Das Fest der Familie von demona1984 ================================================================================ Kapitel 3: 31. Dezember ----------------------- 31. Dezember Mit einem Lächeln betrachtete Harry das Bild in seiner Hand, es war bei dem Zoobesuch vor ein paar Tagen zu Weihnachten entstanden. Alle drei Kinder mit einer Zuckerwatte in der Hand und völlig verschmierten Gesichtern, aber alle breit lachend und grinsend. Der Ausflug hatte sich als hervorragende Idee herausgestellt, die zwei Kleinen hatten sich von dem Schock des Schneeballes erholt und Lex von seinen Schuldgefühlen. Für die Erwachsenen war es erstaunlicherweise ein sehr angenehmer Tag gewesen denn die Kinder hatten sich von ihrer besten Seite gezeigt. Wobei sich Scorpius sehr an Pascal und Lex orientiert hatte und ihnen, zum Bedauern seiner Eltern, immer hinterher gerannt war. Lex hatte es sich daraufhin zur Aufgabe gemacht auf die zwei Kleinen aufzupassen und er hatte sich als sehr fürsorglicher, großer Bruder erwiesen. „Dad, ist Papa schon da?“ Die Stimme seines Sohnes riss Harry aus seinen Gedanken, er stellte das Bild weg und fragte, „siehst du ihn hier irgendwo?“ Lex sah sich angestrengt um und schüttelte dann den Kopf. „Und was sagt uns das?“ „Dass Papa zu spät kommt“, erklärte Lex fachmännisch. „Wie kommst du denn darauf?“, fragte Harry bemüht ernst. Der Junge deutete zur großen Standuhr und sagte, „Papa hat gesagt, dass er um vier wieder da ist aber die Uhr sagt, dass es nach vier ist. Also kommt Papa zu spät.“ „Stimmt, er kommt zu spät.“ „Aber Papa sagt immer, dass man nicht zu spät kommt“, murrte Lex während er die Arme vor der Brust verschränkte und versuchte ernst zu gucken. Harry hockte sich vor ihn und sagte, „Papa hat bestimmt einen guten Grund warum er zu spät kommt.“ „Aber wir wollen los.“ „Ich weiß aber wir haben noch viel Zeit.“ Lex verzog nur schmollend das Gesicht und sah wieder zur Uhr. „Egal wie oft du sie anguckst, er kommt nicht schneller“, sagte Harry amüsiert während er wieder aufstand und sich dann auf den Weg nach oben machte. Er wollte Pascal wecken denn sie hatten ihn überredet sich am Nachmittag nochmal hinzulegen damit er den Abend auch überstand. Schließlich war heute Silvester und das wollte natürlich keiner der Jungs verpassen. Aber Lex war ja schon zu groß um sich nochmal hinzulegen, Harry hatte ihn gelassen aber er war sich sehr sicher, dass der Junge irgendwann am Abend einschlafen würde. Noch vor dem Feuerwerk. Aber dazu würde er ihn dann wecken. „Ich warte auf Papa“, rief Lex ihm hinterher. „Tu das“, gab Harry zurück während er weiter ging. Er wollte nicht in Severus' Haut stecken wenn er kam, er würde sich eine Standpauke von ihrem Sohn anhören dürfen. Als Severus um kurz vor fünf endlich kam, sah er sich seinem schmollenden Sohn gegenüber. „Lex?“, fragte er. „Du bist zu spät. Du hast immer gesagt, man kommt nicht zu spät und jetzt bist du zu spät. Wir wollten zu Tante Astoria und Onkel Draco und du bist zu spät“, maulte Lex sofort los. Severus' Blick ging zur Uhr, er schien wirklich überrascht, dass es schon so spät war und das sagte er auch, „ich habe nicht auf die Zeit geachtet und es tut mir sehr leid, dass ich zu spät gekommen bin.“ „Wirklich?“, fragte Lex misstrauisch. „Verzeih deinem Papa“, mischte sich Harry von der Seite aus ein. „Aber er ist zu spät und er sagt immer, dass man nicht zu spät kommt weil das unhöflich ist“, protestierte Lex. Severus nickte plötzlich, hockte sich zu ihm und sagte, „das ist richtig, es ist unhöflich zu spät zu kommen. Ich hätte Bescheid sagen müssen, dass ich später komme. Verzeihst du mir?“ Lex schmollte ihn an bis Severus grinste und fragte, „verzeihst du mir wenn du eine Rakete zum Feuerwerk anzünden darfst?“ „JA“, rief der Junge sofort begeistert während Harry nur den Kopf schüttelte. „Warum kommst du denn zu spät?“, fragte er jetzt, „war dein Ausflug denn erfolgreich?“ Severus erhob sich wieder, nicht ohne Lex nochmal durch die Haare zu wuscheln und wandte sich Harry zu, der erst einmal einen Kuss bekam. „Ich war sogar sehr erfolgreich“, sagte er dann, „ab dem dritten Januar habe ich Hilfe im Labor von einem jungen Zauberer, er hat einen Tag früher seine Abschlussprüfungen.“ „Du willst einen absoluten Neuling in dein Labor lassen?“, fragte Harry zweifelnd, „du hast Tränkemeister abgelehnt, die Jahre lange Erfahrung hatten und schon mehr als genug Tränke gebraut haben. Wieso jetzt einen frischen Absolventen von Salem?“ „Gerade deswegen.“ „Häh?“, fragte Harry jetzt sichtlich verwirrt. Severus lachte leise und wandte sich dann an Lex, „hol deinen Bruder damit wir los können.“ „Mach ich.“ Damit rannte der Junge nach oben um seinen kleinen Bruder zu holen während sich Severus wieder zu Harry umdrehte und erklärte, „ein Tränkemeister entwickelt im Laufe der Jahre seine eigenen Arbeitsschritte, Abläufe und Gewohnheiten und du kennst mich. Würde ich jemanden neben mir dulden, der mir ständig in die Quere kommt?“ „Nein.“ „Eben und deswegen habe ich mich für einen sehr viel versprechenden Absolventen entschieden, der frisch von der Akademie kommt. Er hat noch keine eigenen Arbeitsabläufe, er wird sich an mir orientieren und mir damit nicht in die Quere kommen“, sagte Severus, „nein, mir geht es nicht darum den Chef raus hängen zu lassen. Die Apotheke läuft so, wie sie jetzt läuft, sehr gut und ich will, dass es so bleibt. Da brauche ich keinen Tränkemeister, der der Meinung ist sich jetzt mit mir anlegen zu müssen weil er denkt, er könnte es besser.“ „Und wenn dein Lehrling Verbesserungsvorschläge hat? Wirst du die von vorne herein ablehnen weil er jünger und unerfahrener ist oder hörst du sie dir wenigstens an?“, fragte Harry. „Ich höre sie mir sehr gerne an, er will schließlich die Prüfung zum Meister bei mir machen.“ Harry runzelte die Stirn und fragte, „du stellst doch einen Tränkemeister ein.“ „Nein, ich stelle einen Absolventen der Akademie ein, einen Tränkebrauer, keinen Meister. Die Meisterprüfung kann er bei mir ablegen wenn er soweit ist.“ „Ich bin verwirrt“, gestand Harry doch bevor Severus ihm helfen konnte, tauchten die Kinder laut schreiend wieder auf. „Wir können, wir können.“ „Dann los“, sagte Harry, „den Rest erklärst du mir noch.“ „Mach ich. Lex, zu mir“, bestimmte Severus. Dem Befehl wurde euphorisch nachgekommen und schon klebte sein ältere Sohn an seinem Bein und grinste ihn an. Pascal ging unterdessen zu Harry, der ihn auf den Arm nahm und ihn anwies, „halt dich richtig doll fest.“ „Mach ich“, versicherte der Junge. Harry wusste, dass es nicht notwendig war, sie reisten oft per Flohnetzwerk und die Kinder wussten genau, wie sie sich zu verhalten hatten und da sie jedes Mal etwas Angst vor der Reise hatten, hielten sie sich auch sehr genau daran. Severus griff gerade nach dem Flohpulver und warf es ins Feuer, „Malfoy-Manor.