Ein neues Leben von Amaruk ================================================================================ Kapitel 17: into the rain ------------------------- Am nächsten Morgen wachte Deidara recht früh auf, geweckt von einem trommelnden Geräusch an der Scheibe. Seufzend setzte er sich auf und sah zum Fenster, auf dem bereits einige Tropfen hinabrannen. In der Nacht musste es zu regnen begonnen haben, denn auf den Straßen hatten sich bereits große, trübe Lacken gebildet. "Nicht gerade ein toller Start in meine Arbeit.", dachte sich der Blonde und stieg aus dem Bett. Er war gerade dabei, die Tür zu öffnen, um ins Badezimmer zu gehen, als er leises Niesen hörte. Verwundert sah er aus dem Fenster zum gegenüber liegenden Gebäude, auf dessen Dach ein dunkler Schatten saß. Der Blonde brauchte nicht lange zu überlegen, wer das war. Ein leicht schadenfrohes Grinsen legte sich auf seine Lippen, als er sich wieder umdrehte und zum Badezimmer marschierte. "Da hat sich wohl einer eine Erkältung geholt." Dort stellte er sich erst einmal unter die Dusche und ließ dabei seine Gedanken schweifen. Er fand es im Moment ziemlich ruhig im Haus. Eigentlich hatte er erwartet, dass Naruto Lärm machen würde. Da hatte er sich anscheinen gründlich in ihm getäuscht oder war er vielleicht nicht da? Möglich wäre es, er hatte ihn schon einige Zeit nicht mehr gesehen. Nachdem er mit dem Duschen fertig war, trocknete er sich ab und band sich ein Badetuch über. Er musste ja unbedingt darauf vergessen, sich etwas zum Umziehen mitzunehmen. Seufzend putzte er sich noch die Zähne und bürstete sich die langen Haare. Schließlich ging er in sein Zimmer zurück, wo er sich frische Kleidung anzog. Als er endlich damit fertig war, wurde Sasuke auch gleich von Itachi abgelöst. Dieser blieb aber nicht draußen stehen, sondern kam in das Haus, wo er sich sofort den nassen Mantel und die Schuhe auszog. Danach gesellte er sich zu Deidara in die Küche. „Was willst du, un.“, wurde der Schwarzhaarige sofort unfreundlich von dem Blonden begrüßt, doch er übersah das einfach. Er wusste, dass Deidara ihn nicht besonders gut leiden konnte, das war vom ersten Augenblick an so gewesen. Warum wusste er selbst nicht genau, er hatte nie nachgefragt. Eigentlich war es ihm auch egal. Er war nur hier, weil er hier sein musste, sonst würde er sich, wie Sasuke, im Verborgenen halten, auch wenn er dafür wahrscheinlich nicht unbedingt im Regen gestanden wäre. „Ich habe hier etwas für dich.“, antwortete er und legte einen Umschlag auf den Tisch. Kurz drehte sich der Künstler um und sah das Kuvert an, widmete sich dann aber wieder dem Tee, den er gerade zubereitete. Er hatte irgendwie eine Vorahnung, was im Umschlag enthalten war und war darum nicht sonderlich neugierig. Das Öffnen konnte daher auch noch ganz gut bis nach dem Frühstück warten. Schließlich war der Tee fertig und er füllte ihn in zwei Tassen. Dazu nahm er sich noch einen Teller, auf dem er sich zuvor zwei Käsebrote hergerichtet hatte und stellte die zweite Tasse einen Platz weiter von ihm hin. Danach setzte er sich wortlos an den Tisch und begann an seiner eigenen zu nippen. Als sich Itachi nach einigen Minuten aber immer noch nicht gerührt hatte, wurde der Blonde ungeduldig. „Was stehst du so dumm in der Gegend herum? Wenn ich dir schon einen mache, dann trink ihn gefälligst, yeah!