Wahre Liebe von ZitroneneisSaly (You and Me ♥) ================================================================================ Kapitel 7 --------- „Oh, hey. Wow, du bist ja da.“, ertönt eine Stimme im Raum, „In letzter Zeit sieht man dich kaum noch und findet dich auch nirgends mehr.“ Ein Grinsen liegt auf den Lippen des Mannes, als er die Bürotür hinter sich schließt und auf den großen Bürotisch zugeht. Gelassen sitzt an diesem ein Mann. Die Beine übereinandergeschlagen, auf der Tischplatte abgelegt, lehnt er sich mit seinem Schreibtischsessel zurück. Ein Ball fliegt in regelmäßigen Abständen vor ihm in die Luft und fällt wieder Richtung Boden. Er wirkt auf den Ball, den er mit der einen Hand hochwirft und wieder fängt, und gleichzeitig glücklich und zufrieden, gar so als hätte er seinen Gast noch gar nicht bemerkt. „Okay Sasuke, was ist los?“, erkundet sich der Mann der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht, erfreut interessiert. Nur seine Haare sind länger und zu einem Zopf gebunden, und seine Nase und der Übergang in die Jochbeine sind markanter und ausgeprägter, als bei dem Jüngeren. „Du wirkst ziemlich glücklich.“, fügt der Ältere hinzu und beobachtet weiterhin den zweiten Mann, welcher ihn wohl zu ignorieren scheint, oder einfach nur zu sehr in Gedanken ist. Der Angesprochene fängt den Ball wieder auf, aber statt ihn wieder in die Luft zu werfen, legt er die Hand mit dem Ball an sein Kinn und richtet den Blick aus dem Fenster. „Wusstest du, dass unser Vater ein hoffnungsloser Romantiker war?“, erhebt er seine Stimme um ein völlig anderes, zusammenhangloses Thema anzusprechen. Sein Bruder lacht amüsiert auf. „Was? Vater? Der war doch nicht einmal ein normaler Romantiker, der war gar kein Romantiker.“, schmunzelt Itachi von der Aussage amüsiert. „Doch, doch, er war ein Romantiker, ein heimlicher Romantiker.“, erzählt der junge Uchiha weiter, die Augen weiterhin aus dem großen Fenster gerichtet, auf die Stadt, welche von der Sonne an diesem Tag hell erleuchtet wird, auch wenn es bitter kalt ist. „Wie kommst du denn auf so einen Mist?“, will der Langhaarige nun wissen und setzt sich neben die Beine seines Bruders auf die Tischkannte. Sasuke lacht leise auf. „Erinnerst du dich, als wir noch klein waren? Ich war 9 und du so 13 Jahre alt. Du musstest als Aufgabe ein Liebesgedicht lernen und konntest nicht mit mir spielen, das fand ich ziemlich blöd und deswegen bin ich etwas bockig in den Garten gegangen. Dad saß zu dem Zeitpunkt auf der Terrasse und hat gemeint ich soll mich zu ihm setzen. Ich fand die Liebe ziemlich blöd, weil ich ja wegen ihr nicht mit dir spielen konnte und er hat angefangen mir etwas zu erzählen oder zu erklären. Das war das erste und einzige Mal, dass ich den Romantiker in Dad gesehen habe.“, erzählt der Jüngere und ein Lächeln ziert seine Lippen bei der schönen Erinnerung an diesen Moment. Er hat es wahrlich nicht verstanden was sein Vater ihm damit sagen wollte, aber die Worte und das Gedicht von damals haben sich in sein Gedächtnis gebrannt, ebenso wie dieser Moment, die weiche, sanfte Seite seines Vaters, die sonst wohl nur seine Mutter gesehen hat. „Und was hat er dir erzählt?“, will Itachi weiter von ihm wissen, an diesem Moment teilhaben. „Vater hat wirklich wahrhaftig und aufrichtig an die wahre Liebe geglaubt. Dass es sie für jeden gibt und jeder sie finden wird und kann. Wirklich jeder. Und dann noch so Sachen die du wahrscheinlich eh schon weißt, mit dem wie wichtig die Frau dann in Wirklichkeit für einen ist und so.