“ Die grünen Flammen leckten hoch und mit einem Puff waren Severus und Lex verschwunden, Harry und Pascal folgten nur wenige Sekunden später. Sie wurden bereits erwartet und zwar von Astoria, die Scorpius auf dem Arm hielt, der hatte die Finger in eine Plüschschlange verkrallt und weinte bitterlich. Als der Lex und Pascal sahen, begann er richtig zu schreien und zappelte wild umher bis Astoria ihn endlich runter ließ. „Was ist denn hier los?“, fragte Severus. „Spät“, brüllte Scorpius. Severus ließ den Kopf hängen und sagte, „ja, ich weiß, dass wir zu spät sind, ich habe heute bereits eine Standpauke bekommen.“ „Du warst ja auch zu spät“, kam von Lex während Pascal und Scorpius mit der Plüschschlange Tauziehen spielten. Astoria verkniff sich ein Lachen und meinte, „Severus, du bist ein schlechtes Vorbild und deswegen wirst du mir jetzt in der Küche helfen, als Strafe. Wir wollen das Abendessen vorbereiten. Wollen die Kleinen uns helfen?“ Die Frage löste große Begeisterung aus und während die Kinder schon geschlossen Richtung Küche rannten, fragte Harry, „und ich?“ „Du wirst im Salon erwartet, du hast Besuch“, sagte Astoria ernst. „ICH habe Besuch in deinem Haus?“, fragte Harry nochmal nach. „Ja, hast du. Also lass ihn nicht warten. Severus, du hilfst mir.“ Doch Severus runzelte nur die Stirn, bewegte sich aber nicht und es gehörte nicht viel Fantasie dazu sich vorzustellen, was er dachte. „Es ist weder Lucius noch Lupin“, sagte Astoria daher, „es ist Besuch für Harry und der geht dich nichts an, Severus. Also komm bitte damit die Kinder die Küche nicht einreißen.“ Als er immer noch zögerte, ergriff sie einfach seinen Arm und zog ihn weg. „Ich komm schon klar“, versicherte Harry doch selbst dann blieb der misstrauische Gesichtsausdruck seines Verlobten, aber er ging mit Astoria mit. Erst als sie die Eingangshalle verlassen hatten, setzte sich auch Harry in Bewegung. Er wusste zwar nicht wer ihn erwartete aber irgendwie glaubte er nicht, dass ihm dieser Besuch gefallen würde. Den Ersten, den er sah als er den Salon betrat, war Draco, der so im Sessel saß, dass er die Tür im Auge hatte. Als er ihn sah, erhob er sich und kam schnellen Schrittes auf ihn zu. „Ihr seit zu spät“, war das Erste, was er ihm sagte, „aber es ist schön dich zu sehen.“ „Sag das Severus, der hat sich so lange in Salem herum getrieben“, gab Harry während der Umarmung zurück. „Hat er endlich eine Hilfe gefunden, die seinen gehobenen Ansprüchen genügt?“ „Er hat einen jungen Zauberer eingestellt, scheinbar direkt von der Akademie und nur Tränkebrauer, kein Meister“, gab Harry zurück, Draco blinzelte ihn fragend an, schüttelte aber dann den Kopf und wurde ernst, „du hast Besuch.“ „Das sagte Astoria schon. Wer?“ Statt einer Antwort deutete Draco zum Sofa, das eine sehr hohe Rückenlehne hatte und die Sitzenden damit verbarg. Harry war sich sehr sicher, dass es normalerweise nicht mit dem Rücken zur Tür stand, scheinbar wollte Draco verhindern, dass er gleich wieder ging. Als er um das Sofa herum ging und sah, wer da zu Besuch gekommen war, verstand er die Vorsichtsmaßnahme auch. „Ihr“, war alles, was Harry kalt sagte. „Ja, wir“, seufzte Neville, „wir haben wohl nichts anderes verdient.“ „Nein, habt ihr nicht“, knurrte Harry während sein Blick von Neville zu Ginny und wieder zurück ging, „was wollt ihr hier?“ „Uns entschuldigen“, sagte Ginny. „Für was alles? Dass ihr mir meine Liebe schlecht geredet habt? Dass ihr ihm unterstellt habt, dass er mich mit Tränken gefügig macht? Dass ihr mir Wahnsinn unterstellt habt? Dass ihr euch zwei Jahre nicht bei mir gemeldet habt? Für was genau wollt ihr euch entschuldigen?“, brauste Harry auf, „vergesst es, ich will es nicht hören.“ Damit wollte er sich umdrehen und gehen doch Draco hielt ihn am Arm fest und zog ihn zum Sessel, wo er ihn einfach rein drückte. „Was soll das?“ „Sie sind meine Gäste, genau wie ihr. Sie werden Silvester mit uns feiern also werdet ihr euch aussprechen. Du hast gesagt, dass du ihnen zuhörst wenn sie persönlich vor dir stehen und das tun sie jetzt. Also spring über deinen beleidigten Schatten und hör ihnen zu“, sagte Draco ernst, „oder willst du den Kindern Silvester verderben weil du dich anstellst wie ein schmollendes Kleinkind?“ „Nein, Lex darf eine Rakete anzünden. Wenn wir jetzt gehen, verzeiht er mir das nie“, maulte Harry. „Wieso darf Lex eine Rakete anzünden?“, fragte Draco überrascht. „Weil Severus es ihm versprochen hat.“ „Wer ist Lex?“, fragte Neville höflich. Harry sah ihn an, schien zu überlegen ob er ihm eine patzige Antwort geben sollte, entschied sich aber dagegen und erklärte, „Lex ist mein Sohn.“ „Du hast einen Sohn?“ „Ich habe zwei Söhne“, erklärte Harry. Seine ehemaligen Freunde sahen sich fragend an. „Das erfordert wohl etwas mehr Erklärung“, sagte Draco, der sich in einen zweiten Sessel setzte und für Harry bei einem Hauselfen Tee bestellte. Erst als er die Finger um die Tasse geschlungen hatte, fragte Harry, „also, was wollt ihr von mir?“ „Wir wollen uns für unser Verhalten entschuldigen“, sagte Neville, „wir haben uns absolut dämlich verhalten und dafür entschuldigen wir uns. Es war nicht richtig was wir damals gesagt haben, oder besser, was wir nicht gesagt haben. Wir hätten dich unterstützen müssen, so wie es sich für Freunde gehört.“ „Warum habt ihr es dann nicht gemacht?“, fragte Harry bitter. „Weil wir dumm waren. Wir haben nur gesehen, was wir sehen wollten“, kam jetzt von Ginny, „wir hätten uns nicht von Ron beeinflussen lassen dürfen.“ „Was hat eure Meinung geändert?“ Unsicher sahen sich Neville und Ginny an bevor er sagte, „mich hast du damals einfach geschockt. Du weißt, was ich von Snape gehalten habe. Ich hatte Angst vor ihm und ich konnte mir euch einfach nicht zusammen vorstellen. Du hast dich über ein Jahr nur über ihn beschwert und plötzlich kommst du daher und erzählst etwas von einem Umzug, einem gemeinsamen Haus und einem gemeinsamen Laden. Ich war einfach geschockt.“ Nachdenklich nickte Harry, das klang leider sogar sehr vernünftig, bevor er zu Ginny sah. Diese zuckte mit den Schultern und sagte, „ich war einfach ein Feigling. Ron ist mein großer Bruder, ich war damals der Meinung, dass er schon wüsste was gut für die Familie ist. Zudem sich auch alle Anderen so verhalten haben, keiner hat sich gegen ihn ausgesprochen also habe ich gedacht, dass es schon richtig sein würde. Ich fand es zwar seltsam aber ich habe mir nichts dabei gedacht.“ „Was hat deine Meinung geändert?“, fragte Harry. „Das Verhalten von Ron.“ „Muss ich das verstehen?“ Neville seufzte und schüttelte den Kopf, „nein, musst du nicht.“ „Gut, tu ich auch nicht. Was ist mit dem Rest? Wo ist Luna? Und Hermine?“ Jetzt breitete sich seliges Lächeln auf Nevilles Gesicht aus und er sagte, „Luna lässt euch schöne Grüße ausrichten aber sie möchte Ende des achten Monats nicht mehr so weit reisen.