Fairy Tail Kurstories von Leons_Heart ================================================================================ Kapitel 1: Was ich für dich fühle... ------------------------------------ Mit traurigem Blick saß Gray am Bett der Blauhaarigen und sah sie an. Nun lag sie schon seit etwas mehr als zwei Monaten hier und wachte einfach nicht auf. Sie lag im Koma. Eigentlich sollte er hier liegen und nicht sie! Ihm hatte der Angriff gegolten, der hier zu geführt hatte, und nicht ihr! Sie hatten sich auf den Weg gemacht, einen Auftrag zu erledigen. Sie hatten sich für einen entschieden, der relativ leicht klang. Zwar hatte das Natsu nicht gefallen, da dieser gerne Aufträge annahm, die viel Action mit sich brachten und etwas mehr Kraft beanspruchten, hatte sich aber schließlich seinem Schicksal ergeben. Sie sollten einen Banditen festnehmen, der schon seit geraumer Zeit ein kleines Dorf tyrannisierte. Er nahm sich das, was er wollte. Ihm war es egal, dass es viel Zeit und Arbeit in Anspruch nahm, die Felder zu bepflanzen, zu pflegen und schließlich die Ernte reinzuholen. Auch nahm er sich dann und wann einfach Geld und andere wertvolle Dinge. Im Dorf ließen sie sich vom Bürgermeister ein paar Informationen mehr geben. Er, Juvia, Natsu, Lucy, Erza, Wendy, Charle und Happy suchten sich danach erst mal eine Bleibe – immerhin wussten sie nicht, wie lange sie hier bleiben würden – und aßen etwas. Dabei besprachen sie, wie sie vorgehen könnten und kamen zu dem Schluss, dass es wie immer keinen wirklichen Plan gab. Dass Juvia bei diesem Auftrag mit wollte, hatte alle etwas gewundert, aber letztlich fand es niemand schlimm. Immerhin war Juvia eine Freundin und Kameradin und konnte entsprechend auch selbst entscheiden, wann sie mit einem Team zusammen auf einen Auftrag ging und wann nicht. Nachdem sie sich gestärkt und etwas ausgeruht hatten, machten sie sich auf den Weg in die Gegend, wo dieser Bandit seinen Unterschlupf haben sollte. Doch kaum dass sie ihn gefunden hatten, begann auch schon der Kampf. Der Typ war nicht so schwach, wie er aussah. Er hatte zwar keine sehr starke Magie, aber dennoch konnte er sich gegen die Magier von Fairy Tail gut behaupten. Was sie nicht wussten war, dass der Kerl sich ein paar Freunde zugelegt hatte, die eine etwas stärkere Magie beherrschten und sich eine ganze Ecke besser gegen die Magier behaupten konnten. Gray war auf seinen Gegner konzentriert, den er gerade ganz gut in Schach halten konnte. Auch die anderen hielten ihre Gegner in Schach. Plötzlich aber hörte er die Wassermagierin seinen Namen schreien. „GRAY!“ Er drehte sich um und sah, wie sie einen Angriff abbekam, der hinterhältig auf ihn abgegeben wurde. Juvia fiel nach hinten, wurde von Gray aufgefangen. „Juvia… warum hast du das gemacht?“ „Er wollte Gray-sama fies von hinten angreifen. Juvia wollte nicht, dass Gray-sama was passiert.“ Sie zuckte zusammen, keuchte schmerzvoll auf. Ihr Atem ging flach. Als sie ihre Augen schloss, musste Gray sich beherrschen, sie nicht zu schütteln. Sie hatte eine schlimme Wunde am Bauch. Dieser Angriff… er hatte ihm gegolten und sie hatte ihn abbekommen. In Gray brannte eine Sicherung durch. Er legte die Blauhaarige auf den Boden und stand auf. Mit einem wütenden Kampfschrei stürzte er sich zunächst auf den Gegner, um den er sich zuerst gekümmert hatte und danach auf den, der Juvia schwer verletzt hatte. Zwar bekam er dabei einiges ab, aber das war ihm egal. Am Ende gewann er und verteidigte danach die verletzte Magierin. Seine Freunde hatten das Geschehen nur im Augenwinkel mitbekommen und liefen nun zu Gray und Juvia, nachdem sie die anderen außer Gefecht gesetzt und gefesselt hatten. Da sie alle keine Ahnung von Heilmagie hatten und auch so nicht wirklich was machen konnten, machten sie sich so schnell wie möglich auf den Weg zurück ins Dorf. Erza kümmerte sich während dessen darum, die gefangenen Banditen abzuliefern und die Belohnung abzuholen. Danach folgte sie ihren Freunden. Bis sie wieder zurück und in der Gilde waren, kam ihnen wie eine Ewigkeit vor. Alle machten sich Sorgen um ihre Freundin… doch Gray konnte nur daran denken, wie sie ihn angeschaut hatte, bevor sie das Bewusstsein verloren hatte. Ihr Blick hatte trotz der Schmerzen einen Hauch von Freude ausgestrahlt. Ja, sie war froh und erleichtert gewesen, weil Gray nichts passiert war. Im Gildengebäude hatten sie Juvia zur Krankenstation gebracht und Mirajane hatte sich um die Verletzte gekümmert. Da sie nicht viel machen konnte, hatten sie dafür gesorgt, dass Porlyuscia zu ihnen kam und versuchte zu helfen. Sie konnte zwar die Wunden heilen und so weit helfen, dass Juvia außer Lebensgefahr war, aber mehr konnte sie nicht tun. Porlyuscia sagte ihnen, dass Juvia ins Koma gefallen war. Wann sie aufwachen würde – wenn sie es überhaupt tat – hing von ihr selbst ab. Sie versprach, alle paar Tage nach der Magierin zu schauen, mehr aber konnte sie auch nicht machen. Damit war sie gegangen und hatte die Gilde mit ihren gemischten Gefühlen zurück gelassen. Gray war zu Juvia ins Krankenzimmer und hatte sich an ihr Bett gesetzt. Er hatte ihre Hand genommen und seinen Tränen freien Lauf gelassen, ohne sich dagegen zu wehren zu versuchen. Das Ganze war nun etwas mehr als zwei Monate her und jeden Tag gab er sich erneut die Schuld daran. Immer wieder sagte er sich, dass das nicht passiert wäre, wenn er besser aufgepasst hätte. Wenn er die Umgebung besser im Blick gehabt hätte. Wenn sie gar nicht erst mit gekommen wäre… Gray saß noch sehr lange bei Juvia, bevor er nach Hause ging. So ging das immer, wenn er bei ihr war: Er blieb bis fast in die Nacht hinein bei der Wassermagierin, bevor er nach Hause ging. Manchmal schlief er sogar ein und war damit die ganze Nacht bei ihr. Wenn er mit seinen Freunden auf einem Auftrag war, fiel es ihm oft schwer, sich zu konzentrieren. Einmal hatte er sich sogar den Arm verstaucht, was zum Glück schnell verheilt war. Seine Freunde und alle anderen aus der Gilde sagten nichts… doch er spürte ihre Sorgen. Er wusste, dass sie sich alle sorgten und nicht weiter wussten. Dass sie helfen wollten, aber keine Ahnung hatten, wie sie das machen konnten. Er beschloss, sich für ein paar Tage abzukapseln und sich zurück zu ziehen. Auch wenn es ihm schwer fiel, aber er musste sich für ein paar Tage von allen fern halten – auch von Juvia. Vielleicht würde es ja besser werden, wenn ein paar Tage für sich alleine war und auf neutralem Boden über alles nachdenken konnte. Vielleicht konnte er ja abschalten, seine innere Ruhe wieder finden. Das letzte Mal, dass er sich so extrem fertig gefühlt hatte, war als sein Vater gestorben war – ein zweites Mal! Doch damals hatte er nicht viel Zeit zum Nachdenken und Trübsal blasen gehabt, sondern musste sich sofort zurück in den Kampf werfen und seinen Freunden helfen. Gray hinterließ bei Mira eine Nachricht, dass er sich für ein paar Tage von allen und allem abkapseln würde und auch ungestört sein wollte. Die Magierin nickte nur und versprach, auf Juvia zu achten. Er bedankte sich und verschwand dann aus dem Gildengebäude. Bei sich zu Hause fand er jedoch nicht sofort Ruhe. Er ging auf und ab, ging durch alle Räume, lief von A nach B und nach C, von da aus zurück nach A und dann zu D und E. Er legte sich hin, versuchte sich abzulenken, in dem er ein Buch nahm und zu lesen anfing – es half nicht wirklich. Gray schrie, tobte, trat gegen seine Möbel, schlug auf den Tisch oder gegen die Wand des Raumes, in dem er