Playing with fire von Leya ================================================================================ Kapitel 24: ------------ Disclaimer: Nicht mir. Endlich geschafft. Der nächste Teil ist fertig. Dieses Kapitel ist all denen gewidmet, die diese Story immer noch lesen, auch wenn sie viel länger wird, als ich es jemals geplant hatte (sich verbeugt) Vielen Dank^^ -*-*- Playing with fire 24 -*-*- "Verschwinden Sie. Ich will Sie hier nicht mehr sehen!" Die Sängerin rannte in Tränen aufgelöst davon und Takasaka, der während des zurückliegenden Gesprächs alles versucht hatte, um die Wogen zu glätten, nahm dies zum Anlaß, sich ebenfalls zu entfernen. Doch er kam nicht weit. "Sie bleiben hier, Takasaka. Wir sind noch nicht fertig miteinander!" Der Chef der Plattenfirma winkte ihn ein wenig näher heran und faltete dann die Arme auf der Schreibtischplatte, um sich interessiert vorzulehnen. "Wo ist Katsumi?" "Ähm..." Takasaka fühlte sich völlig überrumpelt. Damit hatte er nicht mehr gerechnet, hatte sich sicher geglaubt, nachdem sein Chef ihr Gespräch nach seiner ersten Frage so abrupt in andere Bahnen gelenkt hatte. "K...Katsumi?" "Stottern Sie neuerdings?" Der ältere Mann verzog gereizt das Gesicht und tappte ungeduldig mit den Fingerspitzen gegen den Schreibtisch. "Ich kann meinen Bruder nicht erreichen und Katsumi war seit Wochen nicht mehr zu Hause. Zumindest scheint es so, denn von seinen Nachbarn hat ihn niemand gesehen und wenn man die Post als Maßstab nimmt, die mittlerweile schon aus dem Briefkasten quillt, dann ist er wie vom Erdboden verschluckt." "Also..." Doch Takasaka kam gar nicht zu Wort. Irgendwie schien der andere nur jemanden zum Reden zu brauchen und so hielt er den Mund und hoffte, sich möglichst unsichtbar machen zu können. "Ich hatte ja schon daran gedacht, dass ihn irgendjemand entführt hat, aber dann hätten die Entführer sich längst melden müssen. Haben Sie denn rein gar nichts mitbekommen, Takasaka?!" Ohne Vorwarnung wieder im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, konnte der Manager nicht viel tun, außer hilflos herumzustottern. "Ich...ich weiß auch nicht...ich meine, wer weiß..." "Verdammt nochmal, reden Sie ordentlich!" Shibuya senior war eindeutig am Ende seines Geduldsfadens angelangt. "Wissen Sie etwas über Katsumis Verschwinden, oder nicht?!" "Ich...nein." Takasaka überdachte die Möglichkeiten, aber wenn selbst Katsumis Vater seinen Bruder nicht ins Vertrauen gezogen hatte, dann war dies eine Entscheidung, die er zu respektieren hatte. Daher sah er den anderen nur bedauernd an und schüttelte den Kopf. "Tut mir leid. Ich weiß auch nicht, wo Katsumi sich gerade aufhält." Der Mann hinter dem Schreibtisch seufzte nur und winkte ihn davon und Takasaka nutzte die Gelegenheit, so schnell wie möglich das Büro zu verlassen. -*-*- Katsumi saß regungslos auf dem Bett, nicht sicher, was er fühlte. Oder dachte. Oder vielleicht auch nur denken sollte. Den ganzen Nachmittag hindurch hatten er und Takuto über Koji geredet, hatten darüber nachgedacht, wie diese unhaltbare Situation am besten zu lösen war und waren immer wieder an dem gleichen Punkt angelangt. Koji war besessen. Schlicht und ergreifend besessen. Besessen von dem Gedanken, endlich jemand zu haben, der ihm völlig ausgeliefert war, mit dem er machen konnte was er wollte. Katsumi hatte lange gebraucht, bis er es wirklich verstanden hatte, aber mittlerweile ergab alles einen Sinn. Sein Freund liebte Izumi. Er liebte ihn so sehr, dass er es nicht ertragen konnte, ihm weh zu tun. Und obwohl er Izumi am liebsten eingesperrt hätte, musste er in den letzten Jahren immer wieder lernen, dass Izumi nicht bereit war, sich auf diese Spielchen einzulassen. Er hätte ihn natürlich zwingen können, aber dann hätte er alles verloren, was ihm wichtig war. Und abgesehen davon besaß Izumi eine innere Stärke, an der Kojis verzweifelte Bemühungen, ihn fest an sich zu binden, immer wieder wirkungslos abprallten. Bei Katsumi war das anders. Er war nicht so stark wie Izumi und würde es auch niemals sein. Und genau das hatte Koji mit sicherem Gespür erkannt. Kein Wunder, dass er sich seinen Freund als neuestes Opfer ausgesucht hatte. Mit Katsumi konnte er all die Dinge tun, die er Izumi nicht anzutun wagte und hinzu kam, als Zusatzbonus gewissermaßen, dass er sich auch niemals Vorwürfe machen würde, wenn er Katsumi verletzte. Koji mochte ihn zwar genau so wie er alle anderen männlichen Wesen neben Izumi wahrnahm, als notwendiges Übel nämlich, doch ansonsten war der andere ihm mehr als gleichgültig. Mochte es zu Beginn nichts weiter als der skrupellose Versuch gewesen sein, seinem Freund zu zeigen, dass Koji derjenige war, der über ihn zu bestimmen hatte, dann war die Sache mittlerweile allerdings ziemlich