Reflections von Libelle (Hinter der Fassade) ================================================================================ Kapitel 3: Love sometimes takes time ------------------------------------ Hey!!! Also irgendwie scheint sich mein Computer manchmal echt gegen mich zu verschwören...bin ich gerade dabei, den Teil hier reinzustellen, stürzt das Sch***ding ab...grrrrrrrrrrrr!!! Na ja, Aggressionen mal beiseite...*fingerknack*...ich hab mir mal Mühe gemacht! Ich bekomme von euch immer so liebe Kommis (wenn auch etwas einsilbig...^_^) und das muss belohnt werden! Am Besten natürlich mit einer extra Portion Romantik in einem extra-langen Teil! Wer sowas nicht mag, hat gelitten, Punkt aus...*arme verschränkt*. Wie immer gehört hier keiner mir...*schmoll*. Kai *klatscht wie wild drauf los* Libelle *holzhammer mit fiesem grinsen zückt* ZONK! So und damit wäre das dann auch geklärt...*zu dem k.o. gegangenen Kai rüberschielt*. Viel Spaß euch allen, die das hier lesen...Kommis? *fleh* HEGDL Eure Jessi ;)) ________________________________________________________________________________ Kapitel 3: Love sometimes takes time "Hey Kai." Noch bevor das Gespräch richtig angefangen hatte, ging es Kai schon auf die Nerven. Seiner Meinung nach hatte die pinkhaarige Chinesin einfach zu viel mit Tyson und Max zusammen. Diese Energie! Er senkte die Zeitschrift und schloss für einen kurzen Moment die Augen, um sich vorzubereiten. ,Immer schön höflich bleiben, sonst hetze ich mir den Zorn der Götter auf den Hals!' ermahnte er sich selbst. Er öffnete die Augen wieder und blickte die junge Bladerin mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Mariah." Er duldete sie allenfalls. Respektieren würde er sie wohl nie. Mariahs Herzen gab das einen schmerzhaften Stich. Hinter der Fassade sah alles so anders aus. Keiner würde je vermuten, welche Mächte sie in Wirklichkeit kontrollieren konnte oder wem sie ihr Herz geschenkt hatte. Bei dem Gedanken daran musste sie unwillkürlich schmunzeln. Niemand konnte ihre wahren Absichten erkennen. Mit all der Zeit hatte sie gelernt, wie ihre Freunde ihre Rolle in dem Theaterspiel zu akzeptieren. Sie spielte mit ganzem Einsatz. Um sich und die Menschen, die sie liebte, zu schützen. "Wie geht's dir?" fragte sie so unschuldig wie nur möglich. Sie wünschte sich, jemand würde jetzt zu ihr kommen und ihr sagen, ob das der Schritt in die richtige Richtung war. Freundschaft mit Kai zu schließen? Das Risiko zu versagen war hoch, doch musste sie etwas herausfinden, um ihrem Freund Ray zu helfen. Sie machte sich ernsthafte Sorgen um ihn. Er liebte Kai und ertrug die Trennung von ihm immer schwerer. Er war so verschlossen seit seiner Rückkehr. Gerade Ray hatte es unter ihrem Leiter Zen nie einfach gehabt, zumal er dessen Sohn war, aber die Sehnsucht nach Kai machte ihn fertig. Er sollte wieder glücklich werden. Mariah würde dankend auf all ihre Fähigkeiten verzichten, nur um Ray wieder richtig lachen zu sehen. Wann hatten seine Augen das letzte Mal so geblitzt und gefunkelt wie heute, als er Kai wiedergesehen hatte? Die 16-jährige konnte sich nicht erinnern. Fest stand, dass sie unbedingt herausfinden musste, ob Kai ihren Freund genauso bedingungslos liebte, wie er von ihm geliebt wurde. "Gut. Was soll das?" BOING. Sie war voll gegen Kais kalte Wand aus Ignoranz und Unnahbarkeit gerannt. So funktionierte es also nicht. Nächster Versuch. "Was soll was?" Ok, sich dumm zu stellen war vielleicht nicht der beste Anlauf, aber es war ein Glaubwürdiger. Sie war