Stolen von Das_Kenni (HitsuxHina) ================================================================================ Kapitel 3: 3 ------------ Zarte Hände legten sich auf seine. Hinamori war von sich selber überrascht, wie ruhig sie war. Weder ihre Hände noch ihre Stimme zitterten, es war als hätte jemand einen Schalter umgelegt, als sie mit sanfter Stimme sprach: „Ich will dich nicht verlieren.“ Vorsichtig nahm sie seine Hände gänzlich in ihre und führte sie auf Brusthöhe, hatte wieder freien Blick auf seine wunderschönen Augen, die so tief verletzt dreinblickten. „Aber du wirst es. Du weißt, dass es für unsere Freundschaft kein Zurück gibt, Momo.“ „Ich will dich nicht verlieren.“ „Momo, das ist...“ „Ich will nicht!“ Nun war sie es, die ihm mit dem Handrücken über die rechte Wange streichelte, sie spürte kurze Bartstoppeln, die kaum merklich über ihre Haut kratzen und fragte sich, wie lang sie wohl am nächsten Morgen sein würden. „Und Kira?“ Auf seine Frage sah sie ihn zutiefst verletzt an, bevor sie ihm schließlich in die Arme fiel und seinen Körper fest an sich drückte. „Aber ich brauche dich.“ Schweren Herzens drückte Hitsugaya sie wieder von sich und hielt sie an den Schultern auf armeslänge von sich gestreckt. „Ich will deine Beziehung nicht kaputt machen.“ Bestimmt streckte sie ihre Arme aus und umfasste seine Oberarme mit spürbarem Druck. Die Worte, die sie nun sprach, sollten sie letzten sein, die in diesem Quartier an diesem Abend gesprochen werden würden und sie waren das genaue Gegenteil von dem, was sie sich so vehement selber eingeredet hatte: „Ich will dich.“ Warme Sonnenstrahlen fielen durch ein großes Fenster, angenehme Gerüche standen ihr in der Nase und weiche Laken umgaben sie, als sie am nächsten Morgen langsam aufwachte. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte mal so gut geschlafen hatte. Ihr Kopf war leer, der Morgen friedlich und sie fühlte sich so wunderbar geborgen, in den Armen, die sacht um ihre Hüften lagen. Als sie ihre Augen öffnete, sah sie in das schlafende Gesicht ihres alten Freundes und sie lächelte, als sie an den vergangenen Abend zurückdachte. Sie hatten sich geküsst, bis sie ihre Lippen nicht mehr spürten, neugierige Hände hatten unvertraute Körperstellen berührt und wohlig warme Gefühle hatten ihre Sinne benebelt. Sie sah an sich herab und trug noch die gleiche schlichte 3 Nummern zu große Nachtrobe, in die sie geschlüpft war, damit sie nicht in unbequemer Straßenkleidung im Bett lag. Sie hatten nicht miteinander geschlafen, aber die schönste Nacht ihres Lebens miteinander verbracht. Sie würde es Kira sagen müssen, irgendwie. Sie musste sich eingestehen, hier gehörte sie hin, in die Arme von Histugaya Toushirou. Aber darüber zerbrach sie sich jetzt keinen Kopf. Sie wollte die letzte gemeinsame Zeit mit ihm genießen so lange sie noch durfte und zurückgezogen in ihrer kleinen Welt in Glückseligkeit baden, bevor die kalte Realität sie zurückholen würde. Und das tat sie viel schneller, als es Hinamori lieb war, in Form eines Boten, der laut an der Tür klopfe. Erschrocken setzte sie sich kerzengerade im Bett auf und hoffte bei allem was ihr lieb und teuer war, dass der Bote nicht versuchte eigenmächtig in die Gemächer eines Captain einzudringen. Hitsugaya, offensichtlich geweckt vom Boten, stütze sich müde auf den Ellenboden ab und sah durch halb geöffnete Augen in Richtung der Geräusche. „Hitsugaya-taichou! Eine dringende Nachricht!“ Zu Hinamoris Erleichterung schien er nicht hineinkommen zu wollen. Hitsugaya zu ihrer Linken versuchte so wach wie möglich zu klingen: „Worum geht es?