“, berichtet Sasuke kurz zusammengefasst, von dem was sein Vater ihm damals erzählt hat. „Er hat mir damals sogar ein Liebesgedicht beigebracht. Also wahrscheinlich nicht absichtlich, aber ich habe das einmal von ihm gehört und kann es bis heute noch.“, erzählt er weiter und blickt dabei zu dem älteren. Ein kleines Grinsen liegt bereits auf seinen Lippen, ehe er amüsiert auflacht. „Wirklich?“, erkundet er sich lachend, scheint ihm das alles nicht glauben zu wollen. Der Dunkelblauäugige wendet seinen Blick wieder aus dem Fenster, weg von seinem lachenden Bruder. Auch wenn dieser ihn gerade auslacht, kann er nicht anders, als zu Lächeln bei der Erinnerung und wenn er anschließend an diese einzigartige Frau denkt. Leise atmet er aus. „Was ist die Liebe? In einem Wort die Welt! Ein Märchen ohne Ende, Von Geistermund erzählt. In einer kleinen Thräne, Ein weiter Ozean. In einem leisen Seufzer, Ein wirbelnder Orkan. Der Himmel und die Hölle, In einem einz’gen Blick, Ein allvernichtend Wehe, Ein allumfassend Glück. Ein Blitz in einer Berührung, Der dich durchzuckt mit Macht, Dich überselig oder Dich überelend macht. Die Gegenwart und Zukunft, In einem Druck der Hand. In einem einz’gen Kusse, Ein lohender Weltenbrand. Ein magisches Gewebe, Von Traum und Wirklichkeit, In einem Augenblicke, Die ganze Ewigkeit. Ein Meisterroman der Schöpfung, Des Lebens Poesie, Das hohe Lied der Seele, Die Weltensymphonie. Ein rätselhaftes Dunkel, Ein Strahl des Gotteslichts, Ein Engel und ein Dämon, Ein Alles und ein Nichts!“, kommen die Phrasen des Gedichtes wie von selbst über die Lippen des Jüngeren. Das Bild der jungen, tanzenden Frau, die ganze Zeit vor Augen, entflohen seinen Lippen einfach diese Zeilen, welche seinen Bruder gleichzeitig zum Verstummen brachten. Stumm schaut dieser ihn einfach nur ungläubig an. Ein Lächeln legt sich auf Sasukes Lippen, als er den Blick sieht, ehe er seinen senkt und einfach nur den Ball in seinen Händen ansieht, welcher eigentlich ein Stressball ist, er aber verwendet ihn nur als Ablenkung bei Langeweile. „Was ist los mit dir in letzter Zeit? Dauernd bist du verschwunden, nicht erreichbar, selbst der Fahrer weiß teilweise nicht wo du bist und redest hier plötzlich von unserem romantischen Vater.“, kommt es von Itachi. Prüfend betrachtet der Ältere ihn, Sasuke kann seinen Blick auf sich spüren, aber es interessiert ihn nicht. Er betrachtet nur den Ball in seiner Hand, ehe sich ein Lächeln auf seine Lippen legt und er den Blick zur Seite umwendet. Womit könnte er Sakura das nächste Mal überraschen? Was könnte er ihr schenken oder mit ihr machen? Worüber würde sie sich wohl freuen? Sie ist nicht so jemand der sich von Schmuck und teuren Sachen beeindrucken lässt. Natürlich hätte sie das alles wohl gerne, welche Frau denn nicht? Aber ihr damit so richtig eine Freude machen, eine schöne Erinnerung an ihn bereiten, wird er wohl nicht. Was könnte er nur mit ihr machen? Es muss etwas Besonderes und vielleicht auch tiefsinniges sein. Sie würde sich mit Sicherheit über Schnee freuen, aber selbst ihm ist es unmöglich es in der Stadt schneien zu lassen. Er muss leicht Lächeln bei dem Gedanken, wie sie sich freuen würde. Und was ist mit Weihnachten, was soll er ihr da schenken? „Sasuke!“, die Stimme seines Bruders reist ihn wieder aus seinen Gedanken und in die Realität zurück. Sein Blick richtet sich auf den anderen Mann im Raum. „Hm?