sich sicher, Kai traute ihr mindestens soviel Tollpatschigkeit wie Tyson zu. "Es interessiert dich doch sowieso nicht." DOPPEL BOING. Aber jetzt schon aufzugeben, kam für sie nicht infrage. Mariah wäre nicht Mariah, wenn sie sich so schnell einschüchtern lassen würde. Noch ein Versuch. "Und warum sollte es mich nicht interessieren?" Vielleicht ging er endlich auf sie ein, wenn sie aufdringlich und hartnäckig blieb. "Ray schläft immer noch." Die 16-jährige runzelte die Stirn. "Was?" Irgendwie verunsicherte sie dieser eiskalte Blick, mit dem der Teamcaptain der Bladebreakers sie fixierte. Sie fühlte sich auf unheimliche Art und Weise durchschaut. Vielleicht war dieses Gefecht doch keine so gute Idee gewesen. "Ray schläft immer noch. Und zwar schon seit dem Abflug. Das sind jetzt in etwa sieben Stunden und genau sechsundzwanzig Minuten." wiederholte Kai spöttisch mit einem Blick auf die Uhr. ,Jetzt bloß nicht klein beigeben!' ermutigte Mariah sich innerlich. "Das ist auch gut so. Er hatte es bitter nötig." Kais Augen nahmen einen nun doch sehr interessierten Glanz an. Das beruhigte die junge Chinesin ungemein. Diesem herausfordernden kalten Blick hatte sie irgendwie nichts entgegenzusetzen gehabt. Wie hielten das die Bladebreakers nur aus? "Wieso?" Oh Gott! Ohne es zu bemerken hatte sie sich selbst eine Falle gestellt. Sie in die Ecke zu drängen würde für Kai nun ein leichtes Spiel werden. Sie ärgerte sich über sich selbst. Auf das nächste Gespräch würde sie sich besser vorbereiten müssen. Ein Rückzug war jetzt unumgänglich geworden. "Wieso was?" Kai verdrehte die Augen. "Vergiss es." Und damit verzog sich Mariah wieder auf ihren Platz. Die Schlacht hatte Kai gewonnen, doch sie würde nicht kampflos aufgeben. Kai lehnte sich zurück und betrachtete den schlafenden Ray, der sich an die Wand gelehnt hatte und gleichmäßig atmete. Kai atmete tief durch und lächelte schließlich leicht. Mariah hatte wirklich keine Ahnung, was er hinter seiner kalten Fassade verbarg. "Hey Kai. Ich...ähm...ich muss mit dir sprechen...es ist wegen..." "Ja?" Noch nie war es ihm so schwer gefallen, mit seinem Captain zu sprechen. Sein Hals war fürchterlich trocken und seine Augen füllten sich schon mit Tränen bevor er überhaupt zu sprechen begonnen hatte. Er starrte auf den Boden. Seine Sicht verschwommen von den aufkommenden Tränen. Ray schluckte schwer. Er merkte, wie ihn Kais rubinrote Augen misstrauisch anfunkelten. "Was ist los?" ******************************************************************************** "Was soll das heißen ,Ich will nicht' ? Ich bin dein Vater! Und als dein Vater hast du meinem Willen nichts entgegenzusetzen!" Das Donnern von Zen Kon ließ den gesamten Raum erschüttern. Selbst Lee, Gary, Mariah und Kevin, die sich im Nebenraum versteckt hatten, um zu lauschen, zuckten unwillkürlich bei dem Gebrüll zusammen. "Falsch! DU hast mir nichts entgegenzusetzen! Was soll das? Hast du wahrhaftig gedacht nach einem Jahr in Freiheit würde ich auch nur einen Gedanken daran verschwenden, wieder zu dir und den Anderen zurückzukehren!" Rays tränenerstickte Stimme ließ nur allzu deutlich die Verzweiflung spüren, mit der der Schwarzhaarige gerade kämpfte. Er kämpfte für seine Freiheit. Aber tief in seinem Inneren wußte Ray, dass er den Kampf schon wieder verloren hatte. "Ich glaube das alles nicht! Hast du nicht schon genug Schande über unsere Familie gebracht? Ist es irgendwann nicht genug?" Zen baute sich bedrohlich vor Ray auf. Der Junge erstarrte. Es stimmte. Er war daran