Playing with fire von Leya ================================================================================ Kapitel 14: ------------ Disclaimer: Nicht meins. Alles nur geliehen. Vielen Dank, Sehemeri. Dein Review hat mir wirklich sehr viel bedeutet. Ich hatte schon den Verdacht, dass niemand diese Geschichte liest, aber wenn es wenigsten einen gibt, der Spaß daran hat, dann hat sich die ganze Sache gelohnt. ^_~ ()()()()() Playing with fire 14 ()()()()() Langsam löste Katsumi sich von Takasaka und trat einen Schritt zurück. Tränen schimmerten in seinen Augen, doch er wagte es nicht, den anderen anzusehen. Viel zu deutlich war die Botschaft gewesen, die er aus Takasakas steifer Haltung hatte herauslesen können. Er war dem anderen zu nahe getreten. Schlimmer noch, hatte ihn vermutlich erschreckt und durch diesen Kuss ihre Freundschaft unwiederbringlich zerstört. "Entschuldige..." murmelte er leise und wandte den Kopf ab. Takasaka sollte nicht sehen, wie sehr dessen Ablehnung ihn verletzte. Wenn er vielleicht so tat, als sei es ein Scherz gewesen... "Katsumi." Takasaka kehrte langsam in die Wirklichkeit zurück, aus der Katsumis Kuss ihn gerissen hatte und suchte einen Blick auf den zerknirschten Jungen zu erhaschen. Als es ihm schließlich gelang, erschrak er vor der Hoffnungslosigkeit in den blauen Augen seines Freundes. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll...du hast mich überrascht..." Takasaka sah, dass seine Worte die ganze Angelegenheit noch verschlimmerten. Katsumi konnte nicht mehr verhindern, dass ihm die Tränen über die Wangen liefen. Mit fest zusammengepreßten Lippen wandte er sich zur Flucht. "Katsumi!" Takasaka faßte nach seinem Arm und hielt ihn fest. Der Junge reagierte nicht. Diesmal eindringlicher, drehte Takasaka seinen Freund zu sich um und legte ihm die Hand unter das Kinn. Mit sanfter Gewalt zwang er ihn aufzusehen. Als er die Tränen sah, wurde ihm schwer ums Herz. "Entschuldige, Taka-chan. Ich...ich wollte dir nicht zu nahe treten!" flüsterte Katsumi leise und machte einen neuerlichen Versuch sich loszureißen. Doch Takasaka verstärkte seinen Griff. Er war völlig durcheinander. Nie zuvor hatte er daran gedacht, in Katsumi mehr zu sehen, als einen guten Freund und nun bot der Junge ihm auf einmal so viel mehr an. Mehr, als er vielleicht geben konnte. Er war gerade erst auf brutalste Art und Weise mißbraucht worden und Takasaka bezweifelte, dass er sich über seine Gefühle wirklich im Klaren war. Takasaka war der erste gewesen, der ihm nach langer Zeit Verständnis und Fürsorge entgegenbrachte und es war nur natürlich, dass Katsumi glaubte, in ihn verliebt zu sein. Andererseits...was war, wenn es stimmte? Wenn Katsumi ihn wirklich liebte? Hatte er dann das Recht, den Jungen einfach von sich zu stoßen und durch seine Ablehnung noch mehr zu verletzen? Und was fühlte er überhaupt für seinen langjährigen Freund? Freundschaft natürlich und Mitgefühl und...seine Bedenken auf einen Schlag über Bord werfend entschloß Takasaka sich, einmal in seinem Leben etwas spontanes zu tun. Mit einem letzten entschlossenen Einatmen beugte er sich vor und umfing Katsumis weiche Lippen in einem leidenschaftlichen Kuss. "Katsumi!" Nach endlich wirkenden Sekunden schob Takasaka den widerstrebenden Jungen von sich und sah zu seinem Erstaunen Tränen in den ausdrucksvollen Augen schimmern. "Was hast du denn? Ich dachte...?" "Willst du mich denn nicht? Ich dachte..." Katsumi verbarg sein Gesicht in Takasaka Hemd und der ältere Mann konnte für lange Minuten nichts