sich gerade befand… und schließlich weinte er sogar. Der Dunkelhaarige weinte sich schon fast die Seele aus dem Leib. Verzweiflung, Angst, Hoffnung, Wut auf sich selbst… alles in ihm tobte wie ein Sturm. Ein Sturm, den er nicht aufzuhalten erhoffte. Immer wieder sagte er sich, dass es ihr gut ginge, wenn sie nicht dabei gewesen wäre… wenn er mehr aufgepasst hätte. Wenn er nicht unachtsam gewesen wäre, dann würde es ihr noch gut gehen. Er bekam ihren Blick, bevor sie bewusstlos geworden ist, einfach nicht aus dem Kopf. Er konnte ihre Worte nicht vergessen. Verdammt, warum war sie nur so dumm gewesen, und hatte sich zwischen den Angriff und ihn geworfen?! Ihr hätte doch klar sein müssen, dass es viel zu gefährlich war! Dann kam sie auch noch mit der Antwort, dass sie froh war, dass es ihm gut ginge. Dass sie nicht wollte, dass ihm was passierte. Wie oft hatte sie ihm schon gesagt, dass sie ihn liebte? – nya, wenn auch nie direkt. Wie oft hatte sie sich gefreut, ihn zu sehen und es auch direkt gezeigt? Oft, sehr oft. Immer war sie da, wenn er sie brauchte. So oft hatte er ihr gesagt, dass sie nerven würde… Nun war es still um ihn herum und sie fehlte. Ihm fehlte, dass sie ihn immer so stürmisch begrüßte, dass sie Lucy als Liebesrivalin bezeichnete. Dass sie ihn umarmte und rot wurde, wenn er sie auch nur leicht anlächelte. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Es waren schon ein paar Tage her, dass er sich zurück gezogen hatte. Zu seiner Überraschung hatte niemand ihn genervt – nicht einmal Natsu. Aber vielleicht war das auch Erza zu verdanken. Schließlich kannte er Natsu sehr gut und wusste, dass dieser dabei nicht still und ruhig sitzen bleiben konnte. Sie hatte ihm sicher klar gemacht, dass es WIRKLICH besser war, Gray in Ruhe zu lassen. Es war mitten in der Nacht, als Gray ins Gildengebäude ging und sofort zum Krankenzimmer. Er setzte sich an das Bett der Wassermagierin, nahm ihre Hand. „Juvia… es tut mir leid. Wegen mir liegst du nun hier. Wegen mir wachst du schon so lange nicht mehr auf.“ Er holte zitternd Luft. „Es ist still ohne dich, du fehlst. Mir fehlt dass du mich nervst, dass du dauernd Lucy komisch anmachst wegen mir. Mir fehlt es, dass du so ehrlich zu mir bist. Bitte komm wieder zurück, wach auf. Wir brauchen dich… ich brauche dich…“ Er machte eine Pause, holte wieder Luft. „Juvia… ich… ich liebe dich… Tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe, um das zu merken. Nun scheint es zu spät zu sein, du scheinst mich zu verlassen.“ Er legte den Kopf auf seinen rechten Arm, welchen er auf das Bett gelegt hatte, weinte still Tränen. Er hasste sich einmal mehr dafür, dass er das nicht schon eher erkannt hatte. Dass ihr erst was passieren musste, damit er es endlich kapierte! „Sag das noch mal, bitte… Sag Juvia noch einmal, dass du sie liebst. Sie mag es noch mal von Gray-sama hören.“ Er hob den Kopf, starrte die Magierin nur schweigend an. Er konnte es nicht fassen. Noch immer liefen Tränen über sein Gesicht. „Ich… ich liebe dich, Juvia.“ Er beugte sich zu ihr nach unten, küsste sie. Er war glücklich. Juvia war wieder bei ihm und endlich hatte er sein Glück gefunden! Kapitel 2: Fight for your Dreams -------------------------------- Obwohl es bei Fairy Tail immer laut zu ging und sich die Mitglieder dieser Gilde oft untereinander stritten und prügelten, so hatten sie alle eines gemeinsam: Sie waren eine Familie! Egal was auch zwischen ihnen war, brauchte jemand von ihnen Hilfe, so war jeder Streit und alle Wut vergessen. In den letzten Jahren waren auch weitere Mitglieder hinzugekommen. Andere Gilden, die zuvor Feinde waren und Fairy Tail auslöschen wollten, waren nun Freunde. Eine dieser Gilden ist „Sabertooth“. Durch die großen Magischen Spiele, bei welchen Fairy Tail gewann, und den darauffolgenden Kämpfen gegen die Drachen und den Rouge aus der Zukunft, wurden sie Freunde… „Oooohhh, Shiku-chaaan…“ Das blondhaarige, gerufene Mädchen dropte hinter ihrem Buch. Diese Tonlage, mit der sie gerufen wurde, gefiel ihr nicht. Nur wenige Sekunden später saß ein schwarzhaariges Mädchen neben ihr. „Na, was machst du gerade?“, fragte Rena sie. „Offensichtlich lesen, wenn man dieses Buch beachtet.“ „Wie lange noch?“ „Wie ich halt Lust habe. Ist was los?“ „Och, ich möchte nur wissen, wann du dich wieder mit Sting triffst.“ Rena fing an zu grinsen. „Gar nicht, das war ein einmaliges Treffen. Außerdem hat er als Master von Sabertooth genug zu tun.“ „Ach was, als ob… Du stehst auf ihn und er auf dich. Außerdem kann es bei schon insgesamt fünf Treffen nichts einmaliges mehr sein. Also, wann triffst du dich wieder mit ihm?“ Shiku wurde leicht rot im Gesicht. Sie sah wieder ins Buch und hoffte, dass Rena das Thema lassen würde, wenn sie nichts mehr zu sagte. Doch sie hätte es besser wissen müssen. Rena fing an zu summen und leise dabei in einem singenden Ton etwas zu sagen. Shiku versuchte es zu ignorieren, doch sie konnte deutlich hören, was ihre beste Freundin von sich gab. „Shiku und Sting, Shiku und Sting, Shiku und Sting~~~“ Zu ihrem Glück wurde der Singsang dadurch unterbrochen, weil Laxus und sein Team Raijinshu von einer Mission zurück kamen. „Na, ärgerst du dein Blondchen wieder?“ „Bro, hey du bist wieder zurück. Ja, ich zieh sie wieder ein bisschen wegen Sting auf.“ „Viel Spaß noch dabei“, meinte Laxus und ging mit seinem Team weiter zur Bar. „Danke, werde ich haben.“ Damit fing Rena an, ihre Freundin weiter zu ärgern. Rena war fast die Einzige aus der Gilde, die sich wirklich gut mit Laxus verstand. Das merkte man schon daran, dass sie ihn >Bro< nennen konnte ohne dass er sauer oder genervt war. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Grays kleine Schwester und Laxus die gleiche Magie benutzten: Blitze! „Rena, halt die Klappe. Wir sind nur gute Freunde.“ „Nur gute Freunde also, ja? Und was war mit dem Kuss neulich bei eurem >einmaligen< Treffen?“ „Er hat mir einfach einen Kuss auf die Wange gegeben zum Abschied.“ „Jaja, einfach nur so, ist klar. So wie du danach am strahlen warst.“ Shiku wurde noch eine Spur röter im Gesicht. Doch noch bevor sie was sagen konnte, gab jemand seinen Senf dazu. „Jetzt lass das Blondchen in Ruhe. Halt einfach die Klappe, du nervst!“ „Schnauze, Metallfresse! Dich hat keiner nach deiner Meinung gefragt!“ Damit galt Renas Aufmerksamkeit nun nicht mehr Shiku, sondern Gajeel. Seufzend ließ die Blondhaarige den Kopf hängen. Immer mussten die Beiden streiten. Sie ließ ihr Buch aufgeschlagen auf dem Tisch liegen und stützte ihren Kopf auf der Hand ab. Nach kurzem Überlegen beschloss Shiku, auf eine Mission zu gehen. Also stand sie auf und ging zu der Wand mit den Aufträgen, überlegte welchen Auftrag sie nehmen könnte. Sie Blondhaarige entschied sich für eine der leichteren und ging mit dem Zettel zu Mira, um sich dies bestätigen zu lassen. Dann machte sie sich auf den Weg. Sie musste nur etwas wieder finden. Jedoch war ihr bewusst, dass das sicher nicht so leicht werden würde wie gedacht. Viele Dinge waren schließlich oftmals schwieriger als es zuerst den Anschein machte. Zu Shikuras Überraschung war der Auftrag so leicht, wie er geklungen hatte. Nach knappen zwei Stunden hatte sie den gewünschten Gegenstand – eine alte Goldkette mit einem Ring dran – gefunden. Da sie noch nicht zurück wollte – was zum Großteil an Rena lag – ging sie einfach durch die Stadt. Magnologia war wie immer voller Menschen. Kinder spielten und lachten. Es wurde eingekauft und geredet. Vor einem Schaufenster blieb die Blondhaarige stehen. //Ob ihm solche Figuren auch gefallen?