Schuld. Er allein. Er musste seine Schuld begleichen. Er musste zurück. ******************************************************************************** Mit gewaltiger Wucht schlug Kai zu. Rays Kopf flog zur Seite. Aber er bewegte sich nicht. Er hatte es ja schließlich nicht anders verdient. Kai bebte am ganzen Körper, die eine Hand immer noch erhoben, während er die andere zur Faust geballt hatte. "Du elender Bastard! Wie kannst du uns nur einfach so im Stich lassen? Du lässt mich hier einfach allein?" Ray drehte den Kopf wieder in Kais Richtung und hielt sich die schmerzende Wange. Der junge Russe sah ihm direkt ins Gesicht. In seinen Augen loderte der pure Hass. Erschrocken schlug Ray die Augen auf. Direkt in die weit aufgerissenen Augen seines ehemaligen Teamcaptain. Eine tiefe Sorgenfalte prangte auf dessen Stirn. "Alles klar bei dir?" Ray atmete viel zu schnell. Kais Miene verfinsterte sich weiter. "Hey! Es war nur ein Traum, keine Panik." Ein Traum? Das war kein Traum. Es war die bittere Realität gewesen, die sich in seine finsteren Schlaf geschlichen hatte. Ray schloss kurz die Augen und zwang sich zur Selbstbeherrschung. Als er seine Atmung nach einigen Minuten wieder unter Kontrolle hatte, riskierte er wieder die Augen zu öffnen. Die Sorgenfalte war von Kais Stirn verschwunden. "Geht's wieder?" Das hatte Mariah ihn heute auch schon gefragt. Merkwürdigerweise fühlte er sich mittlerweile um einiges ausgeruhter. Er nickte nur und sah aus dem Fenster. Für einen Moment beobachtete er die zahlreichen vorbeiziehenden Wolken. "Wie lange hab ich denn geschlafen?" fragte er vorsichtig, den Blick immer noch dem Wolkenmeer zugewandt. "Ziemlich lange. Zehn oder elf Stunden vielleicht. Ich wollte dich wegen dem Essen nicht wecken, du hast so tief geschlafen." Ray nickte nur. Es war demnach also schon Abend. Sie waren um elf Uhr morgens geflogen. Um zwei würden sie erst in Frankfurt in Deutschland den Flieger wechseln. Der Flug war also erst zur Hälfte vorbei. Beim genaueren Hinsehen bemerkte Ray, dass alle Passagiere schon zu schlafen schienen. Er seufzte kaum hörbar. Danach herrschte wieder eisiges Schweigen. Ray hoffte inständig, dass der Grauhaarige nicht weiter nachfragen würde. Doch auf Kai war Verlass. "Hast du das öfter?" Der 18-jährige schloss ein weiteres Mal verzweifelt die Augen. Was sollte er ihm jetzt sagen? Er wollte nicht lügen. Nicht schon wieder. "Ähm, was?" Langsam senkte er den Blick nun auf den Fußboden und betrachtete seine Füße. Beim Training letzte Woche hatte Lee ihn am rechten Knöchel erwischt. Trotz seiner heilenden Kräfte konnten seine scharfen Augen immer noch eine kleine Narbe an der Stelle erkennen, wo der Blitz seines Freundes ihn getroffen hatte. Er war nicht schnell genug gewesen, soviel stand fest. "Diese Alpträume. Du hast dich in den letzten zehn Minuten ganz schön in deinem Sitz rumgewälzt." Die Sorgen, die Kai sich um ihn machte, waren unüberhörbar. "Ach ja? Kann sein. Ich weiß nicht." Ray presste die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. Er wollte nicht lügen. Keine weiteren Lügen. Sein Leben bestand ohnehin schon aus lauter Lügen. Es reichte. "Sieh mich an." Lügen. Lauter Lügen. Immer nur lügen. "Sieh mich an, Ray." In dem Kopf des jungen Chinesen überschlugen sich die Gedanken, als er an all das dachte, weswegen er Kai schon belogen hatte. War es das wert? Ganz plötzlich und ohne Vorwarnung schoss Kais Hand nach vorne, packte seinen Freund am Kinn und zog dessen Kopf in seine Richtung. Kai erschrak. Rays Augen