Ayake Sakumi von SongYongWoo ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Heute! „AYAKE! DU SOLLST DICH KONZENTRIEREN!“, brüllt mich mein Sensei heute schon zum X-sten Mal an. Ich senke beschämt meinen Kopf und ärgere mich über mich selbst. Warum nur bekomme ich das einfach nicht hin? Ich trainiere schon seit sechs Stunden und bin immer noch so schlau wie zuvor. Bin ich etwa zu dumm dafür? „KINDCHEN, WIE SCHWER KANN ES DENN SEIN, DAS CHAKRA NUR IN DEN FÜSSEN ZU KONZENTRIEREN?!“ Die Worte meines Senseis treffen mich sehr und ich muss mit den Tränen kämpfen. Letztlich konnte ich sie zum Glück noch rechtzeitig unterdrücken. „Hör mal Ayake...“, beginnt sie und geht einige Schritte auf mich zu. „...wenn du stärker werden willst, dann musst du dich AUF DEIN CHAKRA KONZETRIEREN!“, beendet sie ihre Rede mit unangenehm lauter Stimme. „Aber…“, flüstere ich, doch sie hebt ihre Hand und kehrt zu ihrem Platz zurück. Ja, mein Sensei soll mir helfen, stärker zu werden. Doch leider ist sie, Tsunade, Hokage der vierten Generation, damit nicht einverstanden, mich zu unterrichten. Sie meint, ich wäre zu schwach und ich solle lieber sterben. Aber wenn hier einer stirbt, dann sie! Tsunade sieht mich an. „Wir machen für heute Schluss. Sei morgen pünktlich!“, fordert sie mich zum Abschied auf. Dann verschwindet sie in einer Rauchwolke und ich bin wieder alleine. Du wirst schon sehen ... Ich bin nicht dumm ... Du wirst es schon sehen ... Ihr alle werdet es schon sehen ... Mit diesen Gedanken gehe ich auf meinen Platz zurück, lasse mich auf einem Stein nieder und schließe die Augen. Ich denke an mein momentanes Heimatdorf, Konoha-Gakure. Das Dorf hinter den Blättern. Die Menschen hier sind meist Freundlich - aber nicht zu mir. Sie behandeln mich wie ein Monster- tatsächlich haben einige sogar große Angst vor mir. 'Schaut mal, ist das nicht Ayake?' 'Schatz, siehst du das Mädchen dort? Ich will nicht, dass du mit ihr redest!' 'Moment! Da ist sie. Wir müssen von hier verschwinden!' 'Sie ist gefährlich. Sie soll sterben!' Das bekomme ich jeden Tag zuhören und mittlerweile ist es Teil meines alltäglichen Lebens geworden. Es interessiert mich nicht wirklich, was die Menschen von mir halten. Auch die argwöhnischen Blicke sind mir egal ...weil ich ein Ziel habe, welches ich auch erreichen werde. Ich stehe auf, schnappe mir den Beutel, den ich immer bei mir tragen und werfe ihn mir über meine Schulter, um danach ins Dorf zurückzukehren. Am Tor steht Kotestu, der mich ansieht. „Hallo Ayake!“ Auf seinem Gesicht kann ich kein Lächeln oder keine Freude sehen. Versucht er gerade, nett zu mir sein? Ich weiß genau was hier gespielt wird. Die Menschen tuen so freundlich zu mir, weil sie denken das ich dämlich wäre. Bin aber nicht und das wissen sie nicht. „Hallo!“, entgegne ich knapp und gehe an ihm vorbei ohne ihn anzusehen. Ich kann spüren, wie sein Blick mir folgt. „Ayake, warte!“ Genervt drehe ich mich um und sehe, wie Naruto auf mich zukommt. Oh nein, nicht der! Der hat mir gerade noch gefehlt. „Was willst du?“ „Emmm…“ Naruto schaut beschämt zur Seite. „Naja… ich wollte dich fragen, ob du mit mir Nudelsuppe essen möchtest? Ich dachte, da du wenig Freunde hast, könnten wir vielleicht Freunde werden.“ Entsetzt schaue ich ihn an. Wie zum Geier ist er denn auf die Idee gekommen, dass ich Nudelsuppe mit ihm essen möchte? Und Freunde werden? Ich mit diesem Trottel? Ich hasse diesen Naruto und außerdem hasse ich Nudelsuppe. Ich hasse generell alles, was mit Nudeln bzw. Naruto zu tun hat. Er ist echt ein Ideot - merkt er überhaupt nicht, dass ich 'keine' und nicht 'wenige' Freunde habe? „Nein!“ sage ich kühl und schaue ihn dabei abweisend an. Dieser schaut mich entsetzt an, dann lässt er erneut seinen Kopf hängen. „Warum bist du immer so … emmm....“ Als ich merke, dass er es nicht schafft, die richtigen Worte zu finden, komme ich ihm zuvor. „Dann hau doch ab, wenn du mich zu kalt findet! Verschwinde doch!“ „Aber ich will nicht abhauen!“ Narutos Stimme wird etwas lauter; er packt mich an den Schultern und zwingt mich auf diese Weise, mich zu ihm umzudrehen und ihn anzusehen. Dieser Naruto! Warum muss er so sein? „Lass mich los!“, keife ich ihn zornig an. Den Blonden lässt das jedoch kalt; er schaut mich einfach nur an. Ich bin es nicht gewohnt, dass mich Menschen anfassen und schon gar nicht solche eingebildete Menschen wie er. „Lass mich los, Naruto!“ Allmählich werde ich böse und das scheint auch Naruto, der endlich meiner Aufforderung nachkommt, bemerkt zu haben. Ich schreite einfach an ihm vorbei und wünsche ihm noch einen schönen Tag. Zuhause mache ich für mein Bett fertig, auf das ich zuvor achtlos den Beutel geschmissen habe. Ich gehe ins Bad, kämme mir meine sehr langen schwarzen Haare und wasche mir das Gesicht. Meine roten Augen, die denen eines Vampirs ähneln, verschwinden hinter ihnen. Im Bett packe ich den Inhalt des Beutels aus und stelle ihn, wie jede Nacht, auf meinen Nachtisch. „Gute Nacht, Schwester Nadusi!“, flüstere ich ihm leise zu. Lange schaue ich den abgetrennten Kopf meiner Schwester an. Ich habe ihn mir vor sechs Jahren geholt und seitdem habe ich ihn jeden Tag bei mir. Ohne diesen Kopf werde ich nicht aus dem Haus gehen. Momentan bin ich zwölf Jahre alt, schon seit sechs Jahren begleitet er mich. „Bald werden wir uns wiedersehen!“ Und mit diesen Worten schlafe ich endlich ein. Nadusi's Augen überwachen mich, sodass ich ruhig schlafen kann. Bald werden wir uns wiedersehen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)