The Legend of two Kings von Hatsu-chan (~Arctis~) ================================================================================ Kapitel 10: Familienbande ------------------------- The Legend of two Kings Kapitel 10: Familienbande Insomnia – Noctis Appartement Müde rollte er sich von einer Seite auf die andere. Erneut klingelte und klopfte es an seiner Tür. Er konnte sich schon denken wer es war. Die letzten Tage stand er schon so oft an seiner Tür, wollte ihn aus dem Bett holen, damit er hier nicht versauerte, sagte er immer wieder. Er versauerte nicht, nein, viel mehr badete Noct im Selbstmitleid und in seinem Liebeskummer. „NOOOOOOCT!“ Er konnte Promptos laute Stimme bis in sein Zimmer hören, was ihn dazu bewegte seine Bettdecke über den Kopf zu ziehen. „Geh einfach.“, brummte er und schloss seine Augen, in der Hoffnung, dass seinen Freund seine Worte irgendwie erreichen würden. Oder dass er zumindest die deutlichen Zeichen verstehen würde. Er wollte niemanden sehen und er wollte nicht, dass ihn irgendjemand aus seinem Bett holte, damit er sich besser fühlte. So ein Blödsinn, dadurch würde er sich kein Stück besser fühlen. Warum auch? Denn an seiner Situation und emotionalen Befinden würde sich nichts ändern. Ardyn war weg. Er war gegangen und seit dem Tag an dem er bei ihm war und ihn in seiner Dummheit so angeschrien hatte, war eine Woche, eine verdammte Woche vergangen, ohne dass er etwas von dem Kanzler gehört hatte. Kein Anruf, keine Nachricht. Nichts, rein gar nichts. Warum tat er ihm das an? Wusste Ardyn denn nicht, dass Noct das nur aus Wut gesagt hatte? Dass es gar nicht sein ernst war? Nein, woher auch? Woher sollte Ardyn das wissen? Noct hatte sich mehr als deutlich und das in so einem furchtbaren Ton ausgedrückt. Warum sollte er jetzt noch zu ihm zurück kommen wollen? „NOOOOOCT!“, erneut ertönte Promptos Stimme. Doch dieses Mal deutlicher und lauter, was den Prinzen etwas aufschreckte. War er etwa in seine Wohnung eingebrochen? Dann vernahm er noch eine Stimme. Etwa leiser, doch er konnte sie erkennen. Es war Ignis. Sicherlich hatte er mal wieder Einkäufe dabei. Klar, heute war doch Mittwoch, oder doch Donnerstag? Er wusste es nicht so genau und es war ihm auch egal. Einkaufen gehen, ausgehen, in die Spielhalle fahren, zocken, essen, einfach alles war ihm egal. Ohne Ardyn schien das alles einfach keinen Sinn mehr zu machen. Iggy sagte zu ihm, dass es vorbei gehen würde, der Schmerz würde sich verziehen. Der Liebeskummer würde erträglicher werden und dann würde er sich langsam wieder besser fühlen. Doch das glaubte er nicht. Nein, er glaubte nicht daran, dass er sich irgendwann besser fühlen würde. Nicht ohne Ardyn, nicht bevor er sich entschuldigen konnte. Er wollte mit ihm reden, er wollte so sehr mit ihm reden. Warum rief dieser ihn nicht zurück? Schwungvoll wurde seine Zimmertür aufgerissen. Er hörte schnelle Schritte, die ihn dazu brachten seine Bettdecke fest zu umklammern, denn im nächsten Moment versuchte Prompto schon diese weg zu ziehen. „Noct, steh auf! Raus aus dem Bett.“, hörte er den Blonden sagen, während er an seiner Bettdecke zerrte, bis Noctis schließlich nachgab und diese einfach los ließ. Prompto stolperte nach hinten und fiel fast hin. Er konnte sich jedoch im letzten Moment noch an der Kommode festhalten. „Mensch, Noctis, es reicht jetzt langsam mit diesem Blödsinn! Steh endlich auf und komm mit mir nach draußen, an die frische Luft. Das wird dir gut tun!