Heaven's falling von Pichichi ================================================================================ Kapitel 5: Smalltalk -------------------- Pichichi proudly presents: Heaven’s falling Episode V: Smalltalk Rückblick: „[….] Vermutlich hast du auch noch nie drüber nachgedacht, dass da draußen mehr sein könnte als die Erste Ordnung. Du bist dabei seit du denken kannst. Wahrscheinlich weißt du ja sogar noch nicht mal von welchem Planeten du überhaupt kommst und wer deine Eltern sind.“ An ihrer Reaktion konnte er erkennen, dass er gerade mit dem letzten Satz ins Schwarze getroffen hatte, auch wenn sie nur Sekunden gebraucht hatte ihr Pokerface wieder aufzusetzen. „Nein, weiß ich nicht. Und es ist mir auch egal“, entgegnete sie nur, drehte sich um und arbeitete weiter. Poe wollte ihr die Geschichte von ihm und Finn gerne weiter erzählen, aber schon ein kurzer Blick auf die Frau mit den rötlich-braunen Haaren reichte zu merken, dass er was auch immer an Freundlichkeit zwischen den beiden in den letzten Tagen existierte, mit seiner kleinen Rede beschädigt hatte. Er entschied daher besser erst einmal zu schweigen und sie in Ruhe zu lassen. Stattdessen widmete er sich wortlos wieder seiner Arbeit. Irgendwann wurde die Stille in der Höhle dadurch gebrochen, dass sich in der Höhle der Geruch von etwas verbranntem breit machte. „Findest du nicht auch, dass es hier etwas verbrannt…“, begann er einen Satz, der beide gleichzeitig zum Feuer schauen ließ. Ein kleiner Stock war scheinbar aus dem Feuer gefallen und auf einem der beiden in der Nähe liegenden Felle gelandet. Das Fell brannte entsprechend gerade langsam, stark qualmend und übel riechend ab. Poe war schneller auf den Beinen als Alex, ging festen Schrittes zum Feuer und trat die Flammen fachmännisch mit dem Stiefel aus. Dann begutachtete er das halb verbrannte Fell kritisch. Wenn man die verbrannten Teile abschnitt, war es sicher noch als Fußwärmer oder Schal nutzbar. Es würde aber definitiv nicht mehr als Decke funktionieren wie in der Nacht zuvor. Der Pilot sah herüber zu Alex, die ihn und das Fell kritisch ansah. „Sieht so aus, als müssten wir heute Nacht dann wirklich kuscheln. Jetzt haben wir nur noch ein Fell als Decke. Welches im Übrigen meins ist“, verkündete er amüsiert und hielt das Fell hoch. Die Pilotin sah ihn mit einem Blick der hätte töten können an und schnaubte. „Vergiss es. Ich hab die Ersatzsachen aus meinem Beutel. Und selbst wenn ich sie nicht hätte, würde ich eher erfrieren als mit dir das Fell zu teilen“, entgegnete sie genervt. Poe setzte sich am Feuer hin und schmunzelte über ihren Tonfall. Er hatte nicht gedacht, dass es so einfach sein würde sie zu provozieren. Eigentlich waren die Soldaten der Ersten Ordnung nie relativ emotional und ihnen war alles egal. Er hatte also scheinbar ein Exemplar gefunden, bei dem es nicht so war. Es war eigentlich nicht witzig, aber er konnte nicht anders als sich darüber zu amüsieren. „Also sind wir wieder zurück zur Feindseligkeit?