Stolen von Das_Kenni (HitsuxHina) ================================================================================ Kapitel 4: 4 ------------ Weder während, noch beim Verlassen des Meetings warf ihm Kira irgendwelche feindlichen Blicke zu, oder zumindest keine feindlicheren als er in letzter Zeit sowieso von ihm bekam. Daraus schloss Hitsugaya, dass Hinamori in der Tat bisher noch nichts gesagt hatte, ganz wie er erwartet hatte. Er war ungeduldig und das nervte ihn, aber er wollte sie ganz für sich haben und das lenkte ihn von seiner Arbeit ab. Auch das nervte ihn und war nicht gut für seine direkte Umwelt. Kira hingegen schien regelrecht gute Laune zu haben und entgegen aller seiner rationalen eigenen Ratschläge für sich selbst, bemerkte Hitsugaya wie heiße Eifersucht langsam in ihm hoch kroch. Als Kira und der Rest der Sondereinheit die Halle verlassen hatten, machte sich dieser direkt auf den Weg in die 5te Division. Hitsugaya verzog die Brauen und gab ein abfälliges Geräusch von sich, das Kurosaki nicht entging. Der stand amüsiert neben ihm und beobachtete das Schauspiel. „Oho, werden wir etwa eifersüchtig?“ ärgerte er den verstimmten Captain, eine Gratwanderung, die sich kaum jemand zu trauen wagen würde. Entgegen ihrer Gegensätzlichkeiten hatten Hitsugaya und Ichigo jedoch ein gutes Verhältnis zueinander und der Rotschopf war einer von seinen besten Freunden geworden. Dennoch war er ihm einen ausgesprochen eindeutigen Blick zu. „Woah, schon ok, für Winter ist es noch zu früh, Toushiro.“ Sie gingen gemeinsam aus der Halle, Kurosaki wollte vermutlich den Rest des freien Tages mit Kuchiki-Fukutaichou verbringen, das lag in seiner Richtung. Hitsugaya wünschte er könnte das gleiche über sich und Hinamori behaupten. „Deine Laune war ziemlich gut. Also, bevor das Meeting angefangen hat. Und jetzt bist du kurz davor die Hölle einzufrieren.“ „Hast du einen Todeswunsch, oder wolltest du deine Freundin nochmal in lebendigem Zustand sehen heute?“ Seine Stimme war kalt wie das Eis seines Zanpaktou, doch Kurosaki bleib denkbar unbeeindruckt: „Joa, hatte ich, danke der Nachfrage. Auf jeden Fall steigt heute Abend ne Party, um Kiras Rückkehr zu feiern. Du solltest auch kommen.“ „Sich die Gehirnzellen wegtrinken und in Stadium geistiger Umnachtung Peinlichkeiten vollstrecken, die man am nächsten Tag von seinen Mittrinkern erzählt bekommt, nachdem diese einen irgendwann nach einem komatösen Schlaf in einer Ecke Seireiteis im eigenen Erbrochenem liegend gefunden haben. Nein Danke.“ Kurosaki zuckte nur mit den Schultern. Er wusste ganz genau, dass sein Freund immer irgendwann auftauchte, um aufzupassen, dass sich Momo nicht in den gerade beschriebenen Zustand trank. Er hatte es allerdings noch nie erlebt, wie der Captain selber mehr als nur ein oder zwei Schälchen Sake getrunken hatte. Es hatte einen gewissen Reiz herauszufinden, was ein betrunkener Hitsugaya anstellte, aber auf der anderen Seite war es Ichigo die Auseinandersetzung dann doch nicht wert. Zumindest vorerst. Später am Abend erschien wie erwartet Kira zusammen mit Momo zu seiner Party. Ichigo sah sich nach Toushiro um, der sich vorerst aber erwartungsgemäß erstmal nicht blicken ließ. Stattdessen entging ihm nicht, dass sich Momo seltsam abweisend verhielt. Ihre Stimmung schien schlecht zu sein und sie suchte Abstand zu Kira, dem das gar nicht auffiel, während ihm schon die ersten Schnäpse einverleibt wurden. „Junge Liebe.