Das Orchideen-Dilemma von Little-Cherry ================================================================================ Kapitel 1: Das Orchideen-Dilemma -------------------------------- Das Orchideen-Dilemma   Seufzend schob er seine Hände in seine Hosentaschen und betrat missmutig den Laden.   „Hey Shikamaru! Was machst du denn hier?“, fragte Ino ihn überschwänglich und kam auf ihr zugelaufen, um ihn zu umarmen, was ihn erneut seufzen ließ. Eigentlich hatte er gleich wieder umdrehen wollen, als er Ino durch das Schaufenster gesehen hatte. Doch wollte er die heutige Nacht wieder in seiner Wohnung verbringen, musste er dieses Opfer erbringen.   „Das hier ist ein Blumenladen, Ino. Was will ich wohl hier?!“, brummte er genervt und löste sich wieder von ihr.   „Es hätte ja auch sein können, dass du mich mal besuchen willst“, erwiderte sie und zog eine beleidigte Schnute, bevor sie wieder eine professionelle Mine aufsetzte. „Du möchtest also Blumen kaufen. Was für welche willst du denn?“   Verloren sah sich Shikamaru im Laden um, doch er hatte absolut keine Ahnung, welche dieser Blumen ihm den Zutritt in seine Wohnung gewehrte.   „Irgendwas schönes“, erwiderte er schließlich, was Ino den Kopf schütteln ließ.   „Männer!“, murmelte sie verächtlich, sodass es schwer war, sie zu verstehen. „Ich nehme an, die Blumen sind für Temari. Welchen Anlass soll dieses Geschenk haben? Jahrestag, Entschuldigung oder nur so?“   „Das geht dich nichts an, Ino!“, erwiderte er barsch. Ino aber ignorierte seinen Ton einfach und streifte durch ihren Laden.   „Ihr hattet also Streit und du willst dich bei ihr entschuldigen“, schlussfolgerte sie. „Worum ging es denn bei eurem Streit?“   „Ich wiederhole: Das geht dich nichts an, Ino!“, wiederholte Shikamaru genervt. Erneut schüttelte Ino den Kopf.   „Wenn du mir nicht sagst, worum es geht, kann ich auch nicht richtigen Blumen auswählen“, meckerte Ino und verschränkte die Arme vor der Brust.   „Ich hab doch gesagt, such irgendwas Schönes aus“, konterte Shikamaru und fuhr sich durch die Haare.   Finster sah Ino ihn an, doch plötzlich hellte sich ihre Mine auf. Mehr noch. Auf ihren Lippen prangte ein riesiges Grinsen, das Shikamaru verunsicherte, schließlich hatte er dieses Grinsen in  ihrer Schulzeit schon oft gesehen. Das setzte sie immer auf, wenn sie etwas ausheckte. Aber was konnte sie dieses Mal planen?   „Ich denke, ich habe die perfekte Blume für dich“, sagte sie grinsend und trat an ihm vorbei, um tiefer in den Laden zu gehen, Als sie nach einigen Minuten wiederkam, hatte sie ein Topf mit einer Orchidee in der Hand, die Shikamaru misstrauisch betrachtete.   „Ich denke, das ist etwas besser als einen einfachen Strauß zu kaufen. Temari schätzte eine dauerhafte Blume sicher mehr als welche, die schnell welk werden“, erklärte sie ihre Wahl. „Und das Beste ist, dass ich sie dir schenke.“ Noch immer grinste sie ihn an, wobei noch immer dieser eine Ausdruck in ihren Augen lag, der Shikamaru immer misstrauischer werden ließ.  „Und wo ist der Haken?“, fragte er und zeigte ihr deutlich wie misstrauisch er ihr gegenüber. Ino aber machte sich nichts draus und lächelte ihn weiter an.   „Es gibt keinen Haken. So was machen Freunde nun mal füreinander. Ich will doch, dass du dich wieder mit Temari verstehst“, erwiderte sie scheinheilig.   Shikamaru glaubte ihr kein Wort, trotzdem nahm er sich die Orchidee und ging mit ihr nach Hause. Was blieb ihm auch anderes übrig? Das hier war zwar nur einer von vielen Plänen, aber so ziemlich der einzige, der für ihn erfolgversprechend war. Dennoch konnte er auf seinem Heimweg nicht verhindern, dass sein Blick immer wieder misstrauisch auf die Blume fiel.   Auch, als er schließlich vor der Haustür stand, fiel sein misstrauischer Blick auf die Orchidee. Dabei überlegte er, ob er sie nicht doch lieber verstecken und es so versuchen sollte. Doch bevor er sich entscheiden konnte, öffnete Temari die Tür und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.   „Was willst du hier?“, fragte sie schnippisch und verschränkte die Arme vor der Brust, um ihm deutlich zu zeigen, dass sie ihn nicht so schnell durchlassen würde.   „Das ist meine Wohnung. Ich würde gerne rein“, erwiderte er ruhig.   „Unsere Wohnung und ich habe dich rausgeschmissen!“, konterte sie feindselig.   Shikamaru seufzte und machte einen Schritt auf Temari zu, was ihre Laune nicht sonderlich besserte.   „Temari, es tut mir leid, ich wollte das wirklich nicht so. Ich wollte nicht, dass wir uns schon wieder über dieses Thema streiten“, entschuldigte er sich, wobei er nicht so recht wusste, wohin mit seinen Händen, da diese noch immer die Orchidee hielten.   „Und trotzdem hast du es wieder angeschnitten. Wann siehst du endlich ein, fass ich keine Kinder will?!“, fuhr sie ihn an und warf ihm böse Blicke zu.   „Es tut mir wirklich leid, Temari“, beteuerte Shikamaru erneut und senkte reumütig seinen Blick. Er wusste, dass es blöd gewesen war und doch war es einfach so über ihn gekommen, wie jedes Mal, wenn er mit diesem Thema begann, dabei hatten sie sich deshalb schon so oft gestritten … Darum verstand er auch, dass sie sauer auf ihn war, zumindest weitestgehend, schließlich fiel es ihm unglaublich schwer seinen Traum, seinen sehnlichsten Wunsch aufzugeben.   Doch umso verblüffter war er, als sich ihre Mine ganz plötzlich aufhellte, da er sich diesen Stimmungswandel nicht erklären konnte, wobei man eigentlich schon gar nicht mehr von einem Stimmungswandel sprechen konnte. Es war einfach nur skurril, dass sie ihn in dem einen Moment wütend ansah und im nächsten ihn angrinste. Einfach nur skurril und gruselig. Doch als er ihrem Blick folgte, der auf der Orchidee lag, bemerkte er, dass es dasselbe Grinsen war, das Ino vor ihr aufgesetzt hatte.   „Ich wusste doch, dass diese Blumen einen Haken haben“, brummte Shikamaru genervt und kratzte sich am Nacken. Warum konnte es mit den Frauen auch nicht einmal einfach sein? Warum musste sie ihm das Leben so schwer machen?   „Ino hat dir die Orchidee gegeben, richtig?“, hakte Temari nach und lehnte sich grinsend an den Türrahmen. Shikamaru nickte niedergeschlagen.   „Ja und sie hat genauso gegrinst wie du, aber sie wollte mir nicht sagen, worin der Haken liegt“, erwiderte er genervt. Ich nehme an, das hast du auch nicht vor?“ Temari aber zuckte mit den Schultern.   „Komm erst mal rein, dann überlege ich es mir“, lachte sie leise und gab den Weg schließlich in die Wohnung frei, in dessen Flur sie verschwand. Jedoch nicht ohne ihm die Orchidee abzunehmen.   Einen Moment lang stand Shikamaru nachdenklich vor der Tür, bevor er all seine Bedenken über Bord warf und ihr ins Wohnzimmer folgte, wo sie gerade die Blumen aufs Fensterbrett stellte. Seufzend setzte er sich in den Sessel und wartete darauf, dass Temari ihm gegenüber auf dem Sofa platznahm. Doch erneut überraschte sie ihn als sie sich einfach auf seinen Schoß setzte und die Beine über die Sessellehne legte.   „Du musst wissen, jeden Monat, wenn wir Mädels zusammen kommen, hat Ino irgendeine andere seltsame Theorie über Männer dabei“, begann Temari zu erzählen. „Beim letzten Mal war ihr Thema Orchideen. Sie hat herausgefunden, wie die Orchidee zu ihrem Namen gekommen ist“, fuhr sie fort. „Kennst du die Geschichte?“ Shikamaru schüttelte den Kopf.   „Die Orchidee wurde von griechischen Forschern entdeckt. Die Knollen der Orchidee erinnerte sie an Hoden. Das bedeutet auf Griechisch Orchi. Danach wurde sie benannt.“   „Lass mich raten, Ino ist der Meinung, dass, wenn ein Mann einer Frau eine Orchidee schenkt, will er mit ihr Sex haben, was für sie die beste Methode ist, um sich zu versöhnen“, schlussfolgerte Shikamaru und schlug sich kopfschüttelnd gegen die Stirn. Temari nickte und lachte leise.   „Nicht ganz aber ja. Sie hat diese Theorie aus einer Zeitung“, offenbarte sie ihm lachend.   „Allerdings finde ich Inos Theorien meistens ziemlich sinnlos, aber sie sind immer gut, um sich zu amüsieren“, sagte sie leise und legte ihre Hand an seine Wange, über die sie sacht strich. „Ich hoffe also, dass du nicht dieselbe Theorie verfolgst, wie Ino.“   „Wie sollte ich, wenn ich nichts davon wusste?!“, hauchte er an ihre Lippen. „Ich wollte nur schöne Blumen, um mich bei dir zu entschuldigen und wieder in die Wohnung zu kommen.   „Das ist dir gelungen“, lachte sie leise, bevor sie ihn liebevoll küsste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)