“ „Die Sondereinheit ist vor wenigen Stunden zurückgekehrt! Um 16 Uhr wird ein ausführlicher Bericht erstattet! Ihre Anwesenheit wird erwartet! Das ist alles!“ Damit trat er ab und der junge Captain ließ sich zurück nach hinten auf sein Kissen fallen. „Warum ziehen die es vor solche Informationen quer durch Seireitei zu schreien, anstelle eine Death Butterfly zu schicken?“ Antwortsuchend sah er aus dem Augenwinkel zu Hinamori hinauf, die nur kurz mit den Schultern zuckte und sie war sich sicher, dass Kyoraku-Soutaichou entweder eine mündliche oder schriftliche Beschwerde vorgelegt werden würde in naher Zukunft. Sie lächelte und beugte sich zu ihm herunter, um ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen zu drücken. „Guten Morgen.“ Das gleiche verliebte Lächeln nach wie vor um die Mundwinkel spielend musste sie sich eingestehen, dass ihr Herz die ganze Zeit Recht gehabt hatte. Hier lag ihr Glück, in seinen Händen, die sie an ihn drückten und nicht den Anschein machten, als ob er sie noch einmal loslassen wollte. „Toushirou?“ „Hm...?“ Er zog sie wieder hinunter und drückte ihr viele kleine Küsse auf den Mund, bis sie sich kichernd von ihm abstieß, aber wenige Zentimeter über ihm verharrte. „Ich liebe dich.“ Seine sonst so kalt erstarrten Gesichtszüge waren glatt und weich, alles an ihm spiegelte seine Zuneigung gegenüber ihr wieder, er hätte gar nichts sagen müssen. „Ich liebe dich auch.“ Er sprang auf, setzte sich auf seine Knie und zog Hinamori fest in seine Arme. Dabei war lautes lachen von beiden zu hören, das wie Musik in ihren Ohren klang und nur verstummte, wenn er ihr Küsse auf die Schultern hauchte. Sie wehrte sich halbherzig: „Nicht! Ich bin so schmutzig, ich muss noch duschen.“ „Dann geh duschen.“ Seine Antwort überraschte sie, dann grinste er. „Oder willst du, dass ich mitgehe?“ „Nein!“ Schnell stand sie auf und rannte gut gelaunt ins Badezimmer, während Hitsugaya ihr mit wachsamem Auge folgte. Als die Tür ins Schloss gefallen war, sah er zum Fenster hinaus, wo die zarten Blüten der Obstbäume inzwischen fast vollständig zu Boden gefallen waren und statt ihrer ein saftiges Grün vorherrschte. Auf ihn warteten da draußen langatmige Besprechungen und langweilige Berichte. Auf Hinamori wartete Kira. Er verzog das Gesicht. Ihm gefiel der Gedanke nicht, dass er mit ihr fremdging und ihm gefiel der Gedanke nicht sie mit Kira zu teilen. Sie ließ sich Zeit in der Dusche, sehr viel Zeit. Nutze sie, um darüber nachzudenken, wie sie am besten mit Kira sprechen würde, denn Hitsugaya hatte Recht, sie konnte nicht mit beiden gleichzeitig eine Beziehung führen, letzten Endes würde sie nur alle Beteiligten verletzen. Wenn sie mit Kira Schluss machte, verletze sie wenigstens nur ihn. Sie schluckte schwer. Ihre Gedanken erinnerten sie an Schadensbegrenzung. Wie das Wasser auf sie niederprasselte, überkam sie plötzlich das schlechte Gewissen mit voller Wucht und Zweifel an ihren Taten. Vor wenigen Minuten noch war sie der glücklichste Shinigami in Seireitei gewesen und nun stand sie splitternackt und zweifelnd in einer fremden Dusche. Sie hatte diese Nacht ihren Verstand vollkommen ausgeschaltet. In dem Augenblick als sie Nahe war die Person zu verlieren, die ihr am meisten bedeutete, übernahm einfach ihr Herz die Kontrolle. Sie war der festen Überzeugung gewesen, dass sie irgendwie beides haben könnte, doch ihr war sehr schnell klar geworden, dass das nicht ging und ihr Körper hatte auf Autopilot geschaltet. Sie hätte wenigstens warten sollen, bis sie ihre Beziehung mit Kira offiziell