waren für ihn schon immer ein offenes Buch gewesen. Ein Blick in die unergründlich tiefen Seen aus Bernstein und reinem Gold verriet ihm meistens sofort, wie der Schwarzhaarige sich fühlte. Warum spiegelten sie jetzt so viel Angst und Kummer wider? "Was macht dich so fertig?" Ray schwieg. "Hat es was mit deiner Heimat zu tun? Ist das der Grund für deinen Ausstieg? Bitte Ray, sag mir was los ist!" Doch Ray schwieg. Jedes mal, wenn er den Jungen, den er aus tiefstem Herzen liebte, ein weiteres Mal belog, war es für ihn so, als würde er immer tiefer in einen Strudel aus Verzweiflung, Lügen und Mißtrauen gezogen werden. Und aus diesem Strudel gab es kein Entkommen. Tat er Kai weh, verletzte er sich auch selber. Er hatte keine Kraft mehr, das noch länger zu ertragen. Kai ließ schließlich sein Kinn los und griff gedankenverloren in seine Hosentasche. Ray war es, als ob tausend Steine von seinem Herzen gefallen werden. Kai akzeptierte sein Schweigen. Er hatte sein Vertrauen abermals auf eine harte Probe gestellt. Doch so wie Kai ihn eben bei ihrem Wiedersehen angesehen hatte, hatte Ray die Gewissheit, dass sein Vertrauen zu ihm immer noch nicht gebrochen war. Kai ließ ihm Zeit. Viel Zeit. Irgendwann würde er sich ihm anvertrauen. Vielleicht sogar schon sehr bald. Doch er musste sich erst darauf vorbereiten. Er brauchte die Zeit. So wie er Kai damals Zeit gelassen hatte, als er ihm seine Liebe an diesem wunderschönen Abend inmitten eines Sommerregens zwischen unzähligen Kirschblütenbäumen gestanden hatte. Er konnte sich an jedes Detail dieses Abends erinnern. Wie angenehm kühl der Regen auf seiner erhitzten Haut geprickelt hatte. Wie der Wind die Kirschblüten durch die Luft hatte tanzen lassen und wie er Kais seidiges Haare zerzaust hatte. Wie die Sonne sie in ihrem Untergang noch ein letztes Mal in leuchtendes Rot getaucht hatte. Wie die Welt für einen kurzen Augenblick aufgehört hatte sich zu drehen. Wie wundervoll Kai in diesem unvergesslichen Moment gerochen hatte. Hätte er zu diesem Zeitpunkt geahnt, dass sein Vater ihn wieder zurückholen würde, wäre es vielleicht ganz anders gekommen. Während Ray der Erinnerung nachhing, fand Kai schließlich, wonach er gesucht hatte. Er runzelte die Stirn, als er die kleine Schachtel noch einmal eingehend betrachtete. Sollte er es ihm wirklich geben? "Danke." Verwundert sah er auf. Ray hatte sich wieder gerade aufgesetzt und sah ihn an. Seine Augen leuchteten so klar wie je zuvor. "Danke, dass du nicht weiter nachfragst." Dieser Augenblick schob alle Zweifel beiseite. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf die Wangen des Grauhaarigen, als er Ray die Schachtel in die Hand drückte. "Hier. Das wollte ich dir eigentlich beim Abflug schon geben, aber du warst sofort eingeschlafen und ich wollte dich nicht wecken." murmelte er wie auswendig gelernt vor sich hin. Erstaunt nahm Ray die Schachtel entgegen. Sie war schwerer als zuvor vermutet. Neugierig musterte er sie. Typisch russische Malerei. Auf dem Deckel war eine Schlitten abgebildet, der von einem Pferd gezogen wurde. In dem Schlitten saßen zwei Jungen, die fasziniert die herrliche Schneelandschaft bewunderten. Sie war wunderschön. "I...ich...ich hoffe, sie gefällt dir. Ich hab sie selbst gemalt." stammelte Kai verlegen und senkte den Blick auf den Boden. Doch das Leuchten in Rays Augen wurde nur noch größer. Diese feine, farbenfrohe Malerei stammte von Kai? "Sie ist wunderschön." murmelte Ray, als seine Fingerspitzen über den Deckel wanderten. Das pechschwarze Holz