“, fauchte er Itachi an, der ihn daraufhin kalt ansah, sich aber setzte. Eigentlich wunderte es ihn, dass sein früherer Kollege ihm eine Tasse gemacht hatte, aber er wollte sich darüber nicht beschweren, war ihm doch sowieso kalt vom Regen. Langsam führte er die Flüssigkeit an seine Lippen und nippte daran. Während dessen hatte sich Deidara den Umschlag gegriffen und ihn geöffnet. Eine kleine Karte kam zum Vorschein, die von Tsunade eine Bestätigung für die Bewohner sein sollte, dass er als Arzt zugelassen war. Der Blonde seufzte und steckte die Karte ein. Er hatte so etwas in der Art schon vermutet. Normalerweise bräuchte ein Arzt oder ein Medical-Nin so etwas ja nicht, aber bei ihm war es wohl nötig, da er sonst die Medikamente nicht bekam. Ihm war das eigentlich egal. Er war nicht auf eine Apotheke angewiesen, er holte sich die Wirkstoffe einfach aus dem Wald. Wenn er die Medizinen selbst mischte, wusste er wenigstens, was drinnen war. Aber schaden würde ihm die Karte auch nicht. Man wusste ja nie, wozu sie einmal gut sein konnte. „Wo ist eigentlich dieser Fuchsbengel, hm?“, fragte der Künstler schließlich. Er hatte den Jungen seit Gestern nicht mehr gesehen und es war seltsam still in diesem Haus. Nicht dass es ihm etwas ausmachte, wenn der Blonde nicht da war, nicht im geringsten, er wäre froh darüber. Trotzdem fand er es etwas seltsam. „Er hat eine Mission.“, meinte Itachi darauf knapp und nahm wieder einen Schluck aus seiner Tasse. „Mach dir keine Hoffnungen, er kommt heute wieder.“, fügte er noch hinzu, um zu verhindern, dass Deidara auf dumme Gedanken kam, wie auch immer diese aussehen sollten. Dieser murmelte aber nur ein desinteressiertes „Aha“ und widmete sich wieder seinem Frühstück. Seine Gedanken waren bereits abgeschweift, nämlich zu Ino. Zwei Tage lang hatte er sie schon nicht mehr gesehen. Eigentlich war das keine lange Zeit, doch trotzdem machte er sich ein bisschen Sorgen um das Mädchen. Er fand es ja selbst ein wenig lächerlich, denn immerhin waren sie nicht mehr auf der Insel. Hier gab es keine gefährlichen Raubtiere oder Perverse, die ihr zu nahe kommen könnten, ohne dass jemand etwas unternahm. Dennoch konnte er den Beschützerinstinkt, den er mit der Zeit auf der Insel aufgebaut hatte, nicht ablegen. "Ich werde heute einfach kurz bei ihr vorbei sehen. Es wird schon nicht so schlimm sein.", dachte er sich. Allerdings gab es da ein kleines Problem: Er hatte nicht die leiseste Ahnung, wo sie wohnte. Nun gut, er konnte bereits viele Orte ausschließen, denn wo sie mit ihm unterwegs war, befand es sich ganz sicher nicht, sonst hätte sie ihn darauf aufmerksam gemacht. Trotzdem war der Bereich noch zu groß. Seufzend wendete er sich wieder an Itachi, der nachdenklich die grünliche Flüssigkeit in der Tasse ansah und sich fragte, was der Blonde da alles hineingetan hatte. Es schmeckte, seiner Meinung nach, etwas seltsam, nicht schlecht, aber eben nicht so, wie er die Tees sonst gewohnt war. „Weißt du, wo Ino wohnt, hm?“, riss ihm dann aber die Stimme des Künstlers aus seinen Gedanken. „In einem Blumenladen nicht weit von hier, warum?“ „Nur so.