beendet hatte, aber der gestrige Abend war nicht von dieser Welt gewesen. So viele unausgesprochene Versprechen, jedes Liebkosen und jeder Kuss, es fühlte sich alles so unbeschreiblich gut an. Wie eine Droge lechzte ihr Körper nach mehr. Sie hatten viel zu viel nachzuholen. Sie drehte endlich das Wasser ab, stieg langsam aus der Dusche und trocknete sich mit einem riesigen weichen Handtuch ab. Weil sie keine andere Kleidung da hatte und nicht in Roben durch die Stadt laufen konnte, die ihr etliche Nummern zu groß waren, musste sie wohl oder übel das selbe anziehen, was sie am Vortag getragen hatte und fühlte sich direkt wieder schmutzig. Zurück im Schlafzimmer stellte sie sehr zu ihrem Vergnügen fest, dass Hitsugaya wieder eingeschlafen war und sich auf dem großen Bett ausgestreckt hatte, wie Gott ihn schuf. Inklusive einer sehr schief sitzenden Hose, seine scheinbar bevorzugte Bekleidung im Bett. Einen Augenblick zu lange geistesabwesend, bekam Hinamori nicht mit, wie die Türe des Badezimmers lautstark in ihr Schloss fiel. Erschrocken drehte sie sich erst zur Türe um, danach zurück zum Bett, auf dem Hitsugaya nun mit weit aufgerissenen Augen erschrocken dreinblicke. Sie nahm eine mentale Notiz. Man konnte ihn erschrecken, das war gut zu wissen für die Zukunft. „Oi, Momo, hast du die Dusche gleich mitgeschrubbt, oder wieso hat das so lange gedauert?“ sagte er ungeduldig. „Vielleicht hätte ich doch mitkommen sollen?“ Ein schelmisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er aufstand und zu ihr hinüberging. Schamesröte war ihr ins Gesicht gestiegen, als sie heftig den Kopf schüttelte: „Natürlich nicht! Mich waschen kann ich sehr gut auch alleine.“ Ein wenig enttäuscht stand er vor ihr, sehr nah, zu nah. „Zu schade“, hauchte er ihr ins Ohr, bevor er ihren Kopf mit seinem Finger leicht anhob und ihr einen zauberhaften Kuss auf die Lippen hauchte, der ihr beinahe die Knie nachgeben ließ. Ein Teil in ihr verfluchte ihn dafür, dass er ihr so einfach die Sinne verdrehen konnte, ein anderer Teil feierte ihn dafür, wie unglaublich schnell er lernte. Ihre zarte Haut, ihre weichen Haare, sie hatte seine Shampoos benutzt. Alles an ihr roch nach ihm und es machte ihn wahnsinnig zu wissen, dass er sie bald wieder in die Welt nach draußen spazieren lassen würde in die Arme eines anderen, der ihre Lippen küssen würde, die gerade leidenschaftlich mit seinen tanzten. Natürlich vertraute er ihr, aber er vertraute leider noch mehr auf ihr unendlich gutes Herz und absolute Unfähigkeit einem anderen Menschen wissentlich wehzutun. Kurz gesagt, sie war zu gut für diese Welt und dafür liebte er sie. Er zweifelte stark daran, dass Hinamori einfach so zu Kira gehen und ihm sagen würde, dass es aus war zwischen ihnen. Er konnte nur versuchen sein bestes zu tun, um sich tief genug in ihrem Herzen einzubrennen, dass sie ihr Vorhaben nicht vergaß, wenn sie vor Kira stand. Auch wenn er sich wenig Erfolgschancen ausrechnete. Er hatte sehr schnell herausgefunden, wie er sie küssen musste, damit sie ihm mit ebensolcher Leidenschaft erwiderte und als er vorsichtig mit seiner Zunge das Terrain erkundete, ihr dabei ein leises Stöhnen aus der Kehle entlockte, hatte sich regelrecht ein Schalter umgelegt, der eine geradezu animalische Begierde in ihm aufstiegen ließ. Seine Küsse wurden immer fordernder und seine Hände wagemutiger, als sie dreist Körperstellen absuchten, die sehr eindeutig bisher niemals angefasst worden waren. Hinamori genoss jede Sekunde davon. Das schlechte Gewissen von vorhin war wie weggeblasen und ihre Hormone tanzten