“, gibt er leise, fast schon sanft von sich und betrachtet ihn fragend. Hat er irgendetwas gesagt, was wichtig gewesen wäre? „Was ist nur los mit dir? Du bist dauernd weg. Nicht das ich dich hier dringend brauchen würde, aber seit wann treibst du dich ständig draußen rum, vor allem jetzt wo es so kalt ist. Du hast Winter und Schnee!“, wirft Itachi ratlos und verwirrt ein. Ach ja, der Winter, diese kalte Zeit, in der man einfach nur mit der Freundin vor dem warmen Kamin sitzen möchte, eng aneinander gekuschelt „Wann glaubst du wird es zu schneien anfangen?“, erwidert der junge Uchiha, zusammenhangslos mit einer Gegenfrage, während sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen bildet. Er könnte mit ihr in ein Haus am Stadtrand fahren und sich dort mit ihr vor den Kamin kuscheln. Aber wenn es nicht demnächst zu schneien anfängt, ist das auch nicht so schön wie wenn man in einer Berghütte eingeschneit ist. Vielleicht sollte er mit ihr in eine Berghütte fahren? Das könnte ihr vielleicht gefallen. „Seit wann freust du dich wieder auf Schnee?“, kommt es ungläubig von seinem Bruder, „Und seit wann gehst du in den Zoo oder gar ins Theater?“ Itachi wirkt ziemlich aufgebracht über sein Verhalten, doch das interessiert Sasuke nicht wirklich. „Ich glaube wir sollten dich wirklich mal untersuchen lassen, vielleicht hast du ja einen Tumor oder so.“, brummt der Langhaarige besorgt. „Die andere Möglichkeit wäre, dass du verliebt wärst, was ich auch glauben würde, wenn es nicht so abwegig wäre. Du und verliebt. Du warst doch noch nie verliebt!“, faselt er ununterbrochen weiter. Wenn der nur wüsste dass er mit dieser Annahme direkt ins Schwarze getroffen hat. Ein kleines Lächeln, beinahe schon ein Grinsen legt sich auf die Lippen der Dunkelblauäugigen. Ja, er muss es leider zugeben, die Haruno hat es ihm wirklich sehr angetan. „Nicht wahr, oder?“, murmelt Itachi ungläubig. Sasuke hebt sogleich seinen Blick, er hat diese Worte schon einmal in diesem Kontext vernommen, er durchlebt so eben ein Déjà-vu. „Du hängst zu viel mit Naruto ab, wie es scheint.“, brummt er seinem Bruder schließlich, weniger gut gelaunt als zuvor zu. Es ist beinahe schon gruselig, wie die beiden genau gleich darauf reagieren. „Du hast wirklich eine Frau kennen gelernt? Die du magst? Mit der du es länger als zwei Nächte aushältst?“, erstaunt wird er von dem älteren betrachtet. Genervt verdreht er die Augen. Ist es wirklich so abwegig, dass er auch solche Gefühle empfinden kann? „Der Sex muss echt unbeschreiblich gut sein.“, bemerkt der Langhaarige mit einem kleinen, etwas perversen Grinsen. „Weiß ich nicht. Ich habe noch nicht mit ihr geschlafen.“, zuckt Sasuke die Schultern und wendet den Blick wieder nach draußen, für sie würde er lange darauf verzichten, wenn es sein muss Monate. „Wow, du magst sie ja wirklich.“, erstaunt betrachtet sein Bruder ihn, als könnte, an es ihm nicht zutrauen eine Frau wirklich zu mögen. Halten ihn alle etwa für ein gefühlskaltes Monster? Ist Sakura die einzige die ihn so sieht wie er wirklich ist? Verstimmt schnaubt er, selbst sein Bruder scheint ihn nicht wirklich zu kennen. „Ach komm schon, du weißt, dass ich dich nur ärgere.“, der Braunäugige lacht auf und haut gegen die Beine des jüngeren. „Ich freue mich doch für dich. Endlich scheinst du auch dieses tolle Gefühl kennen zu lernen.“, lächelnd betrachtet Itachi ihn. „Erzähl schon wie heißt sie?“, fragt er sogleich neugierig. „Sakura.“, antwortet Sasuke brav und muss dabei leicht Lächeln, ihr Name allein reicht schon aus. „Ein wirklich schöner Name.“, der Langhaarige lächelt aufrichtig, „Was macht sie von Beruf?