“ Ichigo erschrack sichtlich, als er plötzlich Ise Nanao hinter sich hörte. Er hatte nie viel mit ihr zu tun gehabt, was auch daran lag, dass sie meistens viel zu tun hatte mit ihrem Captain und außerdem vermutlich fast seine Mutter sein könnte. Bei Shinigami war das immer schwer einzuschätzen, sie könnte auch seine Urgroßmutter sein. Sein Blick folgte dem von Nanao und landete auf Hinamori, die inzwischen ziemlich lustlos mit einem Glas Sake auf einem Stuhl saß. Hin und wieder kam Renji vorbei und munterte sie zum trinken auf, woraufhin sie einen Schluck nahm. „Glückliche Liebe sieht aber anders aus, Ise“, bemerkte Ichigo schließlich trocken, doch Nanao rückte nur ihre Brille auf der Nase zurecht: „Ich sagte jung, nicht glücklich.“ „Hm...?“ Er kratzt sich geistesabwesend am Kopf, wurde jedoch von Rukias Stimme aus seinen Gedanken gerissen. Sie versuchte gerade ihre beste Chappy Impression zu geben, also höchste Zeit einzuschreiten. „OI! Rukia!“ Hinamori verwandelte sich derweil immer weiter in ein Häufchen Elend, das mit zunehmendem Alkoholkonsum zunehmend weniger ansprechbar wurde. Sie hatte es nicht geschafft mit Kira zu sprechen, er war so glücklich gewesen sie wiederzusehen und nun nagte die blanke Schuld an ihr. Wenn es etwas schlimmeres gab als laute Betrunkene, waren es depressive Betrunkene. Ihre Freunde um sie herum bemerkten von dem nichts, es war normal,dass Hinamori keine Partybombe war. Je länger die Party andauerte, desto stumpfer nahm sie die laute Musik wahr, die in ihren Ohren hämmerte und desto mehr wünschte sie sich, dass die nach Hause gehen durfte. Vielleicht würden sie ja gar nicht bemerkten, wenn sie fehlte? Ein Versuch war es wert und so schlängelte sie sich ungeschickt durch tanzende Leute hindurch. Als eine Hand sich ihren Arm schnappte, erschrak sie fürchterlich und sah einen sehr betrunkenen Kira. „Los! Tu es! Kira! Du bist ein Mann!“ riefen sie aus dem Hintergrund, kaum laut genug, um sie in der dröhnenden Musik zu hören. Kira schluckte, nahm all seinen Mut zusammen und drückte Momo ungeschickt ab sich. Obwohl sie selber alles andere als nüchtern war, wurde ihr fast übel vom Alkoholgeruch und versuchte Kira an sich zu drücken. „Isch ha disch vermisssst, Momo.“ Sein Griff wurde fester und Momo bemerkte zu spät, dass er sich zu ihr herunter beugte. Sie hatten sich natürlich schon oft geküsst in den Jahren ihrer Beziehung, aber das war anders. Jetzt war er sturzbetrunken und wusste nicht was er tat, außerdem hatte Hinamori noch Hitsugayas Küsse auf ihren Lippen, nach denen sie sich sehnte. „Nein! Kira, hört auf!“ Die Mühen waren vergebens, der Alkohol schwächte sie und sie kam nicht los. Holperig drückte Kira ihr seine Lippen auf ihren Mund und fing an seltsam an ihr herumzusaugen. Vage nahm sie Applaus aus dem Hintergrund war, doch ihr war eher zum weinen zumute. Inmitten des Chaos packte sie jemand an der Schulter und riss sie aus Kiras Armen, ein Blick durch ihre wässrigen Augen bot ihr einen vertrauten Anblick und sie atmete erleichtert auf. „Meinst du nicht, es ist genug, Kira? Wenn Toushiro dich so erwischt, gibt’s Ärger. Momo will nicht. Ich bring sie nach Hause. Du kannst mit den Kissen knutschen.