich geschah und somit ebenfalls in meinem Haus, welches aus mehr Räumen bestand, als einem fast komplett leeren Arbeitszimmer. Dies erklärte ich Mark bis ins kleinste Detail, woraufhin er verstehend nickte und selber zu überlegen begann. "Und ich soll dich dann als "Dark" also entführen", erkundigte er sich noch ein letztes Mal, woraufhin ich nickte. Kurz darauf begab ich mich mit Mark zusammen in mein Zimmer, wo ich auf mein Boxspringbett kletterte und mir den Zettel mit dem Plan, wann wir was machen sollten, und die ersten Verse erneut ansah. Dabei fiel mir auf, dass ich noch keine konkrete Idee gehabt hatte. Sofort zückte ich einen Stift aus der Mappe, die auf meinem Nachttisch stand - direkt neben meinem Skizzenblock -, und notierte mir die Idee, die sich gerade in meinem Kopf breitmachte. "Also... Am besten versuchst du ungefähr so auszusehen wie in deinem Valentinstags Spezial als Dark. Nur ohne den Anzug. Ich baue schon mal alles auf. Naja, ich versuche es zumindest. Achso die ersten Verse würde ich so aufnehmen, dass wir erst einmal das Haus aufnehmen aber bei Nacht und danach die Kamera durch den langen Flur vor meinem Zimmer fahren lassen. Okay?", erklärte ich ihm ruhig, während ich ihn zuversichtlich anlächelte. Doch sah er mich amüsiert an. Hatte ich etwas Falsches gesagt? "DAS würde ich zu gerne sehen, wie du alles aufbaust. Soll ich dir nicht lieber helfen und danach hilfst du mir wegen dem Aussehen? Ich glaube nicht, dass du das alleine schaffst und ich will nicht, dass du dir weh tust, weil du plötzlich von den Sachen begraben wirst", schlug er mir besorgt vor, während er mich mit seinen treuen, glänzenden, braunen Augen ansah. Er sah aus, als ob er Angst hätte, mich auf ewig zu verlieren. Eigentlich wollte ich ablehnen, da ich mir das Aufbauen bereits öfters angesehen hatte und somit ein wenig Wissen besaß, um das sicher auch alleine schaffen zu können. Doch wenn er mich so ansah, konnte ich einfach nicht nein sagen. Es war unmöglich! Verfluchter Mark. Er kannte ganz genau meine Schwächen und wusste, wie er mich beeinflussen konnte. Manchmal hasste ich ihn wirklich dafür. Seufzend ließ ich den Kopf hängen und gab schließlich nach. "Na, von mir aus. Dann hilf mir, du Nervensäge", äußerte ich, bevor ich mich mit Mark zu seinem Auto begab und wir dort zusammen das Equipment rausnahmen und das Haus trugen. Auf dem Weg erklärte ich ihm, dass ich die Szenen am liebsten aus zwei oder drei verschiedenen Perspektiven drehen würde, um hinterher entscheiden zu können, was am besten aussah. Wenn ich geahnt hätte, was dies alles auslösen würde, hätte ich ab hier sofort alles abgebrochen. Doch leider war ich ahnungslos und müsste nun mit den Konsequenzen leben. Es tut mir so leid Mark... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)