weiter tun, als hilflos über dessen weiche Haare zu streicheln. "Natürlich will ich dich, Dummerchen! Aber es ist doch noch viel zu früh! Du bist noch lange nicht gesund! Wenn wir jetzt miteinander schlafen, dann würde ich dich verletzten und das könnte ich niemals. Dafür bedeutest du mir zu viel!" Langsam hob Katsumi den Kopf und Takasaka sah zu seinem Entsetzen, dass er immer noch weinte. Panisch begann er, die Tränen abzuwischen, doch Katsumi schüttelte abwehrend den Kopf. "Du hast recht, Taka-chan! Ich bin ein Dummkopf, aber ich wollte doch nur...wollte dir doch nur alles geben, was ich habe." "Das brauchst du nicht." Takasaka küsste ihn noch einmal sanft auf die bebenden Lippen, dann strich er sanft einige Haarsträhnen zurück, die dem Jungen ins Gesicht gefallen waren. "Wenn du bereit bist, dann werden wir zusammen sein und bis dahin bin ich der glücklichste Mensch auf Erden, weil du mich liebst. Versuch nicht, mir mehr zu geben, als du im Augenblick geben ,kannst'. Ich kann warten." Bei diesen Worten liefen Katsumis Tränen um so zahlreicher und der besorgte Ausdruck in Takasakas Augen nahm immer mehr zu. Schließlich nahm der Junge seine Hand und presste sie an seine Lippen. "Mach dir keine Sorgen, Taka-chan! Ich bin doch nur glücklich!" Katsumi warf ihm die Arme um den Hals und wieder suchten seine Lippen nach denen seines Freundes. "Bitte, halt mich einfach nur fest. Lass mich nie wieder los, Taka-chan!" Takasaka merkte, wie er von einer Verwirrung in die nächste stürzte, doch es war ein herrliches Gefühl. Dennoch gab es da noch eine Sache, die er unbedingt wissen musste. "Katsumi...warum ich? Ich kann dir nichts bieten außer ein alten Mann, der ein nervliches Wrack ist! Du könntest jeden haben, den du nur willst..." Nun war es an Katsumi, dem Manager einen Finger auf den Mund zu legen und so seinen Redefluß zu unterbrechen. "Nicht...ich will nicht, dass du dich so klein machst! Du bist wundervoll. Du bist alles, war ich jemals wollte!" "Katsumi, ich..." Noch einmal hörte Takasaka in sich hinein und diesmal hatte er keine Angst mehr vor seinen Gefühlen. "Ich liebe dich auch!" Katsumi schloß die Augen, tiefe Erleichterung in seinem Herzen. Vielleicht würde doch noch alles gut werden, vielleicht konnte auch er glücklich sein. Sein Kopf sank an Takasakas Brust und endlich ließ die Anspannung nach, die ihn den ganzen Tag gequält hatte und sein erschöpfter Körper gab nach. Innerhalb weniger Sekunden war er fest eingeschlafen. Er merkte nicht mehr, wie Takasaka ihn auf die Arme nahm und ins Schlafzimmer trug. ()()()()() "Setzen Sie sich doch!" Koji kam der Aufforderung rasch nach und ließ sich auf einem der weichgepolsterten Stühle nieder, die vor dem Schreibtisch von Shibuya senior aufgestellt worden waren. Der Arzt lehnte sich erwartungsvoll in seinem Drehsessel zurück und musterte den Rocksänger vor ihm nachdenklich. Koji hatte sich nicht im geringsten verändert. Immer noch schien er eine alles überschattende Arroganz auszustrahlen, die seine Mitmenschen fast erstickte. "Was kann ich denn für Sie tun?" "Ich wollte Sie fragen, ob Sie mir sagen können, wo Katsumi sich zur Zeit gerade aufhält. Ich suche ihn seit mehreren Tagen und allmählich mache ich mir schreckliche Sorgen um ihn. Besonders seit..." An dieser Stelle brach Koji ab und wartete, ob der Arzt auf seinen Köder eingehen würde. Er hatte richtig kalkuliert, wie die nächsten Worte seines Gegenübers bewiesen. "Sie wissen über alles Bescheid?" Shibuya schien auf einmal sehr verlegen. Auf seinen Wangen bildeten