Watashi no kokoronouchi no kōri von Xerxes_Break (Das Eis meines Herzen) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Noch nicht wirklich bei Verstand realisierte ich erst jetzt, was eigentlich geschehen war. Er hatte mich geküsst, er hatte mich wirklich geküsst. Das war mein erster Kuss. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Empört schrie ich auf: „Du kannst mich doch nicht einfach küssen!“ „Warum nicht?“ „Frag nicht immer warum! Manche Dinge sind einfach so!“ „Du sahst so verärgert aus, Meister Kazuma, da wollte ich dich aufheitern.“ „Aber nicht so!“ „Warum?“ Ich packte Toketsu am Arm und schliff ihn hinter mir her. Darüber diskutieren wollte ich einfach nicht, deswegen wechselte ich auch kaum ein Wort auf dem Schulweg mit ihm. Vor der Haustür angekommen drehte ich mich zu Toketsu um und flüsterte, damit uns niemand hörte. „Wenn wir reingehen und meine Mutter dich sieht, dann sagst du nichts. Das ist ein Befehl. Hast du verstanden?“ „Ja, Meister Kazuma.“ Zögerlich betätigte ich die Türklingel, da ich meinen Schlüssel in der Eile an diesem Früh vergessen hatte. Kurz darauf öffnete meine Mutter die Tür und begrüßte uns gleich freundlich: „Hallo Kazuma. Wer ist denn dein Freund, den du mitgebracht hast?“ Kurz stockend erklärte ich: „Das ist Toketsu, er ist ein Norwegischer Austauschschüler, da er noch keinen Ort zum Schlafen hat. Ich dachte er könnte bei uns bleiben. Also nur bis er wieder zurück muss.“ Als meine Mutter den Namen Toketsu hörte wirkte sie wütend, grade zu hysterisch. Aber nur für einen kurzen Moment. Danach Grinste sie wie immer und meinte ruhig und freundlich: „Natürlich kann er das.“ Eilig zogen wir unsere Schuhe aus und spurteten in mein Zimmer. Auch wenn die Reaktion meiner Mutter mir seltsam vorkam, machte ich mir nicht wirklich mehr Gedanken drüber. Im Zimmer angekommen warf ich mich erschöpft auf mein Bett und starte einen Augenblick die Decke an. Kurz überlegte ich, was wir nun machen könnten und da fiel mir ein, dass ein entspannendes Bad an so einem stressigen Tag echt Wunder wirken konnte. Kurzerhand ging ich ins Badezimmer rüber und ließ das Wasser ein. Toketsu schaute gespannt dem Wasser beim einlaufen zu und war grade zu fasziniert von unserer Badewanne. Gemütlich richtete ich alles her, bis das Wasser eingelassen war. Vorsichtig stupste ich Toketsu an die Schulter: „Ich würde jetzt gerne Baden, würdest du draußen warten?“ „Wenn du das wünscht, Meister Kazuma.“ „Danach kannst du auch gerne ein Bad nehmen.“ Wieder bekam ich nur einen fragenden Blick als Antwort, mit einem winkenden Handzeichen zitierte ich Toketsu nach draußen. Während er das Badezimmer verließ, rief ich hinterher: „Warte einfach in meinem Zimmer auf mich. Und friere bloß nichts ein.“ „Wie du wünschst, Meister Kazuma.“ Er schloss die Tür hinter sich und die ruhe umgab mich. Kein Wort, kein Geräusch. Ich ließ einfach die Seele baumeln. Einige Minuten vergingen und langsam wurde ich müde, ohne zu wissen was geschah, schlief ich ein und sank immer tiefer. Als das Wasser meine Nase erreichte sprang ich vor Schreck auf und warf dabei sämtliche Badeutensilien um. Eilig stieg ich aus dem Bad und sammelte alles wieder ein. Durch den Lärm aufmerksam geworden platzte Toketsu rein: „Ist ihnen etwas passiert, Meister Kazuma?!“ Er sah mich, er sah auf meinen blanken Hintern. Schreiend warf ich sämtlich Gegenstände auf ihn und schrie: „RAUS!“ Eilig hastete er wieder nach draußen. Feuerrot wie ich war, sprang ich zurück ins Wasser. Das war es aber mit der Erholung. Schnell trocknete ich mich ab und zog mich an. Ich ließ bereits neues Badewasser ein und gab Toketsu Bescheid, dass er nun baden konnte. Als die Wanne voll war, ließ ich Toketsu im Badezimmer stehen und begab mich in mein Zimmer. Gedanklich schweifte ich grade in Richtung entkleideter Toketsu ab, was mir wiederholt die Schamröte ins Gesicht trieb. Wie er wohl ohne Kleidung aussah? War er gut gebaut? So schlank wie er aussah? War er gut … bestückt? Noch so gedacht sprang ich auf und mich überkam eine Idee. Eine Idee auf die ich nicht stolz war, aber sie war da. Meine Neugierde gewann und so tat ich das woran ich dachte. Leise schlich ich mich an die Badezimmertür und lauschte einen kurzen Moment. Als komplette Stille herrschte, öffnete ich die Tür einen Spalt und linste durch die kleine Öffnung. Da sah ich ihn. Komplett entkleidet saß Toketsu in der Wanne, auch wenn ich ihn nur leicht von hinten sah reichte dies aus. Immer weiter öffnete ich die Tür und immer weiter streckte ich meinen Oberkörper herein. Ich wusste nicht wieso, aber ich konnte nicht weg sehen. Vielleicht war es die Begierde nach mehr, ich konnte es nur erahnen. Was ich nicht erwartet hatte, war dass Toketsu auf einmal ohne sich umzudrehen sagte: „Du brauchst nicht extra schleichen, komm doch einfach rein, Meister Kazuma.