Call for Fame von PattMaster (Svens Johto Journey) ================================================================================ Kapitel 14: Unterschiedliche Methoden, finde deinen Weg ------------------------------------------------------- Caylins Pokémon materialisierte sich. Es hatte einen langen, braunen Schweif der in einer Blitzform endete. Sein Fell ist orange, wobei sein Bauch blasser ist und auf den Rücken besaß es braune Streifen. Auch die Spitzen seiner Pfoten waren braun, wobei die hinteren viel größer waren. Auf den Wangen fand man zwei gelbe Kreise. Auf dem Kopf saßen zwei große, lange Ohren, sie waren außen braun und die Ohrmuschel war gelb. “Los geht es Raichu, zeit den Sieg einzufahren”, sagte Caylin sieges sicher. Raichu stand auf den Hinterpfoten und hatte seine Vorderpfoten in seine Seite gestemmt, zusätzlich ließ es noch ein wenig Funken aus den gelben Punkten auf den Wangen sprühen. Das versetzte Sven en Rest. Er hatte sowieso nicht mehr an den Sieg geglaubt, doch mit Pikachus Entwicklung war es beschlossen. Es war von Anfang an töricht zu glauben, er könnte gewinnen. Caylin war einfach nicht zu schlagen. Keine Chance. Sven ließ die Schulter hängen. Es hatte einfach keinen Sinn, schaffen würde er es sowieso nicht. Dabei wollte er es, schon als kleines Kind. Die ganzen Jahre hatte er zig Bücher gelesen. Sogar Lehrbücher aus den Ass-Trainer Akademien hatte Sven gekauft. Erst lief auch alles so gut, dann eigentlich seit drei Tagen ging alles schief. Caylin stand mit verschränkten Armen da. Sie tippte unablässig mit ihren Fingern gegen ihren Arm, darauf wartend, dass ihr Gegner den Kampf wieder aufnahm. Sie wollte eigentlich den Kampf zu Ende bringen, doch ihr Gegenüber schien nicht mehr zu wollen. Das nervte und sie verlor die Geduld. Jetzt begann wieder diese Phase. Sie kannte es ja schon zur genüge. Sie stampfte einfach an Raichu und Evoli vorbei, die sie beide verwirrt an sahen. Vor Sven blieb sie stehen. Sie holte aus, schlug ihm ins Gesicht und schubste ihn so kräftig, dass dieser umfiel. Evoli rannte sofort zu ihm und stellte sich beschützend vor ihren Trainer hin. “Ehrlich mal, jetzt hör mit dem Schwachsinn auf. Ich dachte die Reise hätte dich gestärkt. Aber scheinbar hast du dein Vertrauen in dich und deine Pokémon wieder verloren. Lächerlich”, fuhr Caylin ihn an. Dann seufzte sie. Plötzlich stellte sich Myu direkt vor sie, genau zwischen Sven und Caylin. “Warum tust du das?”, fragte sie. Ihre Augen waren zu schlitze verängt. Sie funkelte die Rothaarige böse an. “Du weißt doch gar nicht, was los ist.” “Ich kann es mir denken”, antwortete Caylin nach einem Moment. An Myu vorbei schauend wurde ihr Blick sanfter, weicher. Sie machte sich schon Sorgen um ihn. Allerdings hatte ihre Methode immer geholfen, so schräg es auch sein mag. “Myu hat Recht”, pflichtete Lynn dem Mädchen bei und stellte sich neben sie hin. “Ich weiß aber nicht, warum du gleich gewalttätig werden musst.” “Genau”, schaltete sich nun auch Nikki ein. Sie ging unerschrocken auf Caylin zu. “Ihr seid doch Freunde seit eurer Kindheit, oder? Du bist aber einfach nur grausam zu ihm, ein echter Bully.” Vor Caylin baute sie sich vor ihr zu voller Größe auf, was aber nicht viel half. Nikki und Myu waren fast gleich groß und die Rothaarige