// Sie wurde leicht rot im Gesicht, schüttelte den Kopf. Sie würde einfach nur einem guten Freund etwas kaufen. Sie überlegte noch, was genau sie kaufen sollte, als plötzlich jemand seine Hand auf ihre Schulter legte. „Hey.“ Sie drehte sich um. „Hey… Sting, was führt dich denn hier hin?“ „Wir haben einen Auftrag erledigt“, antwortete der hellbraune Exceed an der Stelle des Blondhaarigen. „Lector… und auch Rogue und Frosch. Scheint ein etwas größerer Auftrag gewesen zu sein, wenn ihr zu viert los seid.“ „Er wurde als schwieriger eingestuft, als er eigentlich war“, erklärte Rogue. Sting sah in das Schaufenster hinter Shiku und musste grinsen. Er wusste, wie gern sie Figuren von Drachen und Wölfen sammelte. Scheinbar hatte sie was Neues für sich entdeckt. Shikura folgte seinem Blick, wurde leicht rot. Sie hatte sein Grinsen bemerkt, als er den Inhalt des Schaufensters gesehen hatte. „Sollen wir alle zusammen noch ein Eis essen?“, fragte Sting nun einfach in die Runde. „Ja, klingt gut“, antwortete Rogue und Shiku nickte zustimmend. Auch Lector meinte, dass es eine gute Idee war. „Fro denkt das auch“, gab der grüne Exceed in seinem rosa Froschkostüm lächelnd zurück. Gemeinsam machten sie sich also auf den Weg zur Eisdiele, wo sie sich draußen unter einen Schirm setzten. Ohne groß in die Liste zu schauen, wusste jeder was er wollte. Schnell kam jemand und nahm die Bestellung der Magier auf. Genauso schnell wurde die Bestellung auch gebracht. Shiku aß eher schweigend ihr Eis und hörte den anderen nur zu. Ab und an sagte sie etwas oder antwortete auf eine Frage. Aber ansonsten war sie still. Nachdem Lector und Frosch ihr Eis leer hatten, kuschelten sie sich auf Shikuras Schoß und ließen sich von ihr kraulen. Da diese ihr Eis auch schon aufgegessen hatte, ging das auch problemlos. Sting und Rogue lächelten leicht bei dem Anblick. Sie freuten sich, dass ihre Exceeds die Blondhaarige so mochten und ihr genau so vertrauten wie ihren Partnern selbst. Außerdem merkte man, wie gern Shiku die beiden und auch die Exceeds der anderen Dragonslayer hatte. Während Shiku also mit den beiden kuschelte, merkte sie nicht wie Sting sie ansah. Dieser wiederum merkte nicht, mit was für einem Blick sein bester Freund ihn ansah. Rogue hatte diesen Blick schon oft gesehen, wenn Sting an die Blondhaarige dachte oder sie, so wie jetzt, sehen konnte. Es war dieses Lächeln, was man nur drauf hatte, wenn man bei der Person war, die einem wirklich wichtig war. Ihm war es zwar noch nie so gegangen, aber dennoch wusste er, was dieser Blick bedeutete. Als Sting den Blick seines besten Freundes bemerkte, sah er ihn fragend und verwirrt an. Dieser jedoch grinste nur leicht und aß den Rest von seinem Eis auf. Sting tat es ihm gleich und aß auch auf. Nachdem auch die beiden fertig waren, bezahlten sie, wobei Sting einfach das Eis von Shiku mit übernahm, und machten sich auf den Weg zur Gilde von Fairy Tail. „Du hättest echt nicht für mich mit zahlen müssen.“ „Wollte ich aber.“ „Das nächste Mal geht die Rechnung auf mich.“ „Ist ok“, gab er leicht grinsend von sich. Er wusste, dass auch die nächste Rechnung auf seine Kappe gehen würde. Er hatte kein Problem damit, das Essen oder das Eis für sie zu bezahlen. Außerdem hatte er immer den Vorteil, dass sie nach dem Essen immer so mit Lector beschäftigt war, dass sie das mit der Rechnung immer zu spät mitbekam. Dafür gab sie ihm seinen Partner oft erst wieder, wenn sie sich wirklich verabschieden mussten, aber dieses Opfer ging er gerne ein. Lector machte es auch nichts aus, von Shiku getragen und gekuschelt zu werden. Ganz im Gegensatz zu Pantherlily, der zwar schon mal gern auf dem Arm von Levy war, aber nicht so gerne gekuschelt wurde. An der Gilde angekommen, mussten sie sich nun verabschieden. „Der Tag hat Spaß gemacht.“ „Ja, stimmt…“ Die Tatsache, dass sie nur zusammen Eis gegessen und sonst nichts gemacht hatten, verkniff sich die Blondhaarige mal anzumerken. „Fro findet das auch.“ Lächelnd nahm sie noch mal Frosch und Lector in den Arm. Rogue ging mit Frosch auf der Schulter schon mal vor. „In einer Woche um 17 Uhr auf dem Marktplatz?“ „Ja gerne… Hast du schon was Bestimmtes im Sinn?“ „Eher weniger. Lass uns spontan entscheiden, was wir machen.“ Lächelnd nickte die Fairy Tail Magierin. Sting beugte sich vor und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor auch er mit Lector auf der Schulter seinem besten Freund und dessen Partner folgte. Shiku war leicht rot um die Nase geworden bei dem Kuss, lächelte aber trotzdem freudig vor sich hin. Sie konnte jetzt schon nicht abwarten, dass die Woche verging. Sie drehte sich um und betrat das Gildengebäude… nur um wie angewurzelt stehen zu bleiben! Hier herrschte ein einziges Chaos. Sie war doch nur wenige Stunden weggewesen. Wie hatten die anderen nur so ein Chaos und Durcheinander anrichten können? //Ich vergas, es ist Fairy Tail.// Shikura versuchte also, ohne getroffen zu werden, an die Bar zu kommen und sich an diese zu setzen. Lily saß auf der Theke und aß eine Kiwi. Happy saß neben ihm und war auf seinen Fisch konzentriert. Charle schüttelte verständnislos den Kopf. Nur wenige menschliche Mitglieder hielten sich aus dieser Klopperei raus. Dazu gehörten Wendy, Mira, Kitana und Lucy. Laxus und sein Team saßen ein Stockwerk weiter oben und sahen von da aus zu. „Das geht schon seit etwas über einer Stunde so“, erklärte Mira auf die unausgesprochene Frage. Shiku nickte nur. Das konnte ja was werden. Aber immerhin war Rena ganz weg oder an der Klopperei beteiligt. So hatte sie noch eine Weile Ruhe vor ihrer besten Freundin. ~*~Eine Woche später~*~ Die Woche ging dann doch schneller um, als sie gedacht hätte. Auch wenn Rena mittlerweile was von dem neu anstehenden Treffen mitbekommen und sie deswegen wieder aufgezogen hatte, so hatte sie sich davon nicht ärgern lassen. Shikura hatte sich auch dafür entschieden, Sting eine der Drachenfiguren zu holen, die sie gesehen hatte. Sie hatte sich für eine kleine entschieden. Schließlich wusste sie ja auch nicht, in wie fern er überhaupt für so was Platz hatte. Es war eine rubinrote Kugel auf einem Art Altar, auf welcher ein Drache saß – den Schwanz um den Altar gewickelt und den Kopf stolz erhoben. Seine Schwingen lagen an dem Körper des Drachen. Ja, sie war sich sicher, dass er sich darüber freuen würde. Zu Hause hatte sie diesen Drachen gut verpackt, damit er nicht kaputt gehen konnte. Gerade die kleinen und dünnsten Stellen gingen gerne mal schneller kaputt. Den gut geschützt verpackten Drachen stellte sie noch in eine Tüte. Anschließend machte sie sich auf den Weg zum Treffpunkt, an welchem sie ein paar Minuten vor 17 Uhr angekommen war. Als sie ein wenig später Schritte hörte, dachte sie, dass es Sting wäre. Doch als sie den Blick hob, sah sie Rena auf sich zukommen. „Na, mal wieder ein >einmaliges< Treffen? Du siehst gut aus, Sting wird halb sabbern, wenn er dich sieht.“ Shiku wurde rot. „Hoffentlich nicht… Außerdem ist es ein einfaches Treffen.“ „Ach, hör doch auf mit dem Mist. Du hast ihm ja sogar was gekauft.“ „Ich habe einem guten Freund einfach was gekauft. Rena, nun lass das endlich sein. Wir sind nur gute Freunde.“ „Jaja, schon klar… Also dann, viel Spaß.“ Zwinkernd machte sich Rena auf den Weg nach Hause. //Doofe Kuh…//, kommentierte die Blondhaarige in Gedanken und atmete tief durch. Wenig später kam auch schon Sting zu ihr. Sie lächelte ihn an. „Hey.