“, fragte er belustigt. Alex drehte sich wieder von ihm weg und schnitzte weiter an ihrem Ast. „Das hast du doch so entschieden“, meinte sie ohne sich umzudrehen. Poe grinste und lehnte sich zurück. „Ach komm schon Alex. Du hast das Ganze mit provoziert. Lass es das mit uns nicht noch komplizierter machen als es schon ist”, forderte er dann in freundlichem Ton. Sein Gegenüber drehte sich immer noch nicht um, sondern arbeitete einfach weiter. “Wie sollte ich irgendwas komplizierter machen? Wie es aussieht bin ich deiner Ahnung nach ähnlich wie ein Droid und denke über nichts nach für was ich nicht `programmiert` bin“, erklärte sie in einem Tonfall, der es gleichgültig klingen lassen sollte. Der Widerstandskämpfer wusste aber, dass es nicht so war, denn der Ast unter ihr musste gerade doch etwas mehr leiden als vorher. „So hab ich das nicht gemeint“, verkündete er dann in der Hoffnung die Wogen irgendwie glätten zu können. „Wie dann?“, fragte sie genervt und sah ihn an. Poe lächelte ehrlich und kratzte sich am Kopf. “Ich hab mich irgendwie in Rage geredet. Und dann denke ich nicht über das was ich sage nach. Ja ich glaube, dass es Dinge über die Welt da draußen gibt, die du nicht weißt. Ich hätte es vielleicht nicht so drastisch ausdrücken sollen. Nein, du bist kein Droid. Im Gegenteil. Du hast schon bewiesen, dass du mehr kannst als das was ich erwartet hätte. Und das letzte war halt etwas, dass mir so in den Kopf geschossen ist. Mein Freund Finn, mit dem ich den TIE-Jäger geklaut hab, war früher bei den Sturmtruppen. Und er sagte mir einmal, dass er noch nicht mal weiß wer seine Familie ist. Ich hätte das nicht nutzen sollen.“ „Was auch immer“, entgegnete sie und wendete sich wieder von ihm ab. Der dunkelhaarige gab aber an dieser Stelle nicht auf. „Hör zu, es gibt Themen über die wir besser nicht sprechen sollten. Manche Punkte sollten wir einfach vermeiden, da unsere Meinungen zu unterschiedlich sind. Das würde nur böse enden wenn wir drüber reden. Das war auch das, was ich eigentlich tun wollte, bevor du nachgebohrt hast. Und es ist auch was ich hätte durchziehen sollen. Ich verspreche das Thema nicht mehr anzusprechen, okay?“ Alex steckte ihr Messer wieder in ihren Stiefel und begutachtete ihre abgeschlossene Arbeit, nämlich eine der Kufen für den Schlitten. Eigentlich tat sie das aber nur aus einem simplen und einfachen Grund. Sie wollte Zeit gewinnen. Und zwar genau die Zeit, die sie brauchte um über das gesagte nachzudenken. Es war nicht so als hätte er unrecht mit der Sache, dass die Erste Ordnung ihren Lebensinhalt bestimmte. Das war aber ihrer Meinung nach nicht, weil sie ihnen etwas verheimlichen oder sie steuern wollten. Sie filterten einfach – zurecht - die unwichtigen Sachen heraus. Und sie vertraute der Ersten Ordnung und den Informationen die man ihr gab. Für den Widerstand, der natürlich alles schlecht fand, was die Erste Ordnung tat, würde das sicherlich als Bevormundung qualifiziert und so getan als könne sie nicht selbst denken und nichts kritisch hinterfragen. Natürlich konnte sie das. Sie hatte nur nie irgendwelchen Grund dazu. Nur der Punkt mit ihren Eltern störte sie. Das war etwas tief in ihr drin was er damit getroffen hatte. Aus Sicht der Ersten Ordnung gab es sicher gute Gründe dafür ihr und allen anderen nicht zu sagen wo sie herkamen. Aber sie musste zugeben, dass sie diese nicht ganz verstand und sich schon manchmal fragte wie sie überhaupt in diese Welt gekommen und warum man sie an die Erste Ordnung abgegeben hatte. Aber er hatte in gewissem Maße Recht, denn in vielen Punkten waren sie und Poe komplett verschieden. Alex hatte nicht erwartet, dass es einfach werden