Ein neues Leben von Amaruk ================================================================================ Kapitel 22: Bad News -------------------- Itachi war in der Zwischenzeit beim Verwaltungsgebäude angekommen und begab sich nun zum Büro des Hokages. Irgendwie behagte es ihm gar nicht, Mia mit Deidara alleine zu lassen. Sicher, sie konnte sich verteidigen und Deidara war ihr im Moment unterlegen, da er keine Jutsus anwenden konnte, geschweige denn sein Genkai. Trotzdem hatte er kein gutes Gefühl dabei. Er hoffte nur, dass Tsunade wirklich nicht lange brauchte. Obwohl, Ino war ja bei ihm, da würde der Blonde sicher nichts anstellen, das hoffte Itachi zumindest. Schließlich kam er bei der Tür an und klopfte sachte. Ein gedämpftes „Herein“ ertönte von Innen und der Schwarzhaarige betrat den Raum. „Ah, Itachi.“, wurde er von der Frau begrüßt, die wieder einmal einen ordentlichen Stapel an Blättern auf dem Tisch liegen hatte, „Ich habe dich bereits erwartet.“ Schweigend wartete der Schwarzhaarige, dass sie weiter sprach, was auch kurz danach der Fall war. „Ich habe eine Nachricht bekommen, dass einige Ninjas aus Iwa auf den Weg hier her sind. Ich weiß nicht, was sie hier wollen, aber es könnte sehr unangenehm werden, wenn sie Deidara zu Gesicht bekommen, besonders wenn er sich dann nicht zurückhält. Wir können ihn nicht einfach einsperren, doch wir sollten zumindest versuchen, ihn von den Ninjas fern zu halten. Sollte es trotzdem zu einer Konfrontation kommen, soll eine Auseinandersetzung möglichst vermieden werden.“ Itachi nickte. Dass Ninjas aus Iwa nach Konoha-Gakure kamen, war wirklich keine besonders gute Nachricht. Er hoffte wirklich, dass sie nicht länger blieben, denn Deidara war bei der Bevölkerung gerade Gesprächsthema Nummer eins. Es würde nicht einfach sein, den Blonden von den Neuankömmlingen verborgen zu halten. „Richte das bitte auch Deidara aus. Er sollte besser nicht unvorbereitet sein, wenn sie ankommen.“, meinte sie weiter, woraufhin der Uchiha erneut nickte. „Du kannst nun wieder gehen.“ Der Konoha-Nin verbeugte sich noch kurz vor der Hokage und verschwand dann aus dem Raum. Jetzt hieß es, schnell zurück zu Deidara und Bericht erstatten. Während dessen war der Tee fertig und der Künstler reichte jedem der beiden Mädchen eine Tasse. Er selbst nahm sich auch eine. Verstimmt nippte Ino an ihrer Tasse und beobachtete weiterhin, wie Mia wieder mit Deidara zu reden begann. Allerdings schien dieser nicht ganz bei der Sache zu sein, denn er warf ihr immer wieder kurz einen nachdenklichen Blick zu. Irgendwie beruhigte sie das wieder ein wenig, oder war es der Tee? Sie konnte richtig fühlen, wie sich ihre verkrampften Muskeln lösten und ihre Wut etwas abflaute. Warum war sie überhaupt wütend geworden? Sonst hatte sie sich mit Mia doch immer gut verstanden, auch wenn sie sich eigentlich nur selten trafen. Sie hatte auch nichts Schlimmes gesagt, was war also los mit ihr? Erleichtert stellte Deidara fest, dass sich Ino langsam entspannte. So ein Tee bewirkte manchmal wirklich Wunder. Hoffentlich blieb das jetzt auch eine Zeit lang so. Er hatte keine Lust, eines der beiden Mädchen bändigen zu müssen. Als er erneut zu der Blonden sah, bemerkte er, dass sie mit ihrem Blick in weite Ferne gerückt war. Worüber sie wohl nachdachte? Irgendwie wüsste er das gerne. Außerdem gefiel es ihm nicht wirklich, dass Ino sich heute so zurückzog. Sie war doch sonst immer die erste, die irgendetwas sagte. Warum war sie so still? Ob das etwas mit Mia zu tun hatte? Gut vorstellbar, bei den Blicken vorhin. Noch ein paar Minuten ließ er sie in Ruhe, entschied dann aber, ihrer Grübelei ein Ende zu setzten. „Warum so still, Ino? Beteilige dich doch ein wenig an unserem Gespräch, un.