“ Wie eine Eule blinzelte Harry ihn an bis er die Worte wirklich verstand und freudig sagte, „ich gratuliere recht herzlich. Wisst ihr schon, was es wird?“ „Ein Mädchen“, schwärmte Neville. „Ich freue mich für euch. Was ist mit Hermine?“ Die Stimmung schlug sofort um, wieder wurde ein Blick gewechselt und dann erklärte Ginny, „es ist ihr Verhalten, das mich zum Nachdenken gebracht hat.“ „Hört auf in Rätseln zu sprechen und erklärt mir die Situation“, forderte Harry. Es war Neville, der schließlich erklärte, „du erinnerst dich hoffentlich an den Brief, den ich dir vor ein paar Monaten geschickt habe?“ Nicken. „Ich verstehe, warum du nicht geantwortet hast auch wenn ich es sehr schade finde aber egal. Unseren Freunden war bekannt, dass ich dir geschrieben habe und bis auf Ron haben auch alle auf eine Antwort gehofft. Ron hingegen hat sich furchtbar aufgeregt, er hat viele Dinge gesagt, die ich nicht wiederholen will aber der Grundtenor war, dass er es absolut unnötig findet, dass ich versuche Kontakt zu dir zu bekommen. Er findet dein Verhalten immer noch falsch. Hermine hingegen fand die Idee gar nicht so schlecht und wollte dir ebenfalls schreiben.“ „Ich habe keinen Brief von ihr bekommen“, unterbrach Harry Neville sofort. „Kannst du auch nicht. Ron hat ihr mit der Scheidung gedroht wenn sie wieder Kontakt zu dir aufnimmt“, sagte Ginny bitter, sie wurde fassungslos angesehen. „Wie bitte?“, fragte Draco nach. „Du hast mich richtig verstanden, er hat ihr mit Scheidung gedroht und damit ihr das Kind weg zu nehmen.“ „Welches Kind?“ „Meine Nichte“, sagte Ginny traurig, „sie ist knapp ein Jahr alt.“ „Wie kann er ihr das Kind einfach so wegnehmen?“, fragte Harry fassungslos, „sie sind doch verheiratet, sie teilen sich das Sorgerecht. Selbst wenn sie sich scheiden lassen, müssten sie sich das Sorgerecht immer noch teilen.“ „Nicht wenn die Weasleys richtig Druck machen“, seufzte Neville. „Wie jetzt?“ Es war Draco, der antwortete, „Hermine ist nach einer Scheidung alleine aber sie arbeitet Vollzeit im Ministerium. Wenn es die Weasleys richtig anstellen, kann sie es nur falsch machen. Arbeitet sie weiter Vollzeit, kann man ihr vorwerfen, dass sie ihre Tochter vernachlässigt. Arbeitet sie weniger, kann man ihr vorwerfen, dass sie nicht genug verdient um ihre Tochter angemessen zu versorgen. Die Weasleys haben das Problem nicht, Ron arbeitet mit bei seinem Bruder im Geschäft und könnte die Kleine sogar mitnehmen. Oder er bringt sie zu seinen Eltern, da ist sie gut aufgehoben.“ „Aber Hermine hat doch auch Eltern“, protestierte Harry. „Muggel und die zählen leider nicht.“ „Dein Ernst?“ „Mein voller Ernst. Bei einer Scheidung hat Hermine ganz schlechte Karten“, sagte Draco, „sie würde ihre Tochter wahrscheinlich verlieren.“ „Merlin, bin ich froh, dass ich in Frankreich lebe“, seufzte Harry. „Wieso? Sind die Gesetze so anders?“ Harry nickte heftig als die Tür mit einem Knall aufflog und ein kleiner, blonder Junge hinein gerannt kam, heulend. Während Draco Harry einen fragenden Blick zuwarf, zuckte dieser mit den Schultern und nahm seinen Sohn auf den Schoß. Die Blicke seiner möglichen Freunde ignorierte er erst mal. „Ist ja gut, mein Schatz, was ist denn los?“, fragte er während er ein Taschentuch zog und Pascal die Tränen abwischte. „Ich will auch eine Rakete“, schrie der Junge. Harry ging ein Licht auf. Insgeheim verfluchte er Severus dafür, dass er Lex eine Rakete versprochen hatte aber er konnte es nicht mehr ungeschehen machen. „Pascal, Raketen sind sehr gefährlich. Du bist noch zu jung dafür“, sagte er leise. „Aber Lex darf.“ „Lex ist auch älter als du.“ „Das ist nicht fair“, maulte der Junge. Harry seufzte leise und fragte dann, „was hältst du davon wenn wir gemeinsam eine Rakete anzünden? Du und ich, eine Rakete nur für uns Beide.“ Sein Sohn sah ihn mit großen Augen an, überlegte einen Moment und nickte dann begeistert. „Siehst du, alles gut also kein Grund zu weinen“, lächelte Harry, „und jetzt gehst du wieder zu Papa, wir kommen gleich. Wir haben noch etwas zu besprechen aber das ist langweiliger Kram von Erwachsenen.“ „Das ist doof“, sagte Pascal und sprang von seinem Schoß. Ohne die restlichen Anwesenden noch weiter zu beachten, rannte er aus dem Raum, die Tür fiel mit einem lauten Krachen ins Schloss. „Wer war das?“, fragte Neville neugierig. Der Junge sah nicht aus wie Harrys Sohn, er hatte weder mit ihm noch mit Severus irgendeine Ähnlichkeit. „Das war mein Sohn Pascal“, sagte Harry, „wir haben ihn und seinen Bruder vor Weihnachten adoptiert.“ „Ihr habt geheiratet?“, entfuhr es Ginny doch Harry schüttelte den Kopf während er die rechte Hand hob, jetzt erst fiel ihnen der Ring dort auf. „Wir sind seit Weihnachten verlobt.“ „Aber wie konntet ihr sie adoptieren wenn ihr nicht verheiratet seit?“ „Frankreich ist nicht England. Die Franzosen haben längst erkannt, dass eine Heiratsurkunde keine Garantie für eine gute, stabile Familie ist. Wir hatten die Kinder sechs Monate zur Pflege, in der Zeit wurden wir mehrmals besucht und gegen Ende wurden die Kinder im Kindergarten und in der Schule nochmal ohne uns besucht um sie zu befragen. Da alle Fragen zur vollen Zufriedenheit beantwortet wurden, durften wir die Kinder adoptieren“, erklärte Harry, „und seitdem sind wir eine komplette kleine Familie. Severus, ich, Pascal und Lex.“ Seine Freunde sahen ihn fast schon fassungslos an, es klang alles so extrem einfach und unkompliziert, dass sie es sich gar nicht vorstellen konnten. Beide kannten sich mit den entsprechenden Gesetzen in England aus und hier hätten Harry und Severus niemals ein Kind adoptieren dürfen. Nicht unter diesen Voraussetzungen. Da keiner etwas sagte, mischte sich jetzt Draco wieder ein und fragte, „will Hermine denn wieder Kontakt zu Harry?“ „Ich habe mit ihr geredet, sie ist meinen Bruder mittlerweile mehr als nur leid aber sie hat Angst um ihr Kind. Meine Eltern sind da leider keine große Hilfe, sie stehen voll hinter Ron und würden alles tun um ihre Enkeltochter zu behalten“, seufzte Ginny. „Und wenn Hermine auch eine reinblütige Familie im Rücken hätte?“, fragte Draco weiter. „Wer sollte das sein?“, fragte Neville während bei Harry ein Licht aufging. „Sagt dir der Name Malfoy etwas?“, fragte Draco grinsend. Neville blinzelte ihn fragend an, sah dann zu Ginny um sich zu vergewissern ob sie das Gleiche verstanden hatte. Als sie zögerlich genickt hatte, wandte er sich wieder an Draco, „was hast du mit Hermine zu tun?“ „Noch nichts aber meine Frau würde sich bestimmt freuen wenn sie ein kleines Mädchen über den Tag betreuen kann. Hier wäre ein sehr netter Junge als Spielkamerad und eventuell bald noch ein weiteres kleines Mädchen. Für Gesellschaft wäre also gesorgt“, sagte Draco, er wurde sofort von Harry unterbrochen, „Astoria ist schwanger?“ „Leider nein aber wir stehen in Kontakt zu einem magischen Waisenhaus“, gestand Draco, „und wenn alles gut geht, dürfen wir am 3. Januar ein kleines Mädchen in ihrer Pflegefamilie besuchen.