“ Ohne Raum zur Diskussion nahm Ichigo den jungen Vize mit aus dem Raum. Nachdem er Rukia in die Obhut von Byakuya gegeben hatte, war er eigentlich auf der Suche nach Renji gewesen. Den hatte er zwar auch gefunden, aber konnte sich das Bild mit Kira und Momo beim besten Willen nicht ansehen. Just in diesem Augenblick, wo er sich geistig darüber beschweren wollte, wo Toushiro stecke, wenn man ihn brauchte, ging die Türe zum Flur auf und eben dieser stand vor ihm. Er wollte ihm Vorwürfe machen, seinen Frust rauslassen, dass er die Situation gerade zugelassen und mit Abwesenheit geglänzt hatte, anstelle seine alte Freundin zu beschützen. Stattdessen sah er jedoch mit großen Augen, wie Momo plötzlich laut anfing zu weinen und in die Arme lief, die sie stets beschützt hatten. Überrascht über Hinamoris emotionalen Ausbruch erwiderte Hitsugaya die Umarmung und streichelte ihr sanft über den Kopf. Verwirrt sah er Ichigo an. „Ich hab die Kohlen für dich aus dem Feuer geholt. Kira war mit ihr am herumknutschen, oder hats zumindest versucht. Hiermit übergebe ich, muss Rukia so langsam auch hier wegholen, bevor sie mit dem Bambus Tango tanzt.“ Damit drehte er sich um und ging wieder in das Party-Zimmer. Als sich Momo wieder ein wenig beruhigt hatte, nahm er ihre Wangen in beide Hände und fragte sie: „Stimmt das?“ Sie nickte nur und er machte sich Vorwürfe nicht früher gekommen zu sein. Er war nur nicht gekommen, weil er keine Lust hatte Kiras Rückkehr zu feiern, jetzt bereute er es. Sanft löste er sie von sich und nahm sie an der Hand. „Ich bring dich zurück zu deiner Wohnung.“ Zu seinem erstaunen schüttelte sie den Kopf und murmelte etwas, das er nicht verstand. Die Musik dran immernoch so laut in dem Vorraum, dass eine Verständigung im Flüsterton unmöglich war. „Was sagtest du?“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm direkt ins Ohr: „Können wir zu dir gehen?“ Ihm entging der Alkoholgeruch nicht, sie war zwar nicht so betrunken, wie sie schon einige male vorher gewesen war, aber dennoch nicht ganz zurechnungsfähig. Er seufzte. „Ist ok, ich schlafe auf der Couch.“ „Was? Nein! Ich will...“ „Momo“, fiel er ihr ins Wort, „ich will nichts tun, was du im nüchternem Zustand bereust. Entweder so, oder ich bringe dich in dein eigenes Quartier.“ Sie lächelte. „Ok. Danke.“ Und drückte ihm schnell einen Kuss auf den Mund. Oder zumindest sollte es ein schneller Kuss werden, doch in dem Augenblick als sich ihre Lippen trafen, wurde ihr wieder klar, wie es eigentlich sein sollte und sie genoss den Moment solange, wie er ihn ihr gewährte. Als Hinamori am nächsten Morgen in den selben Laken aufwachte, wie nach der letzten Party, lächelte sie, denn sie wusste, dass sie geborgen war. Unglücklicher Weise plagte sie dennoch ein Kater, den sie sich aber wohl oder übel verdient hatte. Wer Sake trinken konnte, der konnte auch am nächsten Morgen leiden. So lag sie seufzend im Bett, umnebelt von wohligen Gerüchen, dessen Ursprung gerade amüsiert in die Schlafzimmertüre getreten war. „Hör auf zu grinsen, Shiro-chan. Siehst du nicht, dass ich verkatert bin?“ Sie drehte sich demonstrativ weg, doch er hockte sich ihr gegenüber an die Bettkante, verschränkte die Arme auf der Matratze und legte seinen Kopf darauf ab: „Komm Bettnässer, war schon schlimmer.“ „Oh man! Wenn du mich ärgern willst, dann geh.“ Beleidigt rollte sie sich in die andere Richtung. Vielleicht sollte sie sich auch ein westliches Bett zulegen, die Matratze war so weich, dass sie wie auf Wolken darin versank. Ehe sie wieder im Land der Träume verschwand, merkte sie wie sich Hitsugaya zu ihr auf das Bett legte. „Das hier ist mein Schlafzimmer, falls du das vergessen hast.“ Sie sah ihn eingeschnappt aus dem Augenwinkel heraus an: „Wie war das? Nichts tun, was ich in nüchternem Zustand bereue?“ „Wenn du dich daran erinnern kannst, kann es nicht so schlimm sein. Außerdem habe ich nicht vor irgendwas mit dir zu machen.“„Oh...