Playing with fire von Leya ================================================================================ Kapitel 15: ------------ Disclaimer: Gehört mir nicht, hab ich alles nur geliehen. Diese Story hat nun schon fünfzehn Teile und das Ende ist zwar in greifbare Nähe gerückt, doch ein bisschen fehlt uns noch. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an all die großartigen Menschen unter euch, die meine Geschichten lesen und mir so liebe Kommentare hinterlassen. Ohne eure Unterstützung hätte es nicht eine einzige meiner Geschichten gegeben und deswegen fühlt euch alle mal ganz herzlich geknuddelt. ()()()()() Playing with fire 15 ()()()()() "HE! Was soll das? Was willst du hier?" Takasaka tat sein Bestes, um Koji am Eintreten zu hindern, doch dieser schlug seine Hände einfach beiseite und rief nach Katsumi. "Lass das! Verschwinde!" Takasaka war noch nie ein gewalttätiger Mann gewesen, doch der Anblick von Koji in seiner Wohnung und das Wissen darüber, was er Katsumi angetan hatte, reichte aus, ihn rot sehen zu lassen. Und so kam es, dass er sich Koji entgegenstellte und diesen erfolgreich zur Eingangstür zurückdrängte. Überrascht von Takasakas ungewöhnlichem Verhalten, ließ Koji sich bis an die Türschwelle zurückdrängen, wo er mit dem nachfolgenden Izumi kollidierte. Innerhalb weniger Augenblicke füllte sich Takasakas kleine Wohnung mit wütenden Menschen, die alle nur das eine zu wollen schienen: Katsumi. Dieser war durch den Tumult aufgewacht, doch als er Kojis Stimme erkannte, fühlte er panische Angst. Leise stand er auf und schlich zur Tür. Sollte er hinausgehen und dem ganzen ein Ende bereiten oder sollte er Takasaka im Stich lassen? Nein. Takasaka liebte ihn. Er konnte ihn nicht im Stich lassen. Und wenn er dafür Koji entgegentreten musste, dann sollte es eben so sein. Kurz entschlossen riß er die Tür auf und erstarrte ungläubig auf die Szene, die sich ihm darbot. "Wo ist Katsumi?" Koji hatte Takasaka am Arm gefasst und schüttelte ihn ungehalten durch, während Izumi und Takeishi versuchten, den Rocksänger von weiteren Tätlichkeiten abzuhalten. Katsumis Blick wanderte zu der einsamen Gestalt im Türrahmen und diesmal konnte er einen erstickten Aufschrei nicht mehr unterdrücken. Der Streit endete so abrupt, als hätte jemand den Stecker gezogen und alle Köpfe wandten sich in Katsumis Richtung. Einige Sekunden lang sagte niemand etwas, dann räusperte der Junge sich leise. "Hallo, Vater. Was machst du denn hier?" "Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Katsumi." Dr. Shibuya betrat nun endgültig die Wohnung und zog die Tür hinter sich ins Schloss. "Ist alles in Ordnung?" "Natürlich! Es geht mir gut." Katsumis Blick streifte Koji und ein bitteres Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. "Zumindest bis eben noch." "Wir müssen uns unterhalten, Katsumi," stellte sein Vater schließlich fest und trat auf seinen Sohn zu, doch Koji gelang es endlich, sich von Takasaka zu lösen und drängte nun ebenfalls auf Katsumi ein. "Du mußt mitkommen, Katsumi. Wir können dich nicht hierlassen." Koji umfaßte Katsumis Oberarm mit festem Griff und zerrte an ihm. Takasaka stieß ein wütendes Zischen aus und der Rocksänger erstarrte. Ungläubig sah er seinen Manager an, der hinter Katsumi trat und den Jungen in die Arme nahm. "Was...was bedeutet das?" stammelte Koji schließlich fassungslos, als er die Vertrautheit registrierte, mit der Katsumi sich in Takasakas Arme schmiegte. "Ganz einfach. Taka und ich, wir lieben uns!" entgegnete Katsumi trotzig und auf einmal schien die Zeit stillzustehen. Niemand rührte sich, keiner sprach