überragte beide deutlich. Sie nahm erst Mal alles mit Verwunderung auf. Dann prusterte sie plötzlich los und lachte auf. Jetzt schauten die Anderen verwirrt drein und suchten den Blickkontakt zueinander. “Ihr seid echt gut”, prusterte sie. Wieder wurden verwirrte Blicke ausgetauscht. “Tja, eine gute Truppe hat er schon mal”, meinte sie dann. “Hört zu, manchmal braucht er das eben. Ein kleiner Schubser in die richtige Richtung, sorgt dafür ja?”, bat sie dann. “Du machst dir Sorgen”, verstand Mya. “Bist du deshalb hergekommen?” “Nein, das ist Zufall. Ich wollte mich eigentlich mit Kenan treffen, wir hatten uns kurzzeitig in Dukatia getrennt”, erklärte sie. “Deshalb bin ich hier vorbeigekommen. Diese Ortschaft liegt doch auf dem Weg.” Ein Klingelton erklang und Caylin nahm schnell ab. “Ja, Caylin hier. Kenan, wo bist du? Ich bin auf dem Weg zu unserem Treffpunkt und bin jetzt grade im Moment, wie heißt der Ort hier nochmal?” “Len Town”, antwortete ihr Lynn. “Ah, Len Town”, wiederholte sie. Dann hielt sie das Handy kurz von sich weg. Nur um im nächsten Moment rein zu schreien. “Woher soll ich wissen wo Norden ist? Kannst du mir nicht eine einfache Wegbeschreibung zum Nationalpark geben?” Raichu kommentierte seine Trainerin mit einem Kopfschütteln und eine Art Seufzer. “Okay, ich komme hin. Nein, du musst mir nicht entgegenkommen. Ich hab ja Raichu.” Damit war das Telefonat beendet. Sie sah wieder auf und in ungläubige Gesichter. Caylin kratzte sich kurz verlegen am Hinterkopf. “So ich muss los, hab es eilig”, meinte sie dann. Sven hatte alles bisher nur halbherzig verfolgt, er musste erst einmal seine Gedanken ordnen. Er wusste jedenfalls, was er wollte. Weitermachen, sein Traum war es ein Trainer zu werden, nein der Beste, schon seit seiner Kindheit war das so. Er würde es jetzt, wo er die Möglichkeit hatte nicht einfach aufgeben. Er setzte sich auf, Evoli war an seiner Seite. Scheinbar hatten sich seine Freunde mit Caylin gestritten. Womöglich wegen ihrem Verhalten. Sie war ein Hitzkopf und immer wenn ihr was gegen den Strich ging, konnte sie sich nicht hinter dem Berg halten. Komischerweise stachelte sie ihn damit aber immer wieder an. Er konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Sven stand auf und nahm sein Pokémon hoch. Sie musste enttäuscht sein, bestimmt waren alle enttäuscht. Er war wohl doch noch zu schwach gewesen. Die nächsten Tage dürften anstrengend werden. “Alles Okay?”, fragte Lynn als erster. Sven nickte und ging dann auf Caylin zu. “Danke. Du hast mir mal wieder auf deine Art geholfen.” Sie reichten sich die Hand, dann wandt er sich an Raichu. “Bring sie sicher zum Park. Für sie ist Orientierungssinn ein Fremdwort.” Dafür fing er sich eine von seiner Kindheitsfreundin. Sie schlug ihm leicht gegen die Schulter und drehte sich weg. “Pah, so ein Unsinn”, spielte sie sich beleidigt. “Wenn du es wieder gut machen willst, dann liefere mir beim nächsten mal einen richtigen Kampf bis zum Schluss, verstanden?” “Den wirst du bekommen”, versprach Sven, bot ihr die Hand an. Caylin schlug ein. “Darauf freu ich mich schon.” Dann wandte sie sich ab, packte Myas Arm und zog sie von der Gruppe weg. “Was soll das?”, fragte das Mädchen perplex. “Ein Gespräch unter vier Augen”, verriet sie. Caylin zog sie weiter mit