“ Abwartend betrachtet der jüngere seinen Bruder einen Augenblick, schätzt ab wie er reagieren wird. „Balletttänzerin.“, ergibt er sich schließlich und beantwortet die Frage. „Als warst du im Ballett um sie zu sehen und nicht im Theater.“, schlussfolgert der Braunäugige sogleich aus den wenigen Informationen. „Um sie wiederzusehen ja.“, bestätigt Sasuke die Vermutung seines Bruders. „Woher kennst du sie denn? Ballett ist ja nun wirklich nicht gerade unser Gesellschaftskreis.“, fragend wird er von Itachi gemustert. „Ich bin an einem regnerischen Tag, in die Bibliothek geflohen und dort auf sie gestoßen.“, berichtet der Dunkelblauäugige kurz. „Ah, verstehe.“, der langhaarige Uchiha lächelt sanft, „Liebe kommt dann wenn du es am wenigsten erwartest.“ Amüsiert schnaubt der Jüngere auf. „Woher kommt sie?“, stellt Itachi eine weitere Frage. „Sie ist Halb-Russin, und nein sie hat nichts mit der Russen-Mafia zu tun. Seit sie sechs Jahre alt ist, wohnt sie hier in Amerika, sie ist am Rand von New York aufgewachsen.“, teilt der jüngere weiter sein Wissen mit seinem großen Bruder. „Woher weißt du das mit der Russen-Mafia?“, kommt es verblüfft von diesem. Der Dunkelblauäugige zuckt die Schultern. „Ich habe sie gefragt.“, antwortet er ebenso gelassen, als würde er sich über kalten Kaffee beschweren. „Wie? Einfach so? Und trotzdem redet sie noch mit dir?“, erstaunt und auch ungläubig betrachtet der ältere ihn. „Ich habe es Spaßhalber gemeint und sie hat es ganz gelassen aufgenommen.“, erklärt er sich kurz. Bewundernd wird er einen Augenblick vom Braunäugigen betrachtet, ehe sie eine kleine Pause in ihr Gespräch einschiebt, welche in Stille vergeht. „Hast du Angst?“, erkundet sich Itachi plötzlich bei ihm. „Ja, Angst, dass das FBI auftaucht und alles zerstört, sie wissen nämlich von ihr.“, gesteht Sasuke offen, denn davor hat er wirklich Angst. „Warum bist du dann hier und nicht bei ihr?“, leicht lächelt sein Bruder ihm zu. 3Leise seufzt der Dunkelblauäugige auf. „Sie hat sich vor ein paar Tagen beim Training verletzt und nutzt diese erzwungene Pause aus, mal wieder ihren Vater zu besuchen.“, erzählt er leise murmelnd. Er wäre im Moment auch viel lieber bei ihr. ~>*<~ Eine Liste von Morden gehen auf sein Konto, welche er angeordnet haben soll. Aber denken Sie doch nur mal an die Frauen und Kinder die ihre Ehemänner und Väter nicht mehr wiedersehen, weil diese auf Anordnung von Mister Uchiha qualvoll ermordet wurden. Diese Worte schwirren in ihrem Kopf herum. Lenken sie ab, lassen sie nicht schlafen. Treiben sie in den Wahnsinn. Auch wenn es Agents vom FBI waren die ihr diese Worte gesagt haben und diese doch mit Sicherheit vertrauenswürdig sind, kann sie sie nicht glauben. Wie soll sie ihnen denn auch glauben? Wie soll sie glauben, dass dieser Mann der sie so zart berührt, als wäre sie feinstes Glas, solch ein Monster sein soll? Sie kann es einfach nicht glauben, sie will es auch gar nicht glauben. Sasuke ist nicht der Mann als den sie ihn darstellen. Er ist nicht dieses Monster. Er ist vielleicht kühl und distanziert aber nicht so unbarmherzig wie sie ihr glauben machen wollen, sie hat es doch selber gesehen, sie hat ihn gesehen, wie er wirklich ist, selbst zu ihr, einer eigentlich völlig Fremden. Ein leises Seufzen entflieht ihren Lippen, verwandelt sich sogleich in eine weiße Atemwolke, in der kalten Winterluft. Sie zieht die warme Decke automatisch enger um ihren Körper, versteckt sich vollkommen in dem wärmenden Stoff und