“ Er wurde von allen Seiten fassungslos angestarrt, vor allem von Harry, der nicht glauben konnte, was er da hörte. „Wieso?“, fragte er leise. „Weil ich nicht länger ein Feigling sein will“, gab Draco ernst zurück. „Aber was hat das mit Hermine und Rose zu tun?“, fragte Ginny, „ich gratuliere euch auf alle Fälle und drücke euch die Daumen, dass es klappt.“ „Danke. Die Sache mit Hermine ist eigentlich ganz einfach. Auch in unserer Gesellschaft wird die Mutter bei der Vergabe des Sorgerechtes bevorzugt, außer es teilt sich so ungünstig auf wie bei den Weasleys. Wenn jetzt aber eine andere reinblütige Familie sagt, wir stehen hinter der Mutter und dem Kind, sieht die Sache schon wieder ganz anders aus“, erklärte Draco, „unser Ruf ist wieder tadellos, wir haben den Platz und das Vermögen um sie zu unterstützen und es wäre für alle von Vorteil. Ich bin leider viel im Ministerium unterwegs und meine Frau daher viel alleine. Natürlich mit Scorpius aber es wäre schon schön, wenn sie etwas Gesellschaft hätte. Nein, ich will Hermine nicht zur Hausmutter machen aber so könnte sie ihre Arbeitszeit verkürzen, mehr für ihre Tochter da sein und hätte trotzdem den entsprechenden Rückhalt um eine gute Versorgung ihrer Tochter zu gewährleisten.“ „Das wird Hermine nicht annehmen“, seufzte Neville. „Warum überlassen wir diese Entscheidung nicht Hermine?“, fragte Harry. Neville und Ginny sahen ihn fragend an und nickten schließlich bevor er fragte, „was wird jetzt zwischen uns?“ „Ich bin immer noch sauer auf euch aber ich denke, ich kann euch verzeihen. Aber ich brauche etwas Zeit“, sagte Harry ernst. „Was haltet ihr davon wenn wir uns zu meiner Frau gesellen und Silvester feiern?“, schlug Draco vor. Als keine Antwort kam, fragte Harry, „liegt es an meinem Verlobten?“ „Ja, aber nicht so wie du gerade denkst. Wir sind uns nicht sicher ob er uns bei der Feier dabei haben will, nachdem wir uns so verhalten haben“, sagte Ginny beschämt. „Och, das kann er euch dann mit dem Zauberstab erklären“, grinste Harry, „aber ich denke mal, er wird sich zusammenreißen, zumindest solange die Kinder in der Nähe sind. Also, wollen wir uns zum Rest gesellen?“ Es dauerte noch ein paar Momente bis Neville und Ginny genickt hatten und sie sich geschlossen auf die Suche nach den Anderen. Severus war sichtlich überrascht aber er benahm sich extrem höflich, auf seine eigene Art und Weise. Neville und Ginny waren froh, dass er sie mehr oder weniger höflich ignorierte. Sie waren allerdings auch viel zu sehr von dem Gesehenen imponiert denn diesen Severus Snape kannten sie nicht. Wo er zu ihnen betont höflich und distanziert war, war er den Kindern und Harry gegenüber ein Mann, den man einfach lieben musste. Wobei er keinen Unterschied zwischen seinen Kindern und dem jungen Malfoy machte, er behandelte alle drei Kinder mit sehr viel Liebe aber auch Konsequenz. Harry gegenüber verhielt er sich genauso wie Harry es immer beschrieben hatte, und was sie ihm nie geglaubt hatten. Je älter der Abend wurde, umso schlechter wurde das Gewissen von Neville und Luna. Sie hatten Beiden sehr großes Unrecht getan. „Spiel mit mir.“ Etwas fragend sah Neville auf den Jungen vor sich, der einen Ball in der Hand hatte und ihn auffordernd ansah. Astoria und Harry hatten die zwei jüngeren Kinder gerade nochmal für eine Stunde ins Bett gelegt während Draco und Ginny irgendetwas diskutierten. Severus war im Haus und er war alleine mit Lex im Garten, den ein Zauber auf einer bestimmten Fläche von Eis und Schnee befreit hatte. „Willst du nicht mit mir spielen?“, fragte Lex jetzt weiter. „Doch natürlich, ich spiele gerne mit dir“, sagte Neville freundlich. „Spielst du Fußball mit mir?“ „Ja, gerne.“ „Willst du ins Tor?“, fragte Lex begeistert. „Och, ich bin nicht gut im Tor. Da bist du bestimmt besser.“ Mit einem Jauchzen warf ihm Lex den Ball zu und stürmte zu den zwei Markierungen im Rasen, die das Tor darstellten. Während er rannte, rief er, „dann geh ich ins Tor.“ Grinsend folgte ihm Neville, er hatte dieses Spiel heute erst kennengelernt als die Kinder Harry und Draco dazu überredet hatten und er fand es wesentlich angenehmer als Quidditch. Wesentlich weniger Bälle, weniger Höhe und vor allem keine Besen, das war eher ein Spiel für ihn. Der Jahreswechsel stand kurz bevor und Pascal hatte, nach dem kleinen Nickerchen, kein anderes Thema mehr als die Tatsache, dass er zusammen mit seinem Vati eine Rakete anzünden durfte. Die Erwachsenen sahen und hörten sich das alles mit breitem Grinsen an doch Severus' Blick ging immer wieder zu Lex, der etwas abseits stand und manchmal sehr traurig wirkte. Als Harry schließlich das Muggelfeuerwerk holte, nahm sich Severus eine Rakete und ging damit zu Lex. Seine Vermutung bestätigte sich denn das erwartete, freudige Gesicht blieb aus. Er hockte sich zu ihm und fragte, „Lex, kannst du mir einen Gefallen tun?“ „Was denn, Papa?“ „Hilfst du mir die Rakete anzuzünden?“, fragte Severus sanft, „Pascal hilft eurem Dad und ich muss es ganz alleine machen.“ Es dauerte einen Moment bis sein Sohn es begriff und ihn freudig anstrahlte. „Natürlich helfe ich dir“, sagte er während er ihm in die Arme sprang. Severus schlang die Arme um ihn und sah über seine Schulter zu Harry, der ihn grinsend ansah. Er erwiderte das Grinsen und irgendwie hatte Harry das Gefühl, dass Severus das alles geplant hatte. Er beschloss ihn später danach zu fragen, sie hatten eh noch ein paar Dinge zu besprechen. Aber jetzt wollte er in aller Ruhe Silvester feiern. Helles Feuerwerk erleuchtete den Nachthimmel über Malfoy-Manor, ein magischer Schild sorgte dafür, dass das Licht von niemanden außerhalb des Grundstückes gesehen werden konnte. Doch innerhalb war ein farbenfrohes Spektakel am Himmel zu bewundern und die Kinder stritten sich förmlich darum wer die nächste Rakete anzünden durfte. Allerdings hatte sich Severus' Taktik als sehr gut erwiesen, keiner der Jungs wollte eine Rakete alleine anzünden, alle wollten unbedingt einem Erwachsenen dabei helfen und damit waren auch alle einverstanden. Unter dieser Bedingung waren sogar Astoria und Draco bereit ihren Sohn eine Rakete anzünden zu lassen, nun gut, er durfte direkt daneben stehen als Draco sie anzündete. Sie hatten sich für Muggelfeuerwerk entschieden weil da die Kinder mithelfen konnten, was bei magischem Feuerwerk nicht möglich war denn dazu benötigte man einen Zauberstab. Aber da alle drei Kinder noch zu jung waren, hatten sie darauf verzichtet, die Kinder sollten schließlich auch etwas von Silvester haben. Die Stimmung war ausgelassen, es gab nur freudige Gesichter und funkelnde Kinderaugen. In diesem Moment waren alle Sorgen vergessen und es wurde einfach nur gefeiert. Unsicher sah sich Hermine um, rückte ihre Tochter etwas bequemer auf ihrem Arm zurecht und fragte dann Ginny, „bist du sicher, dass wir willkommen sind?