Tango als ihre Finger die Furchen seiner Muskeln nachfuhren und ihm einen angenehmen Schauer nach dem nächsten über den Rücken jagte, je tiefer sie wanderte. Plötzlich nahm sie irgendwo in den Tiefen ihres benebelten Verstandes eine Stimme wahr, die ihr zur Vorsicht rat. Sie verstand nicht warum, tat sie ab, doch sie wurde lauter und lauter und auf ein mal überkam es sie. Warum verliebten sich Menschen? Sie waren zwar nur Seelen im Reich der Toten, doch sie konnten sich Fortpflanzen wie lebendige Menschen. Sie war nicht vorbereitet. War er es? Wahrscheinlich nicht. Sie geriet in leichte Panik. Das ging ihr zu schnell, viel zu schnell und sie stieß ihn unsanft von sich. Es dauerte nicht lange, bis er begriff, bis er verstand warum sie auf einmal schnell den Raum verlassen wollte und sich nicht mehr zu ihm umdrehte. Kurz vor der Türe nach draußen schnappte er aus seiner Trance, flashsteppte kurz zu ihr und hielt sie behutsam am Arm fest. „Momo, ich...“ Nach Atem ringend versuchte er die richtigen Worte zu treffen. Sie blicke zu Boden, beschämt über ihre eigenen Taten. „Es tut mir Leid.“ Sanft nahm er sie in seine Arme, als sie sich nicht wehrte fiel ihm ein Stein vom Herzen. Etwas war über ihn gekommen, von dem er nicht wusste, dass es in ihm geschlummert hatte und er würde es in Zukunft besser unter Kontrolle halten müssen. Er hatte zu wenig Rücksicht auf sie genommen und dafür ohrfeigte er sich mental. Gegen seine nackte Brust gedrückt, konnte Hinamori seinen rasenden Herzschlag hören. Genauso schnell wie ihrer. Sie konnte nicht leugnen, dass sie alles genossen hatte, dass sie bereit gewesen wäre alles zu tun, aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür gewesen. Sie durfte ihren Verstand nicht so schnell ausschalten, das war unvorsichtig. Bisher hatte Kira das Tempo bestimmt, oder besser gesagt, das Tempo ausgebremst. Sie hatte zwar kein Bedürfnis gehabt mit ihm zu schlafen, aber dass ihr jetzt das volle Paket auf einmal angeboten wurde, überforderte sie ein wenig. Sie atmete tief durch und wusste, dass er es nicht böse gemeint hatte. Er würde nichts tun, was sie nicht wollte. Das Problem war eher, dass sie es wollte, dass sie es beide wollten. Ihre Körper waren von Hormonen überschwemmt, rote Gesichter, schnelle Atemfrequenz, sie mussten gegenseitig auf sich aufpassen keinen unüberlegten Blödsinn miteinander anzustellen. Sie blicke auf, sah in ein schuldbewusstes Gesicht und versuchte so verständnisvoll zu lächeln, wie es ging. Sie hatten sich beide gleichermaßen davon treiben lassen, die Schuld traf sie genauso wie ihn. Sie stellte sich auf Zehenspitzen und drückte ihm einen langen liebevollen Kuss auf die Lippen. Als sie schließlich von ihm abließ, strich sie über seine Wange, fühlte die nun deutlich längeren Bartstoppeln, sehen konnte man sie wegen ihrer weißen Farbe trotzdem nur schlecht im gedämmten Licht des Flures. Sie waren keine Kinder mehr, sie waren erwachsen. Sie waren auch keine Freunde mehr, sie waren Liebende. Sie mussten besser acht geben. „Ich weiß, es ist ok.