sich, bis sie außer Hörweite waren, dass die Leute komisch guckten, war ihr völlig egal. Von unserer Gruppe traute sich keiner, irgendwas zu tun. Sven wusste, es war am Besten sie mal machen zu lassen. Wahrscheinlich wollte sie irgendetwas mit Mya bereden. Er nutzte die Zeit um sich umzusehen. Es standen immer noch ein paar Leute um sie herum und beobachteten die Gruppe. Wirklich jeder hatte ein Psychopokémon dabei, keiner hielt es in seinem Pokéball. Das war auch äußerst interessant. Von dem Gespräch zwischen Mya und Caylin bekam Sven nichts mit. Das einzige, was er davon mitbekam waren die Änderungen in der Mimik der Jüngeren. Zwischendrin hatte ihr Gesicht ein fragenden Ausdruck, dann irgendwann wurde sie scheinbar wieder fröhlich. Beide verabschiedeten sich mit einer Umarmung. Dann kam sie nochmal auf die Anderen zu. “Bye”, verabschiedete sie sich und ging vorbei. “Caylin”, sprach Sven sie noch mal an und sie drehte sich um. Nicht nur er zeigte in in die exakt entgegengesetzte Richtung. “Das ist die falsche Richtung.” Sie lachte kurz auf und rannte dann erneut an der Gruppe vorbei und winkte ihnen noch mal kurz. Ihr Raichu hatte beide Arme in die Seite gestemmt und schüttelte seinen Kopf, lief dann aber voran. Damit verschwanden sie auch schon wieder. Ein kurzes wiedersehen, aber sicher nicht das Letzte. Sven sah zu Mya. “Über was habt ihr geredet?”, würde er gerne wissen. Auf die Frage setzte sie ein breites lächeln auf. “Ein Geheimnis”, antwortete sie nur. Nikki legte eine Hand auf seine Schulter. “Das würdest du sicher gerne wissen, doch das ist ein Geheimnis zwischen Mädchen. Geht dich also gar nichts an”, ließ sie Sven wissen. “Aber ich habe etwas interessantes für dich. Au.” Nikki schreckte zurück als Mya ihr auf den Fuß getreten ist. Ihr Gesicht war dabei glühend rot, packte ein Arm des älteren Mädchen und zog sie mit sich. “Ein Tipp, erzähl Nikki niemals ein Geheimnis, sie wird es jedem verraten, egal ob er es hören will oder nicht”, klärte Lynn auf. “Bis sie es nicht weiter interessant findet, dann vergisst sie es eh wieder.” “Danke für den Tipp”, bedankte sich Mya, zog Nikki noch etwas von Sven weg. “Dann sollten wir vielleicht zum Pokécenter”, schlug Lynn vor. Sven nickte. Immerhin wurden aus seinem Team vier besiegt. “Lasst uns gehen”, entschied er. Evoli ließ er draußen, sie folgte ihm dicht auf und lief glücklich neben ihrem Trainer. Lynn kam sofort hinterher. Mya redete erst noch kurz auf NIkki ein und dann folgten auch die beiden Mädchen. Die Gruppe an Schaulustigen löste sich dann auch auf. Das Center erreichten sie nach wenigen Minuten, lag am Stadtrand. Es war wie in jeder Stadt aufgebaut, hatte eine Fensterfront und eine elektrische Glasschiebetür. Das rote Dach durfte natürlich auch nicht fehlen. Doch unweit des Centers war eine große Bühne, sowie eine Tribüne aufgebaut. “Wofür ist das?”, wollte Sven wissen. “Der Cup von Len Town findet immer in den warmen Monaten statt, deshalb ist er Open Air”, antwortete ihm ein Mädchen, dass gerade aus dem Pokécenter kam. Sie war vielleicht ein Jahr jünger als Mya. Sie hatte ihre braunen Haare zu zwei Zöpfen gebunden, sie trug eine weiße Hose und ein dunkelblaues Top. “Das heißt natürlich, dass das Wetter einen Einfluss auf die Performance haben kann, erhöhter