“, forderte ihn Prompto auf und packte den Prinzen am Arm um ihn aus dem Bett zu ziehen. Dieser wehrte sich dagegen, er wollte nicht aufstehen, er wollte nicht rausgehen, er wollte nicht zocken gehen und er wollte erst recht nicht unter andere Leute gehen. Schließlich trat er Prompto von sich weg, was diesen dazu brachte genervt aufzuschreien und das Zimmer laut nach Iggy rufend zu verlassen. Als ob Iggy es schaffen würde ihn aus dem Zimmer zu holen, oder aus seinem Bett. Er würde für immer hier bleiben, damit müssten sie sich jetzt abfinden. Noct robbte sich zur Bettkante, schnappte nach seiner Bettdecke und zog diese wieder über sich. So war es besser. In seinem schwarzen Loch, in dem er sich verkriechen konnte, fühlte er sich halbwegs okay. „Das darf doch wohl nicht wahr sein! Was ist denn nur los mit ihm? Dass er nicht gerade unternehmungslustig ist weiß ich ja! Aber das? Das ist die Krönung. Iggy, mach doch was!“, auffordernd blickte Prompto seinen Kumpel an, welcher gerade dabei war den Kühlschrank aufzufüllen. „Wir müssen ihm Zeit lassen. Er wird schon selber wieder aus seinem Schneckenhaus hervorkommen, sobald es ihm wieder gut geht.“ Frustriert raufte sich Prompto die kurzen Haare, das durfte doch nicht wahr sein. Warum unternahm Ignis nichts? Als es an der Tür klingelte erhellte sich sein Gesicht wieder. Es war sicherlich Gladio, dieser würde es bestimmt schaffen Noct aus seinem Versteck hervor zu holen. Schnell lief er zur Tür und zog diese mit einem „Zum Glück bist du hier.“ auf. „Na, habt ihr es noch nicht geschafft unsere Prinzessin wach zu rütteln?“, fragte dieser mit einem Grinsen und lief erstmal in die Küche wo er Ignis begrüßte. „Wach ist er ja, aber er will nicht aufstehen! Oder reden, oder sich irgendwie bewegen.“, jammerte Prompto gleich los. Er setzte seine ganze Hoffnung auf Gladio: „Und Ignis meint, wir müssen ihm Zeit lassen! Tu was dagegen, Gladi, so kann es nicht weiter gehen!“ Seufzend ließ sich Ignis auf das Sofa nieder. Ihm war schon klar, dass Prompto sich einfach nur Sorgen machte und nicht verstand, was mit Noctis los war. Doch er musste diesen dennoch um Geduld bitten, auch wenn er es nicht nachvollziehen konnte. Ihm fiel auf, dass Gladio ihn nachdenklich gemustert hatte. Interessiert hob der Berater des Prinzen seine linke Augenbraue an: „Ist irgendwas, Gladio?“ Wissend nickte dieser ihm zu. Er lehnte sich gegen den Tresen und ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht: „Du weißt es, nicht wahr? Du weißt, was mit Noctis los ist.“ Total irritiert blickte Prompto von einem zum anderen, bis er seinen Blick ungläubig auf Ignis ruhen ließ. Als hätte dieser ihnen den Sinn des Lebens verheimlicht. „Ist das wahr?“, gab er fast schon geschockt von sich. Seufzend richtete Iggy seine Brille. Wie es schien wollte er ihnen die Frage nicht beantworten. „Ha, wusste ich es doch! Ignis weiß also Bescheid! Irgendwas muss letzte Woche passiert sein, was ihr uns beide verheimlicht und was Noctis zu diesem kleinen Einsiedler verkommen lies.“ Nachdenklich kratzte sich Gladio am Kinn. Was könnte es bloß sein, was könnte die Ursache dafür sein? „Was? Aber wieso? Ich meine, wieso sagst du es uns nicht?