auch nur ein Wort. Endlich gelang es Katsumis Vater, sich so weit zu fassen, dass er seinem die Hand entgegenstrecken konnte. "Bitte Katsumi. Wir müssen uns unterhalten." "In Ordnung, Vater." Katsumi löste sich behutsam aus Takasakas Armen und öffnete die Tür zum Schlafzimmer. "Kommst du?" Leise fiel die Tür hinter ihnen zu. ()()()()() "Setz dich, Katsumi." Katsumi warf seinem Vater einen kurzen Blick zu, bevor er sich auf das Bett fallen ließ. Der Ältere musterte die zerwühlten Kissen mit mißbilligend zusammengezogenen Augenbrauen, bevor er sich neben seinen Sohn setzte und diesen durchdringend musterte. "Weißt du, warum ich hier bin, Katsumi? Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Ich sorge mich seit mehreren Monaten, genauer gesagt seit dem Tag, an dem man mir mitteilte, dass du versucht hast, dich umzubringen." Katsumi wartete mit wachsender Ungeduld darauf, dass sein Vater endlich zur Sache kam. Es kam selten genug vor, dass sie wie eine Familie miteinander redeten und die zögerlichen Versuche seines Vaters, Verständnis zu zeigen, machten den Jungen nervös. Der ältere Shibuya musterte seinen Sohn immer noch mit leicht zusammengezogenen Augenbrauen und unter diesem prüfenden Blick wurde es dem Jungen rasch unbehaglich. Schließlich hielt er es nicht länger aus. "Warum bist du hier, Vater? Es ist alles in Ordnung!" "Du warst mehrere Wochen lang unauffindbar, Katsumi." Sein Vater rutschte unbehaglich hin und her und wieder streifte sein Blick das Bett. "Du kannst mir nicht übel nehmen, dass ich mir Sorgen um dich mache, mein Junge. Ich habe doch nur noch dich. Ich könnte es nicht ertragen, dich auch noch zu verlieren." "Du wirst mich nicht verlieren. Ich habe endlich jemanden gefunden, mit dem ich mein Leben verbringen möchte." Katsumi atmete noch einmal tief ein, dann sagte er rasch: "Ich liebe Takasaka. Schon sehr lange, aber ich habe es erst vor Kurzem erkannt. Ich bin so glücklich wie noch nie in meinem Leben und ich werde dieses Glück nicht aufgeben. Weder für dich noch für sonst irgendjemanden." "Katsumi, sag mir die Wahrheit." Der Junge konnte deutlich sehen, wie schwer seinem Vater die folgenden Worte fielen. "War es Takasaka, der dich vergewaltigt und beinahe in den Selbstmord getrieben hat?" "Nein." Katsumi lächelte traurig. "Es war nicht, Takasaka. Ich weiß nicht, wie oft ich das jetzt schon gesagt habe, aber niemand scheint mir zu glauben." "Wer war es dann?" Katsumi schüttelte den Kopf. "Ich kann es dir nicht sagen. Bitte, zwing mich nicht dazu." "Wenn du mir nicht sagst, wer dich vergewaltigt hat, dann wird es Takasaka sein, der dran glauben muss. Denn ich werde den Täter anzeigen. Und wenn du mir nicht die Wahrheit sagst, werde ich danach gehen, wofür die Indizien sprechen." "Nein!" Katsumi umklammerte die Hand seines Vaters und sah ihn flehend an. "Das kannst du nicht tun!" "Und ob ich das kann, Katsumi. Ich habe die Berichte gesehen, die mir aus Kyoto zur Verfügung gestellt wurden und ich sehe dich jetzt. Denkst du denn, ich wäre blind? Schau dich doch nur an! Blutergüsse, Kratzer. Alles kaum verheilt. Ich kann es nicht ertragen, das jemand meinem Jungen so weh getan hat und ich soll nicht in der Lage sein, ihn dafür zu bestrafen. Nein, Katsumi. Entweder du sagst mir, wer es war oder ich sorge dafür, dass Takasaka ins Gefängnis wandert." Katsumi schluckte hart, als er die kaum verhohlene Wut in der Stimme seines Vaters hörte. Das war es, wovor er sich von Anfang an gefürchtet hatte. Dieser Konfrontation hatte er aus dem Weg gehen wollen. Doch ein Blick in die Augen seines Vaters zeigte ihm, dass dessen