Stranded von Leya ================================================================================ Kapitel 30: ------------ Stranded 29 Disclaimer: Teilweise ausgeliehen, teilweise Eigenkreation. An die geliehenen Charaktere stelle ich keinerlei Ansprüche. Beta: none @yume22: Notarzt? Ups^^ Das wollte ich nicht... Keine Sorge, unsere Helden kommen schon noch bei Dark und Krad an, allerdings müssen sie den beiden noch ein bisschen Zeit lassen. Und was mit Dark ist, wird sich im folgenden Kapitel zumindest andeuten und im nächsten dann gelöst werden. @Luthien2010: Tja, was soll ich sagen? Ich liebe Cliffhanger... *gg* Aber die Story ist bald zu Ende, dann kannst Du Dich von dem Stress erholen^^ -*-*- "Vorsicht!" Die Warnung kam gerade noch rechtzeitig und Satoshi, der sich augenblicklich auf den Boden geworfen hatte, spürte wie irgendetwas Schweres dicht über seinem Kopf durch die Luft sauste und weiter hinten mit einem lauten Krachen in den Boden schlug. "Was um alles in der Welt war denn das?!", stammelte der blauhaarige Junge atemlos hervor und wandte sich mit einem dumpfen Gefühl von Panik in der Magengrube dem Berater zu, der sich gerade schwerfällig wieder aufrappelte. Die beiden tauschten einen entsetzten Blick, doch Themin konnte nichts weiter tun, als ratlos den Kopf zu schütteln. "Keine Ahnung." Weiter vorne löste Daisuke sich aus einer Nische in der Wand und hielt seine Fackel hoch. Er war der einzige, der noch Licht hatte. Die beiden anderen hatten ihre Fackeln fallenlassen, als sie sich vor der Falle gerettet hatten. Satoshi tastete den Boden ab, konnte aber selbst mit Daisukes Hilfe nur eine der Fackeln wiederfinden. Die andere war wie vom Erdboden verschluckt. Satoshi zündete das bereits merklich geschwärzte Stück Holz an und reichte sie an den Berater weiter. Dieser leuchtete umher und schauderte, als sein Blick auf die mit eisernen Dornen gespickte Steinkugel fiel, die sie um ein Haar erwischt hätte. An der Kugel war eine schwere eiserne Kette befestigt, deren Zweck er sich nicht so recht erklären konnte. "Es war ein steinernes Pendel", erklärte Daisuke unvermittelt mit völlig ruhiger Stimme und wies auf einen rostigen Haken an der Decke, wo anscheinend die Kette des Pendels befestigt gewesen war. "Als wir die Falle ausgelöst haben, wurde die Kugel freigesetzt, schwang an der Kette durch den Gang und wenn der Haken nicht nachgegeben hätte, wäre sie auch wieder zurückgekommen. Wir hatten Glück." "Ah ja. Glück", brachte Satoshi gerade noch hervor, ehe er unkontrolliert zu zittern begann. Seit scheinbar einer Ewigkeit schlichen sie nun schon durch diesen muffigen Stollen und bisher war nichts geschehen. Sie hatten angefangen, sich in Sicherheit zu wiegen... Diese Unbesonnenheit konnte sie das Leben kosten. Satoshi schalt sich einen Dummkopf, weil er sich von diesem scheinbar so harmlosen Gang hatte einlullen lassen. Er hätte mißtrauischer sein müssen, denn niemand war so leichtsinnig, ein Versteck, das so gut verborgen gewesen war, gänzlich unbewacht zu lassen. Daisuke war herangekommen und legte dem immer noch zitternden Jungen den Arm um die Schultern. "Alles in Ordnung?" "Ja, natürlich!" Satoshi tat sein Bestes, um den Schrecken zu überwinden, der ihm in die Knochen gefahren war und konzentrierte sich auf eine Frage, die ihn schon ziemlich lange beschäftigte. "Woher wußtest du eigentlich von dieser Falle? Wenn du uns nicht gewarnt hättest wären wir jetzt ganz sicher tot." "Gewußt habe ich es nicht, aber ich habe es geahnt. Ich kenne mich mit so etwas aus." Daisuke überlegte, ob er den anderen mehr von seiner Vergangenheit anvertrauen sollte, entschied sich aber dagegen. "Kommt schon. Wir sollten uns beeilen!" Doch Satoshi wollte sich nicht so einfach ablenken lassen und trat ihm in den Weg. "Warte einen Augenblick, Daisuke! Du kannst uns jetzt nicht einfach so stehenlassen! Wie sollen wir uns denn aufeinander verlassen können, wenn du uns nicht vertraust?!" Der Rotschopf sah seinen Freund kurz an, dann wandte er sich ab und ging davon. Der Gang machte eine Biegung nach rechts und gleich darauf war er aus dem Blickfeld der beiden anderen verschwunden. "Das ist doch...!" Satoshi ignorierte die