“ Prompto verstand die Welt nicht mehr. Warum verheimlichte Ignis es ihnen, wenn er doch wusste, was los war. Vielleicht konnten sie ja helfen? Seufzend erhob sich Ignis von seinem Platz und lief zur Küchenzeile rüber: „Selbst wenn ich es wüsste, ich würde es euch nicht sagen.“ Aus den Schränken fischte er sich Mehl, Schüsseln, Backpulver, Zucker und andere Utensilien, die er zum backen brauchte. „Was? Aber wieso? Wieso verheimlichst du es uns? Ich verstehe das nicht!“, rief Prompto aus und konnte kaum glauben, dass Ignis jetzt wirklich zu backen anfing. Gladiolus beobachtete seinen Freund eine Weile bei seinem Tun, dann stützte er sich vom Tresen ab und lief zu Tür: „Ich weiß es auch nicht Prompto. Vermutlich darf er es nicht sagen. Aber ich finde es schon selber heraus.“ Dann verließ er die Wohnstube und lief zu Noctis Zimmer, er würde es schon irgendwie aus dem Prinzen herauskitzeln. Ungläubig starrte Prompto derweil Ignis an, sie waren doch Freunde! Warum hatten sie jetzt plötzlich Geheimnisse vor einander? Als konnte Iggy die Blicke des anderen auf sich ruhen spüren, bat er diesen ihn nicht so vorwurfsvoll anzusehen. „Aber ich verstehe das nicht! Warum verheimlichst du uns etwas?“ „Weil ich es Noct versprochen habe.“ Erneut klopfte jemand an, dieses mal an seiner Zimmertür. Genervt rollte sich Noct auf seinen Rücken und brummte ein: „Geh weg, Prompto.“, was jedoch ignoriert wurde, denn die Tür ging dennoch auf. „Ich bins, Noct.“, ertönte Gladios Stimme, was ihn genervt seufzen ließ. Das war jetzt nicht unbedingt besser. „Geh, Gladi! Ich will alleine sein.“, brummte er wieder und drehte sich zurück auf die Seite und kehrte dem anderen somit den Rücken zu, während Gladio sich auf sein Bett gesetzt hatte. „Du warst schon die ganze Woche hier alleine. Meinst du nicht, dass es langsam an der Zeit wird wieder aus dem Bett zu kommen? Zu trainieren und naja, das was du sonst so den ganzen Tag gemacht hast, zu tun?“ Gladio versuchte wirklich einfühlsam zu sein und einen sanften Ton einzuschlagen. Er wollte nicht, dass Noct sofort dicht machte. Unter der Bettdecke rührte sich nichts und Gladio konnte nur auf den Hinterkopf des Prinzen starren. Wie es schien hatte dieser sich auch die letzten Tage nicht geduscht, dies konnte er deutlich an seinen Haaren sehen. „Noct...“, fing er wieder an, wurde jedoch von einem lauten brummen des angesprochenen unterbrochen. „Ich bin gar nicht alleine gewesen. Ihr wart fast jeden Tag hier.“, beschwerte sich der Prinz. Sie hatten ihn vielleicht die ersten zwei Tage in Ruhe gelassen, doch sobald Prompto Wind davon bekam, dass Noct nicht mit zur Spielhalle wollte und überhaupt nicht aus der Wohnung herauswollte, hing er jeden Tag vor seiner Tür. Manchmal holte er Iggy und sie kamen in die Wohnung rein. Doch auch an den Tagen, an denen er nicht herein schaffte, blieb er hartnäckig und verließ seinen Posten nicht. „Wir machen uns nun mal Sorgen um dich. Von einem Tag auf den anderen benimmst du dich so seltsam. Ist etwas beim Angeln passiert, das dich, naja, so verstört hatte?“, fragte Gladio vorsichtig nach. Er hoffte, dass er Noct das eigentliche Problem langsam entlocken konnte, denn irgendwann wird der Prinz schon darüber reden wollen, da war er sich sicher. Er war wie eine Katze, die man mit Leckerhen aus ihrem Versteck locken musste, man musste nur Geduld haben. Ein frustriertes Seufzen glitt dem Prinzen über die Lippen: „Ihr rechtfertigt alle eure Taten damit, dass ihr euch Sorgen macht und das Beste für mich wollt. Dabei habt ihr keine Ahnung, was das beste für mich ist.