Green Street Hooligans von Sauron ================================================================================ Kapitel 12: Steinregen ---------------------- „Was zur Hölle machst du denn hier?“ Pete war aufgesprungen, als Elijah durch die Abteiltür gekommen war, und hatte Elijah einen harten Stoß gegen die Brust gegeben. Obwohl es schmerzte und er erschrocken war, zuckte Elijah nicht zusammen. „Ich dachte, ihr seid nur zu dritt...“, murmelte er, doch als er sich umsah, bemerkte er, dass noch einige der anderen dazu gekommen waren. Hatten sie am Bahnhof direkt gewartet? Pete schnaubte und biss sich wütend auf die Unterlippe, während er Elijah mit seinen grauen Augen fixierte. „Ich hab' dir doch gesagt, dass wir auf diesem Trip keine verdammten Gäste gebrauchen können!“, raunte Pete, doch Elijah hielt dem Blick stand. „Ich bin kein Gast mehr, Pete.“ „Wo er Recht hat!“, sagte Mike dazwischen, der den Tumult mitbekommen hatte; mit einem Bier in der Hand und Spielkarten wirkte er fröhlich. „Pete, lass den Yankee durch – der hat auch mal eine anständige Klopperei verdient.“ Pete sah Eiljah noch einmal mit einem wütenden Blick an, der Bände sprach, bevor er sich abwandte und sich zu den anderen setzte. Mike machte Platz, und Elijah zwängte sich zwischen den anderen durch und setzte sich. Pete sah ihn kein einziges Mal mehr an, und Elijah wusste genau, dass er es ihm mehr als übel nahm. Warum, das konnte er sich jedoch nicht denken. Bis sie einige Stunden später an dem finalen Bahnhof ankamen. Elijah hatte während seiner nun mehr etwas längeren Zeit bei der GSE schon so einiges gesehen – Schlägereien, Blut, eine Menge wilder Kerle, die sich auf ihn stürzten. Er hatte sogar einmal Pete einen Mann so heftig treten sehen, dass der Schädel fast gebrochen wäre. Doch als sie in dem Bahnhof hielten, hörte er genau wie die anderen schon vom Weiten das Brüllen der gegnerischen Fans. Und diese Laute waren alles andere als freundlich. „Wo ist die berühmte.. wo ist die berühmte.. wo ist die berühmte GSE!“, ein Schlachtruf, der nicht nach Spaß klang – sondern nach bitterem Ernst. Elijah spürte einen Gänsehaut in seinem Nacken. Was würde auf sie zukommen? Das Gebrüll wurde immer lauter. Als Elijah sich in der Runde ihrer kleinen Truppe umsah, bemerkte er deutlich die Anspannung der anderen. Als eine sanfte Frauenstimme den Halt ankündigte, stand Pete auf. „Also, Leute, ihr könnt's ja hören: die verdammten Wixer sind schon da. Egal, was da auf uns lauert; wir halten zusammen und stehen unseren Mann.“ Pete's Stimme war kräftig, jedoch sah Elijah einen Funken in den grauen Augen, der nichts Gutes verhieß. Er stand mit den anderen auf, spürte, wie seine Beine heftig zitterten. Als sie fast aus dem Abteil raus waren, hielt Pete ihn am Kragen fest; kurz und grob, doch Elijah konnte seine Stimme nah an seinem Ohr hören. „Pass auf dich auf und renn' weg, wenn es los geht. Ich will dich nicht dahaben.“ „Aber Pete...“, stieß Elijah hervor, doch Pete schubste ihn aus dem Abteil. „Keine Widerworte. Ansonsten kriegst du es mit mir zu tun, Yank.