“ Ein kurzer Kuss und sie war verschwunden. Hitsugaya atmete tief durch und ließ sich gegen die Wand fallen, wo er noch minutenlang stand und nach Fassung rang. Nun war er derjenige, der eine Dusche brauchte. Er sah an sich herab und hatte keine Zweifel, dass sie das bemerkt haben musste. Er kannte Beziehungen und alles darum herum bisher nur aus Büchern oder Erzählungen, Matsumoto hatte ihn unzählige male versucht damit aufzuziehen, dass er irgendwann seinen Körper nicht mehr unter Kontrolle haben würde, so ginge es allen jungen Männern. Er hatte es als Nonsens abgetan, aber zähneknirschend musste er ihr nun stillschweigend Recht geben. Die bevorstehende Dusche würde kalt werden, sehr kalt. Zu Hause angekommen, stellte Himaori mit erschrecken fest, dass sie von oben bis unten nach Histuagya roch. So schön wie sie das fand, würde sie Kira so unmöglich unter die Augen treten können. In dem Augenblick, wo er sie umarmen wollte, würde er es riechen und im Worst Case Szenario kopflos in die 10te Division rennen. Ausgehend von Hitsugayas frühmorgentlichen geistigen Zustand, würde das nicht gut ausgehen für den blonden Vize. Infolgedessen ließ sie sich ein heißes Bad ein und würde sich lange in ihre eigenen Shampoos einweichen. Sie fühlte sich trotz der Dusche seltsam schmutzig. Einen Augenblick lang dachte sie darüber nach eines ihrer Vampirbücher mitzunehmen und in der Badewanne zu lesen, aber für einen Tag hatte sie eindeutig genug Leidenschaft am eigenen Leib erfahren und so tauchte sie alleine mit sich und ihren Gedanken in das heiße Wasser und schwelgte glückselig in Erinnerung an die letzten 12 Stunden. „Momo? MOMO?!“ Lautstark und hastig kopfte es, Matsumoto schien es eilig zu haben, so rief Hinamori sie herein. Sie waren schon oft gemeinsam im Onsen gewesen, so hatte keine von beiden ein Problem damit, dass Matsumoto geradewegs ins Badezimmer marschiert kam und sich neben die Wanne hockte. „Momo, was bitte hast du mit meinem armen Captain angestellt?“ Sie konnte sich das Grinsen nur schwer verkneifen, als sie Hinamoris ertapptes Gesicht sah. „Wie... was meinst du? Was ist passiert?“ „Was passiert ist? Taichou ist nicht im Büro gewesen heute Morgen und das an dem einen Tag, wo ich pünktlich war. Da bin ich halt nachsehen gegangen, was los ist. Sagen wir es so: er hat sich sehr vehement geweigert, mich in seine Wohnung zu lassen.“ Matsumoto dachte kurz über ihre Worte nach, bevor sie abnickte, ja so konnte sie das stehen lassen. Hinamori würde sich später Histugayas Version anhören. „Na ja, das war zwar lustig, aber trotzdem musst du mir unbedingt erzählen, was passiert ist! Und lass keine Kleinigkeit aus!“ Aufgeregt wippte sie von einem Fuß auf den anderen. Hinamori verschwand einmal unter dem Wasser, entschied sich dann aber für die Konversation und tauchte wieder auf. Sie musste es unbedingt irgendjemandem erzählen, jemandem der mehr Erfahrung hatte als sie, aber dem sie Näher stand als Nanao Ise-san. Und das war Matsumoto. Als sie fertig war, war sie einerseits sehr erleichtert, andererseits aber auch sehr beunruhigt, weil Matsumoto ihren Kopf auf den verschränkten Armen auf dem Wannenrand versteckte und erstmal gar nichts sagte und wenn Matsumoto Rangiku still war, hatte eine gewisse Nervosität durchaus Berechtigung. Hinamori schluckte, vielleicht hatte sie doch zu viel gesagt, als Matsumoto auf einmal wie wild anfing zu kichern und sich kaum mehr fing. „Rangiku-san! Das war kein Scherz!“ beschwerte sich Hinamori mit hochrotem Kopf so weit es ging im Badewasser versunken. „Ja, ich weiß, aber“, hoch amüsiert musste sie Luft holen, „Mensch, der arme Kerl.“ Hinamori war verwirrt: „Was meinst du?“ Matsumoto gestikulierte wie immer wild in der Gegend herum. „Hinamori-chan, Taichou ist ein sehr rational denkender Mensch, aber er ist trotzdem ein Kerl.“ Sie verstand immer noch nicht, worauf ihre vollbusige Freundin hinaus wollte. „Mensch Momo, der kleine Gruß von ihm heute Morgen war kein Zufall. Männer können sich viel schlechter zurückhalten wie wir und besonders die jungen Hüpfer.