“ Er zog die Bettdecke noch enger um seinen Körper als wäre ihm kalt, dabei waren es draußen um die dreißig Grad. Nachdenklich blieb Gladio eine Weile schweigend auf dem Bett sitzen und starrte Nocts Hinterkopf an. Irgendwas musste passiert sein, mit Ardyn, vermutlich. Er wusste es nicht genau. Er hatte auch gehört, dass es Streit gab zwischen Noctis und seinem Vater. Doch leider wurde ihm nicht gesagt, um was es ging. Familienangelegenheit hieß es, so ein Blödsinn. Sie gehörten auch zu Familie. Er, Prompto und Iggy, wobei dieser mehr wusste, als er zugab. Was war es nur, das Ignis wissen konnte und ihnen verschwiegen wurde? Weswegen konnte sich Noct mit seinem Vater zerstritten haben? Es waren einfach zu viele offene Fragen, die ihm keiner beantworten wollte. „Noct, ich weiß echt nicht, was vorgefallen ist. Mir will keiner was sagen.“, fing er nach einer Weile wieder an zu sprechen und grübelte weiter über das Problem nach. „Aber eins kannst du mir glauben. Ich, Prompto und Ignis, wir sind auf deiner Seite, egal was los ist und du kannst mit uns allen darüber reden. Wir helfen dir, egal was ist.“, dann legte er ihm eine Hand auf die Schulter und drückte fest zu. Noctis sollte wissen, dass er da war, egal was war, egal welches Problem er auch hatte, sie würden es zusammen lösen. Erneut herrschte wieder Schweigen im Raum, bis sich Noct unter der Bettdecke rührte und sich zu Gladio umdrehte. „Danke.“, brummte er, was den anderen ein breites Lächeln auf das Gesicht zauberte. Na, das war doch schon mal ein Anfang. Vielleicht mussten sie erstmal langsame Schritte machen, bevor sie Noct endlich wieder rehabilitieren konnte. „Hey, Iggy backt da irgendwas, es riecht auf jeden Fall schon sehr lecker, isst du mit uns was?“ Noct drehte sich langsam wieder um, was Gladio einlenken ließ: „Hey, schon gut, wenn du nicht willst, ist es auch okay. Überlegt es dir einfach noch mal, ja?!“, dann erhob er sich und verließ das Zimmer. Vielleicht würde sein Prinz von alleine aus dem Zimmer kommen, sein Versteck verlassen und mit ihnen zusammen zumindest was essen. Als Gladio wieder ins Wohnzimmer trat kam ihm Prompto sogleich entgegen gesprungen und wollte wissen, wie es gelaufen war, ob er wusste, was los sei und ob Noct endlich aus dem Zimmer kam oder nicht?! „Krieg dich wieder ein, Prompto.“ Gladio setzte sich auf das Sofa und lies sich erneut von dem Blonden bitten ihm alles zu erzählen, wobei es nicht viel zu sagen gab. „Ich bin kein bisschen klüger als vorher. Vielleicht habe ich ja nicht die richtigen Fragen gestellt, aber ich denke auch, dass wir Noct etwas Zeit geben sollen, er wird schon wieder.“ Prompto hätte am liebsten vor Frust aufgeschrien. Verdammt noch mal, Gladio hatte einen Job, einen Job und das war, Noct aus dem Bett zu holen. Was war denn nur los, sonst war er auch viel strenger. „Das darf doch nicht wahr sein, Gladio! Ich habe alles auf dich gesetzt.“, enttäuscht fiel er auf die weichen Sofakissen und vergrub sein Gesicht darin. „Sorry, ich enttäusche dich wirklich nur ungern.“, lächelnd blickte er auf, als Iggy ihm eine Tasse Kaffee auf den Tisch stellte und sagte der Kuchen wäre bald soweit. Genüsslich nahm er einen Schluck. Oh ja, Iggy wusste, wie er seinen Kaffee mochte, mit viel Zucker und Milch, richtig schön süß. „Okay, das reicht jetzt.