Der Hanso-Clan von LTD-Team ================================================================================ Prolog: -------- „Wenn ich groß bin, will ich genau wie mein Großvater werden!“ „Mach erstmal deine Hausaufgaben, mein Junge! Außerdem soll aus dir später ein erfolgreicher, royalscher Lehrer für die Adeligen werden.“ „Aber Mutter! Warum kann ich nicht wie der Rebellenanführer der Redrebellfires werden? Irgendwann bin ich dann genauso stark und mutig wie der allseitsbekannte Kyu Hanso. Das wäre doch viel toller, oder?“ „Wenn du in der Schule besser aufgepasst hättest, dann wüsstest du, dass die Geschichte des Hanso-Clans schon weit früher als Kyu Hansos glorreichen Sieg gegen Dusk begann, Kindchen.“ „Das weiß ich doch und trotzdem sehe ich meinen Großvater...“ „-Stop! Nicht dein Großvater ist der Held Merulas, denn nur i h m gebührt wahrlich die Ehre. Hier!“ „Uff, der Foliant ist schwer... Außerdem muss ich noch zwei andere Bücher lesen und wollte ein wenig an meinen Karten arbeiten...“ „Lies die Geschichte deines Vorfahren und du verstehst, warum Kyu Hanso seinem Großvater den Sieg zu verdanken hat.“ „Was ist das auf der ersten Seite, Mutter?“ Doch sie hatte schon längst den Kellerraum verlassen. Um den Jungen herum befanden sich Bierfässer und kostbare Weine in alten Regalen. Vor ihm der heiße Ofen, welcher ihm genug Licht spendete, damit der Junge in der Lage war, das alte, schier ungebundene Buch lesen konnte. Nachdem die erste Seite aufgeschlagen war, betrachtete er die Initialen des Autors: Sein Vorfahre, welcher gleichzeitig den Hanso-Clan gründete. Bevor er weiterlas, legte er den Folianten auf dem Boden ab, streckte seine Hand zum kleinen Beistelltisch aus Kiefernholz und umfasste seine Tasse, in der sich heiße Schokolade mit Ingwer- und Zitronenextrakten befand. Die bittere Flüssigkeit würgte er wie in Wasser getauchten Honig, um den Hals frei zu bekommen. Für ihn schmeckte die Schokolade, die ihn seine geliebte Mutter selbst kochte und sogar die Bohnen mit viel Gefühl mahlte, nicht. Es kam allerdings nicht in Frage, sie nicht zu trinken. Undankbar war er keineswegs. Vielleicht neugierig und er hinterfragte viel, aber respektlos war er mit Sicherheit nicht. Wenn er also das Mischgetränk runterschluckte, zeigte er Respekt und Dankbarkeit – so dachte er zumindest. Also stellte er die Tasse wieder ab, bevor er sich auf den flachen Bauch legte und in dem Buch begann, zu blättern. Auf den ersten Seiten waren Zeichnungen – welche mit einer feinen Gänsefeder gezogen wurden – zu erkennen, die sich der acht Mondfinsternis alter Menschenjunge genauestens anschaute. Besonders die Karten interessierten ihn. Außerdem fuhr er mit den Fingerspitzen über das alte Papier aus Bambus und war beeindruckt von der Qualität der Tinte. „Dieses Diarium gehört: Hanso Tame. Issianor in Merula.“ Noch bevor er das erste Kapitel öffnen konnte, trat seine Mutter ein, die ihm eine Truhe gab. Verwundert blickte der blauäugige Weißhaarige seine gleichzeitig einzige Freundin an und legte den Kopf schief. Musternd nahm er die kleine Holztruhe an, die ihren Platz perfekt auf seinen kleinen Händen fand. „Was mache ich damit?“, wollte er dann doch wissen. „Gibt es einen Schlüssel dafür? Wo ist die Öffnung?“ „Sobald du das Tagebuch deines Vorvaters gelesen hast, wirst du wissen, wie du sie öffnest, kleiner Hanso.“ Mit einem bedrückten Lächeln deckte sie ihren einzigen Sohn zu, stellte eine Kanne mit Wasser und einen Becher aus Metall unter dem Tisch und drehte sich wieder um. „So langsam sollte ich dir wohl die Wahrheit über Kyu Hanso erzählen. Es gibt einen Grund, warum du privaten Unterricht bekommst und warum Keiner wissen darf, dass du existierst, Chiro.“ Langsam lief sie auf die Stufen zu, während ihr Sohn sie nur verwirrt ansah und darauf wartete, was sie ihm sagen wollte. „Ich verspreche dir, dass ich dir alles erzählen werde, sobald du dir Vater Hansos Chronik durchgelesen hast. Wenn du die Kiste öffnen konntest, wirst du dir eh Fragen stellen. Ich bin mir sicher, dass wir uns am Tisch wiedersehen werden. Vergiss bitte nicht, zu essen.“ „Ich kann es kaum erwarten. Lass mich ein guter Sohn sein und lesen...“ Nun widmete er sich wieder dem Buch. „Was auch immer der Inhalt in der Truhe damit zu tun hat... Vielleicht werde ich es nach dem Lesen verstehen.“ Die zierliche Frau unter dem Yukata verschwand also und schloss hinter sich die Tür, unterdessen ihr Sohn sich mit der Vorgeschichte Merulas und somit auch seiner Familie beschäftigte. Die erste, kleine Reise für den getarnten Bauernjungen begann, welcher sonst nicht wirklich interessiert an den Kämpfen war, sondern viel eher an die Theorie und den Plänen dahinter. Er blätterte um und begann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)