“ „Enttäuscht?“ Er bekam keine Antwort, sie bleib einfach so liegen, mit dem Rücken zu ihm gewandt und schwieg ihn an. So lange, bis er sie von hinten in die Arme nahm und ihr zärtliche Küsse auf die Schultern hauchte, von denen jeder einzelne ihr wohlige Schauer den Rücken hinauf und wieder herunter jagten. Es war wunderschön. „Toushiro?“ „Hm?“ „Ich liebe dich.“ „Warum weinst du dann?“ Er drehte sie in seinen Armen um und sah wie sie verzweifelt versuchte ihre Tränen zu stoppen. Der Damm war gebrochen und es sprudelte nur so aus ihr heraus: „Ich, ich weiß nicht. Es ist alles so viel auf einmal. Ich meine, ich war so lange in dich... und plötzlich ist alles wahr, aber Kira und gestern Nacht, oh Gott, das war schrecklich. Ich will dich nicht mehr verlieren. Ich will nicht, dass du mich loslässt. Ich möchte bei dir bleiben, genau hier neben dir aufwachen und morgens dein Gesicht sehen. Und... und...“ Er schnitt ihr das Wort mit einem liebevollen Kuss ab und lächelte sie an; ein ehrliches Lächeln getragen von inniger Zuneigung. „Ich liebe dich auch.“ Genau das hatte sie gebraucht, Zärtlichkeit und Verständnis in gegenseitiger Liebe, die ihr die Seele streichelten. Die Sicherheit genau dort zu sein, wo sie hingehörte. Sie dachte immer, dass sie jede Seite von ihrem alten Freund kannte und das stimmt auch, aber jetzt lernte sie Hitsugaya Toushiro neu kennen. Nicht als Wohngemeinschaft, nicht als Freund und nicht als Weggefährten oder Beschützer, sondern als den jungen Mann, der sie über alles liebte und sie konnte es kaum erwarten herauszufinden, was für Überraschungen er noch auspacken würde. Gerade als sie im Begriff war erneut in seinen Armen einzuschlafen, donnerte es wie wild an der Wohnungstüre. Kira war da, sein Reitsu war unverkennbar und er war nicht gut zu sprechen. Hinamori beschlich das Gefühl, dass sie jedes mal, wenn sie in Hitsugayas privaten Unterkünften war, zwischen Himmel und Hölle taumelte. „Bleib hier, Momo.“ Hitsugaya sprang aus dem Bett, ehe Momo ihm antworten konnte. Trotz pochender Schläfen quälte sie sich auf und folge ihm deutlich langsamer durch die Zimmer. Als sie ihn endlich an der Türe eingeholt hatte, hörte sie wie Kira über den vergangenen Abend sprach. Er hatte sie im Vorzimmer gesehen, wie sie ihn geküsst hatte. Im Rausch war diese Information anscheinend unter gegangen, aber jetzt mit gesunkenem Alkoholspiegel traf ihn die Realität mit voller Wucht. Eine Realität, die Hinamori ihm schon längst hätte beichten müssen. Als Kiras Augen auf Momo fielen, gab es für ihn kein Halten mehr. Er sah Hitsugaya wutentbrannt an und ging auf ihn los. Glücklicherweise ohne Schwert und ziemlich unkoordiniert, Hitsugaya konnte leicht Kiras Handgelenke packen und ihn auf Abstand halten. „Du hast meine Freundin gestohlen!“ „Nein! Kira, hör zu...“ „Ach nicht? Und warum geht sie dann mir dir fremd!?“ „Lass mich...“ „Halt den Mund!“ Angetrieben von Trauer und Wut mobilisierte Kira seine Kräfte und stieß Hitsugaya das Knie, mit allem was er noch zu bieten hatte, in den Magen. Der Treffer saß und der Captain krümmte sich vor Schmerz, doch während Kira ausholte um nachzusetzen, griff Hitsugaya erneut dessen Arm, schwang ihn hinter seinen Rücken und trat ihm in einer fließenden Bewegung den Fuß weg, so dass er das Gleichgewicht verlor. Mit dem Arm schmerzhaft weit hinter dem eigenen Rücken verbogen, den Boden vor der Nase und das Knie von Hitsugaya im Rücken, um ihn von Aufstehen zu hindern, war Kira gezwungen sich beruhigen. Aus dem Griff kam er nicht so schnell heraus. Statt sich weiter auf seinen vermeintlichen Peiniger zu konzentrieren, sah er jetzt Hinamori von allen guten Geistern verlassen an. „Hinamori-kun, warum?