“, plötzlich sprang Prompto auf, als wäre er von etwas gestochen worden. Er lief zur Spüle, holte sich einen Schüssel und fühlte diese mit Wasser: „Ich werde ihn jetzt aus seinem Bett holen. Ist mir egal ob er wütend wird oder nicht.“ Mit der vollen Schüssel wollte er in Nocts Zimmer laufen, doch Ignis hielt ihn auf und bat ihn darum, es nicht zu tun. „Lass mich, Ignis, lass mich los! Wenn ihr nicht wollt, dass Noct endlich wieder der Alte wird, dann werde ich schon dafür sorgen. Er muss nur wieder zu sich kommen.“, er wollte sich von Iggy lösen, doch dieser hielt die Schüssel so fest, dass sie Prompto aus der Hand glitt und sich auf dem Boden entleerte. Geschockt starrte der Blonde den nassen Boden an, dies war jetzt nicht sein Plan gewesen. „Ich hole dir etwas zum wischen.“ meinte Iggy und trat in den Flur, wo er aus dem Schrank einen Lappen und Eimer holte damit Prompto sauber machen konnte. Als er damit fertig war, war auch der Kuchen soweit. Iggy setzte noch mal Kaffee auf und für Noctis machte er einen Kakao. Er schritt zu dessen Zimmer und klopfte an der Tür, bevor er eintrat: „Noctis, der Kuchen ist fertig. Isst du etwas mit uns?“ Sein Blick fiel auf den Hügel, welcher aus der großen Bettdecke bestand, irgendwo darunter musste sich Noctis noch befinden. Es dauerte etwas bis ein Brummen von ihm kam. Er lehnte wie immer ab. Iggy war fast schon überrascht, irgendwie hatte er dieses Mal damit gerechnet, dass Noct vielleicht doch zustimmen würde. Als er die Tür gerade wieder schließen wollte, rührte sich erneut etwas unter der Decke und das blasse Gesicht seines Prinzen kam zum Vorschein: „Warte, Ignis. Ihr könnt ja auch hier essen.“ Sie verteilten sich auf Noctis großem Bett, jeder mit einem Teller und einem Becher bewaffnet. Gladio war schon aufgefallen, dass das Geschirr, Tassen und Gläser scheinbar neu waren. Er konnte sich gar nicht erinnern, dass Noct sich neue Möbel gewünscht hatte. Aber auch die Stühle, die zum Esstisch gehörten, waren andere, da war er sich sicher. Schweigend genossen sie ihren Kuchen. Noct hatte sich ans Bettende verkrochen, doch er saß nicht unter der Bettdecke, dies war schon mal ein Fortschritt. „Der Kuchen ist köstlich, Ignis.“, lobte Prompto den Koch und auch Gladio stimmte zu. „Danke, ich wollte ein neues Rezept ausprobieren. So ist er noch luftiger.“ Auch Ignis gefiel der Kuchen und er würde das Rezept wohl ab nun öfters verwenden. Noct leerte seinen Teller und streckte Ignis dessen dann hin: „Kann ich noch was haben?“ Lächelnd nickte Ignis und packte Noct ein extra großes Stück drauf, was Prompto gleich dazu brachte sich zu beschweren. „Nun heule nicht rum, Prompto! Lass der Prinzessin doch den Kuchen! Er baut auch so schon zu schnell ab. Wir müssen endlich wieder mit dem Training anfangen.“ „Jap, dieses Mal bin ich auch dabei. Hey, Noct, wie wäre es, du und ich gegen Gladio, wir machen ihn fertig!“, schlug Prompto aufgeregt vor und holte sich auch noch schnell einen Nachschlag. Leicht nickte Noct seinem Kumpel zu, ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht: „Klar, sicher, das machen wir.“ „Wuhu, hast du gehört, Gladio? Du kannst schon mal einpacken. Gegen uns hast du keine Chance.“ Gladio lachte auf, als ob er verlieren konnte: „Pah, gegen euch zwei Weicheier brauche ich nicht mal zwei Minuten. Ich schnippe euch mit einem Finger weg.