sich kleine rote Flecken. Das Thema war ihm augenscheinlich mehr als peinlich. "Ich habe ihn gefunden...in Kyoto meine ich. Ich bin ihm damals gefolgt, weil er sich schon Tage zuvor sehr merkwürdig verhalten hatte und dann erinnerte ich mich an Ihr Sommerhaus...es war pures Glück." "Allerdings," murmelte Shibuya leise, immer noch sichtlich unangenehm berührt von den Vorkommnissen, die so unvermittelt zur Sprache gekommen waren. "Wären Sie nicht gewesen, Katsumi wäre jetzt tot. Ich werde Ihnen ewig dankbar für Ihre Hilfe sein." "Aber ich kam zu spät, um..." Koji stieß einen verzweifelten Seufzer aus und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Als er wieder aufsah, schimmerten Tränen in seinen Augen. "Ich war zu spät, um das schlimmste zu verhindern. Wenn ich nur eher da gewesen wäre..." "Sie konnten es nicht wissen. Machen Sie sich keine Vorwürfe! Sie haben mehr als genug getan!" Shibuya stützte die Hände auf die Schreibtischplatte und beugte sich alarmiert vor, Schrecken und Panik vermischten sich in seinem Blick. "Einen Augenblick! Sagten Sie gerade, Sie wüßten nicht, wo Katsumi sich aufhält? Ist er verschwunden?" "Es tut mir leid, ich hätte nicht so mit der Tür ins Haus fallen dürfen!" Koji gab dem Arzt eine rasche Schilderung der Ereignisse, so wie er sie auch Izumi gegeben hatte. Als er gerade erneut nach Katsumis möglichem Verbleib fragen wollte, klingelte sein Handy. "Entschuldigen Sie bitte!" Als er nach einigen Minuten auflegte, sah er den älteren Mann verwirrt an. "Dies war Izumi. Er hat Katsumi gefunden. Er ist bei Takasaka." "Ein Glück." Shibuya sprang auf und nahm seinen Mantel. An der Tür drehte er sich noch einmal um und sah die Fassungslosigkeit in Kojis Blick, der sich immer noch nicht gerührt hatte. "Kommen Sie? Ich möchte zu Katsumi. Sie wissen doch sicherlich, wo Takasaka wohnt." "Natürlich." Koji hatte keine andere Wahl, als dem Mann zähneknirschend zu seinem Wagen zu folgen. ()()()()() Izumi legte den Hörer auf und wandte sich zu Takeishi um, der gerade mit zwei Tassen Kaffee aus der Küche zurückkehrte. "Haben Sie jemanden erreicht?" Der Arzt plazierte eine der Tassen vor Izumi und setzte sich seinem Besucher dann gegenüber. "Ja, Koji wird bald hier sein. Wenn jemand Katsumi davon überzeugen kann, Takasaka zu verlassen, dann er. Sie sind seit ihrer Schulzeit die besten Freunde." "Ich hoffe, Sie haben recht. Ich kann einfach nicht verstehen, warum der Junge sich so sehr an diesen Mann klammert. Solche Verletzungen habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Es war ganz so, als hätte er völlig den Verstand verloren und die feste Absicht gehabt, seinem Opfer so viel Schaden wie möglich zuzufügen." Immer noch erschüttert nippte Takeishi an seinem Kaffee und sah kurz aus dem Fenster. "Katsumi tut mir so furchtbar leid, aber wenn er Takasaka nicht verlassen will, können wir ihn nicht gewaltsam von ihm fort holen. Er müßte ihn anzeigen, aber das will er nicht." "Ich bin sicher, Koji kann uns helfen. Er wird die ganze Sache regeln, machen Sie sich da bitte keine Sorgen." Izumi wollte gerade seine Tasse an die Lippen setzen, da klingelte es Sturm. "Das ist wahrscheinlich Koji." "Ich mach auf." Takeishi ging zur Tür. Gleich darauf führte er Koji und einen älteren Mann herein, der Izumi vage bekannt vorkam, ohne das wusste, woher. "Guten Tag, Sie hatten mich angerufen? Koji Nanjo." Takeishi schüttelte ihm die Hand und wandte sich dann seinem anderen Besucher zu, der sich ebenfalls rasch vorstellte. "Dr. Shibuya?!" Fassungslos schüttelte