war tatsächlich handbemalt. "Mach sie auf." Ray sah auf. Kai starrte verbissen und mit noch röterem Kopf als vorher weiter auf den Boden, als der Chinese sich schließlich wieder der Holzschachtel zuwand und sie öffnete. Er klappte den Deckel hoch. Das Innere der Schachtel war in einem kräftigen Rot bemalt. Und in der Mitte lag ein kleiner Stein, an einem ledernen Band. Staunend nahm Ray den gelblichen Stein an dem Lederband hoch und ließ die Schachtel dabei auf seinen Schoß sinken. "Das ist ein Bernstein." flüsterte Ray, als hätte er Angst jemand könnte ihn hören, wo doch das ganze Flugzeug tief und fest schlief und Kai und er selbst die Einzigen waren, die die Augen nicht geschlossen hatten. Selbst Tyson, Max und Mariah schliefen mittlerweile den Schlaf der Gerechten. "Ja." meinte Kai nur. Das trübe Licht ließ seinen Kopf noch röter erscheinen, als er sowieso schon war. Ray lächelte ihn an und tauschte ihre Rollen in dem Moment, als er Kais Kinn anhob und ihm tief in die Augen schaute. Der Schwarzhaarige lachte kurz auf, was Kai vor lauter Anspannung fast die Tränen in die Augen trieb. Sanft löste Ray seine Hand von Kais Kinn und fuhr mit dem Finger sachte über dessen Unterlippe. Kais Blut kochte und er befürchtete jeden Moment ohnmächtig zu werden. Ihm wurde mulmig in der Magengegend, als Ray seine Hand auf seine Wange legte und dort ruhen ließ. Diese Berührung tat so unheimlich gut. Jetzt erst wurde ihm bewusst, wie sehr er den Schwarzhaarigen wirklich vermisst hatte. Er hatte es nur verdrängt. Aus Angst. Aber Angst? Wovor? Etwa vor diesem wundervollem Gefühl, das sich gerade voller Wärme und Zuversicht in ihm ausbreitete? Niemals. Er musste sich geirrt haben. Es gab keine andere Erklärung. "Keine Angst. Da war nur Blut." Die rubinfarbenen Augen weiteten sich vor Entsetzen. Wie peinlich! Er hatte sich vor lauter Nervosität so lange auf die Lippe gebissen, bis sie aufgeplatzt war. Er hätte es wissen müssen. Warum passierten ihm diese Fehltritte eigentlich immer in Rays Gegenwart? Es hatte ihn so viel Zeit gekostet sich zu diesem Schritt durchzuringen. Er hatte all seine Liebe in diese Schachtel und die Kette gesteckt. War denn diese Offenbarung nicht schon schlimm genug für ihn? Wie hatte Ray das damals nur ausgehalten? Die Ungewissheit musste schlimmer als alles Andere sein. Ray war unheimlich mutig gewesen, als er ihm gesagt hatte, dass er ihn lieben würde. Hoffentlich war es jetzt noch nicht zu spät. Ein halbes Jahr war viel Zeit. Zeit, in der ihm etwas wichtiges klar geworden war. Etwas, das sein ganzes Leben verändert hatte. Er liebte Ray auch. "Kai?" Der Chinese riss ihn aus seinen Gedanken. Erwartungsvoll blickte er Ray an. Der Chinese ließ seine Wange nicht los. "Das war das schönste Geburtstagsgeschenk, das ich je bekommen habe." Noch bevor Kai etwas sagen konnte, versiegelte Ray Kais Lippen mit ihrem ersten gemeinsamen Kuss. Unter den Wolken ging gerade die tiefrote Sonne unter und überließ dem strahlenden Halbmond und den hell leuchtenden Sternen die Herrschaft der Nacht. Und so ging für zwei Jungen in einem vollbesetzten Flugzeug auf dem Weg von Tokio über Peking und Frankfurt bis nach Montpellier an diesem Abend ein Traum in Erfüllung. "Ai shiteru." ________________________________________________________________________________ So, das wars. Und fies wie ich bin, währt das Glück nicht allzu lang...ihr kennt mich ja! Also, das nächste Mal ein bisschen Drama in No.4 : "Since you've been gone" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)