“ Bei diesen Worten wäre Hinamori am liebsten in ihrer Badewanne versunken und nie wieder aufgetaucht. Sie hatte ja schon von selber festgestellt, dass sie mehr aufpassen mussten, aber ihr wurde dieses Gespräch langsam zu peinlich. „Ups...“ Matsumoto bekam natürlich mit, wie eingeschüchtert Hinamori auf einmal war. Vielleicht hätte sie es etwas vorsichtiger ausdrücken sollen, oder mehr Wert darauf zu legen, dass es viel hormongesteuertere Personen gab als ihren Captain. Um ehrlich zu sein, der einzige Mann, dem sie zutraute überhaupt nichts zu versuchen, war der mit dem Hinamori bisher zusammen war, Kira Izuru. Direkt auf Platz 2 hatte bisher ihr Captain gestanden. Bisher. Sie streichelte ihr beschwichtigend über den Kopf: „Ihr kriegt das schon hin.“ Hinamori entspannte sich ein wenig und Rangiku ließ ganz nebenbei die größte Bombe des Vormittages platzen: „Du und Kira, ihr seid dann Geschichte, was?“ „Nein.“ „Wie bitte?“ Matsumoto konnte ihren Ohren nicht glauben. Sie hatte Hinamori ganz ehrlich nicht zugetraut beinahe mit ihrem Captain zu schlafen, obwohl sie mit Kira noch gar nicht Schluss gemacht hatte. Den Teil der Story, wo sie ursprünglich zu Hitsugaya gegangen war, um ihm zu sagen, dass sie bei Kira bleiben wollte, war der einzige Teil gewesen, den sie weggelassen hatte. Als Matsumoto merkte, dass Hinamori es ernst meinte, holte sie tief Luft: „... oh.“ Mehr brachte sie nicht hervor. Nach etlichen Versicherungen, dass sie auch wirklich möglichst bald mit Kira sprechen würde, ließ Matsumoto sie endlich alleine. Ihre Finger waren vom Wasser schon ganz schrumpelig und sie fühlte sich von oben bis unten komplett durchgeweicht. Sie ging den Rest des Tages im Kopf durch: um 16 Uhr war das Meeting angesetzt, zu dem nur die Captain und die Mitglieder der Sondereinsatztruppe geladen waren. Am Tag zuvor hatte eine Vorbesprechung stattgefunden, heute war das Finale. Um größeres Drama auf dem Meeting zu vermeiden, würde sie danach mit Kira sprechen. Wer wusste schon, was sonst passieren würde, wenn er Hitsugaya dort traf? Ein verliebter, versetzter Kerl inmitten von Shinigami deren Stärke jede Vorstellungskraft übertraf und die allesamt große Stücke auf ihren alten Kindheitsfreund hielten. Das waren gute Aussichten. Während sich Hinamori langsam aus ihrem Bad quälte, war Matsumoto zurück zu ihrem Captain geeilt. Der hing inzwischen brav in seinem Büro über etlichen Stapeln von Papierarbeit und ignorierte ihre Anwesenheit bis sie mit beiden Händen auf den Tisch vor ihn schlug. Verärgert sah er sie aus dem schiefen Augenwinkel heraus an, doch sie ließ das vollkommen kalt: „Ich war gerade bei Hinamori-chan.“ Unbeeindruckt widmete er sich wieder seinen Papieren und goss damit nur Öl ins Feuer. „Haben Sie gewusst, dass sie noch mit Kira-kun zusammen ist?“ „Ja.“ „Ich bin schwer enttäuscht, was fällt Ihnen ein! Da hätte wer weiß was passieren können und der arme Kira-kun auf Mission weiß abso...“ „Ich weiß!“ Nun war er es, der auf den Tisch schlug. Er wusste es schließlich selber von allen am besten und musste sich nicht auch noch Predigen von seinem Vize anhören, die mal wieder ihre Nase zu tief in seine Angelegenheiten gesteckt hatte. Dass Hinamori aber auch nie lernte Matsumoto gegenüber einfach manchmal den Mund zu halten. „Pass auf Matsumoto“, die Augen zu kleinen Schlitzen verengt, den Finger drohend auf ihre Brust gerichtet, sprach er in einem Ton, der absolut keinen Raum zur Diskussion erlaubte, „es ist nicht so als ob irgendwas von all dem geplant gewesen wäre und mir ist durchaus bewusst, dass nichts von all dem je hätte passieren dürfen. Aber es ist passiert und jetzt müssen wir die Kohlen aus dem Feuer holen. Das bedeutet konkret, dass Hinamori mit Kira sprechen muss und das weiß sie.