starrt in den Garten vor der Terrasse. Ihre Bewegungen übertragen sich sogleich auf die Hollywoodschaukel, welche aus dem Boden des oberen Stockwerks über der Terrasse baumelt. Natürlich könnte die junge Haruno auch im Wohnzimmer auf der Couch sitzen und in den Garten hinaus starren, es hätten den selben Zweck erfüllt, aber sie braucht diese kühle Luft um sich einfach. Es hilft ihr einfach einen kühlen Kopf zu bewahren während sie sich eben diese wegen diesen Worten zerbricht. Eben diese Worte die auch der Grund dafür sind, dass sie nun hier sitzt. Wegen jenen sie unkonzentriert war und gestürzt ist, sich eine Gehirnerschütterung zuzog, die Hand und den Fuß verstaucht hat, so dass sie nun bis zum Ende der Woche pausieren muss. Nun kann sie sich auch nicht beschweren, über diese Woche extra Urlaub, die sie hier bei ihrem Vater verbringen will, zumindest ein paar Tage. Aber trotzdem wäre es ihr viel lieber sie hätte diese Worte nie gehört. Diese abscheulichen Vorwürfe gegen Sasuke. Sie stellen ihn dar wie ein Monster, ein herzloses Monster ohne Gewissen. Aber er ist nicht herzlos! Auch wenn sie ihn erst ein paar Wochen kennt, wagt sie es das zu sagen und zu bezeugen. Wenn er so herzlos wäre, hätte er sie doch nicht im Krankenhaus besucht weil er um sie besorgt war. Er würde sich doch nicht mit ihr zwischen Sitzreihen versteckt am Boden setzen und einer Probe lauschen. Sie hat ihm doch angemerkt dass er sich Sorgen um sie gemacht hat, er überrascht sie doch dauernd und will ihr damit eine Freude machen. So etwas tut kein herzloser Mensch, der macht sich keine Gedanken um andere! Ein herzloser Mensch, verschleppt die Person, deren Klavierspiel er so mag und hält sie gefangen dass sie ihm dauernd Musik vorspielt. Der ladet sie nicht auf einen Kaffee ein und geht mit ihr zu Fuß durch halb New York City. Wie können diese Männer nur so etwas von ihm behaupten? Sie kennen ihn nicht. Sie versuchen nur ihm nachzuweisen was er getan hat und dafür brauchen sie die Hilfe von ihr, jemandem dem Sasuke wohl schon ein bisschen vertraut. Leise seufzt sie auf. Sie weiß nicht was sie tun soll. Zum einen überkommt sie sofort Angst wenn sie an die Worte denkt. Aber nicht vor dem Uchiha. Es ist diese Angst die sie als kleines Mädchen schon gekannt hat, diese Angst wegen welcher sie aus Russland geflohen sind. Wenn sie jedoch an den schwarzhaarigen Mann denkt, hat sie diese Angst nicht, sie verschwindet sogleich bei einem Gedanken an ihn. Sie weiß einfach nicht wie so ein Mann, gleichzeitig ein herzloser Mafioso sein soll. Natürlich kann ein Mensch mehrere Seiten haben, aber zwei so grundlegend verschiedene? Nein, das ist unmöglich. Leicht schüttelt Sakura den Kopf. Er ist so sanft zu ihr, bemüht sich immer darum, dass sie sich wohlfühlt. Seine Berührungen sind immer so zart, als hätte er Angst, sie wäre feinstes Glas, das zerbricht wenn er es zu ohne Vorsicht berührt. Allein wie er sanft über die Blessur, welche zum Glück kaum noch zusehen, sich innerhalb weniger Tage zurück gebildet hat, es war als wollte er sich vergewissern das dieser blauen Fleck wirklich auf ihrem Gesicht ist und keine Einbildung, aber gleichzeitig wollte er verhindern das sie Schmerzen wegen ihm hat und genau das hat er auch getan. Obwohl er drüber gestrichen ist mit den Fingern hatte sie keine Schmerzen und schließlich hat er auch noch seine Hand auf ihren Kopf gelegt um ihre Schmerzen zu dämmen. Er ist auch nicht von ihrer Seite gewichen, selbst als sie geschlafen hat, er ist wirklich erst