“ „Hi. Hör mal, Shiku… Sorry, aber das wird heute doch nichts. Es sind ein paar Sachen dazwischen gekommen. Eigentlich hab ich auch nicht die Zeit, dir das persönlich zu sagen. Aber dich einfach hier stehen und warten lassen fand ich dann doch nicht fair. Also dann, bis die Tage.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte er sich um und wollte den Weg zurück gehen, den er eben gekommen war. „Warte…“ „Was denn? Ist es wichtig? Ich hab es wirklich sehr eilig!“ „Ähm… nein, schon ok. Bis die Tage.“ Sting nickte und machte sich nun wieder auf den Weg. Shiku ballte die Faust um den Griff der Tüte, presste die Lippen fest aufeinander. Sie wollte nun nicht weinen, das war nicht nötig. Sie waren gute Freunde und wenn er nun mal doch keine Zeit hatte – immerhin war er ein Gildenmaster – dann war das nun mal so. Da gab es keinen Grund zum Weinen. Aber ihr tat es im Herzen weh, dass sie nun doch nicht den Abend mit ihm hatte verbringen können. Auch fand sie es schade, dass sie ihm nun nicht das Geschenk überreichen konnte. Viel schlimmer war aber die Tatsache, dass sie aus seiner Stimme raus hören konnte, dass er sauer und irgendwie auch enttäuscht und traurig war. Was war nur plötzlich los mit ihm? Die Blondhaarige machte sie nun auch auf den Weg nach Hause. Dort stellte sie die Tüte auf den Schreibtisch und zog sich um. Sie legte sich ins Bett und sah noch ein wenig Fern, bis sie dann irgendwann eingeschlafen war. Ihr waren auch ein paar Tränen gekommen. Den ganzen Tag über saß sie gedankenverloren am Tisch. Sie hatte zwar ein Buch vor sich liegen, aber wirklich lesen tat sie nicht. Sie konnte sich nicht konzentrieren. Immer wieder musste sie an gestern Abend denken. Plötzlich wurde sie stürmisch von hinten umarmt. „Naaaaa… Wie ist es gestern gelaufen? Was habt ihr so gemacht?“ „Nichts… er hat sich um Gildenangelegenheiten gekümmert und ich habe zu Hause Filme geschaut.“ „Hä?“ „Kurz nachdem du weg bist, ist er am Treffpunkt aufgetaucht. Er musste absagen, weil einige Sachen dazwischen gekommen waren.“ „Was für ein Idiot! Das kann man doch verschieben.“ „Rena, lass gut sein. Er ist der Master einer Gilde und muss sich nun mal um bestimmte Dinge sofort kümmern. Da kann er nichts verschieben.“ Shikura klappte ihr Buch zu und stand auf. „Ich muss noch was einkaufen. Bis später.“ „Ok… bis später.“ Verena sah ihrer besten Freundin hinterher. Da stimmte was nicht. Wenn es wirklich so dringend war, was dazwischen gekommen war, dann hatte man doch keine Zeit, um persönlich abzusagen. Natürlich war sie erleichtert, dass er sie nicht einfach hatte stehen lassen, sondern es ihr persönlich gesagt hatte. Dennoch… da steckte mehr dahinter. Seufzend ging Shikura durch die Straßen und überlegte, was sie überhaupt brauchte. Da hatte sie gesagt, sie müsse noch einkaufen und wusste nicht mal, was sie alles brauchte. Also musste sie doch erst nach Hause gehen und schauen, was ihr fehlte. Bevor sie wieder etwas einkaufte, wo von sie noch genug im Vorrat hatte. Ihre Einkaufsliste war schnell geschrieben und entsprechend schnell hatte sie die wenigen Sachen, die sie brauchte, auch eingekauft. Wieder zu Hause räumte sie alles weg und überlegte, was sie nun machen konnte. Sie beschloss, einfach mal wieder richtig aufzuräumen und sauber zu machen. Das hatte Shiku schon länger nicht mehr gemacht. Sie fing in der Küche an und machte dann im Wohnzimmer weiter. Danach kam das Badezimmer und zum Schluss ihr Schlafzimmer. Sie beschloss, sich eine Kleinigkeit zu Essen zu machen, da es nun auch schon recht spät war. Es war nichts besonderes, einfach nur Spagetti mit selbstgemachten Hawaiischnitzeln, aber es war lecker. Damit es nicht zu still war, machte sie sich neue Musik zum kochen und essen an. Zwar hatte sie beim Aufräumen und Putzen auch Musik angehabt, aber die war zu Ende gewesen, noch bevor sie ganz fertig gewesen war Shiku spülte ihren Teller und das Besteck nach dem Essen nur grob ab, füllte das übrig gebliebene in zwei Schalen und stellte diese in den Kühlschrank. Den Topf von den Nudeln spülte sie auch nur grob aus, um dann alles in die Spülmaschine zu stellen. Sie kuschelte sich in einer Decke in der Ecke ihres Sofas ein und las ihr Buch weiter. Sie wollte noch nicht ins Bett, wollte ihre Gedanken noch so lange wie möglich von dem ablenken, was gestern Abend gewesen war. Irgendwann war sie auf ihrem Sofa eingeschlafen. ~*~Zwei Wochen später~*~ Mit verschränkten Armen saß Rena am Stammtisch von ihrem Bruder und seinem Team und war in Gedanken. Sie hatte Shikura schon seit drei Tagen nicht mehr gesehen oder gehört. Auch bei ihr zu Hause hatte Rena sie nicht angetroffen. Sie musste leicht grinsen, als sie daran dachte, dass Shikura vielleicht seit drei Tagen bei Sting sein könnte. Das würde auch erklären, warum Verena sie schon seit dieser Zeit nicht mehr gesehen hatte. „Warum grinst du?“, fragte Gray und sah sie dabei schief an. „Och, nichts…“ „Was führst du im Schilde?“ „Nichts! Ehrlich. Ich glaube einfach nur, dass sich Shiku-chan schon seit drei Tagen bei Sting eingenistet hat.“ Gray sagte nichts weiter dazu. Es gab Themen, da war es besser, wenn man schnell aufhörte, darauf weiter einzugehen – gerade wenn seine Schwester die Person war, die voll überzeugt war von bestimmten Dingen. Plötzlich kam Mirajane eilig die Treppe vom oberen Stockwerk, wo die Speziellen Aufträge waren, runter gerannt. „Master… einer der Aufträge von oben ist weg. Er wurde bei mir aber nicht abgegeben dass man ihn machen will.“ „Was? Welcher ist es?“ „Man muss eine kleine, dunkle Gilde zerschlagen. Diese praktiziert auch mit speziellen Ritualen, die schon sehr lange verboten sind. Ich weiß, dass ich ihn vor drei Tagen noch da hängen gesehen hab. Es wird speziell verlangt, dass es mindestens zwei Magier sein sollen, die den Auftrag annehmen.“ Erschrocken sah Verena ihren Bruder an, als sie das hörte. „Scheiße!“ Gray hatte den gleichen Gedanken wie sie. „Was, wenn Shikura den Auftrag genommen hat? Auch wenn ich mir nur schwer vorstellen kann, dass sie sich gegen Regeln der Gilde stellen würde.“ Ohne ihm zu antworten sprang Rena auf und rannte aus dem Gebäude und ohne Umwege zu Shikura nach Hause. Da sie auf klingeln, klopfen und rufen nicht reagierte, verschaffte sie sich auf ihre Art Zutritt zu dem Haus ihrer besten Freundin. Sie sah über all nach, fand die Blondhaarige jedoch nicht. In ihrem Zimmer aber fand sie die Tüte mit der Figur, welche sie für Sting gekauft hatte. //Nicht mal die Figur hat sie ihm gegeben.// Sie wollte schon wieder gehen, als sie auf dem Schreibtisch noch einen Brief fand. Auch wenn es unhöflich war, die Briefe und Tagebücher anderer Personen zu lesen, nahm sie dennoch den Brief und las ihn sich durch. Er war ohne einen Empfänger geschrieben. Also hatte sie sich wohl einfach was von der Seele schreiben wollen. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Schon seit fast zwei Wochen habe ich ihn nicht gesehen oder gesprochen. Ich weiß nicht, was mit ihm los ist. Unser Treffen von neulich haben wir noch immer nicht nachgeholt. Er muss wohl sehr viel zu tun haben. Aber da scheint noch was anderes zu sein. Er wirkte traurig und verletzt, als er mir gesagt hat, dass wir unser Treffen verschieben müssen. Er ist mir doch so wichtig, ich würde ihm gerne helfen. Ich habe mir eine der Missionen genommen, die eigentlich nur für die besonders starken Magier der Gilde gedacht sind – wie für Laxus oder Gildartz. Ich weiß auch genau, dass ich das nicht darf und damit gegen eine der wichtigsten Regeln verstoße. Aber vielleicht hilft es mir, wieder klar zu denken, wenn ich für eine lange Zeit auf einem Auftrag bin, der viel Zeit und Konzentration fordert. Scheiße, scheiße, scheiße!!! Shikura hatte noch das Datum unter den Brief gesetzt. Sie hatte ihn vor drei Tagen geschrieben. Sie muss also nachts in die Gilde gegangen sein, um sich den Auftrag holen zu können. //Ich muss zu Sting!