“ Matsumotos Mund klappte einige male lautlos auf und zu, bevor sie ihre Sprache wieder fand: „Aber Sie wissen, wie sie ist! Und wenn sie sich nicht traut? Soll das ewig so weitergehen?“ protestierte sie. „In dem Fall“, er stütze sich mit seinen Armen auf den Tisch ab und fixierte sie eingehen mit seinem Blick, „werde ich es sein, der Kira-Fukutaichou einweihen wird.“ „Oh, großartig!“ Theatralisch warf sie die Hände in die Luft. „Kira-kun wird begeistert sein.“ Der Sarkasmus tropfte regelrecht aus ihren Worten. Sie hatte großen Respekt vor ihrem Captain, aber fürchtete, dass die beiden der Situation nicht gewachsen waren. Hitsugaya atmete tief durch und setze sich wieder. Sichtlich beruhigt wandte er seinen Blick wieder von seinem Vize und nahm seinen Stift zur Hand. „Ich habe nicht vor Kira-Fukutaichou irgendein Leid zuzufügen, egal ob er sein Schwert gegen mich erhebt oder nicht. Aber Hinamori hat sich gegen ihn entschieden und ich habe nicht vor sie mit irgendjemandem zu teilen. Er hat ein Recht darüber in Kenntnis gesetzt zu werden.“ Matsumoto schüttelte den Kopf. Shinigami alterten viel langsamer als Menschen und doch kam es ihr vor wie gestern, als der freche kleine Rotzbengel zu ihrem Vorgensetzen benannt worden war. Er war auf dem richtigen Weg und sie machte sich viel zu viele Sorgen. In ihrer eigenen Vergangenheit hatte sie so manchen Fauxpas begangen. Die Situation war alles andere als ideal, aber so etwas passierte, wenn einem die Hormone von den Zehen bis in die Ohrenspitzen standen, das wusste sie aus eigener Erfahrung. Es war Zeit dem jungen Gemüse die Bühne zu überlassen und schonmal ein paar Flaschen Sake kalt zu stellen. Kira würde sie brauchen. „Was ist?“ fragte er sie verwirrt, als er bemerkte, dass sie schon die ganze Zeit mit so einem seltsamen Grinsen auf dem Gesicht vor ihm stand. „Nichts, nichts“, antwortete sie und begab sich zu ihrem eigenen Schreibtisch. „Ach und Matsumoto?“ „Ja, Taichou?“ „Bevor du irgendetwas von all dem irgendjemandem erzählst,wollte ich dich nur darauf hinweisen, dass mir diverse pikante Details zu dir und Gin-Taichou bekannt sind, die den Damen von den Klatschblättern sicher gut gefallen.“ Matsumoto erstarrte und warf ihm einen ängstlichen Blick entgehen, den er gar nicht wahrnahm. Sie hatte keine Ahnung, was genau er wusste, aber sie wollte es beim besten Willen auch nicht herausfinden. „Ja, Taichou.“ Hitsugaya war einer der ersten Captain, die zu dem Meeting mit der gerade zurückgekehrten Sondereinheit erschienen und die Halle sollte sich noch beträchtlich füllen, bis Shunsui endlich von Ise-Fukutaichou herein gezerrt werden würden. Während der junge Captain auf seinem designiertem Platz stand und wartete, sah er die Sonderheit hereintreten. Einige Gesichter waren ihm unbekannt, es schienen Shinigami niederer Ränge zu sein. Ängstlich sahen sie sich um und hielten sich nahe an Kira, passten auf bloß keinem der Captain zu nahe zu treten. Hitsugaya bemerkte eine Frau unter ihnen, sie hatte eine Bandage um ihren Kopf gewickelt und eine dicke Kompresse verdecke ihr rechtes Auge. Vermutlich würde sie nach diesem Meeting in die 4te Division geschickt werden für weiterreichende Heilungsmaßnahmen. Als sich ihre Blicke trafen wurden ihre Ohren rot und sie drehte sich schnell weg. Hitsugaya überlegte einen kurzen Augenblick, doch er war sich sicher, dass sie ihm vollkommen unbekannt war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)