“ Meinte er das ernst? Elijah starrte Pete ungläubig an und richtete seine Jacke, doch der große Engländer schob sich ohne ein weiteres Wort an ihm vorbei und hielt seine Jungs beisammen. Sie gingen den grauen und etwas tristen Bahnsteig entlang; hier waren viele Fans unterschiedlicher Truppen, doch noch waren hier keine, die Elijah verdächtig oder aggressiv vorkamen. Sie kamen gerade die Stufen runter und aus dem Bahnhof heraus, als ein plötzliches Getose und Gebrüll entstand; binnen Sekunden flogen Steine, Flaschen, Scherben, und Elijah musste hastig ausweichen, damit ein Stein ihn nicht traf. Die Gegner stürzten sich auf sie, ohne, dass sie Zeit hatten zu entkommen; es war wie ein Gemetzel. Innerhalb weniger Sekunden war überall Gewalt. Elijah wurde hart getroffen und spürte, wie seine Augenbraue aufplatzte; ein großer Kerl hatte ihm aus dem Nichts umgerannt und ihn mit der groben Faust geschlagen. Er geriet ins Straucheln, stand jedoch noch auf den Beinen; obwohl er nicht sehen konnte, wo die anderen waren, nahm er all seinen Mut zusammen und hob einen Stein vom Boden auf, um ihn mit Wucht gegen seinen Gegner zu schmettern. Dieser wurde getroffen, jedoch nur an der Schulter; Elijah hörte ihn zischen, und mit einem Mal stürzte er erneut auf Elijah zu und warf sich mit dem ganzen Körpergewicht gegen ihn; da hinter Elijah eine Wand war, konnte er nicht ausweichen, und prallte mit grober Wucht gegen die Steinmauer. Sein Kopf schlug nur sachte an, sein Rücken jedoch umso heftiger. Als er nach Luft schnappen wollte, spürte er, dass seine Haut sich wie eine einzige, riesige Schürfwunde anfühlte; an einer Stelle, so ahnte er, schabte nacktes, wundes Fleisch an seinen Pullover. Obwohl er sich geschwächt fühlte, trat er so fest er konnte in den Schritt seines Gegners; dieser stöhnte auf, hielt sich jedoch auf den Beinen. Elijah nutzte die Gelegenheit und schlug nach, so fest er konnte – seine Faust schmerzte, doch der Gegner taumelte und fiel zu Boden. Und weil er es bei den anderen schon so oft gesehen hatte, trat Elijah fest nach und setzte all seine Kraft in die Beine, die er seinem Gegner gegen die Schultern, Bauch und Kopf rammte. Es war irgendwie ein seltsames Gefühl, so gewaltsam gegen andere zu sein; doch irgendwie fühlte er sich besser, auch wenn sein Rücken brannte wie Feuer. Dieses Gefühl hielt jedoch nicht lange an; mit einer plötzlichen Wucht und einem massiven, schmerzhaften Schlag fand Elijah sich Sekunden später auf dem Boden wieder; Blut lief ihm aus der Nase, und zwar bächeweise. Er wimmerte und schnappte nach Luft, doch war plötzlich jemand über ihm und trat mit so brachialer Gewalt auf ihn ein, dass er nichts weiter tun konnte außer sich zusammenzurollen und zu versuchen, seinen Kopf mit den Händen und Armen zu schützen. Doch mit einem Mal waren dort Hände, die seinen Schutz wegnahmen, und die Tritte gingen direkt gegen sein Kopf. Gebrüll war überall. Blut. Es roch metallisch und schmeckte bitter, und für einen Moment dachte Elijah, dass es das war. Endgültig. „Ihr verdammten Mistkerle!“ Ein Aufschrei, und mit einem Mal war einer der Gegner verschwunden; Elijah rollte sich mit seiner letzten Kraft zusammen, in Erwartung, dass nun weitere Tritte folgen würden, doch es kamen nur noch zwei, und danach konnte er wieder atmen. Er spuckte kurz ein wenig Blut aus, bevor er seinen geschundenen Kopf anhob und sah, wer ihn gerettet hatte: es war Pete gewesen, der nun so gewaltsam auf seinen Peiniger eindrosch, dass Elijah ihm fast zurufen wollte. Doch Pete war in Rage, und Elijah konnte sich nicht schneller aufrappeln. Eine wilde Panik brach jedoch in ihm aus, als er einen großen, blutverschmierten Kerl sah, dem zwei Zähne fehlten: dieser Kerl war an sich nichts Besonderes, doch Elijah gefror das Blut in den Adern bei seinem Anblick. Zahnlos grinsend und zielstrebig auf Pete zugehend, trug der Mann einen großen, groben Ziegelstein in den Händen. „Nein!