er dem Arzt die Hand und wusste nicht, was er sagen sollte. Natürlich kannte er den berühmten Chirurgen, doch er konnte sich nicht vorstellen, warum er mitgekommen war. Ob er vielleicht der Hausarzt des Rocksängers war? Das würde seine Anwesenheit erklären. "Sie haben meinen Sohn behandelt? Wie geht es ihm?" Es dauerte einige Sekunden, bis seine Worte zu Takeishi durchdrangen, doch dann hielt es den Arzt nicht mehr. "Sie sind Katsumis Vater? Den Göttern sei dank! Sie werden ihn zur Vernunft bringen können, da bin ich ganz sicher!" "Was ist denn überhaupt geschehen?!" Dr. Shibuya hob rasch die Hand, um seinen überschwenglichen Kollegen davon abzuhalten, weiterzureden. "Ich habe Katsumi vor einigen Tagen behandelt, nachdem mein Nachbar Takasaka mich in seine Wohnung gerufen hatte. Es ging ihm gar nicht gut. Als ich ihn untersuchte, stellte ich fest, dass jemand ihn vergewaltigt hatte, und zwar auf brutalste Art und Weise. Es hätte ihn beinahe das Leben gekostet!" Shibuya erbleichte, als er das hörte. Schon wieder. Irgendjemand hatte seinem Jungen zum wiederholten Mal weh getan und Katsumi war nicht zu ihm gekommen, sondern hatte sich einem Fremden anvertraut. Diese Erkenntnis schmerzte ihn sehr. "Ich habe ihn behandelt so gut ich es vermochte. In ein Krankenhaus wollte er nicht und Anzeige erstatten wollte er auch nicht. Jetzt hoffe ich einfach, dass Sie ihn zur Vernunft bringen können." "Weiß man denn, wer es war?" "Takasaka natürlich. Schließlich habe ich Katsumi in seiner Wohnung gefunden. Katsumi streitet natürlich ab, dass er etwas mit der ganzen Angelegenheit zu tun hat. Er behauptet immer noch, dass er den Mann liebt." Während die beiden Ärzte weiter über Katsumis Zustand fachsimpelten, tastete Koji mit zitternden Händen nach seinen Zigaretten. Katsumi liebte Takasaka? Ohne zu fragen steckte er sich eine Zigarette an und inhalierte tief. Takeishi sagte nichts, runzelte nur kurz die Stirn. "Haben Sie schon die Polizei gerufen?!" unterbrach Shibuya seine Gedanken. "Wie schon gesagt, Katsumi will es nicht. Deswegen hoffe ich, dass Sie ihn davon überzeugen können, seinen Freund der Polizei zu melden. Bei der Untersuchung konnte ich feststellen, dass er schon seit Monaten mißhandelt und vergewaltigt wird. Man muß sich das einmal vorstellen. Takasaka hat ihn völlig unter seinem Einfluß." "Ich möchte meinen Sohn sehen!" "Sicher! Ich zeige Ihnen Takasakas Apartment." ()()()()() Takasaka hielt den immer noch schlafenden Katsumi in seinen Armen und streichelte sanft über dessen Wange. So weich, so hübsch. Wieso hatte er es vorher nie gemerkt? All die kleinen Anspielungen, die der Junge ihm gegenüber hatte fallen lassen, hatten ihn immer in Verlegenheit gebracht. Jetzt wusste er auch warum. Weil er dessen Gefühle erwiderte und sich dies nie hatte eingestehen wollen. "Ich liebe dich, Katsumi," flüsterte er leise und küsste den Jungen sanft auf die Stirn. Wie konnte jemand dieses wundervolle Geschöpf nur verletzen wollen? Früher hatte Takasaka Koji für seine Musik bewundert, doch mittlerweile war nur noch Haß übrig. Wenn er nur könnte, würde er Koji für alles bezahlen lassen, was er Katsumi angetan hatte. In diesem Augenblick klingelte es heftig. Takasaka löste sich vorsichtig von seinem Freund und tappte über den Flur. Langsam öffnete er die Tür und erstarrte. "Koji?!" "Wo ist Katsumi?!" Koji hielt sich nicht lange mit Vorreden auf, als er schließlich Takasaka einfach beiseite stieß und in die Wohnung stürmte. ~tbc~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)