“ Wie vom Tier gebissen hüpfte ich in die Luft und versuchte mich mit Händen und Füßen herauszureden. „Ähm ich wollte nur -, das war ein -, naja aus Versehen -.“ So lief es eine Minute ab bis ich einfach die Tür zu zog und in mein Zimmer zurück rannte. Unfassbar, dass ich so einen Lüstling in mir hatte. Das war mir so Peinlich, dass er mich dabei erwischt hatte. Ich sollte mich echt schämen, dass ich es gemacht hatte. Nein, allein dass ich daran gedacht hatte. Kurz drauf kam Toketsu, nur mit einem Handtuch um die Hüften, herein: „Entschuldige, wenn ich dich erschreckt habe, Meister Kazuma.“ Einen Augenblick dachte ich darüber nach ihn stattdessen an den Pranger zu stellen. Aber das war nicht meine Art. „Nein Toketsu, ich sollte mich entschuldigen, dass ich geguckt habe.“ So unangenehm mir es auch war darüber zu reden, desto peinlicher war es mir mit ihm so leicht bekleidet in einem Raum zu sein. Dazu hatte ich noch die Einbildung, dass das Handtuch langsam rutschen anfing. Vollkommen überrascht umarmte er mich wieder und dazu war er doch fast ihr, wisst schon. Fest von ihm umschlungen, Haut an Haut, begann er auf einmal komisch zu schauen. Kichernd meinte er: „Du piekst mich, Meister Kazuma.“ Mit einem Ruck drehte ich meine Hüften weg von ihm und befreite mich gleich so von seiner Umarmung. Leider riss ich auch dabei das Handtuch von seinen Hüften, was ihn aber nicht weiter störte. Kniend im Eck gekauert verdeckte ich meine Augen und bat ihn, dass er sich bitte etwas anzieht. Als wäre es das natürlichste der Welt legte er seinen Kopf auf meiner Schulter und flüsterte mir ins Ohr: „Ich habe keine Ersatz Kleidung, Meister Kazuma.“ „Bedien dich an meiner Kleidung.“ Diesen Satz faste er auch noch falsch auf. Er zehrte an meiner Hose und versuchte sie mir auszuziehen. „Nicht die Kleidung, die ich gerade trage! Die im Schrank!“ „Ach so.“ Langsam patschte er zum Schrank rüber und bediente sich willkürlich an allen Fächern und Schubladen, bis er das herausgefunden hatte, was ihm am besten gefiel. Es war passend zu ihm ziemlich Winterlich. Im Sommer trug er einen dicken Wollpulli mit Schneeflocken darauf, dazu noch meine schwarze Jogginghose. So einigermaßen zeitgemäß angezogen wirkte er fast noch niedlicher. Damit ich schnell meine Röte im Gesicht verlor stapfte ich eilig aus meinem Zimmer, um uns etwas zu Essen zu holen. Auf den Treppen hörte ich meine Mutter, die mit irgendjemanden telefonierte: „Er ist wieder da.“ „Keine Ahnung wie. Ich weiß nur eins und zwar dass er hier ist.“ „Was soll ich jetzt machen?“ „Wie nichts. Wie ein Gast rennt er herum, dabei muss ich aber jede Sekunde um unser Leben fürchten.“ „Was stand nochmal im Tagebuch geschrieben?“ Welches Tagebuch meinte sie? Mit wem Telefonierte sie da? Welcher Gast? Meinte sie Toketsu? Ich machte mir nicht weiter Sorgen darüber und ging die Treppen weiter nach unten. Eilig beendete meine Mutter, als sie mich bemerkte, das Telefonat: „Ich muss Schluss machen, er kommt“ „Nein nicht ER. Mein Sohn.“ „Ok bis dann.“ Mit fragendem Blick betrat ich die Küche: „Mit wem hast du da Telefoniert?“ „Ach nur mit deinem Opa. Was möchtest du denn?“, wechselte sie eilig das Thema damit ich nicht weiter Fragen stellte. „Ich wollte nur etwas zu essen für uns holen.“ „Soll ich euch schnell etwas machen?“ „Wäre super von dir. Danke.“ Auch wenn ich mich wunderte wieso sie auf geheimnisvoll machte, ging ich wortlos wieder nach oben. Wo ich bereits Toketsus und meine Kleidung in die Waschmaschine schmiss. Als ich aber mein Zimmer betrat, war Toketsu aber nirgendwo mehr zu sehen. Wo mag er nur hin sein? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)