würde mit ihm zusammen an der Flucht von diesem Planeten zu arbeiten. Bis heute hatte es, gegensätzlich zu ihrer Erwartung, herausragend funktioniert. Natürlich konnte sie ihn jetzt umbringen oder die Zusammenarbeit beenden. Aber das würde ihr vermutlich nichts bringen. Besser wäre es sicherlich die ganzen Worte, die sie ihm gerne an den Kopf werfen würde, herunterzuschlucken. Wenn sie von hier weg waren, musste sie sich damit schließlich nicht mehr befassen. Und so viel Beherrschung würde sie sicher hinkriegen. „Ich denke wenn wir weiter zusammenarbeiten wollen sollten wir es dabei belassen.“ „Willst du den Rest der Geschichte immer noch hören?”, fragte Poe später als sie beide am Feuer saßen und aßen. Sie nahm einen Bissen von ihrem Abendessen. „Du hast schon massiv gespoilert. Du hast den TIE-Jäger mit deinem Sturmtruppen-Freund geklaut.” Er biss sich auf die Unterlippe, doch sichtlich enttäuscht. „Hab ich, nicht wahr? So hab ich ihn jedenfalls getroffen. Er brauchte einen Piloten und fand mich.” Sie konnte nicht wirklich verstehen wie jemand die Erste Ordnung so verraten konnte wie der ihr unbekannte Finn. Insbesondere nicht, wenn man darüber nachdachte was die Erste Ordnung alles für ihre Soldaten und dafür eine bessere Welt zu schaffen, tat. Ja das Training war hart und ermüdend, aber sie wurden nie schlecht behandelt. Alex wusste, dass der Widerstand Geschichten darüber erzählte, dass man die Soldaten unmenschlich bestrafen würde wenn sie nicht leisteten. Natürlich wurden sie bestraft. Aber unmenschliches sah sie nichts darin, denn schließlich hatte jeder die Möglichkeit es zu vermeiden bestraft zu werden. Und wenn es doch dazu kam gab es immer einen triftigen Grund dafür. Es war ihr ein Rätsel, wie jemand diesem relativ sicheren und strukturieren Leben entfliehen wollte. Auch wenn es als Soldat stets das Risiko gab ehrenhaft im Kampf getötet zu werden, war das doch um einiges leichter als etwa auf diesem fürchterlichen Planeten leben zu müssen. „Ich war doch überrascht darüber wie gut die Dinger zu fliegen sind“, meinte er dann. Sie zog eine Augenbraue nach oben. Poe lächelte unschuldig. “Ich hatte weniger erwartet. Aber ich muss zugeben, dass ich das Ding schon gerne geflogen bin. Es ist doch ziemlich agil und schnell. Leider konnte ich nicht rechtzeitig rausfinden was all die Instrumente im Cockpit so machen.“ “Warum nicht?” Er biss sich auf die Unterlippe. „Abgestürzt…“ Daraufhin begann sie zu lachen. “Du bist abgestürzt? So viel zum Thema bester Pilot des Widerstands…“, verkündete sie belustigt. “Ich würde dich mal gerne eine X-Wing fliegen sehen, wenn du das Ding nie geflogen hast, beschossen wirst und dein Schütze selbst in seinem Leben nie in einer gesessen hat“, entgegnete er mit leicht angekratztem Stolz. „Warum bist du eigentlich in einem Einsitzer unterwegs gewesen?“, fragte er dann um das Thema zu wechseln, „oder ist das vertraulich?“ „Warum fragst du?“ „Weil deine Uniform sagt, dass du eine Soldatin der Spezialkräfte bist. Aber die TIE-Jäger der Spezialkräfte haben zwei Sitze. Deiner hatte nur einen“, erklärte er. „Gut beobachtet. Mein TIE-Jäger war auch mal ein Zweisitzer. Aber der zweite Sitz wurde ausgebaut, weil ich keinen Schützen hab.“ „Tot?“ „Nein. Ich hab einfach keinen.