“, war die ausweichende Antwort Deidaras. Wo sich der Blumenladen befand, wusste er. Er hatte ihn bei seinem nächtlichen Streifzug entdeckt, ihn aber nicht weiter beachtet. Schließlich interessierte er sich nicht so sehr für Blumen, außer vielleicht zum Medizinmischen. Wenn Ino dort aber wohnte, würde er eventuell häufiger vorbeisehen, auch wenn es den Eltern wahrscheinlich nicht sonderlich gefallen würde. Er trank den letzten Rest aus seiner Tasse und aß das Brot noch fertig, dann machte er sich zum Aufbruch bereit. Schließlich wollte er so rasch wie möglich wissen, was mit Ino los war. Seinen Korb nahm er auch mit, da er nachher in den Wald musste. Deidara hatte keine Lust, sich zu sehr auf die Apotheke verlassen zu müssen, wo er kaum eine Kontrollmöglichkeit hatte. Vielleicht übertrieb er es ja ein bisschen mit seinem Misstrauen, aber es war nun mal der Grund, warum er bis heute überlebt hatte. Darum besorgte er sich einige Pflanzen lieber selbst aus dem Wald, sofern ihn die Wachen hinaus ließen. Er konnte es ja einmal probieren. Während dessen war auch Itachi mit seinem Tee fertig und wartete auf Deidara. Der Blonde räumte noch schnell die Tassen weg und begab sich dann nach draußen. Kurz orientierte er sich und machte sich danach auf den Weg zum Blumenladen, während Itachi neben ihm her lief. Er könnte es ja auch so wie sein Bruder machen und ihn einfach heimlich folgen, doch der Schwarzhaarige hatte keine Lust darauf. Es brachte sich nichts, da der Künstler sowieso wusste, dass er da war und so wagte es wenigstens niemand, ihm zu nahe zu kommen. Bereits nach wenigen Minuten kam der Künstler bei dem Laden an. Prüfend blieb er stehen und betrachtete das Gebäude genauer. Es war ein zweistöckiges Bauwerk mit einer weißgrauen Fassade. Im unteren Teil befand sich der Blumenladen, in dem es von Blüten jeder Farbe nur so wimmelte. Einige Pflanzen waren auch vor das Geschäft gestellt worden, über dessen Eingang eine gelb-orange-gestreifte Plane gespannt war. Wahrscheinlich sollte diese kühlenden Schatten spenden, wenn die Sonne zu Mittag erbarmungslos herunter brannte. In diesem Moment diente sie allerdings eher dazu, den Regen abzuhalten, der immer noch hart auf sie herunterprasselte und große Lacken und kleine Bächlein auf den Straßen gebildet hatte. Da sich der Blumenladen im unteren Bereich befand, schätzte Deidara, dass der obere Stock der Wohnbereich war. Neugierig sah er zu den Fenstern nach oben, ob er vielleicht Inos Zimmer ausmachen konnte, doch leider waren überall die Vorhänge zugezogen, sodass er nichts erkennen konnte. Schulter zuckend ging er daher auf das Geschäft zu und sah sich gleich auch ein wenig darin um. Im Moment waren nur wenige Leute hier, die auch viel zu abgelenkt waren, um ihn zu bemerken, sodass er Ruhe hatte. Sofort entdeckte er ein paar Pflanzen, aus deren Blüten und Blättern er verschiedenste Wirkstoffe bekommen könnte. Vielleicht würde er hier einmal auch ein paar kaufen, wenn er sie benötigte. Schließlich wendete er sich von den Wahren ab und sah sich im Raum um, in der Hoffnung Ino irgendwo zu sehen. Leider war das nicht der Fall. Stattdessen erblickte er eine Frau, die seiner Freundin ziemlich ähnlich sah. Sie unterhielt sich gerade mit einer Kundin, die einen Strauß roter Lilien in den Händen hielt. Sie wirkte auf Deidara recht freundlich, wie Ino eben. Endlich hatten die beiden ihre Unterhaltung beendet und der Blonde