“ „Ja, sonst wären wir nicht hierher gekommen“, gab Ginny lächelnd zurück bevor sie rief, „Severus?“ „Moment“, erklang eine Stimme, die definitiv nicht Severus Snape gehörte sondern sich eher nach einem jungen Mann anhörte und genau so einer kam gerade zwischen zwei Regalen hervor. „Schönen guten Tag, was kann ich für Sie tun?“, fragte der Mann höflich. „Wir sind mit Severus verabredet“, gab Ginny zurück. Der Mann sah sie zwar seltsam an, nickte aber und begab sich nach hinten. Es dauerte nur wenige Momente bis er wieder kam. „Severus lässt ausrichten, dass er einen Zaubertrank auf dem Feuer hat, den er jetzt nicht alleine lassen kann. Sie sollen in einer Stunde wiederkommen“, sagte er. „Gut, dann gehen wir solange einen Kaffee trinken“, gab Ginny zurück und zog Hermine aus der Apotheke. „Wir sollten gar nicht wiederkommen, das ist keine gute Idee. Wenn Ron raus bekommt, dass ich hier bin, wird es sehr viel Ärger geben“, sagte Hermine leise. Sie sah sich unsicher um und Ginny schüttelte fassungslos den Kopf, sie konnte immer noch nicht glauben was aus dieser ehemals so starken Hexe geworden war. Die Angst um ihr Kind ließ sie mehr als nur ängstlich werden. „Er wird es nicht raus finden und wenn doch, ist es auch egal. Du willst dich sowieso von ihm scheiden lassen, du hast alles schon mit Draco und Astoria besprochen und du warst einverstanden“, sagte Ginny, „oder hast du es dir anders überlegt?“ „... nein, nicht wirklich.“ „Dann wirst du dich mit Harry und Severus abgeben müssen, sie sind oft zu Besuch bei Draco und anders herum auch. Hermine, was macht dir solche Sorgen?“ Sie hatten inzwischen ein kleines Café erreicht und ließen sich dort nieder, Wärmezauber waren über den Außenbereich gesprochen und es tauchte auch fast sofort eine junge Hexe auf um nach ihren Wünschen zu fragen. Das Gespräch wurde erst wieder aufgenommen als beide Hexen jeweils eine Tasse Kaffee vor sich stehen hatten. „Warum müssen wir uns eigentlich bei Professor Snape treffen?“, fragte Hermine. „Weil wir nicht direkt zu ihnen nach Hause dürfen, es gibt wohl einen Apparierschutz und das Passwort für den Kamin haben wir nicht bekommen“, erklärte Ginny, „deswegen hat Harry vorgeschlagen, dass wir uns hier treffen und uns Severus mit zu ihnen nach Hause nimmt.“ „Wenn er das will.“ „Nein, Harry hat es versprochen.“ Hermine seufzte nur leise und starrte in ihren Kaffee, sie fand es selber lächerlich, dass sie so ängstlich war aber sie wollte ihre Tochter unter keinen Umständen verlieren. Alleine hätte sie wenige Chancen aber wenn Draco und Astoria wirklich wahr machten, was sie besprochen hatten, würde sie ihre Tochter behalten können. „Das wird schon“, sagte Ginny zuversichtlich. „Hoffentlich.“ Ginny nickte ihr aufmunternd zu doch sie sah, dass sie Hermine nicht beruhigen konnte. Sie hatte einfach Angst. Genau eine Stunde später standen sie wieder in der magischen Apotheke und dieses Mal wurden sie wirklich erwartet. „Severus, schön dich zu sehen“, begrüßte Ginny den Mann. „Ebenfalls“, gab Severus zurück während er ihr die Hand gab und sich dann zu Hermine umdrehte, „Mrs. Weasley.“ „Professor Snape, es freut mich, dass Sie Zeit für mich haben“, gab Hermine höflich zurück. Severus legte den Kopf schief, nickte aber dann und wandte sich an den jungen Mann, der hinter der Theke stand, „sind noch Kunden im Laden?“ „Nein, heute ist es sehr ruhig.“ „Dann kannst du nach Hause gehen“, sagte Severus, er wurde überrascht angesehen bevor der Mann nickte und sich schleunigst verabschiedete. „Ach, und Christion?“ Der Angesprochene blieb abrupt stehen und drehte sich nochmal um, „ja?“ Seine Stimme klang vorsichtig, es wäre nicht das erste Mal, dass er von seinem Chef noch ein paar Sonderaufgaben bekam, die bis zum nächsten Tag erledigt werden mussten. „Mach dir zwei schöne Tage mit deiner Freundin, das Geschäft bleibt so lange zu“, sagte Severus mit einem Grinsen. „Aber wir haben Bestellungen.“ „Harry hat bereits allen Bescheid gesagt, dass ihre Bestellungen länger dauern. Wir haben die nächsten zwei Tage etwas vor.“ Christion sah ihn noch einen Moment vorsichtig an bevor er grinste und sagte, „sag Harry einen schönen Gruß von mir und bis Freitag.“ „Bis Freitag“, war alles, was Severus sagte. Nachdem sich der junge Zauberer auch von den zwei Hexen verabschiedet hatte, verschwand er mit einem Knall. „Ich sperre noch zu, dann können wir los“, informierte Severus die Frauen bevor er den Zauberstab zog und einige Zaubersprüche murmelte. „Was passiert wenn jemand versucht bei dir einzubrechen?“, fragte Ginny neugierig. Severus sparte sich eine Antwort, wandte ihr aber den Kopf zu und bei dem Grinsen, das beide Frauen verdächtig an einen hungrigen Haifisch erinnerte, fragte auch keine von ihnen nochmal nach. Sie schluckten nur leise während Severus die Absperrung seiner Apotheke vollendete und sich dann komplett zu ihnen umdrehte. „Wir können, wir flohen vom Hinterzimmer aus.“ Sie folgten ihm und Beide waren neugierig auf das Zuhause ihres Freundes. Lautes Kreischen empfing sie, furchtbares Geheul und Geschrei, welches eindeutig von einem Kind stammte. „Was bei Merlin ist hier los?“, knurrte Severus, „ihr wartet hi...“ „VATI.“ Mit diesem Schrei kam Pascal ins Zimmer gerauscht, halbnackt und mit einem hässlichen Schnitt im Gesicht. Er war völlig verheult. „Was hast du denn gemacht?“, entfuhr es Severus als auch schon Harry rein kam, zusammen mit Lex, der vorsichtig hinter ihm her schlich. Er wiederum sah sehr schuldbewusst aus. „Würdest du jetzt endlich mal her kommen?“, knurrte Harry. „Was ist hier los?“, knurrte Severus nochmal. Er griff nach Pascal als der an ihm vorbei huschen wollte und hielt ihn fest. „Lex war der Meinung seinen Bruder rasieren zu müssen weil er es bei mir gesehen hat. Leider hat er ihn dabei verletzt und jetzt rennt der Junge hier heulend durch das Haus statt sich von mir helfen zu lassen“, erklärte Harry genervt, „hallo Ginny, hallo Hermine.“ „Hallo“, kam unsicher zurück während Severus den Kopf schüttelte und den Zauberstab zog. Mit einem Zauber war der Schnitt geheilt, mit einem weiteren Zauber war der Junge wieder sauber und mit einem Dritten war der Junge angezogen. Völlig überrascht sah Pascal seinen Vater an doch der schnarrte nur, „wenn dein Dad nochmal sagt, dass du stehen bleiben sollst weil er dir helfen will, dann tust du es auch.“ „Ja, Vati.“ Severus nickte und sah dann zu Lex, „und wenn du nochmal an irgendein Messer hier im Haus gehst, bekommst du richtig Ärger. Messer sind nichts für Kinder, nie und unter keinen Umständen. Haben wir uns verstanden?“ Seine Stimme war zwar sanft aber gleichzeitig genauso scharf und schneidend, wie Harry sie von früher kannte. Die Reaktionen waren auch genauso wie früher, die Kinder zuckten zusammen und nickten brav. Es folgte noch ein prüfender Blick, dann nickte Severus und wuschelte Pascal durch die Haare während er sich wieder erhob. „So, Abendessen?