// Sie ließ den Brief fallen und rannte aus Shikuras Haus, direkt in die Richtung der Sabertooth-Gilde. Sting muss der Schlüssel zu Shikuras Verhalten sein. Etwas muss vorgefallen sein an dem Abend vor zwei Wochen, was Shiku verschwiegen hatte. Als sie endlich bei Sabertooth angekommen war, brannten ihr zwar ein wenig die Lungen, aber das war egal. Den Magier, der gerade raus kam, schubste sie im Vorbeilaufen zur Seite und rannte direkt in den großen Saal, wo sie Sting vorfand. Er saß auf dem thronähnlichen Stuhl und schien gelangweilt und genervt. „Eucliffe! Beweg deinen Arsch und komm mit!“ „Was willst du eigentlich?“ „Ich brauche deine Hilfe, es geht um Shiku. Ich glaube, dass sie in großen Schwierigkeiten steckt und dass es mit eurem abgesagten Treffen vor zwei Wochen zu tun hat. Sie ist total deprimiert und niedergeschlagen deswegen.“ „Warum? Wir sind doch nur Freunde.“ Verena sah ihn blinzelnd an. „Oh… das ist es gewesen. Du hast gehört, was sie zu mir gesagt hat.“ „Dragonslayer haben besonders gute Ohren, weißt du doch. Ich war schon fast da, als ich euch hörte.“ „Du hast das falsch verstanden. Das hat Shiku nur gesagt, damit ich aufhöre, ihr auf den Sack zu gehen. Ich finde, ihr passt super gut zusammen, aber sie sträubt sich dagegen, es sich selbst einzugestehen.“ Noch bevor Sting etwas erwidern konnte, erklärte ihm die Schwarzhaarige, was genau los war und warum es ihr so wichtig war, dass Sting mitkam. Sting wich fast alle Farbe aus dem Gesicht. Dieser Auftrag hing auch schon seit Monaten bei Sabertooth am Auftragbrett. Er sprang auf und lief an Rena vorbei. Diese stand noch kurz wie versteinert da, dann rannte sie ihm hinterher. Im Flur trafen sie auf Rogue, auf dessen Schultern Frosch und Lector saßen. Dieser folgte ohne zu fragen den beiden. Er würde sicher gleich noch mehr Informationen bekommen. Da er und Sting sich schon sehr lange kannten, wusste er, dass der Blondhaarige nicht einfach so wie von der Tarantel gestochen los rennen würde. Am Ausgang jedoch stieß Sting mit Yukino zusammen. „Tut mir leid.“ Er half ihr hoch. „Ich übertrage dir die Leitung der Gilde, bis wir zurück sind. Rufus soll dich dabei etwas unterstützen.“ Sie konnte nur irritiert nicken, da Sting auch schon wieder los rannte – Rena und Rogue hinterher. Bei der Fairy Tail Gilde angekommen, stoppte Sting erst, als er drinnen war. „Wo ist der Rettungstrupp?!“ Rena sank auf die Knie und klang als wenn sie schweres Asthma hätte. Rogue, der sich auf deine Beine stützte, klang nicht ganz so schlimm, hatte trotzdem etwas Schwierigkeiten mit dem Atmen. Wie konnte Sting nach so einem Spurt klingen, als wenn er einen Spaziergang gemacht hätte? Er klang, als wenn er nur 5 Minuten Pause bräuchte und sofort den nächsten Marathon starten könnte. „Hier sind wir.“ Sting drehte sich um und blickte zu Natsu und dem Team. Es bestand noch aus Lucy, Gray, Erza, Juvia, Wendy und Gajeel. Natürlich waren auch die drei Exceeds Happy, Charle und Pantherlily dabei. Sting war glatt an dem Team vorbei gelaufen. „Lasst uns am besten sofort aufbrechen. Oder braucht ihr noch eine Pause?“ „Eine neue Lunge“, gab Rena nach Luft japsend von sich. Droppend beschlossen sie, noch ein paar Minuten zu warten, bis sich Rena wieder erholt hatte. Rogue hatte sich schnell wieder beruhigt, Rena allerdings brauchte fast 10 Minuten dafür. Aber sie war schließlich den Weg hin und zurück gerannt – und bei dem Rückweg hatte sie auch noch Stings Tempo mithalten müssen. Danach allerdings machten sie sich sofort auf den Weg, Shiku zu retten. „Warum ist Gajeel eigentlich dabei? Du ärgerst sie doch immer nur.“ „Wir waren mal in der gleichen Gilde. Ich lass doch die Kleine nicht allein.“ „Ihr wart… beide bei Phantom?“ „Wusstest du das nicht?“ Er sah ihn leicht grinsend an. „Redet ihr eigentlich auch oder knutscht ihr nur rum?“ Sting wurde rot – aus Wut und Verlegenheit gleichzeitig. „Wir sind nicht zusammen, wir knutschen nicht rum!“ „Nicht? Dann muss der Knutschfleck vor einigen Wochen wohl von jemand anderem gewesen sein.“ Sting wollte sich auf den schwarzhaarigen Dragonslayer stürzen, wurde aber von seinem besten Freund aufgehalten. Er wusste genau, dass Gajeel das nun nur gesagt hatte, um ihn zu ärgern und ein wenig auf die Palme zu bringen. Dennoch gefiel ihm der Gedanke nicht, dass jemand Shikura so berührte. Da der Tag schon vorangeschritten war, noch bevor sie das Fehlen des Auftrags bemerkt hatten, würden sie erst am nächsten Tag ankommen. Das gefiel ihnen zwar nicht so richtig, aber ändern konnten sie es nun auch nicht. Als die Nacht sehr weit angebrochen war, machten sie Rast um sich auszuruhen. Sting war der Einzige, der nicht wirklich schlafen konnte. Schweigend sah er in das Feuer, welches sie dank Natsu schnell gehabt hatten. Plötzlich setzte sich jemand zu ihm. „Du solltest wenigstens versuchen zu schlafen.“ „Es ist meine Schuld, dass sie sich so einen Mist überlegt hat. Ich hätte direkt was sagen sollen.“ „Weißt du was, darüber solltest du dir Gedanken machen, wenn Shiku-chan wieder bei uns ist. Sie hat dir im Übrigen auch ein Geschenk gekauft. Es steht auf ihrem Schreibtisch.“ Nun sah der Master von Sabertooth die beste Freundin von Shiku an. „Schau nicht so blöd. Sie wollte dir einfach mal was schenken. Lass ihr das, wenn du schon immer das Essen und das Eis zahlst.“ Leicht lächelnd blickte er wieder ins Feuer. Es freute ihn, dass er Shiku so viel bedeutete und sie ihm sogar extra was gekauft hatte. Vermutlich hatte sie tagelang überlegt, was genau sie ihm schenken könnte. „Gute Nacht“, meinte Rena und legte sich wieder in ihren Schlafsack. „Gute Nacht.“ Auch Sting legte sich wenig später hin und konnte nun einschlafen. Am nächsten Morgen machten sie sich schweigend weiter auf den Weg. Sie wussten, dass sie bald an der dunklen Gilde ankommen würden. Mira hatte von jedem Auftrag immer eine Kopie und hatte ihnen genau sagen können, wo sie hin mussten. Ungefähr zwei Stunden später waren sie dann auch angekommen. Sie versteckten sich in den Büschen vor der Gilde und überlegten, was genau sie nun machen sollten. „Ablenkungsmanöver. Ein Team stellt sich ihnen frontal und das andere geht rein, sobald die Luft rein ist.“ Alle nickten zustimmend auf Erzas Satz hin. „Team 1 besteht aus Gray, Natsu, Lucy und mir. Team 2 aus Sting, Rogue, Juvia und Gajeel. Rena, Wendy und die Exceeds bleiben hier und fungieren als Notfallteam.“ Wieder nickten alle zustimmend. „Also los!