“ “Das ist erlaubt?” “Wenn deine Testresultate zeigen, dass die Ergebnisse ohne Schützen so gut sind wie mit, ja. Außerdem hatte ich das kleine Problem dass meinen Schützen oft schlecht wurde. Also war man so freundlich die Waffensystemkontrollen umzubauen und mich selbst schießen zu lassen.“ Poe lachte. „Wäre es nicht einfacher gewesen einen Einsitzer zu nehmen?“ „Der Grund dafür ist vertraulich.“ Er nickte. „Damit hast du nicht gerechnet oder?” Er schüttelte den Kopf. “Nicht wirklich.” “ Dann sah er sie mit einem Grinsen an. “Du bist sicher, dass du nicht kuscheln willst?” Alex sah ihn böse an. „Ich hab dir schon gesagt, dass du das vergessen kannst“, entgegnete sie genervt. “Ich weiß. Aber jetzt frierst du. Ich kann das von hier sehen“, erklärte er. “Mir geht es bestens.” Poe musterte sie und wusste schon anhand ihrer zitternden Finger, dass sie nicht die Wahrheit sagte. „Das stimmt nicht. So wie ich das von hier beurteilen kann, hast du drei Optionen: Erfrieren ist, obwohl du etwas anderes behauptest, keine die du weiterverfolgen wirst. Die zweite ist zu bleiben wo du jetzt bist. Was vermutlich noch etwa eine Stunde funktionieren wird, bevor du deine Entscheidung noch einmal überdenkst. Oder du kannst uns beiden das rumgeeier und dir die Qual mich nachher zu fragen sparen und dich direkt hersetzen. Ich beiße nicht.“ Sie seufzte. Die Ersatzkleidung in ihrem Beutel war definitiv nicht für diese Temperaturen ausgelegt, denn sie bestand hauptsächlich aus kurzer Kleidung. Diese drüber oder drunter zu ziehen hätte vermutlich nicht besonders viel Effekt. Zögerlich nickte Alex dann. „Nun gut. Aber ich warne dich. Versuch ja keine komischen Aktionen.“ Der Widerstandspilot schüttelte den Kopf. Er müsste keine Augen im Kopf haben um nicht zu bemerken, dass sie durchaus attraktiv war und er fand sie auch irgendwie süß, aber schon die Tatsache, dass sie Soldatin der Ersten Ordnung war, machte es zu einem No-Go. „Im Gegensatz zu dem was man bei euch über mich sagt, bin ich wählerisch. Und meistens auch ehrenhaft…“, sagte er amüsiert und zeigte ihr mit einer Geste wo sie sich hinsetzen sollte, so dass er das übrige Fell um sie beide legen konnte. Die Pilotin folgte seinen Anweisungen und setzte sich vor ihn. Unzufrieden mit der Distanz in der sie sich hingesetzt hatte, fühlte sie wie er sie vorsichtig an der Hüfte fasste und nach hinten, näher an sich heran und zwischen seine angewinkelten Beine zog. Sie wollte protestieren und ihn an seine Aussage erinnern, merkte aber dann, dass er das nur tat, weil das Fell sonst nicht lang genug wäre. Er ließ ihre Hüfte los und legte ihr vorsichtig das Fell um die Schultern und über die Beine. “Besser?”, fragte er dann. Die Nähe zum Feind und zu ihm im Besonderen war ihr unangenehm, auch wenn es sie definitiv aufwärmte. Also bevorzugte Alex es zu schweigen. Ihn auf der anderen Seite schien das ganze überhaupt nicht zu stören. „Ich entschuldige mich schon mal für den Geruch.“ Sie drehte den Kopf um ihn anzusehen. Poe lächelte süß. „Du sagtest du würdest es bevorzugen mit einem Wampa zu kuscheln. Es ist im Bereich des Möglichen, dass ich aktuell wie einer rieche“, verkündete er ernst. Alex begann zu lachen bei der Vorstellung eines Wampa in einem orangenen Flugoverall. Der Widerstandspilot sah sie an. Das Lachen passte besser zu ihr als der ernste Blick den sie sonst in die Welt hinaus trug. „Keine Angst. So schlimm ist es noch nicht. Und selbst wenn, rieche ich vermutlich nicht besser. Wenn ich zurück bin, werde ich die längste Dusche nehmen die jemals im Universum registriert wurde.