“ „Klingt gut, geht doch schon mal vor, wir essen im Garten. Ich glaube, Hermine und ich habe noch etwas zu besprechen“, sagte Harry. „Nimm Rose bitte mit“, bat Hermine an Ginny gewandt, die das Kind sofort nahm. Severus scheuchte seine Söhne nach draußen, Ginny folgte ihm. „Es tut mir einfach nur leid“, sagte Hermine, kaum, dass sie alleine waren, „ich war ein elender Feigling. Ich hätte mich von Ron nicht so beeinflussen lassen dürfen aber ich hatte am Anfang Angst um meine Ehe und dann, dann war da Rose und Ron hat mir immer wieder zu verstehen gegeben, dass er sie bei einer Scheidung bekommen würde. Ich hatte Angst meine Tochter nie wieder zu sehen. Es...“ Harry unterbrach sie, indem er sie einfach umarmte. Im ersten Moment stand Hermine stocksteif in seiner Umarmung stehen bevor sie seufzte und die Umarmung erwiderte. Sie standen lange so da, einfach nur glücklich den Freund und die Freundin von früher wieder zu haben. Es würde noch lange dauern bis sie das gleiche oder sogar ein besseres Verhältnis wie früher haben würden aber Beiden wurde in diesem Moment klar, dass ihnen etwas sehr Wichtiges gefehlt hatte. „Es tut mir so leid“, murmelte Hermine. „Muss es nicht, ich versteh dich irgendwie. Wenn ich mich um Lex oder Pascal so sorgen müsste, würde ich auch Dinge tun, die nicht unbedingt richtig sind“, sagte Harry während sie sich lösten, „aber damit soll es jetzt gut sein. Ihr seit zum Abendessen hergekommen und so wie ich Severus kenne, versucht er schon Rose für sich zu gewinnen.“ „Rose?“ „Ja, auch wenn man es ihm nicht ansieht oder von ihm denkt aber Severus liebt Kinder und ich glaube, er wünscht sich unbedingt noch eine Tochter“, grinste Harry. „Wollt ihr noch ein Kind adoptieren?“, fragte Hermine während sie langsam Richtung Garten gingen. „Wer weiß? Oben ist genug Platz für drei Kinderzimmer. Aber erst mal nicht, die Kinder sind gerade neun Monate bei uns, die haben sich ja noch gar nicht richtig eingelebt. Ich denke, wir warten erst mal ab bis sich die richtigen Familienprobleme entwickeln und dann reden wir nochmal über eine Familienvergrößerung“, sagte Harry grinsend. Hermine gab sich nicht die Mühe ihr Grinsen zu unterdrücken, es tat gut wieder normal mit ihrem alten Freund reden zu können. Als sie den Garten betraten, stellte sie fest, dass Harry Recht hatte und beim Anblick ihrer kleinen Tochter in den Armen ihres ehemaligen Lehrers fragte sie sich, ob sie sie heute nochmal wieder bekommen würde. Sie sprach ihre Befürchtung Harry gegenüber aus, er lachte nur und sagte, sie könnte ihm ja beim Salat helfen. Etwas verwirrt blinzelte sie ihn an bevor sie sich umsah und im ersten Moment wusste sie nicht, was sie an dem Anblick des Gartens verwirrte. Es dauerte ein paar Momente bis sie es verstand, sie stand einem Muggelgrill gegenüber, direkt neben einem Tisch auf dem volle Salatschüssel und abgedeckte Teller, wahrscheinlich mit Grillfleisch, standen. Harry schien ihre Blicke richtig zu deuten und erklärte, „die Kinder wollten unbedingt grillen nachdem ein Schulfreund von Lex von der letzten Grillfeier bei ihnen Zuhause erzählt hatte. Also grillen wir heute.“ „Lebt ihr wie Muggel?“ „Nur wenn Besuch der Kinder da ist, dann lässt Severus sogar die Robe im Schrank.“ „Ihr empfangt hier Schulfreunde der Kinder?“, fragte Hermine überrascht. J etzt lachte Harry aber es war Severus, der antwortete, „wir richten den nächsten Geburtstag von Pascal hier aus, es werden etwa dreißig Gäste erwartet und die Hälfte davon ist genauso alt wie unser Kleiner.“ Pascal jubelte nur bei dem Gedanken an seinen Geburtstag während Hermine der Mund offen stehen blieb. Schließlich fragte sie, „sind das alles magische Kinder? Ihr lebt doch in einem magischen Vorort, wir wollt ihr Muggeln das hier alles erklären?“ „Müssen wir nicht, der Kindergarten ist magisch.“ „Die Eltern auch alle?“, fragte Hermine weiter. Es war Pascal, der sich einmischte, „der Papa von Sophie ist ein Muggel, er lacht immer wenn er sie abholt. Er kommt auch zum Geburtstag.“ Hermine sah erst ihn fragend an bevor sie zu Severus und Harry sah, Beide nickten nur und Severus erklärte, „sowohl der Kindergarten von Pascal wie auch die Schule von Lex unterrichten zwar magische Kinder aber die Eltern sind sowohl Zauberer wie auch Muggel. Alle Muggel haben ein Geheimhaltungsabkommen unterschrieben.“ „Das funktioniert? Ist das dann eine normale Schule?“ „Das funktioniert sogar sehr gut und ja, das ist eine normale Schule. Sie lernen den ganz normalen Schulstoff, wie jedes andere Kind in diesem Land in diesem Alter auch. Im letzten Grundschuljahr gibt es Zusatzunterricht für die Kinder, eine Art Vorschuljahr für Beauxbatons“, erklärte Harry, „die Kinder sind glücklich und die Eltern kommen gut miteinander klar. Was wollen wir mehr?“ Er sah, dass Hermine von der Situation völlig überfordert war und wandte sich an Severus, „was hältst du davon wenn du mir die Kleine gibst und dann anfängst zu grillen?“ Rose wurde ihm übergeben, was sie mit einem seltsamen Gesichtsausdruck aufnahm. „Dad?“ „Ja, mein Schatz?“, fragte Harry seinen ältesten Sohn. „Bekommen wir eine Schwester?“, fragte Lex ernst. „Das ist ein Thema, dass wir später nochmal besprechen“, sagte Harry, „vorläufig musst du mit deinem kleinen Bruder vorlieb nehmen. Du hast ja noch Rose und Scorpius.“ Lex sah ihn nachdenklich an als Severus unschuldig fragte, „möchte mir jemand beim Grillen helfen?“ Damit stellte Lex alle Überlegungen ein und stürmte zu seinem Vater, dieses Angebot konnte er sich ja nicht entgehen lassen. Harry sah ihm grinsend nach, schüttelte dann den Kopf und fragte Rose, „und was machen wir jetzt?“ Sie lachte ihn nur an also gab er die Frage an Hermine weiter. „Wir könnten den Tisch decken“, schlug Ginny vor. „Sehr gute Idee“, stimmte Harry ihr zu denn er sah, dass Hermine mit der Situation völlig überfordert war. Sie hatte etwas völlig Anderes erwartet als sie heute hierher gekommen war und er wollte ihr Zeit geben sich daran zu gewöhnen. Er war sich sicher, dass sie noch auftauen würde. Fast genau ein Jahr später feierten sie erneut, allerdings im größeren Kreis im Garten von Malfoy-Manor. Der Grund zum Feiern war einfach, das Zaubergamot hatte Hermine vor einer Woche das Sorgerecht für Rose zugesprochen. Sie und Ron hatten sich vor knapp sechs Monaten scheiden lassen und seitdem hatten sie sich eine sehr dreckige Schlammschlacht geliefert. Die darin gegipfelt war, dass Ron versucht hatte ihre Tochter zu seinem Bruder nach Rumänien zu bringen. Leider war Charlie mit diesem Vorgehen so gar nicht einverstanden gewesen und hatte das Kind umgehend zurück nach England gebracht. Es hatte ein sehr schlechtes Licht auf Ron geworfen und das Gamot hatte sich davon beeinflussen lassen. Hermine bekam das Sorgerecht zugesprochen aber Ron durfte seine Tochter jederzeit sehen, allerdings unter Auflagen. Auf dem Kind lag ein Zauber, der es nur Hermine ermöglichte mit ihr zu flohen oder zu apparieren. Sollte es jemand Anderes versuchen, wurde es verhindert und gleichzeitig wurde eine Meldung im entsprechenden Amt gemacht. Diese Maßnahme sollte verhindern, dass nochmal jemand das Kind außer Landes brachte. Natürlich hatte das zu weiteren Problemen mit Ron und seinen Eltern geführt aber heute war das Hermine reichlich egal. Sie befand sich im Kreise ihrer Freunde um zu feiern und nicht um trübsinnigen Gedanken nachzuhängen. „Du siehst so nachdenklich aus“, sagte Harry während er sich zu ihr gesellte. „Ich hätte mir nie vorstellen können, dass es mal so endet“, gab Hermine zu, sie ließ ihren Blick über die Anwesenden schweifen. „ Was genau meinst du?