mit dem Ende der Besuchszeit gegangen. Ein Mafioso würde das doch niemals tun. Auch der Punkt, dass er Morde in Auftrag gegeben haben soll, dafür verantwortlich sein soll, das Männer, Väter, getötet wurden, oder auch die ein oder andere Mutter, kann sie nicht glauben. Er weiß wie es ist ohne Eltern aufzuwachsen, keine Eltern mehr zu haben, weil sie einem brutal genommen wurden. Warum sollte er dann beauftragen das andere Kinder genau dasselbe Leid erfahren müssen? Das ist doch unlogisch! Genau er würde das doch verhindern, um diese bittere Erfahrung anderen zu ersparen. Ein frustriertes Seufzen kommt über ihre Lippen. Warum haben diese Männer sie nicht in Ruhe lassen können. Ihr ihre momentane Glückseligkeit lassen können? Etwas deprimiert senkt sie den Blick auf die warme Decke, die sie umgibt. Sie weiß einfach nicht was sie tun soll? Zu Sasuke halten oder sich gegen ihn wenden? Denn auch wenn sie den Worten nicht ganz glauben kann, waren diese Männer doch immerhin vom FBI und was wenn sie ihnen hilft? Dann könnte sie ihnen vielleicht helfen und beweisen dass Sasuke das alles eben nicht ist und nicht zu verantworten hat. Aber er würde dann sicher nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen. „Na Mäuschen? Worüber zerbrichst du dir hier draußen so lange den Kopf?“, reist die liebevolle, sanfte aber auch männliche Stimme ihres Vaters sie aus ihren Gedanken. Überrascht schnellt ihr Kopf zu ihm herum und betrachtet ihn. In eine warme Jacke gehüllt kommt er auf sie zu. Das Fliegengitter, der Balkontür, fällt hinter ihm leise zu, während Dampf aus der Tasse in seiner Hand aufsteigt. „Hey Dad.“, murmelt sie ihm leise zu und rutscht auf der Hollywoodschaukel ein Stück zur Seite, um Platz für ihn zu schaffen, ehe sie wieder auf ihre Decke hinab blickt. „Hier.“, lächelt die starke männliche Konstante in ihrem Leben, ihr zu und reicht ihr die Tasse. „Danke.“, gibt Sakura überrascht von sich und umfasst mit ihren kühlen Fingern die warme Tasse. Ein leichtes Brennen breitet sich sogleich von dort auf ihre Hand aus, aber ein angenehmes Brennen, welches ihre Finger und Hände wieder wärmt. Musternd betrachtet sie den Inhalt der Tasse während ihr Vater sich neben sie auf die Hollywoodschaukel setzt. Ein weißlicher schaumiger Berg überdeckt den Inhalt der Tasse, aber allein der Anblick von diesem Berg reicht für sie aus, um zu wissen, dass ihr Vater ihr Kakao gemacht hat. So wie früher immer wenn sie etwas bedrückt hat. „Was für Sorgen quälen dich denn?“, erkundet er sich nach einem Augenblick, den er den ruhigen Garten betrachtet hat. Die Rosahaarige senkt die Tasse von ihren Lippen. „Es ist nichts, mach dir keine Gedanken um mich.“, versucht sie das Gespräch abzuwehren. Er lacht leise, wenn auch nicht ganz so amüsiert wie sonst auf. „Du sitzt hier seit Stunden in dieser Eiseskälte hier draußen, da mache ich mir natürlich Gedanken und vor allem Sorgen. „Was ist denn los, Mäuschen?“, wendet er sich nun zu ihr um. Sie senkt den Blick von seinem ehrlich besorgten und gleichzeitig so sanften und freundlichen Gesicht auf die Tasse hinab. Nachdenklich beißt sie sich auf die Unterlippe. Sie kann ihm doch nicht einfach alles erzählen, über Sasuke. Sie kann ihm doch nicht sagen, dass sie sich in einen möglichen Mafioso verliebt hat. Er würde ihr bloß von ihm abraten. Aber gleichzeitig weiß sie selber auch nicht mehr weiter. „Ich habe einen Mann kennen gelernt. Einen Geschäftsmann, aus der höheren Schicht, mit Loft und Fahrservice.