“ Neugierig sah Mia zu ihrer Kollegin. Ihr war es nicht entgangen, dass der Blonde sie ohne Anhängsel angesprochen hatte, warum eigentlich? Bei ihr verwendete er es doch auch, auch wenn er sie duzte. Ino hingegen zuckte überrascht zusammen, hatte sie doch nicht damit gerechnet, plötzlich angesprochen zu werden. Darum dauerte es auch eine Weile, bis sie die Bedeutung dieser Worte erfasst hatte. Anscheinend wollte Deidara sie mit einbeziehen, was sie wirklich sehr freute. Allerdings hatte sie von deren Unterhaltung überhaupt nichts mitbekommen, da sie ja mit sich selbst beschäftigt war. Das machte sie irgendwie verlegen und sie wollte ihn bereits fragen, über was sie gesprochen hatten, als Itachi eintrat. Dieser musterte jeden von ihnen kurz kalt und kam dann auf Deidara zu, der bei diesem Anblick bereits Böses ahnte. Irgendetwas schien nicht in Ordnung zu sein. „Du kannst nun wieder gehen, Mia.“, meinte der Uchiha noch kurz, woraufhin das Mädchen nickte, allen noch schnell einen Abschiedsgruß zuwarf und dann aus der Praxis verschwand. Sofort entspannte sich Ino endgültig, als die Blonde endlich verschwunden war. Doch dann wendete sie sich an Itachi. Dieser hatte seine Schülerin garantiert nicht einfach so weggeschickt. Dass sie selbst noch da war, schien ihn aber nicht zu stören. Neugierig sah sie zwischen ihm und Deidara, der anscheinend auf eine Erklärung wegen dem Verhalten des Schwarzhaarigen wartete, hin und her. Dieser ließ ihn noch eine Weile zappeln, dann sagte er: „Ninjas aus Iwa sind hier her unterwegs.“ Eine typische Erklärung für Itachi: Knapp, aber viel aussagend. Sie verfehlte ihre Wirkung nicht, denn man konnte sehen, wie sich die Augen des Künstlers weiteten. „WAS?!“ „Iwa-Ninjas kommen hier her.“, wiederholte der Uchiha das Gesagte noch einmal. Deidara konnte es nicht fassen. Er hatte ja befürchtet, dass er sich irgendwann auch mit seinem Land auseinandersetzten musste, aber bereits so früh? Was wollten die überhaupt hier? Hatte ihn einer verraten? Schließlich fasste sich der Blonde aber wieder und sah zu Itachi hin. Jetzt in Panik zu geraten brachte sich auch nichts, also versuchte er sich seine Aufgewühltheit nicht anmerken zu lassen. „Und was soll ich dagegen tun, hm?“, fragte er weiter. „Zuerst einmal ruhig bleiben.“, meinte der Schwarzhaarige darauf, woraufhin sich der Blick des Iwa-Nins verfinsterte. Ihn würde es mehr interessieren, was sie nun von ihm erwarteten. Irgendwie glaubte er nicht, dass diese Ninjas nur auf einen Besuch aus waren. Irgendetwas wollten sie hier und er befürchtete, das war er. Immerhin tauchten sie hier auf, kurz nachdem er entlassen worden war. Das konnte, seiner Meinung nach, kein Zufall sein. „Das weiß ich selbst.“, meinte Deidara trotzig, „Aber was unternehmen wir gegen die Ninjas? Sie werden nicht erfreut sein, mich zu sehen, yeah.“ „Nichts.“, antwortete Itachi darauf, woraufhin der Blonde verwundert die Augenbrauen anhob. Was sollte das denn heißen? Händigten sie ihn einfach so aus, obwohl sie ihn gerade erst begnadigt hatten? Irgendwie verstand er das nicht. „Wir machen weiter, als wären sie nicht hier.“, erklärte der Schwarzhaarige weiter, „Falls sie uns über den Weg laufen sollten, halte dich einfach im Hintergrund und lass dich nicht provozieren.