“ „Das ich, als geschiedene Frau, mal im Garten von Draco Malfoy sitze und darauf warte, dass sich meine Tochter von Severus Snape löst weil sie furchtbar verliebt in ihn ist“, sagte Hermine nachdenklich. „Hey, der gehört mir“, lachte Harry, „rechtmäßig und mit Papieren.“ Hermine stimmte in das Lachen mit ein, ihr Blick ging kurz zu seiner linken Hand und dem wunderschönen Silberring daran. Sie hatten vor sechs Monaten, zu Weihnachten geheiratet, genau ein Jahr nach ihrer Verlobung und mit der Begründung, dass Weihnachten für sie schon immer eine besondere Bedeutung gehabt hatte. Es war ein kleines Fest im Kreis der Familie und Freunde gewesen aber Hermine erinnerte sich gerne an das Fest zurück, es war einfach herrlich gewesen. Sie war sich auch sehr sicher, dass diese Ehe länger halten würde als ihre Eigene. „Denk nicht über ihn nach, er hatte dich nicht verdient“, sagte Harry als hätte er ihre Gedanken gelesen. „Wahrscheinlich.“ „Nicht wahrscheinlich sondern garantiert. Du findest einen besseren Mann, wobei das schwierig wird, deine Tochter macht dir große Konkurrenz.“ Hermine schüttelte den Kopf und deutete in den Garten, „Rose hat den Mann ihrer Träume bereits gefunden.“ „Der gehört mir“, maulte Harry. „Du hast verspielt“, lachte Hermine und Harry stimmte mit ein, „ich bekomme ihn schon wieder.“ Wenig später saßen sie alle zusammen am Tisch, die Kinder versuchten sogar sich zu benehmen aber vor allem Lex und Pascal schienen sehr aufgeregt zu sein. Severus sah sich das Gehippel eine Weile an bevor er an Harry gewandte fragte, „haben die Zwei von meinem Kaffee getrunken?“ „Nein, sie wollen, dass ich es dir endlich sage“, gab Harry zurück. „Was sagen?“ Jetzt lag alle Aufmerksamkeit auf ihnen. Harry seufzte und meinte, „eigentlich sollte es eine Überraschung sein aber unsere Söhne können ein Geheimnis scheinbar nicht für sich behalten. Wir Zwei haben morgen einen Termin bei Madame Roux.“ Scharfes Luftholen war die Reaktion am Tisch, Severus sah alarmiert zu den Kindern doch seine Söhne strahlten ihn nur an. Er hätte eher erwartet, dass sie bei dem Namen zusammen zuckten aber die Kinder rutschten nur fröhlich auf ihren Stühlen umher und schienen auf etwas zu warten. „Um was genau zu tun?“, fragte er skeptisch. „Madame Roux möchte uns eine sehr nette, sehr junge Hexe vorstellen, die uns bestimmt gerne kennenlernen möchte“, sagte Harry doch scheinbar machte es immer noch nicht Klick denn Severus sah ihn nur weiter fragend an. Harry deutete auf Rose und sagte, „die Kleine gehört Hermine, die kannst du nicht haben auch wenn du alles dafür getan hast, dass sie sich unsterblich in dich verliebt hat. Also habe ich Madame Roux angeschrieben und ein paar Fragen gestellte. Nach ein paar Wochen regen Briefkontaktes kam gestern eine Nachricht, dass sie eine junge Hexe hätte, die sie uns gerne vorstellen möchte.“ „Wie jung?“, fragte Severus, dem scheinbar langsam ein Licht aufging. „Vier Monate“, grinste Harry. Schweigen. „Papa?“, fragte Pascal leise als Severus immer noch nichts sagte. „Ja?“ „Dürfen wir mit?“, fragte der Junge. „Wohin wollt ihr mit?“ „Wenn ihr unsere neue Schwester besucht.“ Jetzt sah Severus die zwei Jungs an und sagte, „ihr wusstet davon.“ „Lex hat das Siegel des Waisenhauses erkannt und mich gefragt, warum ich mit Madame Roux schreibe“, erklärte Harry, „also habe ich es ihnen erklärt und sie freuen sich schon seit gestern darauf, dass ich es dir endlich sage.“ „Deswegen wart ihr gestern Abend so unruhig“, murmelte Severus bevor er fragte, „was ist mit den Eltern?“ „Beide tot. Der Vater ist bei einem Auroreneinsatz ums Leben gekommen und die Mutter ist vor einem Monat nach langer Krankheit leider verstorben. Sie lebt seitdem in einer Pflegefamilie aber die kann sie nicht behalten, deswegen wird ein richtiges Zuhause für sie gesucht“, erklärte Harry, „und da Madame Roux ja von meinem einnehmenden Wesen so begeistert war, hat sie vorgeschlagen, dass wir sie mal kennenlernen und gucken, ob sie vielleicht zu unserer Familie passen könnte.“ Severus sah ihn immer noch etwas fassungslos an doch dann lächelte er schwach und schüttelte den Kopf. „Du willst keine Tochter?“, fragte Draco, der das nicht ganz glauben konnte. Es war jedes Mal ein wahrer Kampf seine Tochter, die er und Astoria von acht Monaten adoptiert hatten, oder Rose oder die Kleine von Neville und Luna wieder von ihm weg zu bekommen. Er fand immer neue Ausreden um die Mädchen noch etwas bei sich behalten zu können, es war mehr als offensichtlich, dass sich Severus noch ein Mädchen wünschte. „Doch, will ich. Ich hätte nur nicht gedacht, dass mein Mann das alle schon eingefädelt hat“, gestand Severus, „wann ist der Termin?“ „Morgen gegen Mittag.“ „Aber....?“ „Ich habe schon einen Aushang in der Apotheke gemacht, dass morgen zu ist. Christion freut sich auf einen schönen Tag mit seiner Freundin“, sagte Harry grinsend, „es gibt keine eiligen Tränke und die restlichen Kunden sind vertröstet.“ „Und das alles hinter meinem Rücken.“ „Es sollte eine Überraschung sein.“ „Ist es, ist es. Ich freue mich sehr auf morgen“, sagte Severus. „Dürfen wir mit?“, fragte Lex nochmal. „Natürlich, es geht schließlich um unsere Familie, da müssen alle mit einverstanden sein“, sagte Severus lächelnd. Jetzt war es um die Kinder geschehen, sie sprangen jubelnd auf und ihren Eltern in die Arme. Der Abend war spät geworden, die Kinder hatten ihre Eltern so lange bequatscht bis sie eingewilligt hatten, dass sie im Garten schlafen durften. Lex, der als Ältester natürlich das Sagen hatte, so war zumindest seine Meinung, hatte sehr fachmännisch einen passenden Platz gesucht und schließlich verkündet, dass sie nicht so nah am Haus schlafen wollten. Sie waren schließlich alle keine Babys mehr, zumindest fast alle. Denn Luna und Neville hatten sich dagegen ausgesprochen, was auch alle verstanden denn ihre Tochter Lilia war gerade 14 Monate alt und da wollten die Eltern sie nicht alleine mit einer Kindergruppe im Garten schlafen lassen. Also blieben der achtjährige Lex, samt seinem fünfjährigen Bruder Pascal, die zweijährige Rose und die Kinder von Draco und Astoria, Scorpius mit seinen drei Jahren und Annabell mit ihren ebenfalls fast drei Jahren. Die Kinder freuten sich schon schrecklich und halfen fleißig mit den Bereich für die Nacht vorzubereiten. Die entsprechenden Schutzzauber sprach Severus als die Kinder gerade die Kissen holten. Es war nicht so als würde er ihnen nicht vertrauen aber er wollte lieber auf Nummer sicher gehen. Dass Draco die gleichen Zauber eine knappe halbe Stunde später nochmal sprach, wusste er nicht. „Machst du dir Sorgen um die Kinder?