“ Er nickte „Ich glaube auch, dass ich mindestens zwei Stunden und der Badewanne weichen muss um den Geruch loszuwerden“, stimmte er ihr zu. „Habt ihr beim Widerstand überhaupt eine Badewanne?“ Er grinste. „Vielleicht…“ Sie zog eine Augenbraue hoch. „Ich weiß nicht was du glaubst wie unsere Infrastruktur aussieht, aber wir campen nicht in irgendwelchen Höhlen ohne Sanitäranlagen und Strom“, sagte Poe und musste dabei unweigerlich an die Basis denken, die er aktuell sein zu Hause nannte. Er vermisste das Gewusel, sein Bett, das Essen, BB-8 und seine Kameraden. „Ich würde dir ja eine Tour der Basis anbieten. Aber wir wissen beide, dass ich dich danach umbringen müsste“, fuhr er fort. „Du auf der anderen Seite weißt ja schon wie die unsere aussieht.“ Alex bereute schon das gesagt zu haben, als die Worte ihren Mund verließen. Sie und Poe hatten doch vereinbart, dass sie das Thema ignorieren würden und nun hatte sie es schon wieder auf den Tisch gebracht. Aber Poe reagierte zu ihrer Erleichterung gelassen. „Nicht wirklich. Wenn man die ganze Zeit an einen Stuhl gefesselt ist, sieht man nicht gerade viel. Aber nächstes Mal werde ich Kylo Ren bitten mir eine kleine Tour zu geben“, erklärte er mit einem Zwinkern. „Ich hätte das nicht ansprechen sollen“, entschuldigte sie sich leise. „Kein Problem. Wir müssen uns vermutlich beide noch dran gewöhnen aufpassen zu müssen was wir sagen.“ Einige Minuten der Stille später entschied Poe, dass er irgendetwas ansprechen musste oder die Situation der beiden, gemeinsam in ein Fell gewickelt im flackernden Licht des Feuers würde seltsam. Insbesondere da er keine Ahnung hatte wo er seine Hände hintun sollte. Bislang hatte er sie auf seinem Knie positioniert, aber das fand er irgendwie unbequem. „Erzähl mir etwas über dich, Alex“, forderte er dann. „Du willst wirklich diesen Smalltalk ausprobieren?“ “Warum nicht?” “Weil du dann vermutlich ein besseres Thema brauchst als mich. Ich glaube nicht dass es viel zu sagen gibt“, meinte sie. Er lächelte sie an. „Komm schon. Es muss doch irgendetwas geben was du mir erzählen kannst.“ „Du kennst meinen wirklichen Namen, den du aber konsequent nicht nutzt, den Fakt dass ich eine Soldatin der Spezialkräfte bin und keine Ahnung habe woher ich komme und wer meine Eltern waren. Gibt es irgendetwas anderes was du wissen musst?“, fragte sie. „Wo lebst du?“ Alex zog eine Augenbraue hoch und sah ihn böse an. „Netter Versuch. Der Name und Ort meiner Basis ist genauso geheim wir deiner.“ „War einen Versuch wert“, erklärte er dann lachend. „Hatten wir nicht gesagt, dass wir nicht nach geheimen Dingen fragen?“ „Hatten wir. Ich konnte aber nicht widerstehen. Passiert mir aber nicht noch mal.“ „Wann hast du Geburtstag?”, wollte er dann wissen um überhaupt über irgendetwas zu reden. Sie zuckte mit den Achseln. “Keine Ahnung.” “Du weißt nicht, wann du Geburtstag hast?”, fragte er verdutzt nach. “Nicht das genaue Datum. Die offizielle Zählung beginnt mit dem Tag an dem ich bei der Ersten Ordnung registriert wurde. Aber dir ist bewusst, dass es schon etwas unhöflich ist eine Frau nach ihrem Alter zu fragen?