“ Sie kniete sich neben ihn und brachte nicht mehr als ein „Es tut mir Leid“ heraus. Doch Kira war damit nicht zufrieden und bohrte nach: „Was tut dir Leid? Es ist nicht eine Schuld, Hinamori-kun, du musst dir keine Vorwürfe machen. Wenn ich etwas falsch gemacht habe, werde ich es ändern, wir habe eine Zukunft!“ Sie schüttelte schweren Herzens den Kopf. „Nein Kira, wir haben keine Zukunft.“ „Aber... warum?“ „Es liegt auch nicht an dir. Es liegt an mir. Ich dachte ich könnte dich lieben und mit dir zusammen glücklich sein. Und ich glaube, wir waren eine Zeit lang glücklich, aber ich habe viel zu spät gemerkt... Ich liebe Toushiro. Es tut mir Leid Kira, ich wollte nicht, dass du es so erfährst.“ Kiras vernebeltes Gehirn brauchte einige Sekunden, um die Information zu verarbeiten. Er wehrte sich nicht mehr, schien vielmehr vom puren Schock übermannt zu sein und starrte regungslos den Boden an. Hitsugaya nickte Hinamori zu, er würde ihn loslassen. In dem Augenblick, als er seinen Griff lockerte sprang Kira auf und sah die beiden an wie ein verschrockenes Reh im Scheinwerferlicht. Ein letzter verstörter Blick zu Hinamori und Kira war genauso schnell wieder verschwunden, wie er gekommen war. Hinamori fühlte sich schrecklich. Vor wenigen Minuten noch hatte sie vor Glück geweint, nun war sie nahe daran das gleiche vor lauter Elend zu tun. „Ich wollte nicht, dass er es so erfährt...“ flüsterte sie leise und auch wenn Hitsugaya froh war, dass er endlich seine Momo hatte, so nahm er sie tröstend in den Arm. Er selber hätte es auch nicht gewollt, wenn er so seine langjährige Liebe verloren hätte. Sie waren nie Freunde gewesen und standen sich nicht besonders nahe, trafen sich meist nur durch Hinamori, doch das bedeutete nicht, dass er ihm Schlechtes gewünscht hatte. „Liebster Hitsugaya-taichou, nie werde ich vergessen wie sich unsere Blicke trafen. Deine azurblauen Augen ruhten gierig auf den meinen, dass ich Deinem verführerischen Blicke nicht lange standhalten konnte. Ich bin bereit für Dich und warte sehnsüchtig auf den Tag, an dem ich Dich in meine Arme schließen kann. Der Gedanke an Dich ist wie ein Anker in der rauen See und ich bin das Licht, das Licht das auf Dich wartet und in wärmenden Strahlen in eine neue Zukunft führen wird. So halte Dich nicht zurück, denn auch ich kann mich nicht länger zurückhalten. Deine Kansaki Momoka.“ „Wow, das wird ja immer schmalziger. Aber der Name kommt mir bekannt vor, hatten wir die nicht schon mal, Toushiro?“ Hinamori saß mal wieder auf dem Schreibtisch des Captain der 10ten Division und las mal wieder Fanpost laut vor. Hitsugaya sah auf: „Ach so, die ist das.“ stellte er nüchtern fest und entzündete damit Hinamoris Neugierde: „Moment, du kennst die tatsächlich?“ „Nicht wirklich, aber ich glaube zu wissen, wer das ist. Sie könnte die Shinigami sein, die mit Kira in der Spezialeinheit war. Ich habe sie in der Halle beim Meeting gesehen, sie ist mir aufgefallen, weil ihr Auge verbunden war.“ „Aha. Und so fängt es also an.“ Sie sah skeptisch zu ihm herunter, doch er zog nur ungläubig und sehr unbeeindruckt eine Augenbraue nach oben. „Ich habe sie gesehen, das heißt nicht, dass ich mit ihr gesprochen habe.“ „Kann ich den Brief also entsorgen?