“, erzählt sie ihrem Vater schließlich mit einem Seufzen. „Es läuft eigentlich ganz gut mit ihm. Er überrascht mich oft, in dem er einfach da steht und mich abholt oder einfach nur mit mir reden will. Er schenkt mir seine Aufmerksamkeit und akzeptiert auch, dass meine Schüchternheit manches vielleicht ein bisschen ausbremst. Aber das ist im Grunde genommen auch alles egal. Nur wurde mir letztens etwas über ihn erzählt, was ich einfach nicht glauben kann und zum Teil will. Aber ich es auch einfach nicht für möglich halte, weil ich eine ganz andere Seite an ihm kennen gelernt habe.“, erzählt sie grob von dem Geschehen der letzten Wochen. „Deswegen hast du immer so glücklich geklungen, wenn wir telefoniert haben.“, bemerkt ihr Vater mit einem sanften Lächeln und mustert sie schließlich eingehend. Schweigend nickt die Haruno zustimmend, ehe sie seinen Blick erwidert. Sein Lächeln wird langsam schwächer und verblasst schließlich ganz. „Und nun hast du Angst.“, stellt er direkt fest. „Diese Angst die du früher auch hattest. Dass du dich vielleicht auf ihn einlässt und dann wieder diese Angst verspürst, jedes Mal, wenn er kommt und du bei ihm bist und dich hilflos fühlst.“, spricht er weiterhin genau das aus, was sie bedrückt. Ja sie hat Angst davor wieder, dass diese Angst zu durchleben, diese Angst die gleichzeitig mit diesen Schmerzen verbunden war. Das FBI hat wirklich gute Arbeit geleistet und mit ihren Worten die Saat für diese Angst gesät. „Glaubst du, dass er dir jemals in so einer Art und Weise weht und könnte und vor allem würde?“, fragt er weiter und legt dabei schützend den Arm um ihre Schultern. „Nein.“, sie schüttelt den Kopf, nicht dieser Mann, den sie kennen gelernt hat. Aber das FBI hat ihr mit ihren Aussagen ziemlich plausible Erklärungen für einiges geliefert. Leise seufzt sie auf und ändert ihre Sitzposition um sich an ihren Vater zu lehnen und ihren Kopf an seine Schulter kuscheln zu können. „Hör auf dein Herz, Kleines.“, gibt er schließlich weise von sich. „Aber was wenn mir mein Herz das falsche sagt und ich ihm vertraue und sich das Gerücht bewahrheitet?“, fragt sie etwas verzweifelt, sie will das von damals niemals wieder durchleben. „Wie kannst du so sicher sein, dass es mir gut gehen wird?“, erkundet sie sich weiter. „Weil ich weiß, dass deine Mutter auf uns alle aufpasst. Auch auf dich. Sie wird kaum zulassen, dass du dich einer Gefahr aussetzt und dir nichts wiederfährt, womit du nicht klarkommen wirst.“, er lächelt und drückt seine Wange gegen ihre kalte Stirn. „Wenn du dich bei ihm sicher fühlst, ist es gut, dann solltest du nichts auf das geben was dir andere sagen. Hör einfach immer nur auf dein Herz, es wird dir schon den richtigen Weg weisen. Viele werden dir sagen, dass du dich von dem und dem Kerl fernhalten sollst, weil es diese Gerüchte gibt oder er womöglich eine Vorstrafe hat. Aber wenn du dich sicher fühlst und dein Herz sagt, dass es gut ist, ist es gut, dann lass die anderen sagen was sie wollen.“, gibt er ihr weiter einen gut gemeinten Rat. „Du würdest jemanden mit Vorstrafe an meiner Seite akzeptieren?“, erkundet sich die Blaugrünäugige überrascht und schaut auf. „Solange er dich gut behandelt und du glücklich bei ihm bist, würde ich wohl auch einen Mafioso oder Auftragskiller an deiner Seite akzeptieren. Hauptsache ist das es dir gut geht und er dich glücklich macht.“, sanft küsst ihr Vater sie auf die Stirn, ehe er mit seiner Hand über ihren Rücken fährt und sie an sich drückt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)