“ Team eins machte sich direkt auf den Weg zum Eingang der Gilde. Schnell wurden sie bemerkt und angegriffen. Jedoch hatten sie nicht so viele Chancen zu gewinnen, wie sie dachten. Auch wenn sich ihnen nur vier Magier in den Weg stellten, so waren diese doch stärker als die Magier der dunklen Gilde gedacht hatten. Als sich Team zwei ganz sicher war, dass sie unbemerkt in die Gilde konnten, machten sie sich auf den Weg. Die Gänge waren so gut wie leer. Alles war still und wirkte so unwirklich. Zielstrebig folgte Sting dem Geruch der Blondhaarigen. Sie hatte diesen unverkennbaren Geruch nach Blumen und Sommer. Ihm wurde schlecht, als ihm bewusst wurde, welcher Geruch sich in diesen mischte. Manchmal verfluchte er seine Nase dafür, dass sie so viel besser war als die Nasen einfacher Magier oder Menschen. „Sting, lauf nicht so weit vor“, meinte Rogue in normaler Lautstärke, doch konnte er ihn dank seines geschärften Gehörs gut verstehen. Er zwang sich, langsamer zu laufen. Gemeinsam gingen sie immer weiter in das Gebäude hinein. Doch dann ging es erst mal nicht weiter, da sie sich selbst durch ein paar dunkle Magier kämpfen mussten. Das ging nicht ganz so schnell, wie sie hofften, aber nach einiger Zeit konnten sie endlich weiter laufen. Als sie das nächste Mal angegriffen wurden, waren es nicht nur die Mitglieder der Gilde, sondern auch der Master von dieser. Zu ihrem Glück trafen mitten im Kampf ihre Freunde dazu und konnten ihnen helfen. Sie hielten ihnen den Rücken frei, damit sie endlich zu Shikura gelangen konnten. Sie fanden eine Tür, die zum Keller führte und liefen die Treppe hinunter. Das Kellergewölbe war relativ groß. Allerdings war es nur schlecht ausgebaut und nur notbedürftig beleuchtet. Hier und da waren Zellen. In einer von denen musste auch Shiku sein. Sting folgte immer weiter dem Geruch und als er endlich stehen blieb, sah er schon fast geschockt in die Zelle hinein. Shiku saß auf dem Boden, die Arme nach oben hin gefesselt. Es waren Eisenschellen an einer Eisenkette. Sie hatte Wunden am ganzen Körper, ihre Kleidung war hier und da zerrissen. Ihr Atem schien nur flach zu gehen. Der Lichtdragonslayer riss die Eisentür auf und diese dabei sogar aus ihren Angeln. Schnell war er bei Shiku und versuchte, die Eisenschellen zu öffnen, leider klappte es nicht. „Redfox, beweg dich und mach mal! Du bist hier der Metalldragonslayer!“ „Das geht auch freundlicher, Eucliffe!“ Gajeel betrat ebenfalls die Zelle. Er packte die Eisenketten oberhalb von Shikuras Handgelenken und biss sie durch. Vorsichtig ließ er ihre Arme sinken, sodass ihre Hände nun in ihrem Schoß lagen. Sting hatte sich schon zu ihr runter gekniet, als Gajeel zu ihnen gekommen war. Der Schwarzhaarige kniete sich zu ihnen und biss auch die Schellen auf. Ihre Handgelenke waren aufgescheuert und mit blauen Flecken versehen. Sie muss aus Reflex versucht haben, sie los zu werden. „Juvia, kannst du sie ein wenig kühlen?“ Die Wassermagierin nickte und kam zu ihnen. Sie ließ eine Wasserkugel um die Handgelenke erscheinen und konnte diese so ein wenig abkühlen. „Wir sollten schauen, dass wir hier raus kommen und zu unseren Freunden“, meinte Rogue, der noch im Gang stand und diesen im Auge behielt. Er konnte nichts mehr von oben hören, was vielleicht auch daran lag, dass sie zu weit vom Kampfgeschehen entfernt waren. Sie alle nickten und standen auf, wobei Sting die Blondhaarige dabei auf den Arm nahm. Den einen Arm unter ihrem Rücken und den anderen unter ihren Kniekehlen. Ihr Kopf lehnte an seiner Schulter. Schnell, aber so vorsichtig wie möglich wegen Shiku, liefen sie den Gang entlang zurück zum Ausgang und nach oben. Noch immer war nichts zu hören und als sie draußen ankamen, wussten sie auch genau warum. Die anderen hatten die bewusstlosen Magier der dunklen Gilde gefesselt. Mittlerweile waren auch Rena, Wendy und die Exceeds aus dem Versteck gekommen. Sofort half Wendy mit ihrer Magie, damit Shikura etwas mehr Kraft hatte. Danach beeilten sie sich, etwas weiter von der Gilde weg zu kommen und sich auszuruhen. Sting lehnte an einem Baum, hatte Shiku vor sich sitzen, sodass sie mit ihrem Rücken an seiner Brust lehnte. Juvia kniete bei ihnen und kühlte wieder die Handgelenke der Blondhaarigen. „Meinst du nicht, dass mein Eis schneller kühlen würde?“ „Nein. Dein Eis wäre zu kalt, dann würde sie vermutlich nur Gefrierbrand bekommen.“ Gray nickte nur zur Antwort. Shiku hatte mittlerweile auch was anderes an. Dank Lucys Stellargeistern hatten sie was für die Blondhaarige bekommen und Sting hatte es den Mädchen überlassen, sie umzuziehen. Auch wenn er sie gerade ungern los ließ, so fand er es doch unangemessen, wenn er dabei gesessen hätte, während die Mädels sie umgezogen hätten. Erza trat zur Gruppe. „Ich hab dem Master mit einem Lacrima Bescheid gegeben. Er ist erleichtert, dass alle wohlauf sind und Shiku wieder bei uns ist.“ Alle nickten zur Antwort. Sie beschlossen, hier ihr Lager aufzuschlagen und sich erst am nächsten Tag auf den Rückweg zu machen. Lector bekam davon schon nichts mehr mit. Er war auf Shikus Schoß schon lange eingeschlafen. Nach und nach legte sich jeder hin und schlief ein. Sting war noch eine Weile wach und achtete auf Shiku. Ihre Handgelenke hatten sie mit Verbänden versorgt, welche sie vorher nass gemacht hatten. Richtig versorgen konnte sie ihre Freundin erst, wenn sie zurück an der Gilde waren. Irgendwann war auch Sting eingeschlafen. Mitten in der Nacht öffnete Shikura blinzelnd ihre Augen. Sofort bemerkte sie, dass etwas anders war. Es war nicht mehr kalt, sie war nicht mehr gefesselt und eingesperrt. Als sie ihre Augen richtig offen hatte, sah sie in das Feuer in der Mitte der Gruppe. Sie lächelte leicht. Man hatte sie gerettet, sie war so froh. Erst als sie ihre Hände heben wollte, um sich die Haare aus dem Gesicht zu streichen, bemerkte sie den Arm um ihre Taille und die Katze auf ihrem Schoß. //Lector?// Sie schluckte leicht. Wenn Lector auf ihrem Schoß lag und schlief, dann konnte der Arm… sie drehte ihren Kopf und sah in das Gesicht von Sting, der seinen Kopf am Baum lehnen hatte und schlief. Sein Atem ging ruhig und er sah vollkommen entspannt aus. Sie wurde leicht rot im Gesicht, drehte ihren Kopf wieder nach vorne. Sie strich Lector einfach leicht über den Kopf. Ihr kamen die Tränen. Sie war so froh, endlich da raus zu sein. Endlich war sie wieder bei ihren Freunden… bei Sting. Es war so eine dumme Idee gewesen, sich diesen Auftrag nachts zu holen. Sie hatte doch gewusst, dass das nach hinten los gehen würde. „Du darfst nicht weinen.“ „Lector? Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken“, meinte sie leise und strich sich über die Augen. „Sting-kun war die letzten Tage sehr gereizt. Er war traurig und niedergeschlagen. Natürlich wollte er es nicht zugeben, aber ich habe es trotzdem bemerkt.“ Sie nickte zur Antwort, strich ihm weiterhin über den Kopf, kraulte ihn auch leicht hinter dem Ohr. Lector setzte sich auf und sah die andere an. „Ist er wirklich nur ein Freund für dich?“ „Nein, ist er nicht. Er bedeutet mir so verdammt viel. Ich will ihn nicht verlieren.“ „Magst du Sting-kun sehr?“ „Ich mag ihn sehr gerne. Ich hab ihn so verdammt gern, dass ich bereit bin, dich einfach festzuhalten, nur damit er gezwungen ist, länger bei mir zu bleiben.“ Sie nahm ihn in den Arm und drückte ihn an sich. Sie schloss die Augen und schlief wenig später wieder ein. Sting wurde noch einmal kurz in der Nacht wach und bemerkte sofort, dass Lector in Shikus Armen lag. Also war sie wohl wach geworden, dachte er sich leicht lächelnd. Er hob sie leicht an, sodass er sein rechtes Bein neben ihr wegziehen konnte. Vorsichtig legte er sie hin und legte sich direkt neben sie. Er legte den linken Arm um Shiku. Den rechten legte er angewinkelt unter seinen Kopf. „Danke, dass du wieder da bist“, flüsterte er und schloss dabei die Augen. Seine Stirn lehnte an ihrer, als er wenig später wieder einschlief. Verena war die erste, die am nächsten Morgen wach wurde. Sie streckte sich erst einmal ausgiebig, bevor sie sich aufsetzte. Ihr Blick fiel direkt auf Shikura und Sting, welche aneinander gekuschelt da lagen. Sie musste grinsen. Das war so ein süßes Bild, was die beiden da abgaben, dass sie es schon zu schade fand, keine Kamera zu haben. Kurz nach ihr wurde Natsu wach, welcher sich lautstark bemerkbar machte. Sofort hielt sie ihm den Mund zu. „Sei leise, du weckst sonst unsere Turteltauben.