“ Die beiden stachelten sich gegenseitig auf, doch Noctis gefiel es. Es fühlte sich an wie immer und ließ ihn den Schmerz erträglicher erscheinen. Als die drei dann gingen und Ignis noch kurz in seinem Zimmer aufräumte, wirkte Noct um einiges wacher als vorher, zumindest kam es diesem so vor. „Der Kuchen, der war wirklich sehr lecker.“ Lächelnd nickte ihm Iggy zu und versprach das nächste Mal wieder zu backen. Trotz diesen Fortschritts zog sich Noctis die Tage darauf wieder zurück. Für Prompto war es einfach nur unbegreiflich. Was war denn nur los? Sie hatten sich doch verabredet um Gladio fertig zu machen. Doch Noctis war es egal, er wollte nicht aus dem Bett und er wollte nicht mit ihnen reden. So langsam war auch Iggy mit seinem Latein am Ende. Auch Tage später hörte er erneut Prompto vor seiner Wohnungstür nach ihm brüllen. Mittlerweile war es fast schon zur Gewohnheit geworden. Die Tür ging auf, war es schon wieder Mittwoch? Sein Zeitgefühl war abhanden gekommen. Sicherlich könnte er auf den Kalender blicken, doch eigentlich war es ihm auch egal. Die Tür fiel wieder ins Schloss und schon rechnete er damit, dass Prompto in sein Zimmer hinein gestürzt kam, doch nichts dergleichen passierte. Die Tür wurde langsam geöffnet, er hörte Schritte und konnte deutlich spüren wie sich jemand auf sein Bett setzte. Ein Seufzen entglitt der Person. Wie es schien, hatte diese Prompto nach Hause geschickt. Für einen Moment herrschte Schweigen, bis er eine Hand an seiner Schulter spüren konnte: „Hey Kleiner, hältst du durch?“ Für einen Moment erstarrte Noctis, er konnte kaum glauben, dass er hier war. Machte er sich etwa Sorgen? Seltsam, er zog ihn nicht aus dem Bett, schimpfte ihn nicht aus, oder kam das noch? Sachte begann der Mann über seinen Oberarm zu streicheln. Erneut glitt ihm ein tiefes Seufzend über die Lippen. „Ich habe Prompto nach Hause geschickt, vermutlich hast du erstmal genug von dem lauten Geschrei.“ Langsam schob Noct seine Bettdecke von seinem Kopf und erblickte das müde wirkende Gesicht von Cor vor sich. Sein besorgter Blick ruhte auf ihn, wobei für einen Moment sich ein Lächeln auf seinen Lippen bildete. „Hey, ich habe es mir schlimmer vorgestellt. Also dein verheultes Gesicht, meinte ich.“ Sofort verzog Noct sein Gesicht. Na danke, war er nur deswegen her gekommen? „Warum bist du hier?“, brummte Noctis und blieb einfach liegen. „Weil ich mir Sorgen mache, Kleiner. Um dich und um deinen Vater.“, fing er an zu sprechen und drehte sich so, dass er Noct besser ansehen konnte. „Ich weiß, du bist wütend auf ihn und ich kann es auch vollkommen nachvollziehen. Er hat dir etwas verschwiegen, was dich anging, was deine Zukunft entscheiden sollte. Außerdem bin ich nicht blind, ich habe gesehen mit welchen Blicken du Kanzler Izunia angesehen hast. Zu denken, dass du jemand anderen versprochen bist und dem Menschen, den du liebst so Nahe zu sein, war sicherlich nicht einfach.“ Noctis Wangen färbten sich rot. Cor hatte es bemerkt? Wie peinlich, was musste sich dieser denn dabei gedacht haben? Sicherlich wie dumm er war sich in einen Niffen zu verlieben. „Ich verurteile dich nicht Noctis. Wir können uns nicht aussuchen wen wir lieben.“, für einen Moment schweifte Cor Blick von Noctis ab und richtete sich auf den Boden. Sanft biss sich Noct auf die Unterlippe. Er konnte sich schon denken, wovon Cor sprach. „Seit eurem Streit geht es Regis wirklich sehr schlecht. Er schläft kaum noch und sein körperlicher Zustand nimmt rapide ab.