Schwierigkeitsgrad, wenn man so möchte.” “Das hört sich interessant an”, meinte Lynn. “Du scheinst viel darüber zu wissen.” “Ja”, bestätigte sie. “Ich bin Emma. Koordinatorin und nehme am Len Town Cup teil”, stellte sich das Mädchen vor. “Ich bin Sven”, stellte sich Sven vor. “Das sind Mya, Nikki und Lynn.” “Wer von euch macht mit?”, wollte Emma wissen und schaute von einem Gesicht zum Anderen. “Ich bin auch Koordinatorin und möchte am Cup teilnehmen”, antwortete Mya und reichte der Jüngeren die Hand. Emma nahm an. “Hoffentlich bist du gut”, meinte sie zu Mya. “Aber ich werde definitiv gewinnen.” Dann ging sie auch schon weiter. “Wir sehen uns beim Wettbewerb”, verabschiedete sie sich von Mya. “Selbstvertrauen hat sie schon mal”, bemerkte Lynn. “Keine Angst, wir feuern dich alle kräftig an, stimmt doch, oder Sven?”, versprach Nikki. “Genau”, stimmte der Angesprochene zu. “Außerdem ist noch Zeit bis er beginnt. Wenn du dich gleich anmeldest, dann kannst du dich in Ruhe darauf vorbereiten.” “Und du kannst dich auch gleich hier anmelden”, meinte Nikki. Sie deutete auf einen Flyer, der neben der Eingangstür aufgehängt wurde. Mya nickte und dann betraten sie endlich das Center. Schwester Joy stand am Tresen, sie lächelte freundlich und nickte ihnen zu. “Willkommen im Pokémon-Center von Len Town, wie kann ich euch helfen?” “Wir würden gerne unsere Pokémon einmal durchchecken lassen”, antwortete Sven. “Und ich möchte mich für den Wettbewerb anmelden”, fügte Mya an. “Sehr gerne.” Joy holte einige Tablets mit Auswölbungen für die Pokébälle unter dem Tresen hervor. “Wenn ihr mir bitte eure Pokémon für einen Moment übergeben würdet.” Unsere Freunde legten ihre Bälle auf die Tablets. Sven rief Evoli vorher zurück, auch wenn sie nicht gekämpft hatte. Dann gab sie die Tablets auf einen Rollwagen und ein Chainera, dass bisher noch im Hintergrund war, brachte den Wagen durch eine Doppeltür in den hinteren Bereich. “In der Zwischenzeit, könnt ihr euch am Terminal dort drüben für den Wettbewerb eintragen.” Schwester Joy zeigte zur Wand zur linken Seite des Centers. Dort stand neben einigen Videotelefonen auch ein kleines Terminal. “Vielen Dank”, bedankte sich die Gruppe und gingen dann gemeinsam zum Terminal herüber. Dieses nutzte Mya um sich einzutragen. Schwester Joy ging derweil ins Hinterzimmer und sah nach den Pokémon. Fünf Minuten später hatte sich Mya eingetragen, das Terminal war etwas träge gewesen. Ihre Pokémon hatten sie bereits zurück bekommen. Svens waren nicht ernsthaft verletzt wurden, sollten sich aber noch einige Zeit ausruhen. Jetzt saßen sie gemeinsam an einem Tisch, nachdem sie noch ein Zimmer genommen hatten. Es war noch ein vierer Zimmer mit Doppelstockbetten frei. Doch erst Mal saßen sie gemeinsam an einem Tisch am Fenster. “Wie wollt ihr nun trainieren, habt ihr schon einen Plan gemacht?”, wollte Lynn wissen. Sven seufzte. Bisher hatte er sich noch keine Gedanken gemacht, wie er eigentlich trainieren wollte. Das hatte er bisher völlig verdrängt. “Ich weiß es noch nicht, ich muss mir noch überlegen, was ich in der ersten Runde zusammen mit Vulpix vorführen möchte”, gestand Mya. “Ich auch noch nicht”, gab Sven zu. Dann begann er zu grübeln, wie sollte er sich auf den Rückkampf gegen Bianka vorbereiten. “Wenn es um