“ „Hä?!“ Wie ein Idiot sah der Pinkhaarige die andere an. Rena verdrehte nur die Augen und deutete mit dem Kopf zu den beiden Blondschöpfen. Natsu sah zu ihnen und musste dann grinsen. „Diese Sache scheint sich ja gelohnt zu haben“, konnten die beiden von Erza vernehmen. Beide nickten nur zur Antwort. Sie waren schon gespannt, wie die beiden reagieren würden, wenn sie wach wurden und wenig später realisierten, dass alle sie aneinander gekuschelt gesehen hatten. Mit der Zeit wurden alle wach, bis nur noch Sting und Shiku schliefen. Selbst Lector war mittlerweile wach und hatte sich zu den anderen gesellt. Als Sting langsam wach wurde, ließ er die Augen einfach geschlossen. Er zog nur das Mädchen in seinem Arm etwas näher zu sich. Er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Mmmhhhh“, konnte er von ihr hören. „Wie geht es dir?“, fragte er flüsternd. „Ganz gut, denke ich. Tut mir leid für neulich. Du bist mir wirklich sehr wichtig.“ „Du bist mir auch sehr wichtig. Lass uns das andere vergessen.“ Sie nickte und sah ihn an. Auch Sting öffnete seine Augen. Schüchtern lächelnd hob sie den Kopf leicht, um ihm näher zu kommen. Er kam ihr entgegen. Sie genossen den leichten Kuss, der nun zwischen ihnen entstanden war. Als sie den Kuss lösten, lächelte Shiku, während Sting leicht grinste. Plötzlich gesellten sich Lector und Frosch zu ihnen. „Wir wollen ja nicht stören, aber wir würden nun gerne nach Hause.“ „Fro denkt das auch.“ Lächelnd setzten sie sich auf, wobei Shiku leicht zusammen zuckte. „Au.“ Sie hielt sich die Seite. „Das wird wohl alles noch ein paar Tage weh tun.“ „Also dann…“ Sting legte einen Arm unter ihren Rücken und den anderen unter ihre Kniekehlen und stand mit ihr auf dem Arm auf. „Hey, ich kann auch alleine laufen.“ „Vergiss es. Du bist nun meine Freundin und als diese hast du dich, da du verletzt bist, von mir tragen zu lassen.“ Er grinste sie leicht an. Sein Grinsen wurde breiter, als er sah, dass Shiku rot wurde. Sofern es ihr möglich war, vergrub sie ihr Gesicht an seiner Schulter. Lächelnd ging er los, die anderen direkt hinter ihm. Shikura schloss die Augen, zog den beruhigenden Geruch von Sting ein. Sie fand, dass ein Dragonslayer ganz anders roch als Menschen und Magier. Es war, als wenn es ein besonderer Drachengeruch wäre, der für jeden einzelnen einzigartig war. Sie brauchten fast einen halben Tagesmarsch, um wieder in Magnolia anzukommen. Danach brauchten sie nur noch ein paar Minuten, um an der Gilde von Fairy Tail anzukommen. Mirajane wies Sting sofort an, Shiku in das Krankenzimmer zu bringen, schob ihn aber direkt wieder raus als sie auf dem Bett lag. Sie wollte sich Shikura genauer anschauen und da konnte sie keine männliche Person gebrauchen. Ihre genauen Worte waren: „Mir egal, dass ihr zusammen seid. Du hast trotzdem noch nicht das Recht, sie in irgendeiner Art und Weise nackt oder halbnackt zu sehen!“ Rot im Gesicht hatte er sich also im Flur an die Wand gelehnt um darauf zu warten, dass er zu Shikura rein durfte. Diesen Plan hatte jedoch Rogue zu Nichte gemacht, indem er ihn runter zu den anderen zog. Er sollte sich setzten und was trinken und essen. Es brachte ihm nichts, wenn er im Flur wie bestellt und nicht abgeholt stand und wartete. Seufzend hatte Sting also den Burger mit Pommes, wofür Verena verantwortlich war, zu essen angefangen. „Dir ist hoffentlich klar, wenn du ihr wehtust, werde ich dir weh tun.“ Sting lief ein kalter Schauer über den Rücken. Rena hatte ihm das so ruhig und fast schon eisig trocken entgegen geworfen, dass sie ihm mehr Angst machte als er je geglaubt hatte. Nach einer knappen Stunde kam Mira zu ihnen und meinte, dass es Shiku außer ein paar Kratzern und blauen Flecken gut ginge. Sting durfte damit auch wieder zu ihr rein. Er setzte sich zu ihr ans Bett. „Na…“ „Hey…“ Nun schwiegen sie, wussten nicht was sie sagen sollten. „Du siehst aus, als wollte Mirajane dich als Mumie verkleiden und ist gescheitert.“ „Danke für die Blumen. Aber ja, das Gefühl hatte ich auch.“ „Rena meinte, dass du mir was vor zwei Wochen schenken wolltest.“ //Verena Fullbuster!!!//, dachte Shikura, leicht rot im Gesicht. „J-ja, das stimmt. Wenn Mira bereit ist, mich gleich gehen zu lassen, dann kann ich dir das Geschenk bei mir geben.“ Er stand auf und beugte sich zu ihr vor, stützte sich dabei auf dem Bett ab. „Wie wäre es, wenn wir uns gleich raus schleichen? Ich glaube, dass sie dich vor Morgen nicht gehen lassen wird.“ Shiku wurde noch etwas röter. Er musste leicht lachen. „Ruh dich noch etwas aus. Ich bleibe bei dir.“ Sie nickte, erwiderte den leichten Kuss, den er ihr nun gab. „Sind wir jetzt eigentlich zusammen? Also so richtig zusammen?“ „Ich dachte, das sind wir schon seit unserem dritten Date.“ „D-D-D-Date?“ Nun machte sie einer überreifen Tomate Konkurrenz. Sting musste lachen. Er brachte Shiku dazu, sich wieder hinzulegen und setzte sich selbst wieder hin. Allerdings blieb er nicht lange sitzen, sondern legte sich recht schnell zu ihr ins Bett und nahm sie in den Arm. Sich wohl fühlend schloss sie die Augen und schlief auch recht schnell ein. Auch Sting gönnte sich noch mal eine Mütze Schlaf. Lächelnd und leicht grinsend standen Rena, Natsu und all die anderen vor der Tür und sahen rein. Leise schlossen sie die Tür und gingen wieder runter an ihren Tisch. Sie freuten sich alle für die beiden und wünschten ihnen auch alles Glück der Welt. Kapitel 3: Zwischen Büchern und Games ------------------------------------- Verbissen konzentriert las Rogue die Zeilen auf der rechten Seite im unteren Abschnitt im Buch. Er konnte sich nicht so entspannt wie sonst auf den Text konzentrieren. Im Hintergrund spielte seine Freundin eines ihrer Spiele und ging diesmal nicht besonders ruhig dabei vor. Verena hatte heute mal Lust dazu, Devil May Cry zu spielen… oder war es Dragonage? Aber das war auch egal! Sie schimpfte immer wieder, wenn etwas nicht so klappte wie es sollte oder jubelte laut, wenn etwas wie geplant geklappt hatte. Bei Harvest Moon gab sie zwar auch immer mal wieder Kommentare von sich, doch diese konnte er einfacher ignorieren und überhören. Wenn sie jedoch eines der anderen Spiele spielte, dann schien sich ihr Charakter zu ändern und sie mutierte zu einer Fluchmaschine! „… Bitch!“ Ok, nun reichte es aber! Er schlug flach mit beiden Händen auf den Schreibtisch und stand schwungvoll auf, nur um sich direkt zu seiner Freundin zu drehen. „Kannst du dich nicht einmal zurück halten?! Wenn du schon zockst, während ich hier lerne, dann spiel doch einfach wieder Harvest Moon!“ Rena zuckte leicht zusammen, als ihr Freund auf den Tisch schlug. Sie pausierte das Spiel und sah den Schwarzhaarigen an. „Was ist denn heute mit dir los? Sonst stört es dich auch nicht, wenn ich zocke, während du lernst.“ „Für gewöhnlich spielst du dann auch immer Harvest Moon oder ein ähnliches, ruhiges Spiel! Bei dem Massaker und deinem Fluchen kann man sich einfach nicht konzentrieren!“ „Dann lern auf dem Bett im Schlafzimmer!“ „Du weißt genau, dass ich eine anständige Unterlage zum Schreiben und Lernen brauche! Nimm dich doch einfach mal etwas zurück! Du weißt wie wichtig mir mein Studium ist!