“, stieß Elijah hervor und drückte sich vom Boden ab; sein Kopf platzte fast, und ihm wurde kurz schwarz vor Augen. Doch das konnte jetzt warten. Er konnte Pete nicht im Stich lassen, da sie sowieso schon in der Unterzahl waren. Der Mann war fast bei Pete angekommen, doch Elijah warf sich vor ihn. „Du rührst ihn nicht an!“,brüllte er, doch der Mann grinste nur zahnlos, stieß Elijah mit einer Kraft zur Seite, die Elijah nicht erwartet hätte, und warf den Ziegelstein in Richtung Pete, bevor Elijah ihm zurufen konnte. Es war wie eine Ewigkeit, in der Elijah den Stein durch die Luft fliegen sah – wie eine schmerzvolle, kleine Ewigkeit, die hoffentlich nie enden würde. Doch das tat sie. Der Ziegelstein traf Pete direkt am Hinterkopf und ließ diesen sofort ohnmächtig und blutend zu Boden sinken. Elijah stieß einen Schrei aus und wand all seine Kraft auf, um sich einen Weg zu Pete zu bahnen, dessen ohnmächtiger Körper noch mehr Tritte einsteckte – doch er kam nicht weit. Der große Kerl wandte sich nun ihm zu. „Ach, und du bist also Dunham's kleines Fotzenspielzeug, ja?“, grölte er und hob die Fäuste – Elijah war fest entschlossen, und wenn er draufgehen sollte, dass er diesen Mann bluten lassen würde. Doch bevor der Kampf weitergehen konnte, unterbrachen zig Sirenen die Szenerie und tauchten die Umgebung in ein Gewimmel aus rennenden Hooligans. Jeder wollte entkommen, außer jene, die schon verprügelt und geschunden am Boden lagen. Elijah quetschte sich panisch durch die Menge und warf sich auf die Knie, ohne auf den stechenden Schmerz zu achten, der ihm durch die Glieder fuhr. Er kniete sich neben Pete und schlug diesem vorsichtig auf die Wange. „Mein Gott, Pete, wach auf... wach auf...“, schluchzte er, doch eine warme Hand packte ihm im Nacken. „Hilf' mir mit ihm“, flüsterte Mike ihm entgegen, schwer angeschlagen, aber bei Bewusstsein. Elijah nickte, heiße Tränen liefen seine Wange entlang und es scherte ihn nicht, dass Mike es sah. Gemeinsam und so behutsam es ging nahmen sie Pete zwischen sich auf und schleppten den ohnmächtigen und blutenden Engländer aus der Gefahrenzone. Etliche wurden verhaftet, doch das bekam Elijah schon nicht mehr mit. Das Schluchzen ließ nach, aber nur etwas, als Pete einen Laut ausstieß, den sie aber nicht verstanden. Sein Kopf bewegte sich nur kurz, dann war er wieder weg. „Was ist mit ihm?“, stieß Elijah hervor, seine Stimme immer noch schwach und gebrochen. Es war ihm egal, dass sich das Blut seiner Nase und Augenbraue mit seinen Tränen mischte. „Das heißt, dass er nicht ins Krankenhaus muss – er steckt so etwas weg. Wir brauchen aber ein Taxi.“ „Er steckt es weg? Spinnst du? Er hat einen Stein gegen den Kopf bekommen, Mike! Er muss ins Krankenhaus...“ „Elijah, er wird dich killen, wenn er im Krankenhaus aufwacht. Er hat sowas schon dreimal gehabt. Er kommt wieder zu sich.“ Sie riefen von Mike's Handy ein Taxi, das sie zurück nach London bringen würde. Von den anderen hatten sie weder etwas gehört, noch gesehen. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt. Sie schoben den immer noch ohnmächtigen Pete auf die Rückbank, und Mike setzte sich danach nach vorne. Der überaus blasse Taxifahrer sagte kein Wort. „Sie haben nichts gesehen. Wir geben Ihnen schon genug Geld.“, sagte Mike dem Fahrer, und sie setzten sich tatsächlich in Bewegung. Elijah hielt Pete fest. Seine Finger waren fest in Pete's braunen Hoodie gekrallt, der mit Blut getränkt war. Die Fahrt war schweigend, bis Pete sich auf einmal leicht rührte. „Pete!“, sagte Elijah leise und schämte sich fast ein wenig, als erneut Tränen in seine Augen stiegen; er versuchte, sie etwas wegzublinzeln. „Was'n los.... Wo sind die Wixer?“, murmelte Pete benommen und versuchte sich aufzusetzen, doch Elijah hielt ihn fest. „Bleib' liegen, bitte.“, flüsterte er und war erleichtert, als Pete ihm gehorchte. „Man, mein Schädel brummt.“, murrte Pete und schloss die Augen. Da sein Kopf Elijah's Schoß lag, schien es ihm ein wenig besser zu gehen. Mike drehte sich auf dem Beifahrersitz nach hinten um und stieß ein Lachen aus. „Alter, Pete! Du Wilder... Ich wusste doch, dass die schon mit Granaten werfen müssen, um dich auszuknocken! Natürlich brummt dein Schädel, du Sack, du hast einen Ziegel abbekommen.“ Elijah schnaubte über die Lockerheit in Mike's Stimme und wollte gerade etwas entgegnen, als Pete ihm jedoch zuvor kam. „Nen' Ziegel? Gott, wenn der von Niegel kam, dann töte ich den nächste Mal direkt.“ „Ne, es war Tommy Hatcher.“ „Der Wixer? Man, wie ich den hasse. Der hat 'ne Rechnung bei mir offen jetzt.“ Pete hatte mittlerweile seine Augen geöffnet; die grauen Augen sahen zunächst an die Decke des Taxis, dann fanden sie Elijah's Augen, die immer noch mit Tränen gefüllt waren. „Eh, Yank, du lebst ja noch.“ „Natürlich lebe ich noch. Denkst du, ich lass' dich da alleine?“, antwortete Elijah und musste ein wenig lächeln, als Pete versuchte, sein schiefes Grinsen aufzusetzen, sich jedoch vor Schmerzen leicht krümmte. „Bin stolz auf dich, du hast deinen Mann gestanden.. Aber das hat dein Aussehen nicht verändert. Pussy bleibt Pussy.“ Mike und Pete lachten, doch Elijah verdrehte nur die Augen. Den Rest der Fahrt schwiegen sie, doch Elijah behielt seine Finger in Pete's Kragen vergraben. Manchmal, als er seinen Blick durch das Taxi wandern ließ anstatt aus dem Fenster, sah er, dass Mike ihm durch den Rückspiegel einen wissenden Blick zuwarf. Doch Elijah's Kopf war zu voll, um sich über derartige Dinge Gedanken zu machen. Es dauerte einige Stunden, bis sie da waren; unterwegs mussten sie immer mal wieder anhalten, da Pete sich zweimal übergeben musste und sie etwas zu trinken aus einer Tankstelle holten. Elijah wusste, dass Pete wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung hatte; doch er traute sich nicht, die Männer noch weiter von der Fahrt nach Hause abzuhalten. Es war schon dunkel, als Mike und Elijah den verletzten Pete aus dem Wagen trugen und ihm in die Wohnung halfen; als sie ihn sicher ins Bett gelegt hatten, räusperte Mike sich. „Du solltest bei ihm bleiben – nur für alle Fälle. Ich glaube, er hat doch mehr abgekriegt, als wir so sehen... Ist besser, wenn einer aufpasst.“ „Ja“, sagte Elijah leise und brachte Mike noch zur Tür. Kurz bevor er ging, drehte Mike sich nochmal um. Seine Augen waren immer noch leicht blutverkrustet, doch er lächelte leicht. „Lass' ihn nicht im Stich, okay? Er hat sich noch nie für jemanden so sehr eingesetzt wie für dich. Ich weiß nicht, was er in dir sieht – aber es muss etwas ganz besonderes sein.