Training geht, kann ich sicherlich behilflich sein”, erklang eine männliche Stimme. Alle schauten auf. Ein junger Mann kam auf den Tisch zu. “Ich bin Zaiden Lawson, meines Zeichens Ass-Trainer”, stellte er sich vor. Er hatte blonde Haare, die er nach oben gegelt hatte, er trug ein Stirnband und eine rote Jacke mit einem Emblem auf dem linken Ärmel gestickt. Er blieb vor dem Tisch stehen. “Dieses Wappen kenne ich gar nicht”, warf Lynn ein. “Ich war auf einer Trainerschule in Einall. Komme aber ursprünglich aus dieser Stadt”, erklärte Zaiden. Dann reichte er Sven die Hand. “Ich habe deinen Kampf mit der Rothaarigen gesehen. Du wurdest zwar fertig gemacht, scheinst aber Potential zu haben. Ich würde mich freuen einen guten Rivalen etwas unter die Arme zu greifen.” Sven nickte kurz, dann schüttelten sie sich die Hände. “Ich nehme dein Angebot gerne an, danke.” “Kein Problem, springt doch auch was für mich dabei raus”, meinte Zaiden nur. “Sind deine Pokémon soweit wieder fit?” “Ja, aber laut Schwester Joy sollen sie sich noch etwas ausruhen”, antwortete Sven. “Alles klar, dann erstmal die Theorie”, plante der junge Mann. “Lass uns raus, etwas weiter hinter der Wettbewerbsbühne kann man gut trainieren. Man muss ja nicht gleich alles mitten in der Stadt machen und die Anwohner stören.” Er ging voran, wartete aber beim Ausgang. Sven war sich zwar noch nicht sicher, ob er bereits dafür bereit war, trotzdem folgte er. Zaiden führte ihn an der Bühne vorbei. Sie waren ja am Stadtrand und dahinter war ein kleiner Hügel, das Gebiet war weitläufig. Hier konnte man wirklich gut trainieren. “Eine Frage habe ich, wenn du aus Len Town stammst, dann hast du sicher auch ein Psychopokémon, oder?”, fragte Mya. Sie und die anderen Beiden waren ihnen gefolgt. “Ich habe auch eines, allerdings nichts was in Johto beheimatet ist”, antwortete Zaiden. “Hier können wir ohne Probleme trainieren”, meinte er dann. “Als erstes sollten wir unsere Teams vorstellen. Kingler, Bisaflor, Hypnomorba” Er nahm drei Pokébälle in die Hand, aktivierte und warf sie in die Luft. Seine Pokémon materialisierten sich. Kingler war ein krebsähnliches Pokémon, dessen Körper durch einen harten Schale geschützt wurde. Seine obere hälfte war rot und die untere ganz leicht braun. Bisaflor war ein vierbeiniges Pokémon mit blau-grüner Haut. Auf seinem Rücken wuchs eine große Blume mit großen, roten Blütenblättern mit weißen Punkten. Die Blüte wurde von einem braunen Stamm getragen. Außerdem lagen Palmwedel um den Stamm herum. Das letzte Pokémon kannte Sven nicht, hieß aber anscheinend Hypnomorba. Es stammte wohl aus der Einallregion. Es war ein humanoides Pokémon in schwarz. Es hatte dünne Arme und Beine, seine Haare waren zu zwei Zöpfe gebunden, die seitlich am Kopf hingen, weiße Schleifen banden die Haare, außerdem weitere Schleifen an den Zöpfen und auch auf seinem Körper. Das Gesicht war rosa und es hatte cyanfarbene Augen und rote Lippen. Sven holte seinen Pokédex raus. “Hypnomorba – Das Manipulator-Pokémon. Die Weiterentwicklung von Mollimorba. Hypnomorba zieht seine Energie aus dem Sternenlicht. Es bildet mit Steinen Sternenbilder nach und kann mit seinen bloßen Fähigkeiten Menschen und Pokémon kontrollieren.” “Darf ich fragen wie viel Orden du besitzt?”, fragte Lynn nach. “Bisher