“ Ok. Das hieß wohl, er sollte in der Gegenwart der Iwa-Nins einfach auf Durchzug schalten, damit keine Konflikte entstanden. Das würde wahrscheinlich nicht ganz klappen, denn alleine seine Anwesenheit wäre Grund für einen und er war sich sicher, dass dieser bald kommen würde. Schließlich hatten sie ihn nicht ausgehändigt, was sich eigentlich gehört hätte. Ino beobachtete das Gespräch mit immer größerem Unbehagen. Sie hatte, als sie Deidara gefangen genommen hatte, gar nicht überlegt, was passieren würde, wenn Iwa davon erfuhr. Erst jetzt bemerkte sie, vor was für einem Problem sie standen. Immerhin war der Künstler ein S-Rang Nuke-Nin, und das nicht ohne Grund. Sie waren sicher nicht erfreut, dass sie ihn hier aufgenommen hatten. Sie hoffte nur, dass es nicht ganz so schlimm war, wie sie befürchtete und dass sie ihn nicht aushändigen mussten. Dann konnte sie ihn nicht mehr besuchen und wer sagte denn, dass sie ihn nicht umbrachten? Wenn sie das machen würden, Ino wusste nicht, was sie dann machen würde. Alleine schon der Gedanke schmerze in der Brust. Seufzend nickte der Iwa-Nin. Viel anderes konnte er im Moment sowieso nicht machen, obwohl es ihn nervte. Er musste halt aufpassen, dass er seinen Landsleuten nicht über den Weg lief. Auf die Dauer würde das zwar nicht funktionieren, das wusste er, aber er wollte es zumindest probieren. „Wann werden sie ankommen, hm?“, fragte er schließlich, woraufhin Itachi mit den Schultern zuckte. „In ein oder zwei Tagen.“ "Toll!", knurrte der Blonde gedanklich, beließ es aber dabei. Er musste wohl oder übel darauf vertrauen, dass ihn Tsunade nicht aushändigte, auch wenn er sich sicher war, dass sie es machen würde, sollten die Iwas mit Krieg drohen. Den restlichen Tag über war Deidara still in Gedanken versunken und auch Ino hielt ihn nicht vom Überlegen ab. Sie hatte bemerkt, dass der Künstler nicht so ruhig war, wie er tat, und empfand es für besser, ihn in Ruhe zu lassen. Darum hatte sie sich auch, kurz nachdem die Unterhaltung beendet war, verabschiedet und war gegangen. Deidara war ihr dafür dankbar. Auch wenn er mit dem Mädchen gerne redete, dachte er im Moment lieber über sein neues Problem nach. Viel konnte er dagegen nicht machen, das war ihm klar. Sobald die Iwa-Nins ihn hier entdeckten, würden sie ihn einfordern und alles würde wieder von neuem beginnen, nur dass er dieses Mal niemanden haben würde, der um sein Leben bettelte. Schließlich war der Abend da und die beiden Männer machten sich fertig zum gehen. Deidara wollte sich heute noch einmal kurz im Wald umsehen und das, bevor Itachi von Kiba abgelöst wurde. Mit diesem Bengel würden ihn die Wachen garantiert nicht aus dem Dorf lassen. Darum beeilte er sich und verließ auch schon bald darauf die Praxis, einen stillen Schwarzhaarigen im Schlepptau. Dieser hatte eigentlich damit gerechnet, dass der Blonde sofort zu seiner Behausung gehen würde. Darum war er doch etwas überrascht, als er sich vor dem Mauertor wiederfand. Dieses Mal hielten zwei andere Männer wache, die den Künstler ohne ein Wort passieren ließen. Immerhin war Itachi dabei und dem entkam so schnell niemand. Innerlich verwundert starrte er den Rücken des Vorangehenden an, der sich anscheinend sehr interessiert umsah. Was suchte der Blonde denn bitte im Wald? Brauchte er etwa wieder Kräuter? Irgendwie glaubte das der Schwarzhaarige nicht. Immerhin hatte er schon recht viel hergestellt, was Medikamente betraf. Natürlich könnte der Blonde noch mehr machen wollen, aber