“ Erstaunt über diese eher lieben Worte, die er von jemandem wie Mike nie erwartet hätte, errötete Elijah heftig. Er brachte kein Wort hervor, nickte nur in der Hoffnung, dass Mike es verstehen würde. Sie nickten sich noch einmal zu, dann verschwand Mike ein wenig humpelnd in der Dunkelheit. Elijah atmete noch kurz die Luft ein, die irgendwie drückend war, und schloss die Tür dann. Er verriegelte sie, als sie geschlossen war. Man wusste ja nie. Die Wohnung war ungewohnt still, und Elijah, der zwar selbst heftige Schmerzen hatte, beschloss, erst Pete zu umsorgen. Er nahm den kleinen Erste-Hilfe-Kasten zur Hand und füllte etwas Wasser in eine Schale, dann ging er mit diesen Utensilien ins Schlafzimmer. Pete lag ausgestreckt auf dem Bett, seitlich, jedoch schien er entspannt zu sein. „Hey.“, sagte Elijah leise und setzte sich neben Pete auf das Bett; Pete blinzelte vorsichtig. „Hey, Lij.“,sagte er und wollte sich aufsetzen, doch Elijah drückte ihn sanft herunter. „Ist schon gut. Lass' mich bitte deinen Kopf sehen, Pete.“ Pete wehrte sich nicht, und Elijah konnte relativ ruhig arbeiten; er säuberte die Wunde, so gut es ging, und bedeckte sie medizinisch und steril. Sie war nicht so schlimm gewesen, wie er gedacht hatte; dennoch besorgniserregend tief. Auch die anderen Wunden ließ er nicht außer Acht; Pete ließ alles still über sich ergehen. „Du brauchst noch Schmerztabletten, hast du welche da?“, murmelte Elijah, und Pete nickte vorsichtig. „In der Küche im obersten Fach.“ Elijah holte direkt zwei, und nahm ebenfalls ein kühles Glas Wasser mit. Als er es Pete hinhielt mitsamt der Tabletten, sah Pete ihn einen Moment lang an. „Du...ich.. naja, weißt du, ich hab' gedacht, dass...“, setzte er an, doch Elijah unterbrach ihn mit einem Lächeln. „Schluck' die Tabletten und schlaf. Wir können reden, wenn es dir besser geht.“ Als Pete die Tabletten genommen und sich zugedeckt und hingelegt hatte, saß Elijah noch einige Momente still am Bett und wartete, bis Pete eingeschlafen war – es dauerte wirklich nicht lange. Erst dann fuhr ihm sein eigener Schmerz so heftig in die Glieder, dass er nach Luft schnappen musste. Er schaffte es, sich noch umziehen und kurz zu duschen; sein Rücken brannte so heftig, dass er einen leisen Schmerzensschrei ausstieß. Doch er wollte die Wunden noch nicht sehen. Alles, woran er denken konnte, war Pete. Und er schwor sich – erst, wenn es Pete wieder gut ging, würde er sich um sich selbst kümmern. Er nahm eine Flasche Wasser mit ans Bett, und legte sich neben den leise atmenden Pete. Lange beobachtete er ihn noch, sah, wie der Mann, an den er mehr dachte als an alles andere, in seichtes Mondlicht getaucht war und seine Verletzungen auskurierte. Eines war ihm klar: egal, was Pete auch sonst immer sagte und machte, da war etwas zwischen ihnen, dass sich nicht mehr leugnen ließ. Denn warf man sich sonst in einen brutalen Kampf, wenn man dabei gleich zwei Gegner hatte? Mitten in der Nacht wachte er auf, weil er etwas an sich spürte – doch es war nur Pete's Arm, der sich leicht um ihn gelegt hatte. Und mit einem Lächeln und klopfendem Herzen war der Schmerz auf einmal wie weggeblasen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)