ging auf die Frau zu. Diese hatte ihn noch nicht bemerkt und begann daher, ein paar Blumensträuße zu binden. Als sie aber von dem Blonden angesprochen wurde, zuckte sie erschrocken zusammen. Ihn hatte sie hier nicht erwartet. Mit pochendem Herzen sah sie in die himmelblauen Iren ihres Gegenübers, der etwas verwundert wirkte. Das war Deidara ja auch. Er hatte zwar mit einer erschrockenen Reaktion gerechnet, aber nicht, dass man die Angst so deutlich in ihren Augen sehen konnte. Das gehörte sich für einen Ninja eigentlich ganz und gar nicht. Allerdings bemerkte er, wie sie sich allmählich wieder fasste und Haltung annahm. Vielleicht wurde sie aber auch nur deshalb ruhiger, weil sie nun Itachi an seiner Seite sah. „Was wollen Sie.“, fragte sie so kühl, dass es dem Künstler eiskalt den Rücken herunter lief. Die Betonung in diesem Satz ließ auch keinen Zweifel zu, dass sie ihn absolut nicht hier haben wollte, aber das war nicht sein Problem. Immerhin konnte es ihm egal sein, was Inos Eltern von ihm hielten, es ging ihm ja nur um das blonde Mädchen. „Ist Ino da, hm?“, antwortete der Blonde mit einer Gegenfrage und ignorierte dabei gekonnt den darauf folgenden Blick, der Mord und Totschlag zu bedeuten schien. „Nein, sie ist auf einer Mission.“, antwortete die Fremde darauf, was Deidara aber irgendwie nicht glauben konnte. Er wusste nicht, woran das lag, aber sein Gefühl sagte ihm, dass Ino hier war. Das hieß, die Frau log, was ihn etwas wunderte. Es war verständlich, dass sie nicht wollte, dass sich ihre Tochter mit ihm abgab, aber konnte sie ihm das nicht einfach sagen? Wovor hatte sie denn Angst, oder hatte Ino nicht einmal ihren Eltern davon erzählt? „Ich verstehe.“, meinte Deidara schließlich, „Wenn sie wieder zurück ist, richten Sie ihr bitte schöne Grüße von mir aus, un.“ Er hob noch einmal zum Gruß die Hand und verließ dann den Laden. Viel anderes konnte er im Moment nicht machen, da es keinen guten Eindruck machen würde, wenn er einfach hinaufstürmen und nach dem Mädchen suchen würde. Er würde schon eine andere Möglichkeit finden, mit Ino in Kontakt zu treten. Interessiert sah Itachi Deidara an, während er ihn mit wenigen Zentimeter Abstand folgte. Der Künstler hatte wirklich einen Narren an der Blonden gefressen, warum eigentlich? Was hatte Ino damals so Großartiges gemacht, dass der Iwa-Nin nicht eine Woche ohne sie auskam, ohne sich gleich Sorgen zu machen? Irgendwie interessierte sich der Schwarzhaarige dafür. Vielleicht sollte er Ino darauf ansprechen, sobald er von Sasuke abgelöst wurde. Zu dieser Zeit war das Mädchen garantiert noch nicht im Bett. Sie war nicht der Typ, der früh schlafen ging. Er würde sie nachher einfach besuchen gehen. Itachi bezweifelte, dass ihre Eltern ihn auch verscheuchen würden. Deidara hingegen machte sich gedankenverloren auf den Weg zum Dorfeingang. Er fragte sich, wie er Ino eine Nachricht schicken sollte. Ihre Mutter würde ihr die Grüße garantiert nicht ausrichten, das hatte er an ihrem Blick sofort erkannt. Am einfachsten wäre es mit einem seiner Tiere gewesen, aber diese konnte er im Moment vergessen. Selbst wenn er sich selbst Lehm herstellte und daraus Figuren fertigte, würde es nicht funktionieren. Er müsste den Lehm zuerst kauen, um ihn mit Shakra anreichern zu können. Erst dann würden