so schätzte er seinen früheren Kollegen auch wieder nicht ein und damit hatte er recht. Deidara hatte bereits alles hergestellt, was er für schnelle Einsätze brauchte und war nicht auf neue Kräuter aus. Er suchte viel mehr einen geeigneten Platz, wo er ungestört mit den Waffen üben konnte. Es sollte daher ein möglichst abgelegener Waldteil sein. Natürlich konnte er sich die ganze Suche auch einfach ersparen und Itachi fragen. Der kannte sich hier schließlich aus und wusste sicher einen passenden Ort. Allerdings würde er es wahrscheinlich auch Tsunade melden, außerdem verzichtete er auf die Hilfe des Schwarzhaarigen gerne. "Warum muss alles im Moment so kompliziert sein!", fauchte er in Gedanken gereizt und ging suchend weiter. Nach einer Weile wurde es Itachi aber zu dumm. Er wollte endlich seine Schicht beenden, um sich um Sasuke kümmern zu können. Der lag immerhin noch immer flach, auch wenn das Fieber Dank Deidaras Medizin schon zurückgegangen war. Trotzdem wäre er zumindest am Abend gerne bei ihm und das ging aber nicht, solange der Künstler so in der Gegend herumlief. „Was suchst du?“, fragte er schließlich. „Das geht dich nichts an, un.“, antwortete Deidara abweisend, woraufhin der Uchiha innerlich seufzte. Er hatte nichts anderes von dem Blonden erwartet. Was hatte dieser bloß gegen ihn? Nun gut, er war schuld daran, dass er bei Akatsuki gelandet war, aber geschadet hatte es diesem nun auch wieder nicht, oder war es noch etwas anderes? Er wusste es nicht. Aber egal, was es war, das lag nun alles mindestens drei Jahre zurück. Langsam konnte er wirklich aufhören, ihm gegenüber immer so trotzig zu sein, immerhin war er es bei Sasori auch nie gewesen. Diesen hatte er sogar mit Danner angesprochen. Wofür dieser diesen Titel verdient hatte, wusste Itachi nicht. Vielleicht hatte der Blonde ihn so angesprochen, weil der Puppenspieler ebenfalls ein Künstler war, aber das war eine reine Vermutung. Er sollte sich auch langsam wieder auf das Wesentliche konzentrieren, wenn er nicht die ganze Nacht in diesem Wald herumrennen wollte. „Aber vielleicht kann ich dir helfen.“ Verwundert warf Deidara einen Blick nach hinten. Hatte ihm Itachi gerade wirklich seine Hilfe angeboten oder hatte er sich nur verhört? Ein Blick in dessen Gesicht und er wusste, der Schwarzhaarige hatte es wirklich gesagt. Was war denn bitte aus dem wandelten Eisschrank geworden? „Ich brauche deine Hilfe nicht, yeah.“, meinte er trotzdem. Irgendwie ging ihm sein ehemaliger Kollege langsam auf die Nerven. Musste er sich denn immer so stur stellen? Bei seiner Vergangenheit konnte er es ja noch verstehen, denn die war sicher nicht angenehm gewesen, denn sonst wäre er kein Nuke-Nin geworden, – Da gehörte eine schreckliche Kindheit schon zur Mindestausstattung. – aber deswegen brauchte er nicht immer gleich so abweisend zu sein. Doch gerade als er überlegte, den Blonden einfach am Handgelenk zu packen und wieder ins Dorf zurück zu zerren, blieb dieser plötzlich stehen. Innerlich verwundert sah sich Itachi um. Was war denn hier so besonderes? Das war doch bloß ein ganz gewöhnlicher Waldteil mit Bäumen und Sträuchern, das fand man überall in dieser Gegend, ein wenig dichter war er vielleicht, das war aber schon alles. Dennoch wirkte der Künstler zufrieden, denn er lächelte leicht. Im nächsten Moment hatte er auch schon auf dem Absatz kehrt gemacht und ging zum Dorf zurück. Toll, was hatte sich das eigentlich gebracht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)