aus dem Ruder gelaufen. Koji hatte sich so sehr in seine Machtphantasien hineingesteigert, dass er die Realität kaum noch wahrnahm und Katsumi war inzwischen nichts weiter als ein Gegenstand für ein. Ein ,Ding', das er benutzte und wegwarf, ganz wie es ihm in den Kram passte. Mit einem leisen Seufzen stützte Katsumi das Kinn auf die Knie und beobachtete unglücklich den Regen, der an der Scheibe herunterrann. Warum passierten diese Dinge immer ihm? Es gab nichts was er mehr wollte, als in diesem Augenblick bei Takasaka zu sein, doch was wäre, wenn er jetzt hier herausspazieren würde? Was würde dann mit Izumi geschehen? Würde Koji ihm dies verzeihen können? Sicherlich. Da gab es kein Problem. Aber Koji würde ihm folgen. Das hatte er bereits schon einmal getan und nichts würde ihn davon abhalten sich zurückzuholen, was er als sein persönliches Eigentum ansah. So ungern er es auch zugab, aber Takasaka war kein Gegner für Koji. Der Manager war viel zu freundlich und gutmütig und Koji... Katsumi seufzte noch einmal und ließ sich rückwärts in die Kissen fallen. Koji war einfach Koji. "Kommst du? Das Essen ist fertig." Izumi stand wartend im Türrahmen und Katsumi kam langsam auf die Beine. "Ist er da?" Ein knappes Nicken und Katsumi wäre am liebsten wieder ins Bett zurückgekrochen. Izumi schien dies zu ahnen, denn er nahm sanft aber bestimmt Katsumis Arm und schob ihn hinaus. Katsumi stemmte sich dieser Bewegung hastig entgegen. "Ich habe keinen Hunger." "Katsumi." Izumi fühlte sich auch nicht besser als er, aber er war entschlossen, das ganze bis zum Ende durchzuziehen und dazu gehörte auch, dass Katsumi lernte, wieder ein wenig mehr er selbst zu werden. "Wir werden das zusammen durchstehen. Hast du das verstanden? Ich bin auf deiner Seite und ich helfe dir. Aber das geht nur, wenn du mich nicht im Stich läßt." Katsumi schenkte ihm ein schwaches Lächeln. "Wenn ich nur nicht so eine Angst hätte, dann wäre das alles viel einfacher." "Ich weiß." Izumi legte ihm kurz die Hand auf den Arm und nickte dann aufmunternd in Richtung Eßzimmer. "Dann los." Der andere seufzte ergeben und folgte der Aufforderung seines Freundes rasch, ehe er endgültig den Mut verlor. -*-*- "Wie geht es Ihnen? Haben Sie noch Kopfschmerzen?" Takeishi leuchtete seinem Gegenüber mit einer kleinen Lampe in die Augen und Takasaka blinzelte hastig gegen die Tränen an, die das grelle Licht hervorrief. "Ab und zu. Aber meistens nur dann, wenn ich mich aufrege." "Hm...." Der Arzt packte seine Instrumente zusammen und sah Takasaka unschlüssig an. Er schien etwas auf dem Herzen zu haben, aber anscheinend konnte er es nicht in Worte fassen. "Wenn Sie etwas sagen möchten, dann nur zu," ermunterte sein Patient ihn schließlich und der Arzt ließ sich mit einem unglücklichem Gesichtsausdruck zu einer Antwort bewegen. "Ich habe mich noch nicht bei Ihnen entschuldigt..." Er trat unruhig von einem Bein auf das andere, offensichtlich nicht daran gewöhnt, sich zu entschuldigen. Die Worte kamen ihm ziemlich schwer von den Lippen, doch als Takasaka ihn unterbrechen wollte, hob er rasch die Hand und fuhr fort. "Ich bin nicht gut darin, mich für meine Fehler zu entschuldigen, aber es ist mir wichtig, dass Sie wissen, wie leid mir das ganze tut. Ich habe Sie verdächtigt, Ihren Freund zu mißhandeln und habe nur dem äußeren Anschein nach geurteilt. Es tut mir wirklich sehr leid." "Keine Sorge. Ich bin nicht mehr wütend auf Sie." Takasaka lächelte den anderen beruhigend an und brachte ihn zur Tür. "Vielen Dank für Ihre Hilfe." Takeishi zuckte unglücklich mit den Schultern. "Ich wünschte, ich hätte mehr tun können. Sagen Sie, wie geht es Ihrem Freund denn? Hat die Polizei ihn inzwischen gefunden?" Takasaka blinzelte ihn mehrere Sekunden lang verblüfft an, bevor ihm auffiel, dass es wahrscheinlich die normalste Reaktion der Welt gewesen wäre, die Polizei zu rufen, wenn man zu Hause überfallen wurde und jemand seinen Freund entführte. "Ähm..." "Jetzt sagen Sie mir bitte nicht, dass Sie nichts unternommen haben." "Doch, aber die Polizei haben wir dabei ausgelassen..." gestand Takasaka mit leiser Stimme ein und wunderte sich nicht, dass der Arzt fassungslos den Kopf schüttelte. "Sie wollen das ganze unbedingt auf die harte Tour klären, stimmt's?" Takeishi faßte seine Tasche ein wenig fester und beschloß, sie diesmal auf jeden Fall rauszuhalten. Auch wenn es ihm schwerfiel, aber als er sich das letzte Mal eingemischt hatte, hatte er alles nur verschlimmert. Sollten diese Verrückten doch allein mit allem klarkommen. "Ich hoffe nur, Sie wissen, was Sie tun." Takasaka schloß die Tür hinter ihm und lehnte sich müde dagegen. "Das hoffe ich auch," murmelte er leise. "Das hoffe ich auch." tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)