Tatsache, dass er keine Fackel hatte und rannte Daisuke hinterher. Als er ihn eingeholt hatte, faßte er den anderen am Arm und drehte ihn ungeduldig zu sich herum. "Verdammt nochmal! Rede endlich mit mir!" Aus irgendeinem Grund trafen Satoshis angedeutete Anschuldigungen ihn mitten ins Herz und seine ohnehin seit Tagen angespannten Nerven gaben nach. Ohne Vorwarnung sah Daisuke rot. "Was willst du denn hören?! Glaubst du, ich habe euch hier herunter gelockt um euch loszuwerden? Wenn dem so wäre, dann hätte ich euch wohl kaum vor dieser Falle gewarnt! Es wäre mir ein Leichtes gewesen, euch sterben zu lassen. Aber so etwas könnte ich nie! Ich bin zwar ein Dieb, aber ich bin kein Mörder! Ich weiß nicht, warum ihr hier seid, aber ich will denjenigen, der mir mehr bedeutet als alles andere auf dieser Welt vor dem Tod bewahren. Also, was ist? Vergeuden wir weiterhin kostbare Zeit damit, uns gegenseitig zu zerfleischen, oder suchen wir endlich weiter?!" Von dem ungewohnten Ausbruch völlig überrascht, trat Satoshi gleich mehrere Schritte zurück und hob abwehrend die Hände. "Ist ja schon gut! Du hast ja recht. Entschuldige!" In diesem Augenblick gesellte sich Themin atemlos zu den beiden Jungen und sah sie prüfend an. Die Spannung zwischen den beiden war fast greifbar und leichte Sorge machte sich in ihm breit. Sie durften sich jetzt nicht gegeneinander wenden. "Was ist passiert? Ich habe euch schreien hören." "Nichts." Daisuke überließ es Satoshi, dem anderen von ihrem Gespräch zu berichten und stapfte davon. Nach wenigen Metern blieb er jedoch abrupt stehen. Satoshi, der direkt hinter ihm gewesen war, konnte einem Zusammenstoß gerade noch ausweichen. "Was ist denn...?" Jedes weitere Wort blieb ihnen im Hals stecken, während sie entsetzt auf die riesige Steinkugel starrten, die kurz zuvor mit ungeheurer Gewalt auf dem Boden eingeschlagen sein musste, denn rings um die Einschlagstelle waren die Steinplatten geborsten und teilweise zu Staub zermahlen. Nur langsam wurde ihnen klar, was dies bedeutete. Sie waren kein bisschen weitergekommen. Irgendwie war aus dem Gang selbst eine einzige riesige Falle geworden. -*-*- "Mein wunderschöner Lelan. Endlich bist du mein. Wie lange habe ich darauf gewartet", sagte eine Stimme dicht an seinem Ohr und Krad, der sich bisher an die Hoffnung geklammert hatte, die Ereignisse der letzten Stunden mögen sich als böser Traum herausstellen, musste erkennen, dass er sich geirrt hatte. Alles, was geschehen war, war kein Traum sondern grausame Realität. Mühsam unterdrückte er einen gequälten Aufschrei, als er die unwillkommene Berührung einer fremden Hand an einer Stelle spürte, an der sie nichts zu suchen hatte und presste die Augenlider so fest zusammen, dass es schmerzte. "Mach die Augen auf, Lelan. Sieh mich an", schmeichelte die Stimme weiter und gegen seinen Willen gehorchte Krad dem betörenden Singsang, mit dem sein Peiniger ihn zu überreden versuchte. Sekundenlang starrte er verständnislos in das wohlbekannte Gesicht seines Vetters, doch dann kehrte langsam, aber unerbittlich seine Erinnerung zurück. Vergeblich suchte er in Darks Augen nach Spuren seiner früheren Persönlichkeit. Wer auch immer von seinem Vetter Besitz ergriffen hatte, von Dark war anscheinend nichts mehr übrig. "Du siehst verwirrt aus, Lelan." Schon wieder. Krad vermied nur mit Mühe ein entsetztes Schaudern, als Dark ihn zum wiederholten Male mit dem Namen seines Vaters ansprach und versuchte, dieses Mißverständnis auszuräumen. "Ich bin nicht Lelan. Er ist schon lange tot. Ich bin Krad, sein Sohn." Dark schüttelte lachend den Kopf. "Vielleicht im Augenblick noch, aber nicht mehr lange. Aber glaube mir, wenn ich erst fertig bin, dann wirst du nur noch eine blasse Erinnerung sein und Lelan wird für immer an meiner Seite herrschen." Verständnisloses Schweigen zeigte Dark, dass der andere ihm nicht hatte folgen können und mit einem leicht spöttischen Grinsen beugte er sich vor, bis er seine Lippen ganz dicht an Krads Ohr bringen konnte und fragte leise: "Erkennst du mich denn immer noch nicht, Lelan? Ich bin enttäuscht. Wie kannst du deinen eigenen Bruder vergessen?" tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)