habe ich fünf Orden. Ich mache derzeit eine kleine Pause, bevor ich mir die dritten Orden hole. Ich denke das kann ich mir und meinen Pokémon mal gönnen”, antwortete Zaiden. “Na gut”, meinte Sven dann. Er rief all seine Pokémon heraus. Immerhin hatte er bereits sechs Pokémon gefangen. Während Evoli sofort zu Sven lief und ihr Kopf an seinem Bein rieb, entfernte sich Glaziola etwas von der Gruppe und legte sich hin, bettete seinen Kopf auf die Vorderpfoten. Die anderen blieben einfach da wo sie waren und sahen zu Sven. “Hm”, machte Zaiden und musterte die Pokémon. Nebulak drehte sich zu ihm um und drehte seinen Körper schief. “Du solltest dich zwischen Abra und Natu entscheiden. Ansonsten ist es von der Typenverteilung zu anfällig gegen Unlichtattacken. Dein Evoli würde ich auch nicht zu Psiana entwickeln, oder Flamara. Deren Typen hast du bereits gut abgedeckt”, riet er. “Zwischen Abra und Natu entscheiden”, wiederholte Sven. Er schaute abwechselnd zu den beiden Pokémon. Abra schien zu schlafen und Natus Blick schweifte wie immer irgendwohin in die Ferne. Aus den Augenwinkeln konnte er aber auch erkennen, dass Glaziola wohl doch dem Gespräch folgte. Wie viel er davon wohl verstand? Es schien ja so, als würden die Pokémon doch mehr verstehen können, als man denkt. “Genau. Wenn ich du wäre, würde ich Abra nehmen”, fuhr er fort. “Simsala ist sehr stark, Natus Entwicklung fällt da meiner Meinung nach deutlich ab. Ja jedes Pokémon hat seine Stärken, doch mit manchen hat man einfach eine deutlich höhere Gewinnchance.” Sven war verwirrt. Ihm gefiel nicht so wirklich, was Zaiden riet. Aber er wollte auch gewinnen, hieß dies, er musste sich zwischen einen der Beiden entscheiden? Der Gedanke gefiel ihm nicht. Vielleicht musste man aber auch einfach solche entscheidung treffen wenn man stark sein wollte. Trotzdem konnte er noch nicht sagen, ob er dies machen würde. “Hör mal, ich möchte nicht, dass ihr denkt ich wäre kaltherzig, oder behandle sie schlecht. Es ist wichtig, seinen Pokémon Respekt entgegen zu bringen, doch eine enge Freundschaft bringt einfach nichts”, erklärte er sich. “Es ist wie ein Vertrag. Ich mache sie durch Training und meine Anweisungen stärker, dafür kämpfen sie für mich. Unser gemeinsames Ziel ist der Sieg. Doch dafür muss man als Trainer auch hart sein können. Ansonsten gehorchen sie dir nicht, wie zum Beispiel dein Glaziola.” Sven sah unweigerlich zu ihm. Es stimmte, Glaziola widersetzte sich immer wieder und versuchte seinen eigenen Kopf durchzusetzen. Das Eispokémon sah Zaiden an und bleckte kurz seine Zähne, legte den Kopf dann aber wieder auf die Pfoten und schloss die Augen. Vielleicht hatte Zaiden recht und er musste härter sein. “Die Pokémon müssen deine Strategie folgen. Es mag zwar Leute geben, die meinen sie müssten ihnen helfen nach ihrer Natur zu handeln, doch das ist völliger Quatsch. Der Trainer entscheidet wann welche Attacke. Wenn es nicht spurtet, dann muss es manchmal auch Konsequenzen geben. Am Anfang vielleicht eine Ermahnung, ansonsten raus aus dem Team”, fuhr Zaiden ungeachtet fort. “Pokémon zu trainieren, mit denen man nur schlecht gewinnt, oder die sich nur schwer trainieren lassen sind für mich einfach nicht zu gebrauchen.” Sven schaute weiter zu Glaziola, dieses hatte weiterhin