“, fragte Harry als sie noch später im Bett lagen und er sich eng an seinen Mann kuschelte. „Nein, warum? Ich habe genug Schutzzauber über den Bereich gesprochen und nochmal mit Lex über die Verhaltensregeln, es ist alles abgesichert“, sagte Severus. „Du bist so schweigsam.“ „Bin ich immer.“ „Aber nicht bei mir. Was ist los?“, fragte Harry wieder, „willst du den Termin morgen nicht wahrnehmen?“ „Doch, auf alle Fälle. Ich bin ehrlich gesagt nur etwas überrascht, dass man mir meinen Wunsch nach einer Tochter wohl so sehr angesehen hat, dass du das alles organisiert hast.“ Jetzt lachte Harry und sagte, „sowohl Astoria, Luna wie auch Hermine haben sich schon bei mir beschwert, dass sie ihre Töchter ewig nicht wieder bekommen wenn du sie hast. Die Kleinen lieben dich, genau wie du sie, es war offensichtlich, dass du noch eine Tochter möchtest.“ „Das klingt als würde ich die zwei wunderbaren Söhne nicht zu schätzen wissen“, murrte Severus. „Och, die freuen sich tierisch auf ihre neue Schwester. Lex hat schon gesagt, dass er immer auf sie aufpasst und Pascal will ihm dabei helfen.“ Severus schüttelte grinsend den Kopf und küsste Harry dann, er verstand, es war sein Dank. Es war mitten in der Nacht und Harry wusste nicht, was ihn geweckt hatte aber er war wach und er stellte schnell fest, dass er alleine war. Seine Hand tastete über das Laken, es war kalt also war sein Mann schon länger weg. Seufzend stand er auf, zog sich an und machte sich auf die Suche, er hatte so eine Ahnung wo er ihn fand. Die Ahnung erwies sich als richtig, er fand Severus auf einem Balkon, mit einer sehr guten Sicht auf die Kinder. Die, entgegen der Vereinbarung, natürlich wach waren und sich köstlich amüsierten. Ein magisches, kindersicheres Feuer sorgte für Licht und Wärme, die Hauselfen schienen für Snacks gesorgt zu haben denn er sah Becher und irgendetwas zu essen die Runde machen. Kopfschüttelnd trat Harry neben seinen Mann, der ihn längst bemerkt hatte und ließ sich in seine Arme ziehen. „Warum bist du auf?“, fragte er mit Blick auf die Kinder. „Aus dem selben Grund warum Draco dort oben in seinem Schlafzimmer am Fenster steht. Genau wie Hermine dort drüben im Wintergarten und Neville im Gästezimmer“, gab Severus ruhig zurück, „wir lieben unsere Kinder, wir können nicht aus unserer Haut.“ „Was willst du machen wenn sie nach Beauxbatons gehen?“ „Verzweifeln.“ „Oder wenn unsere mögliche Tochter ihren ersten Freund mit nach Hause bringt?“, fragte Harry schmunzelnd weiter. „Verfluchen.“ Jetzt lachte Harry bevor er sich umdrehte und ihn ansah, ein sehr verzweifelter Gesichtsausdruck sah ihn an. „Du wirst es überleben. Also, können wir jetzt ins Bett gehen? Es ist bestimmt schon Mitternacht durch und ich möchte schlafen.“ „Hm.“ „Severus?“, fragte Harry jetzt doch ernster denn der Gesichtsausdruck seines Mannes hatte sich verändert, jetzt wurde er prüfend und nachdenklich angesehen. „Alles in Ordnung?“, fragte er nochmal. „Ich muss dir etwas sagen.“ „Bitte.“ Severus atmete tief durch und sagte dann, „ich liebe dich.“ Im ersten Moment glaubte Harry sich verhört zu haben, auf diese Worte wartete er seit so vielen Jahren, hatte sie nicht mal zu ihrer Hochzeit gehört. Doch als sich Severus' Gesichtsausdruck langsam zu wirklicher Verzweiflung steigerte, begriff Harry, dass er diese Worte eben wirklich gehört hatte. Zwar hatte er es immer gewusst aber es zu hören, mit so viel Gefühl in der Stimme, mit so viel Wärme im Blick, das war etwas völlig anderes. Er legte langsam die Arme um Severus, Tränen standen ihm in den Augen als er sagte, „ich liebe dich, mehr als ich sagen könnte und du glaubst gar nicht wie lange ich auf diese Worte gewartet habe.“ „Doch, ich weiß es, es hat viel zu lange gedauert bis ich mich überwunden habe. Bis ich diese unglückselige Verliebtheit hinter mir lassen konnte. Ich hatte oft die Angst, dass du gehst“, gestand Severus. „Niemals“, war alles, was Harry sagte bevor er ihn einfach küsste. Der Kuss wurde voller Gefühl und endlich voller Liebe erwidert. Mehr Worte waren nicht nötig. Weit entfernt von Malfoy-Manor, in einem kleinen, magischen Vorort von Paris, in einem momentan verlassenen Haus bewegte sich ein schwacher, blauer Schein. Auf dem Kamin, im Inneren der Schneekugel hörte es auf zu schneien. Die Hirschkuh hob witternd den Kopf, die Ohren zuckten leicht bevor sie den Kopf wandte und den Hirsch ansah, der seit Jahren mit ihr hier lebte und doch nie wirklich zu ihr gekommen war. Selbst jetzt schien er unsicher aber er kam näher, sie schnaubte ihn liebevoll an. Er stoppte nochmal kurz bevor er sich endgültig überwand und neben sie trat, immer noch war Abstand zwischen ihnen. Sie wartete, sie wartete schon so lange, da kam es auch wenige Momente auch nicht mehr an und schließlich bewegte er sich noch etwas, ihre Schultern berührten sich jetzt das erste Mal. Sein Körper stand völlig unter Spannung. Sie schnaubte leise, stupste ihn vorsichtig an den Hals und es schien als wäre das ein Auslöser gewesen. Er zuckte kurz zusammen bevor die Anspannung komplett von ihm abfiel, ein erleichtertes Schnaufen erklang bevor er die Schnauze liebevoll an ihrem Hals rieb. Ebenso erleichtert erwiderte sie die Zärtlichkeit, es hatte schließlich lange genug gedauert bis sein Herz sich endlich neu entschieden hatte. Bis er sich von seiner Vergangenheit gelöst hatte und wirklich bereit für eine Zukunft war. So lange lebten sie jetzt schon hier nebeneinander her, immer enger aber immer mit einer Kluft zwischen ihnen. Sie hatte die Hoffnung nie aufgegeben, hatte ihn nie bedrängt und seit Jahren darauf gewartet, dass sich sein Herz für sie entscheidet. Das Warten hatte endlich ein Ende, sein Herz gehörte ihr, jetzt und für immer und sie würde es nie wieder hergeben. Er schnaubte sie leicht an, stupste sie in die Seite und sprang dann ein Stück weg, es dauerte einen Moment bis sie begriff und ihm nach jagte. Während die zwei hellen Gestalten zwischen den Bäumen fangen spielten, begann der Schnee wieder sanft zu rieseln und ihre Spuren zu verdecken. Doch das warme Licht, dass die Schneekugel erfüllte, konnte auch er nicht verdecken, dieses Licht würde nichts verdecken können denn es stammte aus zwei liebenden Herzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)