“ Hinamori war ihre Frage augenblicklich peinlich, als sie den abschätzenden Blick von Hitsugaya auf sich spürte. Er legte das Papier beiseite, das er gerade in der Hand hielt und stütze sich auf seinen Armen ab. Sie hätte sogar schwören können ein unterdrücktes Lachen gehört zu haben. Unangenehm tragt sie einen Schritt nach hinten: „Was ist denn?“ Jetzt war sie sich sicher ein unterdrücktes Lachen gehört, und gesehen, zu haben. „Momo“, brachte er schließlich so gefasst heraus, wie er gerade noch hinbekam, „bist du eifersüchtig auf einen Brief?“ Sie wollte empört antworten, ihn anschreien und alles dementieren, doch leider hatte er recht und sie musste hilflos mit ansehen, wie er sich herzlich darüber amüsierte sie nach Worten ringend mit hochrotem Kopf mitten in seinem Büro zu sehen. „Entschuldige bitte! Ich bin nicht diejenige von uns beiden, die Fangils hat und auf der Straße angeschmachtet wird!“ versuchte sie irgendwie ihre Gefühle zu rechtfertigen. So ganz angekommen zu sein schien das allerdings nicht, denn er lehnte sich unbeeindruckt in seinem Stuhl zurück. „Komm mal her.“ Kein Lachen, kein fieser Unterton, kein gar nichts. Hinamori war skeptisch und bewegte sich keinen Zentimeter. „Ich verspreche dir, dich nicht aufzuziehen. Komm?“ Er hielt ihr die Hand entgegen. Nur mäßig überzeugt trat sie vor seinen Schreibtisch und er verdrehte die Augen. „Nicht an den Tisch. Zu mir!“ „Wenn du vielleicht die Güte hättest mich aufzuklären, würde es mir leichter fallen deinen Wünschen nachzukommen.“ Hinamori war genervt und Hitsugaya jetzt auch. Ein tiefer Seufzer und das Knarren des Stuhles später, stand Hitsugaya sehr nah vor ihr. So nah, dass sie seine Körperwärme fühlen und in den „azurblauen Augen“ in eine andere Welt versinken konnte. Schließlich nahm er sie sanft, aber bestimmt, in die Arme und verwöhnte sie mit einem langen, innigen Kuss. Als er wieder von ihr abließ, sah sie ihn liebestrunken an. „Siehst du“, hauchte er in ihr Ohr, „ich habe dir doch gesagt, dass ich dich nicht aufziehen werde.“ Weitere hauchzarte Küsse folgten entlang ihres Halses. Genießend protestierte sie halbherzig: „Gar nicht wahr.“ Seine Antwort bestand aus weiteren Küssen, die in Richtung ihres Dekolletees wanderten, ehe er irgendetwas erreichen konnte, was in irgendeiner Weise tatsächlich als unsittlich durchgegangen wäre, stieß sie ihn unsanft von ihr: „Weil du dir seit Wochen einen Spaß daraus machst, dass ich noch nicht soweit war, als du... mich... wolltest...“, sie versuchte irgendwie nach Worten zu suchen, ohne es wirklich aussprechen zu müssen und scheiterte kläglich, „und jetzt jedes mal aufhörst, wenn es... spannend... wird.“ „Spannend?“ „Du weißt was ich meine.“ „Okay.“ Sie wusste, dass er Spaß hatte, auch wenn er es nicht zeigte und genauso wusste sie, dass sie ihm gerade praktisch einen Freifahrtschein gegeben hatte und den eventuell bereuen würde, aber so langsam hatte sie genug von diesem Spielchen. Ja, sie war überrumpelt und unvorbereitet gewesen, als sie beide von ihren Hormonen übermannt worden waren, aber das war über zwei Monate her und sie wollte es. Mit ihm. Und er wusste es. „Bin gleich wieder da.“ Ohne sich zu erklären, verschwand Hitsugaya auf einmal und Hinamorti war sich nicht so ganz sicher, ob sie jetzt warten oder nach Hause gehen sollte, es wurde schon langsam dunkel und sie musste morgen früh arbeiten. Nach geschlagenen 5 Minuten verließ sie die Geduld, als der Flüchtige wieder neben ihr auftauchte. „Wo warst du?“ Er sah sie verschmitzt an: „Ein paar Dinge erledigen. Komm.“ „Was hast du diesmal vor?“ „Etwas Spannendes.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)