Entschluß unverrückbar feststand. Zu müde um noch weiter zu kämpfen, gab er auf. "Wenn ich dir alles erzähle, läßt du Taka-chan dann in Ruhe?" "Natürlich." Dr. Shibuya schüttelte sich innerlich, als er den Kosenamen hörte, den sein Sohn dem Manager verpaßt hatte. "Warum hast du dich mir nicht schon längst anvertraut?" "Ich...dachte nicht, das es so wichtig ist, Vater." Katsumi wollte nicht zugeben, dass er sich vor Koji gefürchtet hatte. Um ehrlich zu sein fürchtete er ihn immer noch, doch dafür war jetzt keine Zeit. Entweder er brachte es endlich hinter sich, oder er würde bis zu seinem Lebensende mit der Angst leben müssen. Wollten er und Takasaka eine Zukunft haben, dann musste die Angelegenheit mit Koji ein für alle mal geklärt werden. "Nicht wichtig? Spinnst du?" explodierte sein Vater unvermittelt und der Junge zuckte entsetzt zurück. Ruhiger fragte er: "Wer war es?" "Koji." "WIE BITTE?!" "Ich weiß, dass es unglaublich klingt, aber es ist die Wahrheit!" schrie Katsumi seinen Vater an und als er es endlich ausgesprochen hatte, fühlte er sich besser. Mit leiser Stimme erzählte er seinem Vater alles, was bisher geschehen war und als er am Ende seines Berichtes aufsah, glaubte er für einen Augenblick, sein Vater müsse sich gleich übergeben. "Und? Wann hattest du vor mir alles zu erzählen?" Die Stimme seines Vaters klang so kalt, das Katsumi unwillkürlich ein Schauer über den Rücken lief. "Ich...gar nicht," gestand Katsumi kleinlaut ein und machte sich auf einen Wutausbruch gefaßt, der jedoch nie erfolgte. "Es scheint, als hätte er dich wirklich eingeschüchtert." Sein Vater nahm seine Erklärung mit unbewegter Miene zur Kenntnis. "Warum hast du ihn nicht angezeigt?" "Ich wollte kein Aufsehen, Vater. Ich will es einfach nur vergessen!" Er sah seinen Vater bittend an, bis dieser mit einem resignierten Seufzen nachgab und den Kopf schüttelte. "Katsumi, Junge! Wie konntest du es so weit kommen lassen? Wußtest du denn nicht, dass ich alles tun würde, um dir zu helfen?" "Ich hatte Angst!" rechtfertigte Katsumi sich nochmals und endlich schien es, als höre sein Vater die unterschwellige Panik in der Stimme des Jungen, die durch die in den großen blauen Augen schimmernden Tränen noch verstärkt wurde. "Ist schon gut, alles ist in Ordnung." Der Arzt zog seinen Sohn in eine liebevolle Umarmung und drückte den verstörten Jungen fest an sich. "Shh...nicht weinen....alles wird gut!" Immer und immer wieder streichelte er über Katsumis Locken, bis er merkte, dass sein Sohn sich allmählich beruhigte. "Wir müssen uns überlegen, was wir jetzt machen," stellte Dr. Shibuya schließlich leise fest und legte seinem Sohn eine Hand unter das Kinn und zwang ihn mit sanfter Gewalt, aufzusehen. "Du...du glaubst mir? Wirklich?" Katsumi klang so fassungslos, dass sein Vater sich unwillkürlich fragte, was der Junge von ihm erwartet haben mochte. Es schien, als sei ihre Beziehung nicht so gut und vertrauensvoll, wie er immer gedacht hatte. "Natürlich glaube ich dir! Aber wir haben keine Beweise. Wir müssen es schaffen, dass Koji alles zugibt." "Da kannst du lange drauf warten." Katsumi wischte rasch die Tränen ab, die schon wieder über sein Gesicht liefen und schloß kurz die Augen. Als er sie wieder öffnete, lag in seinem Blick eine Entschlossenheit, die sein Vater noch nie zuvor darin gesehen hatte. "Freiwillig wird er es niemals zugeben. Deswegen..." "...deswegen," übernahm sein Vater seinen angefangenen Satz und die beiden lächelten sich verständnisvoll an. "Deswegen müssen wir ihm eine Falle stellen." ()()()()() tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)