sich seine Skulpturen bewegen können. Eigentlich konnte er seinen richtigen Mund auch dazu verwenden, viel ihm gerade ein. Der Künstler hatte noch gar nicht daran gedacht. Wenn er irgendwo Lehm oder auch Ton her bekam, könnte er es ausprobieren. Allerdings gab es da ja noch ein „kleines“ Problem: Die Uchihabrüder. Deidara bezweifelte, dass sie ihn das durchgehen lassen würden. Besonders Sasuke würde einen Aufstand machen, so wie er herumgezickt hatte, als sie ihn gefangen genommen hatten. Nein, das viel definitiv aus. Er würde eine andere Möglichkeit finden müssen, um Ino eine Nachricht zukommen zu lassen. Schließlich kam er beim Dorfeingang an, wo er, wie es der Künstler bereits erwartet hatte, aufgehalten wurde. „Nicht so schnell, Freundchen. Wo willst du hin.“, knurrte ihn der Wächter an. Dieser schien etwas übernächtigt zu sein, denn es zeichneten sich dunkle Ringe um seine Augen ab. Irgendwie erinnerte ihn der Mann an Sasuke. Er hatte fast denselben Gesichtsausdruck gehabt, wenn auch etwas kühler. Aber im Grunde war ihm das egal. Er wollte nur aus dem Dorf hinaus. „In den Wald, un.“, antwortete der Künstler knap, woraufhin sich der Blick des Gegenübers noch weiter verfinsterte. „Oh nein, du kommst hier nicht vorbei.“, meinte dieser barsch, „Darauf fall ich nicht herein. Du haust uns bloß ab.“ „Mit meinem Anhängsel da hinten, hm?“, fragte Deidara ruhig und zeigte auf Itachi, der die Szene gleichgültig wie immer beobachtete, „Wohl kaum.“ „Hälst du uns für so blöd?!“ Darauf antwortete der Blonde nicht. Er hatte ja erwartet auf Widerstand zu treffen, aber das fand er nun doch etwas lächerlich. Der eine, der vor Müdigkeit schon fast umkippte, versuchte ihn daran zu hindern, das Dorf zu verlassen, während der zweite, der einen halbwegs ausgeschlafenen Eindruck machte, sich fein aus der Sache heraus hielt und abwartete, was passierte. Irgendwie war diese Situation schon eigenartig. Aber das Resultat war dennoch wenig befriedigend. Er durfte nicht nach draußen, das hieß, er würde doch zur Apotheke gehen müssen. Deidara konnte den Mann ja wohl schlecht bewusstlos schlagen, um hinaus zu kommen, besonders vor all diesen Wachen. Das ärgerte ihn wirklich, aber er konnte wohl nichts daran ändern. Doch plötzlich trat Itachi vor den Blonden und sah den Wachmann abschätzend an. „Trauen Sie mir etwa nicht zu, auf den Gefangenen aufpassen zu können?“, fragte er kühl, was den Fremden abwehrend die Hände heben ließ. „Aber nein.“, meinte er rasch. „Dann weiß ich nicht, wo das Problem liegt.“, redete der Schwarzhaarige weiter. Verunsichert sah der Mann erst zu Deidara und dann wieder zu Itachi. Man merkte deutlich, dass er vor dem Konoha-Nin gehörigen Respekt hatte. "Ob sie einmal aneinander geraten sind?", dachte sich Deidara neugierig. Von der gespannten Atmosphäre, die zwischen den beiden herrschte, würde er auf ja tippen, obwohl er nicht sagen konnte, wie es dieser Ninja geschafft haben sollte, ihn zu reizen. Nun gut, er hatte es schon häufig geschafft, aber er hatte auch ein ausgeprägtes Talent dafür. Er konnte wirklich jedem auf die Nerven gehen, wenn er wollte. Dieser Mann sah aber nicht so aus, als hätte er diese "Fähigkeit". Schließlich zuckte Deidara mit den Schultern. Vielleicht würde er den Schwarzhaarigen später darauf ansprechen. „Es ist nur...wie soll ich sagen...