“, wollte sie belustigt wissen. „Ist es das? Ich dachte immer, dass Frauen es mögen wenn man sie jünger schätzt als sie wirklich sind“, entgegnete er. „Tust du das immer?“ „Was?“ „Frauen dahingehend anzulügen, dass du sie jünger schätzt als sie wirklich sind nur um ihr ein Kompliment zu machen?“ Er biss sich auf die Unterlippe und nickte. „Manchmal…. Kommt drauf an ob es notwendig ist, dass sie eine positive Meinung von mir hat. Im Übrigen würde ich dich auf 25 schätzen“, meinte er. Da kam also wieder der Charmeur aus ihm raus. Sie war sich sicher, dass er genau wusste was er tat wenn er mit Frauen sprach. „Sehr charmant. Du willst, dass ich eine positive Meinung über dich habe?“, fragte sie prompt. Bei ihr funktionierte das ganze nämlich nicht. Da müsste er schon mit etwas besserem kommen. “Nein. In deinem Fall will ich diese Konversation nur überleben“, meinte er grinsend. „Und wenn es mich nicht juckt wie alt ich bin?“ „Dann würde ich dich immer noch auf unter 30 schätzen.“ „27“, gab sie dann zu. „Siehst du. Soweit war ich gar nicht weg.” “ “Und seit wann fliegst du?”, fragte er um wieder das Thema zu wechseln, denn seinem Eindruck nach war sie entspannter seit er sie mit Smalltalk von der seltsamen Situation ablenkte und sie saß nicht mehr vor ihm als hätte sie einen Stock im Rücken. „Seit ich neun bin, warum?“, fragte sie nach. „Reine Neugierde. Ich hab dich da oben gesehen. Das war unglaublich.“ “Soll ich das als Kompliment auffassen?” “Das kannst du.” “Weißt du, eigentlich sollte ich ja Mechaniker werden.” Der Widerstandspilot sah Alex verwirrt an. “Du machst Witze?!” Sie lächelte und lehnte sich unbewusst leicht gegen ihn, was Poe dazu ermutigte seine Hände von seinen Knien hochzunehmen und auf ihre Seite zu legen. „Nein. Ich wurde reevaluiert als ich neun war und nachdem ich drei Mal in den Flugsimulator geschlichen bin”, gab sie zu. Er lachte. „Meine Ausbilder fanden das nicht wirklich lustig. Ich nach den zahlreichen Stunden der Rekonditionierung in die man mich dann steckte zeitweise auch nicht mehr. Aber am Ende hab ich bekommen was ich wollte: Die Möglichkeit den Pilotentest zu machen. Ich will gar nicht wissen was passiert wäre, wenn ich durchgefallen wäre. Meine Ausbilder waren zwar nicht begeistert, aber die Resultate haben für sich gesprochen und sie überzeugt. Und die Erste Ordnung widerspricht ungern ihren eigenen Daten.“ Für den Widerstand wäre es sicher etwas Gutes gewesen, wenn sie nur Mechaniker geworden wäre. Aber der Teil von Poe der Herausforderungen mochte fand es wäre eine Verschwendung gewesen. „Warum hast du es getan?“, fragte er neugierig. Es war seiner Meinung nach definitiv ungewöhnlich, dass jemand in der Ersten Ordnung hinterfragte wozu er eigentlich da war. „Was? Der Flugsimulator?“ Er gab ihr mit einem Nicken zu verstehen dass es genau das war. Alex lächelte verschmitzt. „Weil ich vermutlich nie etwas widerstehen konnte was fliegt. Ich wusste schon immer, dass ich eins davon fliegen wollte und nicht nur tausende Male den Antrieb reparieren“, sagte sie dann. Das war etwas, was er absolut nachvollziehen konnte. Er hätte sich auch nicht vorstellen können als Mechaniker sein Leben zu fristen. „Weißt du, in manchen Dingen sind wir beide uns glaube ich gar nicht so unähnlich“ verkündete er und zog das Fell enger um beide herum. to be continued Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)