“ Cor hob wieder den Blick an und wandte sich Noctis zu: „Ich weiß, dass es nicht okay war, dass Regis dich belogen hatte, dass er es dir so lange verschweigend hat. Auch wenn ich mir sicher bin, dass er wirklich das Beste für dich wollte. Du hast das Recht wütend auf ihn zu sein, seine Entscheidungen zu hinterfragen, doch ich denke, es ist jetzt genug. Er ist dein Vater, Junge! Er braucht dich, vor allem jetzt, in dieser schweren Lage, braucht er dich an seiner Seite. Du kannst es ihm nicht ewig vorhalten. Ihr seit eine Familie, Noctis, vergiss das nicht.“ Fest biss sich Noct auf die Unterlippe. Zu hören, dass es seinem Vater schlecht ging bescherte ihm ein schlechtes Gewissen. So oft hatte dieser versucht ihn zu erreichen, doch er war nie an ans Telefon gegangen, kein einziges Mal. Er hat ihn immer weg gedrückt. „Aber es tut so weh.“, raunte Noct und rutschte etwas näher an Cor heran, irgendwie hatte er gerade das Bedürfnis in den Arm genommen zu werden, doch er würde Cor sicherlich nie darum bitten. „Ich weiß und es wird noch eine ganze Weile so weh tun. Liebeskummer ist scheiße und ich werde dir nicht sagen oder versprechen, dass es besser werden wird. Vielleicht wird es das nicht, vielleicht wird es das nie, aber ich weiß, dass du lernen kannst damit umzugehen, damit zu leben. Du bist stark, Junge. Ich weiß, ich sage es dir nicht oft, ich will dich nun mal nicht verwöhnen und so verziehen wie Regis es schon getan hat, aber du bist stark, Noctis, und ich bin stolz auf dich.“ Überrascht blickte Noct zu Cor auf. Hatte er sich verhört? Er war stolz auf ihn? Seit er klein war hatte Cor sowas nicht mehr zu ihm gesagt. Er rutschte noch etwas näher, doch Cor überwand die letzte Distanz und legte seinen Arm um Noctis, um diesen fest zu umarmen. „Du schaffst das, Noctis, das weiß ich. Es verlangt viel mehr Stärke jemanden zu vergeben, auf jemanden zu zugehen, als wütend zu sein. Das kann jeder, denn es ist einfach wütend zu sein, vergeben jedoch nicht.“ Dann löste er sich langsam von Noctis und drückte ihm einen väterlichen Kuss auf die Stirn: „So und jetzt gehst du ins Bad und nimmst einen lange Dusche, du muffelst etwas.“ Cor lachte auf und auf Noct Wangen legte sich Schamröte. Ja, vielleicht hat er sich zu sehr gehen lassen. „Na komm, geh duschen und ich mache das Bett frisch und lüfte hier mal.“ Cor half Noct auf die Beine und öffnete das Fenster damit endlich frische Luft ins Zimmer kam. Es war ja nicht auszuhalten wie es hier roch. „Und was den Kanzler angeht, Noctis. Ich kenne ihn natürlich nicht gut, doch ich bin sicher, er kommt wieder. Denn auch in seinem Blick habe ich deutlich gesehen, dass ihm etwas an dir liegt. Er wird zu dir zurück kommen, da bin ich mir sicher.“ Dann begann er das Bett abzuziehen, während Noct sich ins Bad begab. Ein sanftes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. War das so? Empfand Ardyn etwas für ihn? Egal wie oft er sich mit Cor gestritten hatte, egal wie oft sie sich uneinig waren, er vertraute auf dessen Urteil und wenn Cor es ihm sagte, dass er zurück kommen würde, dann würde er darauf vertrauen. Doch erstmal würde er sich mit seinem Vater versöhnen. Cor hatte recht, sie waren eine Familie und er konnte nicht ewig wütend auf ihn sein. ~Fortsetzung Folgt~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)