die Augen geschlossen, spitzte aber die Ohren. Scheinbar lauschte er genau den Worten des Ass-Trainers. Aber nicht nur er. Natu kam zu Sven gehoppst und sah ihn direkt an. Der Trainer kniete und tätschelte dem kleinen Vogel den Kopf. “Sei nicht zu emotional, das bremst dich als Trainer aus. Diese Entscheidung ist auch besser für das Natu. So machst du deinem Pokémon keine falsche Hoffnung. Wenn du es in die Liga schaffen willst, geht das nicht anders.” “Tut mir Leid”, meinte Sven und stand auf. Er ging auf Zaiden zu, sah ihm entschlossen in die Augen. “Aber das kann nicht mein Weg sein. Ich würde mich nicht wohlfühlen dabei.” Zaiden ließ sich nichts anmerken, zeigte auf Svens Worte keine Regung. “Dann gibst du also auf?” “Nein, ich werde weiterhin Trainer bleiben. Nur deine Methoden sind nichts für mich. Auch wenn ich noch nicht lange mit ihnen unterwegs bin, mir sind meine Pokémon ans Herz gewachsen. Sie sind meine Freunde”, erklärte er sich. “Mit Freundschaft lässt sich aber kein Kampf gewinnen”, meinte Zaiden. Dann rief er seine Pokémon zurück. Senkte kurz den Blick und schloss die Augen. “Na gut”, sagte er dann und schaute Sven in die Augen. “Dann ist das eben so, kann ich nichts machen. Tja, vielleicht sollte ich mich doch lieber an deine rothaarige Rivalin wenden, ihr Name war Caylin, oder?” Sven musste bei den Gedanken unweigerlich schmunzeln. Er konnte ja gerne versuchen seine Ideale an sie nahe zu bringen. Das würde nur in einem Chaos enden. “Du kannst es gerne versuchen. Ich kenne sie seit frühester Kindheit. Sie liebt ihre Pokémon über alles. Nie würde sie deine Art gutheißen. Wenn es schlecht läuft fängst du dir eine”, erwiderte Sven belustigt. Schade war nur, dass er es wohl nicht sehen konnte. “Nur so, sie kann verdammt hart zuschlagen, wenn sie es möchte.” “Hm, wir werden ja sehen. Sie scheint mir eher der starke Typ zu sein”, gab Zaiden sich unbeeindruckt. “Sie wird sicher meine Ratschläge gutheißen.” Dann ging er an Sven vorbei Richtung Stadt. “Ihr könnt mich ja dann in der Liga von der Tribüne aus anfeuern.” Er hob eine Hand zum Abschied und ging von dannen. Einen Moment lang schauten sie dem Ass-Trainer hinterher. Sobald er weg war, ergriff Lynn das Wort. “Wie willst du denn nun trainieren?”, möchte er wissen. “Erst einmal müssen sich meine Pokémon erholen. Was ich dann mache weiß ich ehrlich gesagt noch nicht genau”, gestand Sven. Eines hatte er aber begriffen, so wie bei den ersten Orden ging es nicht mehr. Das wussten sie ja noch nicht. Vielleicht sollte er es ihnen sagen. Wenige Minuten später saßen sie bereits wieder im Pokémoncenter an einem Tisch. Mittlerweile waren mehr junge Menschen eingetroffen. Die Meisten wollten sicherlich am Wettbewerb teilnehmen. Sven war wieder ruhiger geworden. Er hatte den Grund für seine bisherigen Siege verschwiegen. “Was ist los?”, fragte Lynn als erstes. Er hatte Sven nun die letzten Minuten beobachtet. Nachdem seine Stimmung nach dem Kampf mit Caylin wieder etwas besser geworden war, verdunkelte sie sich doch in den letzten Minuten. “Ich muss zu meinen Arenakämpfen etwas gestehen”, meinte er. Damit hatte er die Aufmerksamkeit der anderen sicher. Sven ließ sich in die Lehne zurückfallen. “Ich habe quasi gecheatet.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)