“ „Leck mich doch!“ Verena wandte sich wieder dem Fernseher zu und setzte ihr Spiel nun einfach fort. Rogue sah sie sauer an, bevor er sich wieder dem Schreibtisch zuwandte und seine Lernsachen zusammen packte. Er packte alles, was er zum Lernen brauchte, sein Handy und eine Flasche Wasser aus dem Flurschrank in seine Umhängetasche und verschwand wortlos aus der Wohnung. Beim Rausgehen hatte er noch seinen Wohnungsschlüssel von der Kommode gegriffen. In der Bibliothek setzte er sich an einen der Tische weit hinten. Dort hatte er seine Ruhe und konnte sich richtig aufs Lernen konzentrieren. Als Rogue spät abends wieder nach Hause kam, saß Verena noch im Wohnzimmer. Zwar war das große Licht aus, doch er sah das Flackern vom Fernseherlicht. „Ich bin wieder zu Hause“, meinte er, doch bekam keine Antwort. Er vermutete, dass sie noch immer sauer und eingeschnappt war und ihm deswegen nicht antwortete. Schulterzuckend ging er ins Schlafzimmer, wo er bis auf Shorts alles los wurde und sich eine Jogginghose anzog. Er ging noch mal kurz ins Badezimmer, um sich danach direkt ins Bett zu legen. Er machte das kleine Licht, welches er angemacht hatte um den Weg im Dunkeln zu finden, aus und drehte sich mit dem Gesicht zur Wand. Heute konnte er nicht so schnell einschlafen wie es sonst der Fall war. Er machte sich Gedanken darum, ob Rena ihm lange sauer war oder sie sich morgen schon wieder verstehen würden. Nach einigen Minuten aber konnte er einschlafen Die nächsten Tage sahen nicht sehr anders aus. Rogue verbrachte viel Zeit in der Bibliothek, um zu lernen. Da er gerade unifreie Zeit hatte, ging das auch sehr gut. Was seine Freundin dann den ganzen Tag trieb, wusste er nicht. Da sie gerade Urlaub hatte, musste sie auch keinen geregelten Tagesablauf haben oder vorplanen. Heute hatte sich Rogue überreden lassen, das Lernen sein zu lassen und saß nun mit seinem besten Freund Sting an einem der Außentische eines Cafés. Vor ihm standen eine Tasse Kaffee und ein Glas Wasser. Sein bester Freund hatte sich einen Milchshake bestellt. „Wurde echt mal Zeit, dass ich dich von den Büchern weg bekomme… Du siehst fertig aus.“ „Ich habe in drei Tagen eine Prüfung und die will ich ungerne versauen.“ „Als ob! Du hast die Highschool mit Bestnoten abgeschlossen und da packst du die Prüfungen locker.“ Rogue seufzte tonlos auf und trank von seinem Kaffee. Stings ruhiges Gemüt hätte er echt gerne mal. „Wie macht ihr das eigentlich?“ „Mh? Was meinst du?“ „Du und Shiku… wie macht ihr das?“ „Ich glaube nicht, dass wir über dieses Thema in der Öffentlichkeit reden sollten. Meinst du nicht, dass das doch lieber unter vier Augen gehört?“ Süffisant grinsend sah der Blondhaarige den Anderen an. Der Schwarzhaarige blinzelte irritiert. Was wollte der Andere da gerade? Doch dann wurde es ihm bewusst. „Bist du blöd? Darüber hab ich nicht gesprochen! Ich weiß, wie das funktioniert!“ Sting musste lachen. Es machte doch immer wieder Spaß, seinen Freund zu ärgern. „Du musst schon genauer werden mit deiner Frage“, antwortete Sting grinsend. „Euer Miteinander… das Zocken und so.“ „Mit stillen Kompromissen… jeder hat seine eigenen Aufgaben bei uns und wenn wir zocken wollen, dann ist halt der als erster dran, der schneller war. Doch oft will eh nur einer von uns zocken, wenn wir beide da sind.“ „Und wenn ihr mal gleichzeitig zocken wollt?“ „Dann ziehen wir Stäbchen, sollten wir an der gleichen Konsole zocken wollen. Ansonsten sitzt der Eine im Schlafzimmer und der Andere im Wohnzimmer.“ „Stört ihr euch nicht gegenseitig?“ „Was genau willst du gerade eigentlich? Du nimmst so selten einen Controller in die Hand, da könnt ihr euch in dem Punkt nicht in die Quere kommen.“ „Ich verbringe im Moment die meiste Zeit in der Bibliothek. Zuhause kann ich nicht richtig lernen, da Rena dauernd zockt. Das an sich stört mich nicht, aber sie ist dabei immer sehr laut und euphorisch. Mir fällt es schwer, mich zu konzentrieren, wenn sie so viel flucht und meckert.“ „In dem Punkt kann ich dir nicht helfen. Vielleicht hat sie auch einfach nur Langeweile, weil du so viel lernst… Lass die Bücher nun einfach mal links liegen und kümmere dich um sie.“ Seufzend nickte Rogue einfach nur. Was sollte er auch groß antworten? Sicher hatte Sting Recht und Rena langweilte sich einfach nur. Er liebte seine Verena, keine Frage. Aber manchmal beneidete er Sting und Shikura für ihre Beziehung. Zwischen ihnen lief alles fast komplett unkompliziert ab. Die Beiden bekamen sich selten in die Haare und was war mit ihm und seiner Freundin? Sie beide konnten sich schon manchmal echt heftig streiten und dann wollte keiner von ihnen als erster nachgeben und sich entschuldigen. Es war ja nicht so, dass er wirklich stur war. Aber wenn er sich im Recht fühlte, dann sah er es nicht ein, als erster klein bei zu geben. Rena war in dem Punkt noch sturer – egal ob sie Recht hatte oder nicht. Es wäre einfacher gewesen, wenn er sich in eine ruhige Person verliebt hätte. In jemanden, die genau so gerne wie er die Nase in Bücher steckte. Aber nein! Das Leben hatte sich gedacht, dass Amor ihn und Rena mit einem Pfeil abschießen und sie sich begegnen mussten. Warum auch jemand einfachen, wenn man sich auch in einen Sturkopf verlieben konnte? Aber so war das Leben! Man konnte sich nicht im Vorfeld aussuchen, in wen man sich verliebte. Das kam einfach so, wie es kommen musste! Tonlos seufzend stellte Rogue fest, dass er fast schon ein Selbstgespräch führte und darüber philosophierte, wie kompliziert doch das Leben und die Liebe waren. Rogue kam erst spät nachmittags wieder nach Hause. Er meldete sich zurück, bekam aber keine Antwort. Da er aus dem Wohnzimmer aber den Fernseher hörte, wusste er, dass Verena zu Hause war. Er zog seine Schuhe aus und ging ins Wohnzimmer. Im Fernseher lief Transformers, seine Freundin lag schlafend auf dem Sofa. Er musste leicht lächeln. Der Schwarzhaarige ging kurz ins Schlafzimmer, um seine Jeans gegen eine Jogginghose auszutauschen und legte sich dann hinter seine Freundin mit auf das Sofa. Er legte den Arm um sie, woraufhin sie sich automatisch an ihn kuschelte. Er strich leicht über ihre Hand. Sie hatten gefühlt ewig nicht mehr so beieinander gelegen. Aber wie auch? Sie waren sich tagelang aus dem Weg gegangen und zu unterschiedlichen Zeiten ins Bett. //Wir sollten Morgen miteinander sprechen. So kann das doch nicht weiter gehen…//, dachte er und schloss die Augen. Jetzt wollte er dann doch lieber ihre Nähe genießen und die angenehme Ruhe. Am nächsten Morgen hatten die Beiden miteinander gesprochen und alles, was ihnen zur Zeit auf die Nerven ging, geklärt. Rogue versprach, nicht mehr ununterbrochen zu lernen und Rena versprach, dass sie Harvest Moon oder ähnlich ruhige Spiele spielte, wenn er daheim lernen wollte. Die Prüfung zwei Tage später verlief für Rogue relativ entspannt ab, dennoch waren alle froh, als diese vorbei war und sie wieder entspannter miteinander umgehen konnten. Einige Tage später hatten Verena und Rogue ihren Jahrestag. Auch ein Grund, warum Rena etwas reizbarer gewesen war. Sie hatte Sorge gehabt, dass er diesen Tag vor lauter lernen vergessen würde. Doch eigentlich hatte sie es besser gewusst: Egal was auch war, DIESEN Tag würde er wohl nie vergessen… Rogue erkannte an diesem Tag mal wieder, wie gut es war, dass er sich in so einen Sturkopf wie Verena verliebt hatte. Sie war die Ergänzung zu seinem teilweise langweiligen Charakter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)