“, stammelte der Wachmann vor sich hin. „Ich übernehme die volle Verantwortung, wenn er entkommt.“, unterbrach ihn der Uchiha, woraufhin der Mann zusammenzuckte. „Ähm...Na gut.“, meinte er schließlich und deutete dem Blonden, dass er passieren durfte. Dieser bedankte sich frech lächelnd und begab sich in den Wald, wo er schon einmal nach Kräutern und Pilzen Ausschau hielt. Ab und zu hielt er an, um einige Blätter, Blüten oder Beeren zu pflücken und in den Korb zu legen, dann setzte er seinen Weg fort. Gleichzeitig begutachtete er die Umgebung, um sie sich möglichst gut einzuprägen. Man wusste ja nie, ob es nicht irgendwann nützlich war: Für seine Flucht bestimmt. Außerdem wollte er noch einen geeigneten Platz finden, wo er mit Kunais und Wurfsternen üben konnte. Er hatte keine Lust alles wieder zu verlernen, was er sich mühevoll erarbeitet hatte. Es reichte schließlich, dass seine Jutsus unter dem Übungsmangel leiden würden. Itachi hingegen bereute es bereits, den Blonden geholfen zu haben. Er war vom Regen schon ganz durchnässt, selbst mit dem Regenmantel, den er sich übergezogen hatte, und hatte keine Lust mehr, herum zu wandern. Warum brauchte der Künstler auch so viele Pflanzen? Könnte er sich die Wirkstoffe nicht, wie jeder normale Arzt, aus der Apotheke holen? Anscheinend ja nicht, denn Deidara hatte sich erneut zu einer Pflanze hingehockt und riss ein paar feine Wurzeln aus der Erde. Dass dem Blonden gar nicht kalt wurde. Schon seit einer Stunde liefen sie durch den Regen und er hatte nicht einmal einen Regenschutz an. Dem entsprechend sah er auch aus: wie frisch aus der Dusche. Seine Kleidung klebte an seinem Körper und betonte dabei seine recht zierliche Gestalt. In Itachis Augen wirkte der Iwa-Nin wirklich nicht wie ein gefährlicher Ninja, zumindest vom Körperbau her. Allerdings hatte der Blauäugige ihm schon oft genug das Gegenteil bewiesen. Der besagte Blauäugige hatte während dessen schon einen halben Korb voller verschiedener Pflanzenteile gesammelt und war mit der Ausbeute nun halbwegs zufrieden. Sie konnten sich also auf den Weg machen. Außerdem musste er trotz allem noch einen Abstecher in die Apotheke machen, denn er brauchte Verbands- und Verarztungszeug. Darum drehte er sogleich um, während er den Schwarzhaarigen hinter sich erleichtert seufzen hörte. Dass der sich einmal so eine Blöße geben würde, hatte Deidara nicht erwartet, aber er schien sich im allgemeinem Verändert zu haben. Er war nicht mehr so sehr auf seine kühle Maske bedacht und zeigte manchmal leichte Gefühlsregungen, was er früher nicht getan hatte. Der Künstler war einer der wenigen, die es überhaupt einige Male geschafft hatten, ihn wütend zu machen. Hatte das Leben hier diese Veränderung hervorgerufen? Sasuke hatte sich ja auch verändert. So weit Deidara wusste, wollte der Kleinere seinen Bruder doch umbringen. Warum verstanden sie sich auf einmal wieder? Irgendwie war dem Blonden das unheimlich und er begann sich zu fragen, ob er sich wohl auch verändern würde. Doch sofort verdrängte er diesen Gedanken wieder. Er durfte es halt nicht so weit kommen lassen. Irgendwie würde er schon eine Fluchtmöglichkeit finden und dann konnten sich alle auf etwas gefasst machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)